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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Getränkeautomaten mit einer entnehmbaren Tropfschale, einer in der Tropfschale stromauf einer Ablaufeinrichtung angeordneten Siebeinrichtung und einem Entspannungs- und/oder Drainagebehälter gemäß dem unabhängigen Anspruch 1.
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Es ist bekannt, gattungsgemäße Getränkeautomaten, insbesondere Kaffeeautomaten, mit Auffangbehältern für Reststoffe, wie beispielsweise entnehmbaren Tropfschalen zum Aufnehmen von anfallendem Restwasser auszustatten. Diese Auffangbehälter können dabei zum Entleeren und Reinigen entnehmbar sein und/oder über einen Anschluss an ein Abwassersystem verfügen. Um bei Automaten mit Abwasseranschluss das Abwassersystem, im Besonderen die schwer zugänglichen Teile der Gebäudeinstallation, vor Verschmutzung zu schützen, werden die im Abwasser des Getränkeautomaten befindlichen Reststoffe und Partikel dabei in Sieben oder Filtereinrichtungen im Getränkeautomaten zurückgehalten. Mit anwachsenden Anlagerungen auf diesen Sieben oder Filtereinrichtungen reduziert sich die freie Wirkoberfläche der Siebe bzw. Filter. Wenn die verbleibende Ablaufmenge des Abwassers pro Zeiteinheit geringer ist als die zugeführte Menge pro Zeiteinheit, staut sich Abwasser im Behälter stromauf des verstopften Siebs bzw. Filters an. Kann das Abwasser nicht mehr schnell genug abfließen, droht der Behälter überzulaufen und muss manuell entleert und/oder gereinigt werden. Die verstopften Siebe bzw. Filtereinrichtungen müssen dabei manuell gereinigt oder ersetzt werden.
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So ist aus der
EP 2 332 450 A1 ein Einbaugetränkeautomat sowie eine entnehmbare Tropfschale bekannt, wobei Restwasser über ein in der Tropfschale ausgebildetes Rückschlagventil in ein Abwasserrohr entsorgbar ist und das Ventil die Tropfschale beim Entnehmen aus dem Einbaugerät dichtend verschließt. Dabei ist in der Tropfschale stromauf des Rückschlagventils ein einfaches Sieb angeordnet, um Trester- und/oder Kaffeepulverreste zurückzuhalten und so ein Verstopfen des Abwasserrohres zu verhindern. Eine solche Anordnung ist auch aus der
US 5 245 915 A bekannt. Zudem ist das aus der
EP 2 332 450 A1 bekannte Einbaugerät auf einem Schienensystem aus dem Einbauraum herausführbar.
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Aus der
DE 91 09 901 U1 ist eine Vorrichtung zum Auffangen von Kaffeesatz aus einem Abwasserstrom einer Kaffeemaschine mit einem entnehmbaren Filtereinsatz und einem ortsfesten Filtergehäuse bekannt. Um Verunreinigungen der Kaffeemaschine durch Starten des Brühvorgangs bei entnommenem Filtereinsatz zu vermeiden, bleibt dabei das Filtergehäuse mit der Abwasserleitung verbunden. Des Weiteren weist die Vorrichtung einen Tropfschutz an der Unterseite des entnommenen Filtereinsatzes auf. Der Filtereinsatz weist dabei einen Tragegriff auf und kann z. B. in der Geschirrspülmaschine gereinigt werden.
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Weiter sind aus der
DE 100 22 538 A1 eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Abscheiden von Getränkesatz bei Getränke-Herstellungsmaschinen bekannt. Dabei wird das Gemisch aus Wasser und Getränkesatz durch eine Spülleitung auf einen ersten Filter, und von dort in einen zweiten filternden Behälter geleitet. Um ein Verstopfen des ersten Filters durch Anlagern und Antrocknen von Getränkesatz zu verhindern, ist eine zusätzliche Reinigungsvorrichtung mit einer separaten Leitung für eine Reinigungsflüssigkeit und eine daran angeordnete Sprühdüse, deren Sprühstrahlen den gesamten Filter überstreichen, sowie eine Rückspülleitung oder ein mechanischer Abstreifer vorgesehen. Der erste, von den Strahlen der Sprühdüse vollflächig freigehaltene Filter und der zweite, mit filternden Wänden ausgestattete Behälter sind dabei in Strömungsrichtung des Ausspülgemisches hintereinanderliegend angeordnet.
