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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Entwicklung betrifft eine Kraftfahrzeugkarosserie mit einem Dach und mit einem das Dach in Fahrzeugquerrichtung (y) begrenzenden Dachseitenrahmen. Der Dachseitenrahmen weist eine innere Rahmenverstärkung und eine hieran angeordnete äußere Seitenwand auf.
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Hintergrund
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Für die bestimmungsgemäße Anbringung von Dachanbauteilen an den Dachseitenrahmen einer Kraftfahrzeugkarosserie sind dachrahmenseitig definierte Befestigungspunkte vorgesehen, an welchen ein Dachanbauteil, beispielsweise eine Klaue eines Dachquerträgers, anzubringen ist. Das Dachanbauteil ist dabei typischerweise lediglich mit einer äußeren Seitenwand im Bereich des Dachseitenrahmens verbunden. Aufgrund vorgegebener Lastanforderungen ist die Seitenwand dementsprechend dickwandig auszuführen und/oder die auf das Dachanbauteil einwirkenden Lasten sind von vornherein zu begrenzen.
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Aus der
DE 10 2014 203 558 A1 ist beispielsweise eine Befestigungsanordnung für ein Dachanbauteil eines Kraftfahrzeugs bekannt. Die Befestigungsanordnung hat ein Dachaußenhautelement, einen äußeren Dachseitenrahmen und ein Dachanbauteilbefestigungselement, das ein Gewinde zum lösbaren Befestigen des Dachanbauteils aufweist. Das Dachanbauteilbefestigungselement ist dabei an einer Stützplatte befestigt, welche wiederum an einem Flansch des äußeren Dachseitenrahmens angeordnet und mittels eines Blindniets nur an dem Flansch des äußeren Dachseitenrahmens fixiert ist.
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Demgegenüber liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine stabilere Anbindung für ein Dachanbauteil am Dachseitenrahmen zur Verfügung zu stellen, ohne hierbei die vorgegebene Grundgeometrie des Dachseitenrahmens zu verändern. Die verbesserte Anbindungsmöglichkeit für das Dachanbauteil soll möglichst mit einer Gewichtsreduzierung der Kraftfahrzeugkarosserie einhergehen. Zudem soll die Verbesserung möglichst einfach und kostengünstig realisierbar sein. Die verbesserte Anbindung für das Dachanbauteil soll sich zudem positiv auf einen fertigungsrationellen Zusammenbau des Dachseitenrahmens und der Kraftfahrzeugkarosserie auswirken. Unweigerliche Bauteil- und Montagetoleranzen sollen mittels der verbesserten Anbindung für das Dachanbauteil möglichst einfach kompensierbar sein.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen
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Diese Aufgabe wird mit einer Kraftfahrzeugkarosserie gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1 sowie mit einem Kraftfahrzeug nach Patentanspruch 15 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind dabei Gegenstand abhängiger Ansprüche.
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Insoweit ist eine Kraftfahrzeugkarosserie mit einem Dach und mit einem das Dach in Fahrzeugquerrichtung (y) begrenzenden Dachseitenrahmen vorgesehen. Der Dachseitenrahmen weist eine innere Rahmenverstärkung und eine hieran angeordnete äußere Seitenwand auf. Der Dachseitenrahmen und die äußere Seitenwand bilden ein Hohlprofil. Dieses ist in einer durch die Fahrzeughochachse (z) und die Fahrzeugquerachse gebildeten Querschnittsebene von einem oberen Flanschabschnitt und von einem unteren Flanschabschnitt begrenzt. Oberer und unterer Flanschabschnitt können hierbei Teil der Seitenwand und/oder der inneren Rahmenverstärkung sein.
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An einer Außenseite der inneren Rahmenverstärkung, das heißt der Seitenwand zugewandt, ist ein in einen Hohlraum des Hohlprofils hineinragendes Befestigungsteil angeordnet. Das Befestigungsteil ist ausschließlich an der inneren Rahmenverstärkung angeordnet. Es ist typischerweise durch die äußere Seitenwand hindurch für ein Dachanbauteil zugänglich. Durch die Anbindung und Befestigung des Befestigungsteils ausschließlich an der inneren Rahmenverstärkung, können etwaige über das Dachanbauteil in die Rahmenverstärkung eingeleiteten Kräfte direkt von der inneren Rahmenverstärkung aufgenommen und abgefangen werden.
