DE102015115431B4 - Schallbecher für eine Klarinette mit Feinstrillen, sowie eine Klarinette mit einem solchen Schallbecher - Google Patents

Schallbecher für eine Klarinette mit Feinstrillen, sowie eine Klarinette mit einem solchen Schallbecher Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Schallbecher (S, Sb, Sc) aus einem Holzwerkstoff für eine Klarinette (K), sowie eine damit ausgestattete Klarinette. Erfindungsgemäß befinden sich dabei Feinstrillen (SR, SF, SP) auf zumindest einem Teilbereich (S4, S4b, S42c) der inneren Oberfläche (S4, S4b, S4c) der Schallbecheröffnung (S2, S2b, S2c), welche um die Achse (A) der Schallbecheröffnung verlaufen. Besonders vorteilhaft ist ein Teilbereich (S42c) der Oberfläche (S4c) am Ende (S3c) der Schallbecheröffnung (S2c) mit Feinstrillen (SP) versehen. Die Feinstrillen können als Ringe (SF) annähernd konzentrisch oder als Spirale (SP) mit geringer Steigung um die Achse der Schallbecheröffnung verlaufen. Eine Klarinette mit einem erfindungsgemäßen Schallbecher, weist den Vorteil auf, dass für Fachleute die Spielbarkeit erkennbar erleichtert und ein besonders klarinettentypischer, weicher Klang über alle Register des Instruments gefördert wird. Die Erfindung hat den weiteren besonderen den Vorteil, dass alle diejenigen Stücke einer Klarinette, welche in der Regel mit Tonlöchern und Klappenmechanismen versehen sind, unverändert sind.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Schallbecher aus einem Holzwerkstoff für eine Klarinette, sowie eine Klarinette aus einem Holzwerkstoff mit einem solchen Schallbecher.
  • Bekanntlich wird die in der Bohrung einer Klarinette befindliche Luft durch den von einer Person in das Mundstück eingebrachten Blasdruck in eine Schwingung versetzt. Diese bildet eine stehende Welle in der Bohrung aus und tritt am unteren Ende der Klarinette aus dem Schallbecher als hörbarer Schall aus. Da die Bohrung einen wesentlichen Anteil an der Klangerzeugung und Intonation einer Klarinette hat, wendet der Musikinstrumentenbauer besondere Sorgfalt bei deren Herstellung auf. In der Regel weist die Bohrung weist nahezu über die gesamte Länge der Klarinette den gleichen Durchmesser auf. Lediglich im vorderen Teil des Mundstücks ist diese schlitzförmig verengt und weitet sich im Schallbecher auf.
  • So wird in dem Dokument mit dem Titel „Instrument: Die Bohrung“ (abgerufen im Internet am 11.09.2014 unter http://www.die-klarinetten.de/content/deutsch/klarinette-bohrung.html) ausgeführt, dass die Bohrung ein zylindrisch gebohrtes und poliertes Loch ist, in dem die Luftsäule schwingt. Darin wird empfohlen, dass die Bohrung idealerweise innen möglichst glatt ist. Hierdurch wird ein unerwünschtes Aufquellen des Holzmaterials der Klarinette durch Eindringen von Blasfeuchte gehemmt. Die Glattheit der Oberfläche in der Bohrung wird weiter durch das in der Praxis übliche Ölen und u.U. sogar durch eine Lackierung verstärkt. Hierdurch werden Poren im Holz geschlossen, das Abfließen von Kondenswasser begünstigt sowie ein schwammartiges Auftreiben des Holzes vermieden.
