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Die vorliegende Erfindung umfasst ein Möbelelement, das insbesondere dazu geeignet ist, im Küchenbereich Verwendung zu finden.
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Aus dem Stand der Technik bekannte Möbelelemente sind typischerweise starr in ihrem Grundaufbau und zielen auf die Erfüllung einer Primärfunktion ab.
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Es ist das Ziel der vorliegenden Erfindung ein Möbelelement zu schaffen, das hinsichtlich seiner Funktionalität und Wandelbarkeit den aus dem Stand der Technik bekannten Möbelelementen deutlich überlegen ist.
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Dies gelingt mit einem Möbelelement, das sämtliche Merkmale des Anspruchs 1 aufweist. Demnach umfasst das Möbelelement einen Tragrahmen, der eine in etwa horizontal angeordnete ebene Fläche definiert, eine Winkelplatte zum Aufsetzen auf die ebene Fläche des Tragrahmens, wobei die Winkelplatte eine zu der definierten Fläche entsprechende ebene Grundfläche aufweist und an ihren Längskanten jeweils eine vom Tragrahmen abgewandte Abkantung aufweist, mindestens ein Funktionselement, das in der Winkelplatte angeordnet ist und eine Gleitplatte, die auf den vom Tragrahmen abgewandten Abkantungen der Winkelplatte gleitbar angeordnet ist.
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Der Tragrahmen kann dabei ein aus Rahmenelementen zusammengefügter Aufbau sein, der dazu dient, eine Auflagemöglichkeit für die Winkelplatte zu schaffen. Typischerweise umfasst der Tragrahmen hierzu senkrecht zu einer Bodenfläche verlaufende Abschnitte und parallel zur Bodenfläche verlaufende Abschnitte. Zweck des Tragrahmens ist es, eine Unterkonstruktion für die darauf anzuordnende Winkelplatte zu erzeugen. Vorzugsweise befindet sich die durch den Tragrahmen definierte horizontal angeordnete Ebene in einer Höhe von 60 bis 100 cm vom Boden. Dem Fachmann ist dabei klar, dass die durch den Tragrahmen definierte Fläche nicht durchgängig verlaufen muss, sondern es ausreichend ist, wenn diese Fläche durch Rahmenteile des Tragrahmens aufgespannt oder begrenzt wird.
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Auf die durch den Tragrahmen definierte Fläche wird eine Winkelplatte angeordnet, deren ebene Grundfläche im Wesentlichen den Abmessungen der durch den Tragrahmen definierten horizontalen ebenen Fläche entspricht. Die Winkelplatte umfasst an ihren Längskanten aus der Grundfläche heraus geneigte Elemente, die durchgängig in Längsrichtung der Winkelplatte vorgesehen sind. Diese sogenannten Abkantungen sind dabei so geneigt, dass sie sich vom Tragrahmen abwenden.
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Darüber hinaus ist in der durch Grundfläche und Abkantung definierten Winkelplatte ein Funktionselement angeordnet.
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Die beiden Abkantungen der jeweiligen Längskante der Winkelplatte dienen zudem als Gleitschienen einer auf den Abkantungen gleitbar anbringbaren Gleitplatte. Diese Gleitplatte ist also entlang der Längsrichtung des Möbelelements bzw. der Winkelplatte verschiebbar angeordnet. Die Gleitplatte kann also je nach Bedarf einen unterhalb der Gleitplatte angeordneten Raum überdecken oder freigeben.
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Dadurch ist es möglich, ein Möbelelement zu schaffen, dessen Funktionalität besonders variabel ist. Die auf den Abkantungen gleitbar angeordnete Gleitplatte ermöglicht das wahlweise Freigeben bzw. das wahlweise Überdecken eines darunter angeordneten Raumes, womit das Möbelelement verschiedene Funktionalitäten bedienen kann.
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Nach einer optionalen Modifikation der Erfindung ist das mindestens eine Funktionselement an einem Längsende der Winkelplatte angeordnet und schließt dabei vorzugsweise bündig mit dem Längsende der Winkelplatte ab.
