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Die Erfindung betrifft ein Auswerferpaket mit einem Beschleuniger für Auswerfer nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Das Auswerferpaket dient der Entformung eines gespritzten oder gegossenen Teiles. Es besteht im Wesentlichen aus einer Auswerferdruckplatte und einer Auswerferhalteplatte, sowie einer Anzahl an Auswerfern. Der Auswerfer hat generell die Aufgabe, ein fertiges Kunststoffteil nach dem Öffnen der Formplatten aus der Form zu werfen.
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Unter einem Beschleuniger versteht die vorliegende Erfindung ein einachsig, drehbar gelagertes Bauteil, welches mit mindestens einem Auswerfer verbunden ist. Beschleuniger werden immer dann benötigt, wenn eine Kippbewegung bei dem Spritzgussteil notwendig ist. So stößt ein erster Auswerfer das Spritzgussteil aus, während ein zweiter Auswerfer mit Hilfe des Beschleunigers eine vertikal erhöhte und beschleunigte Bewegung durchführt, wodurch eine Kippbewegung gegenüber dem Spritzgussteil stattfindet.
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Ein Beschleuniger nach dem Stand der Technik wird beispielsweise mit der Druckschrift
US 3,893,644 gezeigt, wobei innerhalb einer Spritzgussform eine aufwendige Vorrichtung vorhanden ist, mit welcher eine beschleunigte Vertikalverschiebung der Auswerfer durch Zahnstangen und mindestens einem Zahnrad erreicht wird. Wesentlicher Nachteil ist, dass das Bauteil aufwendig in der Herstellung ist.
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Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Spritzgussvorrichtungen allgemein mit einem sehr hohen Spritzgussdruck arbeiten. Dieser hohe Spritzgussdruck wird über die Auswerfer auf die Betätigungsvorrichtung übertragen. Dies stellt somit eine große Schwachstelle für die Beschleuniger und dessen Antrieb dar, da diese stets dem hohen Spritzgussdruck ausgesetzt sind und damit leicht zum Verschleiß neigen.
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Letztendlich führt der Verschleiß zu einem fehlerhaften Bauteil, da die Auswerfer nicht mehr sauber arbeiten. Der Verschleiß bewirkt insbesondere einen vertikalen Versatz des Auswerfers nach unten, wodurch eine zusätzliche Kavität in der Formplatte entsteht, welche sich dann nachteilig auf das Spritzgussteil auswirkt.
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Auch die
DE 102 47 601 B4 zeigt eine Bewegungsübertragungsvorrichtung, welche den gleichen Nachteil aufweist, da hier ebenfalls der hohe Spritzgussdruck stets über den Stößel übertragen wird, wodurch es nach zahlreichen Wiederholungen zum Verschleiß kommt.
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Unter der Bezeichnung Beschleunigungswippe bietet die Firma Strack eine Vorrichtung an, welche innerhalb einer Spritzgussform angeordnet ist. Der hohe Spritzgussdruck wird von dem Auswerfer über den Auswerferkopf auf die schräge Fläche des Wippenkopfes übertragen. Die aufgenommene Kraft der Beschleunigungswippe wird dann aufgrund der einseitig drehbaren Lagerung der Beschleunigungswippe auf die darunter liegende Aufspannplatte übertragen. Bei der Strack Ausführungsform ist es daher zwingend notwendig, dass bei einer geschlossenen Form die Beschleunigungswippe stets auf der unteren Aufspannplatte aufliegt, um die Kräfte des Spritzgussdruckes aufzunehmen.
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Dies hat jedoch den Nachteil, dass die Beschleunigungswippe nicht beliebig zwischen dem Auswerferpaket angeordnet werden kann, da diese stets einen Kontakt gegenüber der Aufspannplatte benötigt, um die Kraft auf die Aufspannplatte zu übertragen bzw. auszuleiten.
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Ein weiterer Nachteil ist, dass der hohe Spritzgussdruck lediglich über die schräge Fläche des Kopfes der Beschleunigungswippe übertragen wird, was zu einem hohen Verschleiß führt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein kostengünstiges Auswerferpaket, sowie einen Beschleuniger bereitzustellen, welche sicher und verschleißfrei arbeiten.
