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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Türbeschlag Ferner betrifft die Erfindung eine Tür, die einen Türbeschlag umfasst. Insbesondere kann der Türbeschlag für Glastüren verwendet werden.
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Ein Türbeschlag wird üblicherweise zum Montieren eines Türflügels an einen Türrahmen oder eine Wand eingesetzt, wobei gleichzeitig die Schwenkfähigkeit des Türflügels bestehen bleibt. Falls es sich bei der Tür um eine Drehtür handelt, sind Vorkehrungen getroffen, damit die Tür im geschlossenen Zustand bleibt. Im Stand der Technik ist zum Beispiel aus dem Dokument
WO 2012/156949 A2 bekannt, einen Kolben innerhalb des Beschlags bereitzustellen, der durch Federkraft auf eine Achse gedrückt wird. Die Achse umfasst einen ausgeschnittenen Abschnitt, so dass eine ebene Fläche innerhalb der Achse zur Verfügung gestellt ist. Der Beschlag wird dergestalt hergestellt, dass die Federkraft den Kolben gegen die ebene Fläche drängt, wenn die Tür im geschlossenen Zustand ist. Deswegen wird die Tür durch die Federkraft, die den Kolben gegen die ebene Fläche drückt, in dem geschlossenen Zustand gehalten.
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Wenn allerdings die Tür zum Öffnen verschwenkt wird, tritt ein großer Kantendruck auf, weil der Kolben gegen die Kanten des ausgeschnittenen Abschnitts gedrückt wird, der zwischen dem runden Abschnitt der Achse und der ebenen Fläche gebildet ist. Dies kann die Achse beschädigen, so dass der Beschlag nur eine kurze Lebensdauer hat.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Türbeschlag bereitzustellen, der einfach und kostengünstig in der Herstellung ist und eine längere Lebensdauer hat.
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Die Lösung dieses Problems wird mit den Merkmalen von Anspruch 1 erzielt. Deswegen wird das Problem erfindungsgemäß durch einen Türbeschlag gelöst, der ein festes Teil, ein bewegliches Teil und eine Achse umfasst. Die Achse ist zwischen dem festen Teil und dem beweglichen Teil angeordnet. Die Achse erlaubt dem beweglichen Teil sich im Verhältnis zu dem festen Teil zu bewegen. Vorzugsweise, kann der feste Teil an einen Türrahmen oder eine Wand montiert werden, während der bewegliche Teil an einem Türflügel befestigt wird. Um nun die Tür zu öffnen oder zu schließen, können der bewegliche Teil und somit der Türflügel verschwenkt werden, wodurch sie im Verhältnis zu dem festen Teil und somit zu dem Türrahmen oder der Wand bewegt werden. Gemäß der Erfindung ist die Achse zur Drehmomentübertragung an dem beweglichen Teil angebracht und in dem festen Teil drehbar gelagert. Insbesondere sind beide Enden der Achse vorzugsweise an dem beweglichen Teil angebracht.
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Der feste Teil umfasst ferner ein Gehäuse mit mindestens einer ersten Gleitkammer und einer zweiten Gleitkammer. Die erste Gleitkammer und die zweite Gleitkammer sind jeweils zur Aufnahme einer Kolbenanordnung zur Verfügung gestellt. Ferner umfasst das Gehäuse eine Achskammer zur Aufnahme der Achse. Die Achse umfasst ferner eine erste Nockenfläche und eine zweite Nockenfläche. Wenn die Achse innerhalb der Achskammer zur Verfügung gestellt ist, hat eine Kolbenanordnung Zugang zu der ersten Nockenfläche, die innerhalb der ersten Gleitkammer bereitgestellt ist, während eine Kolbenanordnung Zugang zu der zweiten Nockenfläche hat, die innerhalb der zweiten Gleitkammer bereitgestellt ist.
