-
Die Erfindung betrifft eine Auskleidungseinrichtung zur Auskleidung eines Möbel-Faches eines Möbels. Die Erfindung betrifft ferner ein mit einer Auskleidungseinrichtung ausgestattetes Möbel.
-
Die Erfindung findet vorteilhaft Anwendung bei Regalmöbeln, auch sogenannten Aktensäulen, bei denen beispielsweise kubische Möbelfächer vorhanden sind. Die Möbelplatten, die das Möbelfach begrenzen, sind in der Regel beschichtet, z. B. lackiert oder mit einer Kunststoffbeschichtung versehen. Die Beschichtungen sind normalerweise gleichartig, so dass das Möbel ein einheitliches Aussehen hat.
-
Wenn jedoch unterschiedliche Ausgestaltungen gewünscht sind, d. h. beispielsweise farbige Akzente gesetzt werden sollen, ist dies äußerst schwierig.
-
Weiterhin hat es sich in der Praxis gezeigt, dass insbesondere Regalmöbel zur Ablage von Akten, einem stärkeren Verschleiß ausgesetzt sind. Durch das häufige Einstellen bzw. Herausnehmen der Akten in das Möbelfach bzw. aus dem Möbelfach heraus verschleißen die Innenwände des Möbelfaches, insbesondere dessen Bodenfläche. Das Möbel hat dann ein äußerst unästhetisches Aussehen, wird also in der Regel durch ein neues Möbel ersetzt, wenn es entsprechend verschlissen ist.
-
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Auskleidungseinrichtung zur Auskleidung eines Möbelfaches eins Möbels bereitzustellen.
-
Zur Lösung der Aufgabe ist eine Auskleidungseinrichtung zur Auskleidung eines Möbel-Faches eines Möbels vorgesehen, wobei die Auskleidungseinrichtung mindestens zwei Verkleidungswände zur insbesondere vollflächigen Verkleidung von Möbel-Innenwänden des Möbel-Faches aufweist, die einen Fach-Innenwinkel begrenzen, wobei die Verkleidungswände zueinander etwa in einem Winkel winkelig sind, den die Innenwände des Möbel-Faches aufweisen, wobei eine Schenkellänge mindestens einer der Verkleidungswände einer freien Querbreite der durch die Verkleidungswand zu bedeckenden der Möbel-Innenwand des Möbel-Faches entspricht, und wobei die Verkleidungswände eine solche Biegesteifigkeit aufweisen, dass zumindest diejenige Verkleidungswand, die im in dem Möbel-Fach montierten Zustand eine aufrechte, insbesondere senkrechte, die benachbarte Innenwand bedeckende Stellung einnimmt, auch ohne eine Verbindung zu dieser Möbel-Innenwand frei steht.
-
Ein Grundgedanke der Erfindung ist es, dass die Auskleidungseinrichtung nicht etwa als eine Folie, die an die Innenwand angeklebt wird, ausgestaltet ist, sondern eine gewisse eigene Biegesteifigkeit aufweist. Somit ”steht” die Verkleidungswand selbstständig in ihrer aufrechten, insbesondere senkrechten, Stellung. Das hat auch den Vorteil, dass weitere Haltemaßnahmen am Möbel, z. B. Klebepads oder dergleichen, zwar zweckmäßig sind, jedoch nicht unbedingt notwendig. Es versteht sich, dass auch eine ”Nichtsenkrechtstellung” oder leichte Schräglage der Verkleidungswand möglich ist.
-
Die Möbel-Innenwand kann auch an einer dem Möbelfach zugewandten Innenseite einer Außenseitenwand vorgesehen sein. Der Begriff ”Möbel-Innenwand” ist also im Sinne der Erfindung so zu verstehen, dass eine Innenfläche des Möbelfaches durch die jeweilige Innenwand begrenzt wird.
-
Die Länge mindestens einer der Verkleidungswände entspricht zweckmäßigerweise einer Höhe der zu bedeckenden Möbel-Innenwand. Somit wird also die zu bedeckende Möbel-Innenwand vollflächig von innen her verkleidet. Insbesondere bei weiter unten liegenden Möbelfächern ist es aber auch möglich, dass die Höhe der Auskleidungseinrichtung bzw. der Verkleidungswand der Auskleidungseinrichtung etwas geringer ist, da man diese nicht sieht. Weiterhin ist es möglich, dass beispielsweise eine freie Schmalseite der Verkleidungswand einen Schrägverlauf hat derart, dass sich die Verkleidungswand an der freien, zum Einstellen von Gegenständen vorgesehenen Seite des Möbel-Faches über die volle Höhe der zu bedeckenden Möbel-Innenwand erstreckt, nach weiter hinten jedoch, in die Tiefe des Möbel-Faches, nach schräg unten verläuft.
