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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einnehmen eines Feststoffs insbesondere von Medizin oder Medikamenten insbesondere in Ausgestaltung als Tablette beispielsweise als Kapsel oder in Form eines Pulvers oder eines Granulats.
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Vorrichtungen sind aus der Praxis bekannt, die die Einnahme von Tabletten erleichtern sollen. Herkömmliche Vorrichtungen berücksichtigen meistens nicht die Problematik bei der eigentlichen Einnahme der Tabletten. Eine erhebliche Anzahl von Patienten weist physiologisch oder psychologisch bedingte Schluckbeschwerden auf, die das Einnehmen von Tabletten zu einer erheblichen Belästigung werden lassen. Selbst wenn zunächst die Tablette eingenommen und anschließend mit einer Flüssigkeit nach gespült wird, erweist es sich bei derartigen Patienten häufig, dass die Tablette innerhalb des Mundes verblieben ist, auch wenn die Flüssigkeit geschluckt wurde. Je nach Krankheitsbild kann es erforderlich sein, dass die Patienten eine Mehrzahl von Tabletten an jedem Tag einnehmen müssen, so dass derartige Schluckbeschwerden das Wohlbefinden des Patienten erheblich beeinträchtigen können.
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Viele ältere Menschen und Kinder haben Probleme mit der Einnahme von Medikamenten. Viele Tabletten sind nicht überzogen, so dass diese schwer einzunehmen sind, da diese bei Berührung von Mundschleimhäuten sofort hängen bleiben und dann nicht mehr richtig in die Speiseröhre transportiert werden können. Ebenso können größere Tabletten einen unangenehmen Würgereiz bei der Einnahme erzeugen. Bei Kindern können sich Probleme bei der Einnahme von Medikamenten ergeben, da deren Mund- und Rachenraum relativ klein ist. Ebenso ist die Schluckfähigkeit bei Kindern im Vergleich zu Erwachsenen eingeschränkter da relativ schnell ein Würgegefühl einsetzt.
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Die
DE 298 01 440 U1 offenbart eine Tabletten-Einnahmehilfe, die auf eine Getränkeflasche aufgesetzt wird und somit ein Verlängerungsrohr für die Getränkeflasche bildet, so dass das Getränk nicht mehr unmittelbar aus der Getränkeflasche, sondern aus der Vorrichtung getrunken wird, wobei diese mit einem Kupplungsabschnitt einen Strömungskanal ausbildet, in dem ein Tablettenträger angeordnet ist. Dieser Stand der Technik ist in Verbindung mit
1 näher beschrieben.
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Nachteilig können hier Tabletten nicht optimal mit der Flüssigkeit in den Mundraum einfließen, da bedingt durch einen engen Flaschenhals die Tabletten sich verhaken und verkanten können. Des Weiteren können Kinder und ältere Menschen mit Flaschen dieser Art schwer hantieren.
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Die
DE 198 55 809 A1 offenbart einen Trinkbecher zur Hilfe bei der Tabletteneinnahme dadurch gekennzeichnet dass sich in seinem Inneren eine durch Löcher oder Stege flüssigkeitsdurchlässige nach oben offene Halbröhre zur Aufnahme einer Tablette oder Kapsel befindet. Zur Einnahme wird die Tablette oder Kapsel in die Halbröhre eingelegt und der Becher so mit einer Flüssigkeit gefüllt dass sich die Halbröhre mit der Tablette noch oberhalb der Flüssigkeitsoberfläche befindet. Durch Kippen des Bechers wird die Tablette mit dem Wasserschwall, unter Umgehung des Zungenkontaktes, direkt in die Speiseröhre gespült.
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Hierzu ergibt sich ein Nachteil, dass speziell Kinder und ältere Menschen schwer am Becherrand mit dem Mund ansetzen können, um eine Tablette und eine größere Menge Flüssigkeit aufzunehmen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren zu schaffen, mit der das Einnehmen eines Feststoffes insbesondere von Medizin oder Medikamenten insbesondere in Form von Tabletten, Kapseln, Pulver und/oder Granulat erleichtert wird. Es soll eine Vorrichtung zur einfachen Einnahme eines Feststoffes insbesondere Medikaments beispielsweise in Form einer Tablette, beispielsweise als Kapsel, in Verbindung mit einem eine Flüssigkeit aufnehmenden Behälter derart bereit gestellt werden, dass der Feststoff insbesondere das Medikament oder ein Nahrungsergänzungsmittel einfach zusammen mit der Flüssigkeit in den Mund einer Person oder eines Patienten zuführbar ist.
