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Die Erfindung betrifft eine verfahrbare Haltevorrichtung für industriell zu reinigende Werkstücke oder Maschinenbauteile.
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Haltevorrichtungen für beispielweise eine dreh- und/oder schwenkbare Anordnung industriell zu reinigender Werkstücke oder Maschinenbauteile auf einem Werkstückträger sind hinlänglich bekannt. Üblicherweise wird dabei das zu reinigende Werkstück oder Maschinenbauteil auf dem Werkstückträger der Haltevorrichtung in eine Reinigungsanlage eingebracht, die wenigstens eine Reinigungskammer mit einem Reinigungsraum aufweist. In dem Reinigungsraum kann dabei die Haltevorrichtung mit dem Werkstückträger angeordnet sein, wobei der Werkstückträger insbesondere zur Aufnahme der zu reinigenden Werkstücke, Maschinenbauteile und dergl. Gegenstände vorgesehen ist. Beispielweise kann die Haltevorrichtung drei jeweils um 360° verschwenkbare Achsen aufweisen, die stufenlos dreh- oder schwenkbar ausgebildet und/oder auf einer entsprechenden Dreh-/Schwenkanordnung montiert sein können.
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Ferner umfasst eine maschinelle bzw. industrielle Reinigungsanlage eine oder mehrere Lanzenvorrichtungen, die für unterschiedlichste Reinigungszwecke zumindest eine Reinigungsströmung erzeugen und beispielsweise um drei Achsen angetrieben beweglich angeordnet sein können. Alternativ oder zusätzlich verfügt ein derartiges Reinigungsverfahren bzw. eine derartige Reinigungsvorrichtung über diverse Spül- und/oder Filtriervorrichtungen sowie Zu- und Abführleitungen für das zumindest teilweise in den Reinigungsraum einzubringende Reinigungs- und Spülmedium.
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Zur Reinigung der Werkstücke oder Maschinenbauteile werden diese in die Reinigungskammer eingebracht und vorzugsweise von der Haltevorrichtung aufgenommen, d.h. zu Reinigungszwecken insbesondere auf dem der Haltevorrichtung zugeordneten Werkstückträger in einer vorgegebenen Lage fixiert. Über die Lanzenvorrichtung und/oder die Zuführleitungen kann die Reinigungs- oder Prozesskammer zumindest teilweise mit dem Reinigungs- und Spülmedium gefüllt bzw. geflutet werden, und zwar vorzugsweise derart, dass eine erste Grobreinigung der Werkstücke oder Maschinenbauteile zum Ausspülen der losen Späne und Spänenester in Bohrungen und/oder an Hinterschneidungen erfolgt.
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Die Anforderungen an die Reinigungsqualität derartiger industrieller Reinigungsmaschinen nehmen jedoch erheblich zu. Beispielsweise ist es erforderlich, die Werkstücke oder Maschinenbauteile oder dergleichen Gegenstände von Schmutzpartikeln mit einer sehr geringen Partikelgröße von insbesondere einer Länge von weniger als 200μm und einer Breite von ebenfalls weniger als 200 μm zu befreien, welche diesen aufgrund von beispielsweise spanender Herstellungsverfahren noch anhaften. Wesentlich hierbei ist eine zwischen dem Werkstückträger der Haltevorrichtung und der Lanzenvorrichtung aufeinander abgestimmte Bewegungsbahn bzw. Bewegungskurve, die während des Reinigungsvorgangs eine zielgerichtete Erreichbarkeit der Reinigungsströmung der Lanzenvorrichtung an dem entsprechend zu reinigenden Außenkonturabschnitt des Werkstückes oder Maschinenbauteiles ermöglicht. Erstrebenswert in diesem Zusammenhang ist eine möglichst variabel und exakte Einstellbarkeit des an der Haltevorrichtung vorgesehenen Werkstückträgers in möglichst allen drei Raumdimensionen.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verfahrbare Haltevorrichtung für industriell zu reinigende Werkstücke oder Maschinenbauteile anzugeben, die einfach und kompakt aufgebaut ist und eine im Vergleich zum Stand der Technik effektivere und effizientere Verfahrbarkeit der Haltevorrichtung ermöglicht. Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine verfahrbare Haltevorrichtung für industriell zu reinigende Werkstücke oder Maschinenbauteile entsprechend den Merkmalen des Patentanspruches 1 ausgebildet. Die Unteransprüche betreffen dabei besonders vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Gemäß einem wesentlichen Aspekt bezieht sich die Erfindung auf eine verfahrbare Haltevorrichtung für industriell zu reinigende Werkstücke oder Maschinenbauteile, umfassend wenigstens eine erste Antriebseinheit mit einer horizontal verlaufenden ersten Antriebswelle, die mittels der ersten Antriebseinheit um eine Schwenkachse antreibbar ist, eine an der ersten Antriebswelle angeordnete zweite Antriebseinheit mit einer zweiten Antriebswelle, die mittels der zweiten Antriebseinheit um eine erste, senkrecht zur Schwenkachse verlaufenden Drehachse antreibbar ist und eine Werkstückträgereinheit mit einem Werkstückträger zur haltenden Aufnahme der zu reinigenden Werkstücke oder Maschinenbauteile, der drehbar um eine zweite Drehachse an der Werkstückträgereinheit angeordnet ist, bei der die Werkstückträgereinheit über eine zumindest ein Kupplungsmittel aufweisende Kupplungseinrichtung mit der zweiten Antriebseinheit derart gekoppelt ist, dass über die Kupplungsmittel die von der zweiten Antriebswelle erzeugte Drehbewegung um die erste Drehachse in eine Drehbewegung des Werkstückträgers um die zweite Drehachse umgesetzt wird, wobei die erste und zweite Drehachse parallel zueinander angeordnet sind.
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Besonders vorteilhaft kann die zweite Antriebseinheit ein hülsenartiges Haltemittel aufweisen, in dem eine freie Stirnseite der ersten Antriebswelle drehfest angeordnet ist. In einer bevorzugten Ausführungsvariante kann das hülsenartige Haltemittel an einem Gehäuse der zweiten Antriebseinheit vorgesehen sein. Weiterhin vorteilhaft kann die erste Antriebswelle hierfür mittig zwischen der der zweiten Antriebswelle zugewandten freien Stirnfläche und der der zweiten Antriebswelle abgewandten freien Stirnfläche des Gehäuses derart an diesem angeordnet sein, dass sich zu beiden Stirnflächen des Gehäuses hin jeweils ein gleicher Abstand von der Schwenkachse aus einstellt.
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In einer bevorzugten Ausführungsvariante kann an der der zweiten Antriebswelle abgewandten freien Stirnfläche der zweiten Antriebseinheit wenigstens ein Gegengewicht angeordnet sein. Dabei kann das Gegengewicht vorteilhaft mittels eines stangenartigen Verschiebemittels axial entlang der ersten Drehachse verschiebbar ausgebildet sein.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante kann die erste und/oder zweite Antriebseinheit als Servoantriebseinheit mit jeweils wenigstens einem Servomotor und wenigstens einem Servoregler ausgebildet sein.
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Gemäß einer wiederum weiteren bevorzugten Ausführungsvariante kann der Werkstückträger an einer Werkstückträgeroberseite im Bereich eines Aufnahmeabschnittes wenigstens zwei Fixiermittel zur lösbaren Befestigung des zu reinigenden Werkstückes oder Maschinenbauteiles aufweisen.
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Es kann dabei bevorzugt vorgesehen sein, dass die Werkstückträgereinheit an einer Werkstückträgerunterseite des Werkstückträgers eine Kupplungswelle aufweist, die die zweite Drehachse ausbildet.
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Weiterhin vorteilhaft kann die Werkstückträgereinheit einen Haltearm aufweisen, mittels dem wenigstens die Werkstückträgereinheit an der zweiten Antriebseinheit befestigt ist.
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Wiederum bevorzugt kann die Kupplungseinrichtung zwischen den jeweils freien Enden der ersten und zweiten Drehachse angeordnet sein.
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Es kann besonders vorteilhaft auch vorgesehen werden, dass die Kupplungseinrichtung dazu ausgebildet ist, eine über die erste Drehachse eingeleitete Drehbewegung mit einem Übersetzungsverhältnis auf die zweite Drehachse zu koppeln. Dabei kann die Kupplungseinrichtung bevorzugt als Riemenantrieb ausgebildet sein.
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In einer nochmals vorteilhaften Ausführungsvariante sind die Massenverhältnisse der einzelnen Bauteile und/oder Bauteilgruppen der Haltevorrichtung derart aufeinander abgestimmt, dass sich ein Schwerpunkt der Haltevorrichtung oberhalb der Kupplungseinrichtung einstellt.