-
Zweckmäßigerweise ist die Länge aller Verkleidungswände so ausgestaltet, dass die von ihnen zu bedeckenden Möbel-Innenwände vollständig bedeckt sind. Die Verkleidungswand, vorzugsweise alle Verkleidungswände, erstrecken sich also zweckmäßigerweise zwischen einem Boden des Möbelfachs und einer Deckwand des Möbelfachs oder auch einer Oberkante der jeweils benachbarten, zu bedeckenden Möbel-Innenwand. Die letztere Variante ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Möbel-Innenwand frei steht, d. h. dass das Möbelfach oben offen ist.
-
Die mindestens eine Verkleidungswand hat zweckmäßigerweise einen Klemmschenkel zum Verklemmen in dem Möbelfach, der zu einem Deckwandabschnitt der Verkleidungswand winkelig ist. Beispielsweise steht der Klemmschenkel im Sinne von der benachbarten Verkleidungswand weg von dem Deckwandabschnitt winkelig ab. Der Klemmschenkel ist also zu der Möbel-Innenwand hin geneigt. Somit legt sich die Verkleidungswand, zumindest im Bereich des Klemmschenkels, im Wesentlichen flächig an die Möbel-Innenwand an.
-
Mindestens eine Verkleidungswand weist zweckmäßigerweise an einer der zu bedeckenden Möbel-Innenwand zugewandten Seite mindestens eine Befestigungseinrichtung zur Befestigung an der Möbel-Innenwand auf. Dadurch kann ein zusätzlicher, fester Halt erzielt werden.
-
Beispielsweise umfasst die mindestens eine Befestigungseinrichtung ein Klebepad oder eine Klebebeschichtung. Die Klebebeschichtung ist zweckmäßigerweise so getroffen, dass sie wieder ablösbar ist, ohne Rückstände an der Innenwand des Möbels zu hinterlassen. Es ist aber auch möglich, einen Steckvorsprung zum Einstecken in eine Steckaufnahme an der Möbel-Innenwand vorzusehen. Dieser Steckvorsprung wird beispielsweise durch ein angeschweißtes Steckelement gebildet. Bevorzugt ist eine Prägung, d. h. der Steckvorsprung wird quasi heraus gebogen oder ausgeprägt, so dass die Verkleidungswand insgesamt einstückig bleibt.
-
Der Steckvorsprung ist beispielsweise zum Einstecken in eine Steckaufnahme ausgestaltet und angeordnet, die für einen Möbelbeschlag, zum Beispiel einen sogenannten Exzenterspanner, vorgesehen ist. Es ist aber auch möglich, dass der Steckvorsprung zum Einstecken in den Möbelbeschlag selbst, beispielsweise in eine Drehmitnahme für einen Schraubendreher, ausgestaltet und angeordnet ist.
-
Mindestens zwei der Verkleidungswände sind zueinander federnd nachgiebig derart, dass sie im vom Möbel entfernten Zustand einen größeren Winkel zueinander aufweisen als im im Möbelfach montierten Zustand. In diesem montierten Zustand stützen sich die Verkleidungswände wechselseitig ab und liegen somit an den benachbarten Möbel-Innenwänden an. Somit werden die Verkleidungswände bei der Montage im Möbelfach zueinander hin gebogen bzw. wird eine Winkelstellung der Verkleidungswände dadurch verändert.
-
Eine oder mehrere Verkleidungswände haben zweckmäßigerweise eine elastische Wölbung. Der Wölbungsradius ist dabei so getroffen, dass er durch eine Montage der Auskleidungseinrichtung in dem Möbelfall im Sinne eines flächigen Anlegens an die zu bedeckende Möbel-Innenwand abnimmt. Dabei kann es ausreichen, dass ein Scheitelbereich der Wölbung an der Möbelinnenwand anliegt. Die Wölbung ist zweckmäßigerweise eine Außenwölbung, d. h. sie ist eine Wölbung, die vom Innenraum abgewandt ist, den die Auskleidungseinrichtung begrenzt.
