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Die Erfindung betrifft ein Anzeigevorrichtungshalterungssystem zum Anbringen in einer Flugzeugpassagierkabine sowie eine Flugzeugpassagierkabine umfassend ein solches Halterungssystem.
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Die Passagierkabine eines modernen Verkehrsflugzeugs ist üblicherweise mit einer Vielzahl von Hinweisschildern ausgestattet. Diese informieren Passagiere insbesondere über sicherheitsrelevante Aspekte, wie Notausgänge. Hierfür ist es bekannt, Notausganghinweisschilder im Bereich der Notausgänge in der Flugzeugpassagierkabine anzubringen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Anbringung dieser Notausganghinweisschilder. Beispielsweise können diese direkt in ein Seitenwandpaneel oberhalb eines Notausgangs integriert sein. Alternativ oder zusätzlich hierzu sind mittels einer Deckenhalterung von einer Passagierkabinendecke herabhängende Notausganghinweisschilder und/oder mittels einer seitlichen Halterung im Bereich einer Passagierkabinenseitenwand, im Übergangsbereich zwischen der Passagierkabinenseitenwand und der Passagierkabinendecke oder an einem in der Flugzeugpassagierkabine angeordneten Kabinenmonument angebrachte und in die Kabine hineinragende Notausganghinweisschilder bekannt.
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Insbesondere seitlich gehalterte und damit seitlich in die Passagierkabine hineinragende Notausganghinweisschilder oder andere Kabinenanzeigevorrichtungen bieten eine breite Angriffsfläche für zusätzlich zu ihrem Eigengewicht auf die Anzeigevorrichtung sowie deren Halterung einwirkende Kräfte. Solche Kräfte können z. B. durch sich unzulässigerweise an die Anzeigevorrichtung hängende Passagiere und/oder unzulässigerweise an der Anzeigevorrichtung aufgehängte Gegenstände entstehen. Jedoch bieten auch deckengehalterte Anzeigevorrichtungen noch genügend Angriffsfläche für derartige unzulässige Krafteinträge.
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Üblicherweise sind in einer Flugzeugpassagierkabine vorzusehende Anzeigevorrichtungen sowie deren Halterungen so ausgelegt, dass sie dem Eigengewicht der Anzeigevorrichtung in allen Phasen des Flugbetriebs standhalten. Insbesondere bei einer seitlichen Halterung der Anzeigevorrichtung müssen die Halterung und auch deren Anbringungspunkt an der lasttragenden Flugzeugstruktur aufgrund der Hebelwirkung der seitlichen Halterung dazu ausgelegt sein, ein Vielfaches der Gewichtskraft der Anzeigevorrichtung an Last tragen zu können. Auch werden bei der Ausbildung der Anzeigevorrichtung sowie deren Halterung üblicherweise Missbrauchslasten von zwischen 200 bis 680 N berücksichtigt. D. h., selbst wenn auf die Halterung der Anzeigevorrichtung und damit im Anbringungspunkt der Anzeigevorrichtungshalterung an der lasttragenden Flugzeugstruktur Kräfte wirken, die einer Gewichtsbelastung der Anzeigevorrichtung mit zwischen 20 bis 70 kg entsprechen, kommt es bei diesen bisher in Flugzeugkabinen eingesetzten Hinweisschildern zu keinem Bruch der Anzeigevorrichtung und/oder deren Halterung und auch zu keinem Abreißen der Halterung von der lasttragenden Flugzeugstruktur. Unabhängig von der Aufhängungsart müssen daher alle Hinweisschilder in einer Flugzeugpassagierkabine, die eine Angriffsfläche für unzulässige Krafteinträge aufweisen, direkt oder zumindest indirekt kraftableitend mit der lasttragenden Flugzeugstruktur verbunden sein.