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Dabei kann auch vorgesehen sein, dass das erfindungsgemäße Möbelelement zwei Funktionselemente umfasst, die jeweils an einem der beiden Längsenden der Winkelplatte angeordnet sind, um einen durch die Winkelplatte und die Funktionselemente begrenzten wannenförmigen Raum zu schaffen.
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Dabei stellen die Abkantungen der Winkelplatte sowie die beiden Funktionselemente die entsprechenden Begrenzungen des wannenförmigen Raums dar. Es ist möglich, den wannenförmigen Raum durch entsprechendes Positionieren einer Gleitplatte oder mehrerer Gleitplatten vollständig abzudecken, um beispielsweise in dem wannenförmigen Raum eingebrachte Gegenstände zu schützen. Durch das Vorsehen des wannenförmigen Raums wird also ein abdeckbarer Platz geschaffen, der zur Aufbewahrung von unterschiedlichsten Gegenständen genutzt werden kann. Bei Bedarf kann über das Wegschieben der entsprechenden Gleitplatte auf die in diesem Raum angeordneten Gegenstände zugegriffen werden. Der Nutzer des Möbelelements hat demnach die Wahl, ob er den Blick auf den wannenförmigen Raum und die darin eventuell angeordneten Gegenstände freigeben möchte, oder ob diese durch geschicktes Anordnen der Gleitplatte bzw. der mehreren Gleitplatten nicht sichtbar sein sollen.
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Nach einer weiteren Modifikation der Erfindung ist die Abkantung eine zur Grundfläche der ebenen Winkelplatte geneigte Fläche, die vorzugsweise senkrecht zur Grundfläche der Winkelplatte orientiert ist. Die Abkantung, die sich aus der ebenen Grundfläche der Winkelplatte erhebt, kann einen Winkel mit der ebenen Grundfläche der Winkelplatte einschließen, der zwischen 0 und 180° liegt. Vorzugsweise liegt der Winkel im Bereich von 60 bis 90°, besonders bevorzugt bei 90°.
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Nach einer weiteren optionalen Modifikation der Erfindung ist die Gleitplatte teilweise oder vollständig über das mindestens eine Funktionselement schiebbar. Dadurch kann ein nicht genutztes Funktionselement je nach Wunsch des Bedieners mit der Gleitplatte verdeckt werden. Vorzugsweise ist dabei die Höhe der Abkantung der Winkelplatte in Bezug auf die Grundfläche der Winkelplatte größer als die Höhe des mindestens einen Funktionselements, das sich auf der Winkelplatte befindet.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist dabei das mindestens eine Funktionselement mit der Winkelplatte lösbar verbunden. In der Regel ist vorgesehen, dass das mindestens eine Funktionselement an der Winkelplatte befestigt ist. Dennoch ist es von Vorteil, wenn dieses – beispielsweise im Falle eines Defekts eines Funktionselements – von der Winkelplatte gelöst werden kann, um es auszutauschen oder zu reparieren.
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Das Funktionselement kann dabei ein Kochfeld, vorzugsweise ein Induktionskochfeld oder ein Cerankochfeld darstellen, und/oder ein Spülenelement sein, das über eine Wasserzufuhr, eine Wasserarmatur, ein Spülbecken und einen Wasserauslass verfügt. Durch die Möglichkeit, eine Gleitplatte teilweise oder vollständig über das Funktionselement schieben zu können, kann ein Nutzer des Möbelelements je nach Bedarf ein Kochfeld bzw. ein Spülenelement durch Verschieben der Gleitplatte freigeben und die Funktionalität des Funktionselements in Anspruch nehmen oder dieses verdecken.
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Gemäß einer Fortbildung der Erfindung ist an der zur Winkelplatte abwandten Seite der ebenen Fläche des Tragrahmens ein Möbelkorpus angeordnet, der sich vorzugsweise bündig an den Tragrahmen anschließt. Dadurch kann zusätzlicher Stauraum geschaffen werden, der sich unterhalb der Winkelplatte befindet.