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Die erfindungsgemäße Konzeption hat mehrere Vorteile. Einerseits werden hier zwei Nockenflächen zur Verfügung gestellt. Diese Nockenflächen ermöglichen eine Gleitbewegung der jeweiligen Kolbenanordnungen, falls die Achse gedreht wird. Die Gleitbewegung zwischen den Nockenflächen und den Kolbenanordnungen verhindert Verschleiß und sichert ein langes Produktleben des gesamten Beschlags. Andererseits bietet die Erfindung mindestens zwei Möglichkeiten Kolbenanordnungen einzuschließen, so dass entweder eine Dämpfungskolbenanordnung und eine Antriebskolbenanordnung, oder zwei Dämpfungskolbenanordnungen oder zwei Antriebskolbenanordnungen in dem Beschlag vorhanden sein können. Deswegen ermöglicht der Beschlag verschiedene Aufbauten, so dass der jeweilige Beschlag für ganz unterschiedliche Türanwendungen angepasst werden kann. Schließlich ist die Achse an dem beweglichen Teil dergestalt befestigt, dass der Beschlag das einzige Element ist, das die Achse trägt. Deswegen müssen keine weiteren Lagermittel bereitgestellt werden, was bedeutet, dass die Anbringung einer Tür, die solch einen Beschlag umfasst, eher einfach ist. In bekannten Drehtüren muss ein Lagermittel für die Achse innerhalb des Bodens oder innerhalb der Wand bereitgestellt werden, um die Achse zu lagern. Mit dem erfindungsgemäßen Türbeschlag sind derartige Lagermittel nicht notwendig, so dass eine Tür, die den erfindungsgemäßen Beschlag umfasst, recht schnell montiert werden kann, wodurch Montagekosten eingespart werden können.
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Die Unteransprüche zeigen weitere vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
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Vorzugsweise umfasst der Türbeschlag mindestens zwei Klemmelemente. Die Klemmelemente sind zum Klemmen eines Türflügels sowie der Achse bereitgestellt. Deswegen wird die Achse auf sehr einfache Weise an dem beweglichen Teil des Beschlages befestigt, was wiederum zur Senkung der Montagekosten beträgt. Durch die Klemmelemente ist es ferner möglich den Beschlag für Glastüren bereitzustellen.
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Die Achse umfasst vorzugsweise zwei Endabschnitte, die sich von jedem Ende der Achse über eine vorbestimmte Länge erstrecken. Insbesondere beschreiben die Endabschnitte einen Teil der Achse, der sich an dem Ende der Achse befindet. Beide Endabschnitte sind vorzugsweise an den Klemmelementen angebracht. Deswegen kann Drehmoment zwischen den Klemmelementen und der Achse übertragen werden.
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Es wird ferner bevorzugt, dass die Endabschnitte der Achse mit vieleckigen Abschnitten versehen sind. Die vieleckigen Abschnitte sind vorzugsweise quadratische Abschnitte. Insbesondere können die Endabschnitte der Achse vier senkrechte flache Ebenen umfassen, die an dem Umfang der Achse angeordnet sind, so dass die Klemmelemente eng an zwei gegenüberliegenden flachen Ebenen anliegen. Die vieleckigen Abschnitte ermöglichen eine gute Übertragung eines Drehmoments zwischen der Achse und den Klemmelementen.
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Die Klemmelemente sind vorzugsweise U-förmig, so dass die Klemmelemente das Gehäuse teilweise umgeben. Das Gehäuse und die Klemmelemente können als zweidimensionale Ebenen betrachtet werden, wobei diese Ebenen parallel zu einem Türflügel ausgerichtet sind, der durch den Beschlag gelagert werden kann. Das bedeutet, die Klemmelemente sind innerhalb der Ebenen U-förmig, so dass drei Außenseiten des Gehäuses von den U-förmigen Klemmelementen umschlossen werden. Die verbleibende Außenseite des Gehäuses, die nicht von der U-förmigen Ebene umgeben wird, ist vorzugsweise an einer Montageplatte befestigt, wobei die Montageplatte an dem Türrahmen oder einer Wand befestigt werden kann. Aufgrund eines solchen Aufbaus passt der gesamte Beschlag bestens zum Design von filigranen Türen. Da mit dem Beschlag sowohl eine Dämpfungskolbenanordnungen als auch eine Antriebskolbenanordnung bereitgestellt werden können, müssen keine weiteren Anordnungen für den Antrieb oder die Dämpfung der Tür montiert werden. Deswegen ist der Beschlag gemäß der bevorzugten Ausführungsform einfach zu Montieren, um filigrane Türen, insbesondere Glastüren zu lagern.