-
Die Auskleidungseinrichtung kann mehrere Verkleidungswände aufweisen. Beispielsweise sind diese zueinander L-förmig oder U-förmig angeordnet. Vorteilhaft sind die Verkleidungswände rechtwinkelig zueinander, wenn die Auskleidungseinrichtung im Möbelfach montiert ist. Die L-förmige Konfiguration kann beispielsweise dazu genutzt werden, einen Boden und eine hintere Wand oder einen Boden und eine Seitenwand des Möbelfaches zu verkleiden. Die U-förmige Konfiguration ist zweckmäßigerweise zur Verkleidung zweier gegenüberliegender Seitenwände sowie einer Rückwand des Möbelfaches vorgesehen.
-
Bevorzugt besteht die Auskleidungseinrichtung aus Metall oder Kunststoff. An einer oder mehreren Sichtseiten kann die Auskleidungseinrichtung auch eine Beschichtung aufweisen, z. B. eine Farbbeschichtung. Bevorzugt ist es auch, wenn die Auskleidungseinrichtung eine zusätzliche Haltefunktion aufweist. Sie hat also beispielsweise eine Halterung, z. B. einen Montageschlitz oder eine Ablage, zum Haltern weiterer Gegenstände, z. B. eines Fachbodens. Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn an der Auskleidungseinrichtung eine Ablagerinne, z. B. zum Ablegen von Stiften oder dergleichen, vorgesehen ist.
-
Bei dem Möbel ist zweckmäßigerweise vorgesehen, dass an dem Möbelfach ein Halteanschlag für eine freie Stirnseite mindestens einer Verkleidungswand der Auskleidungseinrichtung angeordnet ist. Somit kann sich die Auskleidungseinrichtung an dem Halteanschlag abstützen, insbesondere verklemmen. Der Halteanschlag kann z. B. eine Nut, eine Bohrung oder einen Vorsprung umfassen.
-
Der Halteanschlag ist bevorzugt jedoch von einer Seitenwand gebildet, die an einer Stirnseite eines Seitenwandteils des Möbelfachs angeordnet ist. Die Seitenwand und das Seitenwandteil sind zueinander winkelig angeordnet. Sie Seitenwand steht also vor das Seitenwandteil in Richtung des Möbelfaches vor, d. h. zum Innenraum des Möbelfaches hin. Gegen diesen Halteanschlag kann sich die Auskleidungseinrichtung stirnseitig abstützen.
-
Das erfindungsgemäße Möbel ist vorzugsweise ein Büromöbel, zum Beispiel ein Regal, insbesondere eine Säule zur Aktenablage, ein Schreibtisch, ein Unterstellmöbel für einen Schreibtisch oder ein Rollcontainer. Besonders bevorzugt ist der Bereich von Jugendmöbeln oder Kindermöbeln.
-
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
-
1 eine perspektivische Schrägansicht eines Möbels,
-
2 eine Zwischenetage des Möbels gemäß 1, die mit einer Auskleidungseinrichtung versehen ist,
-
3 eine perspektivische Schrägansicht der Auskleidungseinrichtung gemäß 2,
-
4 die Auskleidungseinrichtung gemäß 3 von oben im nicht im Möbelfach montierten Zustand und
-
5 die Auskleidungseinrichtung gemäß 4, jedoch mit zueinander hin bewegten Verkleidungswänden, etwa entsprechend einem montierten Zustand im Möbel (2),
-
6 eine perspektivische Schrägansicht einer Möbel-Zusatzeinrichtung für das Möbel gemäß 1 mit einem Zwischenboden in einer ersten Variante,
-
7 die Möbelzusatzeinrichtung gemäß 6 in einer zweiten Variante,
-
8 die Möbelzusatzeinrichtung gemäß 6 oder 7 im am Möbel montierten Zustand,
-
9 eine Explosionsdarstellung einer zweiten Möbel-Zusatzeinrichtung für das Möbel gemäß 1 in Gestalt eines Klappelements in schräger Perspektive,
-
10 das Klappelement gemäß 9 im am Möbel montierten Zustand,
-
11 eine seitliche Ansicht des Möbels gemäß 10 etwa entsprechend einer Ansicht A in 10, jedoch mit einer entfernen Seitenplatte, und.
-
12 eine Variante des Möbels gemäß 1, bei dem statt vertikaler Möbelplatten Stützstreben oder Stützstangen vorhanden sind, die ebenfalls mit den vorgenannten Abdeckvorrichtungen verkleidbar sind.