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Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß dem Hauptanspruch und ein Verfahren gemäß dem Nebenanspruch gelöst.
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Gemäß einem ersten Aspekt wird eine Vorrichtung, insbesondere ein Deckel, zur Einnahme eines Feststoffes insbesondere eines Medikaments vorgeschlagen, die einen flächigen Abdeckbereich zur Abdeckung eines Behälters zur Aufnahme einer Flüssigkeit, einen Strömungskanal zum Ausströmen der Flüssigkeit aus dem Behälter und einen Zuführungskanal zum Zuführen des Feststoffes insbesondere des Medikaments in die strömende Flüssigkeit aufweist, wobei der Strömungskanal sich innerhalb und entlang eines sich aus dem Abdeckbereich länglich erstreckenden, insbesondere schnabelförmigen, Mundstückes erstreckt, und der Zuführungskanal sich entlang des Abdeckbereichs und lateral beziehungsweise seitlich in den Strömungskanal erstreckt.
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Es wird nun vorteilhaft ein Feststoff insbesondere ein Medikaments, beispielsweise eine Tablette, gleichzeitig mit der Flüssigkeit in den Mund eines Patienten gelangen. Dessen unbewusstes „Verstecken” des Feststoffes insbesondere des Medikaments gegenüber der Flüssigkeit, was einen Verbleib des Feststoffes im Mund bewirken kann, wird dadurch erschwert oder unmöglich gemacht. Ein sicheres und für die trinkenden Person insbesondere den Patienten unproblematisches Verschlucken des Feststoffes gemeinsam mit dem Flüssigkeitsstrom wird ermöglicht. Es kann eine Tablette einfach mit einer Flüssigkeit eingenommen werden und während eines Trinkens als Feststoff der entnommenen Flüssigkeit zuführbar sein.
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Gemäß einem zweiten Aspekt wird ein erfindungsgemäßes Verfahren für die vorgeschlagene Vorrichtung derart angewendet, dass bei einer Feststoffeinnahme insbesondere einer Medikamenteneinnahme ein zum Strömungskanal entferntes distales Ende des Zuführungskanals beim Trinken insbesondere von einem Patienten um eine Rotationsachse aus einer Horizontalen nach oben gedreht wird und ein durch die Feststoffeinführungsöffnung eingebrachter Feststoff oder Medikament mittels Schwerkraftwirkung sich durch den Zuführungskanal in die durch den Strömungskanal ausströmende Flüssigkeit bewegt.
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Gemäß der Vorrichtung wird ein Feststoff insbesondere ein Medikament zunächst außerhalb des Strömungskanales angeordnet. Erst wenn der Patient bereits trinkt, bewegt sich gemäß der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Feststoff insbesondere die Tablette ohne einen zusätzlichen Tablettenträger in den Strömungskanal, so dass während des Trinkvorganges der Feststoff in die Flüssigkeit gelangt und mit der Flüssigkeit einfach getrunken wird.
