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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sägemaschine, insbesondere eine Bandsäge, Kreissäge oder eine Bügelsäge, zum Sägen eines Werkstücks, mit einer Spannvorrichtung mit Spannbacken zum Spannen des Werkstücks an der Sägemaschine, wobei die Spannvorrichtung eine Antriebsvorrichtung zum Verstellen zumindest einer verstellbaren Spannbacke zwischen einer Spannstellung und einer Freigabestellung umfasst.
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STAND DER TECHNIK
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Gattungsgemäße Sägemaschinen werden beispielsweise zum Abtrennen von Teilstücken von einem länglichen Werkstück eingesetzt. Bei den Werkstücken handelt es sich zum Beispiel um Vollstäbe oder Rohre aus verschiedenen Materialien wie Metall, Kunststoff oder Holz. Der Querschnitt der Werkstücke kann beispielsweise eckig oder rund sein. Da die abgetrennten Teilstücke häufig in größeren Mengen benötigt werden, sind Sägemaschinen oftmals für einen automatischen Betrieb ausgelegt. Insbesondere kann eine automatische Vortriebsvorrichtung für das Werkstück vorgesehen sein, die das Werkstück nach dem Abtrennen eines Teilstücks um eine gewünschte Distanz verschiebt.
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Mithilfe der Spannvorrichtung wird das Werkstück an der Sägemaschine gespannt. Insbesondere im automatischen Betrieb ist es erforderlich, das Werkstück periodisch für die Dauer des Vorschubs freizugeben und anschließend in der gewünschten Position wieder zu spannen. Zu diesem Zweck weist die Spannvorrichtung eine Antriebsvorrichtung auf, welche eine oder mehrere Spannbacken der Spannvorrichtung zwischen einer Spannstellung und einer Freigabestellung verstellen kann. Die Betätigung der Spannvorrichtung bzw. der Antriebsvorrichtung kann automatisch, halbautomatisch oder auch manuell erfolgen.
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Das Verstellen der Spannbacke oder Spannbacken erfolgt üblicherweise mithilfe von hydraulischen oder pneumatischen Komponenten. Die Spannkraft, die von diesen Verstellmitteln aufgebracht wird, bzw. der daraus resultierende Spanndruck auf das Werkstück ist jedoch oftmals nur schwer oder gar nicht an die Eigenschaften des zu spannenden Werkstücks anpassbar. Dadurch kann es bei zu hoher Spannkraft zu Verformungen des Werkstücks oder aber bei zu geringer Spannkraft zu einem ungenügenden Spannen des Werkstücks kommen.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sägemaschine mit einer Spannvorrichtung bereitzustellen, deren Spannkraft in Abhängigkeit von den Eigenschaften des zu spannenden Werkstücks anpassbar ist.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch eine Sägemaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die erfindungsgemäße Sägemaschine, insbesondere eine Bandsäge, Kreissäge oder eine Bügelsäge, zum Sägen eines Werkstücks weist eine Spannvorrichtung mit Spannbacken zum Spannen des Werkstücks an der Sägemaschine auf, wobei die Spannvorrichtung umfasst:
- – eine Antriebsvorrichtung zum Verstellen zumindest einer verstellbaren Spannbacke zwischen einer Spannstellung und einer Freigabestellung, wobei die Antriebsvorrichtung einen mit der zumindest einen verstellbaren Spannbacke in Wirkverbindung stehenden Elektromotor zum Aufbringen einer Spannkraft auf das Werkstück aufweist;
- – zumindest eine Sensoreinrichtung, welche dazu ausgelegt ist, ein Sensorsignal in Abhängigkeit von dem Betrag der auf das Werkstück einwirkenden Spannkraft zu erzeugen; und
- – eine mit der Sensoreinrichtung und dem Elektromotor verbundene Steuereinheit, welche dazu ausgelegt ist, dass Sensorsignal zu empfangen und auf der Grundlage des empfangenen Sensorsignals einen Betriebsstrom des Elektromotors zu steuern.
