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Labortisch
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Die Erfindung betrifft einen Labortisch für Vorbereitungs-, Unterrichts-
und/oder Dcmonstrationsräume insbesondere in Schulen mit Installationen für Strom,
Gas und Wasser, mit einem Becken und mit einer Tischplatte.
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Labortische der eingangs genannten Art stellen im allgemeinen recht
aufwendige Konstruktionen dar, die einen erheblichen Platzbedarf besitzen. Darüber
hinaus erfordert es einen erheblichen Arbeitsaufwand, wenn an einem derartigen Labortisch
ein Schaden innerhalb der Installationen behoben oder nach einer Abnutzung oder
Zerstörung eine Tischplatte ausgetauscht werden soll.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Labortisch der eingangs
genannten Art zu schaffen, der sich durch einen einfachen und platzsparenden Aufbau
auszeichnet und bei welchem Reparaturen an den Installationen und/oder eine Erneuerung
oder ein Austausch der Tischplatte einfach und schnell durchgeführt werden können.
Die Erfindung besteht darin, daß der Tisch in einen ortsfest anzuordnenden und ortsbewegliche
Teile unterteilt ist, von denen der ortsfeste Teil die Installationen aufnimmt und
der oder die ortsbeweglichen Teile die Tischplatte bilden.
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Bei der erfindungsgemäRen Ausbildung eines Labortisches wird von dem
bisher allgemein üblichen Grundprinzip abgegangen, nach welchem Labortische immer
eine kompakte Baueinheit bilden. Die neuartige Unterteilung der Labortische in ortsfeste
und ortsbewegliche Teile führt zu überraschenden Vorteilen. Zum einen ist die Konstruktion
und vor allem auch die Montage eines derartigen Labortisches in einer Schule o.dgl.
recht einfach durchzuführen.
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Zum anderen bereitet es keinerlei Schwierigkeiten, die Tischplatte
zu erneuern, da diese Bestandteil von ortsbeweglichen eilen ist.
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Außerdem bereitet es in gleicher Weise keine Schwierigkeiten, die
Installationen für eine Wartung oder eine Reparatur o.dgl. zugänglich zu machen.
Ein besonderer Vorteil bei einer Anwendung in Schulen o.dgl. ist auch, daß auf den
die Tischplatte bildenden Teilen in einem Vorbereitungsraum Versuche aufgebaut werden
können, die dann für eine Demonstration in den Demonstrationsraum gebracht werden,
in welchem sie nur noch an die Installationen des dort ortsfest angeordneten Teils
des Labortisches angeschlossen werden müssen. Es können somit feste Versuchsaufbauten
über eine längere Zeit erhalten bleiben, ohne daß dadurch die Benutzbarkeit des
Labortisches für andere Versuche und andere Arbeiten beeinträchtigt wird.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen und den Unteransprüchen.
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Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines insbesondere für eine
Aufstellung in Demonstrationsräumen bestimmten Labortisch, Fig. 2 eine Ausführungsform
ähnlich Fig. 1, wie sie insbesondere in Vorbereitungsräumen eingesetzt wird und
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform der Erfindung, die sich ebenfalls insbesondere
für Vorbereitungsräume eignet.
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Der in Fig. 1 dargestellte Labortisch besitzt an einer Längsseite
einen Kanal 1, in welchem InstalAationen für Strom und Gas untergebracht sind, die
über einen auf dem Boden aufstehenden Korpus 2 an Bodeninstallationen angeschlossen
sind. Die Oberseite des Kanals enthalt Armaturen 3, an die elektrische Geräte oder
Gasverbraucher angeschlossen werden können. Etwa in der Höhe der Oberseite des Kanals
befindet sich eine in Längsrichtung des Tisches in zwei Teile 4 und 5 unterteilte
Tischplatte, die über einen Luftspalt 6 an den Kanal 1 anschließt. Stirnseitig von
dem Teil 4 der Tischplatte befindet sich ein weiterer Korpus 7, in welchem ein Becken
8 derart angeordnet ist, daß es mit seinem Rand etwa in der Ebene der Tischplatte
4, 5 liegt. Dem Becken 8 sind in nicht näher dargestellter Weise Wasserarmaturen
zugeordnet, die in dem Korpus 7 befestigt sind. In Fig. 1 ist weiter angedeutet,
daß aus einem Längsschlitz des Kanals 1 eine Glaswand 9 herausgezogen werden kann,
die bei bestimmten Versuchen als Splitterschutz dient.