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Schließlich kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die zweite Drehachse mit der Schwenkachse eine gemeinsame Ebene aufspannt.
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Ausdrücke, wie „im Wesentlichen“ bzw. „etwa“, bedeuten im Sinne der Erfindung Abweichungen vom jeweils exakten Wert um +/–10%, bevorzugt um +/–5% und/oder Abweichungen in Form von für die Funktion unbedeutenden Änderungen.
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Weitere vorteilhafte Ausbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere eine Verfahren zur Reinigung von Werkstücken oder Maschinenbauteilen in einer einen Reinigungsraum aufweisenden Reinigungs- bzw. Prozesskammer, sind Gegenstand der weiteren Ansprüche. Zudem ergeben sich Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Figuren. Dabei sind alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Auch wird der Inhalt der Ansprüche zu einem Bestandteil der Beschreibung gemacht.
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Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt:
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1 beispielhaft eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung;
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2 eine stark schematisierte Unteransicht einer Haltevorrichtung gemäß 1.
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In 1 wird mit 1 beispielhaft eine verfahrbare Haltevorrichtung für industriell zu reinigende Werkstücke oder Maschinenbauteile 100 bezeichnet, die in einer schematischen Seitenansicht dargestellt ist. 2 zeigt die Haltevorrichtung 1 gemäß 1 in einer stark schematisierten Unteransicht.
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Das in 1 nur schematisch dargestellte zu reinigende Werkstück oder Maschinenbauteil 100 kann dabei insbesondere eine nahezu beliebige Außenkontur aufweisen, die beispielsweise mehrere Bohrungen, Hinterschneidungen, Ausnehmungen und/oder Durchbrechungen aufweist. Derartige Werkstücke oder Maschinenbauteile 100 sind vorzugsweise aus Metall durch ein spanendes Herstellungsverfahren hergestellt.
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Bevorzugt kann die verfahrbare Haltevorrichtung 1 an einem in 1 nur teilweise dargestellten Wandabschnitt 2, insbesondere einem Seitenwandabschnitt, einer Reinigungsanlage vorgesehen, bzw. angeordnet sein. Vorzugsweise bildet die Reinigungsanlage eine zumindest teilweise offene Reinigungskammer mit einem nach oben hin offenen Reinigungsraum 3 aus, in dem die Haltevorrichtung 1 angeordnet sein kann.
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Ferner umfasst die verfahrbare Haltevorrichtung 1 wenigstens eine erste Antriebseinheit 4 mit einer horizontal verlaufenden ersten Antriebswelle 5, die mittels der ersten Antriebseinheit 4 um eine Schwenkachse SA antreibbar ist. Bevorzugt kann die erste Antriebseinheit 4 ein diese umschließendes Gehäuse 4.1 aufweisen und mit dem Gehäuse 4.1 in einer Ausnehmung 2.1, d.h. Öffnung oder Durchbrechung, des Wandabschnittes 2 passgenau aufgenommen bzw. angeordnet sein, und zwar derart, dass die Schwenksachse SA sich vorzugsweise parallel zu einer Bodeneben BE erstreckt. Alternativ ist es auch möglich, die erste Antriebseinheit 4 beispielsweise mit dem Gehäuse 4.1 auf einem nicht weiter dargestellten Sockel oder Aufnahmebock innerhalb des Reinigungsraums 3 der Reinigungsanlage lagefixiert anzuordnen und zwar ebenfalls derart, dass die Schwenkachse SA parallel zur Bodenebene BE verläuft. Es kann insbesondere vorgesehen sein, dass die erste Antriebseinheit 4 mit ihrer der ersten Antriebswelle 5 zugeordneten freien Stirnfläche plan, also stufenlos, an einer Innenseite 2.2 des Wandabschnittes 2 abschließt. Weiterhin kann die erste Antriebseinheit 4 abdichtet, insbesondere wasser- und/oder spritzwasserdicht, in der Ausnehmung 2.1 vorgesehen sein.
