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Die Erfindung betrifft einen Zuschnitt zur Herstellung einer Zwischenlage, insbesondere einer mehrlagigen Zwischenlage, umfassend: eine Hauptfläche mit mehreren Ausnehmungen, und wenigstens eine Nebenfläche mit mehreren Ausnehmungen, wobei die wenigstens eine Nebenfläche entlang einer Faltlinie mit der Hauptfläche verbunden ist.
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Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zur Herstellung einer mehrlagigen Zwischenlage aus einem Zuschnitt.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verpackungssystem, umfassend: eine Palette zum Transport und/oder zur Lagerung von Verpackungen, wenigstens eine Lage von Verpackungen mit Applikationen, und wenigstens eine mehrlagige Zwischenlage mit Ausnehmungen, wobei die Zwischenlage auf der Lage der Verpackungen angeordnet ist.
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Auf dem Gebiet der Verpackungstechnik besteht eine häufige Herausforderung darin, mehrere Verpackungen zu Transport- oder Lagerzwecken zu Einheiten zusammenzufassen. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass die Verpackungen in mehreren Lagen auf Paletten gestapelt werden. Um die Stabilität der gestapelten Verpackungen zu erhöhen, werden oftmals Zwischenlagen zwischen die unterschiedlichen Lagen der Verpackungen gelegt. Insbesondere soll durch die Zwischenlagen jede Verpackung an der Oberseite und an der Unterseite berührt werden und so vor seitlichem Verrutschen gesichert werden. Bei geometrisch einfachen Verpackungen – beispielsweise quaderförmigen Verpackungen – konnten mit Zwischenlagen zufriedenstellende Ergebnisse erzielt werden.
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Die Kosten für derartige Zwischenlagen müssen äußerst gering sein, da sie nur einmal verwendet werden und meist keinen höheren Verkaufspreis der auf ihnen gestapelten Verpackungen rechtfertigen. Daher werden häufig dünne, einlagige Zwischenlagen aus Papier oder Pappe verwendet.
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Bei geometrisch komplexeren Verpackungen werden an die Zwischenlagen jedoch größere Anforderungen gestellt. Dies liegt daran, dass derartige Verpackungen oftmals keine ebene Auflagefläche für die Zwischenlagen bieten. Die komplexe Form der Verpackungen kann entweder durch die Verpackung selbst bedingt sein oder durch Applikationen wie Ausgießelemente, Schraubverschlüsse, Trinkhalme und dergleichen verursacht werden. Auch bei derartigen Verpackungen besteht jedoch das Bedürfnis, die Verpackungen in stabiler Weise stapeln zu können.
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Die dort gezeigten Zwischenlagen berücksichtigen zwar auch komplexer geformte Verpackungen; sie sind jedoch wesentlich aufwändiger in der Herstellung und haben daher höhere Kosten zur Folge. Die höheren Kosten entstehen beispielsweise durch eine aufwändige Umformung der Zwischenlagen oder durch den Einsatz bestimmter Bauteile wie Verstärkungselemente oder die Verwendung zusätzlicher Materialien wie Haftmittel. Häufig wird als Haftmittel beispielsweise „Anti-Slip” verwendet.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den eingangs beschriebenen Zuschnitt und das eingangs beschriebene Verfahren ebenso wie das eingangs beschriebene Verpackungssystem derart auszugestalten und weiterzubilden, dass mehrere Lagen von Verpackungen mit vorstehenden Applikationen auf kostengünstige Weise sicher aufeinander gestapelt werden können.
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Diese Aufgabe wird bei einem Zuschnitt nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 dadurch gelöst, dass wenigstens einige Ausnehmungen der Nebenfläche in Bezug auf die Faltlinie zwischen dieser Nebenfläche und der Hauptfläche achsensymmetrisch zu wenigstens einigen Ausnehmungen der Hauptfläche angeordnet sind.