-
Bei einem Möbel 10 gemäß 1, 2 handelt es sich um ein Regalmöbel mit einer Bodenplatte 11, einer Deckplatte 12 sowie einer dazwischen angeordneten Zwischenplatte 13. Die Platten 11–13 könnte man auch als Unterboden, Zwischenboden und Oberboden bezeichnen. Zwischen den Platten 11, 12 und 13 sind als Seitenwände 14 und Rückwände 15 Möbelplatten 16 verwendet. Dabei ist ein Gleichteilprinzip realisiert, das heißt, die Rückwände 15 und die Seitenwände 14 bestehen. aus ein und demselben Grundmaterial. Die im Bereich des Außenumfangs der Platten 11, 12 und 13 angeordneten Möbelplatten 16 bilden dabei Seitenwände 14, wobei zwischen jeweils zwei Seitenwänden 14 eine Öffnung eines Faches 17 vorgesehen ist. Ein jeweiliges Fach 17 wird rückseitig und parallel zur Außen-Seitenwand 14 durch Rückwände 15 benachbarter Möbel-Fächer 17 begrenzt. Die Rückwand 15 eines Faches 17 bildet zugleich die Seitenwand eines benachbarten Faches 17. Dadurch ist bei geringem Materialaufwand ein optimaler Nutzen geschaffen. Jedenfalls haben die Fächer 17 eine kubische Gestalt und bieten einen großen Stauraum, beispielsweise zur Ablage von Ordnern.
-
Die Seitenwände 14 sind mit den Platten 11–13 jeweils mit Beschlägen 18 verbunden.
-
Eine Ober- oder Innenseite der Bodenplatte 11 sowie die Oberseite der Zwischenplatte 13 bilden jeweils Bodenwände 30 der Möbel-Fächer 17. Die nach unten weisenden Flächen der Deckplatte 12, die im Möbelbereich auch als ”Oberboden” bezeichnet werden kann, sowie der Zwischenplatte 13 sind Deckwände 31 oder untere Bodenwände.
-
Die Platten 11, 12 und 13 sowie die Rückwände 15 und die Seitenwände 14 sind, wie oben beschrieben, aus demselben Material, zweckmäßigerweise mit ein und derselben Beschichtung, jedenfalls Farbe, versehen. Somit ergibt sich ein einheitliches Aussehen des Möbels 10, das jedoch wie nachfolgend erläutert optisch ansprechend verändert werden kann. In die Möbel-Fächer 17 können nämlich Auskleidungseinrichtungen 110 eingesetzt werden, die die Möbel-Fächer 17 innenseitig vollflächig auskleiden, jedenfalls die Seitenwände 14 sowie die Rückwände 15.
-
Eine jeweilige Auskleidungseinrichtung 110 umfasst eine hintere Verkleidungswand 111 sowie von dieser seitlich abstehende Verkleidungswände 112. Die Verkleidungswände 111, 112 sind in Draufsicht U-förmig, d. h. sie haben eine Geometrie, die der Innenkontur des Faches 17 gleicht.
-
Die Verkleidungswände 111, 112 sind im Wesentlichen biegesteif.
-
Die Verkleidungswände 111, 112 sind plattenartig.
-
Die Verkleidungswände 111, 112 bestehen beispielsweise aus Metallblech, entsprechend biegesteifem Kunststoffmaterial oder dergleichen. Allerdings sind die Verkleidungswände 111, 112 vorteilhaft relativ dünn, so dass sie das Nutzvolumen eines Möbel-Faches 17 nur unwesentlich verkleinern. Dennoch schützen sie die dem Fach 17 jeweils zugewandten Seiten der Seitenwände 14 und der Rückwände 15, die insoweit Möbel-Innenwände 32 bilden.
-
Die Auskleidungseinrichtungen 110 sind dabei so getroffen, dass sie die Möbel-Innenwände 32 vollflächig bedecken, so dass optisch der Eindruck entsteht, als seien die Seitenwände 14 und die Rückwände 15 an ihren Innenseiten, d. h. ihrer dem Fach 17 zugewandten Seite mit einer Beschichtung versehen, die an sich jedoch Bestandteil der Auskleidungseinrichtung 110 bildet.
