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Die Erfindung betrifft einen zum Einsatz in einer Dekompressionsanordnung geeigneten Verriegelungsmechanismus sowie eine mit einem derartigen Verriegelungsmechanismus ausgestattete und insbesondere zur Verwendung in einem Flugzeug vorgesehene Dekompressionsanordnung.
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Verkehrsflugzeuge umfassen eine Druckkabine, deren Innendruck im Flugbetrieb beispielsweise durch eine mit Triebwerkszapfluft gespeiste Klimaanlage auf einem gegenüber dem Umgebungsdruck, d. h. dem in großen Höhen verringerten Atmosphärendruck erhöhten Druckniveau gehalten wird. Im Allgemeinen entspricht der Druck im Inneren der Kabine eines Verkehrsflugzeugs im Flugbetrieb des Flugzeugs, d. h. wenn sich das Flugzeug auf Reiseflughöhe befindet, üblicherweise in etwa dem Atmosphärendruck in einer Höhe von 8000 Fuß (ca. 2400 m). Üblicherweise umfasst eine Flugzeugdruckkabine mehrere durch entsprechende Trennwände und/oder Zwischenböden voneinander abgetrennte Bereiche, wie z. B. Cockpit, Passagierkabine, Crew Rest Compartments oder Frachträume.
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Um im Fall einer Dekompression, d. h. im Fall eines Druckabfalls in einem Bereich der während des Flugs unter erhöhtem Druck gehaltenen Flugzeugkabine eine Beschädigung der Trennwände und/oder Zwischenböden zu vermeiden, die den von der Dekompression betroffenen Bereich der Flugzeugkabine von den diesen Bereich umgebenden Flugzeugkabinenbereichen trennen, muss im Dekompressionsfall ein Druckausgleich zwischen dem von der Dekompression betroffenen Bereich der Flugzeugkabine und den diesen Bereich umgebenden Flugzeugkabinenbereichen möglich sein. Aus diesem Grund sind in Trennwänden und/oder Zwischenböden, die dazu dienen, verschiedene Bereiche einer gegenüber dem Umgebungsdruck unter erhöhtem Druck gehaltenen Flugzeugkabine voneinander zu trennen, üblicherweise sogenannte Dekompressionselemente vorgesehen.
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Diese Dekompressionselemente sind derart in die in der Flugzeugkabine vorgesehenen Trennwände und/oder Zwischenböden integriert, dass sie sich bei Vorliegen einer vorbestimmten Druckdifferenz zwischen den zueinander benachbarten und durch die Trennwände und/oder Zwischenböden voneinander getrennten Bereichen der Flugzeugdruckkabine aus ihrer Position lösen und eine Druckausgleichsöffnung freigeben. Die Druckausgleichsöffnung ermöglicht dann einen Druckausgleich zwischen den zueinander benachbarten und durch die Trennwände und/oder Zwischenböden voneinander getrennten Bereichen der Flugzeugdruckkabine.
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Aus dem Stand der Technik, wie z. B. der
DE 37 015 328 C1 , sind Vorrichtungen zur lösbaren Befestigung eines Dekompressionselements in einer zur Verwendung in einer Flugzeugkabine vorgesehenen Trennwand vorgesehen, bei denen ein Halteelement, so ausgelegt ist, dass es bricht, wenn ein vorbestimmter Differenzdruck auf das Dekompressionselement wirkt. Nach dem Bruch des Halteelements löst sich das Dekompressionselement infolge des auf das Dekompressionselement wirkenden Differenzdrucks aus seiner Position und gibt eine Druckausgleichsöffnung in der Trennwand frei.
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Die
US 5,871,178 und die
EP 1 186 531 A1 offenbaren dagegen Vorrichtungen zur lösbaren Befestigung eines Dekompressionselement in einer zur Verwendung in einer Flugzeugkabine vorgesehenen Trennwand, die jeweils Halteelemente aufweisen, die das Dekompressionselement durch eine Feder- bzw. Klemmkraft in seiner Position in der Trennwand halten. Wenn ein vorbestimmter Differenzdruck auf das Dekompressionselement wirkt, übersteigt die auf das Paneel wirkende Druckkraft die von den Halteelementen aufgebrachte Feder- bzw. Klemmkraft, so dass sich das Dekompressionselement aus seiner Position in der Trennwand löst und eine Druckausgleichsöffnung in der Trennwand freigibt.