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Die Erfindung ist auf die Aufgabe gerichtet, ein Anzeigevorrichtungshalterungssystem anzugeben, das es ermöglicht, eine durch Missbrauchslasten verursachte Lastableitung an die lasttragende Flugzeugstruktur zu verringern. Ferner ist die Erfindung auf die Aufgabe gerichtet, eine mit einem derartigen Anzeigevorrichtungshalterungssystem ausgestattete Flugzeugpassagierkabine bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Anzeigevorrichtungshalterungssystem zum Anbringen in einer Flugzeugpassagierkabine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie eine Flugzeugpassagierkabine mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
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Das erfindungsgemäße Anzeigevorrichtungshalterungssystem zum Anbringen in einer Flugzeugpassagierkabine umfasst eine Anzeigevorrichtung sowie eine Halterung zum Anbringen der Anzeigevorrichtung in der Flugzeugpassagierkabine. Bei der Anzeigevorrichtung kann es sich um ein sicherheitsrelevantes Hinweisschild, wie ein Notausganghinweisschild, aber auch allgemein um ein Hinweisschild jeglicher anderer Art handeln. Bei der Halterung zum Anbringen der Anzeigevorrichtung in der Flugzeugpassagierkabine handelt es sich insbesondere um eine Halterung, die es ermöglicht, dass sich ein Passagier unzulässigerweise an die Anzeigevorrichtung oder an den Ansatz der Halterung hängen kann oder dass unzulässigerweise Gegenstände an der Anzeigevorrichtung oder dem Ansatz der Halterung aufgehängt werden können. Denkbar ist hier einerseits eine seitliche Halterung der Anzeigevorrichtung an einer Wand der Flugzeugpassagierkabine oder eines in der Flugzeugpassagierkabine angeordneten Monuments. Bei der Wand der Flugzeugpassagierkabine kann es sich um eine Kabinenseitenwand, einen Wandabschnitt im Übergangsbereich von Kabinenseitenwand zu Kabinendecke oder einen (seitlichen) Bereich der Flugzeugpassagierkabinendecke handeln. Alternativ ist auch eine von der Flugzeugpassagierkabinendecke herabhängende Halterung zum Anbringen der Anzeigevorrichtung in der Flugzeugpassagierkabine denkbar. Eine derartige Deckenhalterung greift üblicherweise mittig an einer oberen Seitenwandung der Anzeigevorrichtung an und lässt somit außermittig an der oberen Seitenwandung der Anzeigevorrichtung Raum zum lasteintragenden Angreifen seitens eines Passagiers oder zum lasteintragenden Einwirken eines Gegenstands. Eine Anzeige einer derart gehalterten Anzeigevorrichtung kann somit mit parallel zur Flugzeuglängsachse ausgerichtetem Blick lesbar sein.
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Die Halterung weist eine mechanische Überlastungssicherung auf, die bei Überschreitung einer auf die Anzeigevorrichtung in ihrer Ausgangsposition einwirkenden, vorgegebenen Maximallast eine lastgerichtete Folgebewegung der Anzeigevorrichtung in eine Überlastungsposition bewirkt. Die vorgegebene Maximallast ist vorzugsweise größer als das auf die Halterung wirkende Gewicht der Anzeigevorrichtung.
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Bei der Ausgangsposition handelt es sich insbesondere um eine Position der gehalterten Anzeigevorrichtung, in der diese eine für Flugzeugpassagiere gewohnte Anzeigewirkung entfaltet. In ihrer Ausgangsposition liegt eine Anzeige der Anzeigevorrichtung somit bevorzugt in einer zur Flugzeuglängsachse senkrechten Ebene, sprich einer Passagierkabinenquerschnittsebene, und ist insbesondere senkrecht zu einem Passagierkabinenboden ausgerichtet. Die Überlastungsposition ist vorzugsweise eine Position, in der die Überlast nur noch in begrenztem Maße oder gar nicht mehr auf die Anzeigevorrichtung und deren Halterung einwirken kann, da ihr die hierfür notwendige Einwirkoberfläche und insbesondere die hierfür notwendige Ausrichtung der Einwirkoberfläche oder die hierfür notwendige lastleitende Verbindung mit einer lasttragenden Flugzeugstruktur entzogen ist.