-
Somit setzten die Auskleidungseinrichtungen 110 beispielsweise farbige Akzente in den Fächern 17, was nicht nur optisch ansprechend ist, sondern auch eine Schutzfunktion ausüben kann. Beispielsweise werden in den Fächern 17 abgestellte Gegenstände nicht an den Oberflächen der Seitenwände 14 und Rückwände 15 entlang gescheuert, sondern reiben allenfalls an einer hinteren Innenfläche 113 oder seitlichen Innenflächen 114 der Verkleidungswände 111, 112 entlang. Ein Austausch der Auskleidungseinrichtung 110 ist jedoch werkzeuglos, d. h. sehr einfach möglich, so dass eine verschlissene Auskleidungseinrichtung 110 ohne Weiteres gegen eine neue, noch unverbrauchte Auskleidungseinrichtung 110 ausgetauscht werden kann. Ein Werkzeug ist nicht nötig.
-
Weiterhin kann der Nutzer des Möbels 10 variabel die optischen Eigenschaften des Möbels 10 verändern, in dem er ein fach Auskleidungseinrichtungen 110 austauscht und so beispielsweise verschiedene farbliche Akzente setzt. Es versteht sich, dass die Innenflächen 113, 114 lackiert sein oder auch eine farbige Gestaltung aufgrund des eingefärbten Grundmaterials der Verkleidungswände 111, 112 haben können. Weiterhin ist es selbstverständlich möglich, die Verkleidungswände 111, 112 zu lochen, mit einer Textilbespannung oder Textilbeschichtung zu versehen, zu beflocken oder dergleichen mehr.
-
Weiterhin können die Innenflächen 113, 114 auch Tragstrukturen für weitere, fest angeordnete oder vorzugsweise lösbar befestigbare Bauteile, beispielsweise Ablagefächer oder dergleichen, bilden.
-
Die hintere Verkleidungswand 111 hat eine Schenkellänge 115, die einer Querbreite 45 der Innenfläche der Rückwand 32 entspricht. Eine Schenkellänge 116 einer seitlichen Verkleidungswand 112 entspricht einer Querbreite 46 der Innenfläche seitlichen Innenwand 32, wobei hier zu bemerken ist, dass die Querbreite jeweils rechten seitlichen Innenwand 32 etwas kleiner sein kann als die Querbreite jeweils linken seitlichen Innenwand 32, was selbstverständlich sinnvollerweise bei der Schenkellänge 116 einer jeweiligen Verkleidungswand 112 Berücksichtigung findet. Mithin kann also die in der Zeichnung linke Verkleidungswand 112 eine etwas größere Schenkellänge 116 aufweisen als die in der Zeichnung rechte Verkleidungswand 112. Es ist aber auch möglich, dass beide seitlichen Verkleidungswände 112 dieselbe Schenkellänge 116 aufweisen.
-
Die Verkleidungswände 111, 112 sind U-förmig angeordnet. Jeweils zwei benachbarte Verkleidungswände 111, 112 schließen eine Winkel 119 ein, der, wie in 4 dargestellt, im nicht im Möbel-Fach 17 montierten Zustand etwas größer ist als im in 5 dargestellten montierten Zustand. Mithin können also die freien Enden der Verkleidungswände 112 bei der Montage im Möbel-Fach 17 zueinander hin gebogen werden, so dass der Winkel 119 schließlich einem Fach-Innenwinkel 33 entspricht, den die Möbel-Innenwände 32 zueinander haben. Bereits dadurch wird erzielt, dass sich die Verkleidungswände 111, 112 im Wesentlichen flächig an die ihnen jeweils zugeordneten Möbel-Innenwände 32 anliegen.
-
Die Verkleidungswände 111, 112 sind genauso hoch wie die Fächer 17. Mithin entspricht also eine Länge 120 der Verkleidungswände 111, 112 eine Höhe 34 der Möbel-Innenwände 32. Eine weitere Verbesserung des Halts der Auskleidungseinrichtung 110 in einem jeweiligen Fach 17 wird dadurch erzielt, dass die seitlichen Verkleidungswände 112 einen Deckwandabschnitt 121 sowie einen zu diesem winkelig abstehenden Klemmschenkel 122 haben. Der Deckwandabschnitt 121 schließt sich unmittelbar an die hintere Verkleidungswand 111 an. Die Klemmschenkel 122 sind an den freien Enden der Verkleidungswände 112 angeordnet. Die Klemmschenkel 122 haben eine Schrägneigung im Sinne vom Innenraum 129 der Auskleidungseinrichtung 110 weg. Mithin liegen also die freien Längsenden der Klemmschenkel 122 an den Möbel-Innenwänden 132, d. h. den Seitenwänden 14, an. Auch dadurch wird eine gewisse Spannung erzeugt, so dass sich die Auskleidungseinrichtung 110 im Fach 17 quasi verklemmt.