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Feststoffe und insbesondere Medikamente können mit ausreichender Flüssigkeitsmenge schnell und einfach in Mund, Rachen und Speiseröhre und in den Magen gelangen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden in Verbindung mit den Unteransprüchen beansprucht.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung können das Mundstück und der Zuführungskanal räumlich sich entlang eines Durchmessers eines kreisförmigen Abdeckbereichs erstrecken und das Mundstück kann in einem radial äußeren Randbereich ausgebildet sein. Letzteres bietet einer Person insbesondere einem Patienten eine Seite der Vorrichtung an, von der diese(r) aus der Vorrichtungs-Behälter-Kombination trinkt. Es wird eine einfach Trinkorientierung und Ausrichtung der Vorrichtung im Raum der Person insbesondere dem Patienten angeboten.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann ein zum Strömungskanal fernes Ende des Zuführungskanals auf der dem Abdeckbereich abgewandten Seite eine Feststoffeinführungsöffnung aufweisen. Diese kann in Verbindung mit der Form des Zuführungskanals einen Tablettenschacht ausbilden, in den Feststoffe und insbesondere Medikamente beispielsweise Tabletten in beliebigen Formen sauber und einfach eingegeben werden können.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann eine Abdeckplatte das Mundstück und den Zuführungskanal auf der Seite zum Behälter als Teilbereich des Abdeckbereichs begrenzen. Der flächige Abdeckbereich weist im Bereich des Mundstücks und des Zuführungskanals eine Abdeckplatte auf, die in den Abdeckbereich integriert oder integrierbar ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die Abdeckplatte im Bereich des Strömungskanals einen Durchlass zum Ausströmen der Flüssigkeit aus dem Behälter und der Durchlass kann insbesondere eine Vielzahl von runden und/oder eckigen Durchgängen aufweisen. Der Durchlass kann ebenso eine einzelne Durchgangsöffnung durch die Abdeckplatte sein. Der Durchlass kann mittels dessen Größe, Anzahl und Form von Durchgängen eine Menge und Geschwindigkeit von ausströmender Flüssigkeit zum Zeitpunkt eines Eintauchens eines fallenden Feststoffs beispielsweise einer fallenden Tablette einstellen und optimieren.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die Abdeckplatte auf der Seite zum Mundstück und Zuführungskanal eine Oberfläche, beispielsweise eine Oberflächenbeschichtung, zur Einstellung eines Reibungskoeffizienten und/oder eine Erhöhung quer zum Zuführungskanal aufweisen. Die Vorrichtung kann vorteilhaft derart optimiert werden, dass ein Feststoff insbesondere ein Medikament beim Kippen oder Drehen der Deckel-Behälterkombination erst nach einer bereits ausgeströmten und/oder zu einer bestimmten Flüssigkeitsmenge aus oder im Strömungskanal in die Flüssigkeit fällt. Ein eingestellter Reibungskoeffizient und die ausgestaltete Erhöhung können das Fallen des Feststoffs insbesondere der Tablette gezielt hinsichtlich Beginn, Fallgeschwindigkeitsverlauf und/oder Falldauer im Zuführungskanal wirksam beeinflussen und optimieren. Bei glatten Feststoffoberflächen oder Medikamentenoberflächen kann die Oberfläche der Abdeckplatte haftender ausgestaltet sein. Bei pastöseren Feststoffen und Medikamenten kann die Oberfläche glatter gewählt sein, um einen bestimmten Fallverlauf für den jeweiligen Feststoff einzustellen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die Abdeckplatte in den Abdeckbereich lösbar fixierbar sein und insbesondere auf der Seite zum Behälter zur einfachen Handhabung einen Handgriff aufweisen. Mit diesem kann die Abdeckplatte einfach in dem Abdeckbereich fixiert und wieder entnommen werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der Strömungskanal sich in einem Winkel von circa 90° bis circa 10° aus dem flächigen Abdeckbereich erstrecken und/oder der Zuführungskanal sich in einem Winkel von größer circa 80° und kleiner circa 100°, insbesondere unter einem Winkel von circa 90°, in den Strömungskanal erstrecken. Je lotrechter das Mundstück gebildet ist, desto sicherer kann eine Flüssigkeit im Behälter gehalten werden. Der Zuführungskanal erstreckt sich unter einem ausgewählten Winkel in den Strömungskanal, wobei mittels dieses Winkels der Fallverlauf eines Feststoffes wirksam beeinflusst und optimiert werden kann. Ein 90° Winkel beaufschlagt auf einen Feststoff insbesondere ein Medikament weder eine zusätzliche Beschleunigung noch eine Abbremsung des Feststoffs und kann hierzu als neutral angesehen werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die Vorrichtung derart ausgebildet sein, dass einer Person insbesondere einem Patienten eindeutig eine Trinkorientierung der Vorrichtung relativ zu diesem und ein Bereich einer Rotationsachse angeboten werden, um die Vorrichtung beim Trinken einfach von der Person drehbar bereitzustellen. Ein Ausrichtungshilfe kann eine Form des Mundstücks sein, das sich beispielsweise im Querschnitt entlang einer quer zur angebotenen Trinkorientierung verlaufenden Längsachse erstreckt, die parallel zur angebotenen Rotationsachse verläuft. Ebenso kann das Mundstück mittels einer Schnabelform eine Ausrichtung der Vorrichtung zum Trinken dem Trinkenden anbieten. Ebenso kann der Zuführungskanal sich entlang der angebotenen Trinkorientierung auf der der trinkenden Person abgewandten Seite des Mundstückes erstrecken. Eine Person kann die Vorrichtung einfach derart mittels dem Zuführungskanal ausrichten, dass dessen Orientierung im Raum quer zur Längsachse des Mundstückausgangs und lotrecht zu einer Querachse der Person ist. Die Querachse der Person insbesondere des Patienten kann beispielsweise lotrecht zu einer Symmetrieebene der Person verlaufen.