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Mithin umfasst die Haltevorrichtung 1 eine an der ersten Antriebswelle 5 angeordnete zweite Antriebseinheit 6 mit einer zweiten Antriebswelle 7, die mittels der zweiten Antriebseinheit 6 um eine erste, senkrecht zur Schwenkachse SA verlaufenden Drehachse DA1 antreibbar ausgebildet ist. Vorzugsweise weist die zweite Antriebseinheit 6 hierfür ein hülsenartiges Haltemittel 8 auf, das beispielweise als Buchse ausgebildet sein kann, und in dem die erste Antriebswelle 5 mechanisch lagefixiert, insbesondere drehfest, gehalten befestigt ist. Es wird also mittels des hülsenartigen Haltemittels 8 eine kinematische Zwangskopplung zwischen der ersten Antriebswelle 5 und der zweiten Antriebseinheit 6 derart hergestellt, dass bei Einleiten einer Drehbewegung auf die erste Antriebswelle 5 um die Schwenkachse SA mittels der ersten Antriebseinheit 4 eine Schwenkbewegung auf die zweite Antriebseinheit 6 übertragen wird.
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Das Haltemittel 8 kann an einem Gehäuse 6.1 der zweiten Antriebseinheit 6 angeordnet, beispielsweise angeklebt, angelötet, angeschweißt, oder angeflanscht, sein, oder alternativ einstückig mit dem Gehäuse 6.1 ausgebildet sein. Bevorzugt ist die erste Antriebswelle 5 mit ihrem stirnseitigen freien Ende in dem hülsenartigen Haltemittel 8 angeordnet, d.h. drehfest aufgenommen.
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Weiterhin bevorzugt ist die erste Antriebswelle 5 mittig zwischen der der zweiten Antriebswelle 7 zugeordneten freien Stirnfläche und der der zweiten Antriebswelle 7 abgewandten freien Stirnfläche des Gehäuses 6.1 an diesem angeordnet, derart, dass sich zu beiden freien Stirnflächen des Gehäuses 6.1 hin jeweils ein gleicher Abstand von der Schwenkachse SA aus einstellt. Die Schwenkachse SA verläuft dabei bevorzugt zentrisch im Inneren der ersten Antriebswelle 5, während sich die erste Drehachse DA1 zentrisch im Inneren der zweiten Antriebswelle 7 erstreckt. Weiterhin vorteilhaft erstrecken sich die jeweiligen Antriebswellen 5, 7 auch jeweils zentrisch in der entsprechenden Antriebseinheit 4, 6, bzw. zentrisch entlang der Längserstreckung derer jeweiliger Gehäuse 4.1, 6.1.
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Ferner kann an der der zweiten Antriebswelle 7 abgewandten freien Stirnseite der zweiten Antriebseinheit 6, insbesondere an deren freien Stirnfläche des Gehäuses 7.1, ein Gegengewicht G in Form einer definierten Masse angeordnet sein, um eine eventuelle Unwucht der Haltevorrichtung 1 während einer Schwenkbewegung der ersten Antriebswelle 5 um die Schwenkachse SA auszugleichen. Dafür kann das Gegengewicht G an einem stangeartigen Verschiebemittel 9 vorgesehen sein, mittels dem das Gegengewicht G vorzugsweise axial, also entlang, oder parallel der ersten Drehachse DA1 in beiden Richtungen an dem stangenartigen Verschiebemittel 9 verschiebbar ausgebildet ist sowie in der jeweiligen Position lagefixiert werden kann. Insbesondere kann das Verschiebemittel 9 als Führungsstange ausgebildet sein, entlang deren Längserstreckung das Gegengewicht G mit beispielweise einem Fixierstift lagefest fixiert werden kann. Mit anderen Worten ist also das stangenartige Verschiebmittel 9 dazu ausgebildet, das Gegengewicht G in einem definierten Abstand zur Schwenkachse SA zu fixieren, um damit über die Eigengewichtskraft des Gegengewichtes G ein Gegenmoment während der Schwenkbewegung zu erzeugen, das eine eventuelle Unwucht während der Schwenkbewegung der Schwenkachse SA ausgleicht.
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Die erste und/oder zweite Antriebseinheit 4, 6 können jeweils als Servoantriebseinheit ausgebildet sein, und insbesondere einen Servomotor sowie wenigstens einen Servoregler umfassen. Insbesondere kann die jeweilige Servoantriebseinheit in einem geschlossenen Regelkreis betrieben werden. Der Regelbetrieb kann beispielsweise momenten- und/oder geschwindigkeits- und/oder positionsgeregelt sein. Auch eine Kombination bzw. Schachtelung der vorgenannten Regelkreise ist möglich. Die Auswahl der Regelkreise kann dabei anwendungsabhängig erfolgen. Die Ansteuerung der ersten und zweiten Antriebseinheit 4, 6 kann über eine nicht näher darstellte Steuereinheit erfolgen, die beispielsweise Teil der Maschinensteuereinheit der Reinigungsanlage sein kann.