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Das Sensorsignal repräsentiert die Spannkraft und kann insbesondere proportional zu der Spannkraft sein. Alternativ kann das Sensorsignal auch ein mit der Spannkraft verknüpftes Signal sein, insbesondere auch ein Schaltsignal, welches ausgegeben wird, wenn die Spannkraft einen bestimmten vorgegebenen Schwellenwert unter- oder überschreitet. Die Spannbacken können als so genannte Spannplatten mit einer planen, mit dem Werkstück in Kontakt stehenden Spannfläche oder auch konturiert ausgebildet sein, wobei die Kontur der Spannbacken vorteilhafterweise an die Kontur des Werkstücks angepasst ist, beispielsweise zum Spannen von Werkstücken mit rundem Querschnitt. Hierzu können eine Vielzahl von Spannbacken vorberatet und entsprechend einer Materialform ausgetauscht werden.
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Üblicherweise weist die Spannvorrichtung zwei Spannbacken auf, wobei beide Spannbacken verstellbar (in Bezug auf die Sägemaschine) sind. Es kann jedoch auch eine Spannbacke verstellbar sein, wobei die zweite Spannbacke feststehend ist. Die Antriebsvorrichtung kann neben dem Elektromotor geeignete Mittel zur Kraftübertragung umfassen, beispielsweise ein Getriebe und/oder einen Spindeltrieb zum Umwandeln einer Drehbewegung des Elektromotors bzw. eines Abtriebs des Getriebes in eine Linearbewegung der Spannbacke.
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Die Steuerung der Spannkraft erfolgt durch eine Steuerung des Betriebsstroms des Elektromotors, wobei die Sensoreinrichtung die notwendigen Informationen über die bereits aufgebaute Spannkraft liefert. Durch die Verwendung eines Elektromotors zum Aufbringen der Spannkraft auf das Werkstück ist eine im Vergleich zu hydraulischen oder pneumatischen Verstellmitteln wesentlich feinfühligere Steuerung der Spannkraft möglich, insbesondere auch hinsichtlich des zeitlichen Ansprechverhaltens.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Steuereinrichtung dazu ausgelegt, den Betriebsstrom zu reduzieren oder zu unterbrechen, wenn die Steuereinheit auf der Grundlage des empfangenen Sensorsignals feststellt, dass die Spannkraft einen vorgegebenen Schwellenwert erreicht oder überschritten hat. Durch das Unterbrechen oder Reduzieren des Betriebsstroms wird vermieden, dass das Werkstück aufgrund einer zu hohen Spannkraft verformt oder in sonstiger Weise beschädigt wird. In Abhängigkeit von den mechanischen Eigenschaften der Antriebseinrichtungen kann es vorkommen, dass die Spannkraft bei einem Unterbrechen des Betriebsstroms in unerwünschter Weise wieder abfällt. In dem Fall kann der Betriebsstrom um einen geeigneten Betrag reduziert werden, so dass der Elektromotor nach dem Reduzieren des Betriebsstroms die Spannkraft im Wesentlichen konstant hält. Die Reduzierung oder Unterbrechung des Betriebsstroms kann sowohl auf der Grundlage eines die Spannkraft repräsentierenden Messsignals als auch auf der Grundlage eines Schaltsignals, welches beim Erreichen oder Überschreiten des Schwellenwerts erzeugt wird, erfolgen. Der Schwellenwert kann in der Sensoreinrichtung oder der Steuereinheit als Festwert hinterlegt sein oder kann mittels einer Bedieneinrichtung durch einen Benutzer eingegeben oder aus einer hinterlegten Liste ausgewählt werden.
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Vorteilhafterweise ist die Steuereinheit dazu ausgelegt, auf der Grundlage des Sensorsignals zumindest ein Charakteristikum des Werkstücks zu erkennen und den Betriebsstroms des Elektromotors auf der Grundlage des erkannten Charakteristikums zu steuern, wobei das Charakteristikum aus einer Gruppe ausgewählt ist, welche die Elastizität und die Form des Werkstücks umfasst. Für die Erkennung des Charakteristikums kann beispielsweise ein zeitlicher Verlauf des Sensorsignals herangezogen werden. Dem liegt der Gedanke zu Grunde, dass beispielsweise bei einem vergleichsweise harten oder unelastischen Werkstück ein schnellerer Anstieg der Spannkraft erfolgt als bei einem vergleichsweise weichen oder elastischen Werkstück. Insbesondere kann die Steuereinheit dazu ausgelegt sein, auf der Grundlage des zeitlichen Verlaufs des Sensorsignals den vorstehend genannten Schwellenwert der Spannkraft zu bestimmen. Eine runde Form des Werkstücks bedarf ein höherer Spanndruck als eine rechteckige oder quadratische Form, da eine runde Form eine Linienberührung der Spannbacke aufweist, und eine rechteckige oder quadratische Form eine Flächenberührung aufweist.