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Bevorzugt umfasst die mechanische Überlastungssicherung einen Abklappmechanismus, der bei Überschreitung der auf die Anzeigevorrichtung einwirkenden, vorgegebenen Maximallast ein lastgerichtetes Abklappen der Anzeigevorrichtung bewirkt. Bei relativ zur Flugzeuglängsachse senkrechter Ausrichtung der Anzeige der Anzeigevorrichtung kommt es hierbei insbesondere zu einer Drehbewegung der Anzeigevorrichtung in der zur Flugzeuglängsachse senkrechten Querschnittsebene der Flugzeugpassagierkabine. Diese Dreh- bzw. Abklappbewegung der Anzeigevorrichtung unter der einwirkenden, die Maximallast überschreitenden Last erfolgt relativ zur Halterung und/oder relativ zum Anbringungspunkt der Halterung der lasttragenden Flugzeugstruktur.
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Allgemein ist unter einer lastgerichteten Folgebewegung bzw. einem lastgerichteten Abklappen der Anzeigevorrichtung zu verstehen, dass die Anzeigevorrichtung bei Überschreiten der auf sie wirkenden, vorgegebenen Maximallast eine Bewegung vollzieht, in der sie sich unter der einwirkenden Last wegbewegt, sodass die einwirkende Last während dieses Wegbewegens der Anzeigevorrichtung von ihr und/oder deren Halterung „abrutscht”.
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Wie zuvor beispielhaft erläutert, kann es sich bei der lastgerichteten Folgebewegung und insbesondere dem lastgerichteten Abklappen der Anzeigevorrichtung um eine Drehbewegung der Anzeigevorrichtung handeln. Der Drehpunkt für diese Drehbewegung liegt bevorzugt in einem Bereich zwischen Anzeigevorrichtung und Halterung oder in einem Bereich zwischen Halterung und deren Anbringungspunkt an der lasttragenden Flugzeugstruktur. Um diese Drehbewegung zu vollführen, kann in dem Drehpunkt ein Drehlager oder Schwenkscharnier vorgesehen sein.
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Die mechanische Überlastungssicherung und insbesondere deren Abklappemechanismus kann ein elastisches Element aufweisen, das bei Überschreitung der auf die Anzeigevorrichtung einwirkenden, vorgegebenen Maximallast gedehnt wird, um die lastgerichtete Folgebewegung und insbesondere das lastgerichtete Abklappen der Anzeigevorrichtung zu gestatten. Das elastische Element ist bevorzugt dazu ausgebildet, im Flugbetrieb eines mit der Anzeigevorrichtung ausgestatteten Flugzeugs dem Gewicht der Anzeigevorrichtung in einem im Wesentlichen ungedehnten Ruhezustand standzuhalten. Alternativ dazu kann das elastische Element auch dazu ausgebildet sein, im Flugbetrieb eines mit der Anzeigevorrichtung ausgestatteten Flugzeugs dem Gewicht der Anzeigevorrichtung in einem entgegen der lastgerichteten Folgebewegung vorgedehnten Ausgangszustand standzuhalten. Somit kann die Anzeigevorrichtung im Flugbetrieb eines mit der Anzeigevorrichtung ausgestatteten Flugzeugs immer in ihrer Ausgangsposition gehalten werden, es sei denn, es kommt zu einer Überschreitung einer auf sie einwirkenden, vorgegebenen Maximallast. Da im Flugbetrieb eines mit der Anzeigevorrichtung ausgestatteten Flugzeugs auf die Anzeigevorrichtung zusätzlich zu ihrer Gewichtskraft auch noch weitere Kräfte, wie z. B. Querkräfte, einwirken, kann das elastische Element vorteilhaft auch als Dämpfung bei jeglicher Be- und Entschleunigung des Flugzeugs, wie bei Start und Landung, wirken. Dadurch wird die sichere Anbringung der Anzeigevorrichtung noch optimiert.