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Die gängigen aus dem Stand der Technik bekannten Getränkeautomaten nutzen als Sieb- oder Filteranordnungen ausgeführte Vorrichtungen zum Auffangen von Partikeln in ihrem Abwasserstrom. Dabei sind Systeme mit einem einfachen Sieb oder Filter bekannt, die zur manuellen Reinigung leicht entnommen werden können, doch im Betrieb schnell durch anlagernde Partikel blockiert sind.
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Um dieses Blockieren zeitlich hinauszuzögern, sind im Stand der Technik auch Getränkeautomaten mit sehr komplexen Systemen von mehreren hintereinander angeordneten Sieben oder Filtern und aufwändige Reinigungseinrichtungen mit zusätzlichen Leitungen für Reinigungsmittel mit daran angeordneten Sprühdüsen, Rückspülleitungen oder Abstreifern für die Siebe bzw. Filter bekannt.
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Nachteilig bei den aus dem Stand der Technik bekannten Getränkeautomaten ist es, dass die einfachen und kostengünstigen Sieb- oder Filteranordnungen sehr schnell verstopfen, dadurch oft manuell gereinigt werden müssen und so einen erheblichen Reinigungsaufwand erfordern. Zudem sind die komplexeren Systeme mit größerem Reinigungsintervall – bedingt durch den vielteiligen und komplizierten Aufbau mit zusätzlichen Reinigungsleitungen, Sprühdüsen und Rückspülleitungen oder Abstreifern – aufwändig in der Herstellung und bei der manuellen Reinigung umständlich und schwer zu handhaben.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, einen verbesserten oder zumindest alternativen Getränkebereiter zu bilden, dessen Siebeinrichtung für den Abwasserstrom ohne zusätzliche Reinigungsbauteile lange verstopfungsfrei arbeitet und dabei gleichermaßen handlings- und reinigungsfreundlich sowie kostengünstig herzustellen ist.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, Wasser und/oder Dampf aus einem Entspannungs- und/oder Drainageprozess zusätzlich zur Reinigung der Siebeinrichtung zu nutzen. Dazu ist die Siebeinrichtung erfindungsgemäß mit mindestens einem Teilbereich ihrer Wirkoberfläche im Auslassbereich des Entspannungs- und/oder Drainagebehälters in der Tropfschale anordenbar. In gattungsgemäßen Getränkeautomaten wird bekanntermaßen in regelmäßigen Abständen, z. B. am Ende eines Zubereitungs- oder Reinigungsprozesses zum Kühlen der Heizung, Wasser und/oder Dampf über den Auslass eines Entspannungs- und/oder Drainagebehälters in die Tropfschale geleitet. Durch die erfindungsgemäße Platzierung der Siebeinrichtung wird ein Teilbereich ihrer Wirkoberfläche durch Wasser und/oder Dampf aus dem Entspannungs- und/oder Drainagebehälter freigehalten. Die Erfindung weist dem bestehenden Fluidstrom von Wasser und/oder Dampf aus dem Entspannungs- und/oder Drainageprozess so lediglich eine zusätzliche Funktion zu. So werden die Partikel durch den Fluidstrom von der Wirkoberfläche der Siebeinrichtung, zumindest aus dem genannten Teilbereich entfernt. Diese Partikel können sich, durch den Fluidstrom wieder in der Tropfschale verteilt, an anderer Stelle anlagern, z. B. auf der Oberfläche der Tropfschale und/oder auf der restlichen Sieboberfläche außerhalb des genannten Teilbereichs. So bleibt über eine Vielzahl von Getränkebezügen, auch bei anwachsenden Anlagerungen von Partikeln, ein definierter Teilbereich der Wirkoberfläche der Siebeinrichtung als Reservebereich mit freier Wirkoberfläche erhalten, in dem das Abwasser abfließen