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Die Haltevorrichtung 1 umfasst weiterhin eine Werkstückträgereinheit 10 mit wenigstens einem Werkstückträger 11 zur haltenden Aufnahme der zu reinigenden Werkstücke oder Maschinenbauteile 100, wobei der Werkstückträger 11 drehbar um eine zweite Drehachse DA2 an der Werkstückträgereinheit 10 angeordnet ist. Der Werkstückträger 11 kann beispielweise rotationssymmetrisch ausgebildet sein, insbesondere um die zweite Drehachse DA2. Vorteilhafterweise kann der Werkstückträger 11 in der Draufsicht polygonal oder kreisförmig ausgebildet sein, und eine Rotationsachse ausbilden, die mit der zweiten Drehachse DA2 zusammenfällt. In der dargestellten Ausführungsvariante der 1 und 2 ist der Werkstückträger 11 kreisscheibenförmig ausgebildet. Der Werkstückträger 11 ist dabei in seinen geometrischen Dimensionierungen in weiten Bereichen frei einstellbar und dabei insbesondere an das aufzunehmende Werkstück oder Maschinenbauteil 100 in seiner geometrischen Dimensionierung angepasst.
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Zur haltenden Aufnahme der zu reinigenden Werkstücke oder Maschinenbauteile 100 an dem Werkstückträger 11 kann dieser einen Aufnahmeabschnitt 11.1 für das zu reinigende Werkstück oder Maschinenbauteil 100 aufweisen, der einer Werkstückträgeroberseite 11.2 zugeordnet ist. Zudem kann der Werkstückträger 11 im Bereich des Aufnahmeabschnittes 11.1 wenigstens zwei Fixiermittel 14.1, 14.2, beispielweise wenigstens zwei Indexstifte, aufweisen, die eine lösbare Befestigung des zu reinigenden Werkstückes oder Maschinenbauteils 100 an dem Werkstückträger 11 der Werkstückträgereinheit 10, insbesondere an dessen Aufnahmeabschnitt 11.1, gestatten.
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Vorteilhaft kann das zu reinigende Werkstück oder Maschinenbauteil 100 mittels der wenigstens zwei Fixiermittel 14.1, 14.2 lösbar eingespannt an dem Aufnahmeabschnitt 11.1 der Werkstückträgeroberseite 11.2 angeordnet sein. Es kann vorgesehen sein, dass das zu reinigende Werkstück oder Maschinenbauteil 100 mittels der wenigstens zwei Fixiermittel 14.1, 14.2 hydraulisch verspannt wird. Beispielweise kann der Aufnahmeabschnitt 11.1 durch eine Materialaussparung in der Werkstückträgeroberseite 11.2 gebildet werden.
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Weiterhin kann der Werkstückträgereinheit 10 an einer Werkstückträgerunterseite 11.3 des Werkstückträgers 11 eine Kupplungswelle 15 zugeordnet sein, die drehfest mit der Werkstückträgerunterseite 11.3 verbunden ist. Die Kupplungswelle 15 kann dabei insbesondere die zweite Drehachse DA2 ausbilden. Weiterhin kann die Kupplungswelle 15 einstückig mit dem Werkstückträger 11 ausgebildet sein.
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Die Werkstückträgereinheit 10 kann weiterhin einen Haltearm 16 aufweisen, mittels dem die Werkstückträgereinheit 10 an der zweiten Antriebseinheit 6 befestigt ist. Der Haltearm 16 kann mit seinem ersten Ende 16.1 insbesondere im Bereich der der zweiten Antriebswelle 7 zugewandten freien Stirnseite des Gehäuses 6.1 angeordnet sein, während der Haltearm 16 mit seiner der ersten Seite 16.1 gegenüberliegenden zweiten Seite 16.2 die Kupplungswelle 15 drehbar aufnimmt. Dabei ist die Kupplungswelle 15 insbesondere derart an der zweiten Seite 16.2 des Haltearms 16 aufgenommen, dass zwar eine Rotation, also Drehbewegung, der Kupplungswelle 15 möglich ist, jedoch keine axiale Verschiebbarkeit entlang der zweiten Drehachse DA2. Hierfür können an dem Haltearm 16 im Bereich der Aufnahme der Kupplungswelle 15 entsprechende Lagerungsmittel 17 vorgesehen sein, die in der 2 jedoch nur schematisch angedeutet sind.