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Bei dem elastischen Element kann es sich um eine Feder, beispielsweise eine Zugfeder, oder um eine Gasdruckfeder oder um ein Elastomerbauteil handeln. Darüber hinaus kann das elastische Element eine Rückstellkraft aufweisen, die eine Rückführung bzw. Rückstellung der Anzeigevorrichtung aus ihrer Überlastungsposition in ihre Ausgangsposition bewirkt.
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Alternativ zu dem elastischen Element kann die mechanische Überlastungssicherung und insbesondere deren Abklappmechanismus einen Auslöser aufweisen, der bei Überschreitung der auf die Anzeigevorrichtung einwirkenden, vorgegebenen Maximallast gelöst wird, um die lastgerichtete Folgebewegung und insbesondere das Abklappen der Anzeigevorrichtung zu gestatten. Der Auslöser ist vorzugsweise dazu ausgebildet, im Flugbetrieb eines mit der Anzeigevorrichtung ausgestatteten Flugzeugs dem Gewicht der Anzeigevorrichtung standzuhalten, ohne dass er auslöst. Insbesondere kann der Auslöser eine Rastverbindung aufweisen, deren Verrastung erst bei Überschreitung der im Flugbetrieb eines mit der Anzeigevorrichtung ausgestatteten Flugzeugs auf die Anzeigevorrichtung einwirkenden, vorgegebenen Maximallast gelöst wird. Wird der Auslöser gelöst, kommt es entweder zu dem lastgerichteten Abklappen der Anzeigevorrichtung, wie zuvor beschrieben, oder zu einem Ablösen der Anzeigevorrichtung von der Halterung und/oder der Halterung samt der Anzeigevorrichtung von dem Anbringungspunkt derselben an der lasttragenden Flugzeugstruktur. Auch hier ist es denkbar, ein eine Rückstellkraft bereitstellendes Bauteil vorzusehen. Bei diesem Bauteil kann es sich z. B. um ein elastisches Element handeln. Dieses elastische Element müsste dazu ausgebildet sein, im Flugbetrieb eines mit der Anzeigevorrichtung ausgestatteten Flugzeugs dem Gewicht der Anzeigevorrichtung, nicht jedoch der vorgegebenen Maximallast standzuhalten.
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Es ist auch denkbar, den zuvor beschriebenen Auslöser nicht alternativ zu dem elastischen Element, das bei Überschreitung der auf die Anzeigevorrichtung einwirkenden, vorgegebenen Maximallast gedehnt wird, um die lastgerichtete Folgebewegung und insbesondere das lastgerichtete Abklappen der Anzeigevorrichtung zu gestatten, bereitzustellen. Beispielsweise kann der Auslöser dem elastischen Element in Richtung des Krafteintrags von der Anzeigevorrichtung entlang der Halterung in die lasttragende Flugzeugstruktur nachgeschaltet sein, sprich zwischen dem elastischen Element und dem Anbringungspunkt der Halterung an der lasttragenden Flugzeugstruktur vorgesehen sein. Dies ist besonders von Vorteil, wenn der die vorgegebene Maximallast übersteigende Lasteintrag auf die Anzeigevorrichtung durch eine erste lastgerichtete Folgebewegung, nämlich ein lastgerichtetes Abklappen der Anzeigevorrichtung nicht in ausreichendem Maße abgelenkt werden kann. Beispielsweise kann es bei einem Umklammern der Halterung in ihrem Angriffsbereich an der Anzeigevorrichtung durch einen Passagier oder beim Aufhängen eines Gegenstands in diesem Bereich vorkommen, dass die Überlast durch das Abklappen der immer noch an der Halterung gehaltenen Anzeigevorrichtung nicht vollständig abgelenkt werden kann. Ein zusätzlich zu einem elastischen Element vorgesehener Auslöser kann dann dazu ausgebildet sein, bei trotz