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Wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist, dass die Druckplatte eine lastübertragende Auflagefläche für den Auswerferkopf des Auswerfers bildet.
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Die Auflagefläche wird insbesondere dadurch erreicht, dass die Halteplatte und die Druckplatte des Auswerferpaketes zwei unterschiedliche Ausnehmungen aufweisen, wobei die Ausnehmung der Halteplatte in horizontaler Richtung länger, als die Ausnehmung der Druckplatte ausgebildet ist, so dass die Druckplatte teilweise eine Auflagefläche für den Auswerferkopf des Auswerfers bereitstellt.
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Zwischen den Ausnehmungen liegt somit ein Absatz vor, welcher teilweise als Auflagefläche für den Auswerferkopf des Auswerfers dient.
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Wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Ausführungsform ist, dass die Auflagefläche der Druckplatte den entstehenden Spritzgussdruck aufnimmt. Bei den Ausführungsformen des Standes der Technik wurde hingegen der Druck stets über die Beschleunigungsvorrichtung übertragen.
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In einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist die Auflagefläche so ausgebildet, dass zumindest die Hälfte des Auswerferkopfes auf der Auflagefläche aufliegt. Der Auswerferkopf liegt somit nicht vollkommen auf der Auflagefläche auf, sondern ragt über die Auflagefläche in die lichte Weite der Ausnehmung der Druckplatte, so dass die Klaue des Beschleunigers bzw. die Antriebsfläche der Klaue in kraftschlüssigen Kontakt mit dem Auswerferkopf bringbar ist.
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Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf eine Auflage des Auswerferkopfes zur Hälfte auf der Auflagefläche der Druckplatte beschränkt, vielmehr wird ein Schutz für jegliche Auflagemöglichkeiten beansprucht. So kann der Auswerferkopf beispielsweise auch nur mit 1/4 seiner Kopffläche auf der Auflagefläche der Druckplatte aufliegen. Entscheidend bei allen Ausführungsformen ist, dass stets die gesamte Kraft des Auswerfers über den Auswerferkopf auf die Druckplatte übertragen wird. Die Klaue des Beschleunigers greift nur einseitig an und bewirkt eine Verstellung des Auswerfers in vertikaler Richtung während dem drucklosen Entformvorgang.
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In einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist die Klaue des Beschleunigers der Gestalt ausgebildet, dass diese kraftschlüssig mit dem Kopf des Auswerfers zusammenarbeitet. Unter kraftschlüssig versteht die vorliegende Erfindung, dass die Klaue stets eine verschleißfreie Kraftübertragung zwischen dem Beschleuniger und dem Auswerfer ermöglicht und somit ausgehend von der Bewegung des Beschleunigers einen vertikale Bewegung des Auswerfers erreicht wird.
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Der Auswerfer besteht im Wesentlichen aus einem länglichen Körper, wobei der Auswerferkopf einen größeren Durchmesser gegenüber dem eigentlichen Stiftkörper des Auswerfers aufweist.
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Der Auswerferkopf hat insgesamt zwei wichtige Funktionen. Die erste Funktion ist eine Kraftübertragung des Spritzgussdruckes auf die Auflagefläche der Druckplatte des Auswerferpaketes. Die zweite Funktion ist eine vertikale Kraftübertragung ausgehend von der Klaue des Beschleunigers.
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Wesentlicher Vorteil gegenüber dem Stand der Technik ist nun, dass hier eine Kraftübertragung des Spritzgussdruckes auf eine Auflagefläche stattfindet. Damit ist der Beschleuniger frei von Kräften, da dieser in keiner Stellung einen direkten Kontakt mit der Halteplatte bzw. der Druckplatte hat. Der Beschleuniger ist lediglich über seine Drehachse mit den Platten verbunden.
