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Die Erfindung betrifft eine Hinweisvorrichtung für eine Spritze für orale oder topische Anwendungen, wobei die Spritze einen sich entlang einer Längsrichtung erstreckenden Spritzenkörper, der in ein distales Endstück ausläuft, umfasst, wobei die Hinweisvorrichtung einen ersten Abschnitt umfasst, welcher an dem Spritzenkörper angeordnet ist.
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Mit steigender Marktdurchdringung vorgefüllter Spritzen gewinnen Spritzen für orale oder topische Anwendungen zunehmend an Bedeutung. Durch Oralspritzen können beispielsweise schnell über die Mundschleimhaut oder gastrointestinal wirkende Medikamente verabreicht werden, insbesondere wenn der Patient Einschränkungen beim Schlucken hat. Derartige Anwendungsbereiche für Oralspritzen finden sich in der Pädiatrie, Neonatologie, Epilepsietherapie, Gerontologie oder in der Notfallmedizin. Weitere Einsatzgebiete für Oralspritzen finden sich in der Zahnmedizin, sowie in Mund- und Kieferchirurgie. Topische Anwendungen können beispielsweise dermale Anwendungen oder Anwendungen in der Tiermedizin („Wurmkur“) umfassen. Auch zur Verabreichung von Medikamenten in andere Körperöffnungen sind derartige Spritzen geeignet.
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Typischerweise weisen solche Spritzen ein standardisiertes Endstück, einen sogenannten Luer-Konus auf. Ein solcher Luer-Konus ist unter anderem dazu geeignet, eine Nadel auf die Spritze aufzusetzen. Insbesondere im hektischen Klinikalltag oder in der Notfallmedizin können vorgefüllte Spritzen verwechselt werden und es kann durch Aufsetzen einer Nadel zu versehentlichen Injektionen kommen. Die Verabreichung von oralen, zum Teil nicht sterilen Medikamenten als Injektion kann zu schwerwiegenden Komplikationen bei Patienten führen.
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Um solche Verwechslungen zu vermeiden, werden derartige Spritzen mit farblich markierten Stempelstangen oder Warnlabeln am Spritzenkörper gekennzeichnet. Derartige Kennzeichnungen sind jedoch unzureichend, da sie in hektischen Kliniksituationen oder im Notfall übersehen werden können. Es existieren auch Oralspritzen als Einweg-Kunststoff-Spritzen, welche einen speziellen Konus aufweisen, der ein Aufsetzen einer Nadel mechanisch verhindert. Anpassungen des Spritzenkonus sind jedoch in der Regel unerwünscht, da beispielsweise die Stückzahlen der abzufüllenden Medikamente die anfallenden Kosten für Umrüstungen in der Fertigung nicht rechtfertigen. Für Kunststoffspritzen, welche üblicherweise aus einem Cyclo-Olefinen Polymer (COP) beziehungsweise aus einem Cyclo-Olefinen Co-Polymer (COC) bestehen, wäre beispielsweise ein Umrüsten des Spritzgusswerkzeugs notwendig. Ferner könnte auch eine Adaption der Fertigungslinie (Glasformrollen bei Glasspritzen) notwendig sein.
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Aufgabe der Erfindung ist demnach, eine Hinweisvorrichtung zur Verwendung mit einer Spritze für orale oder topische Anwendungen zur Verfügung zu stellen, welche die eingangs genannten Probleme verhindert.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Hinweisvorrichtung für eine Spritze für orale oder topische Anwendungen, wobei die Spritze einen sich entlang einer Längsrichtung erstreckenden Spritzenkörper, der in ein distales Endstück ausläuft, umfasst, wobei die Hinweisvorrichtung einen ersten Abschnitt umfasst, welcher an dem Spritzenkörper angeordnet ist. Die Hinweisvorrichtung zeichnet sich weiterhin dadurch aus, dass sie einen zweiten Abschnitt umfasst, welcher sich in einer ersten Position im Wesentlichen entlang der Längsrichtung ausgehend von dem Spritzenkörper über das Endstück der Spritze erstreckt und ausgehend von der ersten Position zu einer zweiten Position reversibel bewegbar ist.