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In der Regel kann der zu sägende Werkstoff manuell eigegeben werden, so dass eine gewünschte Spannkraft vorgegeben werden kann. Vorteilhafterweise können optische, elektrische oder elektromagnetische Sensoren vorgesehen sein, die automatisiert den Werkstofftyp erkennen und einen vorbestimmbaren Spanndruck auswählen. Auch kann auf Basis des Sensorsignals, insbesondere einer Spannkraft/Wegerkennung eine Werkstoffart als Charakteristikum automatisiert erkannt und ein vorbestimmbarer Spanndruck ausgewählt werden.
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Das vorermittelte von der Steuereinheit ermittelte Charakteristikum kann des Weiteren dazu verwendet werden, Sägeführungsparameter wie Sägedruck und/oder Sägegeschwindigkeit auszuwählen. Hierzu kann die Steuereinheit eine Steuerungsverbindung mit dem Sägeantriebsmotor und/oder dem Sägedruckaktuator aufweisen, und kann beispielsweise bei erkanntem härterem Werkstoff einen geringeren Sägedruck und eine geringere Sägegeschwindigkeit als bei weicheren Werkstoffen einstellen. Hierdurch kann das auf Basis der Sensoreinrichtung bestimmte Charakteristikum zur adaptiven Einstellung von Sägedruck und/oder Sägegeschwindigkeit herangezogen werden, und somit ein adaptiver Sägevorgang mit erhöhter Geschwindigkeit und verbesserter Effizienz erreicht werden. Vorteilhaft kann in der Steuereinheit eine Sägebandüberwachung vorgesehen sein, die auf Verschleiß und Beschädigungen des Sägebands hinweist. Hierzu kann die Steuereinheit eine Steuerungsverbindung mit der Sägebandspannungseinstellung oder andere Sensorik am Sägeband aufweisen und kann bei erkanntem Mangel auf einen Austausch des Sägebandes hinweisen. So kann das vorermittelte Charakteristikum in der Steuereinheit zur Ermittlung eines Sägebandverschleißes herangezogen werden, z.B. bei einem auf einen harten Werkstoff weisendes Charakteristikum auf eine Verkürzung der Einsatzzeit eines Sägebandes oder einer charakteristischen Stoß- oder Schwingungsbelastung der Spannbacken auf eine Beschädigung des Sägebandes.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Sensoreinrichtung dazu ausgelegt, die Stromstärke des Betriebsstroms zu ermitteln und das Sensorsignal in Abhängigkeit von der Stromstärke und/oder in Abhängigkeit von einer zeitlichen Änderung der Stromstärke zu erzeugen. Hierfür wird der Betriebsstrom vorteilhafterweise zumindest während des Verstellens der Spannbacke von der Freigabestellung in die Spannstellung fortlaufend überwacht. Hierbei wird ausgenutzt, dass sich der Betriebsstroms eines Elektromotors bei einem Anstieg des mechanischen Widerstandes, d.h. bei einem Anstieg eines der Drehbewegung des Elektromotors entgegen gerichteten Moments, die Stromaufnahme des Elektromotors erhöht. Ein Messen der Stromstärke des Betriebsstroms erlaubt somit Rückschlüsse auf die auf das Werkstück ausgeübte Spannkraft. Verschiedenen Werkstoffen können vorbestimmte Stromstärken zugeordnet sein, durch die ein werkstoffabhängiger Spanndruck ausgewählt werden kann.