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Der Zuschnitt dient der Herstellung einer Zwischenlage, insbesondere einer mehrlagigen Zwischenlage, also einer Zwischenlage mit wenigstens zwei Schichten bzw. Lagen. Der Zuschnitt zeichnet sich zunächst durch eine Hauptfläche mit mehreren Ausnehmungen aus. Weiterhin umfasst der Zuschnitt wenigstens eine Nebenfläche mit mehreren Ausnehmungen. Vorzugsweise sind zwei oder mehr Nebenflächen vorhanden. Unter Ausnehmungen werden insbesondere durchgehende Ausnehmungen verstanden, also Ausnehmungen, die den Zuschnitt – wie eine Durchgangsbohrung bzw. ein Durchgangsloch – vollständig durchqueren. Die wenigstens eine Nebenfläche ist entlang einer Faltlinie mit der Hauptfläche verbunden. Die unterschiedlichen Bereiche bzw. Flächen des Zuschnitts werden also durch Faltlinien voneinander abgegrenzt. Die Faltlinien sollen die Faltung des Zuschnitts erleichtern; sie können beispielsweise durch eine Materialschwächung, insbesondere durch eine Perforation oder eine Prägung bzw. Rillung des Zuschnitts realisiert werden.
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Gemäß der Erfindung sind wenigstens einige Ausnehmungen der Nebenfläche in Bezug auf die Faltlinie zwischen dieser Nebenfläche und der Hauptfläche achsensymmetrisch zu wenigstens einigen Ausnehmungen der Hauptfläche angeordnet. Wenn mehrere Nebenflächen vorhanden sind, gilt dies vorzugsweise für alle Nebenflächen. Durch die achsensymmetrische Anordnung eignet sich der Zuschnitt besonders gut dazu, gefaltet zu werden. Denn durch die Achsensymmetrie wird erreicht, dass die Ausnehmungen der Hauptfläche und die Ausnehmungen der Nebenflächen nach der Faltung deckungsgleich übereinander angeordnet sind. Auf diese Weise kann aus einem einlagigen Zuschnitt durch Falten eine mehrlagige Zwischenlage mit durchgehenden Ausnehmungen erzeugt werden. Dies hat den Vorteil, dass auch mit einlagigen – und somit besonders günstigen – Zuschnitten Zwischenlagen mit größerer Dicke hergestellt werden können. Derartige Zwischenlagen sind insbesondere zum Ausgleich von Unebenheiten erforderlich, beispielsweise wenn Verpackungen mit abstehenden Applikationen (z. B. Schraubverschlüssen) aufeinander gestapelt werden sollen.
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Nach einer Ausgestaltung des Zuschnitts ist vorgesehen, dass alle Ausnehmungen der Nebenfläche in Bezug auf die Faltlinie zwischen dieser Nebenfläche und der Hauptfläche achsensymmetrisch zu wenigstens einigen Ausnehmungen der Hauptfläche angeordnet sind. Wenn mehrere Nebenflächen vorhanden sind, gilt dies vorzugsweise für alle Nebenflächen. Indem nicht nur einige, sondern alle Ausnehmungen der Nebenfläche achsensymmetrisch angeordnet sind, wird erreicht, dass nach der Faltung alle Ausnehmungen der Nebenfläche deckungsgleich zu den ihnen zugeordneten Ausnehmungen der Hauptfläche angeordnet sind.
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In weiterer Ausbildung des Zuschnitts ist vorgesehen, dass die Hauptfläche und/oder die Nebenflächen rechteckig, insbesondere quadratisch geformt sind. Durch die rechteckige oder quadratische Form wird erreicht, dass die Hauptflächen und/oder Nebenflächen durch gerade Kanten begrenzt sind, die sich besonders gut zur Anordnung von Faltlinien eignen. Zudem hat die rechteckige Form den Vorteil einer einfachen Herstellbarkeit. Zudem eignen sich Rechtecke aufgrund ihrer parallelen Seiten besonders gut zur Faltung von mehrlagigen Produkten.
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Eine weitere Ausgestaltung des Zuschnitts zeichnet sich aus durch zwei Nebenflächen mit mehreren Ausnehmungen, wobei beide Nebenflächen entlang von Faltlinien mit der Hauptfläche verbunden sind. Durch zwei Nebenflächen entstehen nach der Faltung zwei Faltkanten. Mehrlagige Zuschnitte mit Faltkanten haben gegenüber „offenen” Kanten den Vorteil einen höheren Stabilität. Zudem haben Faltkanten meist eine abgerundete Form, so dass im Vergleich zu scharfen offenen Kanten eine geringere Gefahr von Verletzungen besteht.