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Die mechanischen Belastungen auf die äußere Seitenwand können insoweit deutlich reduziert werden. Folglich kann die äußere Seitenwand, welche vorwiegend als Außenhaut oder als Verkleidung fungiert, weitaus dünnwandiger als im Stand der Technik ausgebildet werden. Dies kann zur Gewichtsreduzierung der Kraftfahrzeugkarosserie und des Kraftfahrzeugs beitragen. Lasttragende Dachanbauteile können durch die unmittelbare Befestigung und Verbindung mit dem an der inneren Rahmenverstärkung vorgesehenen Befestigungsteil somit direkt an der inneren Rahmenverstärkung angebunden werden. Hierdurch werden etwaige Verformungen der von außen sichtbaren Seitenwand infolge einer unzulässig hohen Lasteinleitung effektiv vermieden. Zudem kann die über das Dachanbauteil in das Befestigungsteil und in die innere Rahmenverstärkung eingeleitete zulässige Maximalbelastung gesteigert werden.
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Nach einer Weiterbildung weist die äußere Seitenwand im Bereich des Befestigungsteils eine Aussparung und/oder eine Durchgangsöffnung auf. Ein mit dem Befestigungsteil zusammenwirkendes Gegenbefestigungsteil ist in die Aussparung einsteckbar oder zumindest bereichsweise durch die Aussparung hindurchführbar. Das Gegenbefestigungsteil ist typischerweise an der äußeren Seitenwand befestigbar. Die äußere Seitenwand kann somit zusätzlich zu ihrer Abstützung im Bereich des oberen und des unteren Flanschabschnitts über das Gegenbefestigungsteil und dessen Zusammenwirken mit dem Befestigungsteil eine zusätzliche Abstützung erfahren.
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Indem das Gegenbefestigungsteil am Befestigungsteil befestigbar und fixierbar ist, kann auch die äußere Seitenwand im Bereich von Befestigungsteil und Gegenbefestigungsteil eine stabilisierende Abstützung an der inneren Rahmenverstärkung erhalten. Die Abstützung erfolgt durch die mechanische Wirkverbindung von Befestigungsteil und Gegenbefestigungsteil. Durch die zusätzliche Abstützung ist die äußere Seitenwand zusätzlich gegen mechanische Deformationen geschützt. Folglich kann die äußere Seitenwand dünnwandiger als im Stand der Technik üblich ausgebildet werden, sodass eine weitere Gewichtseinsparung für die Karosserie ermöglicht wird.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung weist das Gegenbefestigungsteil einen längserstreckten Schaftabschnitt und an einem Längsende des Schaftabschnitts einen gegenüber dem Schaftabschnitt verbreiterten Flanschabschnitt auf. Der Flanschabschnitt ist an einer Öffnungsberandung der Aussparung zur Anlage bringbar. Der Flanschabschnitt ist insbesondere an einer der inneren Rahmenverstärkung abgewandten Außenseite der äußeren Seitenwand zur Anlage bringbar.
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Die Aussparung und die Öffnungsberandung der äußeren Seitenwand weisen einen Innenquerschnitt oder einen lichten Durchmesser auf, der zumindest geringfügig größer als ein entsprechender Außenquerschnitt oder Außendurchmesser des Schaftabschnitts des Gegenbefestigungsteils ist. Dies ermöglicht ein Einstecken des Schaftabschnitts von außen durch die Aussparung hindurch, sodass der Schaftabschnitt des Gegenbefestigungsteils mit dem Befestigungsteil verbindbar oder mechanisch koppelbar ist.
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Das Befestigungsteil befindet sich typischerweise fluchtend zur Aussparung der äußeren Seitenwand an der inneren Rahmenverstärkung. Das Befestigungsteil ist jedoch gegenüber der Aussparung zurückversetzt angeordnet. Das heißt, es ragt nicht durch die Aussparung hindurch nach außen. Ein der inneren Rahmenverstärkung abgewandter Endabschnitt des Befestigungsteils liegt vollständig innerhalb des von der äußeren Seitenwand und der inneren Rahmenverstärkung gebildeten Hohlraums.