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Die Hinweisvorrichtung stellt demnach einen deutlich sichtbaren Warnhinweis dar, um eine falsche Anwendung von Spritzen zu verhindern, beziehungsweise den Anwender auf eine vorgesehene Nutzung hinzuweisen. Durch eine derartige über den Spritzenkörper hinausragende Kenntlichmachung wird ein versehentliches Anbringen einer Nadel auf Spritzen für orale oder topische Anwendungen effektiv verhindert. Um eine Nadel auf dem Endstück anzubringen, muss zwangsweise die Hinweisvorrichtung zur Kenntnis genommen und von dem Endstück wegbewegt werden. Ist eine mehrmalige Anordnung der Spritzen vorgesehen, kann die Hinweisvorrichtung nach jeder Anwendung aus der zweiten Position wieder in die erste Position bewegt werden, wodurch eine dauerhafte Kennzeichnung erreicht wird. Demzufolge können weiterhin die gängigen Standardvarianten der Spritzen inklusive der Verschlusssysteme (üblicherweise aus Gummi) genutzt werden. Durch eine Kennzeichnung mittels solcher sogenannter Sekundärpackmittel kann auf häufig komplexe Umrüstungen der Füllinien der Primärpackmittel verzichtet werden. Die Hinweisvorrichtung stellt somit eine effektive, leicht anzubringende und kostengünstige Kennzeichnung für Spritzen zur oralen oder topischen Anwendung dar. Die Hinweisvorrichtung muss jedoch nicht zwingend durch den Hersteller/Abfüller an dem Spritzenkörper angebracht werden. Ebenso ist eine Verwendung der Hinweisvorrichtung nicht ausschließlich auf vorgefüllte Spritzen beschränkt. Die Hinweisvorrichtung kann jederzeit bei Bedarf an einer Spritze angebracht werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich der zweite Abschnitt der Hinweisvorrichtung über einen distalen Endbereich des Spritzenkörpers. In diesem distalen Endbereich des Spritzenkörpers ist an dem Spritzenkörper das Endstück angeordnet. Vorzugsweise ist ein Außendurchmesser des Endstücks kleiner als ein Außendurchmesser des Spritzenkörpers. Besonders bevorzugt ist das Endstück des Spritzenkörpers als ein männlicher Luer-Konus ausgebildet. Ein Luer-Ansatz-, Luer-Steck- oder Luer-Slip-System ist ein genormtes (ISO-Norm 594) Verbindungssystem für Schlauchsysteme im medizinischen Bereich und garantiert die Kompatibilität zwischen verschiedenen Herstellern. Es findet unter anderem Anwendung bei Spritzen, Kanülen und Infusions-Schläuchen. Ein männlicher Luer-Konus ist ein flacher (Steigung 6%) Hohlkegel mit relativ großer Oberfläche und daher guter Haftung mit einem aufgesteckten (weiblichen) Luer-Ansatz von beispielsweise einer Kanüle. Die Hinweisvorrichtung erstreckt sich demnach bevorzugt als Fortsetzung der Mantelfläche des Spritzenkörpers im Wesentlichen entlang der Längsrichtung über das Endstück.
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Vorzugsweise weist der zweite Abschnitt der Hinweisvorrichtung einen Übergangsbereich auf, der teilweise an einer Mantelfläche des Spritzenkörpers in dem distalen Endbereich anliegt. Bevorzugt weist der Übergangsbereich weiterhin eine Knickkante auf. Eine solche Knickkante kann beispielsweise eine Materialverjüngung eine Perforation oder eine anderweitige Beschaffenheit des Materials in diesem Bereich sein. Durch die Knickkante ist eine Rotationsbewegung des zweiten Abschnitts bezüglich der Knickkante (bzw. Drehachse) von der ersten Position in die zweite Position möglich. Vorzugsweise verläuft die Knickkante über eine ganze Breite des Übergangsbereichs. Vorteilhaft ist die Knickkante nahe dem oder direkt am distalen Endbereich des Spritzenkörpers angeordnet. Die Knickkante stellt eine Drehachse für die Rotationsbewegung des zweiten Abschnitts dar. An der Knickkante sind demnach zwei Knickabschnitte oder Schenkel anliegend. Ein erster Knickabschnitt erstreckt sich entlang der Längsrichtung in Richtung des Spritzenkörpers und ein zweiter Knickabschnitt erstreckt sich in entlang der Längsrichtung in Richtung des Endstücks. Befindet sich der zweite Abschnitt in der Position, schließen die beiden Knickabschnitte vorzugsweise einen Winkel in einem Bereich zwischen –10° und 10°, besonders bevorzugt 0° ein. Befindet sich der zweite Abschnitt in der zweiten Position, schließen die Knickabschnitte vorzugsweise einen Winkel in einem Bereich zwischen 45° und 135°, besonders bevorzugt 90° ein. In dieser zweiten Position ist die Hinweisvorrichtung demnach von dem Endstück „weggeklappt“ und eine Anwendung der Spritze ist möglich, ohne dass die Hinweisvorrichtung diese Anwendung in negativer Art und Weise beeinflussen würde.