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Zu dieser Ausgestaltung wird weiter vorgeschlagen, dass die beiden Nebenflächen an gegenüberliegenden Seiten der Hauptfläche mit der Hauptfläche verbunden sind. Die gegenüberliegende Anordnung der Nebenflächen hat den Vorteil, dass die Seitenflächen beidseitig auf die Hauptfläche umgefaltet werden können, wobei auf beiden Seiten abgerundete Faltkanten entstehen. Somit kann auf zwei Seiten im Vergleich zu offenen Kanten die Stabilität erhöht werden und die Verletzungsgefahr verringert werden.
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Nach einer weiteren Ausbildung des Zuschnitts ist vorgesehen, dass der Zuschnitt aus Papier oder Pappe, insbesondere aus Wellpappe hergestellt ist. Papier, Pappe und Wellpappe zeichnen sich durch geringe Kosten sowie durch eine gute Eignung zur Wiederverwertung aus (Recycling). Wellpappe entsteht durch das Zusammenkleben von glatten und gewellten Bahnen aus Papier und hat trotz ihrer geringen Dichte eine hohe Festigkeit, so dass aus Wellpappe sehr leichte und trotzdem robuste Zuschnitte hergestellt werden können. Der Zuschnitt kann beispielsweise aus Wellpappe gemäß der Norm DIN 55468, Teil 1, Ausgabe August 2004 hergestellt sein (dort insbesondere Wellenart C). Als besonders vorteilhaft haben sich Wellpappen erwiesen, deren Wellen- und Deckenpapiere eine Stärke im Bereich zwischen 80 g/m2 und 120 g/m2 aufweisen.
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Eine weitere Ausgestaltung des Zuschnitts sieht vor, dass der Zuschnitt eine Dicke im Bereich zwischen 3 mm und 5 mm aufweist. Insbesondere bei der Verwendung von Wellpappe haben sich Zuschnitte mit einer in diesem Bereich liegenden Dicke bewährt und stellen einen guten Kompromiss zwischen geringen Kosten und ausreichendem Flächenstauchdruck dar. Als besonders vorteilhaft haben sich Wellpappen der Wellenart C (Wellenhöhe 3,1 mm bis 3,9 mm) gemäß der Norm DIN 55468, Teil 1, Ausgabe August 2004 erwiesen.
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Nach einer weiteren Abwandlung des Zuschnitts ist vorgesehen, dass die Ausnehmungen rund sind und einen Durchmesser von wenigstens 28 mm, insbesondere wenigstens 30 mm aufweisen. Runde Ausnehmungen mit einem Durchmesser in dem angegebenen Bereich können die meisten Applikationen (z. B. Schraubverschlüsse) aufnehmen und schwächen den Zuschnitt nicht mehr als erforderlich.
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Alternativ oder zusätzlich hierzu ist vorgesehen, dass die Ausnehmungen die Form eines Langlochs haben. Langlöcher weisen eine längliche Form auf, ihre Länge ist also größer als ihre Breite. Die schmalen Seiten können beispielsweise durch Halbkreise gebildet werden, deren Durchmesser der Breite des Langlochs entspricht. Die Langlöcher weisen beispielsweise eine Breite von wenigstens 28 mm oder wenigstens 30 mm und eine Länge im Bereich zwischen 50 mm und 100 mm auf. Langlöcher haben den Vorteil, dass sie gleichzeitig zwei oder mehr Applikationen aufnehmen können. Ein weiterer Vorteil von Langlöchern liegt darin, dass Positionsverschiebungen der Applikationen ausgeglichen werden können. Derartige Positionsverschiebungen können beispielsweise durch Verformungen („Ausbauchungen”) der Verpackungen verursacht werden, die beispielsweise beim Stapeln entstehen. Eine weitere wesentliche Ursache für Ausbauchungen liegt in der Schwerkraft, die auf den Inhalt der Verpackung wirkt und dazu führt, dass sich die Verpackung in ihrem unteren Bereich nach außen wölbt, während in dem oberen Bereich der Verpackung eine Wölbung nach innen auftritt. Die Ausbauchungen erschweren eine präzise Anordnung der Verpackungen; die Abweichungen können jedoch von den Langlöchern ausgeglichen werden. Langlöcher sind auch sinnvoll, wenn der Abstand von zwei Ausnehmungen sehr gering ist und somit nur ein schmaler, schwierig herstellbarer Materialsteg zwischen diesen Ausnehmungen vorhanden wäre. Derartige Ausnehmungen können dann durch ein einziges Langloch ersetzt werden. Wenn mehrere Langlöcher vorhanden sind, können diese parallel oder nicht-parallel zueinander angeordnet sein.