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Nach einer weiteren Ausführungsform weist das Befestigungsteil einen längserstreckten Schaftabschnitt auf, der sich von der inneren Rahmenverstärkung in den Hohlraum hinein erstreckt. Typischerweise erstreckt sich der Schaftabschnitt des Befestigungsteils im Wesentlichen senkrecht zu demjenigen Bereich der inneren Rahmenverstärkung, an welchem das Befestigungsteil angeordnet ist. Mit anderen Worten ragt das Befestigungsteil, insbesondere sein Schaftabschnitt in etwa senkrecht von der Außenseite der inneren Rahmenverstärkung ab.
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Die Summe der Längserstreckungen der Schaftabschnitte von Befestigungsteil und Gegenbefestigungsteil ist deutlich größer als ein lichter Abstand zwischen der äußeren Seitenwand und der inneren Rahmenverstärkung. Es ist insbesondere vorgesehen, dass die Schaftabschnitte von Befestigungsteil und Gegenbefestigungsteil zumindest bereichsweise überlappend oder bereichsweise überdeckend miteinander in Eingriff bringbar sind. Der Grad der Überlappung oder Überdeckung kann je nach Bauteiltoleranzen und Montagetoleranzen von äußerer Seitenwand und innerer Rahmenverstärkung variieren.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung sind die Schaftabschnitte des Befestigungsteils und des Gegenbefestigungsteils ineinander steckbar. Sie sind ferner in Längsrichtung der Schaftabschnitte zumindest unidirektional zueinander verschiebbar. Die miteinander in Eingriff bringbaren Schaftabschnitte von Befestigungsteil und Gegenbefestigungsteil können beispielsweise formschlüssig und rastend ineinandergreifen. Die an dem Befestigungsteil und dem Gegenbefestigungsteil vorgesehenen Formschlusskomponenten, beispielsweise in Form einer Verzahnung, einer Raststruktur bzw. einer Gegenverzahnung oder einer Gegenraststruktur können derart ausgebildet sein, dass das Befestigungsteil und das Gegenbefestigungsteil lediglich in einer Richtung zueinander justierbar sind.
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Es ist denkbar, dass die Schaftabschnitte ausschließlich abstandsverringernd aufeinander zu bewegbar sind und dass die wechselseitige Befestigung von Befestigungsteil und Gegenbefestigungsteil eine der ursprünglichen Montagerichtung entgegengesetzte Demontage der Schaftabschnitte von Befestigungsteil und Gegenbefestigungsteil effektiv blockiert. Insoweit kann das Gegenbefestigungsteil nur entlang einer Montagerichtung relativ zum Befestigungsteil positioniert und justiert werden. Eine entgegengerichtete Demontage ist jedoch aufgrund der ineinandergreifenden Formschlussstrukturen von Befestigungsteil und Gegenbefestigungsteil effektiv blockiert.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung sind die Schaftabschnitte von Befestigungsteil und Gegenbefestigungsteil toleranzausgleichend und längenveränderlich aneinander fixierbar. Es ist insbesondere vorgesehen, dass das Befestigungsteil und das Gegenbefestigungsteil in unterschiedlichen Abständen oder mit unterschiedlichen wechselseitigen Überlappungsgraden aneinander fixierbar sind. Entsprechend der Größe der an dem Befestigungsteil und dem Gegenbefestigungsteil vorgesehenen Formschlussstrukturen kann eine nahezu kontinuierliche oder zumindest in eine Richtung stufenlos veränderbare wechselseitige Fixierung von Befestigungsteil und Gegenbefestigungsteil verwirklicht werden.