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Schließlich ist aus der
DE 10 2007 027 550 A1 ein differenzdruckgesteuerter Verriegelungsmechanismus mit einem Gehäuse bekannt, in dem eine erste sowie eine zweite Druckkammer angeordnet sind. Die erste und die zweite Druckkammer des sind durch eine bewegliche Trenneinrichtung voneinander getrennt. Wenn der Druck in der ersten Druckkammer gleich dem Druck in der zweiten Druckkammer ist, d. h. kein Differenzdruck auf die Trenneinrichtung wirkt, befindet sich die Trenneinrichtung in einer Ruhestellung. Wenn dagegen auf die Trenneinrichtung ein vorbestimmter Differenzdruck wirkt, ist die Trenneinrichtung aus ihrer Ruhestellung in eine Differenzdruckstellung bewegbar. Der Verriegelungsmechanismus umfasst ferner ein Betätigungselement, das durch die Trenneinrichtung in einer ersten Stellung gehalten wird, wenn sich die Trenneinrichtung in ihrer Ruhestellung befindet. Wenn sich die Trenneinrichtung dagegen in einer Differenzdruckstellung befindet, ist das Betätigungselement in eine zweite Stellung bewegbar.
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Die vorliegende Erfindung ist auf die Aufgabe gerichtet, einen kompakten Verriegelungsmechanismus bereitzustellen, der zur lösbaren Befestigung von Dekompressionselementen unterschiedlicher Form und Größe in einer Trennwand oder einem Zwischenboden einer Flugzeugkabine geeignet ist. Ferner ist die Erfindung ist auf die Aufgabe gerichtet, eine mit einem derartigen Verriegelungsmechanismus ausgestattete Dekompressionsanordnung bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Verriegelungsmechanismus mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen sowie durch eine Dekompressionsanordnung mit den im Anspruch 9 angegebenen Merkmalen gelöst.
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Der erfindungsgemäße Verriegelungsmechanismus umfasst eine von einer Begrenzungswand umgebene Druckkammer. Ein Innenraum der Druckkammer kann über eine in der Druckkammerbegrenzungswand ausgebildete Öffnung mit der Umgebung verbunden sein. Vorzugsweise ist durch die in der Druckkammerbegrenzungswand ausgebildete Öffnung ein stationärer Druckausgleich zwischen dem Innenraum der Druckkammer und der Umgebung möglich. Die Öffnung ist vorzugsweise jedoch so klein, dass der Druckausgleich nicht unmittelbar erfolgt, sondern dass bei einem plötzlichen Druckabfall in der Umgebung (Rapid Decompression) zunächst eine Druckdifferenz zwischen der Umgebung und der Druckkammer entsteht, d. h. in der Druckkammer ein höherer Druck vorherrscht als in der Umgebung.
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Zumindest ein Abschnitt der Druckkammerbegrenzungswand wird durch ein Betätigungselement gebildet, das sich in einer Ruhestellung befindet, wenn der Druck im Innenraum der Druckkammer dem Umgebungsdruck entspricht, und das sich in eine Differenzdruckstellung bewegt, wenn der Druck im Innenraum der Druckkammer den Umgebungsdruck um einen vorbestimmten Differenzwert übersteigt. Das Betätigungselement ist insbesondere derart in die Druckkammerbegrenzungswand integriert, dass ein in der Druckkammer vorherrschender Druck auf eine Innenfläche des Betätigungselements wirkt. Der Umgebungsdruck kann dagegen auf eine Außenfläche des Betätigungselements wirken. Wenn der Druck im Innenraum der Druckkammer den Umgebungsdruck um den vorbestimmten Differenzwert von beispielsweise 30 hPa übersteigt, wird das Betätigungselement dann infolge der Druckdifferenz in seine Differenzdruckstellung bewegt.
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Schließlich umfasst der Verriegelungsmechanismus einen Riegel, der in einer Verriegelungsstellung gehalten wird, wenn sich das Betätigungselement in seiner Ruhestellung befindet, und der in eine Entriegelungsstellung bewegbar ist, wenn sich das Betätigungselement in seiner Differenzdruckstellung befindet. Durch Bewegen des Betätigungselements in seine Differenzdruckstellung wird es also ermöglicht, den Riegel aus seiner Verriegelungsstellung in seine Entriegelungsstellung zu bewegen. Folglich kann der Riegel nur dann in seine Entriegelungsstellung gebracht werden, wenn der Druck im Innenraum der Druckkammer den Umgebungsdruck um den vorbestimmten Differenzwert übersteigt.