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Ferner besteht eine bevorzugte Ausführungsform darin, die erste Gleitkammer und die zweite Gleitkammer als zylindrische Kammern bereitzustellen. Die erste Gleitkammer und die zweite Gleitkammer sind vorzugsweise parallel zueinander ausgerichtet. Aufgrund der zylindrischen Gestalt der beiden Kammern, sind zylindrische Kolben zum Gleiten innerhalb der ersten Gleitkammer und der zweiten Gleitkammer zu verwenden.
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Der Durchmesser und/oder die Länge der ersten Gleitkammer und der zweiten Gleitkammer sind ferner vorzugsweise identisch. Gemäß dieser Erfindung sind der Durchmesser und/oder die Länge als identisch zu betrachten, falls die jeweiligen Parameter der ersten Gleitkammer und der zweiten Gleitkammer um maximal 10 %, insbesondere 5 % abweichen. Vorzugsweise bedeutet dies, dass der größere Durchmesser und/oder die Länge ein Maximum von 110 %, insbesondere ein Maximum von 105 % des kleineren Durchmessers und/oder der Länge aufweisen.
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Die Achskammer ist ferner vorzugsweise eine zylindrische Kammer, wobei die Achskammer vorzugsweise senkrecht zu der ersten Gleitkammer und/oder der zweiten Gleitkammer ausgerichtet ist. Aufgrund eines solchen Aufbaus, ist eine Kolbenanordnung, die innerhalb der ersten Gleitkammer bereitgestellt ist, in der Lage, Zugang zu der ersten Nockenfläche der Achse zu haben, während die zweite Kolbenanordnung, die innerhalb der zweiten Gleitkammer bereitgestellt ist, in der Lage ist, Zugang zu der zweiten Nockenfläche der Achse zu haben. Deswegen ermöglicht das Gehäuse eine Drehung der Achse in eine Linearbewegung der Kolbenanordnungen umzusetzen, die innerhalb der ersten Gleitkammer und der zweiten Gleitkammer bereitgestellt sind.
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Es vorteilhaft, mindestens eine Antriebskolbenanordnung und mindestens eine Dämpfungskolbenanordnungen zur Verfügung zu stellen. Wie schon zuvor erwähnt, können in einer alternativen Ausführungsform nur Antriebskolbenanordnungen oder nur Dämpfungskolbenanordnungen innerhalb der mindestens einen ersten Gleitkammer und der mindestens einen zweiten Gleitkammer bereitgestellt werden.
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Vorzugsweise ist die Antriebskolbenanordnung in der ersten Gleitkammer des Gehäuses montiert, während die Dämpfungskolbenanordnung in der zweiten Gleitkammer des Gehäuses montiert ist. Um die Achse davor zu schützen, großen Torsionskräften ausgesetzt zu werden, sollten die erste Gleitkammer und die zweite Gleitkammer in dem Gehäuse einen minimalen Abstand haben, so dass ein Abstand zwischen der ersten Nockenfläche und der zweiten Nockenfläche entlang der Achse minimiert wird.
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Um ein ruhige Gleitbewegung der Antriebskolbenanordnung im Verhältnis zu dem ersten Nockenantrieb zu ermöglichen, umfasst die Antriebskolbenanordnung vorzugsweise ein erstes Rollenelement, das auf der ersten Nockenfläche abwälzt. Das erste Rollenelement ist vorzugsweise durch ein Nadellager gelagert, um eine Laufruhe des ersten Rollenelementes auf der ersten Nockenfläche selbst dann sicherzustellen, wenn das erste Rollenelement einer großen Schließkraft über eine Schließerfeder der Antriebskolbenanordnung ausgesetzt ist.