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Gemäß der erfindungsgemäßen Ausführungsform lässt sich somit der Beschleuniger an einer beliebigen Position in den Ausnehmungen der Halte- und Druckplatten anordnen, was bei dem Stand der Technik nicht möglich war, da der Beschleuniger stets die Kraft ausgehend von dem Ausnehmer auf die Druckplatte übertragen hat.
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Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform muss der Beschleuniger nun nur noch Kräfte für die Rückstellung und die Beschleunigung des Auswerfers aufnehmen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform besteht der Beschleuniger aus einem harten Material, wie beispielsweise Stahl oder Aluminium. Einzelne Teilbereiche des Beschleunigers können zusätzlich härter ausgebildet sein, um einem möglichen Verschleiß entgegen zu wirken.
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Der Beschleuniger ist so in den Ausnehmungen des Auswerferpaketes angeordnet, dass dieser frei bewegbar bzw. kippbar um seine Achse ist. Der Beschleuniger weist an seinem einen kopfartigen Ende eine Beschleunigungsseite und an der gegenüberliegenden Seite eine Antriebseite auf. Mit der Beschleunigungsseite findet eine Kraftübertragung auf den Auswerfer statt, wobei der Auswerfer über seinen Auswerferkopf mit der Klaue verbunden ist. Gegenüber von der Beschleunigungsseite ist die Antriebsseite, welche zwischen zwei Stiften (Antriebsstift, Rückstellstift) angeordnet ist. Durch die einachsige Lagerung des Beschleunigers findet somit eine Kraftübertragung ausgehend von der Antriebsseite auf die Beschleunigungsseite statt.
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Bevorzugt überträgt im Bereich der Antriebsseite ein Antriebsstift seine Kraft von oben auf den Beschleuniger, während auf der (vertikal) gegenüberliegenden Rückstellseite ein Rückstellstift seine Kraft auf den Beschleuniger überträgt. Durch die drehende Lagerung um die Achse kann damit die gegenüberliegende Klaue sowohl nach oben als auch nach unten bewegt werden. Auf Grund der Anordnung von zwei Stiften (Antrieb-, und Rückstellstift) ist eine freie Anordnung in vertikaler Richtung innerhalb der beiden Ausnehmungen in der Halte- und Druckplatte möglich. Eine Feinjustierung kann dann durch die Stiftlängen des Antriebs- und Rückstellstiftes erfolgen.
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Entscheidend ist, dass durch eine horizontale Veränderung der Drehachse des Beschleunigers das Übersetzungsverhältnis zwischen der Antriebs- und der Beschleunigungsseite beeinflussbar ist. So können für verschiedene Übersetzungsverhältnisse verschiedene Beschleuniger mit unterschiedlichen, horizontalen Achspositionen in die gleichen Ausnehmungen des Auswerferpaketes eingesetzt werden.
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Die Klaue dient als Kupplung, um eine Kraftübertragung ausgehend von dem Beschleuniger auf den Auswerferkopf zu bewirken. Die Klaue des Beschleunigers ist hierzu bevorzugt halbkreisförmig ausgeschnitten, und weist eine Antriebs- und eine Rückstellfläche auf.
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Wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Ausführungsform ist, dass diese ohne eine zusätzliche Antriebsvorrichtung außerhalb des Auswerferpaketes arbeitet. Dies ist oftmals nach dem Stand der Technik nicht möglich, da dieser zusätzliche Vorrichtungen in Form von hydraulischen Stößeln oder Zahnverbindungen vorsieht.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
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Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von mehreren Ausführungswegen darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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Figurenbeschreibung:
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1: schematische Darstellung einer Spritzgussform
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2: perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Beschleunigers
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3: Seitenansicht des erfindungsgemäßen Beschleunigers
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4: Draufsicht des erfindungsgemäßen Beschleunigers
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5: schematische Darstellung der geschlossenen Spritzgussform
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6: schematische Darstellung der geöffneten Spritzgussform
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7 schematische Darstellung der geöffneten Spritzgussform mit beschleunigtem Auswerfer
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8: schematische Darstellung der geöffneten Spritzgussform mit zurückgezogenen Auswerfern
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9: detaillierte Darstellung des Beschleunigers mit den Ausnehmungen in der Grundstellung
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10: detaillierte Darstellung des Beschleunigers in der beschleunigten Stellung
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11: detaillierte Darstellung der beiden Ausnehmungen im Bereich der Druck- und Halteplatte
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Mit der 1 wird eine Spritzgussform 1 gezeigt, welche eine Düsenseite 2 und eine Auswerferseite 3 aufweist. Im Bereich der Auswerferseite 3 sind unterschiedliche Platten angeordnet, welche im Wesentlichen sich aus der Formplatte 4, Distanzleisten 5 und der Aufspannplatte 6 zusammensetzen.