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Mithin kann die Werkstückträgereinheit 10 über eine zumindest ein Kupplungsmittel 12 aufweisende Kupplungseinrichtung 13 mit der zweiten Antriebseinheit 6 derart gekoppelt sein, dass über die Kupplungsmittel 12 die von der zweiten Antriebswelle 7 erzeugte Drehbewegung um die erste Drehachse DA1 in eine Drehbewegung des Werkstückträgers 11 um die zweite Drehachse DA2 umgesetzt wird, wobei die erste und zweite Drehachse DA1, DA2 parallel zueinander angeordnet sind.
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Insbesondere kann die Kupplungseinrichtung 13 zwischen den jeweils freien Enden der ersten und zweiten Drehachse DA1, DA2 angeordnet sein, bzw. sich erstrecken. Es kann vorgesehen sein, dass die Kupplungseinrichtung 13 eine über die erste Drehachse DA1 eingeleitete Drehbewegung unter Zwischenschaltung eines Übersetzungsverhältnisses auf die zweite Drehachse DA2 einleitet. Beispielweise kann die Kupplungseinrichtung 13 als Riemenantrieb ausgebildet sein und hierfür als Kupplungsmittel 12 insbesondere einen Zahnriemen aufweisen, der zwischen der zweiten Antriebswelle 7 und der Kupplungswelle 15 unter eine definierten Vorspannung gespannt ist. Damit ist die Werkstückträgereinheit 10 über das als Zahnriemen ausgebildete Kupplungsmittel 12 mit der zweiten Antriebseinheit 6 derart gekoppelt sein, dass über den Zahnriemen die von der zweiten Antriebswelle 7 erzeugte Drehbewegung um die erste Drehachse DA1 in eine Drehbewegung des Werkstückträgers 11 um die zweite Drehachse DA2 umgesetzt wird.
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Insbesondere sind die Massenverhältnisse der einzelnen Bauteile bzw. Bauteilgruppen der Haltevorrichtung 1 derart aufeinander abgestimmt, dass sich der Schwerpunkt der Haltevorrichtung oberhalb der Kupplungseinrichtung 13 einstellt. Über das an dem Verschiebemittel 9 angeordnete Gegengewicht G kann insbesondere ein Massenausgleich erfolgen, derart, dass eine ausgewuchtete Schwenkbewegung um die Schwenkachse SA erfolgen kann.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass sich die zweite Drehachse DA2 mit der Schwenkachse SA schneiden, also die zweite Drehachse DA2 mit der Schwenkachse SA eine gemeinsame Ebene aufspannen. Hierfür kann der Haltearm 16 in seiner Längserstreckung einen spitzen Winkel α mit der Schwenkachse SA einschließen, der vorzugsweise zwischen 5 und 75 Grad, besonders bevorzugt zwischen 10 und 50 Grad liegt.
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Die Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es versteht sich, dass zahlreiche Änderungen und/oder Modifikationen des Erfindungsgegenstandes möglich sind, ohne dadurch den Erfindungsgedanken zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Haltevorrichtung
- 2
- Wandabschnitt
- 2.1
- Ausnehmung
- 2.2
- Innenseite
- 3
- Reinigungsraum
- 4
- erste Antriebseinheit
- 4.1
- Gehäuse
- 5
- erste Antriebswelle
- 6
- zweite Antriebseinheit
- 6.1
- Gehäuse
- 7
- zweite Antriebswelle
- 8
- Haltemittel
- 9
- Verschiebemittel
- 10
- Werkstückträgereinheit
- 11
- Werkstückträger
- 11.1
- Aufnahmeabschnitt
- 11.2
- Werkstückträgeroberseite
- 11.3
- Werkstückträgerunterseite
- 12
- Kupplungsmittel
- 13
- Kupplungseinrichtung
- 14.1, 14.2
- Fixiermittel
- 15
- Kupplungswelle
- 16
- Haltearm
- 16.1
- erste Seite
- 16.2
- zweite Seite
- 17
- Lagerungsmittel
- 100
- Werkstück oder Maschinenbauteil
- BE
- Bodenebene
- DA1
- erste Drehachse
- DA2
- zweite Drehachse
- G
- Gegengewicht
- SA
- Schwenkachse
- α
- Winkel