  • Aus der DE 1 010 808 A ist ein Körper für ein Blasinstrument bekannt, welches auf Grund der Bauform der Klasse der Holzblasinstrumente zugeordnet wird. Dieser besteht aus einem Leichtmetall, vorzugsweise Hydronalium. In diesen ist eine aus dem Vollen gebohrte Höhlung eingebracht und mit einer Rasterung versehen. Diese wird mit einer Hartmetallstahlspitze in das Innere des Metallkörpers eingeritzt, und bildet eine Art einer Spirale mit einfacher oder doppelter Wellenlinie in Kreuzrasterung. Ein solcher metallischer Körper für sogenannte Holzblasinstrumente ist schnell und einfach herstellbar. Zudem soll ein derartiges reines Metallinstrument die Klangschönheit eines Holzblasinstruments aufweisen. Gezeigt wird dies in der DE 1 010 808 A in der dortigen Figur am Kopfstück einer Flöte, an dem ein Flötenmundstück angebracht ist. Die Wandung des Körpers des Leichtmetallinstruments weist in diesem Bereich von Tonlöcher und Löcher für die Lagerung einer Mechanik auf. Zudem ist die Innenwand der Bohrung in diesem Bereich mit einem Kreuzraster versehen, das aus zwei etwa senkrecht zueinander verlaufenden Wellenlinien besteht, die in das Hydronalium des Flötenkörpers eingedrückt oder sonstwie eingearbeitet sind. Andere Musikinstrumente und andere Teile von Instrumenten sind in der DE 1 010 808 A weder dargestellt noch näher beschrieben.
  • Aus der DD 26 445 A5 ist eine Klarinette aus Plastik bekannt, welche auf dieselbe Person wie die DE 1 010 808 A zurückgeht. Bei dieser bestehen die Tonlochstücke aus innen aufgerauhten zylindrischen Plastikrohren, an die Becher und Birne angesetzt sind. Die Innenbohrung der Tonlochstücke ist gerastert bzw. aufgeraut, um die porige Oberfläche von Holz nachzubilden und damit eine vergleichbare Dämpfung herzustellen. Dadurch soll sich der Ton so beeinflussen lassen, dass ein Unterschied zwischen Plastik und Holzklarinetten gehörmäßig nicht feststellbar sein soll.
  • Klarinetten, die nicht aus einem Holzwerkstoff bestehen, werden in der Praxis häufig in nicht konzertanten Anwendungen eingesetzt. So werden Klarinetten aus einem Kunststoff, z.B. aus ABS, besonders auf Grund der kostengünstigen Herstellbarkeit z.B. als Anfängerinstrumente eingesetzt. Weiterhin werden Klarinetten aus Metall, z.B. vernickeltem Messing, besonderes auf Grund der Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse z.B. in der Militärmusik und bei Freiluftaufführungen eingesetzt. Bei Anwendungen dieser Art wird eine Klarinette nur selten als Soloinstrument eingesetzt, sodass im Gegensatz zu einem Orchestereinsatz in einem geschlossenen Raum, z.B. einer Konzerthalle, kein besonders weicher Holzton erforderlich ist.
  • In den oben angeführten Schutzrechtsdokumenten wird es bei Holzblasinstrumenten, die nicht aus Holz oder einem Holzwerkstoff bestehen, als notwendig empfunden, deren Klang durch zusätzliche Maßnahmen anzupassen und den gewohnten Klang eines Holz Instruments nachzubilden. Hierzu werden Aufrauhungen der Oberfläche in der Bohrung vorgenommen, in der sich die klangerzeugende stehende Luftschwingung ausbildet. Diese Bohrung verläuft z.B. bei einer Klarinette im Wesentlichen in der Birne sowie den mit den Tonlöchern und der Klappenmechanik versehenen Ober- und Unterstücken.
  • Aus der EP 0 050 314 A2 ist ein Schwingkörper, insbesondere ein Resonanzkörper für Klangerzeugungsgeräte bekannt. Dabei ist der Schwing- bzw. Resonanzkörper mit einer Feinprofilierung versehen. Hierdurch soll das Verhältnis der Biegesteifigkeit zur schwingfähigen Masse des Schwingkörpers herabgesetzt werden, sodass insbesondere bei Saiteninstrumenten eine ausgeglichenere Klangqualität erreichbar sein soll. Hierzu sind z.B. Versteifungselemente auf der Innenseite des Resonanzdeckels eines Streich- oder Zupfinstruments mit Einschnitten und Einkerbungen gezeigt. Weiterhin sind größere Flächenbereiche des Resonanzdeckels mit Scharen von Einschnittlinien versehen. Scharen von linienförmigen Feinschnitten werden zudem auf dem Resonanzboden eines Klaviers, auf dem Griffbrett und dem Halskörper einer Violine sowie auf den Außenseiten eines Bogens für Streichinstrumente vorgeschlagen. Weiterhin sollen auch klangabstrahlende und resonanzbestimmende Elemente von Blasinstrumenten mit entsprechenden Kanten- und Flächen-Kerbstrukturen versehen werden. Gezeigt ist beispielhaft der Tubus eines solchen Instruments mit derartigen Kanten- und Flächen-Kerbstrukturen auf der Außenseite.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen aus einem Holzwerkstoff bestehenden Schallbecher für eine ebenfalls aus einem Holzwerkstoff bestehende Klarinette so weiterzubilden, dass sich die Klarinette durch eine besonders leichtere Ansprache und somit verbesserte Spielbarkeit auszeichnet.
