DE102016000612A1 - Entgratverfahren für Verschneidungen an Metallbauteilen - Google Patents
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Abstract
Entgratverfahren für durch Verschneidungen von Ausnehmungen (2) an Metallbauteilen entstandene Grate (4) mittels chemischem Abtrag durch statische Einwirkung und/oder dynamisches Durchfließen wenigstens eines Chemischen-Mediums (11), dadurch gekennzeichnet, dass eine Entgratvorrichtungsdichtung (7) während euber Einwirkzeit eines Chemischen-Mediums (11) derart angeordnet ist, dass diese auf einer Dichtfläche (9) in Richtung einer Ausnehmungsverschneidung (3) mit einem Sicherheitsabstand (12) verschoben sitzt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Entgratverfahren für Verschneidungen an Metallbauteilen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Metallbauteile (Werkstücke) der in der Rede stehenden Art werden oft in zerspantem Zustand eingesetzt. Durch die Zerspanung entstehend Grate am Bauteil, welche oft unerwünscht sind. Solche Grate treten insbesondere an Verschneidungen auf. Verschneidungen sind Bereiche, an denen zwei Geometrieelemente aufeinandertreffen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn zwei Zylinderelemente von Bohrungen aufeinandertreffen.
- Solche Grate können am Bauteil in unterschiedlichster Form und an unterschiedlichsten Stellen auftreten. Insbesondere an Ausnehmungen innerhalb des Bauteils, die sich ungünstig verschneiden, treten solche Grate auf. Verschneiden sich beispielsweise zwei Bohrungen, so entsteht an der Verschneidungsstelle ein entsprechender Grat.
- Haben die Ausnehmungen innerhalb des Bauteils, beispielsweise die Bohrungen, eine Funktion, so kann diese durch die Grate beeinträchtigt werden. Wird Dichtungen über Kanten geschoben, die Grate aufweisen, so können die Dichtungen beschädigt werden.
- Ein weiteres Problem bei solchen Graten ist, das Ablösen des Grates selbst. Liegt beispielsweise eine Hydraulikanwendung vor, so kann ein gelöster Grat, der in das Fluid gerät, zum Defekt des Systems, beispielsweise durch Dichtungsbeschädigung führen.
- Solche Grate müssen an den Stellen am Bauteil dort entfernt werden, wo diese eine Funktionsbeeinträchtigung hervorrufen können.
- Die Entfernung von Graten kann mit unterschiedlichen Verfahren erfolgen, wobei immer darauf geachtet werden muss, dass keine Sekundärgrate entstehen. Diese entstehen dann, wenn ein Grat nicht komplett entfernt sondern zumindest teilweise umgebogen wird.
- Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Entgratverfahren bereitzustellen, bei dem eine optimale Entgratung an den funktionsrelevanten Stellen gewährleistet ist.
- Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch ein chemisches Entgratverfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Bei erfindungsgemäßer Ausführung des Entgratverfahrens, wird das chemische Medium partiell so an das Bauteil herangeführt, dass dieses nur den entsprechenden Entgratungsbereich berührt. Die anderen Bereiche werden mit einer Dichtung gegen das Austreten des chemischen Mediums geschützt. Die Dichtung wird so angeordnet, dass diese ausreichend weit entfernt vom späteren Dichtungssitz des Funktionsteiles anliegt. Somit wir die Dichtfläche vom chemischen Medium nicht angegriffen. Die Erfindung macht sich somit zum Vorteil, dass ohnehin Dichtflächen am Bauteil nötig sind, wobei diese nur eine ausreichende Zusatzlänge aufweisen müssen, um in entsprechendem Abstand zum späteren Dichtungssitz des Funktionsteiles während des Entgratvorganges chemisch abzudichten.
- Vorteilhaft besteht das Wirkmedium aus einer Säure.
- Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung besteht das Wirkmedium aus einer alkalischen Lösung (Lauge).
- Vorteilhafterweise wird das chemische Medium im Werkstück dynamisch durchflossen, womit nacheinander verschiedene Medien durchfließen können. Somit kann ein Beizprozess, wie dieser aus einer Passivierung von Metall, mit einer Einwirkung von Lauge und anschließendem Dekapieren mit Säure bekannt ist, angewandt werden.
- Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird nach dem Durchfließen des wenigstens einen chemischen Mediums ein Spülmedium durchflossen.
- Vorteilhafterweise ist die Entgratvorgangsdichtung derart ausgestaltet, dass diese bzw. deren Oberfläche resistent gegen einen Angriff durch das wenigstens eine chemische Wirkmedium ist.
- Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren ausführlich erläutert. Es zeigen:
-
1 eine Schnittansicht durch ein Gehäuse. -
2 eine Schnittansicht gemäß1 mit eingebauten Funktionsstutzen -
3 eine Schnittansicht gemäß1 mit eingebauten Entgratvorrichtungsstutzen -
4 eine Schnittansicht gemäß1 mit eingebauten Funktionsteilsstutzen und dargestellten Entgratvorrichtungsdichtungen - In der Schnittansicht nach
1 ist ein Gehäuse gezeigt, welches das zu entgratende Werkstück1 bildet. Die Ausnehmungen2 schneiden sich an den Ausnehmungsverschneidungen3 . - Die
2 zeigt eine Schnittansicht eines Werkstücks1 mit eingebauten Funktionsstutzen6 . Hierbei ist zu sehen, dass die Funktionsstutzen6 als Funktionsteile im Gehäuse mit einer Funktionsteildichtung5 abdichten. Es ist eine Dichtfläche9 nötig. Diese Dichtfläche ist mit einer Zusatzlänge10 ausgeführt. - Die
3 zeigt eine Schnittansicht eines Werkstücks1 mit eingebauten Entgratvorrichtungsstutzen8 . Diese Entgratvorrichtungsstutzen8 dichten mit der eingebauten Entgratvorrichtungsdichtung7 an der Zusatzlänge-Dichtfläche10 ab. Das Chemisches-Medium11 wird somit von der Anlagefläche der Funktionsteildichtung5 abgeschirmt. - Die
4 zeigt eine Schnittansicht eines Werkstücks1 mit eingebauten Funktionsstutzen6 und eingebauten Funktionsteildichtungen5 . Zur Darstellung des Sicherheitsabstandes12 sind die Entgratvorrichtungsdichtungen7 eingeblendet. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Werkstück
- 2
- Ausnehmung (Bohrung)
- 3
- Ausnehmungsverschneidung
- 4
- Grat
- 5
- Funktionsteildichtung
- 6
- Funktionsstutzen
- 7
- Entgratvorrichtungsdichtung
- 8
- Entgratvorrichtungsstutzen
- 9
- Dichtfläche
- 10
- Zusatzlänge-Dichtfläche
- 11
- Chemisches-Medium
- 12
- Sicherheitsabstand
Claims (6)
- Entgratverfahren für durch Verschneidungen von Ausnehmungen (
2 ) an Metallbauteilen entstandene Grate (4 ) mittels chemischem Abtrag durch statische Einwirkung und/oder dynamisches Durchfließen wenigstens eines Chemischen-Mediums (11 ), dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Entgratvorrichtungssdichtung (7 ) während einer Einwirkzeit des Chemischen-Mediums (11 ) derart angeordnet ist, dass diese auf einer Dichtfläche (9 ) in Richtung einer Ausnehmungsverschneidung (3 ) mit einem Sicherheitsabstand (12 ) verschoben sitzt. - Entgratverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Chemische-Medium (
11 ) aus einer Säure besteht. - Entgratverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Chemische-Medium (
11 ) aus einer Lauge besteht. - Entgratverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Chemische-Medium (
11 ) derart dynamisch durchflossen wird, dass beim Durchfließvorgang mehrere verschiedene Chemische-Medien (11 ) nacheinander durchfließen. - Entgratverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Einwirken des wenigstens einen Chemischen-Wirkmediums (
11 ) ein Spülmedium durchfließt. - Entgratverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Entgratvorrichtungsdichtung (
7 ) derart ausgeführt ist, dass diese resistent gegen einen Angriff durch das wenigstens eine Chemische-Medium (11 ) ist.
Applications Claiming Priority (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102016000612A1 true DE102016000612A1 (de) | 2016-12-01 |
Family
ID=57282096
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE102016000612.9A Withdrawn DE102016000612A1 (de) | 2015-06-01 | 2016-01-23 | Entgratverfahren für Verschneidungen an Metallbauteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102016000612A1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10358087A1 (de) * | 2003-12-10 | 2005-08-18 | IOBB Produktideen Vorausentwicklung und Problemlösungen GmbH | Verfahren zum universellen Entgraten von Kanten an Bohrungen und Werkzeug zur Durchführung des Verfahrens |
DE202005001714U1 (de) * | 2005-02-03 | 2006-06-14 | Viega Gmbh & Co. Kg | Schließeinrichtung für Rohre |
DE102009028097A1 (de) * | 2009-07-29 | 2011-02-03 | Martin-Nikolaus Meyn | Verfahren zum chemischen Entgraten |
-
2016
- 2016-01-23 DE DE102016000612.9A patent/DE102016000612A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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