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Im Montageprozess des Dachseitenrahmens kann vorgesehen sein, die äußere Seitenwand mit ihrem oberen und unteren Flanschabschnitt an die innere Rahmenverstärkung zu drücken und sodann mittels des Gegenbefestigungsteils eine weitere Verbindung mit dem an der inneren Rahmenverstärkung angeordneten Befestigungsteil zu bilden. Aufgrund der längenveränderlichen und toleranzausgleichenden wechselseitigen Fixierung von Befestigungsteil und Gegenbefestigungsteil können etwaige Toleranzen des Abstands zwischen der äußeren Seitenwand und der inneren Rahmenverstärkung im Bereich von Befestigungsteil und Gegenbefestigungsteil effektiv kompensiert werden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist an einem der Schaftabschnitte von Befestigungsteil und Gegenbefestigungsteil eine Verzahnung oder eine Raststruktur ausgebildet, welche mit einer Gegenverzahnung oder Gegenraststruktur des anderen Schaftabschnitts von Befestigungsteil und Gegenbefestigungsteil zusammenwirkt. Am Schaftabschnitt des Befestigungsteils kann beispielsweise eine Verzahnung ausgestaltet sein, welche korrespondierend zu einer Gegenverzahnung am Schaftabschnitt des Gegenbefestigungsteils ausgebildet ist.
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Es ist grundsätzlich ausreichend, wenn lediglich einer der Schaftabschnitte von Befestigungsteil und Gegenbefestigungsteil eine sich in etwa in Längsrichtung des jeweiligen Schaftabschnitts erstreckende Verzahnung aufweist, während am anderen Schaftabschnitt von Befestigungsteil und Gegenbefestigungsteil eine mit der Verzahnung zusammenwirkende Raststruktur, beispielsweise in Form eines oder einiger weniger Rastzähne ausgebildet ist.
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Die Verzahnung kann insbesondere als Sägezahnprofil ausgestaltet sein, welches eine Relativbewegung von Gegenbefestigungsteil und Befestigungsteil ausschließlich in einer Montagerichtung ermöglicht, in einer entgegengerichteten Demontagerichtung aber verhindert.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist das Befestigungsteil aus Metall gefertigt. Es kann beispielsweise an die innere Rahmenverstärkung angeschweißt oder an die innere Rahmenverstärkung angeschraubt oder mittels anderweitiger Befestigungsmittel, etwa mittels Nieten oder Durchsetzfügen an der inneren Rahmenverstärkung fixiert und befestigt sein. Ein Metall-Befestigungsteil kann besonders hohe mechanische Lasten aufnehmen und diese in die innere Rahmenverstärkung weiterleiten und abtragen.
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Ein Metall-Befestigungsteil eignet sich ferner für eine unmittelbare und direkte mechanische Verbindung mit dem Dachanbauteil. Auf diese Art und Weise können das Gegenbefestigungsteil und/oder die äußere Seitenwand außerhalb des Lastpfads zwischen dem Dachanbauteil und der inneren Rahmenverstärkung liegen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist das Gegenbefestigungsteil aus Kunststoff gefertigt. Ein Kunststoff-Gegenbefestigungsteil eignet sich insbesondere für die Verwirklichung einer Rastverbindung. Flexible oder elastisch nachgiebige Bereiche des Kunststoff-Gegenbefestigungsteils können als Gegenverzahnung oder Gegenraststruktur ausgestaltet sein, die im Zuge einer Montage ein rastendes Verbinden mit einer Verzahnung oder Raststruktur des Befestigungsteils ermöglichen. Zudem ist ein aus Kunststoff ausgebildetes Gegenbefestigungsteils im Vergleich zu einem entsprechenden Metallteil von geringerem Gewicht. Es kann ferner günstiger hergestellt und besonders einfach in einen Endmontageprozess integriert werden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung weist das Gegenbefestigungsteil eine hohle Hülse auf, durch welche ein unmittelbar mit dem Befestigungsteil zusammenwirkendes Dachanbauteil hindurchführbar ist. Eine etwa hohlzylindrische Hülse des Gegenbefestigungsteils kann den Schaftabschnitt des Gegenbefestigungsteils bilden oder mit dem Schaftabschnitt im Wesentlichen zusammenfallen. Eine hohle Ausgestaltung des Gegenbefestigungsteils ermöglicht einen ungehinderten barrierefreien Zugang für das Dachanbauteil zum innerhalb des Hohlprofils liegenden Befestigungsteil. Eine mechanische Lastübertragung vom Dachanbauteil kann somit direkt und unter Umgehung sowohl des Gegenbefestigungsteils als auch unter Umgebung der äußeren Seitenwand direkt in das Befestigungsteil und die innere Rahmenverstärkung erfolgen. Eine mechanische Belastung der äußeren Seitenwand und des Gegenbefestigungsteils kann hierdurch weiter reduziert werden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist die Gegenverzahnung oder die Gegenraststruktur an einer Innenwand der hohlen Hülse ausgebildet, wobei die hohle Hülse den Schaftabschnitt des Gegenbefestigungsteils bildet. Dies bedingt, dass das Befestigungsteil in die hohle Hülse des Gegenbefestigungsteils einführbar ist oder dass die hohle Hülse, mithin der Schaftabschnitt des Gegenbefestigungsteils, zur Aufnahme des Befestigungsteils ausgestaltet ist.