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Vorteilhafterweise ist die Sensoreinrichtung an einer der Spannbacken, insbesondere an der verstellbaren Spannbacke angeordnet. Die Sensoreinrichtung befindet sich hierbei in unmittelbarer Nähe des Werkstücks und steht insbesondere während des Spannens mit dem Werkstück in Kontakt. Die Sensoreinrichtung kann in die Spannbacke integriert sein, beispielsweise in einer Ausnehmung der Spannbacke, oder am an einem Randbereich der Spannbacke angeordnet sein.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Sensoreinrichtung zumindest ein Sensorelement, insbesondere einen Kraftaufnehmer, auf, welches dazu ausgebildet ist, die Spannkraft zu detektieren. Beispiele für derartige Sensorelemente sind Dehnungsmessstreifen oder Kraftaufnehmer, welche auf dem magnetoelastischen Effekt oder dem piezoelektrischen Effekt beruhen.
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Nach einer anderen vorteilhaften Ausführungsform umfasst die Sensoreinrichtung zumindest ein Federelement, welches in der Spannstellung direkt oder indirekt derart in Wirkverbindung mit dem Werkstück steht, dass das Federelement aufgrund der Spannkraft verformt wird, und zumindest ein Sensorelement, welches dazu ausgelegt ist, eine Verformung des Federelement zumindest mittelbar zu detektieren. Bei einer indirekten Wirkverbindung kann sich zwischen dem Federelement und dem Werkstück zusätzlich noch ein Kontakt- oder Übertragungselement befinden, welches in der Spannstellung eine mechanische Verbindung zwischen dem Federelement und dem Werkstück herstellt. Hierbei wird ausgenutzt, dass sich das Federelement durch Aufnahme der Kraft entgegen seiner Federkraft verformt, was zu einer Längenänderung zwischen zwei vorgegebenen Bezugspunkten führen kann, die in geeigneter Weise detektiert werden kann. Die Detektion dieser Längenänderung kann mithilfe geeigneter Sensoren, beispielsweise durch optische Sensoren oder auch Potentiometer, ermittelt werden, wobei in der Regel eine kontinuierliche Messung möglich ist. Die Längenänderung kann jedoch auch in diskreter Weise mithilfe eines Tasters oder Schalters erfasst werden, wobei der Taster oder der Schalter vorzugsweise einen definierten Schaltpunkt aufweist. Ein Schalter oder Taster hat den Vorteil, dass nur ein geringer Flächenbereich der Spannbacke durch den Sensor genutzt wird, so dass die überwiegende Fläche zur Spanndruckerzeugung zur Verfügung steht.
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Insofern als das der Schalter oder Taster kein Kontakt mit dem Werkstück erhält, was insbesondere bei nicht rechteckigen oder quadratischen Querschnittsformen der Falls sein kann, kann der Spanndruck anstelle über den Sensors indirekt über den Motorstrom gemessen werden.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Sensoreinrichtung zumindest einen an der Spannbacke angeordneten, mit dem Sensorelement zusammenwirkenden, durch Kontakt mit dem Werkstück verstellbaren Kontakthebel auf, wobei der Kontakthebel schwenkbar ist und mit dem Federelement zusammenwirkt, oder wobei der Kontakthebel verformbar ist und das Federelement bildet. Der Kontakthebel kann beispielsweise in einer Ausnehmung der Spannbacke angeordnet sein, so dass der Kontakthebel in der Freigabestellung geringfügig aus einer Kontakt- oder Spannfläche hervorsteht, die in der Spannstellung mit dem Werkstück in Kontakt steht.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Sensoreinrichtung zumindest eine an der Spannbacke angeordnete, mit dem Sensorelement zusammenwirkende, durch Kontakt mit dem werkstückverstellbaren längliche Kontaktleiste aufweisen, welche mit dem Federelement zusammenwirkt, wobei sich die Kontaktleiste parallel zu einer Ebene erstreckt, welche durch eine Kontaktfläche der Spannbacke definiert ist, die in der Spannstellung der Spannbacke zumindest abschnittsweise mit dem Werkstück in Kontakt steht. Mithilfe der Kontaktleiste können auch größere Bereiche des Werkstücks abgetastet werden, was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn das Werkstück aufgrund seiner Kontur nur punktuell mit der Spannbacke in Kontakt gelangt. Die Kontaktleiste kann an der Spannbacke linear in Verstellrichtung der Spannbacke versetzbar gehalten sein oder um eine Längsachse verschwenkbar gelagert sein. Die Kontaktleiste kann in der Freigabestellung geringfügig aus einer Kontaktfläche der Spannbacke herausragen. Die Kontaktleiste kann beispielsweise in einer Ausnehmung der Spannbacke oder seitlich an einem Rand der Spannbacke vorgesehen sein.
