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Die Erfindung betrifft eine Crimpmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Eine derartige Crimpmaschine ist beispielsweise aus der Patentschrift
DE 44 40 835 C1 der Anmelderin bekannt und dient beispielsweise dazu, Aderendhülsen mit einem abisolierten Kabelende zu verpressen. Diese Aderendhülsen werden bei der bekannten Lösung als Gurtband auf einem Trommelmagazin aufgerollt und von diesem über eine Transporteinheit zu einem Crimpkopf gefördert. Alternativ können die Aderendhülsen bzw. Kontaktelemente auch vereinzelt in einem Speicher aufgenommen sein und dann über eine geeignete Zuführeinrichtung lagedefiniert zum Crimpkopf gefördert werden. Eine derartige Zuführeinrichtung ist beispielsweise in der
DE 198 31 588 A1 beschrieben.
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Die zu vercrimpende Aderendhülse wird bei den bekannten Lösungen mittels einer Halteeinheit auf das abisolierte Kabelende aufgesetzt und dann über den Crimpkopf verpresst. Das Abisolieren des Kabelendes kann entweder extern oder über einen in die Crimpmaschine integrierten Abisolierkopf erfolgen.
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Der Aufbau einer Transporteinheit zum Fördern der auf einem Gurtband angeordneten Aderendhülsen oder sonstiger elektrischer Bauteile ist beispielsweise in der Druckschrift G 93 08 266.5 der Anmelderin beschrieben. Eine ähnliche Transporteinheit ist auch in der
DE 197 14 964 C1 offenbart.
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In der Serienproduktion ist es erforderlich, unterschiedliche Kabelquerschnitte und elektrische Bauelemente/Kontaktelemente miteinander zu verpressen und dann in einem folgenden Montagschritt, beispielsweise beim Montieren eines Schaltschranks zu verbauen. Hierzu verbleiben prinzipiell zwei Möglichkeiten: Bei einer Variante wird die Crimpmaschine zum Verpressen unterschiedlicher Kabelquerschnitte und/oder Kontaktelemente (Aderendhülsen) umgerüstet oder aber es werden mehrere Crimpmaschinen zur Verarbeitung der unterschiedlichen Kabelquerschnitte/Kontaktelemente vorgesehen. Die erstgenannte Lösung bedarf hoher Rüstzeiten und eines erheblichen Personalaufwandes. Dieser Nachteil wird bei der letztgenannten Lösung mit einer Vielzahl von Crimpmaschinen überwunden – die Investitionskosten sind jedoch erheblich.
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Dem gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Crimpmaschine zu schaffen, die bei vergleichsweise einfachem Aufbau eine flexible Fertigung ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Crimpmaschine mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Crimpmaschine zum Verpressen von Kontaktelementen mit einem Endabschnitt eines Leiters hat eine Speicheranordnung für die Kontaktelemente, eine Transporteinrichtung zum Zuführen eines Kontaktelementes zu einem Crimpkopf und eine Zentriereinrichtung für den Leiter. Erfindungsgemäß ist die Speicheranordnung mit zumindest zwei Speichern ausgeführt, die entlang einer Führung derart verschiebbar ist, dass wahlweise einer der Speicher in eine Arbeitsposition mit Bezug zur Transporteinrichtung ausrichtbar ist.
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Durch diese Weiterbildung ist es nicht mehr erforderlich, die Maschine in aufwendiger Weise umzurüsten, um beispielsweise mehrere Querschnitte der Kabelenden verarbeiten zu können. Prinzipiell können auch Speicher für gleichartige Kontaktelemente vorgesehen werden, so dass die Speicherkapazität gegenüber einer herkömmlichen Lösung deutlich erhöht ist und somit die Produktivität verbessert wird.
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Die erfindungsgemäße Crimpmaschine zeichnet sich bei verbesserter Produktivität durch einen sehr einfachen kompakten Aufbau aus, wobei herkömmliche Crimpmaschinen auf einfache Weise nachgerüstet werden können.
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Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Speicheranordnung auf einem Gehäuse der Crimpmaschine geführt.
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Die Relativpositionierung des jeweiligen Speichers zur Transporteinrichtung ist besonders einfach, wenn die Speicher bzw. die Speicheranordnung auf einer Linearführung verstellbar ist.
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Bei einer besonders bevorzugten Variante sind die Speicher als Trommelmagazin ausgeführt.
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Dabei wird es besonders bevorzugt, wenn die Trommelmagazine koaxial zu einander angeordnet sind, wobei dann die Linearführung vorzugsweise parallel zur Trommelmagazinachse verläuft. Mit anderen Worten gesagt, die Linearführung verläuft quer zu den Trommelmagazinen.
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Das Verstellen der Speicheranordnung kann manuell oder auch automatisch erfolgen. Bei einer manuellen Verschiebung ist es vorteilhaft, wenn die jeweiligen Arbeitspositionen, d.h. die Bezugspositionen zur Transporteinrichtung verrastet sind, so dass die Positionierung vereinfacht ist.