kann. Mit weiter anwachsenden Anlagerungen verringert sich langsam und stetig über viele weitere Getränkebezüge die Fläche, die durch den Fluidstrom aus dem Entspannungs- und/oder Drainagebehälter freigehalten werden kann, so dass nicht mehr im ganzen Reservebereich Wasser abfließen kann. Breiten sich die Anlagerungen schließlich so stark aus, dass die gesamte Wirkoberfläche verstopft ist, kann die Siebeinrichtung sehr einfach manuell gereinigt werden. So werden durch die erfindungsgemäße Anordnung der Siebeinrichtung im Auslassbereich des Entspannungs- und/oder Drainagebehälters des Getränkeautomaten für die Reinigung der Wirkoberfläche der Siebeinrichtung keine zusätzlichen Bauteile wie Leitungen, Pumpen und Düsen für Reinigungsflüssigkeiten oder Abstreifer benötigt. Da der bereits im Getränkeautomat vorhandene Entspannungs- und/oder Drainagebehälter auch bei entnommener Tropfschale im Getränkeautomat verbleibt, ist die Reinigung der Siebeinrichtung sehr leicht und einfach möglich. So ist die Siebeinrichtung des erfindungsgemäßen Getränkeautomaten bei geringsten Herstellungskosten ohne zusätzliche Reinigungseinrichtungen lange Zeit und/oder über viele Getränkebezüge von Verstopfungen freigehalten. Zusätzlich ist die Siebeinrichtung durch die Anordnung in der entnehmbaren Tropfschale bei einer manuellen Reinigung sehr leicht zu handhaben.
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Erfindungsgemäß ist die Wirkoberfläche der Siebanordnung geometrisch so geformt, dass zumindest der im Auslassbereich des Entspannungs- und/oder Drainagebehälters befindliche Teil der Oberfläche gegenüber der Grundfläche der Siebanordnung erhaben ist. Diese vorteilhafte geometrische Form der Siebeinrichtung bedingt, dass sich die Verschmutzung durch anlagernde Partikel gezielt homogen über die Wirkoberfläche der Siebeinrichtung bis zu dem erhöhten Teilbereich hin aufbaut. Über diesem erhöhten Teilbereich ist der Entspannungs- und/oder Drainagebehälter angeordnet, der in üblicher Weise Wasser und/oder Dampf in die darunter angeordnete Tropfschale abgibt und so den Teilbereich von anlagernden Partikeln frei hält. Durch die erhabene Anordnung des Reservebereichs steigt bei ansonsten blockierter Sieboberfläche das Abwasserniveau in der Tropfschale bis zum Reservebereich an. Dadurch wird zum einen das Volumen, in dem sich die aus dem Reservebereich gespülten Partikel verteilen können, erhöht und zum anderen die Tropfschalenoberfläche, auf der sie sich anlagern können, vergrößert. So wird die Reichweite bis zu einer nötigen manuellen Reinigung zusätzlich verlängert.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Wirkoberfläche der Siebeinrichtung im Einwirkbereich des Entspannungs- und/oder Drainagebehälters gegenüber der Grundfläche geneigt und/oder gewölbt. Dadurch wird zum einen das Anhaften von Partikeln im Reservebereich erschwert. Zum anderen können die Partikel leichter und wirkungsvoller durch Einwirken des Fluidstroms des Entspannungs- und/oder Drainagebehälters aus dem Reservebereich entfernt werden. Dazu gestaltet sich der Aufbau der Ablagerungen vorteilhaft, da sich die Partikel verstärkt von unten nach oben hin anlagern und die freigehaltene Ablauffläche so über einen längeren Zeitraum hin konstant bleibt.