  • Die Aufgabe wird gelöst mit dem in Anspruch 1 angegebenen Schallbecher, sowie mit der in Anspruch 6 angegebenen Klarinette. Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
  • Erfindungsgemäß ist die innere Oberfläche der Schallbecheröffnung teilweise oder vollständig mit Feinstrillen versehen, welche um die Achse der Schallbecheröffnung verlaufen. Anordnung und Ausdehnung der damit versehenen Flächenbereiche entlang der Achse der Schallbecheröffnung kann vom Instrumentenbauer vorzugsweise in Zusammenarbeit mit Musikern durch praktische Versuche optimiert werden. So kann die gesamte Oberfläche im Inneren der Schallbecheröffnung erfindungsgemäß mit Feinstrillen versehen sein, bzw. nur ein z.B. ringsegmentförmiger Teilbereich.
  • Für die Erfindung eignet sich der Schallbecher einer Klarinette in besonderem Maße, da dieser keinen maßgeblichen Einfluss auf die Intonation des Instruments und damit die Richtigkeit der Stimmung in den einzelnen Tonlagen ausübt. Zudem ist dieser in der Regel nicht mit Tonlöchern versehenen, welche zum Zwecke einer sauberen Intonation mit einer besonders großen Maßgenauigkeit bis in den Bereich von 100stel Millimetern anzufertigen sind.
  • Eine Klarinette, die mit einem gemäß der Erfindung ausgeführten Schallbecher ausgestattet ist, weist den Vorteil auf, dass für Fachleute die Spielbarkeit erkennbar erleichtert und ein besonders klarinettentypischer, weicher Klang über alle Register des Instruments gefördert wird. So stellen Klarinettensolisten beim Gebrauch einer erfindungsgemäßen Klarinette eine leichtere Ansprache des Instruments insbesondere auch im 3. Register fest. Zudem wird die Spielbarkeit z.B. von gebundenen Tonfolgen (legato) erleichtert. Weiterhin bleibt bei einer erfindungsgemäßen Klarinette ein weicher Klang auch bei stoßartigen Tonfolgen (staccato) erhalten.
  • Die erfindungsgemäßen Wirkungen werden von Klarinettensolisten besonders intensiv wahrgenommen, da die Oberfläche des den Schallbecher einer Klarinette durchlaufenden Teils der Bohrung gemäß der Erfindung vollständig oder teilweise mit einer Feinstriffelung versehen ist. Der Schallbecher wird bekanntlich von dem letzten Teil der Bohrung am unteren Ende der Klarinette durchzogen. In diesem Bereich erweitert sich die Schallbecheröffnung annähernd trichterförmig oder parabolisch. Für den von der Klarinette erzeugten und in der Umgebung wahrnehmbaren Klang ist der Schallbecher von besonderer Bedeutung, während die Intonation im Wesentlichen von den stehenden Luftschwingungen in den mit Tonlöchern und Klappenmechanismen versehenen Ober- und Unterstücken der Klarinette, sowie der Birne und dem Mundstück beeinflusst wird. Die sich im Schallbecher von der stehenden Schwingung in den oberen, darüber befindlichen Stücken des Instruments ablösenden Schallwellen wandern als hörbarer Klangschall in den Raum und werden bei der erfindungsgemäßen Ausführung des Schallbechers in einem besonderen Ausmaß in der oben beschriebenen Weise positiv beeinflusst.