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Es ist denkbar, dass zumindest eine Innenseite des Übergangsbereichs, welche an der Mantelfläche des Spritzenkörpers anliegt, zumindest teilweise komplementär zu der Mantelfläche des Spritzenkörpers ausgebildet ist. Da üblicherweise die Spritzenkörper eine zylindrische Form aufweisen, ist die Innenseite des Übergangsbereichs demnach kreissegmentförmig ausgebildet. Vorteilhafterweise weisen weiterhin die Knickabschnitte in dem Übergangsbereich eine Materialverstärkung auf.
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Vorzugsweise ist der zweite Abschnitt als stabiles Formelement ausgebildet. Es ist jedoch auch denkbar, den zweiten Abschnitt als Folie auszugestalten.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der zweite Abschnitt streifenförmig ausgebildet. Es sind aber ebenso anderweitige geometrische Formen, wie beispielsweise runde, kreisförmige, elliptische oder vieleckige Formen jeglicher Art vorstellbar. Der zweite Abschnitt kann dabei auch verschiedene Längen und Breiten aufweisen. Es wäre auch denkbar, dass der zweite Abschnitt eine Pinselform aufweist. Eine Pinselform kann bei topischen Anwendungen dazu dienen, das Füllgut der Spritze bei der Anwendung gleichmäßig auf einer Haut- oder Schleimhautpartie aufzubringen. Zu diesem Zweck kann vorteilhaft auch ein Schwamm an dem zweiten Abschnitt angeordnet sein. Demzufolge würde die Hinweisvorrichtung neben seiner Warnfunktion vorteilhaft zusätzlich noch eine Funktion zur Erleichterung der Anwendung des Medikaments bereitstellen.
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Der erste Abschnitt ist vorzugsweise als zumindest teilweise Ummantelung des Spritzenkörpers ausgebildet. Eine solche Ummantelung kann bevorzugt als eine Folie, besonders bevorzugt als ein Etikett ausgebildet sein.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform weisen der erste und/oder der zweite Abschnitt eine Kennzeichnung auf. Diese Kennzeichnung kann optisch in Form einer Warnfarbe, einer Beschriftung oder eines Piktogramms ausgestaltet sein. Es sind ebenfalls, gegebenenfalls alternativ oder zusätzlich zu zuvor genannten Kennzeichnungen, auch haptische Kennzeichnungen oder Kennzeichnungen in Form von Ausstanzungen möglich. Die Hinweisvorrichtung kann weiterhin Benutzungshinweise, Produktbeschreibungen oder sonstige Hinweise bereitstellen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind der erste und der zweite Abschnitt einstückig ausgebildet. Demzufolge könnte die komplette Hinweisvorrichtung in Form einer Folie ausgestaltet sein. Es ist aber auch denkbar, die Hinweisvorrichtung als stabiles Formelement auszubilden, welches unter Umständen wiederverwendbar wäre.