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Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Figuren näher beschrieben. Es zeigen
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1 zeigt einen Querschnitt eines Ausführungsbeispiels einer herkömmlichen Vorrichtung;
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2 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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3 einen Längsschnitt des Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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4 einen Querschnitt des Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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5 eine Ansicht von unten auf das Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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1 zeigt einen Querschnitt eines Ausführungsbeispiels einer herkömmlichen Vorrichtung 1. Ein Kupplungsabschnitt 3, der auch als Dreh- oder Schraubverschluss oder als ein Klemm- oder Clipverschluss ausgestaltet sein kann, der auf das Verschlussgewinde einer Getränkeflasche 2 aufgebracht werden kann. Am gegenüberliegenden Ende weist die Vorrichtung 1 einen vorrichtungseigenen Verschlussdeckel 5 auf. Ein Tablettenträger 7 ist schubladenartig ausgestaltet und in einem Stutzen 9 beweglich geführt, wobei der Stutzen 9 in einen Strömungskanal 6 mündet. Der Tablettenträger 7 weist eine Vorderwand 10 auf sowie eine Rückwand 11, an die sich ein Schieber 12 mit einer Druckfläche 14 anschließt. Der Boden des Tablettenträgers 7 ist gelocht. Der Stutzen 9 weist an seiner Oberseite eine Eingabeöffnung 15 auf, durch die eine Tablette 8 in den Tablettenträger 7 eingelegt werden kann. Nach Abnahme des Verschlussdeckels 5 kann die Getränkeflasche 2 mitsamt der Vorrichtung 1 nun angesetzt werden, so dass der Patient das Getränk trinken kann. Während des Trinkvorgangs kann der Schieber 12 durch Druck auf die Druckfläche 14 in den Stutzen 9 eingeschoben werden, wobei sich der Tablettenträger 7 mitsamt der Tablette 8 in den Strömungskanal 6 bewegt.
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2 zeigt eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Diese ist als Deckel 1 für einen nicht dargestellten Behälter 5, der beispielsweise ein Becher, eine Tasse oder ein Glas sein kann, ausgebildet. Ein Mundstück 11 erstreckt sich aus einem flächigen Abdeckbereich 3, der den Behälter 5 über dessen Ausgangsöffnung flächig abdeckt. Mit Bezug auf die erfindungsgemäße Vorrichtung kann der flächige Abdeckungsbereich 3 mit einem Dreh- oder Schraubverschluss ausgestaltet sein oder als ein Klemm- oder Clipverschluss ausgestaltet sein, derart dass der Deckel 1 mit dem Behälter 5 insbesondere dicht verbindbar ist. Der Deckel 1 kann den Behälter 5 derart abschließen, dass eine Ausgestaltung als Schnabeltasse oder Schnabelbecher geschaffen wird.
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Eine Schnabeltasse ist eine Tasse mit einem schnabelförmig oder schnabelartig zulaufenden Mundstück. Ein Getränk kann somit direkt in einen Mundraum fließen und Lippen müssen nicht zugespitzt werden, wie bei anderen Tassen oder Gläsern. Schnabeltassen werden insbesondere bei bettlägerigen Kranken, bei Kindern und ebenso älteren Menschen verwendet, um das Trinken zu erleichtern. Bekannt ist ebenso ein Schnabelbecher, der eine Kombination eines Plastikbechers mit einem Schnabelaufsatz ist. Schnabeltassen sind in Altenheimen, Seniorenheimen, Kindergärten und Krankenhäusern zu finden. Diese Art von Trinkgefäß ist für alle Altersgruppen zu Händeln. Vorteilhaft kann ein Schnabelbecher sauber am Mund angesetzt werden. 2 zeigt ein schnabelförmiges Mundstück 11 in dem ein Strömungskanal 7 zum Ausleiten einer Flüssigkeit, insbesondere Wasser, aus dem Behälter 5 geschaffen ist. Mittels der Form, insbesondere Schnabelform, des Mundstückes 11, das ebenso als Mundansatz bezeichnet werden kann, kann ein komfortables Trinken für alle Menschen ermöglicht werden.