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Bei der vorliegenden Darstellung der Auswerferseite handelt es sich nur um eine schematische Darstellung, wobei auch weitere Platten bzw. Bauteile vorhanden sein können, welche im Bereich der Auswerfer bzw. der Düsenseite angeordnet sind.
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Das Auswerferpaket 30 besteht im Wesentlichen aus der Halteplatte 7 und der Druckplatte 8. Ausgehend von dem Auswerferpaket 30 greifen mindestens 2 Auswerfer 10, 11 durch die Formplatte 4 zur Kavität der Spritzgussform 1.
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Im Bereich des Auswerferpaketes 30 ist ein Beschleuniger 9 angeordnet, welcher insbesondere eine vertikale Bewegung des Auswerfers 11 bewirkt.
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Mit der 2 wird eine perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Beschleunigers 9 gezeigt. Der Beschleuniger 9 weist eine Beschleunigungsseite 14 auf, in deren Bereich eine Klaue 13 angeordnet ist.
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Die Klaue 13 dient als Kupplung für eine kraftschlüssige Verbindung mit dem Auswerferkopf 25 des Auswerfers 11. Im Bereich der vorderen beiden Enden weist die Klaue 13 zwei Flächen 21, 22 auf, mit welchen ein Kontakt zu dem Auswerferkopf 25 herstellbar ist. Bei der unteren Fläche handelt es sich um die Antriebsfläche 21 und bei der oberen Fläche handelt es sich um die Rückstellfläche 22.
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Die Flächen 21, 22 sind jeweils so groß ausgebildet, dass sie einen kraftschlüssigen Kontakt zu dem Auswerferkopf 25 des Auswerfers 11 herstellen.
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Mit der 2 sind ferner die Druckfläche 17 für den Antriebsstift 18 und die Druckfläche 20 für den Rückstellstift 19 dargestellt.
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Mit der 3 wird eine Seitenansicht des Beschleunigers 9 gezeigt. Der Beschleuniger 9 weist eine Beschleunigungsseite 14 mit der Klaue 13 auf und auf der horizontal gegenüberliegenden Seite eine Antriebs- und Rückstellseite 15, 16.
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Auf der Antriebsseite 15 wirkt in vertikaler Richtung ein Antriebsstift 18 auf die Druckfläche 17. Auf der gegenüber liegenden Rückstellseite 16 wirkt in vertikaler Richtung ein Rückstellstift 19 auf die Druckfläche 20. Durch die einzelne Kraftaufbringung der Stifte 18, 19 findet eine Bewegung um die Achse 12 des erfindungsgemäßen Beschleunigungsstiftes 9 statt.
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Auf der horizontal gegenüberliegenden Seite der Antriebs- und Rückstellseite 15, 16 befindet sich die Beschleunigungsseite 14. Dort befinden sich im Bereich der Klaue jeweils zwei Flächen (21, 22). Während die Antriebsfläche 21 für eine Vertikalbewegung des Auswerferkopfes 25 dient und damit den Auswerfer 11 nach oben bewegt, bewegt die Rückstellfläche 22 den Auswerferkopf 25 des Auswerfers 11 wieder vertikal nach unten.