  • Die Erfindung hat den besonderen den Vorteil, dass alle diejenigen Stücke einer Klarinette, welche in der Regel mit Tonlöchern und Klappenmechanismen versehen sind, völlig unangetastet bleiben. Es ist somit ohne Einschränkungen möglich, auch eine bereits seit längerem im Gebrauch befindliche Klarinette mit einem erfindungsgemäßen Schallbecher auszustatten. Zudem können die Oberflächen der im Mundstück, der Birne sowie dem Ober- und Unterstück befindlichen Bohrungsteile den üblichen Bearbeitungen unterzogen werden. So kann z.B. die Glattheit der Oberfläche der Bohrung in diesen Stücken durch Polieren und Ölen in bekannter Weise verbessert werden. Es werden damit die Poren im Holz geschlossen, so dass ein Eindringen von Blasfeuchte durch Abfließen von Kondenswasser gehemmt wird.
  • Die Erfindung ist uneingeschränkt bei allen Typen von Klarinetten anwendbar, insbesondere bei Klarinetten mit einem französischen- oder deutschen Klappensystem. Es ist auch ohne weiteres möglich, bei einer im Gebrauch befindlichen Böhmklarinette oder Deutschen Klarinette den vorhandenen Schallbecher durch einen gemäß der Erfindung mit Feinstrillen versehenen Schallbecher auszutauschen und damit die erfindungsgemäßen Wirkungen zu erzielen.
  • Weiterhin ist die Erfindung ganz besonders für Schallbecher und damit ausgestatteten Klarinetten geeignet, die aus einem in der Regel besonders hochwertigen Holzwerkstoff bestehen, besonders aus einem Edelholz wie z.B. Grenadill-, Buchsbaum-, Mopane-, Cocobolo-, Rosen- oder Ebenholz, oder einem Holzverbundwerkstoff, wie z.B. dem unter dem Markennamen ARBOFORM vertriebenen Compoundwerkstoff. Da die Erfindung keine Eingriffe in die klangbildenden Stücke einer Klarinette erforderlich macht, welche mit der durchgehenden, zylindrischen Bohrung und den Tonlöchern versehen sind, können vom Instrumentenbauer in der jeweils gewohnten bzw. instrumententypischen Weise hergestellt werden.
  • Vorteilhaft kann die Herstellung einer Feinstriffelung gemäß der Erfindung durch eine Drehbearbeitung des Schallbechers insbesondere mit einem Drehmeißel an einer Drechselbank erfolgen. Auf diese Weise kann die gesamte Oberfläche in der Schallbecheröffnung oder nur ein ausgewählter Teilbereich z.B. mit Ringen aus Feinstrillen versehen werden, die annähernd konzentrisch um die Achse der Bohrung verlaufend. Schließlich kann die Drehbearbeitung auch kontinuierlich mit einer derart erhöhten Vorschubgeschwindigkeit ausgeführt werden, so dass eine flache Spirale aus Feinstrillen ausgebildet wird. Diese verläuft besonders gleichmäßig und mit sehr geringer Steigung um die Achse der Schallbecheröffnung.
  • In der Praxis hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Feinstrillen eine Dichte aufweisen, welche in einem Wertebereich von 15 bis 20 Feinstrillen pro Zentimeter der Achse der Schallbecheröffnung liegt. Eine solche Dimensionierung ist sowohl bei einzelnen, nebeneinander liegenden Ringen als auch bei flachen, spiral- bzw. gewindeartig miteinander verbundenen Windungen als Aufrauung vorteilhaft.
  • Die Erfindung und weitere vorteilhafte Ausführungen derselben werden an Hand von einem in denen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
    • 1 einen Längsschnitt durch die Stücke einer Klarinette,
    • 2 einen Längsschnitt durch eine beispielhafte Ausführungsform eines gemäß der Erfindung ausgeführten Schallbechers, bei dem bevorzugt die gesamte innere Oberfläche der Schallbecheröffnung mit Ringen von Feinstrillen belegt ist, welche bevorzugt annähernd konzentrisch um die Achse der Schallbecheröffnung verlaufen, und
    • 3 einen Längsschnitt durch eine weitere beispielhafte Ausführungsform eines gemäß der Erfindung ausgeführten Schallbechers, bei dem ein am offenen Ende liegender Teilbereich der inneren Oberfläche eine Spirale aus Feinstrillen aufweist, die in einer sehr geringen Steigung um die Achse der Schallbecheröffnung verläuft.