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Eine weitere Ausgestaltung des Zuschnitts sieht vor, dass der Zuschnitt einteilig und/oder eben ausgebildet ist. Eine einteilige Ausbildung hat gegenüber einer aus mehreren Teilen zusammengefügten Konfiguration den Vorteil einer einfacheren Herstellbarkeit sowie einer höheren Festigkeit. Zudem kann auf zusätzliche Bauteile wie Klebestreifen oder dergleichen verzichtet werden. Eine ebene Ausbildung hat den Vorteil, dass einfache und kostengünstige Ausgangsmaterialien verwendet werden können, beispielsweise Wellpappe.
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Die zuvor beschriebene Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung einer mehrlagigen Zwischenlage aus einem Zuschnitt, umfassend die folgenden Schritte: a) Bereitstellen eines Zuschnitts nach einem der Ansprüche 1 bis 10, und b) Falten des Zuschnitts entlang der Faltlinien zwischen der Hauptfläche und der wenigstens einen Nebenfläche. Die Herstellung der Zwischenlage durch Falten hat mehrere Vorteile: Ein Vorteil liegt darin, dass die Lagen der Zwischenlage durch die entstehenden Faltkanten zusammengehalten werden und nicht auf andere Weise (z. B. durch Klebstoff) zusammengehalten werden müssen. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass Falten ein besonders einfaches und kostengünstiges Herstellungsverfahren darstellt. Durch die Verwendung des bereits zuvor beschriebenen Zuschnitts können trotz der Ausnehmungen auch mit einlagigen – und somit besonders günstigen – Zuschnitten Zwischenlagen mit größerer Dicke hergestellt werden.
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Die zuvor beschriebene Aufgabe wird schließlich gelöst durch ein Verpackungssystem, umfassend: eine Palette zum Transport und/oder zur Lagerung von Verpackungen, wenigstens eine Lage von Verpackungen mit Applikationen, und wenigstens eine mehrlagige Zwischenlage mit Ausnehmungen, wobei die Zwischenlage auf der Lage der Verpackungen angeordnet ist. Das Verpackungssystem zeichnet sich dadurch aus, dass die Applikationen der Verpackungen in den Ausnehmungen der Zwischenlage angeordnet sind. Vorzugsweise weist das Verpackungssystem mehrere Lagen von Verpackungen mit Applikationen auf, wobei zwischen jeweils zwei übereinander angeordneten Lagen von Verpackungen eine mehrlagige Zwischenlage mit Ausnehmungen angeordnet ist. Durch die Verwendung einer Zwischenlage mit Ausnehmungen können auch Verpackungen mit abstehenden Applikationen sicher gestapelt werden.
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Nach einer Ausgestaltung des Verpackungssystems ist vorgesehen, dass die Zwischenlage aus einem Zuschnitt nach einem der Ansprüche 1 bis 10 gemäß einem Verfahren nach Anspruch 11 gefaltet ist. Indem einer der bereits zuvor beschriebenen Zuschnitte zur Herstellung der Zwischenlage verwendet wird, stellen sich auch die bereits zuvor beschriebenen Vorteile ein. Insbesondere können auch mit einlagigen – und somit besonders günstigen – Zuschnitten Zwischenlagen mit größerer Dicke hergestellt werden.
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Im Hinblick auf das Verpackungssystem wird weiter vorgeschlagen, dass die Verpackungen durch Umverpackungen zu Einheiten von mehreren Verpackungen, insbesondere zu Einheiten von vier oder sechs Verpackungen zusammengefasst sind. Das Zusammenfassen der Verpackungen zu Einheiten hat – neben der Erfüllung von Kundenwünschen – den technischen Vorteil, dass die Stapelung der Verpackungen sicherer erfolgen kann. Denn eine einzelne Verpackung ist durch den Zusammenhalt mit den anderen Verpackungen derselben Einheit vor dem Herausfallen aus dem Stapel geschützt. Das Zusammenfassen der Verpackungen zu Einheiten kann beispielsweise durch Einschweißen in eine Kunststofffolie oder durch Einstellen in andere Umverpackungen (z. B. sog. „Trays”) erfolgen.