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Mit der 4 wird eine Draufsicht des erfindungsgemäßen Beschleunigers 9 gezeigt, wobei entlang der Längserstreckung des Beschleunigerkörpers die Drehachse 12 annähernd mittig angeordnet ist. Durch eine Verschiebung der Drehachse 12 entlang der Längserstreckung wird das Übersetzungsverhältnis zwischen dem Auswerfer 11 und den Antriebs- und Rückstellstiften 18, 19 bestimmt. Dadurch kann beispielsweise bei geringerem Hub der Auswerfer 11 weiter ausgefahren werden.
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Ferner zeigt die 4 die Druckfläche 17, welche auf der Antriebsseite 15 angeordnet ist und mit dem Antriebsstift 18 zusammenwirkt.
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Mit der 5 wird die Spritzgussform 1 in ihrem geschlossenem Zustand gezeigt. Geschlossener Zustand bedeutet, dass die Düsenseite 2 und die Auswerferseite 3 im Bereich der Trennebene 23 geschlossen sind.
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Im geschlossenen Zustand ist der Auswerfer 11 vollkommen in das Auswerferpaket 30 zurückgefahren, sodass keiner der Auswerfer 10, 11 in die Trennebene 23 eingreift.
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Ferner ist gemäß der 5 dargestellt, dass das Auswerferpaket 30, welches bevorzugt aus den Platten 7, 8 besteht, auf den Anschlagplättchen 24 aufliegt, welche eine Verbindung zwischen der Druckplatte 8 und der Aufspannplatte 6 herstellen.
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Der Rückstellstift 19 liegt auf der Aufspannplatte 6 auf, wobei der Beschleuniger 9 sich in seiner rückgestellten Position befindet, was bedeutet, dass die Klaue mit der Fläche 22 den Auswerferkopf 25 vertikal nach unten hält. In dieser Beschleunigerposition ist insbesondere gewährleistet, dass sich der Auswerfer 11 nicht unkontrolliert in vertikaler Richtung nach oben bewegt.
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Ferner lässt sich aus der 5 erkennen, dass der Stift 18 (Antriebsstift) und der Stift 19 (Rückstellstift) unterschiedliche Längen aufweisen. Die Länge der einzelnen Stifte 18, 19 wird durch die jeweilige Lage des Beschleunigers 9 innerhalb der Ausnehmungen 33, 34 bestimmt. Dies ermöglicht insbesondere, dass zuerst der Beschleuniger 9 innerhalb der Ausnehmungen 33, 34 positioniert wird und im Anschluss daran die jeweilige Stiftlänge des Antriebs- und/oder Rückstellstiftes 18, 19 angepasst wird.
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Die Anschlagplättchen 24 an der Unterseite der Druckplatte 8 dienen primär zur Beabstandung der Druckplatte 8 gegenüber der Aufspannplatte 6. Solch eine Beabstandung ist immer dann notwendig, wenn zwischen der Druckplatte 8 und der Aufspannplate 6 beispielsweise eine ölverschmutzte Fläche vorliegt, und dadurch eine gewissen Haftwirkung bei der Bewegung des Auswerferpaket 30 gegenüber der Aufspannplatte 6 entsteht. Durch die Anordnung von Anschlagplättchen 24 werden diese Flächen beabstandet und die Haftwirkung verhindert.
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Mit der 6 wird die Spritzgussform 1 in ihrem geöffneten Zustand gezeigt. Dies bedeutet, dass nun die Trennebene 23 geöffnet ist und die Düsenseite 2 beabstandet von der Auswerferseite 3 ist.
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Gemäß der 6 stehen die Auswerfer 10, 11 vertikal über die Formplatte 4 hinaus und in die Trennebene 23 hinein. In diesem Zustand hat bereits ein erstes Lösen des Spritzgussteiles stattgefunden.
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Das Auswerferpaket 30, welches bevorzugt aus der Halteplatte 7 und der Druckplatte 8 besteht, ist in vertikaler Richtung 29 mit Hilfe eines schematisch dargestellten Auswerferpaketantrieb 28 innerhalb der Distanzleisten 5 nach oben gefahren ist. Der Auswerferpaketantrieb 28 ermöglicht sowohl eine Bewegung des Auswerferpaketes 30 in Pfeilrichtung 29, als auch eine Rückstellung des Auswerferpaketes 30 in Pfeilrichtung 32.