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Vorteilhafterweise erstreckt sich die Kontaktleiste senkrecht zu einer Ebene, welche durch eine Auflagefläche der Sägemaschine für das Werkstück definiert ist. Dadurch ist es möglich, Werkstücke mit unterschiedlicher Höhe zuverlässig zu erfassen.
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Die vorstehend erläuterten unterschiedlichen Ausgestaltungen der Sensoreinrichtungen können nicht nur in ausschließlicher Weise verwendet werden, sondern auch beliebig miteinander kombiniert werden. Insbesondere kann die Steuerung der Spannkraft durch Überwachung des Betriebsstroms des Elektromotors als Rückfallmodus vorgesehen sein, wenn z.B. ein Sensorsignal einer an der Spannbacke vorgesehenen Sensoreinrichtung aufgrund einer ungewöhnlichen Kontur des Werkstücks ausbleibt.
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ZEICHNUNGEN
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung einer an einer Sägemaschine angeordneten Spannvorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
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2 eine perspektivische Detailansicht der Spannvorrichtung von 1; und
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3 eine Schnittansicht eines Teils einer Spannvorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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In den Figuren sind gleichartige Elemente mit gleichen Bezugszeichen beziffert. Die Figuren zeigen lediglich Beispiele und sind nicht beschränkend zu verstehen. Die Merkmale einzelner Ausführungsbeispiele können beliebig miteinander kombiniert und zu weiteren Ausführungsformen herangezogen werden.
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1 zeigt eine Spannvorrichtung 14, welche seitlich an einer Werkstückzuführung 13 einer Sägemaschine (nicht dargestellt) angeordnet ist. Die Spannvorrichtung 14 umfasst eine zwischen einer Spannstellung und einer Freigabestellung verstellbare Spannbacke 4 sowie eine Antriebsvorrichtung zum Verstellen der Spannbacke 4. Die Antriebsvorrichtung umfasst einen Elektromotor 3, ein Getriebe 2 und einen beispielsweise als Kugelrollspindeltrieb ausgebildeten Spindeltrieb 1, welche zusammenwirken, um die Spannbacke 4 entlang einer durch einen Doppelpfeil gekennzeichneten Verstellrichtung zu verstellen.
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An einer der Spannbacke 4 gegenüberliegenden Seite der Werkstückzuführung 13 kann eine weitere verstellbare oder eine feststehende Spannbacke (nicht dargestellt) als Gegenstück zu der Spannbacke 4 angeordnet sein, so dass ein auf der Werkstückzuführung 13 aufliegendes Werkstück zwischen den Spannbacken gespannt werden kann.
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An der Spannbacke 4 ist eine Sensoreinrichtung vorgesehen, welche als Sensorelement einen Schalter 5 und einen mit dem Schalter in Wirkverbindung stehenden Kontakthebel 6 umfasst. Der Schalter 5 und der Kontakthebel 6 sind in einer am unteren Rand der Spannbacke 4 vorgesehenen Ausnehmung angeordnet und befinden sich damit unmittelbar oberhalb einer Auflagefläche der Werkstückzuführung 13, auf welcher das zu spannende Werkstück im Betriebszustand der Sägemaschine auffliegt.
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Die Spannvorrichtung 14 umfasst ferner eine Steuereinheit (nicht dargestellt), welche mit der Sensoreinrichtung und dem Elektromotor 3 verbunden ist, und welche dazu ausgelegt ist, dass Sensorsignal von der Sensoreinrichtung zu empfangen und auf der Grundlage des empfangenen Sensorsignals den Betriebsstrom des Elektromotors 3 zu steuern.