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Das Mundstück 11 und der Zuführungskanal 9 sind entlang eines Durchmessers des kreisförmigen Abdeckbereichs 3 ausgebildet und das Mundstück 11 ist in einem radial äußeren Randbereich geschaffen. Das Mundstück 11 kann vorteilhaft die Form eines Schnabels aufweisen.
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Die erfindungsgemäße Feststoff- insbesondere Medikamenten-Einnahmehilfe bildet einen Behälteraufsatz beispielsweise einen Schnabelbecheraufsatz mit einem zusätzlichen Zuführungskanal 9 weiter, in den man Feststoffe insbesondere Medikamente durch eine Feststoffeinführungsöffnung 13 bequem in ein dafür vorgesehenes Einlegefach eingeben kann. Nach der Eingabe insbesondere der Tablette(n) in das Einlegefach kann mittels einfachen Ansetzens des Behälteraufsatzes eine verbesserte störungsfreie Einnahme bewirkt werden. Der Feststoff insbesondere die Tablette wird durch ausreichend Flüssigkeit und mit einer wirksamen Strömungsgeschwindigkeit in die Speiseröhre bis zum Magen transportiert.
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Die Vorrichtung ist derart ausgebildet, dass einer Person insbesondere einem Patienten eindeutig eine Trinkorientierung der Vorrichtung relativ zu dieser beziehungsweise diesem und ein Bereich einer Rotationsachse angeboten werden, um die die Vorrichtung beim Trinken von der Person drehbar ist, wobei insbesondere das Mundstück 11 sich in einem Querschnitt entlang einer quer zur angebotenen Trinkorientierung verlaufenden Längsachse erstreckt, die parallel zur angebotenen Rotationsachse verläuft und/oder eine Schnabelform aufweist und/oder insbesondere der Zuführungskanal 9 sich entlang der angebotenen Trinkorientierung auf der der trinkenden Person abgewandten Seite des Mundstückes 11 erstreckt. Ein Drehpfeil in 2 soll eine Drehung des Deckels 1 bei der Feststoffeinnahme darstellen. Feststoffe können beispielsweise Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel oder Messsonden sein. Grundsätzlich sind beliebige Feststoffe umfasst, die in einen biologischen Körper mittels Trinken mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung eingebracht werden sollen.
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Beispielsweise bei der Tabletteneinnahme wird ein zum Strömungskanal 7 distales Ende des Zuführungskanals 9 beim Trinken von einem Patienten um eine Rotationsachse aus einer Horizontalen nach oben gedreht und eine durch die Feststoffeinführungsöffnung 13 eingebrachte Tablette mittels Schwerkraftwirkung durch den Zuführungskanal 9 in die durch den Strömungskanal 7 ausströmende Flüssigkeit bewegt.
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Für Senioren ist die erfindungsgemäße Vorrichtung vorteilhaft, denn bei Senioren trocknen Schleimhäute im Mund leicht aus, wodurch beispielsweise Medikamente in allen Formen schwieriger eingenommen werden können. Bei der Verabreichung von Medikamenten an Senioren kommt es häufig dazu, dass die Medikamente an Zunge oder im Rachenraum kleben bleiben. Diese Schwierigkeit kann die Vorrichtung als Medikamenten-Einnahmehilfe überwinden, da nun Tabletten oder Tablettengranulat mit ausreichender Flüssigkeitsmenge in die Speiseröhre eingespült werden kann, ohne dass Zunge oder Rachenraum berührt werden und ein Verkleben erfolgen kann. Ein weiterer Vorteil der Vorrichtung ist, dass die Medikamente, insbesondere feste Tablettenkörper, vom Patienten nicht gesehen werden können, wenn die Medikamente bereits im Zuführungskanal positioniert sind, so dass somit einer Aversion und Hemmung von Patienten gegen Medizin entgegen gewirkt werden kann.
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Für Kinder ist die erfindungsgemäße Vorrichtung ebenso vorteilhaft, da diese relativ kleine Mund- und Rachenräume von und bei eingeschränkter Schluckfähigkeit ein relativ häufig gegebenes Würgegefühl bei Kindern berücksichtigt.