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Gemäß der 6 ist ferner dargestellt, dass das eine Ende des Antriebsstiftes 18 an der Unterseite der Formplatte 4 anliegt und das andere Ende im direkten kraftschlüssigen Kontakt mit dem Beschleuniger 9 steht. Zwischen der Halteplatte 7 und der Formplatte 4 liegt noch ein (kleiner) vertikaler Abstand vor.
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Mit der 7 ist die geöffnete Spritzgussform 1 dargestellt, wobei nun das Auswerferpaket 30 direkt mit der Halteplatte 7 an der Unterseite der Formplatte 4 anliegt.
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Durch die direkte Anlage der Halteplatte 7 an der Formplatte 4 hat sich nun der Antriebsstift 18 in vertikaler Richtung 27 bewegt, wodurch er eine Kraft auf die Antriebseite 15 ausübt und eine Drehung des Beschleunigers 9 um die Achse 12 bewirkt. Durch die Drehung des Beschleunigers 9 findet eine Kraftübertragung ausgehend von der Antriebsfläche 21 der Klaue 13 auf den Auswerferkopf 25 statt. Der Auswerfer 11 befindet sich nun gegenüber dem Auswerfer 10 in einer vertikal erhöhten Position, welche mit dem Abstand 31 dargestellt ist. Durch den (zusätzlichen) vertikalen Abstand 31 des Auswerfers 11 entsteht eine Knickbewegung auf das Spritzgussteil, was ein gewünschtes zusätzliches Lösen des Spritzgussteils aus der Formplatte 4 bewirkt.
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Der vertikale Abstand 31 zwischen den beiden Auswerfern 10, 11 wird somit ausschließlich durch den Beschleuniger 9 erreicht, wobei keinerlei zusätzliche (externe) Antriebe für die Steuerung des Beschleunigers 9 notwendig sind.
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Anhand der 8 wird die Rückstellung des Auswerferpaketes 30 gezeigt. Das Auswerferpaket 30 wird mit dem maschinenseitigen Auswerferpaketantrieb 28 in Pfeilrichtung 32 gezogen, wobei nun die Auswerfer 10 und 11 in vertikaler Richtung 32 zurückgezogen werden.
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Durch das Zurückziehen des Auswerferpaketes 30 in Pfeilrichtung 32 gelangt der Rückstellstift 19 in Kontakt mit der Aufspannplatte 6, welche nun eine vertikale Kraft auf den Rückstellstift 19 ausübt. Der Rückstellstift 19 gibt die Kraft der Aufspannplatte 6 auf die Druckfläche 20 des Beschleunigers 9 weiter und bewirkt so eine Drehbewegung des Beschleunigers 9 um seine Achse 12. Durch die Drehbewegung des Beschleunigers 9 wirkt nun auf der Beschleunigerseite 14 die Klaue 13 mit ihrer Fläche 22 auf den Auswerferkopf 25 und zieht den gesamten Auswerfer 11 in vertikaler Richtung 32 nach unten.
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Gemäß der 8 ist somit dargestellt, dass das Rückstellen des gesamten Auswerferpaketes 30 in Pfeilrichtung 32 nun eine Kraft auf den Rückstellstift 19 bewirkt, welcher eine Drehbewegung des Beschleunigers 9 einleitet und dadurch der Beschleuniger 9 den Auswerfer 11 zurückzieht.
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Mit den 9 und 10 wird noch einmal eine detaillierte Darstellung des erfindungsgemäßen Beschleunigers 9 und den unterschiedlichen Ausnehmungen 33, 34 gezeigt. So ist die Ausnehmung 33 der Halteplatte 7 horizontal länger ausgebildet, als die Ausnehmung 34 der Druckplatte 8, sodass ein Absatz 37 zwischen den beiden Ausnehmungen 33, 34 vorliegt.
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Mit der vorliegenden Erfindung sollen sämtliche geometrischen Formen für die Ausnehmungen 34 und 35 beansprucht werden. Entscheidend ist hierbei nur, dass stets ein Absatz 37 aufgrund einer Größendifferenz zwischen den beiden Ausnehmungen 34 und 35 vorliegt.