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In 2 ist ein Teilabschnitt der Spannbacke 4 vergrößert dargestellt. Wie gut zu erkennen ist, verläuft der längliche Kontakthebel 6 leicht geneigt zu einer Spannfläche der Spannbacke 4, die in der Spannstellung mit dem Werkstück (nicht dargestellt) in Kontakt steht. Ein freies Ende des Kontakthebels 6 ragt aus der Spannfläche in Richtung des zu spannenden Werkstücks hervor. An einem unteren Ende der Spannbacke 4 ist benachbart zu der Spannbacke 4 und der Kontaktleiste 8 eine Führungsnut 12 vorgesehen.
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Wenn die Spannbacke 4 in Richtung der Spannstellung verstellt wird, gelangt der Kontakthebel 6 in Kontakt mit dem Werkstück und verlagert sich entgegen der Kraft eines zwischen dem Schalter 5 und dem Kontakthebel 6 vorgesehenen Federelements (nicht dargestellt). Alternativ kann der Kontakthebel 6 aus einem elastischen Material bestehen und sich unter Einfluss der Spannkraft verformen. Aufgrund des Verlagerns bzw. Verformens des Kontakthebels 6 wird ein elektrischer Kontakt 7 im Inneren des Schalters 5 geschlossen, wodurch ein Sensorsignal erzeugt wird, dass an die Steuereinheit der Spannvorrichtung 14 übermittelt wird. Daraufhin wird der Betriebsstrom des Elektromotors 3 unterbrochen bzw. vermindert, so dass die Verstellbewegung der Spannbacke 4 beendet wird und das Werkstück mit einer definierten Kraft an der Sägemaschine gespannt wird.
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Gemäß einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels von 1 und 2 können an der Spannbacke 4 mehrere gleichartige Sensorelemente über die Spannfläche verteilt angeordnet sein. Hierdurch können insbesondere Informationen über die Kontur oder den Querschnitt des Werkstücks gewonnen werden, welche bei der Steuerung der Spannkraft berücksichtigt werden können.
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Mit Bezug auf 3 wird nun eine Sensoreinrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel beschrieben. Die Spannvorrichtung entspricht bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen der Spannvorrichtung 14 von 1, wobei anstelle der Sensoreinrichtung mit Schalter 5 und Kontakthebel 6 die in 3 dargestellte Sensoreinrichtung vorgesehen ist.
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Eine längliche Kontaktleiste 8 ist mit Hilfe von Führungsbolzen 10 linear versetzbar an der Spannbacke 4 gehalten. Die Verstellrichtung der Spannbacke 4 bzw. die Versetzrichtung der Kontaktleiste 8 ist durch einen Doppelpfeil gekennzeichnet.
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Zwischen der Spannbacke 4 und der Kontaktleiste 8 sind im Bereich der Führungsbolzen 10 Druckfedern 9 vorgesehen, welche bei einem Kontakt der Kontaktleiste 8 mit dem zu spannenden Werkstück durch die vom Elektromotor 3 aufgebrachte Spannkraft entgegen ihrer Federkraft komprimiert werden. Wenn die Spannkraft einen bestimmten Schwellenwert überschreitet, nähert sich die Kontaktleiste der Spannbacke 4 soweit an, dass ein in einer Ausnehmung der Spannbacke 4 vorgesehener Schalter 5 über einen mit der Kontaktleiste 8 in Wirkverbindung stehenden Schalthebel 11 betätigt wird und ein Schaltsignal an die Steuereinheit übermittelt, woraufhin der Betriebsstrom des Elektromotors 3 reduziert oder unterbrochen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Spindeltrieb
- 2
- Getriebe
- 3
- Elektromotor
- 4
- Spannbacke
- 5
- Schalter
- 6
- Kontakthebel
- 7
- elektrischer Kontakt
- 8
- Kontaktleiste
- 9
- Druckfeder
- 10
- Führungsbolzen
- 11
- Schalthebel
- 12
- Führungsnut
- 13
- Werkstückzuführung
- 14
- Spannvorrichtung