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Hierzu wird schließlich weiter vorgeschlagen, dass jede Einheit von Verpackungen durch eine Zwischenlage mit wenigstens einer anderen Einheit von Verpackungen formschlüssig und/oder kraftschlüssig verbunden ist. Diese Konfiguration setzt voraus, dass die Zwischenlagen wenigstens so groß ausgeführt sind, dass eine Zwischenlage zwei oder mehr Einheiten von Verpackungen abdecken kann und somit formschlüssig und/oder kraftschlüssig miteinander verbinden kann. Eine formschlüssige Verbindung kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Applikationen der Verpackungen in die Ausnehmungen der Zwischenlagen geschoben sind. Eine kraftschlüssige Verbindung kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass durch die Masse der Verpackungen Reibung zwischen den Verpackungen und den Zwischenlagen entsteht.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer lediglich ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1: eine aus dem Stand der Technik bekannte Palette mit mehreren Verpackungen mit Applikationen in perspektivischer Ansicht,
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2: einen erfindungsgemäßen Zuschnitt zur Herstellung einer Zwischenlage in einer Draufsicht,
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3: eine durch den Zuschnitt aus 2 durch Falten entstandene Zwischenlage in einer Draufsicht,
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4: ein erfindungsgemäßes Verpackungssystem in perspektivischer Ansicht,
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5: das Verpackungssystem aus 4 in einer Draufsicht,
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6: zwei aufeinander gestapelte Verpackungen ohne Zwischenlage, und
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7: zwei aufeinander gestapelte Verpackungen mit einer erfindungsgemäßen Zwischenlage.
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1 zeigt eine aus dem Stand der Technik bekannte Palette 1 mit mehreren Verpackungen 2 mit Applikationen 3 in perspektivischer Ansicht. Bei den in 1 gezeigten Verpackungen 2 handelt es sich um quaderförmige Verpackungen 2 aus einem Verbundmaterial, beispielsweise ein Verbund aus mehreren dünnen Lagen aus Papier, Pappe, Kunststoff oder Metall. Bei den Applikationen 3 handelt es sich um Schraubverschlüsse, die auf Ausgießöffnungen geschraubt sind. Die Verpackungen 2 sind zu Einheiten 4 zusammengefasst, die jeweils sechs Verpackungen 2 umfassen. Das Zusammenfassen der Verpackungen 2 zu Einheiten 4 kann beispielsweise durch Einschweißen in eine Kunststofffolie oder durch Einstellen in andere Umverpackungen (z. B. sog. „Trays”) erfolgen. Aufgrund der hervorstehenden Form der Applikationen 3 weisen die Verpackungen 2 keine ebenen Oberseiten auf, was die Stapelung mehrere Schichten von Verpackungen 2 auf der Palette 1 erschwert.
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In 2 ist ein erfindungsgemäßer Zuschnitt 5 zur Herstellung einer Zwischenlage in einer Draufsicht gezeigt. Der Zuschnitt 5 ist aus Wellpappe hergestellt und ist einteilig und eben ausgebildet. Der Zuschnitt 5 umfasst eine zentrale rechteckige Hauptfläche 6 und zwei rechteckige Nebenflächen 7a, 7b. Beide Nebenflächen 7a, 7b sind entlang von Faltlinien 8a, 8b mit der Hauptfläche 6 verbunden. Die Nebenflächen 7a, 7b sind an gegenüberliegenden Seiten der Hauptfläche 6 mit der Hauptfläche 6 verbunden. Die Faltlinien 8a, 8b können beispielsweise als Perforationen ausgestaltet sein und sollen dazu dienen, das Falten der beiden Nebenflächen 7a, 7b auf die Hauptfläche 6 zu vereinfachen (Faltrichtung in 2 durch Pfeile dargestellt).