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Der Absatz 37 dient insbesondere als Auflagefläche 35 für den Auswerferkopf 25 des Auswerfers 11. Gemäß der erfindungsgemäßen Ausführungsform ist es somit erstmals möglich, dass nun der Spritzgussdruck ausgehend von dem Auswerfer 11 auf die Auflagefläche 35 übertragen wird, wodurch keinerlei Kraftübertragung des Spritzgussdruckes auf den Beschleuniger 9 stattfindet.
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Dies war bei dem Stand der Technik nicht möglich, da hier jedes Mal eine Kraftübertragung über mindestens ein Bauteil des Beschleunigers auf eine Aufspann- bzw. Druckplatte stattgefunden hat.
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Die 11 zeigt die erfindungsgemäßen Halte- und Druckplatten 7 und 8, sowie die dazugehörigen Ausnehmungen 33 und 34, welche unterschiedliche Größen aufweisen. Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform können sich die Ausnehmungen beliebig sowohl in horizontaler, als auch in vertikaler Richtung unterscheiden. Des Weiteren sind die Ausnehmungen 33, 34 nicht auf einen rechteckförmigen Querschnitt begrenzt. Es sind vielmehr zahlreiche andere Ausnehmungsformen möglich, welche auch noch weitere Ausnehmungen aufweisen können.
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Gemäß der 11 ist die Ausnehmung 33 länger gegenüber der Ausnehmung 34 ausgebildet, wodurch ein Absatz 37 zwischen den beiden Ausnehmungen 33, 34 vorliegt, welcher als Auflagefläche 35 für den Auswerferkopf 25 dient.
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Zusammenfassend ist zu sagen, dass mit der erfindungsgemäßen Ausführungsform nun der Beschleuniger 9 keinerlei Spritzdruckkräften ausgesetzt ist, da die Kraftübertragung des Auswerfers 11 stets auf eine der Platten, insbesondere auf die Druckplatte 8 ausgeleitet wird. Des Weiteren lässt sich mit der erfindungsgemäßen Ausführungsform der Beschleuniger 9 frei in vertikaler Richtung innerhalb der Halteplatte bzw. Druckplatte anordnen, da der Antriebsstift 18 und der Rückstellstift 19 an die vertikale Anordnung angepasst werden können. Damit ist erfindungsgemäße Ausführungsform flexibel in der Anordnung des Beschleunigers.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Spritzgussform
- 2
- Düsenseite
- 3
- Auswerferseite
- 4
- Formplatte (Auswerferseite)
- 5
- Distanzleisten
- 6
- Aufspannplatte (auswerferseitig)
- 7
- (Auswerferpaket) Halteplatte
- 8
- (Auswerferpaket) Druckplatte
- 9
- Beschleuniger
- 10
- Auswerfer
- 11
- Auswerfer
- 12
- Achse
- 13
- Klaue
- 14
- Beschleunigungsseite
- 15
- Antriebsseite
- 16
- Rückstellseite
- 17
- Druckfläche für 18
- 18
- Antriebsstift
- 19
- Rückstellstift
- 20
- Druckfläche für 19
- 21
- Antriebsfläche
- 22
- Rückstellfläche
- 23
- Trennebene
- 24
- Anschlagplättchen
- 25
- Auswerferkopf von 11
- 26
- Auswerferkopf von 10
- 27
- Pfeilrichtung für 3
- 28
- Auswerfpaketantrieb
- 29
- Pfeilrichtung für 7, 8
- 30
- Auswerferpaket (7, 8)
- 31
- Abstand (Hub)
- 32
- Pfeilrichtung Rückstellung Auswerferpaket (30)
- 33
- Ausnehmung lang in 7
- 34
- Ausnehmung kurz in 8
- 35
- Auflagefläche
- 36
- Drehrichtung von 9 um die Achse 12
- 37
- Absatz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 3893644 [0004]
- DE 10247601 B4 [0007]