des lastgerichteten Abklappens der Anzeigevorrichtung anhaltender Überschreitung einer auf die Anzeigevorrichtung und/oder deren Halterung einwirkenden, vorgegebenen Maximallast gelöst zu werden, um dann eine lastgerichtete zweite Folgebewegung der Anzeigevorrichtung und/oder Halterung relativ zum Anbringungspunkt an der lasttragenden Flugzeugstruktur und insbesondere ein lastgerichtetes Loslösen der Anzeigevorrichtung aus der Halterung oder ein lastgerichtetes Loslösen der Halterung von dem Anbringungspunkt derselben an der lasttragenden Flugzeugstruktur zu bewirken. Durch das Loslösen des Auslösers, kann also ein Ablösen der Anzeigevorrichtung von der Halterung oder ein Ablösen der Halterung samt der Anzeigevorrichtung von dem Anbringungspunkt der Halterung an der tragenden Flugzeugstruktur erreicht werden.
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Ferner kann die mechanische Überlastungssicherung und insbesondere deren Abklappmechanismus einen Dämpfungsmechanismus aufweisen, der eine Rückstellbewegung der Anzeigevorrichtung aus ihrer Überlastungsposition in ihre Ausgangsposition dämpft. Als Dämpfungsmechanismus ist beispielsweise eine Blattfeder denkbar und für den Fall, dass die mechanische Überlastungssicherung und insbesondere deren Abklappmechanismus ein elastisches Element in Form einer Gasdruckfeder ausweist, ist der Dämpfungsmechanismus bevorzugt in die Gasdruckfeder integriert. Mit anderen Worten, es kann zusätzlich zu dem elastischen Element, das bei Überschreitung der auf die Anzeigevorrichtung einwirkenden, vorgegebenen Maximallast gedehnt wird, um die lastgerichtete Folgebewegung und insbesondere das lastgerichtete Abklappen der Anzeigevorrichtung zu gestatten, eine Blattfeder oder ein anderer Mechanismus mit Dämpfungsfunktion vorgesehen sein. Jedoch ist es auch denkbar, dass das elastische Element selbst zusätzlich zu seiner die lastgerichtete Folgebewegung und insbesondere das lastgerichtete Abklappen der Anzeigevorrichtung gestattenden Funktion eine Dämpfungsfunktion erfüllt. Durch die gedämpfte Rückstellbewegung bzw. Rückführung der Anzeigevorrichtung in ihre Ausgangsposition wird einer Beschädigung der Anzeigevorrichtung bei der Rückstellung bzw. Rückführung entgegengewirkt.
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Falls die mechanische Überlastungssicherung einen Auslöser aufweist, der bei Überschreitung der auf die Anzeigevorrichtung einwirkenden, vorgegebenen Maximallast gelöst wird, um die lastgerichtete Folgebewegung und insbesondere das Abklappen der Anzeigevorrichtung oder ein Loslösen der Anzeigevorrichtung von deren Halterung oder ein Loslösen der Halterung samt Anzeigevorrichtung von dem Anbringungspunkt an der lasttragenden Flugzeugstruktur zu gestatten, ist es ebenso denkbar, einen beliebigen Dämpfungsmechanismus vorzusehen, um ein erneutes Arretieren des Auslösers, das entweder per Hand oder mittels eines geeigneten Rückstell-, Rückzug- oder Aufwickelmechanismus gewährleistet werden kann, zu dämpfen. Mit anderen Worten, selbst für eine nach dem Lösen des Auslösers von der Halterung getrennte Anzeigevorrichtung oder eine von dem Anbringungspunkt an der lasttragenden Flugzeugstruktur getrennte Halterung samt Anzeigevorrichtung ist ein automatisiertes Rückführen der Anzeigevorrichtung in ihre in der Halterung an dem Anbringungspunkt an der lasttragenden Flugzeugstruktur gehaltene Position denkbar.