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Der in 2 dargestellte Zuschnitt 5 weist sowohl im Bereich der Hauptfläche 6 als auch im Bereich beider Nebenflächen 7a, 7b Ausnehmungen 9 auf. Einige der Ausnehmungen 9a sind rund, andere Ausnehmungen 9b haben die Form eines Langlochs. Die runden Ausnehmungen 9a weisen einen Durchmesser D9 von wenigstens 28 mm oder wenigstens 30 mm auf. Die länglichen Ausnehmungen 9b weisen eine Breite B9 von wenigstens 28 mm oder wenigstens 30 mm und eine Länge L9 im Bereich zwischen 50 mm und 100 mm auf. Alle Ausnehmungen 9 der linken Nebenfläche 7a sind in Bezug auf die linke Faltlinie 8a achsensymmetrisch zu einigen Ausnehmungen 9 der Hauptfläche 6 angeordnet, nämlich zu denjenigen Ausnehmungen 9, die in der linken Hälfte der Hauptfläche 6 angeordnet sind. Ebenso sind alle Ausnehmungen 9 der rechten Nebenfläche 7b in Bezug auf die rechte Faltlinie 8b achsensymmetrisch zu einigen Ausnehmungen 9 der Hauptfläche 6 angeordnet, nämlich zu denjenigen Ausnehmungen 9, die in der rechten Hälfte der Hauptfläche 6 angeordnet sind.
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3 zeigt eine aus dem Zuschnitt 5 aus 2 durch Falten entstandene Zwischenlage 10 in einer Draufsicht. Die Zwischenlage 10 ist entstanden, indem der in 2 dargestellte Zuschnitt 5 entlang der Faltlinien 8a, 8b gefaltet wurde, wobei die beiden Nebenflächen 7a, 7b um etwa 180° umgeklappt wurden und nunmehr auf der (in 3 verdeckten) Hauptfläche 6 aufliegen. Es handelt sich daher um eine doppellagige oder doppelschichtige Zwischenlage 10. Im Bereich der Faltlinien 8a, 8b bilden sich Faltkanten 11a, 11b. Zudem bildet sich eine Nahtstelle 12 zwischen den beiden nach innen gefalteten Außenkanten der Nebenflächen 7a, 7b. In 3 ist zudem deutlich erkennbar, dass beide Seitenflächen 7a, 7b gemeinsam eine Fläche abdecken, die der Fläche der Hauptfläche 6 entspricht. Wenn – wie in 3 gezeigt – die beiden Seitenflächen 7a, 7b eine identische Größe aufweisen, ist die Fläche der Hauptfläche 6 doppelt so groß wie die Fläche einer einzelnen Nebenfläche 7a, 7b. Zudem verdeutlicht 3, dass die Ausnehmungen 9 der Seitenflächen 7a, 7b und die Ausnehmungen 9 der Hauptfläche 6 nach dem Falten deckungsgleich übereinander angeordnet sind. Dies ist eine Folge der in Bezug auf die Faltlinien 8a, 8b achsensymmetrische Anordnung der Ausnehmungen 9.
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In 4 ist ein erfindungsgemäßes Verpackungssystem 13 in perspektivischer Ansicht dargestellt. Das Verpackungssystem 13 umfasst neben der bereits aus 1 bekannten Palette 1 auch eine Lage von Verpackungen 2 mit Applikationen 3, die ebenfalls bereits im Zusammenhang mit 1 beschrieben wurde. Als dritte Komponente umfasst das Verpackungssystem 13 eine bereits aus 3 bekannte Zwischenlage 10, die auf die Verpackungen 10 aufgelegt ist. Es ist deutlich erkennbar, dass die Applikationen 3 der meisten Verpackungen 2 in den Ausnehmungen 9 der Zwischenlage 10 angeordnet sind. Die runden Ausnehmungen 9a dienen der Aufnahme einer einzelnen Applikation 3, während die länglichen Aufnahmen 9b der Aufnahme von zwei Applikationen 3 unterschiedlicher Verpackungen 2 dienen. Infolge der doppellagigen Ausbildung der Zwischenlage 10 entspricht die Dicke der Zwischenlage 10 etwa der Höhe der Applikationen 3, so dass durch die Zwischenlage 10 eine weitgehend ebene Fläche zum Stapeln weiterer Lagen von Verpackungen 2 bereitgestellt wird.
