DE102015220914A1 - Textiler Bezug für ein medizinisches Werkzeug - Google Patents

Textiler Bezug für ein medizinisches Werkzeug Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen textilen Bezug (1) für ein medizinisches Werkzeug mit einer Einführöffnung (6) zur Aufnahme des medizinischen Werkzeugs, wobei der textile Bezug (1) einseitig verschlossen ist. Der textile Bezug (1) weist einen schlauchförmigen ersten Bereich (2) zur Aufnahme des medizinischen Werkzeugs sowie einen zweiten Bereich (3) als Befestigungsmittel für das medizinische Werkzeug auf. Zwischen den Bereichen (2 und 3) ist die Einführöffnung (6) zum Einführen des medizinischen Werkzeugs ausgebildet. Der zweite Bereich (3) ist derart in Längsrichtung geteilt, dass sich zwei Bändel (4 und 5) ergeben, die als Befestigungsmittel zum Fixieren des textilen Bezuges (1) am medizinischen Werkzeug vorgesehen sind. Derartige Bezüge für medizinische, insbesondere chirurgische Werkzeuge dienen insbesondere dazu, bei chirurgischen Eingriffen ein Abrutschen des Instrumentes von dem Gewebe, das mit ihnen gehalten wird, zu verhindern.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen textilen Bezug für ein medizinisches Werkzeug mit einer Einführöffnung zur Aufnahme des medizinischen Werkzeugs, wobei der textile Bezug einseitig verschlossen ist.
  • Bezüge für medizinische, insbesondere chirurgische Werkzeuge dieser Art sind bekannt und einerseits beim Sterilisieren der chirurgischen Werkzeuge verwendet, dienen insbesondere aber auch dazu, bei chirurgischen Eingriffen ein Abrutschen des Instrumentes von dem Gewebe, das mit ihnen gehalten wird, zu verhindern. Die Bezüge besitzen eine an die Größe des jeweiligen Instrumentes angepasste Einführöffnung, so dass sie leicht über das medizinische Werkzeug gestülpt werden können.
  • Ein medizinisches Werkzeug, beispielsweise ein Retraktor, ein Wundhaken, ein Leberhaken oder ein Roux-Haken, ist in der Chirurgie vorgesehen, um bei einem operativen Eingriff eine Wunde oder ein Operationsfeld offen zu halten und somit den Zugang zu einer zu operierenden Stelle im Körper zu ermöglichen. Dazu wird mit dem medizinischen Werkzeug empfindliches Körpergewebe oder ein Organ vorsichtig zu einer Seite gezogen und beiseite gehalten. Die medizinischen Werkzeuge weisen dabei je nach ihrer Verwendung und Größe des Operationsbereiches unterschiedliche Formen und Abmessungen auf.
  • Um zu verhindern, dass die Bereiche, an denen derartige medizinische Werkzeuge am Körpergewebe oder an den Organen anliegen, beispielsweise durch Abrutschen des medizinischen Werkzeugs, verletzt werden, ist üblicherweise ein textiler Bezug vorgesehen, der auf das medizinische Werkzeug aufgezogen wird. Dadurch werden die Berührungsstellen mit dem Körpergewebe geschützt.
  • In der DE 20 2012 104 533 U1 ist ein derartiger Bezug für ein chirurgisches Instrument mit einem schlauchförmigen Bereich zur Aufnahme des chirurgischen Instruments sowie einen vorderen und einen hinteren Endbereich beschrieben. Der hintere Endbereich ist verschlossen. Am vorderen Endbereich ist eine Einführöffnung zum Einführen des chirurgischen Instruments ausgebildet und ein Befestigungsmittel zum Fixieren des Bezuges am chirurgischen Instrument vorgesehen. Der Bezug ist in einer Längsrichtung und in einer Breite mehrfach elastisch dehnbar.
  • Aus der DE 20 2008 005 879 U1 ist ein Wundhakenbezug mit einer Einführöffnung für ein medizinisches Instrument bekannt, der aus einem langgestreckten, entlang seiner Längsachse verdrehten und auf sich selber zurückgestülpten elastischen Gewebeschlauch besteht. Im Bereich der Einführöffnung sind Befestigungsmittel für den Wundhakenbezug an dem damit zu beziehenden medizinischen Instrument in Form eines am Wundhakenbezug festgenähten Bandes vorgesehen. An dem Wundhakenbezug ist ein röntgenkontrastierendes Material, beispielsweise ein bariumsulfathaltiges Band, angebracht.
  • Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, einen textilen Bezug für ein medizinisches Werkzeug derart auszubilden, dass dieser auf einfache und sehr kostengünstige Weise hergestellt werden kann.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß für einen textilen Bezug der eingangs genannten Art durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der textile Bezug einen schlauchförmigen ersten Bereich zur Aufnahme des medizinischen Werkzeugs sowie einen einstückig mit dem ersten Bereich ausgebildeten zweiten Bereich als Befestigungsmittel für das medizinische Werkzeug aufweist, dass zwischen den Bereichen die Einführöffnung zum Einführen des medizinischen Werkzeugs ausgebildet ist, und dass der zweite Bereich derart in Längsrichtung geteilt ist, dass sich zwei Bändel ergeben, die als Befestigungsmittel zum Fixieren des textilen Bezuges am medizinischen Werkzeug vorgesehen sind.
  • Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die zwei Bändel des zweiten Bereichs ebenfalls schlauchförmig gewirkt sind. Alternativ können die zwei Bändel des zweiten Bereichs erfindungsgemäß lappenförmig gewirkt sein.
  • Es hat sich bewährt, wenn der textile Bezug auf einer Raschelmaschine als endlose schlauchförmige Textilie gewirkt ist.
  • In vorteilhafter Weise kann der textile Bezug zur Aufnahme eines chirurgischen Retraktors, insbesondere eines Wundhakens, oder einer chirurgischen Schere als medizinisches Werkzeug ausgebildet sein.
  • Nachahmenswert ist, dass ein Röntgenkontrastfaden in den textilen Bezug eingearbeitet, vorzugsweise eingewirkt ist.
  • Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 einen Wundhakenbezug gemäß einer ersten Ausführungsform,
  • 2 einen Wundhakenbezug gemäß einer zweiten Ausführungsform und
  • 3 einen textilen Bezug für eine Schere als medizinisches Werkzeug.
  • In der 1 ist ein textiler Bezug 1 für ein medizinisches Werkzeug, beispielsweise einen chirurgischen Retraktor wie einen Wundhaken, mit einem schlauchförmigen ersten Bereich 2 zur Aufnahme des medizinischen Werkzeugs sowie einem mit dem ersten Bereich einstückig hergestellten zweiten Bereich 3 dargestellt. In diesem zweiten Bereich 3 ist der textile Bezug 1 zweigeteilt und schlauchförmig eng zusammengewirkt, so dass die beiden Teilbereiche die Form zweier Bändel 4 und 5, schmale Bänder oder Schnüre aufweisen. Im Anschluss daran geht der textile Bezug 1 in den schlauchförmigen ersten Bereich 2 über. Beim Übergang der Bändel 4 und 5 zum schlauchförmigen ersten Bereich 2 ist in der Mitte dieses ersten Bereichs 2 eine Einführöffnung 6 im textilen Bezug 1 gewirkt, in die der Retraktor einsteckbar ist. Anschließend ist der schlauchförmige erste Bereich 2 wieder eng zusammengewirkt, so dass ein unten geschlossener Sack 7 entsteht.
  • Durch die Einführöffnung 6 im textilen Bezug 1 lässt sich beispielsweise der chirurgische Retraktor in den geschlossenen Sack 7 einführen, wobei die Bändel 4 und 5 als Befestigungsmittel den textilen Bezug 1 durch verschnüren an dem chirurgische Retraktor halten.
  • In den textilen Bezug 1 ist ein Faden mit Röntgenopazität, ein sogenannter Röntgenkontrastfaden 8, eingearbeitet. Dadurch kann der textile Bezug 1 auch nachträglich mittels Röntgenstrahlung im Körper eines Patienten nachgewiesen werden, da anderenfalls der textile Bezug 1 nicht im Röntgenbild sichtbar wäre. Dieses Röntgenkontrastmaterial kann im schlauchförmigen ersten Bereich 2 und/oder im zweiten Bereich 3 eingearbeitet sein.
  • Die 2 zeigt einen auf einer Raschelmaschine gewirkten Schlauch 10 als textilen Bezug, der in einem unten dargestellten ersten Bereich 11 zur Aufnahme beispielsweise eines Wundhakens als medizinisches Werkzeug ausgebildet ist. In einem oben dargestellten zweiten Bereich 12 des textilen Bezugs ist dieser derart quer geteilt, dass sich zwei rechteckige lappenförmige Bändel 13 und 14 bilden. Zwischen den Bändeln 13 und 14 bildet sich eine Einführöffnung 15 für das medizinische Werkzeug in den Schlauch 10. Die zwei Bändel 13 und 14 dienen zur Befestigung und Arretierung des Schlauchs 10 an dem eingeführten Wundhaken. Anschließend werden die Bändel, im ersten Bereich, zusammengewirkt und der Schlauch 10 dann unten wieder zum Sack 16 geschlossen. In den Schlauch 10 ist zweckmäßigerweise zur Darstellung des Schlauchs 10 in einem Röntgenkontrollbild ein Röntgenkontrastfaden 17 eingewirkt.