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In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform sind der erste und der zweite Abschnitt über einen Verbindungsbereich verbunden. Demzufolge können der erste und der zweite Abschnitt aus unterschiedlichen Komponenten bestehen. In diesem Verbindungsbereich überlappt ein Überlappbereich des zweiten Abschnitts mit einem Überlappbereich des ersten Abschnitts. Bevorzugt sind diese Überlappbereiche verklebt. Es wäre auch möglich, dass der erste oder der zweite Abschnitt eine Aufnahme, beispielsweise eine Tasche aufweisen, in der ein Überlappbereich des jeweilig anderen Abschnitts aufgenommen werden kann. Vorteilhafterweise weisen der erste und/oder der zweite Abschnitt in dem Verbindungsbereich eine Materialverstärkung oder andere Verstärkungen auf, um den durch die Bewegung des zweiten Abschnitts anfallenden mechanischen Belastungen zu bestehen. Insbesondere für den Fall, dass der zweite Abschnitt als stabiles Formelement und der erste Abschnitt als Folie oder Etikett ausgebildet sind, ist eine entsprechende Verstärkung des ersten Abschnitts in dem Verbindungsbereich notwendig. Bevorzugt ist der zweite Abschnitt zwischen dem ersten Abschnitt und der Mantelfläche des Spritzenkörpers angeordnet und kann auch direkt mit der Mantelfläche verklebt sein.
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Vorzugsweise umfasst der erste Abschnitt zumindest eine Klebefläche, mit welcher der erste Abschnitt auf dem Spritzenkörper aufgeklebt ist. Demzufolge können lediglich Teilbereiche des ersten Abschnitts eine Klebefläche aufweisen, denkbar ist aber auch, dass die Klebefläche sich über den kompletten ersten Abschnitt erstreckt. Der verwendete Klebstoff kann permanent haftend, löslich oder wasserlöslich sein.
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Eine weitere denkbare Alternative zur Befestigung des ersten Abschnitts an dem Spritzenkörper ist, dass der erste Abschnitt auf den Spritzenkörper aufschrumpfbar ist. Das Aufschrumpfen kann dabei durch Wärme und/oder Strahlung und/oder chemische Mittel erfolgen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der erste Abschnitt als stabile Greifvorrichtung ausgebildet. Eine solche Greifvorrichtung kann zwei zumindest teilweise elastische Greifarme umfassen, welche die Hinweisvorrichtung klemmend an dem Spritzenkörper halten. Die Hinweisvorrichtung könnte somit auf den Spritzenkörper aufklipsbar sein. Denkbar wäre auch, die Greifvorrichtung derart auszugestalten, dass sie über den Spritzenkörper geschoben wird. Derartige Hinweisvorrichtungen könnten auch unter bestimmten Umständen (z.B. Hygiene, Sterilität) wiederverwendet werden.
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Die Art und Weise, wie der erste Abschnitt am Spritzenkörper befestigt wird, ist letztlich abhängig von der jeweiligen Anwendung bzw. der Produktion der Spritzen. Die Hinweisvorrichtung kann bereits bei der Herstellung an dem Spritzenkörper angebracht werden, wobei die für den Hersteller günstigste Variante der Befestigung gewählt wird. Es ist aber auch möglich, die Hinweisvorrichtungen bei Bedarf später anzubringen, wobei eine Verwendung hierbei nicht nur auf vorgefüllte Spritzen beschränkt ist.
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Denkbar wäre auch eine Ausführungsform, in der der zweite Abschnitt direkt an dem Endstück anliegt. Dabei könnte auch der zweite Abschnitt eine Klebefläche aufweisen, mit welcher der zweite Abschnitt an dem Endstück aufgeklebt ist. Vorzugsweise ist das Endstück als männlicher Luer-Konus ausgebildet. Da ein Luer-Konus ein flacher Hohlkegel mit einer Steigung von 6% ist, erstreckt sich auch der zweite Abschnitt der Hinweisvorrichtung mit einem entsprechenden Winkel abweichend von der Längsrichtung.
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Vorzugsweise bestehen der erste Abschnitt und/oder der zweite Abschnitt aus einem Kunststoff, bevorzugt PVC, PET, PP, PE. Es sind aber auch weitere Materialeien, wie beispielsweise Metalle oder Papier denkbar.
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Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung werden anhand nachfolgender Beschreibung der anliegenden Figuren erläutert. Gleichartige Komponenten können in den verschiedenen Ausführungsformen gleiche Bezugszeichen aufweisen.