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Um nun die Tür im geschlossenen Zustand zu halten, umfasst die erste Nockenfläche vorzugsweise eine Ausnehmung, um das erste Rollenelement zu halten. Das bedeutet, dass das erste Rollenelement in die Ausnehmung eingepresst ist, so dass die Tür in dem geschlossenem Zustand gehalten wird. Um die Tür wieder zu öffnen, muss das Rollenelement durch Drehen der Achse gegen die Kraft der Schließerfeder aus der Ausnehmung herausgezogen werden. Dadurch wird unerwünschtes Öffnen der Tür verhindert, insbesondere falls es sich bei der Tür um eine Drehtür handelt.
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Die Dämpfungskolbenanordnung umfasst vorzugsweise ein zweites Rollenelement, das auf der zweiten Nockenfläche abwälzt. Das zweite Rollenelement wird vorzugsweise durch ein Gleitlager gelagert. Ein Gleitlager ermöglicht eine einfache und kostengünstige Herstellung der Dämpfungskolbenanordnung und gewährleistet dabei eine ruhige Relativbewegung des zweiten Rollenelementes auf der zweiten Nockenfläche der Achse.
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Damit der Dämpfungskolbenanordnung ermöglicht wird, eine Dämpfungskraft zu erzeugen, umfasst das Gehäuse ein erste Fluidleitung, mit der die erste Gleitkammer mit der Achskammer verbunden ist, und eine zweite Fluidleitung, mit der die zweite Gleitkammer mit der Achskammer verbunden ist. Deswegen können die Dämpfungskolbenanordnung und die Antriebskolbenanordnung das Fluid, das innerhalb der ersten Fluidkammer bereitgestellt ist, über die Achskammer in die zweite Fluidkammer pumpen und umgekehrt. Die erste Fluidleitung und die zweite Fluidleitung sind vorzugsweise symmetrisch aufgebaut, so dass jede, die erste Gleitkammer und die zweite Gleitkammer eine Antriebskolbenanordnung oder eine Dämpfungskolbenanordnung aufnehmen kann.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Tür, die vorzugsweise eine Drehtür ist. Die Tür umfasst einen Türflügel und mindestens einen Türbeschlag, wie vorstehend beschrieben. Es ist ferner bevorzugt, dass der Türflügel aus Glas besteht. Die Tür gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann so hergestellt sein und in einem sehr filigranen Umfeld installiert werden, so dass kein großer Türrahmen und kein großer Türflügel eingesetzt werden müssen. Ferner ermöglicht der Türbeschlag, dass der Türflügel aus Glas hergestellt sein kann, so dass mit dem erfindungsgemäßen Türbeschlag die Vorteile einer Glastür mit den Vorteilen einer Drehtür kombiniert werden können.
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Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen ausführlich beschrieben. Es zeigen:
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1 eine Übersicht über den Beschlag gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
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2 eine schematische Ansicht der Achse des Beschlags gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, und
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3 eine schematische Ansicht einer Tür gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
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1 ist eine Übersicht über einen Türbeschlag 1 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Der Türbeschlag 1 umfasst einen festen Teil 2 und einen beweglichen Teil 3, wobei der bewegliche Teil 3 an dem festen Teil 2 über eine Achse 4 befestigt ist. Diese Ausgestaltung ermöglicht, dass der bewegliche Teil 3 sich dergestalt um die Achse 4 dreht, dass der bewegliche Teil 3 gegen den festen Teil 2 verschwenkt werden kann.