  • 1 zeigt einen exemplarischen Längsschnitt durch die Stücke einer Klarinette K mit der Achse A. Diese sind bekanntlich das Mundstück M, die Birne B, auch Fässchen genannt, das Oberstück O mit Tonlöchern und einem ersten Teil des Klappenmechanismus, das Unterstück U mit weiteren Tonlöchern und einem zweiten Teil des Klappenmechanismus sowie dem Schallbecher S am unteren, offenen Ende S3 des Instruments. Zur besseren Übersicht sind in 1 die am Ober- und Unterstück O, U befindlichen Tonlöcher und Klappenmechanismen nicht dargestellt.
  • Die Stücke der Klarinette oberhalb des Schallbechers S, d.h. das Mundstück M, die Birne B, sowie das Ober- und Unterstück O, U werden von einer zylindrischen Bohrung durchzogen. Die Bohrung setzt sich somit zusammen aus dem Bohrungsteil M2 im Mundstück M, dem Bohrungsteil B2 in der Birne B, dem Bohrungsteil O2 im Oberstück O sowie dem Bohrungsteil U2 im Unterstück U. Die für die Tonbildung des Instruments notwendige stehende Luftschwingung bildet sich im Wesentlichen in diesen Stücken aus. Die Bohrung geht schließlich in die Schallbecheröffnung S2 über, welche sich trichterförmig bis zum Ende S3 des Instruments erweitert.
  • Zum Aufbau eines gesamten Instruments werden die Stücke in bekannter Weise über Einsteckbereiche miteinander verbunden, welche in bekannter Weise entweder als ein vorstehender, mit Kork belegter zylindrischer Zapfen oder als eine zylindrische Bohrung ausgeführt sind. So wird das Mundstück M mit der Blasöffnung M3 über den Einsteckbereich M1 mit dem oberen Einsteckbereich B1a der Birne B verbunden. Diese wiederum wird über den unteren Einsteckbereich B1b mit dem oberen Einsteckbereich 01a des Oberstücks O und dieses schließlich über den unteren Einsteckbereich O1b mit dem oberen Einsteckbereich U1b des Unterstücks U verbunden. An den unteren Einsteckbereich U1b am unteren Ende des Unterstücks U wird schließlich der Schallbecher S mit der Schallbecheröffnung S2 und dem Ende S3 über dessen Einsteckbereich S1 angesteckt.
  • Erfindungsgemäß ist die Oberfläche S4 im Inneren der Schallbecheröffnung S2 im Schallbecher S teilweise oder vollständig mit Feinstrillen SR versehen. In den nachfolgenden 2 und 3 werden am Beispiel der Schallbecher Sb und Sc weitere, besonders vorteilhafte Ausführungen der Erfindung exemplarisch erläutert.
  • So zeigt 2 einen Längsschnitt durch den beispielhaften Schallbecher Sb mit einer sich z.B. konisch erweiternden Schallbecheröffnung S2b. Diese ist gemäß der Erfindung auf der gesamten Oberfläche S4b im Inneren mit Ringen SF aus Feinstrillen versehen. Diese können z.B. durch eine Drehbearbeitung mit einem Drehmeißel auf einer Drechselbank hergestellt werden. Die Feinstrillen liegen annähernd konzentrisch um die Achse A der Schallbecheröffnung S2b im Schallbecher Sb. So wie in 1 ist auch im Beispiel der 2 die gesamte Oberfläche S4b vom unteren Ende des Einsteckbereichs S1b bis zum Ende S3b der Schallbecheröffnung S2b gleichmäßig mit eng aneinander liegenden Feinstrillenringen SF belegt.