  • In der 3 ist ein textiler Bezug für eine Schere als medizinisches Werkzeug in Form eines auf einer Raschelmaschine gewirkten Schlauchs 20 abgebildet, der in einem unten dargestellten ersten Bereich 21 zur Aufnahme einer geöffneten Schere ausgebildet ist. Dazu ist dieser erste Bereich 21 teilweise derart geschlitzt ausgeführt, dass sich zwei Finger 22 ergeben, in die die gespreizten Klingen der Schere eingreifbar sind. Diese Finger 22 sind rundherum geschlossen gewirkt.
  • In einem oben dargestellten zweiten Bereich 23 ist der Schlauch 20 derart quer geteilt, dass sich zwei z. B. oben abgerundete lappenförmige Bändel 24 und 25 ergeben. Diese zwei Bändel 24 und 25 dienen zur Befestigung des Schlauchs 20 an der Schere. Zwischen den Bändeln 24 und 25 bildet sich eine Einführöffnung 26 für die Schere in den Schlauch 20. Nachfolgend werden die Bändel 24 und 25 im Übergang vom zweiten Bereich in den ersten Bereich zusammengewirkt und gehen in den gewirkten, durch die zwei Finger 22 verschlossenen Schlauch 20 über. In den Schlauch 20 ist zur besseren Nachkontrolle mittels Röntgenstrahlen ein Röntgenkontrastfaden 27 eingearbeitet.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    textiler Bezug
    2
    erster Bereich
    3
    zweiter Bereich
    4
    erstes Bändel
    5
    zweites Bändel
    6
    Einführöffnung
    7
    geschlossener Sack
    8
    Röntgenkontrastfaden
    10
    gewirkter Schlauch
    11
    erster Bereich
    12
    zweiter Bereich
    13
    erstes Bändel
    14
    zweites Bändel
    15
    Einführöffnung
    16
    Sack
    17
    Röntgenkontrastfaden
    20
    gewirkter Schlauch
    21
    erster Bereich
    22
    Finger
    23
    zweiter Bereich
    24
    erstes Bändel
    25
    zweites Bändel
    26
    Einführöffnung
    27
    Röntgenkontrastfaden
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 202012104533 U1 [0005]
    • DE 202008005879 U1 [0006]

Claims (8)

  1. Textiler Bezug (1, 10, 20) für ein medizinisches Werkzeug mit einer Einführöffnung (6, 15, 26) zur Aufnahme des medizinischen Werkzeugs, wobei der textile Bezug (1, 10, 20) einseitig verschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der textile Bezug (1, 10, 20) einen schlauchförmigen ersten Bereich (2, 11, 21) zur Aufnahme des medizinischen Werkzeugs sowie einen einstückig mit dem ersten Bereich (2, 11, 21) ausgebildeten zweiten Bereich (3, 12, 23) als Befestigungsmittel für das medizinische Werkzeug aufweist, dass zwischen den Bereichen (2 und 3, 11 und 12, 21 und 23) die Einführöffnung (6, 15, 26) zum Einführen des medizinischen Werkzeugs ausgebildet ist, und dass der zweite Bereich (3, 12, 23) derart in Längsrichtung geteilt ist, dass sich zwei Bändel (4 und 5, 13 und 14, 24 und 25) ergeben, die als Befestigungsmittel zum Fixieren des textilen Bezuges (1, 10, 20) am medizinischen Werkzeug vorgesehen sind.
  2. Textiler Bezug (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Bändel (4, 5) des zweiten Bereichs (3) schlauchförmig gewirkt sind.
  3. Textiler Bezug (10, 20) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Bändel (13, 14, 24, 25) des zweiten Bereichs (12, 23) lappenförmig gewirkt sind.
  4. Textiler Bezug (1, 10, 20) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der textile Bezug (1, 10, 20) auf einer Raschelmaschine als endlose schlauchförmige Textilie gewirkt ist.
  5. Textiler Bezug (1, 10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der textile Bezug (1, 10) zur Aufnahme eines chirurgischen Retraktors, insbesondere eines Wundhakens, als medizinisches Werkzeug ausgebildet ist.
  6. Textiler Bezug (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der textile Bezug (20) zur Aufnahme einer chirurgischen Schere als medizinisches Werkzeug ausgebildet ist.
  7. Textiler Bezug (1, 10, 20) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, dass ein Röntgenkontrastfaden (8, 17, 27) in den textilen Bezug (1, 10, 20) eingearbeitet ist.
  8. Textiler Bezug (1, 10, 20) nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass der Röntgenkontrastfaden (8, 17, 27) in den textilen Bezug (1, 10, 20) eingewirkt ist.
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US4942809A (en) * 1989-01-26 1990-07-24 Simmons Elsie A Cooking jacket
JP2003102771A (ja) * 2001-09-28 2003-04-08 Kawamoto Sangyo Kk 内視鏡用布帛
DE102008017898A1 (de) * 2007-06-08 2008-12-11 Jolanta Elzbieta Lode Überzug für ein chirurgisches Instrument
DE202008005879U1 (de) 2008-04-28 2009-05-20 Asanus Medizintechnik Gmbh Wundhakenbezug
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