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Insbesondere kann der bewegliche Teil 2 an einen Türrahmen oder eine Wand montiert werden. Die Möglichkeit den beweglichen Teil 2 an eine Wand oder einen Türrahmen zu montieren, wird durch Bereitstellen einer Montageplatte 23 erreicht. Die Montageplatte 23 wird an einem Gehäuse 5 befestigt, das zum Halten der Antriebs- und Dämpfungskomponenten sowie auch der Achse 4 bereitgestellt ist. Der bewegliche Teil 3 umfasst mindestens zwei Klemmelemente 12, welche das Klemmen eines Türflügels 13 (siehe 3) ermöglichen, so dass der Türflügel 13 an den Klemmelementen 12 montiert werden kann. Deswegen ist der Türbeschlag 1 für Glastüren oder andere Türflügel geeignet, die eher dünn sind. Ein Türflügel wird dabei als dünn betrachtet, wenn der Durchmesser einer Dämpfungskolbenanordnung und/oder einer Antriebskolbenanordnung, die erforderlich ist, um ausreichend Dämpfungskraft oder Antriebskraft bereitzustellen, dicker als die Stärke der Tür ist.
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Die Klemmelemente 12 klemmen ferner die Achse 4 ein. Einzelheiten der Achse 4 sind in 2 gezeigt. Wie in 2 zu sehen, umfasst die Achse vieleckige Abschnitte, die in der in 2 gezeigten Ausführungsform an jedem Endabschnitt aus quadratischen Abschnitten 14 bestehen. 1 zeigt, dass die Klemmelemente 12 entsprechende Montageflächen 25 umfassen. Wenn die beiden Klemmelemente 12 aneinander befestigt sind, wodurch der Türflügel 13 und die Achse 4 eingeklemmt werden, liegen die quadratischen Abschnitte 14 und die Montageflächen 25 eng aneinander an. Deswegen kann Drehmoment von der Achse 4 auf die Klemmelemente 12 und umgekehrt übertragen werden. Da die Klemmelemente 12 an einem Türflügel befestigt werden können, verursacht jede Bewegung des Türflügels eine Drehung der Achse 4.
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Die Achse 4 umfasst ferner Lagerflächen 26. Diese Lagerflächen 26 sind zum Montieren von Lagern vorgesehen, mit denen die Achse 4 an dem Gehäuse 5 gelagert wird. Das Gehäuse 5 umfasst eine Achskammer 20, die zur Aufnahme der Achse 4 bereitgestellt ist. Ferner umfasst das Gehäuse 5 eine erste Gleitkammer 6 und eine zweite Gleitkammer 7. Die erste Gleitkammer 6 und die zweite Gleitkammer 7 kommunizieren beide mit der Achskammer 20. Ferner ist bevorzugt, die erste Gleitkammer 6 und die zweite Gleitkammer 7 parallel miteinander auszurichten, während die Achskammer 20 senkrecht zu der ersten Gleitkammer 6 und der zweiten Gleitkammer 7 ausgerichtet ist.
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Sowohl die erste Gleitkammer 6 als auch die zweite Gleitkammer 7 können zur Aufnahme einer Antriebskolbenanordnung 8 oder einer Dämpfungskolbenanordnung 9 eingesetzt werden. In der in 1 gezeigten Ausführungsform ist eine Antriebskolbenanordnung 8 in der ersten Gleitkammer 6 aufgenommen, während eine Dämpfungskolbenanordnung 9 in der zweiten Gleitkammer 7 aufgenommen ist. Da die erste Gleitkammer 6 und die zweite Gleitkammer 7 beide mit der Achskammer 20 in Kommunikation stehen, haben die Antriebskolbenanordnung 8 und die Dämpfungskolbenanordnung 9 Zugang zur Achse 4. Zum Umsetzen der Rotation der Achse 4 in eine Längsbewegung der Antriebskolbenanordnung 8 und der Dämpfungskolbenanordnung 9, umfasst die Achse 4 eine erste Nockenfläche 10 und eine zweite Nockenfläche 11 (siehe 2). Die erste Nockenfläche 10 umfasst ferner eine Ausnehmung 22, um jeden Türflügel, der von dem Türbeschlag 1 gehalten wird, in einem geschlossenen Zustand zu halten. Dies wird nachfolgend erläutert.