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die gesamte Wirkoberfläche der Siebeinrichtung gegenüber der Grundfläche zumindest eindimensional gewölbt. Dies verhindert das verstärkte Anhaften von Partikeln in Ecken- und Kantenbereichen. Dadurch können die Partikel leichter und wirkungsvoller durch Einwirken des Entspannungs- und/oder Drainagebehälters entfernt werden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung erstreckt sich der im Einwirkbereich des Entspannungs- und/oder Drainagebehälters befindliche Teilbereich der Wirkoberfläche der Siebeinrichtung annähernd vom Niveau der Grundfläche bis zum höchstgelegenen Punkt der Siebeinrichtung. Der Teilbereich erstreckt sich so annähernd vom niedrigsten zum höchsten Punkt der Siebanordnung. Dadurch lagern sich die Partikel verstärkt von unten nach oben hin an. Mit der Anlagerung der Partikel steigt so auch das Niveau des Abwassers, das nicht ablaufen kann, in der Schale an. Da sich der freigehaltene Teilbereich vom niedrigsten zum höchsten Niveau erstreckt, bleibt auch bei ansteigendem Abwasserniveau in der Tropfschale über eine große Reichweite ein wirksamer freier Reservebereich erhalten, in dem das Abwasser weiterhin ablaufen kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Wrkoberfläche der Siebeinrichtung durch eine netzartige Struktur gebildet. Diese ist in eine Trägerstruktur eingebettet. Dabei kann die netzartige Struktur durch Gittermatten gebildet werden, die als Halbzeug in unterschiedlichsten Maschenweiten und Materialien erhältlich sind. So kann durch den Einsatz unterschiedlicher Gittermatten einfach und kostengünstig die Maschenweite oder das Material der Siebeinrichtung variiert werden. Die netzartige Struktur kann auch aus dem Material der Trägerstruktur gebildet sein. So kann die netzartige Struktur in ihrem Urformprozess einstückig mit der Trägerstruktur gebildet werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Siebeinrichtung lösbar in die Tropfschale einsetzbar, wobei die Trägerstruktur der Siebeinrichtung in der Tropfschale zumindest teilweise durch eine formschlüssige Verbindung gehalten wird. Dadurch ist die Siebeinrichtung leicht herzustellen und in die Tropfschale einzusetzen. Zudem kann sie im Fall einer nötigen manuellen Reinigung einfach und werkzeugfrei entnommen und/oder eingesetzt werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung schließt die Trägerstruktur der Siebeinrichtung gegenüber der Tropfschale dichtend ab. Dies verhindert, dass Partikel die Siebeinrichtung umgehen können und/oder zwischen Tropfschale und Siebeinrichtung anhaften, was zudem die Reinigung der Tropfschale bei entnommener Siebeinrichtung erleichtert.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die innere Oberfläche der Tropfschale im Wesentlichen abschüssig hin zur Grundfläche der Siebeinrichtung ausgeprägt. Kleinere Bereiche der Tropfschale können dabei vorteilhafterweise eine geringere Steigung aufweisen bzw. steigungsfrei angeordnet sein. So fließt das Abwasser gezielt in Richtung der Siebeinrichtung. Zusätzlich können sich in den Bereichen geringerer Steigung verstärkt Partikel ansammeln.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Oberfläche der Trägerstruktur am äußeren Rand der Siebeinrichtung im eingesetzten Zustand zur inneren Oberfläche der Tropfschale im Wesentlichen flächenbündig angeordnet. Kleinere Teilbereiche der Trägerstruktur können dabei vorteilhafterweise gegenüber der Tropfschale partiell erhaben angeordnet sein. So kann das Abwasser aus der Tropfschale restlos ablaufen. Zusätzlich können sich hinter den kleineren, partiell erhabenen Teilbereichen der Trägerstruktur verstärkt Partikel ansammeln.