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Der erfindungsgemäße Verriegelungsmechanismus ist in vorteilhafter Weise in Form eines eigenständig handhabbaren Moduls ausgebildet und kann grundsätzlich für alle Anwendungen eingesetzt werden, bei denen ein Riegel aus einer Verriegelungsstellung in eine Entriegelungsstellung bewegt werden soll, wenn ein Druck im Innenraum einer Druckkammer des Verriegelungsmechanismus den Umgebungsdruck um ein vorbestimmtes Maß übersteigt. Der Verriegelungsmechanismus ist kompakt aufgebaut und einfach montierbar. Aufgrund dessen ist der erfindungsgemäße Verriegelungsmechanismus besonders gut dazu geeignet, ein Dekompressionselement beliebiger Form und Größe lösbar in einer Trennwand oder einem Zwischenboden einer Flugzeugkabine zu befestigen.
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In Abhängigkeit der Form und der Größe des Dekompressionselements kann lediglich ein erfindungsgemäßer Verriegelungsmechanismus oder eine Mehrzahl von an verschiedenen Positionen an dem Dekompressionselement angebrachten Verriegelungsmechanismen eingesetzt werden, um das Dekompressionselement lösbar in der Trennwand oder dem Zwischenboden der Flugzeugkabine zu befestigen. Der erfindungsgemäße Verriegelungsmechanismus ist daher besonders flexibel einsetzbar. Darüber hinaus können die Anzahl der Verriegelungsmechanismen sowie deren Anordnung hinsichtlich des Gewichts des Gesamtsystems optimiert werden, so dass gegenüber bekannten Systemen gegebenenfalls auch eine Gewichtsreduktion möglich ist. Schließlich zeichnet sich der erfindungsgemäße Verriegelungsmechanismus aufgrund seiner rein mechanischen Funktionsweise durch eine hohe Betriebssicherheit aus.
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Vorzugsweise weist das Betätigungselement einen ersten Abschnitt sowie einen gelenkig mit dem ersten Abschnitt verbundenen zweiten Abschnitt auf. Der erste und der zweite Abschnitt des Betätigungselements können jeweils in Form einer Stabs oder einer Platte ausgebildet sein. Vorzugsweise haben der erste und der zweite Abschnitt des Betätigungselements jeweils die gleiche Form, so dass ein den ersten mit dem zweiten Abschnitt verbindendes Gelenk im Bereich einer Mittellinie einer Fläche positioniert sein kann, die durch den ersten und den zweiten Abschnitt des Betätigungselements definiert wird. Ein von dem zweiten Abschnitt abgewandtes Ende des ersten Abschnitts ist vorzugsweise gelenkig gelagert. Zusätzlich oder alternativ dazu kann auch ein von dem ersten Abschnitt abgewandtes Ende des zweiten Abschnitts des Betätigungselements gelenkig gelagert sein. Vorzugsweise ist das von dem zweiten Abschnitt abgewandte Ende des ersten Abschnitts gleich weit von dem den ersten mit dem zweiten Abschnitt verbindenden Gelenk entfernt wie das von dem ersten Abschnitt abgewandte Ende des zweiten Abschnitts.
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Der erste und der zweite Abschnitt des Betätigungselements bilden vorzugsweise einen Winkel von ca. 180°, wenn sich das Betätigungselement in seiner Ruhestellung befindet. Mit anderen Worten, wenn sich das Betätigungselement in seiner Ruhestellung befindet, liegen der erste und der zweite Abschnitt des Betätigungselements vorzugsweise in einer Ebene, wobei zwischen dem von dem zweiten Abschnitt abgewandten Ende des ersten Abschnitts und dem von dem ersten Abschnitt abgewandten Ende des zweiten Abschnitts ein erster Abstand besteht. Wenn sich das Betätigungselement in seiner Differenzdruckstellung befindet, sind der erste und der zweite Abschnitt des Betätigungselements dagegen vorzugsweise relativ zueinander verkippt und bilden beispielsweise einen Winkel von ca. 90 bis 170°. Zwischen dem von dem zweiten Abschnitt abgewandten Ende des ersten Abschnitts und dem von dem ersten Abschnitt abgewandten Ende des zweiten Abschnitts besteht dann ein zweiter Abstand, der geringer ist als der erste Abstand.