-
Auch die Wandflächen der Verkleidungswände 111, 112 können eine gewisse Vorspannung oder Wölbung aufweisen, die die Klemmwirkung und somit den Halt im jeweiligen Möbel-Fach 17 verbessert. Beispielsweise hat die hintere Verkleidungswand 111 eine Wölbung 123, zumindest dann, wenn die Auskleidungseinrichtung 110 nicht am Möbel 10 montiert ist. Beispielsweise verläuft die Wölbung 123 von der hinteren Möbel-Innenwand 32 weg, d. h. in Richtung des Innenraums 129 der Auskleidungseinrichtung 110. Wenn die Auskleidungseinrichtung 110 jedoch im Fach 17 montiert ist, wird die Wölbung 123 aufgehoben (5), d. h. sie bewegt sich in Richtung der hinteren Möbel-Innenwand 32 und liegt flächig an dieser an.
-
Weiterhin sind Befestigungseinrichtungen 124, 125 zweckmäßig, mit denen die Auskleidungseinrichtung 110 im Möbel-Fach 17 befestigbar ist. Bei den Befestigungseinrichtungen 124 handelt es sich beispielsweise um Klebepads, die insbesondere lösbar an der hinteren Möbel-Innenwand 32 befestigbar sind. Somit haftet also die hintere Verkleidungswand 111 an der Rückwand 15 an.
-
Die Befestigungseinrichtungen 125 dienen zur seitlichen Befestigung, d. h. zur Befestigung im Bereich der Seitenwände 14. Beispielsweise umfassen die Befestigungseinrichtungen Steckvorsprünge 126, die nach außen vor Außenflächen 127 der Verkleidungswände 112 abstehen. Die Steckvorsprünge 126 greifen in Steckaufnahmen 19 am Möbel-Fach 17 ab. Die Steckaufnahmen 19 werden beispielsweise von Drehmitnahmen der Beschläge 18 gebildet, sind also quasi selbstverständlich schon vorhanden. Die Steckvorsprünge 126 können beispielsweise durch Ausprägungen gebildet sein. Vorzugsweise sind sie angeschweißte oder angeklebte Körper, so dass die Innenflächen 114 homogen sind.
-
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn an Möbel 10 einer oder mehrere Halteanschläge 35 für die Auskleidungseinrichtung 110 vorhanden ist. Beispielsweise steht die zum Möbel-Fach 17 quer verlaufende Seitenwand 14 mit ihrer hinteren Stirnseite etwas in Richtung des Innenraums des Faches 17 vor, jedenfalls vor die Möbel-Innenwand 32. Somit bildet also die Rückseite dieser Seitenwand 14 einen Halteanschlag 35, an den eine freie Stirnseite 128 der in der Zeichnung rechten seitlichen Verkleidungswand 112 anschlagen kann.
-
Die Nutzung des Beschlages 18 bzw. dessen Steckaufnahme 19 ist jedoch für die im Folgenden beschriebenen Möbelzusatzeinrichtungen vorteilhaft.
-
Eine Möbelzusatzeinrichtung 160 oder 160' umfasst beispielsweise Seitenwandplatten 161, deren Querbreite 162 etwa der Querbreite 46 der Möbel-Innenwände 32 an den Seitenwänden 14 entspricht. Höhen 168 der Seitenwandplatten 161 entsprechen vorteilhaft der der (Innen-)Höhe 34 der Seitenwände 14.
-
Somit können die Seitenwandplatten 161 die Seitenwände 114 des Möbels 10 nahezu flächig überdecken, was in 8 sichtbar ist. Die Seitenwandplatten 161 bestehen beispielsweise Schichtstoff, Kunststoff oder aus einem Spanplattenmaterial.
-
Die Seitenwandplatten 161 haben an ihren den Möbel-Innenwänden 32 zugewandten Außenseiten Steckvorsprünge 163, deren Position und Maße so sind, dass sie genau in die Steckaufnahmen 19 der Beschläge 18 passen.
-
Es ist auch möglich, dass die Steckvorsprünge 163 so zu gestalten, dass sie in die Vertiefungen 36 oder sonstige Beschlag-Aufnahmen an den Innenwänden 32 passen.
-
Alternativ können auch Aufnahmen 167 oder Vertiefungen vorgesehen sein, in die die Beschläge 18 eingreifen können, z. B. wenn sie vor die Innenwände 32 vorstehen. Auch in den Aufnahmen 167 können Steckvorsprünge 163 vorgesehen sein, die in die Steckaufnahmen 19 der Beschläge 18, insbesondere formschlüssig, passen.