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5 zeigt das Verpackungssystem 13 aus 4 in einer Draufsicht. In der Draufsicht sind die Form und die Lage jeder Verpackung 2 besonders gut erkennbar (gestrichelte Linien). Zudem wird deutlich, dass in der Zwischenlage 10 für jede von der Zwischenlage 10 bedeckte Applikation 3 eine Ausnehmung 9 vorgesehen ist, die entweder einer Applikation 3 allein zugeordnet ist (runde Ausnehmung 9a) oder zwei Applikationen 3 gemeinsam zugeordnet ist (längliche Ausnehmung 9b). Das in 5 dargestellte Verpackungssystem 13 umfasst vierzehn Einheiten 4 mit jeweils sechs Verpackungen 2. Sechs Einheiten 4 sind vollständig von der Zwischenlage 10 abgedeckt und acht Einheiten 4 sind teilweise von der Zwischenlage 10 abgedeckt. Die Verpackungen 2 können beispielsweise ein Volumen von 1000 ml und eine Standfläche von 90 mm × 59 mm aufweisen. Die (in 5 verdeckte) Palette 1 kann beispielsweise eine Fläche von 800 mm × 600 mm aufweisen und die Zwischenlage 10 kann beispielsweise eine Fläche von 680 mm × 480 mm aufweisen. In diesem – in 5 dargestellten – Fall wird die äußerste Reihe von Verpackungen 2 nicht von der Zwischenlage 10 bedeckt. Die Zwischenlage 10 ist also kleiner als die Palette 1 und die Größe der von den Verpackungen 2 bedeckten Fläche. Gleichwohl ist jede Verpackung 2 indirekt über mindestens eine andere Verpackung 2 derselben Einheit 4 durch die Zwischenlage 10 gesichert. Die Zwischenlage 10 kann – anders als in 5 gezeigt – auch die Verpackungen 2 der äußeren Reihe teilweise (z. B. 700 mm × 520 mm) oder ganz (z. B. 800 mm × 600 mm) bedecken. Auch andere Dimensionen sind möglich, sofern die Größe der Zwischenlagen an die Größe und Form der Palette und der darauf stehenden Verpackungen angepasst wird.
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In 6 sind zwei aufeinander gestapelte Verpackungen 2a, 2b ohne Zwischenlage gezeigt. Die untere Verpackung 2b weist eine Applikation 3 in Form eines Schraubverschlusses auf. Aufgrund der vorstehenden Form der Applikation 3 berührt die obere Verpackung 2a die untere Verpackung 2b nur an deren Applikation 2. Der vertikale Abstand zwischen den beiden Verpackungen 2a, 2b entspricht daher der Höhe H3 der Applikation 3. Die Höhe H3 der Applikation 3 kann beispielsweise im Bereich zwischen 8 mm und 16 mm, insbesondere im Bereich zwischen 10 mm und 14 mm liegen.
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7 zeigt schließlich zwei aufeinander gestapelte Verpackungen 2a, 2b mit einer erfindungsgemäßen Zwischenlage 10. Bei dem von der Zwischenlage 10 dargestellten Ausschnitt bildet die Hauptfläche 6 die untere Lage und die Nebenfläche 7a bildet die obere Lage der Zwischenlage 10. Die Höhe H10 der Zwischenlage 10 ist vorzugsweise etwas geringer als die Höhe H3 der Applikation 3, da die Verpackungen 2 im gestapelten Zustand typischerweise Ausbuchtungen 14 bilden, die die Differenz ausgleichen. Bevorzugt beträgt die Differenz aus der Höhe H3 der Applikation 3 und der Höhe H10 der Zwischenlage 10 weniger als 6 mm, insbesondere weniger als 4 mm.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Palette
- 2, 2a, 2b
- Verpackung
- 3
- Applikation
- 4
- Einheit
- 5
- Zuschnitt
- 6
- Hauptfläche
- 7a, 7b
- Nebenfläche
- 8a, 8b
- Faltlinie
- 9, 9a, 9b
- Ausnehmung
- 10
- Zwischenlage
- 11a, 11b
- Faltkante
- 12
- Nahtstelle
- 13
- Verpackungssystem
- 14
- Ausbuchtung
- B9
- Breite (der Ausnehmung 9b)
- D9
- Durchmesser (der Ausnehmung 9a)
- L9
- Länge (der Ausnehmung 9b)
- H3
- Höhe (der Applikation 3)
- H10
- Höhe (der Zwischenlage 10)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- CH 703419 A2 [0007]
- DE 8811005 U1 [0007]
- EP 2107009 A1 [0007]
- EP 2112087 A1 [0007]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Norm DIN 55468 [0017]
- Norm DIN 55468 [0018]