  • 3 zeigt einen Längsschnitt durch einen weiteren beispielhaften Schallbecher Sc mit einer sich z.B. parabolisch erweiternden Schallbecheröffnung S2c. Bei dieser ist nur ein unterer Teilbereich S42c der Oberfläche S4c im unteren Bereich S22c der Schallbecheröffnung S2c gemäß der Erfindung mit Feinstrillen versehen. Dieser Bereich verläuft im Beispiel der 3 etwa von der Mitte der Schallbecheröffnung S2c bis an das Ende S3c, d.h. in etwa im unteren Teil des sich erweiternden Bereichs des Schallbechers. Demgegenüber weist der Oberflächenteil S41c im oberen Bereich S21c der Schallbecheröffnung S2c eine unbearbeitete, meist glatte Oberfläche auf und ist mit den Oberflächen in den Bohrungsteilen M2, B2, O2, U2 vergleichbar.
  • Abhängig vom jeweiligen Aufbau, der Ausführung und dem Erhaltungszustand der jeweiligen Klarinette hat es sich in der Praxis vielfach als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn gemäß der Ausführung von 3 die Oberfläche auf einem am Ende der Schallbecheröffnung befindlichen Teilbereich mit Feinstrillen versehen ist. Es handelt sich dabei bevorzugt um den unmittelbar vor dem Klangaustrittsende S3c befindlichen Bereich, in dem die Weite der Schallbecheröffnung S2c im Vergleich zum Querschnitt der zylindrischen Bohrung in den blastechnisch davor liegenden Stücken M, B, O und U bereits merklich zugenommen hat. Dieser ist räumlich deutlich vom unteren Ende der zylindrischen Bohrung beabstandet, welches etwa im Einsteckbereich S1c für das Unterstück U liegend angenommen werden kann.
  • Offensichtlich wirken sich die erfindungsgemäßen Feinstrillen im Endbereich des Schallbechers, wo bereits eine starke schwingungstechnische Entkopplung der sich von der stehenden Schwingung als hörbarer Schall ablösenden Schallwellen stattgefunden hat, besonders positiv auf deren Klang aus. So wird die klangtechnische Modulierung des Tones einer Klarinette, die mit einem erfindungsgemäßen Schallbecher gemäß der Ausführung von 3 ausgestattet ist, von Musikern in Form einer merklichen Zunahme der sogenannte Tonwärme deutlich wahrgenommen, ohne dass hierdurch die gewohnte Güte der Intonation eines in der Regel aus einem sehr hochwertigen Holzwerkstoff bestehenden Instruments beeinträchtigt wird. Bei der Ausführung im Beispiel der 3 sind die Feinstrillen besonders vorteilhaft in Form einer Spirale SP ausgeführt. Diese verläuft in einer sehr geringen Steigung um die Achse A der Schallbecheröffnung S2c. Auf Grund der Feinheit der Rillen und der außerordentlich geringen Steigung des Verlaufes der Spirale sind deren Windungen annähernd ringförmig und nehmen eine annähernd radiale Lage um die Achse A ein. Eine derartige Aufrauung ist besonders gleichmäßig mit Hilfe einer kontinuierlichen Drehbearbeitung bei erhöhter Drehgeschwindigkeit z.B. mit einem Drehmeißel an einer Drechselbank herstellbar. Bei einer anderen, nicht dargestellten Ausführung kann sich die Spirale SP auch über die gesamte Oberfläche S2c erstrecken, d.h. vom unteren Ende des Einsteckbereiches S1c bis zum Ende S3c.
  • Vorteilhaft weisen die Feinstrillen in den Beispielen der 2 und 3 eine Dichte auf, die in einem Wertebereich von 15 bis 20 Feinstrillen pro Zentimeter H der durch die Bohrungsteile M2, B2, O2, U2 und die Schallbecheröffnung S2b verlaufenden Achse A liegt. In 2 ist ein Abschnitt H auf der Achse A symbolisch kenntlich gemacht. Die Erfindung hat gezeigt, dass Feinstrillen dieser Art auch in die Oberfläche eines einem Holzwerkstoff, z.B. aus Grenadillholz oder einem Holzverbundwerkstoff, auch Holzcompoundmaterial genannt, bestehenden Schallbechers eingebracht werden können.