-
Die Steckvorsprünge 163 und die Vertiefungen 167 sind Befestigungseinrichtungen zur Montage an dem Beschlag 18.
-
Die oberen und unteren Stirnseiten 164 der Seitenwandplatten 161 liegen formschlüssig an den Innenseiten der oberen und/oder der unteren Platten 11, 12, 13, also der jeweiligen Bodenwand 30 und der Deckwand 31, an, so dass die Seitenwandplatten 161 dann, wenn die Steckvorsprünge 163 in die Steckaufnahme 19 eingreifen, unverrückbar sind.
-
Für einen zusätzlichen, zweckmäßigen Halt sorgen Bodenplatten 165, von denen exemplarisch eine dargestellt ist, die auch vollständig die nachfolgende Funktion erfüllt. Die Bodenplatte 165 wirkt quasi als Querstrebe zwischen den beiden Seitenwandplatten 161, so dass die Steckvorsprünge 163 nicht außer Eingriff mit den Steckaufnahmen 19 gelangen können.
-
An den Innenseiten der Seitenwandplatten 161 sind Stützelemente 166 angeordnet. Beispielsweise haben die Seitenwandplatten 161 Lochreihen 169, in die die Stützelemente 166, z. B. Bolzen, in an sich bekannter Weise eingesteckt werden können. Somit können in unterschiedlichen Höhenpositionen Bodenplatten 165 zwischen die Seitenwandplatten 161 eingelegt werden.
-
Selbstverständlich können die Innenseiten der Seitenwandplatten 161 und/oder die Bodenplatte 165 farblich ansprechend gestaltet sein, um so einen farblichen Akzent beim Möbel 10 zu setzen.
-
Weiterhin wäre es denkbar, dass die Steckvorsprünge 163 zu. Vertiefungen 36 passen, in die die Beschläge 18 eingesetzt sind. Die Beschläge 18 umfassen beispielsweise Drehkörper 37, z. B. sogenannte Exzenterspanner, die in die sacklochartigen Vertiefungen 36 eingesetzt sind. Die Drehkörper 37, die beispielsweise mit einem Schraubendreher zu betätigen sind, wirken auf Zugbolzen 38, die mit einem Widerlager am benachbarten Möbelbauteil zugfest gekoppelt sind.
-
Eine Möbel-Zusatzeinrichtung 180 nutzt auch die Beschläge 18. Die Möbel-Zusatzeinrichtung 180 umfasst ein Klappelement 181, das an einem Lagerachselement 182 schwenkbar gelagert ist. Das Lagerachselement 182 umfasst beispielsweise einen Stab, der den Innenraum des Möbel-Fachs 17 überspannend in die Steckaufnahme 19 der Beschläge 18 eingesteckt ist. Dazu ist das Lagerachselement 182 zweckmäßigerweise in einem gewissen Maße biegeflexibel, so dass seine Längsenden in die Steckaufnahmen 19 eingesteckt werden können. Wenn die Längsenden jedoch in die Steckaufnahmen 19 eingesteckt sind, wird das Lagerachselement 182 sicher in diesen gehalten, d. h. es kann nicht durch Betätigung des Klappelements 181 aus den Steckaufnahmen 19 heraus gehebelt werden, die insofern Lageraufnahmen bilden können.
-
Das Klappelement 181 umfasst eine Platte 183, die zum im Wesentlichen vollständigen Verdecken der Zugangsöffnung des Möbel-Faches 17 geeignet ist. Von der Platte 183 stehen seitlich Lagerschenkel 184 ab. An den Lagerschenkeln 184, die beispielsweise durch Umkanten eines Bleches, aus dem auch die Platte 183 besteht, hergestellt ist, sind Lageraufnahmen 185 angeordnet, mit denen das Klappelement 181 am Lagerachselement 182 schwenkbar gelagert werden kann.
-
Die Lageraufnahmen 185 sind offen, d. h. sie haben Einführöffnungen 186. Somit kann das Klappelement 181 in das Lagerachselement 182 quasi eingehängt werden. Die Einführöffnungen 186 sind mit Schrägen 187 versehen, mit denen das Klappelement 181 am Lagerachselement 182 entlang gleiten kann.