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Weitere wichtige Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei zeigen jeweils schematisch,
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1 eine Schnittdarstellung des erfindungsgemäßen Getränkeautomaten im Bereich der Siebeinrichtung, als Frontalansicht,
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2, 3 und 4 eine Darstellung wie 1, jedoch mit alternativer Ausführung der Siebeinrichtung,
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5 und 6 eine Schnittdarstellung des erfindungsgemäßen Getränkeautomaten im Bereich der Reinigungseinrichtung, als Draufsicht und
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7 eine perspektivische Ansicht der Tropfschale mit Ablaufeinrichtung und Siebeinrichtung.
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Entsprechend den 1, 5, 6 und 7 weist ein erfindungsgemäßer Kaffeeautomat 1, als besonders anschauliches Beispiel eines Getränkeautomaten, eine Tropfschale 2 mit einer Ablaufeinrichtung 3 zum Abführen von Abwasser auf. Dieses Abwasser, welches zum Ablaufen in die Tropfschale 2 geleitet wird, ist dabei durch einen Betriebsprozess des Kaffeeautomaten mit Partikeln von Kaffeemehl- und/oder Tresterresten und/oder Kalkpartikeln versetzt. Das in der Tropfschale 2 stromauf der Ablaufeinrichtung 3 lösbar eingesetzte Siebelement 4 hält dabei die im Abwasser befindlichen Partikel in der Tropfschale 2 und auf der Wirkoberfläche der Siebeinrichtung 4 zurück, um die stromab der Ablaufeinrichtung 3 befindlichen Leitungsteile von Verschmutzungen freizuhalten. Die Wirkoberfläche der Siebeinrichtung 4 besteht aus der netzartigen Struktur 11, einer feinmaschigen Gittermatte, die in eine rahmenartige Trägerstruktur 10 eingebettet ist. Oberhalb der Siebanordnung 4 ist in einem Gehäuse des Kaffeeautomaten ein Entspannungs- und Drainagebehälter 5 mit einem Auslass 51 angeordnet. Aus dem Auslass 51 gibt der Entspannung- und Drainagebehälter 5 in bekannter Weise am Ende der Getränkebereitung Wasser und Dampf, je nach bereitetem Getränk zum Kühlen der Heizung und/oder Entspannen der Leitungsteile, in die Tropfschale ab und wirkt so reinigend auf die darunter befindliche Wirkoberfläche der Siebeinrichtung 4 ein. Dabei ist der Teilbereich 61 der Wirkoberfläche der Siebeinrichtung 4, der im Einwirkbereich 81 des Entspannungs- und Drainagebehälters 5 befindlich ist, gegenüber der Grundfläche 7 erhaben, und somit erhöht angeordnet.
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Im Betrieb des Kaffeeautomaten 1 baut sich über mehrere Zubereitungszyklen eine Schicht aus Partikeln auf der Wirkoberfläche der Siebeinrichtung 4 auf und verlangsamt durch Verschließen der Öffnungen der netzartigen Struktur 11 das Ablaufen des Abwassers. In diesem ersten Stadium der Ablagerungen bewirkt das Einwirken des Fluidstroms aus dem Entspannungs- und Drainagebehälter 5 durch die annähernd zentrische Position des Auslass 51 über der Sieboberfläche, dass sich die Ablagerungen vom Rand der Siebeinrichtung 4 zu ihrer Mitte hin aufbauen.
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Sind die Anlagerungen so stark angewachsen, dass lediglich der Reservebereich 82 frei von Partikeln ist, steigt das Abwasserniveau in der Tropfschale 2 zumindest zeitweise an, da das Abfließen gehemmt ist. Steigt das Abwasserniveau bis auf das Niveau des Reservebereichs 82 an, wird dieser verstärkt von Partikeln belegt. In diesem zweiten Stadium der Ablagerungen bewirkt das Einwirken des Fluidstroms aus dem Entspannungs- und Drainagebehälter 5, dass im Reservebereich 82 anlagernde Partikel im Fluidstrom aufgenommen und im gesamten Abwasservolumen in der Tropfschale 2 verteilt werden. Während das Abwasser in Richtung des Reservebereichs 82 zurückströmt, legt sich durch die Schwerkraft ein Großteil der Partikel außerhalb des Reservebereichs 82 an der Oberfläche der Tropfschale 2 und der restlichen Oberfläche der Siebeinrichtung 4 an. Analog zum ersten Stadium baut sich über mehrere Zubereitungszyklen eine Schicht aus Partikeln vom äußeren Rand des Reservebereichs 82 in dessen Zentrum hin auf.