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Des Weiteren ist es denkbar, dass die Anzeigevorrichtung oder die Halterung ein Zentrierelement aufweist und entsprechend entweder die Halterung oder die Anzeigevorrichtung eine korrespondierende Zentrierelementaufnahme aufweist. Wenn also die Anzeigevorrichtung mit einem Zentrierelement versehen ist, weist die Halterung die korrespondierende Zentrierelementaufnahme auf. Ist hingegen die Halterung mit einem Zentrierelement versehen, weist die Anzeigevorrichtung die korrespondierende Zentrierelementaufnahme auf. Bevorzugt ist das Zentrierelement mit einer konischen Außenführungsfläche versehen. In diesem Fall kann die Zentrierelementaufnahme insbesondere eine korrespondierende konische Innenführungsfläche aufweisen. Das Vorsehen eines Zentrierelements an der Anzeigevorrichtung oder der Halterung und dessen Aufnahme in einer korrespondierenden Zentrierelementaufnahme der Halterung oder der Anzeigevorrichtung kann zudem den Sitz der Anzeigevorrichtung in ihrer Ausgangsposition in der Halterung festigen. Ferner bietet die Ausbildung der Anzeigevorrichtung und Halterung mit Zentrierelement und korrespondierender Zentrierelementaufnahme eine widerstandsfähigere Fixierung der Anzeigevorrichtung in ihrer Halterung gegen Querkräfte.
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Das Anzeigevorrichtungshalterungssystem kann ferner eine Energieversorgung für die Anzeigevorrichtung umfassen, die Kabel aufweist. Die Kabel können derart ausgebildet und an der Anzeigevorrichtung befestigt sein, dass die Energieversorgung der Anzeigevorrichtung sowohl von der (ersten) insbesondere abklappenden lastgerichteten Folgebewegung der Anzeigevorrichtung aus ihrer Ausgangsposition und/oder von der zweiten lastgerichteten Folgebewegung, nämlich dem Loslösen der Anzeigevorrichtung aus der Halterung oder dem Loslösen der Halterung samt der Anzeigevorrichtung von dem Anbringungspunkt der Halterung an der lasttragenden Flugzeugstruktur in ihre Überlastungsposition, als auch von der Rückführung der Anzeigevorrichtung aus ihrer Überlastungsposition in ihre Ausgangsposition unbeeinflusst ist. Um dies zu gewährleisten, sind die Energieversorgungsanschlüsse am Anbringungspunkt an der lasttragenden Flugzeugstruktur und/oder der Halterung und/oder der Anzeigevorrichtung derart zugentlastet angebracht, dass auf diese selbst nach Vollführen der (ersten und/oder zweiten) lastgerichteten Folgebewegung der Anzeigevorrichtung und/oder deren Halterung keine hohen Kräfte wirken. Ferner sind die Kabel zwischen den zuvor genannten Energieversorgungsanschlüssen zusätzlich oder unabhängig von der zugentlasteten Ausbildung dieser Anschlüsse derart ausgebildet, dass sie der Bewegungslinie der (ersten und/oder zweiten) lastgerichteten Folgebewegung der Anzeigevorrichtung und/oder deren Halterung folgen können. Insbesondere sind hier Spiralkabel von Vorteil.