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Dieser Glaswand, die gewichtsentlastet ist, sind in nicht näher dargestellter
Weise Führungen innerhalb des Kanals 1 und des Korpus 2 zugeordnet, in denen die
Glaswand 9 derart verschoben werden kann, daß sie bis auf eine herausragende Griffleiste
o.dgl. versenkt werden kann. Zwischen dem Korpus 7 und dem Kanal 1 ist ein Abstand
belassen, so daß der Luftspalt 6 auch in diesem Bereich fortgesetzt wird. Dieser
Luftspalt ermöglicht es, elektrische Leitungen, die von den Armaturen 3 zu auf der
Tischplatte 4, 5 aufgebauten Versuchsgeräten führen, soweit sie eine überschüssige
Länge besitzen, in diesen Spalt 6 herunterhängen zu lassen.
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Von dem dargestellten Labortisch sind der Korpus 2 mit dem Kanal 1
und der Korpus 7 mit dem Becken 8 ortsfest angeordnet. Die zweigeteilte Tischplatte
4, 5 wird dagegen von zwei Anstelltischen 10 gebildet, die ortsbeweglich sind und
von den ortsfest angeordneten Teilen wegbewegt werden können. Die Anstelltische
10 bestehen aus den Tischplatten 4 und 5 und diese tragenden Gestellen, die mit
Laufrollen 11 versehen sind, so daß sie verfahren werden können.
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An dem Korpus 2 ist eine Scheuer- und Distanzleiste 13 angebracht,
an
die die Gestelle der Anstelltische 10 herangeschoben werden.
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Diese Scheuer- und Distanzleiste 15 ist so bemessen, daß dann der
Luftspalt 6 zwischen der Tischplatte 4, 5 und dem Kanal 1 erhalten bleibt.
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Die ortsfest anzuordnenden Bauteile, nämlich der Korpus 2 mit dem
horizontal liegenden Kanal 1 und der Korpus 7 mit dem Becken 8 binden - in der Draufsicht
gesehen - eine L-förmige Anordnung, die durch die beiden Anstelltische 10 zu einem
Rechteck ergänzt werden. Es ist ohne weiteres möglich, auf der dem Korpus 7 gegenüberliegenden
Seite des Korpus 2 einen weiteren Korpus 7 mit einem Becken snzuordnen, so daß mit
Hilfe zweier weiterer Anstelltische der Labortisch von beiden Seiten her benutzt
werden kann. Es ist auch möglich, auf der gegenüberliegenden Seite des Korpus 2
aber an dem abgewandten Ende einen weiteren Korpus 7 mit einem Becken anzuordnen,
so daß ein ortsfest anzuordnender, in der Draufsicht Z-förmiger Aufbau entsteht.
Um ein ungewolltes Verschieben der Anstelltische 10 zu verhindern, können beispielsweise
die Laufrollen 11 mit Bremsen versehen werden. Auch ist es möglich, zwischen den
Anstelltischen 10 und/oder dem Korpus 7 oder dem Korpus 2 Verriegelungselemente
vorzusehen, mit denen die Anstelltische 10 in der Benutzungslage gesichert werden
können.
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Die Unterteilung des Labortisches in ortsfest anzuordnende Teile und
in die Tischplatte bildende ortsbewegliche Teile führt zu einem sehr einfachen Aufbau
und zu einer vorteilhaften Montage in einem Demonstrations- oder Unterrichtsraum
o.dgl. Außerdem bietet diese Anordnung den Vorteil, daß der Kanal 1 mit den Installationen
für Strom und Gas bei Bedarf für eine Reparatur oder eine Wartung sehr gut zugänglich
gemacht werden kann. Der gleiche Vorteil ergibt sich bezüglich der Wasserarmatur
und des Beckens 8. Außerdem ist es äußerst einfach, bei Bedarf die Tischplatte zu
erneuern, in dem in einfacher Weise neue Anstelltische vorgesehen werden. Darüberhinaus
können mehr Anstelltische 10 vorgesehen werden, als normalerweise für den Labortisch
benötigt werden. Dadurch wird es
möglich, auf diesen Anstelltischen
Versuche fest aufzubauen und nur bei Bedarf mit den ortsfesten Teilen des Labortisches
zu verbinden. Der Labortisch kann dennoch in der Zwischenzeit für andere Arbeiten
benutzt werden. Anstelle des Korpus 2 können auch Säulen oder Beine o.dgl. vorgesehen
werden, auf denen der einen rechteckigen Querschnitt aufweisende Kanal angebracht
wird. In diesem Fail werden zweckmäßigerweise die Strom- und Gasinstallationen durch
eines dieser Beine oder dieser Säulen zu ortsfesten Bodenanschlücsen geführt.
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Die Ausführungsform eines Labortisches nach Fig. 2 entspricht in ihrcm
Grundaufbau der Ausführungsform nach Fig. 1. Zum Unterschied ist bei dieser Ausführungsform
vorgesehen, daß der Kanal 1 um 90° gedreht auf dem Korpus 2 angeordnet ist, so daß
die Armaturen 3 in einer zur Tischplatte 4, 5 vertikalen Fläche liegen. Außerdem
ist der Kanal so angeordnet, daß er vollständig oberhalb der Ebene der Tischplatte
liegt. Bei dieser Ausführungsform sind die Armaturen des Kanals für den Benutzer
besonders gut zugänglich, äedoch hat die erhöhte Anordnung des Kanals den Nachteil,
daß die Tischplatten nicht vollständig von allen Seiten eingesehen werden können.