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Vorzugsweise ist an beiden Längskanten des Tragrahmens jeweils ein separater Möbelkorpus angeordnet, deren Anordnungspositionen sich in Längsrichtung des Tragrahmens überschneiden und zwischen denen ein Spalt vorgesehen sein kann, der zum Führen von Anschlussmitteln des mindestens einen Funktionselements nutzbar ist. Durch das Anbringen von mindestens zwei Möbelkorpen, von denen einer jeweils an einer der beiden Längskanten des Tragrahmens angeordnet ist, kann ein zwischen diesen Korpen geschaffener Spalt erzeugt werden, durch den die Anschlussmittel für das mindestens eine Funktionselement verlaufen. Dieser Spalt kann als Versorgungsschacht bezeichnet werden. Vorteilhaft hieran ist, dass die optischen Beeinträchtigungen der Anschlussmittel durch die Anordnung der beiden Möbelkorpen verdeckt wird.
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Vorzugsweise ist der Möbelkorpus hängend an dem Tragrahmen befestigt und/oder verfügt über eine Ausziehfunktion.
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Nach einer weiteren Fortbildung der Erfindung weist der Tragrahmen an seinen beiden Längsenden jeweils ein rechteckförmiges Rahmengestell auf, wobei die beiden Gestelle miteinander über geradlinige Rahmenelemente verbunden sind. Vorzugsweise verlaufen die geradlinigen Rahmenelemente parallel zur Längsrichtung des Tragrahmens und die jeweiligen Rahmengestelle sind senkrecht zur Längsrichtung angeordnet.
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Es kann vorgesehen sein, dass an dem jeweiligen Rahmengestell mindestens ein Standfuß angeordnet ist, der an einer zu den geradlinigen Rahmenelementen entfernten Seite des Rahmengestells angeordnet ist.
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Vorzugsweise definieren die geradlinigen Rahmenelemente zusammen mit einem Teil eines jeweiligen Rahmengestells die in etwa horizontal angeordnete ebene Fläche des Tragrahmens.
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Nach einer optionalen Modifikation der Erfindung umfasst die Gleitplatte ein Edelstahlmaterial oder ein Holz oder besteht aus einem Edelstahlmaterial oder einem Holz.
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Weitere Details, Vorteile und Merkmale der Erfindung werden anhand der nachfolgend diskutierten Zeichnungen deutlich. Es zeigen:
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1: das erfindungsgemäße Möbelelement in einer Perspektivansicht,
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2: eine Variante des erfindungsgemäßen Möbelelements in einer Perspektivansicht, und
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3: das erfindungsgemäße Möbelelement in einer Explosionsdarstellung.
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1 zeigt das erfindungsgemäße Möbelelement in einer perspektivischen Darstellung. Auf den Tragrahmen 1 ist eine Winkelplatte 2 angeordnet, deren Grundfläche 21 im Wesentlichen mit einer durch den Tragrahmen 1 definierten horizontalen Fläche übereinstimmt. Senkrecht zu dieser Grundfläche 21 besitzt die Winkelplatte 2 sogenannte Abkantungen 22, die sich an den Längskanten der Grundfläche 21 befinden. In seinem Querschnitt weist die Winkelplatte also eine U-Form auf. Ferner dazu ist ein Funktionselement 3 in die Winkelplatte eingesetzt, wobei das Funktionselement vorzugsweise in einem eingesetzten Zustand sowohl die eine Abkantung 22 als auch die andere Abkantung 22 kontaktiert. Durch das Vorsehen von zwei Funktionselementen 3 an den beiden Längsenden der Winkelplatte 2 wird ein wannenförmiger Raum geschaffen, dessen Begrenzungen durch die Funktionselemente 3 und die beiden aus der Grundfläche herausstehenden Abkantungen 22 sind. Dieser Raum lässt sich durch die auf die Abkantungen 22 gleitbar gelagerte Gleitplatte 4 teilweise oder vollständig verdecken.