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Belegen die abgelagerten Partikeln in einem dritten Stadium der Ablagerungen die Wirkoberfläche der Siebeinrichtung 4 im Reservebereich 82 nahezu vollständig, bewirkt das Einwirken des Fluidstroms aus dem Entspannungs- und Drainagebehälter 5 ein kurzfristiges Anheben und Aufwirbeln der Partikel im Abwasser bzw. im eingebrachten Fluid. Durch die so erzeugte Verteilung kann Abwasser weiterhin, wenn auch in niedriger Geschwindigkeit, abfließen.
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In einem vierten Stadium der Ablagerungen ist die gesamte Wirkoberfläche der Siebeinrichtung 4 mit abgelagerten Partikeln blockiert, sodass das Abwasser nicht mehr, oder nicht mehr in der erforderlichen Geschwindigkeit abfließen kann. In diesem Stadium muss die Siebeinrichtung 4 manuell gereinigt oder ausgetauscht werden. Dazu ist die Tropfschale 2 aus dem Kaffeeautomaten 1 zu entnehmen. Der Entspannungs- und Drainagebehälter 5 verbleibt dabei im Kaffeeautomaten 1 und erzeugt so keinen zusätzlichen manuellen Handlings- und Reinigungsaufwand. Die Siebeinrichtung 4 kann dann sehr einfach aus der Tropfschale 2 entnommen und/oder zusammen mit der Tropfschale 2 gereinigt werden.
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Durch den Transport der Partikel im Abwasser bzw. im Fluidstrom des Entspannungs- und Drainagebehälters 5 aus dem Reservebereich 82 und das gezielte Anlagern dieser Partikel auf der Oberfläche der Tropfschale 2 und der restlichen Wirkoberfläche der Siebeinrichtung 4 wird die Zeitspanne und die Abwassermenge bis zu einer nötigen manuellen Reinigung deutlich erhöht. So wird der Reinigungsaufwand deutlich verringert. Der einfache Aufbau der Siebeinrichtung 4 und die Nutzung des bestehenden Fluidstroms aus dem Entspannungs- und Drainagebehälter 5 zum Freihalten des Reservebereichs 82 ermöglichen eine vorteilhafterweise besonders kostengünstig herzustellende Lösung des erfindungsgemäßen Problems.
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Die in 2 ersichtliche Weiterbildung der Erfindung bietet eine alternative Gestaltung der Siebeinrichtung 4, die sich von der vorgenannten Ausgestaltung lediglich in der Form der Wirkoberfläche unterscheidet, nicht aber im Wirkprinzip. So kann die Form der Siebeinrichtung 4 einfach an die jeweiligen Gegebenheiten verschiedener Kaffeeautomaten 1, wie z. B. das vorhandene Bauvolumen, angepasst werden.