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Das Vorsehen einer Formschlussstruktur an der Innenwand der hohlen Hülse bedingt ferner einen vergleichsweise großen Innendurchmesser der hohlen Hülse. Dies erweist sich für die Aufnahme und für das Hindurchführen eines Dachanbauteils als vorteilhaft.
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Nach einer Weiterbildung weist der Schaftabschnitt des Befestigungsteils einen Zapfen auf, an dessen Außenseite die Verzahnung oder die Raststruktur ausgebildet ist. Es kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Verzahnung, die Raststruktur, mithin die Gegenverzahnung oder die Gegenraststruktur umlaufend an der Innenseite der Innenwand der hohlen Hülse und/oder umlaufend an der Außenseite des Zapfens des Befestigungsteils ausgebildet sind.
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Es ist grundsätzlich ausreichend, wenn an einem von Befestigungsteil und Gegenbefestigungsteil eine umlaufende Verzahnung, Verrastung, Gegenverzahnung oder Gegenverrastung ausgebildet ist, während die hiermit korrespondierende Gegenverzahnung, Gegenverrastung oder Verzahnung oder Verrastung am jeweils anderen von Befestigungsteil und Gegenbefestigungsteil lediglich punktuell oder über den Umfang des Zapfens oder der Hülse verteilt angeordnet ist.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung sind das Befestigungsteil und das Gegenbefestigungsteil angrenzend an eine Türaussparung einer Seitenwand der Kraftfahrzeugkarosserie angeordnet. Der Dachseitenrahmen erstreckt sich typischerweise vom oberen Ende einer Frontscheibe bis zu einer heckseitigen C- oder D-Säule, bzw. bis zu einer Heckscheibe des Kraftfahrzeugs. Das Befestigungsteil und das optionale Gegenbefestigungsteil befinden sich typischerweise oberhalb einer Türaussparung und/oder in einem Bereich welcher des Dachseitenrahmens, welcher an eine Türaussparung angrenzt.
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Bei geöffneter Fahrzeugtür ist das Befestigungsteils für ein am seitlichen Dachrahmen anzuordnendes Dachanbauteil zugänglich. Das Dachanbauteil kann beispielsweise als Klaue eines Dachquerträgers ausgestaltet sein, welcher in eine Fuge eingreift, die sich zwischen dem Dachseitenrahmen und einer geschlossenen Fahrzeugtür erstreckt.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist das Gegenbefestigungsteil im Bereich eines Türfalzes der Türaussparung derart angeordnet, dass es von einer geschlossenen Fahrzeugtür verdeckt ist. Bei geschlossener Fahrzeugtür ist das Gegenbefestigungsteil, welches die äußere Seitenwand durchsetzt, nicht sichtbar. Es befindet sich typischerweise in einem Bereich des seitenwandseitigen oder dachrahmenseitigen Türfalzes, welcher in einem Querschnitt schräg nach unten und schräg nach innen verläuft. Das daran angeordnete Gegenbefestigungsteil ist somit für den unbefangenen Betrachter auch bei geöffneter Fahrzeugtür nicht sofort visuell erkennbar.
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Nach alledem ist schließlich ein Kraftfahrzeug vorgesehen, welches eine zuvor beschriebene Kraftfahrzeugkarosserie aufweist und/oder an welchem zumindest ein Dachanbauteil, beispielsweise in Form einer Klaue eines Dachquerträgers angeordnet ist.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten werden im nachfolgenden Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Hierbei zeigen:
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1 eine schematische Seitenansicht eines Kraftfahrzeugs,
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2 einen Querschnitt A-A gemäß 1 bei angedeuteter geschlossener Fahrzeugtür,
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3 eine weitere Querschnittsdarstellung gemäß 2, jedoch bei geöffneter Tür und mit einem am Dachseitenrahmen angeordneten Anbauteil,
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4 einen Querschnitt B-B gemäß 3 und
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5 eine vergrößerte und isolierte Darstellung von Befestigungsteil und Gegenbefestigungsteil.