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Das von dem ersten Abschnitt abgewandte Ende des zweiten Abschnitts des Betätigungselements ist vorzugsweise gelenkig mit dem Riegel verbunden. Dadurch kann das Betätigungselement, solange es sich in seiner Ruhestellung befindet, eine Kraft auf den Riegel ausüben, die den Riegel in seiner Verriegelungsstellung hält. Wenn sich das Betätigungselement dagegen in seiner Differenzdruckstellung befindet, drückt das von dem ersten Abschnitt abgewandte Ende des zweiten Abschnitts des Betätigungselements nicht länger auf den Riegel, wodurch der Riegel in seiner Entriegelungsstellung bewegt werden kann.
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Das Betätigungselement kann durch die Kraft einer ersten Feder in seine Ruhestellung vorgespannt werden. Die erste Feder ist dabei vorzugsweise so ausgelegt, dass sie das Betätigungselement in seiner Ruhestellung hält, solange eine Druckdifferenz zwischen dem Innenraum der Druckkammer und der Umgebung ein vorbestimmtes Maß unterschreitet, d. h. der auf das Betätigungselement wirkende Differenzdruck geringer ist als ein vorbestimmter Differenzdruck. Dadurch wird zuverlässig verhindert, dass das Betätigungselement bei geringfügigen Druckschwankungen in dem Innenraum der Druckkammer oder der Umgebung aus seiner Ruhestellung in seine Differenzdruckstellung bewegt wird, in der sie eine Bewegung des Riegels in dessen Entriegelungsstellung ermöglicht. Die erste Feder ist bezüglich der von ihr auf das Betätigungselement aufgebrachten Vorspannkraft vorzugsweise in Abhängigkeit des gewünschten vorbestimmten Differenzdrucks ausgelegt, der erforderlich ist, das Betätigungselement aus seiner Ruhestellung in seine Differenzdruckstellung zu bewegen. Somit kann durch eine entsprechende Auslegung der ersten Feder das Auslöseverhalten des erfindungsgemäßen Verriegelungsmechanismus auf einfache Art und Weise gesteuert werden.
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Ein erstes Ende der das Betätigungselement in seine Ruhestellung vorspannenden ersten Feder kann an dem den ersten und den zweiten Abschnitt des Betätigungselements verbindenden Gelenk gelagert sein. Dadurch wird eine optimale Übertragung der Federkraft auf das Betätigungselement ermöglicht. Ein dem ersten Ende gegenüberliegendes zweites Ende der ersten Feder kann dagegen in einem dem Gelenk gegenüber liegenden Bereich der Druckkammerbegrenzungswand gelagert sein.
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Der Riegel kann durch die Kraft einer zweiten Feder in seine Entriegelungsrichtung vorgespannt sein. Der Riegel wird dann von dem Betätigungselement entgegen der Kraft der zweiten Feder in seine Verriegelungsstellung gedrückt, solange sich das Betätigungselement in seiner Ruhestellung befindet. Wenn sich das Betätigungselement dagegen in seine Differenzdruckstellung bewegt und den Riegel freigibt, drückt die zweite Feder den Riegel in seine Entriegelungsstellung. Dadurch wird ein rasches Entriegeln des Riegels gewährleistet, wenn der Druck im Innenraum der Druckkammer den Umgebungsdruck um den vorbestimmten Differenzwert übersteigt.
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Der Riegel kann in einer Führungseinrichtung geführt zwischen seiner Verriegelungsstellung und seine Entriegelungsstellung verschiebbar sein. Beispielsweise kann der Riegel in Form eines Bolzens und die Führungseinrichtung in Form einer den Bolzen aufnehmenden Führungshülse ausgebildet sein. Die den Riegel in seine Entriegelungsrichtung vorspannende zweite Feder kann insbesondere an der den Riegel aufnehmenden Führungseinrichtung gelagert sein.