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Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist wie in 3 ersichtlich die Wirkoberfläche der Siebeirichtung 4 im Einwirkbereich 81 des Entspannungs- und Drainagebehälters 5 relativ zur Grundfläche 7 der Siebeinrichtung 4 geneigt. Diese Neigung der Wirkoberfläche erschwert das Anhaften von Partikeln im Reservebereich 82 und erleichtert deren Ausspülen durch den Fluidstrom des Entspannungs- und Drainagebehälters 5. Zusätzlich bleibt bei anwachsenden Ablagerungen die Ablaufgeschwindigkeit im Reservebereich 82 durch die gleichbleibende Anströmfläche annähernd konstant. Das Abwasserniveau steigt in der Tropfschale 2 mit anwachsenden Ablagerungen an, aber die verbleibende Siebfläche zwischen Ablagerung und Wasseroberfläche bleibt über den gesamten Reservebereich 82 hin annähernd konstant. So wird vor allem im bereits beschriebenen zweiten Stadium der Ablagerungen die Zeitspanne und die Abwassermenge bis zu einer nötigen manuellen Reinigung weiter erhöht und der Reinigungsaufwand so weiter verringert. Dabei bleiben alle genannten Vorteile hinsichtlich Handhabung und Herstellungskosten erhalten.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist wie in 4 schematisch dargestellt und in 7 in perspektivischer Darstellung ersichtlich die Wirkoberfläche der Siebeinrichtung 4 gegenüber der Grundfläche 7 gewölbt. Diese Gestaltung verstärkt das homogene Anwachsen der Ablagerungen bei ansteigendem Abwasserniveau in der Tropfschale 2. So wird auch durch die homogene Form auf einfache Weise das verstärkte Anhaften von Partikeln an Unstetigkeiten wie Ecken und Kanten wirkungsvoll verhindert.
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Betrachtet man die Siebeinrichtung 4 in der perspektivischen Darstellung der 7, kann man eine weitere vorteilhafte Weiterbildung erkennen, in der die Siebeinrichtung 4 aus einer netzartigen Struktur 11 besteht, die in eine als Rahmen ausgeführte Trägerstruktur 10 eingebettet ist. Dieser Aufbau ermöglicht es, die Siebeinrichtung 4 aus einem kostengünstigen Filter- oder Siebmaterial herzustellen. Dazu wird die netzartige Struktur 11 als Zuschnitt aus Kunststoff- und/oder Metallgitter in einem Werkzeug mit der aus Kunststoff bestehenden Trägerstruktur 10 verbunden und/oder darin eingebettet. Dabei wird die Geometrie der netzartigen Struktur 11 in die erforderliche Form gebracht und durch die Trägerstruktur 10 in dieser Form gehalten. Die so erzeugte Siebeinrichtung 4 ist beständig gegen gängige Haushaltsreiniger und zur Reinigung in der Spülmaschine geeignet. Dieser Aufbau der Siebeinrichtung 4 ermöglicht die Umsetzung aller Anforderungen hinsichtlich Handhabung und Reinigbarkeit bei geringsten Herstellkosten.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung schließt die Siebeinrichtung 4 durch ihre Trägerstruktur 10 gegenüber der Tropfschale 2 dichtend ab. So verhindert die Siebeinrichtung 4 zum einen, dass Partikel die Wirkoberfläche umgehen und neben der Siebeinrichtung 4 von der Tropfschale 2 in die Ablaufeinrichtung 3 gelangen. Zum anderen wird dadurch verhindert, dass sich Partikel zwischen der Tropfschale 2 und der Siebeinrichtung 4 ansammeln. Dadurch wird die Installation stromabwärts der Siebeinrichtung 4 wirksam vor Partikeln geschützt und so der manuelle Reinigungsaufwand an der Tropfschale 2 und der Siebeinrichtung 4 weiter reduziert.