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Bei einem besonders einfach aufgebauten Ausführungsbeispiel sind mehrere der Trommelmagazine, beispielsweise fünf Trommelmagazine auf einer gemeinsamen Achse angeordnet, die an einer etwa U-förmigen Konsole gelagert ist. Diese Konsole kann wiederum an einem Schlitten/Wagen einer Linearführung gehalten sein.
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Die Trommelmagazine der Speicheranordnung sind vorzugsweise so gelagert, dass ein Gurtband von einem Trommelmagazin abrollbar ist, während die anderen Trommelmagazine nicht mitgenommen werden und stehen bleiben.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Crimpmaschine und
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2 eine Schrägansicht der Crimpmaschine aus 1.
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Die in den 1 und 2 dargestellte Crimpmaschine 1 hat ein Gehäuse 2, in dem die eigentliche, nicht dargestellte Crimpeinheit mit einem Crimpkopf und die Maschinensteuerung angeordnet sind. Hinsichtlich des Aufbaus dieser Komponenten sei beispielsweise auf den eingangs genannten Stand der Technik verwiesen. Über eine derartige Crimpmaschine 1 werden Kabelenden 4, wie sie auf dem in den 1 und 2 dargestellten Frontpaneel gezeigt sind, mit Aderendhülsen vercrimpt. Mit der dargestellten Maschine lassen sich fünf unterschiedliche Kabelquerschnitte verarbeiten, denen jeweils eine Aderendhülsenart zugeordnet ist. Diese Aderendhülsen sind jeweils zu einem Gurtband 6, 8, 10, 12 zusammengefasst. Diese sind jeweils auf einem etwa scheibenförmigen Trommelmagazin 16, 18, 20, 22, 24 aufgewickelt. D.h. bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind fünf Trommelmagazine mit unterschiedlichen Aderendhülsen zu einer Speicheranordnung 26 zusammengefasst.
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Wie insbesondere aus 2 hervorgeht, sind die fünf Trommelmagazine 16, 18, 20, 22, 24 der Speicheranordnung 26 auf einer gemeinsamen Achse 28 angeordnet, die wiederum auf einer Konsole 30 gelagert ist. Diese Konsole 30 ist etwa U-förmig ausgebildet und hat an ihren beiden Schenkelendabschnitten (nur einer sichtbar in 2) jeweils eine nach oben (Ansicht nach 2) offene Aufnahme 32 für die Achse 28, so dass diese einfach von oben eingesetzt werden kann. Die Achse 28 steht beidseitig über die nebeneinander angeordneten Trommelmagazine 16, 18, 20, 22, 24 über, wobei dieser Überstand in die Aufnahme 32 eingesetzt wird. Diese Bauweise ermöglicht es, die Trommelmagazine 16, 18, 20, 22, 24 bereits vorzukonfektionieren, so dass die Umrüstzeiten minimal sind.
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Die beiden die Aufnahmen 32 tragenden Schenkel der Konsole 30 sind an einer Grundplatte 34 gehalten, die ihrerseits mit einem Wagen 36 einer Linearführung 38 verbunden ist. Dieser Wagen 36 ist in an sich bekannter Weise auf einer Schiene 40 verschiebbar geführt. Dabei kann die Lagerung des Wagens 36 durch eine Gleitlagerung oder Wälzlagerung oder in sonstiger Weise erfolgen. Diese Schiene 40 verläuft parallel zur Achse 28 und ist auf einer Gehäusedeckwandung 42 des Gehäuses 2 angebracht.
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An dieser ist im Abstand zur Schiene 40 eine Zuführung 44 einer Transporteinheit der Crimpeinheit angeordnet, wobei dieser Abstand so gewählt ist, dass ein Gurtband, im vorliegenden Fall das Gurtband 6 etwa tangential mit Bezug zum jeweiligen Trommelmagazin (im vorliegenden Fall das Trommelmagazin 20) in die Zuführung 44 einlaufen kann.
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Die Speicheranordnung 26 kann entlang der Schiene 40 so verschoben werden, dass jedes der Trommelmagazine 16, 18, 20, 22, 24 wahlweise mit Bezug zur Zuführung 44 ausgerichtet werden kann. Durch entsprechende Ansteuerung der Crimpmaschine 1 kann das über die Zuführung 44 eingefädelte Gurtband 6 durch die nicht dargestellte Transporteinheit erfasst werden, wobei dann eine zu vercrimpende Aderendhülse vom Gurtband 6 abgetrennt und dem nicht dargestellten Crimpkopf zugeführt wird.
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Die Relativpositionierung des Kabelendes 4 erfolgt über eine Zentrier-/Zuführeinrichtung 46, durch die hindurch ein isolierter Teil des Kabelendes 4 in die im Crimpkopf gehaltene Aderendhülse eingesetzt wird, so dass dann im Folgenden die Vercrimpung erfolgt.