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Eine erfindungsgemäße Dekompressionsanordnung umfasst eine Trennvorrichtung, die dazu eingerichtet ist, zwei Umgebungsbereiche voneinander zu trennen. Die Trennvorrichtung kann beispielsweise eine Trennwand oder ein Zwischenboden sein, die/der zueinander benachbarte Flugzeugkabinenbereiche voneinander trennt. In der Trennvorrichtung ist eine Druckausgleichsöffnung ausgebildet, durch die im Fall eines plötzlichen Druckabfalls in einem der zueinander benachbarten Flugzeugkabinenbereiche ein Druckausgleich zwischen den Flugzeugkabinenbereichen möglich ist. Ein Dekompressionselement ist dazu eingerichtet, die in der Trennvorrichtung ausgebildete Druckausgleichsöffnung im Normalbetrieb der Dekompressionsanordnung zu verschließen. Im Dekompressionsfall gibt das Dekompressionselement dagegen die in der Trennvorrichtung ausgebildete Druckausgleichsöffnung frei. Das Dekompressionselement wird durch mindestens einen oben beschriebenen Verriegelungsmechanismus in einer Schließstellung gehalten wird, in der es die in der Trennvorrichtung ausgebildete Druckausgleichsöffnung verschließt. In Abhängigkeit der Form und der Größe des Dekompressionselements kann das Dekompressionselement auch durch mehrere Verriegelungsmechanismen in seiner Schließstellung gehalten werden.
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Der Verriegelungsmechanismus kann an dem Dekompressionselement angebracht sein und der Riegel des Verriegelungsmechanismus in seiner Verriegelungsstellung mit einer an der Trennvorrichtung befestigten Riegelaufnahme zusammenwirken. Alternativ dazu ist es jedoch möglich, den Verriegelungsmechanismus an der Trennvorrichtung anzubringen. Der Riegel des Verriegelungsmechanismus kann dann in seiner Verriegelungsstellung mit einer an dem Dekompressionselement befestigten Riegelaufnahme zusammenwirken.
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Eine oben beschriebene Dekompressionsanordnung ist besonders gut zum Einsatz in einer Flugzeugkabine geeignet.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nun anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert, von denen:
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1 eine erste Ausführungsform einer Dekompressionsanordnung mit einem Verriegelungsmechanismus zeigt, wobei sich der Verriegelungsmechanismus in einem verriegelten Zustand befindet,
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2 die Dekompressionsanordnung gemäß 1 zeigt, wobei sich der Verriegelungsmechanismus in einem entriegelten Zustand befindet, und
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3 eine zweite Ausführungsform einer Dekompressionsanordnung mit einem Verriegelungsmechanismus zeigt, wobei sich der Verriegelungsmechanismus in einem verriegelten Zustand befindet.
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Eine in den 1 und 2 gezeigte Dekompressionsanordnung 10 umfasst eine Trennvorrichtung 12, beispielsweise eine Trennwand oder einen Zwischenboden, die zwei zueinander benachbarte Bereiche einer Flugzeugkabine voneinander trennt. In der Trennvorrichtung 12 ist eine Druckausgleichsöffnung 14 ausgebildet, durch die im Fall eines plötzlichen Druckabfalls in einem der zueinander benachbarten Flugzeugkabinenbereiche ein Druckausgleich zwischen den Flugzeugkabinenbereichen möglich ist. Im Normalbetrieb der Dekompressionsanordnung 10 ist die in der Trennvorrichtung 12 ausgebildete Druckausgleichsöffnung 14 durch ein Dekompressionselement 16 verschlossen.
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Das Dekompressionselement 16 wird durch einen im Folgenden näher erläuterten Verriegelungsmechanismus 18 in seiner Schließstellung gehalten. Der an dem Dekompressionselement 16 befestigte Verriegelungsmechanismus 18 umfasst eine von einer Begrenzungswand 20 umgebene Druckkammer 22. Über eine in der Druckkammerbegrenzungswand 20 ausgebildete Öffnung 24 ist ein stationärer Druckausgleich zwischen dem Innenraum der Druckkammer 22 und der Umgebung möglich. Der Strömungsquerschnitt der Öffnung 24 ist jedoch so klein, dass der Druckausgleich nicht unmittelbar erfolgt, sondern dass bei einem plötzlichen Druckabfall in der Umgebung (Rapid Decompression) zunächst eine Druckdifferenz zwischen der Umgebung und der Druckkammer 22 entsteht, d. h. in der Druckkammer 22 ein höherer Druck vorherrscht als in der Umgebung.