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In den Figuren zeigen:
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1 eine isometrische Ansicht einer Spritze mit einer daran angeordneten Hinweisvorrichtung;
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2 eine weitere isometrische Ansicht einer Spritze mit einer daran angeordneten Hinweisvorrichtung;
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3 eine isometrische Ansicht einer Spritze mit einer daran angeordneten Hinweisvorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform;
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4 eine Hinweisvorrichtung gemäß einer Ausführungsform;
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5 eine Hinweisvorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform.
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1 zeigt eine isometrische Ansicht einer Spritze (2) für orale oder topische Anwendungen mit einer daran angeordneten Hinweisvorrichtung (1). Die Spritze (2) weist einen sich entlang einer Längsrichtung (3) erstreckenden Spritzenkörper (4) auf, der in ein distales Endstück (5) ausläuft. An dem Spritzenkörper (4) ist in einem distalen Endbereich (11) ein Endstück (5) angeordnet. Der Außendurchmesser (13) dieses Endstücks (5) ist kleiner als ein Außendurchmesser (14) des Spritzenkörpers (4). Das Endstück (5) ist weiterhin als ein männlicher Luer-Konus ausgebildet. Ein solcher männlicher Luer-Konus ist ein flacher Hohlkegel mit einer Steigung von 6%. Weiterhin weist die Spitze an seinem proximalen Ende eine Öffnung zur Aufnahme eines Kolbens und einen Fingerflansch auf. Die Spritze kann aus Glas oder aus Kunststoff hergestellt sein.
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An der Spritze (2) ist eine Hinweisvorrichtung (1) angeordnet, wobei die Hinweisvorrichtung (1) einen ersten Abschnitt (6) umfasst, welcher an dem Spritzenkörper (4) angeordnet ist. Hier ist der erste Abschnitt (6) als eine Ummantelung des Spritzenkörpers (4) ausgebildet. Es ist jedoch auch denkbar, dass der erste Abschnitt (6) als lediglich eine abschnittsweise Ummantelung des Spritzenkörpers ausgebildet ist. Eine solche Ummantelung kann beispielsweise eine Folie oder ein Etikett sein. Die Ummantelung erstreckt sich entlang der Längsrichtung (3) bis zu dem distalen Endbereich (11) des Spritzenkörpers (4).
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Die Hinweisvorrichtung (1) umfasst weiterhin einen zweiten Abschnitt (7), welcher sich in einer ersten Position (8) im Wesentlichen entlang der Längsrichtung (3) ausgehend von dem Spritzenkörper (4) über das Endstück (5) der Spritze (2) erstreckt. Der zweite Abschnitt (7) stellt somit eine Fortsetzung der Mantelfläche des Spritzenkörpers (4) entlang der Längsrichtung (3) dar. Es wäre aber auch denkbar, dass sich der zweite Abschnitt (7) entlang einer Richtung erstreckt, welche von der Längsrichtung in einem angemessenen Bereich abweicht. Insbesondere erstreckt sich der zweite Abschnitt (7) über den distalen Endbereich (11) des Spritzenkörpers (4). Der zweite Abschnitt (7) ist weiterhin ausgehend von der ersten Position (8) entlang einer Drehrichtung (9) zu einer zweiten Position (10) reversibel bewegbar. Diese Bewegung ist detailliert in 2 dargestellt.
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Der zweite Abschnitt (7) der Hinweisvorrichtung (1) weist einen Übergangsbereich (12) auf. Dieser Übergangsbereich (12) umfasst eine Innenseite (12a), welche an der Mantelfläche (4a) des Spritzenkörpers (4) anliegt, kreissegmentförmig ausgestaltet ist und somit teilweise komplementär zu der Mantelfläche (4a) des Spritzenkörpers (4) ist. Eine derartige Ausgestaltung des zweiten Abschnitts (7) stellt eine stabile Auflage des zweiten Abschnitts (7) an dem Spritzenkörper (4) sicher.