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Detaillierte Beschreibung
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Das in 1 gezeigte Kraftfahrzeug 1 weist eine selbsttragende Kraftfahrzeugkarosserie 2 mit einem eine Fahrgastzelle bildenden Innenraum 3 auf. Der Innenraum 3 ist nach oben von einem Fahrzeugdach 4 begrenzt. Wie aus dem Querschnitt gemäß 2 ersichtlich, ist der obere linke Rand des Fahrzeugdachs 4 mit einem Dachseitenrahmen 5 versehen. Der Dachseitenrahmen 5 ist zumindest zweischalig ausgebildet.
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Er weist eine innere Rahmenverstärkung 6 sowie eine die Rahmenverstärkung weitreichend umschließende äußere Seitenwand 8 auf. Die innere Rahmenverstärkung 6 und die äußere Seitenwand 8 bilden ein weitreichend geschlossenes Hohlprofil 7, welches einen zwischen der inneren Rahmenverstärkung 6 und der äußeren Seitenwand 8 liegenden Hohlraum 11 umschließt. Seitlich, in Fahrzeugquerrichtung (y) und an einen oberen Endabschnitt der äußeren Seitenwand 8 angrenzend weist das Fahrzeugdach 4 eine Dachaußenhaut 9 auf, die sich bis zum gegenüberliegenden rechten Dachseitenrahmen erstreckt, welcher in 2 nicht explizit gezeigt ist. Es versteht sich von selbst, dass der rechte Dachseitenrahmen entsprechend dem hier gezeigten linken Dachseitenrahmen 5 aufgebaut ist und eine hierzu weitreichend symmetrische Ausgestaltung aufweist.
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Die innere Rahmenverstärkung 6 ist im Querschnitt annähernd V-förmig mit einem oberen in etwa horizontal verlaufenden Schenkel 6a und einem unteren, schräg nach innen, in Fahrzeugquerrichtung und nach unten ragenden Schenkel 6b ausgebildet. Die beiden Schenkel 6a, 6b erstrecken sich in etwa unter einem Winkel von 45° bis 60° zueinander.
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Außen, an der Außenseite der inneren Rahmenverstärkung 6 ist die äußere Seitenwand 8 angeordnet. An einem oberen und nach innen, in Fahrzeugquerrichtung (y) ragenden Endabschnitt weist die äußere Seitenwand 8 einen Flanschabschnitt 10 auf, welcher an der Ober- oder Außenseite der inneren Rahmenverstärkung 6, insbesondere an deren oberen Schenkel 6a zu liegen kommt. Nach unten weist die äußere Seitenwand 8 einen unteren Flanschabschnitt 12 auf, welcher sich an einem, bezogen auf die Fahrzeughochachse (z) unteren Endabschnitt 6c der inneren Rahmenverstärkung 6 abstützt. Der untere unteren Endabschnitt 6c kann insbesondere als abgewinkeltes Ende des unteren Schenkels 6b ausgebildet sein. Dieser erstreckt sich typischerweise unter einem vorgegebenen Winkel, etwa zwischen 60° und 90°, vom unteren Ende des unteren Schenkels 6b schräg nach außen und nach unten.
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Im Bereich der Flanschabschnitte 10, 12 können die innere Rahmenverstärkung 6 und die äußeren Seitenwand 8 mehrfach strukturell miteinander verbunden sein. Die äußere Seitenwand 8 und die innere Rahmenverstärkung 6 können im Bereich der Flanschabschnitte 10, 12 miteinander verschweißt, verklebt oder mittels anderweitiger Verbindungstechniken, etwa Nieten oder Durchsetzfügen unlösbar miteinander verbunden sein.