-
Die Lageraufnahmen 185 sind an einem oberen Endbereich 192 des Klappelementes 181 angeordnet. Somit schwenkt also das Klappelement 181 etwa um seinen oberen freien Endbereich 192. Wenn das Klappelement 181 seine nach unten geschwenkte, im Wesentlichen vertikale, im Vorliegenden leicht schräg stehende Position einnimmt, liegt es mit Aufnahmen 188 an Stützen 189 an. Die Stützen 189 sind an den Beschlägen 18 befestigt, nämlich mit ihren Steckvorsprüngen 190 in die Steckaufnahme 19 eingesteckt. Die Aufnahmen 188 sind an den Lagerschenkeln 184 im unteren Längsendbereich des Klappelements 181 angeordnet. Somit bilden die Stützen 189 quasi untere Stützen oder Anschläge, an denen das Klappelement 181 in der im Wesentlichen vertikalen, eine Schließstellung darstellenden Stellung anliegen.
-
Es versteht sich, dass anstelle der eine Stützkontur bildenden Aufnahme 188 beispielsweise auch Rastmittel oder dergleichen vorgesehen sein können, um das Klappelement 181 in einer von mehreren Schwenkstellungen bezüglich des Lagerachselements 182 bzw. des Fachs 17 festzulegen.
-
In dieser Stellung ist es auch möglich, ein Schriftstück oder einen sonstigen Gegenstand in einer Ablage 191 am unteren Längsende des Klappelements 181 anzuordnen. Die Ablage 191 und die Lagerschenkel 184 sind an einander entgegengesetzten Seiten der Platte 183 angeordnet. Die Ablage 191 ist beispielsweise als eine Art Rinne ausgestaltet, so dass eine Zeitschrift oder ein sonstiges Schriftstück, das in die Ablage 191 eingestellt wird, mit seiner Rückseite an der Platte 183 anliegen kann.
-
Das Lagerachselement 182 bildet zusammen mit einer Unterseite, z. B. der Deckwand 31, eines jeweiligen Fachs eine Führung für das Klappelement 181. Wenn dieses nämlich nach oben geschwenkt ist, kann es nach hinten, d. h. in Richtung der Rückwand 15 verschoben werden, wobei die freien, unteren Stirnseiten der Lagerschenkel 184 auf dem Lagerachselement 182 aufliegen und entlang gleiten. Dabei ist es möglich, das Klappelement 181 in einer im Wesentlichen vertikalen Stellung 194 im teilweise in Richtung der Rückwand 15 geschobenen Zustand stehen zu lassen, so dass ein vorderer, freier Endbereich über das Fach 17 nach außen vorsteht und dort als Ablage, Tablar oder dergleichen, genutzt werden kann.
-
Zwar ist ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der vorgenannten, an einem Möbel befestigbaren Zusatzkomponenten ein Möbel, das aus einzelnen Platten aufgebaut ist, insbesondere Seitenwand-Platten aufweist. Es versteht sich, dass das Befestigungs- und Haltekonzept aber auch bei Möbeln verwendbar ist, die zumindest teilweise aus Stützstreben oder Stützstangen aufgebaut sind, wie z. B. bei einem Möbel 40. Das Möbel 40 entspricht teilweise dem Möbel 10, hat nämlich beispielsweise eine. Anstelle der vertikal verlaufenden Möbelplatte 16, die Seitenwände und Rückwände bilden, sind Stützstangen 41 vorgesehen. Die Stützstangen 41 befinden sich dort, wo die Möbelplatten 16 ihre Möbelplatten-Schmalseiten aufweisen, d. h. an ihren Querendbereichen. Die Stützstangen 41 sind ein einem Querabstand 42 zueinander beabstandet. Da die Stützstangen 41 einen im Wesentlichen rechteckigen, vorzugsweise quadratischen Querschnitt haben, wobei abgerundete Kanten möglich sind, entsprechend den Möbelplatten 16, ist es ohne weiteres möglich, die vorgenannten Zusatzkomponenten auch an den Stützstangen 41 zu befestigen. Somit können beispielsweise Seitenwände, Rückwände oder Innenwände gebildet werden, indem Zusatzkomponenten an den Stützstangen 41 befestigt werden. Die Stützstangen 41 könnten auch einen runden, insbesondere kreisrunden, Querschnitt aufweisen.
-
Die Stützstangen 41 können mit nicht dargestellten Beschlägen in der Art der Beschläge 18 mit der Bodenplatte 11 und/oder der Zwischenplatte 13 sowie der nicht dargestellten Deckplatte verbunden sein.