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Der erste (6) und der zweite Abschnitt (7) sind über einen Verbindungsbereich (16) verbunden. In diesem Verbindungsbereich (16) überlappt ein Überlappbereich (16a) des zweiten Abschnitts (7) mit einem Überlappbereich (16b) des ersten Abschnitts (6). Der Überlappbereich (16a) des zweiten Abschnitts (7) ist hierbei zwischen der Mantelfläche (4a) des Spritzenkörpers (4) und dem ersten Abschnitt (6) angeordnet. Die beiden Überlappbereiche können hierbei miteinander und/oder mit der Mantelfläche (4a) durch eine Klebeverbindung verbunden sein.
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Der Übergangsbereich (12) des zweiten Abschnitts umfasst weiterhin eine Knickkante (15). Diese Knickkante (15) ist beispielsweise als eine Materialverjüngung ausgestaltet. Durch diese Knickkante (15) ist eine Bewegung des zweiten Abschnitts (7) von der ersten Position (8) in die zweite Position (10) ermöglicht. Die Knickkante (15) verläuft über eine ganze Breite (18) des Übergangsbereichs (12) und an ihr sind zwei Knickabschnitte anliegend, wobei sich ein erster Knickabschnitt entlang der Längsrichtung (3) in Richtung des Spritzenkörpers (2) erstreckt. Dieser Knickabschnitt (21) entspricht dem Überlappbereich (16a) des zweiten Abschnitts (7). Ein zweiter Knickabschnitt (20) erstreckt sich entlang der Längsrichtung (3) in Richtung des Endstücks (5). Ferner ist die Knickkante (15) an dem ersten Abschnitt (6) der Hinweisvorrichtung (1) anliegend und ist im distalen Endbereich (11) des Spritzenkörpers angeordnet.
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Der Übergangsbereich (12) weist eine Breite (18) auf. An dem Übergangsbereich (12) schließt sich ein streifenförmiger Bereich (7a) des zweiten Abschnitts an. Die Breite (18) verringert sich kontinuierlich bis zu einer Breite (19) des streifenförmigen Bereichs (7a). Ebenso weist der zweite Abschnitt im Übergangsbereich (12) eine Materialverstärkung bzw. eine größere Höhe als im streifenförmigen Bereich (7) auf. Dies ist aufgrund der mechanischen Belastungen in dem Übergangsbereich durch die Knickbewegung des zweiten Abschnitts günstig. Der streifenförmige Bereich (7a) erstreckt sich entlang der Längsrichtung (3). An diesem Bereich liegt ein spitzförmiger Bereich (7b) des zweiten Abschnitts an. Der zweite Abschnitt weist demnach eine Pinselform auf. Eine solche Pinselform kann bei topischen Anwendungen dazu dienen, das Füllgut der Spritze bei der Anwendung gleichmäßig auf einer Haut- oder Schleimhautpartie aufzubringen.
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2 zeigt eine weitere isometrische Ansicht der Spritze (2) und der daran angeordneten Hinweisvorrichtung (1). In dieser Darstellung wird die reversible Bewegung des zweiten Abschnitts (7) gezeigt. In einer ersten Position (8) ist der zweite Abschnitt der Hinweisvorrichtung (1) fluchtend von dem Spritzenkörper angeordnet und erstreckt sich entlang der Längsrichtung (3) ausgehend von dem Spritzenkörper (4) über das Endstück (5) der Spritze (2). Die beiden an der Knickkante (15) anliegenden Knickabschnitte schließen einen Winkel von 0° ein. Die Hinweisvorrichtung (1) überdeckt in dieser Position den Zugang zum Endstück (5) aus einer radialen Richtung und stellt somit einen deutlichen Warnhinweis dar, wodurch effektiv eine falsche Anwendung, beispielsweise ein Aufsetzten einer Nadel, verhindert wird. Durch die Knickkante (15) ist eine Rotationsbewegung des zweiten Abschnitts (7) bezüglich der Knickkante (bzw. Drehachse) von der ersten Position in die zweite Position möglich. Um eine Anwendung der Spritze ohne Beeinträchtigungen durch die Hinweisvorrichtung (1) zu gewährleisten, kann der zweite Abschnitt (7) bezüglich der Knickkante (15) reversibel zu der zweiten Position (10) entlang einer Drehrichtung (9) rotiert werden. Idealerweise schließen die beiden Knickabschnitte in dieser zweiten Position (10) einen Winkel von 90° ein, wobei schon ein Winkel in einem Bereich zwischen 45° und 135° eine Anwendung ohne Beeinträchtigungen ermöglicht.