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Ein in den Figuren rechts dargestellter Abschnitt der Druckkammerbegrenzungswand 20 wird durch ein Betätigungselement 26 gebildet. Das Betätigungselement 26 ist derart in die Druckkammerbegrenzungswand 20 integriert, dass ein in der Druckkammer 22 vorherrschender Druck auf eine Innenfläche des Betätigungselements 26 wirkt. Der Umgebungsdruck wirkt dagegen auf eine Außenfläche des Betätigungselements 26. Das Betätigungselement 26 weist einen ersten Abschnitt 26a sowie einen gelenkig mit dem ersten Abschnitt 26a verbundenen zweiten Abschnitt 26b auf. Der erste und der zweite Abschnitt 26a, 26b des Betätigungselements 26 sind jeweils in Form einer schmalen Platte ausgebildet. Ein den ersten Abschnitt 26a mit dem zweiten Abschnitt 26b verbindendes Gelenk 28 ist im Bereich einer Mittellinie einer Fläche positioniert, die durch den ersten und den zweiten Abschnitt 26a, 26b des Betätigungselements 26 definiert wird. Ferner ist ein von dem zweiten Abschnitt 26b abgewandtes Ende des ersten Abschnitts 26a des Betätigungselements 26 ebenso gelenkig gelagert wie ein von dem ersten Abschnitt 26a abgewandtes Ende des zweiten Abschnitts 26b des Betätigungselements 26.
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Das Betätigungselement 26 wird durch die Kraft einer ersten Feder 30 in einer in den 1 und 3 veranschaulichten Ruhestellung gehalten, wenn der Druck im Innenraum der Druckkammer 22 dem Umgebungsdruck entspricht. Die erste Feder 30 ist dabei so ausgelegt, dass sie das Betätigungselement 26 in seiner Ruhestellung hält, solange eine Druckdifferenz zwischen dem Innenraum der Druckkammer 22 und der Umgebung ein vorbestimmtes Maß unterschreitet, d. h. der auf das Betätigungselement wirkende Differenzdruck geringer ist als ein vorbestimmter Differenzdruck von beispielsweise 30 hPa. Ein erstes Ende der das Betätigungselement 26 in seine Ruhestellung vorspannenden ersten Feder 30 stützt sich an dem den ersten und den zweiten Abschnitt 26a, 26b des Betätigungselements 26 verbindenden Gelenk 28 ab. Ein dem ersten Ende gegenüberliegendes zweites Ende der ersten Feder 30 stützt sich dagegen in einem dem Gelenk gegenüber liegenden Bereich der Druckkammerbegrenzungswand 20 ab.
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Wenn sich das Betätigungselement 26 in seiner Ruhestellung befindet, bilden der erste und der zweite Abschnitt 26a, 26b des Betätigungselements 26 einen Winkel von ca. 180°, d. h. der erste und der zweite Abschnitt 26a, 226b des Betätigungselements 26 liegen in einer Ebene, wobei zwischen dem von dem zweiten Abschnitt 26b abgewandten Ende des ersten Abschnitts 26a und dem von dem ersten Abschnitt 26a abgewandten Ende des zweiten Abschnitts 26b ein erster Abstand A1 besteht. Das von dem ersten Abschnitt 26a abgewandte Ende des zweiten Abschnitts 26b des Betätigungselements 28 ist gelenkig mit einem in Form eines Bolzens ausgebildeten Riegel 32 verbunden. Wenn sich das Betätigungselement 26, wie in den 1 und 3 gezeigt, in seiner Ruhestellung befindet, übt das Betätigungselement 26 eine Kraft auf den Riegel 32 aus, die den Riegel 32 entgegen der Kraft einer zweiten Feder 34 in seiner Verriegelungsstellung hält.