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Schließlich betrifft die vorliegende Anmeldung auch eine mit dem zuvor beschriebenen System ausgestattete Flugzeugpassagierkabine.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nun anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert, von denen
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1 eine isometrische Ansicht einer im Übergangsbereich zwischen Wand und Decke einer Passagierkabine seitlich gehalterten Anzeigevorrichtung zeigt,
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2 isometrische Ansichten eines Anzeigevorrichtungshalterungssystems a) mit einer Anzeigevorrichtung in einer Ausgangsposition sowie b) mit einer Anzeigevorrichtung in einer Überlastungsposition zeigt, wobei das Anzeigevorrichtungshalterungssystem, wie in 1 dargestellt, in einer Flugzeugpassagierkabine angebracht sein kann,
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3 eine Explosionsansicht des Anzeigevorrichtungshalterungssystems gemäß 2 zeigt, wobei das Anzeigevorrichtungshalterungssystem zusätzlich einen Dämpfungsmechanismus aufweist, und
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4 isometrische Ansichten einer alternativen Ausführungsform eines Anzeigevorrichtungshalterungssystems mit a) der Anzeigevorrichtung in ihrer Ausgangsposition sowie b) der Anzeigevorrichtung in ihrer Überlastungsposition zeigt.
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1 veranschaulicht allgemein zwei mögliche Arten der Anbringung von Anzeigevorrichtungen in einer Flugzeugkabine 100. Neben der Integration einer Notausganganzeigevorrichtung 102 in eine Flugzeugseitenwandverkleidung 104 oberhalb einer Flugzeugtür 106 ist eine seitliche Halterung einer zweiten Anzeigevorrichtung 10 im Übergangsbereich zwischen der Seitenwandverkleidung 104 und einem Deckenbereich 108 der Flugzeugpassagierkabine 100 gezeigt. Insbesondere letztere ist für die vorliegende Anmeldung von Interesse.
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Die 2 zeigt eine erste Ausführungsform eines Anzeigevorrichtungshalterungssystems 20, das, wie für die seitlich gehalterte Anzeigevorrichtung 10 aus 1 gezeigt, in einer Flugzeugpassagierkabine 100 angebracht sein kann.
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Das Anzeigevorrichtungshalterungssystem 20 gemäß 2 umfasst eine Anzeigevorrichtung 210 sowie eine Halterung 220 zum Anbringen der Anzeigevorrichtung 210 in der Flugzeugpassagierkabine 100. Die Halterung 220 des Systems 200 weist eine mechanische Überlastungssicherung mit einem elastischen Element in Form einer Schenkelfeder 230 auf. In 2a) ist das Anzeigevorrichtungshalterungssystem 20 in seinem für Flugzeugpassagierkabinen 100 bekannten Zustand mit der Anzeigevorrichtung 210 in einer Ausgangsposition gezeigt. Wirkt nun auf die Anzeigevorrichtung 210 eine Last ein, die eine vorgegebene Maximallast übersteigt, ermöglicht die mechanische Überlastungssicherung des Anzeigevorrichtungshalterungssystems 200 eine lastgerichtete Folgebewegung der Anzeigevorrichtung 210 in die in 2b) gezeigte Überlastungsposition.
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In der vorliegenden Ausführungsform des erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtungshalterungssystems 20 handelt es sich bei der lastgerichteten Folgebewegung um ein lastgerichtetes Abklappen der Anzeigevorrichtung 210 um eine Drehachse R relativ zur Halterung 220 unter Dehnung der Schenkelfeder 230. Gemäß 2b) wird die abklappende Drehbewegung der Anzeigevorrichtung 210 relativ zu der Halterung 220 durch eine Drehlagerung 240 geführt.
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Wie in 2a) gezeigt, ist die Schenkelfeder 230 dazu ausgebildet, dem Gewicht der Anzeigevorrichtung 210 in ihrem ungedehnten Ruhezustand oder einem vorgespannten Ausgangszustand standzuhalten. Die Schenkelfeder 230 ist dann auch dazu ausgebildet, eine Rückstellkraft bereitzustellen, die eine Rückführung der Anzeigevorrichtung 210 aus ihrer in 2b) gezeigten Überlastungsposition in ihre in 2a) gezeigte Ausgangsposition zu bewirken.