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3 zeigt eine weitere isometrische Ansicht der Spritze (2) und der daran angeordneten Hinweisvorrichtung (1). In dieser Ausführungsform weist der zweite Abschnitt (7) eine Kennzeichnung (17) auf. Eine solche Kennzeichnung kann in Form eines Piktogramms und/oder einer Ausstanzung und/oder einer Warnfarbe und/oder haptisch sein. Alternativ kann auch eine Beschriftung als Kennzeichnung dienen.
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4 und 5 zeigen die Hinweisvorrichtung (1) ohne Spritze (2) in einer Draufsicht gemäß zwei verschiedenen Ausführungsformen. Es wird der zweite Abschnitt (7) der Hinweisvorrichtung (1) gezeigt. Dieser zweite Abschnitt (7) umfasst einen streifenförmigen Bereich (7a), einen spitzförmigen Bereich (7b) und eine Kennzeichnung (17). Ferner ist der Übergangsbereich (12) des zweiten Abschnitts (7) gezeigt, der sich an den streifenförmigen Bereich (7a) anschließt. Dieser Übergangsbereich (12) weist weiterhin eine Knickkante (15) auf, welche sich über eine Breite (18) erstreckt. Der Übergangsbereich (12) ist des Weiteren trapezförmig ausgebildet. Eine Seite des Trapezes entspricht der Breite (18) und die weitere der Breite (19) des streifenförmigen Bereichs (7a). Der erste Abschnitt (6) hat einen rechteckförmigen Grundriss und kann weiterhin zumindest eine Klebefläche aufweisen, womit er an dem Spritzenkörper (4) aufgeklebt werden kann.
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In der Ausführungsform gemäß 4 sind der erste (6) und der zweite Abschnitt (7) einstückig ausgebildet. Die Hinweisvorrichtung (1) kann dabei beispielsweise aus einer Folie bestehen.
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In der Ausführungsform gemäß 5 bestehen der erste (6) und der zweite Abschnitt (7) aus unterschiedlichen Komponenten. Die Hinweisvorrichtung (1) weist demnach einen Verbindungsbereich (16) auf, in dem der erste (6) und der zweite Abschnitt (7) verbunden sind. In diesem Verbindungsbereich (16) überlappt ein Überlappbereich (16a) des zweiten Abschnitts (7) mit einem Überlappbereich (16b) des ersten Abschnitts (6), wobei typischerweise der Überlappbereich (16a) des zweiten Abschnitts (7) zwischen der Mantelfläche (4a) Spritzenkörpers (4) und dem ersten Abschnitt (6) angeordnet ist. Die beiden Überlappbereiche (16a, 16b) können hierbei miteinander und/oder mit der Mantelfläche (4a) durch eine Klebeverbindung verbunden sein.
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Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hinweisvorrichtung
- 2
- Spritze
- 3
- Längsrichtung
- 4
- Spritzenkörper
- 4a
- Mantelfläche des Spritzenkörpers
- 5
- distales Endstück
- 6
- erster Abschnitt der Hinweisvorrichtung
- 7
- zweiter Abschnitt der Hinweisvorrichtung
- 7a
- streifenförmigen Bereich
- 7b
- spitzförmiger Bereich
- 8
- erste Position
- 9
- Drehrichtung
- 10
- zweite Position
- 11
- distalen Endbereich des Spritzenkörpers
- 12
- Übergangsbereich
- 12a
- Innenseite des Übergangsbereichs
- 13
- Außendurchmesser des Endstücks
- 14
- Außendurchmesser des Spritzenkörpers
- 15
- Knickkante
- 16
- Verbindungsbereich
- 16a
- Überlappbereich des zweiten Abschnitts
- 16b
- Innendurchmesser der röhrenförmigen Hohlkörper,
- 17
- Kennzeichnung
- 18
- Breite des Übergangsbereichs
- 19
- Breite des streifenförmigen Bereichs
- 20
- zweiter Knickabschnitt
- 21
- erster Knickabschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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