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An der Außenseite der inneren Rahmenverstärkung 6 befindet sich zwischen dem oberen und dem unteren Flanschabschnitt 10, 12 bzw. beabstandet von sowohl dem oberen Flanschabschnitt 10 als auch dem unteren Flanschabschnitt 12 ein Befestigungsteil 20, welches nach außen von der inneren Rahmenverstärkung 6 abragt. In etwa in Höhe des Befestigungsteils 20 weist die äußere Seitenwand 8 eine Aussparung 14 oder eine Durchgangsöffnung auf, in welche ein Gegenbefestigungsteil 30 zumindest bereichsweise einsetzbar oder einführbar ist.
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Das Gegenbefestigungsteil 30 kann formschlüssig mit dem Befestigungsteil 20 verbunden sein. Das Befestigungsteil 20 und das Gegenbefestigungsteil 30 weisen jeweils einen längserstreckten Schaftabschnitt 21, 31 auf. Der Schaftabschnitt 21 des Befestigungsteils 20 erstreckt sich im Wesentlichen senkrecht zur Anbindungsstelle des Befestigungsteils 20 der inneren Rahmenverstärkung 6. Selbiges trifft auch für den Schaftabschnitt 31 des Gegenbefestigungsteils 30 in Bezug auf die Ebene einer Öffnungsberandung 16 der Aussparung 14 zu. Wie in 2 ersichtlich, greifen die Schaftabschnitte 21, 31 von Befestigungsteil 20 und Gegenbefestigungsteil 30 ineinander.
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In 2 ist ferner gezeigt, dass die Anordnung von Befestigungsteil 20 und Gegenbefestigungsteil 30 im Bereich eines Türfalzes 15 einer Türaussparung 18 der Seitenwand 19 der Fahrzeugkarosserie 2 angeordnet ist. Bei einer in 2 gestrichelt dargestellten und geschlossenen Fahrzeugtür 17 ist der Türfalz 15 des Dachseitenrahmens 5 von der Tür 17 weitreichend verdeckt.
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Das Befestigungsteil 20 ist bevorzugt aus Metall gefertigt. Es weist einen gegenüber dem längserstreckten Schaftabschnitt 21 verbreiterten, etwa radial verbreiterten Flanschabschnitt 22 auf, mit welchem es an der Außenseite der inneren Rahmenverstärkung 6 befestigt, beispielsweise hiermit verschweißt oder verklebt ist.
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Das Gegenbefestigungsteil 30 weist ebenfalls einen gegenüber dem Schaftabschnitt 31 verbreiterten Flanschabschnitt 32 auf. Dieser kommt außen an der Öffnungsberandung 16 der Aussparung 14 der äußeren Seitenwand 8 zu liegen. Indem die Schaftabschnitte 21, 31 bevorzugt formschlüssig und einrastend miteinander verbindbar sind, kann die äußere Seitenwand 8 im Bereich ihrer Aussparung 14 zusätzlich über das Gegenbefestigungsteil 30 im Eingriff mit dem Befestigungsteil 20 an der inneren Rahmenverstärkung 6 fixiert und von der inneren Rahmenverstärkung 6 gleichermaßen auch strukturell stabilisiert sein.
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Wie in den Darstellungen der 4 und 5 ersichtlich, ist der Schaftabschnitt 31 des Gegenbefestigungsteils 30 als hohlzylindrische Hülse 34 ausgestaltet. An einer Innenwand 35 der Hülse 34 ist eine Verzahnung 33 vorgesehen, welche sich in Längsrichtung des Schaftabschnitts 31 erstreckt, bzw. welche eine sich in Längsrichtung des Schaftabschnitts 31 erstreckende Zahnfläche aufweist.
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Dementsprechend weist auch das Befestigungsteil 20 an der Außenseite 25 des Schaftabschnitts 21 eine hiermit korrespondierende Verzahnung 23 auf. Die beiden Verzahnungen 23, 33 können jeweils ein sägezahnartiges Profil aufweisen. Der Schaftabschnitt 21 des Befestigungsteils 20 ist typischerweise als längserstreckter, etwa zylindrisch geformter Zapfen 24 oder Bolzen ausgestaltet, welcher in die hohlzylindrische Hülse 34 in Längsrichtung einführbar ist. Beim Einführen des Befestigungsteils 20 in das Gegenbefestigungsteil 30 gelangen die am Befestigungsteil 20 und Gegenbefestigungsteil 30 vorgesehenen Verzahnungen 23, 33 rastend miteinander in Eingriff.