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Der Riegel 32 ist in einer in Form einer Führungshülse ausgebildeten Führungseinrichtung 36 aufgenommen. Ein erstes Ende der zweiten Feder 34 stützt sich an einem radial nach innen ragenden Kragen 38 der Führungseinrichtung 36 ab. Ein zweites Ende der Feder 34 stützt sich dagegen an einem radial nach außen ragenden Absatz 40 des Riegels 32 ab. In seiner in den 1 und 3 gezeigten Verriegelungsstellung durchsetzt der Riegel 32 die Führungseinrichtung 36. Ein aus der Führungseinrichtung 36 herausragendes Ende des Riegels 32 wirkt mit einer an der Trennvorrichtung 12 befestigten Riegelaufnahme 42 zusammen. Durch das Zusammenwirken des Riegels 32 mit der Riegelaufnahme 42 wird das Dekompressionselement 16 in seiner Schließstellung gehalten, in der es die in der Trennvorrichtung 12 ausgebildete Druckausgleichsöffnung 14 verschließt.
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Wenn im Fall eines plötzlichen Druckabfalls in der Umgebung die Differenz zwischen dem Druck im Innenraum der Druckkammer 22 und dem Umgebungsdruck so groß wird, dass sie einen vorbestimmten Differenzdruckschwellenwert von beispielsweise 30 hPa übersteigt, wird das Betätigungselement 26 entgegen der Kraft der ersten Feder 30 in eine in 2 gezeigte Differenzdruckstellung bewegt. Wenn sich das Betätigungselement 26 in seiner Differenzdruckstellung befindet, sind der erste und der zweite Abschnitt 26a, 26b des Betätigungselements 26 relativ zueinander verkippt und bilden einen Winkel von ca. 120°. Zwischen dem von dem zweiten Abschnitt 26b abgewandten Ende des ersten Abschnitts 26a des Betätigungselements 26 und dem von dem ersten Abschnitt 26a abgewandten Ende des zweiten Abschnitts 26b des Betätigungselements 26 besteht dann ein zweiter Abstand A2, der geringer ist als der erste Abstand A1.
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Wenn sich das Betätigungselement 26 in seiner Differenzdruckstellung befindet, drückt das von dem ersten Abschnitt 26a abgewandte Ende des zweiten Abschnitts 26b des Betätigungselements 26 nicht länger auf den Riegel 32. Infolge dessen kann der Riegel 32 durch die Kraft der zweiten Feder 34 in seine Entriegelungsstellung bewegt werden. Dabei geraten der Riegel 32 und die Riegelaufnahme 42 außer Eingriff. Die zweite Feder 34 kann mit einer hohen Federvorspannung ausgestattet sein. Die zweite Feder 34 kann den Riegel 32 dann sehr schnell in seine Entriegelungsstellung bewegen, so dass ein rasches Auslösen des Verriegelungsmechanismus 10 gewährleistet ist.
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Das Dekompressionselement 16 wird dann nicht länger in seiner Position im Bereich der in der Trennvorrichtung 12 ausgebildeten Druckausgleichsöffnung 14 gehalten. Vielmehr wird das Dekompressionselement 16 infolge des auf das Dekompressionselement 16 im Dekompressionsfall wirkenden Differenzdrucks aus seiner Position im Bereich der in der Trennvorrichtung 12 ausgebildeten Druckausgleichsöffnung 14 herausgedrückt, wodurch die Druckausgleichsöffnung 14 freigegeben und ein Druckausgleich zwischen dem von der Dekompression betroffenen Flugzeugkabinenbereich und dem benachbarten Flugzeugbereich ermöglicht wird.
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Die in 3 gezeigte Dekompressionsanordnung 10 unterscheidet sich von dem in den 1 und 2 veranschaulichten System lediglich dadurch, dass der Verriegelungsmechanismus 18 nicht an dem Dekompressionselement 16, sondern an der Trennvorrichtung 12 befestigt ist. Bei einer derartigen Konfiguration der Dekompressionsanordnung 10 wirkt der Riegel 32 des Verriegelungsmechanismus 18 in seiner Verriegelungsstellung mit einer mit dem Dekompressionselement 16 verbundenen Riegelaufnahme 42 zusammen. Im Übrigen entsprechen der Aufbau und die Funktionsweise der Dekompressionsanordnung 10 gemäß 3 dem Aufbau und der Funktionsweise der in den 1 und 2 veranschaulichten Anordnung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 37015328 C1 [0005]
- US 5871178 [0006]
- EP 1186531 A1 [0006]
- DE 102007027550 A1 [0007]