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Um nun die Lebensdauer des Türbeschlages 1 zu erhöhen und um eine ruhige Bewegung des beweglichen Teils 3 sicherzustellen, umfasst die Antriebskolbenanordnung 8 ein erstes Rollenelement 15, das auf der ersten Nockenfläche 10 der Achse abwälzt. Das erste Rollenelement 15 wird vorzugsweise durch ein Nadellager 16 gelagert, so dass eine ruhige Drehbewegung des ersten Rollenelementes 15 erzeugt wird. Falls die Tür, die mit dem Türbeschlag 1 ausgestattet ist, in einem geschlossenen Zustand ist, befindet sich das erste Rollenelement 15 innerhalb der Ausnehmung 22. Dadurch muss das erste Rollenelement 15 bei jeder Drehung des Türflügels 13 aus der Ausnehmung 22 heraus gedrückt werden. Um dieses Herausdrücken zu erreichen, muss eine Schließerfeder 21, die das erste Rollenelement 15 zu der Achse 4 drängt, zusammengedrückt werden. Dadurch befindet sich der Türflügel 13 in einem stabilen Zustand, weil jede Bewegung des Türflügels 13 eine große Kraft erfordert, um das erste Rollenelement 15 aus der Ausnehmung 22 herauszudrücken. Sobald das erste Rollenelement 15 aus der Ausnehmung 22 herausgedrückt ist, wälzt das erste Rollenelement 15 auf der ersten Nockenfläche 10 ab, wodurch die Schließerfeder 21 weiter zusammengedrückt wird. Sobald eine externe Kraft an dem Türflügel 13 nachlässt, wird sich die Schließerfeder 21 entspannen, dadurch eine Drehung der Achse 4 verursachen, wodurch der Türflügel 13 wieder in den stabilen geschlossenen Zustand gebracht wird, wobei das erste Rollenelement 15 innerhalb der Ausnehmung 22 liegt.
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Die Dämpfungskolbenanordnung 9 umfasst eine Hilfsfeder 29, mit der ein zweites Rollenelement 17 auf die zweite Nockenfläche 11 gedrückt wird. Das zweite Rollenelement 17 wird vorzugsweise durch ein Gleitlager gelagert. Vorzugsweise ist die Federkraft der Hilfsfeder 29 geringer als die Federkraft der Schließerfeder 21. Wie in der in 1 gezeigten Ausführungsform zu sehen, umfasst die Schließerfeder 21 zwei elastische Elemente.
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Aufgrund der Ausrichtung der ersten Nockenfläche 10 und der zweiten Nockenfläche 11, verursacht jede Drehung der Achse 4, dass sich die Antriebskolbenanordnung 8 und die Dämpfungskolbenanordnung 9 in entgegengesetzte Richtungen bewegen. Dadurch stellt die Antriebskolbenanordnung 8 eine Antriebskraft für die Achse 4 bereit, während die Dämpfungskolbenanordnung 9 eine Dämpfungskraft für die Achse 4 bereitstellt. Wie vorstehend beschrieben, wird die Antriebskraft durch die Schließerfeder 21 erzeugt. Die Dämpfungskraft wird durch Pumpen hydraulischen Fluids zwischen der ersten Fluidkammer 18, die sich innerhalb der ersten Gleitkammer 6 befindet, und der zweiten Fluidkammer 19 erzeugt, die sich innerhalb der zweiten Gleitkammer 7 befindet. Die erste Fluidkammer 18 und die zweite Fluidkammer 19 sind beide identisch innerhalb des Gehäuses 5 und unterscheiden sich nur volumenmäßig durch die unterschiedliche Größe der Dämpfungskolbenanordnung 9 und der Antriebskolbenanordnung 8. Da jedoch die erste Fluidkammer 18 und die zweite Fluidkammer 19 identisch innerhalb des Gehäuses 5 bereitgestellt sind, können sowohl die erste Gleitkammer 6 als auch die zweite Gleitkammer 7 des Gehäuses 5 verwendet werden, um sowohl die Antriebskolbenanordnung 8 als auch die Dämpfungskolbenanordnung 9 aufzunehmen.