Diese Ausführungsform ist deshalb insbesondere für eine Anwendung in einem Lehrervorbereitungsraum
bestimmt, in welchen der Lehrer einen Versuchsaufbau vorbereitet, der dann in dem
Demonstrationsraum nur noch mit den dort vorhandenen Installationen verbunden werden
braucht. Auch hier zeigt sich der besondere Vorteil der Unterteilung des Labortisches
in ortsfeste und ortsbewegliche Teile, da beispielsweise Anstelltische mit einem
vollständigen Versuchsaufbau in einem Vorbereitungsraum versehen und dann in dem
Demonstrationsraum mit den dort vorhandenen ortsfesten Teilen zu einem Labortisch
kombiniert werden können. Aus Fig. 1 und 2 wird deutlich, daß für einen in einem
Demonstrationsraum befindlichen Labortisch und für einen in einem Vorbereitungsraum
befindlichen Labortisch im Grunde genommen nur zwei Anstelltische mit einer Tischplatte
4, 5 vorgesehen werden müssen, um beide Labortische voll funktionsfähig zu halten.
Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Tischplatten aus Keramik oder Steingut
heIgestelZt
ein müssen, weil besonders aggressive Nateriaien benutzt werden. Die Anstelltische
10 können bei Bedarf auch durch Anstelltische mit Spezialaufbauten ersetzt werden,
beispielsweise durch Anstelltische, die als Proåektionswagen oder als verfahrbare
Schalttafel oder als Nagazinwagen oder als Pflanzenwanne oder als verfahrbare Gasabsaugungsanlage
ausgebildet sind. Dabei ist es dann zweckmäßig, wenn die Anstelltische und die mit
Spezialeinbauten versehenen Anstelltische oder Wagen in einem bestimmten Rastermaß
bemessen werden, so daß sie einfach gegeneinander ausgetauscht werden können.
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In Fig. 3 ist eine sehr raumsparende Anordnung eines erfinfungsgemäßen
Labortisches dargestellt, die ebenfalls bevorzugt in einem Vorbereitungsraum Anwendung
findet. Bei dieser Bauart ist ein Kanal 1 auf zwei Säulen 14 angeordnet, wobei in
einer der Säulen die zu den Armaturen 3 führenden Installationen zu ortsfesten Bodeninstallationen
geführt sind. Zwischen den Säulen 14 ist ein Korpus 15 vorgesehen, in welchen zwei
Becken 16 derart eingesetzt sind, daß ihre Ränder etwa in der Ebene der Tischplatte
4, 5 liegen, die auch bei dieser Ausführungsform von zwei verfahrbaren Anstelltischen
10 gebildet wird. Bei dieser Ausführungsform kann auch die Wasserinstallation bis
auf die Abwasseranschlüsse innerhalb des Kanals 1 untergebracht werden. Der Kanal
1, der einen quadratischen Querschnitt besitzt und der wie die übrigen Ausführungsformen
aus Kunststoff oder Blech oder beschichteten Spanplatten hergestellt sein kann,
hat alle Armaturen und Anschlüsse 3 in der den Tischplatten 4, 5 zugekehrten vertikalen
Seitenwand. Bei dieser Ausführungsform bilden die ortsfest anzuordnenden Teile eine
Wand, die nur einen geringen Platzbedarf aufweist. Sie kann beispielsweise unmittelbar
an eine Gebäudewand anschließen, so daß nur wenig geschmälert wird. Auch kann dieser
wandartige Teil eines Labortisches so aufgestellt werden, daß an ihn von beiden
Seiten her Anstelltische angestellt werden können, wobei dann zweckmäßigerweise
Armaturen und Anschlüsse 3 in beiden vertikalen Seitenwänden des Kanals 1 vorgesehen
werden.
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Aus dem Vorstehenden wird ersichtlich, daß sich mit Hilfe des Kanals
1 und den Anstelltischen eine Art Labortischsystem aufbauen läßt, das in vielfältiger
Weise derart genutzt werden kann, daß immer dann wenn ein Kanal 1 und ein Becken
vorhanden sind, mit Hilfe der Anstelltische 10 ein vollständiger Labortisch geschaffen
werden kann.
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Bei den dargestellten Ausführungsformen sind die Anstelltische 10
sehr einfach ausgeführt. Selbstverständlich ist es möglich, den Raum unterhalb der
Tischplatte 4, 5 noch weiter auszunutzen, beispielsweise durch Anbringen von Schubfächern
o.dgl. oder auch durch Anbringen von Hilfsgeräten.
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