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Die Verzahnungen 23, 33 sind derart ausgestaltet, dass das Gegenbefestigungsteil 30 stets in Richtung auf das Befestigungsteil 20 bewegbar ist, dass aber das Gegenbefestigungsteil 30 nicht in entgegengesetzter Richtung, etwa in einer Demontagerichtung relativ zum Befestigungsteil beweglich ist. Auf diese Art und Weise wird eine unidirektionale Rastverbindung von Gegenbefestigungsteil 30 und Befestigungsteil 20 bereitgestellt, mittels derer etwaige Bauteil- oder Montagetoleranzen der inneren Rahmenverstärkung 6 und/oder der äußeren Seitenwand 8 bedarfsgerecht und situationsbezogen möglichst einfach kompensierbar sind.
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Die miteinander in Eingriff stehenden Verzahnungen 23, 33 der Schaftabschnitte 21, 31 von Befestigungsteil 20 und Gegenbefestigungsteil 30 sind im Querschnitt gemäß 4 schraffiert dargestellt.
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In 3 ist ferner gezeigt, dass ein Dachanbauteil 40 beispielsweise in Form einer Klaue eines Dachquerträgers klemmend am Dachseitenrahmen 5 befestigbar ist. Im Übergang zwischen der äußeren Seitenwand 8 zur Dachaußenhaut ist ein Sockelabschnitt 8a oder ein gefälzter Abschnitt gebildet, an welchem ein oberes Ende 41 des Dachanbauteils 40 zur Anlage gelangen kann. Ein unteres Ende 42 des Dachanbauteils 40 ist hingegen durch das hohlzylindrisch ausgestaltete Gegenbefestigungsteil 30 direkt mit dem Befestigungsteil 20 verbindbar.
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Stirnseitig im Befestigungsteil 20 kann beispielsweise eine mit dem unteren Ende 42 korrespondierende Befestigungsmöglichkeit, beispielsweise in Form einer Aufnahme ausgebildet sein, mittels derer das untere Ende 42 des Dachanbauteils 40 direkt und lastübertragend mit dem Befestigungsteil 20 und somit auch mit der inneren Rahmenverstärkung 6 verbunden werden kann.
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Die dargestellten Ausführungsformen zeigen lediglich mögliche Ausgestaltung der Erfindung zu welcher weitere zahlreiche Varianten denkbar und im Rahmen der Erfindung sind. Die exemplarisch gezeigten Ausführungsbeispiele sind in keiner Weise hinsichtlich des Umfangs, der Anwendbarkeit oder der Konfigurationsmöglichkeiten der Erfindung als einschränkend auszulegen. Die vorliegende Beschreibung zeigt dem Fachmann lediglich eine mögliche Implementierung eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels auf. So können an der Funktion und Anordnung von beschriebenen Elementen vielfältigste Modifikationen vorgenommen werden, ohne hierbei den durch die nachfolgenden Ansprüche definierten Schutzbereich oder dessen Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Kraftfahrzeugkarosserie
- 3
- Innenraum
- 4
- Fahrzeugdach
- 5
- Dachseitenrahmen
- 6
- innere Rahmenverstärkung
- 6a, b, c
- Schenkel
- 7
- Hohlprofil
- 8
- äußere Seitenwand
- 8a
- Sockelabschnitt
- 9
- Dachaußenhaut
- 10
- Flanschabschnitt
- 11
- Hohlraum
- 12
- Flanschabschnitt
- 14
- Aussparung
- 15
- Türfalz
- 16
- Öffnungsberandung
- 17
- Fahrzeugtür
- 18
- Türaussparung
- 19
- Seitenwand
- 20
- Befestigungsteil
- 21
- Schaftabschnitt
- 22
- Flanschabschnitt
- 23
- Verzahnung
- 24
- Zapfen
- 25
- Außenseite
- 30
- Gegenbefestigungsteil
- 31
- Schaftabschnitt
- 32
- Flanschabschnitt
- 33
- Verzahnung
- 34
- Hülse
- 35
- Innenwand
- 40
- Dachanbauteil
- 41
- oberes Ende
- 42
- unteres Ende
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014203558 A1 [0003]