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Die erste Fluidkammer 18 umfasst ferner eine erste Fluidleitung 27, die nur teilweise in 1 gezeigt ist. In gleicher Weise umfasst die zweite Fluidkammer 19 eine zweite Fluidleitung 28, die auch nur teilweise in 1 gezeigt ist. Die erste Fluidleitung 27 ermöglicht, dass die erste Fluidkammer 18 mit der Achskammer 20 in Kommunikation steht. In gleicher Weise ermöglicht die zweite Fluidleitung 28, dass die zweite Fluidkammer 19 mit der Achskammer 20 in Kommunikation steht. Deswegen wird Hydraulikfluid, das durch eine entsprechende Bewegung der Antriebskolbenanordnung 8 und der Dämpfungskolbenanordnung 9 aus der ersten Fluidkammer 19 gedrängt wird, in die Achskammer 20 gepumpt, während Hydraulikfluid, das innerhalb der Achskammer 20 bereitgestellt ist, in die zweite Fluidkammer 19 gepumpt wird. 1 zeigt die Regulierungsschlitze nicht, welche die erste Fluidleitung 27 und die zweite Fluidleitung 28 aufweisen, so dass die Strömung durch die erste Fluidleitung 27 und die zweite Fluidleitung 28 zum Einstellen der Dämpfungskraft eingestellt werden kann.
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Ferner umfassen sowohl die Antriebskolbenanordnung 8 als auch die Dämpfungskolbenanordnung 9 ein Überdruckventil 30. Die beiden Überdruckventile 30 verhindern großen Druck innerhalb der ersten Fluidleitung 27 und der zweiten Fluidleitung 28, der durch große äußere Kräfte zum Öffnen und Schließen der Tür verursacht wird, die mit dem Türbeschlag 1 versehen ist.
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3 ist eine schematische Ansicht einer Tür 100 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. Die Tür 100 umfasst einen Türflügel 13 und zwei Türbeschlage 1, wie in 1 gezeigt. Der Türflügel 13 besteht aus Glas.
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Die vorliegende Erfindung, die vorstehend allgemein sowie auch mit Bezug auf die bevorzugten Ausführungsformen offenbart wird, beendet ein lang bestehendes Vorurteil. Gemäß dem Stand der Technik wurde es vermieden, Dämpfungs- und Schließkräfte in einen Türflügel zu übertragen, der aus Glas besteht. Das bedeutet, der Stand der Technik lehrt, Türbeschläge bereitzustellen, in denen mindestens ein Endabschnitt der Achse durch den Türrahmen, eine Wand oder einen Boden gelagert wird. Allerdings wurde gemäß der Erfindung überraschenderweise herausgefunden, dass das Bereitstellen einer ruhigen Drehbewegung zwischen der Dämpfungskolbenanordnung, der Antriebskolbenanordnung und der Achse, die durch Bereitstellen eines Nockenantriebs mit entsprechenden Rollenelementen verursacht wird, die Lebensdauer der gesamten Tür, die mit solch einem Türbeschlag ausgestattet ist, verlängert wird, während das Risiko den aus Glas hergestellten Türflügel zu beschädigen, verringert ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Türbeschlag
- 2
- fester Teil
- 3
- beweglicher Teil
- 4
- Achse
- 5
- Gehäuse
- 6
- erste Gleitkammer
- 7
- zweite Gleitkammer
- 8
- Antriebskolbenanordnung
- 9
- Dämpfungskolbenanordnung
- 10
- erster Nocken
- 11
- zweiter Nocken
- 12
- Klemmelement
- 13
- Türflügel
- 14
- vieleckiger Abschnitt (quadratischer Abschnitt)
- 15
- erstes Rollenelement
- 16
- Nadellager
- 17
- zweites Rollenelement
- 18
- erste Fluidkammer
- 19
- zweite Fluidkammer
- 20
- Achskammer
- 21
- Schließerfeder
- 22
- Ausnehmung
- 23
- Montageplatte
- 24
- Lager (zum Tragen der Achse)
- 25
- Montageflächen
- 26
- Lagerflächen
- 27
- erste Fluidleitung
- 28
- zweite Fluidleitung
- 29
- Hilfsfeder
- 30
- Überdruckventil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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