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3 zeigt eine Weiterentwicklung der Ausführungsform gemäß 2 in einer Explosionsansicht. Die Weiterentwicklung liegt darin, dass die mechanische Überlastungssicherung, die das drehbar geführte Abklappen unter Ausdehnung der Schenkelfeder 230 bei Überschreitung einer auf die Anzeigevorrichtung 210 einwirkenden, vorgegebenen Maximallast gestattet, mit einem Dämpfungsmechanismus in Form einer Blattfeder 250 ausgestattet ist, die eine Rückstellbewegung der Anzeigevorrichtung 210 aus ihrer Überlastungsposition (siehe 2b)) in ihre Ausgangsposition (siehe 2a)) dämpft. Hierdurch kann eine Beschädigung der Anzeigevorrichtung 210 und/oder deren Halterung 220 aufgrund eines stoßartigen Zusammenpralls von Anzeigevorrichtung 210 und Halterung 220 bei der Rückstellung der Anzeigevorrichtung 210 verhindert werden.
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Schließlich zeigt die 4 eine alternative Ausführungsform 30 eines Anzeigevorrichtungshalterungssystems zum Anbringen in einer Flugzeugpassagierkabine 100. Gemäß 4 ist eine Anzeigevorrichtung 310 des Systems 30 mittels einer Halterung 320 im Deckenbereich 108 der Flugzeugpassagierkabine 100 angebracht. Eine mechanische Überlastungssicherung des Systems 30 weist einen Auslöser in Form einer Rastverbindung 330 auf, die bei Überschreitung einer auf die Anzeigevorrichtung 310 einwirkenden, vorgegebenen Maximallast gelöst wird, um eine lastgerichtete Folgebewegung der Anzeigevorrichtung 310 – in diesem Fall ein lastgerichtetes Loslösen der Anzeigevorrichtung 310 aus der Halterung 320 – zu gestatten. Die Rastverbindung oder Verrastung 330 umfasst ein Einrastelement 332 sowie eine zum verrastenden Eingriff des Einrastelements 332 ausgebildete Einrastöffnung 338.
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Wie in 4a) gezeigt, hält die Verrastung 330 der Traglast der Anzeigevorrichtung 310 stand, wenn keine Missbrauchslast auf die Anzeigevorrichtung einwirkt. Wird jedoch eine vorgegebene Maximallast, die auf die Anzeigevorrichtung 310 einwirkt, überschritten, so löst sich die Verrastung 330, wie in 4b) gezeigt.
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In dem in 4b) gezeigten, entrasteten Zustand des erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtungshalterungssystems 30 ist eine Energieversorgung der Anzeigevorrichtung 310 in Form eines Spiralkabels 350 sichtbar. Dieses verläuft innenliegend von einem Anbringungspunkt 322 der Halterung 320 des Systems 30 durch die Halterung 320 bis zur Anzeigevorrichtung 310. Aufgrund der spiralartigen Ausbildung des Kabels, erlaubt dieses ein Loslösen der Verrastung 330 sowie ein lastgerichtetes Bewegen der Anzeigevorrichtung 310 in die in 4b) gezeigte, von der Halterung losgelöste Überlastungsposition. Um ein Rückführen der Anzeigevorrichtung 310 aus der in 4b) gezeigten Überlastungsposition in ihre in 4a) gezeigte Ausgangsposition zu unterstützen, ist das Einrastelement 332 der Verrastung 330 an einem Zentrierelement 334 mit konischer Mantelfläche angebracht, das in Richtung der Halterung von der Anzeigevorrichtung 310 absteht. Die Konizität des Zentrierelements 334 erleichtert das Einführen desselben in eine entsprechende Aufnahmeöffnung 336 der Verrastung 330 an der Halterung 320, um ein Wiedereinrasten des Einrastelements 332 am Zentrierelement 334 der Anzeigevorrichtung 310 in der korrespondierenden Einrastöffnung 338 in der Halterung 320 zu bewirken.