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3 zeigt einen Längsschnitt des Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, die als Deckel 1 ausgebildet ist. Der Strömungskanal 7 erstreckt sich räumlich innerhalb und entlang des sich aus dem Abdeckbereich 3 länglich erstreckenden Mundstückes 11, und der Zuführungskanal 9 erstreckt sich entlang des Abdeckbereichs 3 und lateral in den Strömungskanal 7. Ein zum Strömungskanal 7 fernes oder distales Ende des Zuführungskanals 9 weist auf der dem Abdeckbereich abgewandten Seite, eine Feststoffeinführungsöffnung 13 auf. Eine Abdeckplatte 15 begrenzt das Mundstück 11 und den Zuführungskanal 9 auf der Seite zum Behälter 5 als Teilbereich des Abdeckbereichs 3. Die Abdeckplatte 15 kann in den Abdeckbereich 3 lösbar fixierbar sein und insbesondere auf der Seite zum Behälter 5 einen Handgriff 19 aufweisen. Die Abdeckplatte 15 weist im Bereich des Strömungskanals 7 einen Durchlass zum Ausströmen der Flüssigkeit aus dem Behälter auf, wobei der Durchlass hier als eine Vielzahl von runden und/oder eckigen Durchgängen 17 geschaffen ist. Die Abdeckplatte 15 kann, um für jede Feststoffeinnahme insbesondere Medikamenteneinnahme oder Tabletteneinnahme erneut einwandfreie Bedingungen zu schaffen, getrennt getrocknet werden. Sie kann vorteilhaft spülbeständig vorgesehen sein, um längerfristig hygienischen Bedingungen zu genügen.
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Der Strömungskanal 7 erstreckt sich in einem Winkel von circa 90° aus dem flächigen Abdeckbereich 3 und der Zuführungskanal 9 verläuft in einem Winkel von circa 90° in den Strömungskanal 7.
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Die Vorrichtung bietet zahlreiche Parameter, beispielsweise Formgebung, Material und Oberflächenreibungskoeffizienten von Bestandteilen, an, mittels denen eine Tablette zum einfachen Schlucken optimal in eine ausreichende Flüssigkeitsmenge schnell eingebracht werden kann. Feststoffe insbesondere Medikamente insbesondere in Tablettenform können möglichst schnell in eine Speiseröhre einfließen. Es kann vermieden werden, dass bei einem Einnehmen die ausströmende Flüssigkeitsmenge zu groß ist. Die Tablette soll bei der Einnahme und Drehen oder Kippen der Deckel-Behälterkombination nicht zu schnell aber ebenso nicht zu langsam fallen oder kleben bleiben. Die ausströmende Flüssigkeitsmenge kann mittels den Durchgangsöffnungen 17 der Abdeckplatte 15 eingestellt werden. Der flächige Abdeckbereich 3 kann alternativ alle Elemente der Abdeckplatte 15 ohne diese aufweisen. Der Verlauf im Zuführungskanal 9 kann alternativ gebogen geschaffen sein. Der Durchlass soll zudem einen Rückfluss der ausströmenden Flüssigkeit vermeiden. Durchgänge 17 können länglich sein. Ebenso kann die Länge des Zuführungskanals 9 als Einstellparameter für einen Fallverlauf eines Feststoffes insbesondere beispielsweise einer Tablette, einer Kapsel, eines Pulvers oder eines Granulats angepasst sein.
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4 zeigt einen Querschnitt des Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Vor dem Mundstück 11 ist der Zuführungskanal 9 sichtbar, der an seinem fernen beziehungsweise distalen Ende die Feststoffeinführungsöffnung 13 aufweist. Aus der mit Durchgängen 17 geschaffenen Abdeckplatte 15 ist nach unten der Handgriff 19 ausgebildet, mit dem die Abdeckplatte 15 einfach greifbar ist.
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5 zeigt eine Ansicht von unten auf das Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Die Abdeckplatte 15 weist auf der Seite zum Mundstück 11 und Zuführungskanal 9 eine Oberflächenbeschichtung zur Einstellung eines Reibungskoeffizienten und/oder eine Erhöhung 18 quer zum Zuführungskanal 9 auf. Auf diese Weise kann eine durch die Schwerkraft bewirkte Fallgeschwindigkeit des Feststoffes beispielsweise der Tablette beim Trinken derart eingestellt werden, dass der Feststoff insbesondere die Tablette zu einem richtigen Zeitpunkt in die ausströmende Flüssigkeit fällt und von dieser transportiert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29801440 U1 [0004]
- DE 19855809 A1 [0006]