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Die Crimpeinheit ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel pneumatisch betätigt, wobei ein Teil der Druckluftversorgung 48 seitlich an das Gehäuse 2 angesetzt ist.
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Beim dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt das Verschieben der Speicheranordnung 26 entlang der Linearführung 38 von Hand. Dabei können beispielsweise an der Schiene 40 Rastpositionen vorgesehen werden, so dass die jeweilige Relativ-/Arbeitsposition des Trommelmagazins zur Zuführung 44 einfach auffindbar ist. Prinzipiell ist es jedoch auch möglich, den Wagen 36 jeweils beispielsweise über eine Markierung von Hand mit Bezug zur Zuführung 44 auszurichten und dann über eine Klemmung oder dergleichen festzulegen. Selbstverständlich kann das Verstellen auch automatisch erfolgen. Dabei kann beispielsweise der Wagen 36 pneumatisch mittels eines Hubzylinders oder dergleichen in die jeweilige Sollposition verstellt werden.
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Mit der dargestellten Variante lassen sich somit fünf unterschiedliche Typen von Aderendhülsen ohne Umbau der Crimpmaschine 1 nutzen. Prinzipiell ist es natürlich auch möglich, die Speicheranordnung 26 mit gleichen Aderendhülsen zu bestücken, so dass die gleiche Sorte einer Aderendhülse für große Mengen der Konfektion auf der Crimpmaschine 1 „geparkt“ werden kann. Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht es, je nach Auftrag die entsprechende Größe durch einfaches mechanisches Umstellen der Speicheranordnung 26 abzuarbeiten, ohne dass längere Stillstandzeiten aufgrund eines Wechsels der Trommelmagazine erforderlich sind.
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Durch die Verschiebbarkeit der Speicheranordnung 26 ist zudem gewährleistet, dass die Gurtbänder 6, 8, 10, 12, 14 stets gerade in die Zuführung 44 einlaufen.
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Grundsätzlich ist es auch möglich, den Abstand der Führung zur Zentriereinrichtung verstellbar auszuführen, um eine Anpassung an unterschiedliche Trommelmagazindurchmesser zu ermöglichen.
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Die Geometrie der Konsole 30 ist vorzugsweise so ausgelegt, dass die Speicheranordnung 26 mit den Trommelmagazinen 16, 18, 20, 22, 24 ohne nennenswertes Spiel in Richtung der Schiene 40 (Achsrichtung) geführt ist, jedoch einfach abrollbar bleibt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird die seitliche Führung unter anderem dadurch erreicht, dass die mit den Aufnahmen 32 versehenen Schenkel der Konsole 30 flächig ausgeführt sind und gleitend an den seitlichen Großflächen der außen liegenden Trommelmagazine anliegen, so dass ein Verkanten der Trommelmagazine 16, 18, 20, 22, 24 verhindert wird und es möglich ist, ein Gurtband 6 von einem Trommelmagazin 20 abzurollen, während die anderen Trommelmagazine 16, 18, 22, 24 stehen bleiben.
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D.h. die Trommelmagazine liegen nicht flächig an einander an sondern sind in Axialrichtung zu einander beabstandet. Dieser Abstand a ist beispielhaft in 1 angedeutet.
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Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind fünf Trommelmagazine 16, 18, 20, 22, 24 mit unterschiedlichen Aderendhülsen vorgesehen. Selbstverständlich können auch mehr oder weniger Trommelmagazine angeordnet sein. Prinzipiell ist es auch möglich, anstelle von Trommelmagazinen andere Magazine, beispielsweise Behältnisse mit Schüttungen von Aderendhülsen vorzusehen, aus denen dann die zu verarbeitenden Aderendhülsen entnommen werden.
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Offenbart ist eine Crimpmaschine mit einer Speicheranordnung, die eine Vielzahl von Speichern enthält, die wahlweise mit Bezug zu einer gemeinsamen Zuführung ausrichtbar sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Crimpmaschine
- 2
- Gehäuse
- 4
- Kabelende
- 6
- Gurtband
- 8
- Gurtband
- 10
- Gurtband
- 12
- Gurtband
- 14
- Gurtband
- 16
- Trommelmagazin
- 18
- Trommelmagazin
- 20
- Trommelmagazin
- 22
- Trommelmagazin
- 24
- Trommelmagazin
- 26
- Speicheranordnung
- 28
- Achse
- 30
- Konsole
- 32
- Aufnahme
- 34
- Grundplatte
- 36
- Wagen
- 38
- Linearführung
- 40
- Schiene
- 42
- Gehäusedeckwandung
- 44
- Zuführung
- 46
- Zentrier-/Zuführeinrichtung
- 48
- Druckluftversorgung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4440835 C1 [0002]
- DE 19831588 A1 [0002]
- DE 19714964 C1 [0004]