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Ferner erkennt man, dass die Gleitplatte 4 auch teilweise oder vollständig über die beiden Funktionselemente 3 schiebbar ist. Der Nutzer kann also wählen, ob er den wannenförmigen Raum einer Betrachtung freigeben möchte oder die Funktionselemente verdeckt werden sollen. Das erfindungsgemäße Möbelelement erweckt einen besonders ansprechenden optischen Eindruck beim Betrachter, obwohl es Funktionalitäten aufweist, die über ein gewöhnliches Möbelelement hinausgehen.
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2 zeigt eine Variation der in 1 dargestellten Konfiguration des Möbelelements und besitzt an der Unterseite des Tragrahmens 1 Möbelkorpen 5 und an den Stirnflächen Abdeckplatten 7. Der Grundaufbau des Möbelelements ist dabei mit den aus der 1 identisch. Man sieht erneut den Tragrahmen 1, die darauf angeordnete Winkelplatte 2 mit Grundfläche 21 und Abkantungen 22 sowie die darin angeordneten Funktionselemente 3, die ein Kochfeld 31 und ein Spülenelement 32 sind. Das Spülenelement 32 verfügt dabei über eine Wasserzufuhr, eine Wasserarmatur, ein Spülbecken und einen Wasserauslass. Das Kochfeld 31 besitzt eine Kochstelle zum Abgeben von Wärme bzw. von Energie zum Erwärmen eines Kochutensils, wodurch die grundlegenden Funktionen eines Küchenblocks bereitgestellt sind. Durch die Verschieblichkeit der Gleitplatten 4 kann je nach Bedarf die Anordnung der Gleitplatten nahe des Kochfelds 31 oder in der Nähe des Spülenelements 32 vorgenommen werden. Darüber hinaus kann nachdem das Spülenelement 32 nicht mehr benötigt wird, eine entsprechende Gleitplatte 4 über das Spülbecken des Spülenelements 32 geschoben werden, um beispielsweise darin abgestelltes Geschirr zu überdecken.
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3 zeigt das erfindungsgemäße Möbelelement aus 2 in einer Explosionsdarstellung. Der Tragrahmen 1 weist an seinen Längsenden rechteckförmige Rahmengestelle 11 auf, die an der zum Boden zugewandten Seite Fußelemente 6 umfassen. Darüber hinaus sind die beiden an den Längsenden des Tragrahmens 1 angeordneten Rahmengestelle 11 über geradlinige Rahmenelemente 12 miteinander verbunden. Diese geradlinigen Rahmenelemente 12 und Teile der Rahmengestelle 11 definieren die in etwa horizontal angeordnete ebene Fläche, auf die die Winkelplatte 2 aufgebracht wird. Die Winkelplatte 2 besitzt eine zu der ebenen Fläche des Tragrahmens 1 in ihren Abmessungen entsprechende Grundfläche 21, an deren Längskanten Abkantungen in eine zum Tragrahmen 1 abgewandte Richtung verlaufen. In die Winkelplatte 2 wird ein Funktionselement 31, 32 eingesetzt, das durch die auf die Abkantungen 22 gleitbar angeordnete Gleitplatte teilweise oder vollständig verdeckt werden kann.
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Darüber hinaus wird an der von der Winkelplatte 2 abgewandten Seite des Tragrahmens 1 ein Möbelkorpus 5 vorgesehen, der in etwa bündig mit der Längskante der Grundfläche 21 der Winkelplatte 2 verläuft. Zwischen mehreren dieser Möbelkorpen 5 ist ein Spalt vorgesehen, der dazu genutzt wird, Anschlussmittel zu den Funktionselementen 31, 32 zu führen. Dies verhindert etwaige optische Beeinträchtigungen, die normalerweise durch die Anschlussmittel der Funktionselemente 31, 32 hervorgerufen werden.
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Die Erfindung schafft somit ein Möbelelement, das in seiner Funktionalität herkömmlichen Möbeln überlegen ist.