  • In den 2 bzw. 3 sind die zur Veranschaulichung der Ringe SF bzw. der Spirale SP gewählten Schraffuren, besonders deren Linienstärken und Linienabstände, nach darstellungstechnischen Gesichtspunkten so ausgewählt, dass sich diese drucktechnisch abbilden lassen. Diese stellen somit keine realistischen Abbilder der tatsächlichen, in der Praxis in der Regel enger aneinander liegenden Ringe SF auf der Schallbecheröffnung S2b bzw. eine geringere Steigung aufweisenden Windungen der Spirale SP auf der Schallbecheröffnung S2c dar.
  • Bezugszeichenliste
  • K
    Klarinette
    A
    Achse
    H
    ca. ein Zentimeter Achsenlänge
    M
    Mundstück
    M1
    zylinderförmiger Einsteckbereich
    M2
    Mundstückbohrung
    M3
    Blasöffnung
    B
    Birne
    B1a, B1b
    zylinderförmige Einsteckbereiche
    B2
    Birnenbohrung
    O
    Oberstück mit Tonlöchern und Klappenmechanismus
    O1a, O1b
    zylinderförmige Einsteckbereiche
    O2
    Oberstückbohrung
    U
    Unterstück mit Tonlöchern und Klappenmechanismus
    U1a, U1b
    zylinderförmige Einsteckbereiche
    U2
    Unterstückbohrung
    S
    Schallbecher
    S1
    Einsteckbereich für Unterstück
    S2
    Schallbecheröffnung
    S3
    offenes Ende
    S4
    Oberfläche im Inneren der Schallbecheröffnung
    SR
    Feinstrillen um die Achse
    Sb
    ein beispielhafter Schallbecher
    S1b
    Einsteckbereich für Unterstück
    S2b
    Schallbecheröffnung, z.B. trichter- oder kegelförmig bzw. konisch
    S3b
    Ende der Schallbecheröffnung
    S4b
    Oberfläche im Inneren der Schallbecheröffnung
    SF
    Ringe aus Feinstrillen annähernd konzentrisch um die Achse
    Sc
    ein beispielhafter Schallbecher
    S1c
    Einsteckbereich für Unterstück
    S2c
    Schallbecheröffnung, z.B. parabolisch
    S21c, S22c
    oberer, unterer Bereich der Schallbecheröffnung
    S3c
    Ende der Schallbecheröffnung
    S4c
    Oberfläche im Inneren der Schallbecheröffnung
    S41c, S42c
    Oberflächenteil im oberen, unteren Bereich der Schallbecheröffnung
    SP
    Spirale aus Feinstrillen im unteren Bereich S22c der Schallbecheröffnung mit sehr geringer Steigung um die Achse

Claims (6)

  1. Schallbecher (S, Sb, Sc) aus einem Holzwerkstoff für eine Klarinette (K), mit Feinstrillen (SR, SF, SP) auf zumindest einem Teilbereich (S4, S4b, S42c) der inneren Oberfläche (S4, S4b, S4c) der Schallbecheröffnung (S2, S2b, S2c), welche um die Achse (A) der Schallbecheröffnung verlaufen.
  2. Schallbecher nach Anspruch 1, wobei ein Teilbereich (S42c) der Oberfläche (S4c) am Ende (S3c) der Schallbecheröffnung (S2c) mit Feinstrillen (SP) versehen ist.
  3. Schallbecher nach Anspruch 1 oder 2, mit Ringen (SF) aus Feinstrillen, welche annähernd konzentrisch um die Achse (A) der Schallbecheröffnung (S2b) verlaufen.
  4. Schallbecher nach Anspruch 1 oder 2, mit einer Spirale (SP) aus Feinstrillen, welche in einer sehr geringen Steigung um die Achse (A) der Schallbecheröffnung (S2c) verläuft.
  5. Schallbecher nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Feinstrillen (SR, SF, SP) eine Dichte aufweisen, die in einem Bereich von etwa 15 bis 20 Feinstrillen (SR, SF, SP) pro Zentimeter (H) der Achse (A) der Schallbecheröffnung (S2b) liegt.
  6. Klarinette (K) aus einem Holzwerkstoff, mit einem Schallbecher (S, Sb, Sc) nach einem der vorangegangenen Ansprüche.
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