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung wird die Trägerstruktur 10 der Siebeinrichtung 4 durch eine reversible formschlüssige Verbindung in der Tropfschale 2 gehalten. Durch diese Fixierung ist die Siebeinrichtung 4 im Reinigungsfall leicht und ohne Werkzeug zu entnehmen. Die Siebeinrichtung 4 wird dabei beispielsweise mittels lösbarer Schnapphaken in der Tropfschale 2 fixiert. Diese Fixiermittel können direkt durch die Trägerstruktur 10 gebildet, oder an der Tropfschale 2 angeordnet sein und in die Trägerstruktur 10 eingreifen. Durch diese Art der Fixierung ist die Siebeinrichtung 4 leicht entnehmbar und spart gegenüber z. B. einer Schraubmontage in der Herstellung Zeit und Kosten.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist die innere Oberfläche der Tropfschale 2 hin zur Grundfläche 7 der Siebeinrichtung 4 im Wesentlichen abschüssig ausgeführt. Dadurch wird Abwasser zielführend zur Grundfläche 7 und zur darin mündenden Ablaufeinrichtung 3 geleitet. Dabei sind in der Tropfschale 2 partiell kleinere Bereiche mit geringerer Steigung und/oder steigungsfreie Bereiche angeordnet, unter anderem in unmittelbarer Nähe zur Siebeinrichtung 2. Speziell im beschriebenen zweiten Stadium der Ablagerungen lagern sich im Rückstrom des Abwassers Partikel besser in diesen Bereichen mit reduzierter Steigung an. Dieser Effekt beeinflusst die Zeit und die Abwassermenge bis zur nötigen manuellen Reinigung weiter positiv.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Oberfläche der Trägerstruktur 10 der eingesetzten Siebeinrichtung 4 im Wesentlichen flächenbündig zur umliegenden Oberfläche der Tropfschale 2. Dadurch entsteht bei eingesetzter Siebeinrichtung 4 ein weitgehend stufenfreier Übergang zwischen Tropfschale 2 und Siebeinrichtung 4. So wird eine Schmutzkante im Übergang der Bauteile weitgehend verhindert, wodurch die Reinigung z. B. mit einem Lappen erleichtert wird. Dabei ist die Trägerstruktur 10 partiell gegenüber der Tropfschale 2 erhöht. So wird partiell der Rückstrom des Abwassers zur Siebeinrichtung 4 gebremst, wodurch eine gezielte Ablagerung der Partikel an den dahinterliegenden Bereichen der Tropfschale 2 erreicht – und damit die Zeit und die Abwassermenge bis zur nötigen manuellen Reinigung weiter positiv beeinflusst wird.
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Die 5 und 6 zeigen einen horizontalen Schnitt durch den Kaffeeautomaten 1 und dienen der Veranschaulichung der Anordnung. Auf ihnen ist neben der Tropfschale 2 die beispielhafte räumliche Anordnung der Grundfläche 7 der Siebandordnung 4 zu erkennen, so wie die Position des Auslasses 51. Ebenfalls zeigt 6 Beispiele für den sich so ergebenden Einwirkbereich 81 und den Reservebereich 82 der Reinigungseinrichtung 5 zischen der gedachten Mittelachse der Siebandordnung 4 und der Außenkante 9.
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Die Erfindung wurde am Beispiel eines Kaffeeautomaten beschrieben, kann jedoch auf Getränkeautomaten jeglicher Art angewandt werden. Der Ausdruck Tropfschale steht dabei stellvertretend für jegliche Art von Behälter, der zum Auffangen und/oder Ableiten von Reststoffen geeignet ist. Ebenso steht der Ausdruck Siebeinrichtung stellvertretend für jede erdenkliche Art von Sieb- und/oder Filteranordnung und kann dabei aus allen bekannten Sieb- und Filterwerkstoffen bestehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Getränkeautomat
- 2
- Tropfschale
- 3
- Ablaufeinrichtung
- 4
- Siebeinrichtung
- 5
- Entspannungs-/Drainagebehälter
- 51
- Auslass des Entspannungs-/Drainagebehälters
- 61
- erhabener Teilbereich der Siebeinrichtung, Ausführung 1
- 62
- erhabener Teilbereich der Siebeinrichtung, Ausführung 2
- 63
- erhabener Teilbereich der Siebeinrichtung, Ausführung 3
- 64
- erhabener Teilbereich der Siebeinrichtung, Ausführung 4
- 7
- Grundfläche der Siebeinrichtung
- 81
- Einwirkbereich des Entspannungs-/Drainagebehälters
- 82
- freigehaltener Reservebereich
- 9
- Außenkante der Siebfläche
- 10
- Trägerstruktur der Siebeinrichtung
- 11
- netzartige Struktur der Siebeinrichtung