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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gebinde gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Gebindes gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 10.
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Es ist bekannt, mehrere Behälter jeweils zu einer Behälter- bzw. Artikelgruppe zusammen zu fassen oder zu formieren und aus den Behältergruppen unter Verwendung von Schrumpffolien (z. B.
US 7 726 464 A1 ) feste bzw. transportfähige Lager- und Transporteinheiten oder Gebinde herzustellen. Nachteilig ist hierbei unter anderem, dass die dabei verwendeten Folien sowie insbesondere das Aufschrumpfen der Folien durch Wärme- oder Energieeintrag nicht unerhebliche Kosten verursacht.
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Vorgeschlagen wurde auch bereits, transportfähige Gebinde dadurch herzustellen, dass die jeweils zu einer Behältergruppe formierten Behälter durch eine die Behältergruppe schlaufenartig umgreifende Umreifung (
DE 10 2009 025 824 A1 ,
DE 10 2009 044 271 A1 ,
DE 41 26 212 A1 ) verpackt, d. h. miteinander zu einem Gebinde verbunden werden, was eine besonders kostengünstige und einfache Möglichkeit zur Herstellung von Gebinden bzw. Transport- und Lagereinheiten darstellt. Die Umreifung kann auch mit den Behältern verklebt werden. Nachteilig bei der Umreifung ist allerdings, dass beim ersten Entnehmen eines Artikels aus einem solchen Gebinde die in dem Gebinde verbliebenen Artikel durch die Umreifung nicht mehr zusammengehalten werden. Dies gilt nicht nur dann, wenn die Umreifung getrennt oder zerschnitten wird, sondern auch dann, wenn es möglich ist, ohne Durchtrennen der Umreifung einen Artikel aus dem Gebinde zu entnehmen.
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Im Detail erfolgt die Herstellung der Gebinde z. B. in der Weise, dass die Behälter auf einer Transportebene eines Transporteurs aufstehend und mit ihrer Behälterachse in vertikaler Richtung oder im Wesentlichen vertikaler Richtung orientiert in einem Massentransport bzw. in einem breiten Behälterstrom zugeführt werden, in dem die Behälter hinsichtlich markanter Behälter und/oder Ausstattungsmerkmale eine willkürliche Orientierung aufweisen. Dieser breite Behälterstrom wird dann durch Gasseneinteilung in mehrere einspurige Behälterströme umgewandelt. In weiteren Verfahrensschritten erfolgt das Abteilen der die späteren Gebinde bzw. deren Behältergruppen bildenden Behälter aus den einspurigen Behälterströmen, das Zusammenführen der notwendigen Anzahl von Behältern jeweils zu einer verdichteten Behältergruppe, in der die Behälter mit mehreren Mantel- oder Umfangsflächen, also mit den Kontakt- oder Berührflächen gegeneinander anliegen, und dass Verbinden der Behälter jeder Behältergruppe zu dem kompakten und festen bzw. stabilen Gebinde.
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Es ist auch bekannt, Gebinde aus mehreren Behältern in Form von Flaschen, insbesondere solchen aus Kunststoff oder PET (Polyethylenterephthalat), dadurch zu realisieren, dass die das jeweilige Gebinde bildenden und in wenigstens zwei Reihen mit jeweils wenigstens zwei Behältern angeordneten Behälter über punktförmige oder partielle Klebeverbindungen oder Kleberaufträge, beispielsweise über Kleberaufträge eines Haftklebers miteinander verbunden sind. Hierdurch entfällt die Notwendigkeit zusätzlicher Mittel, wie z.B. Umreifungen, Träger oder Trays, Umverpackungen, auch in Form von Schrumpffolien usw., die sonst für ein Zusammenhalten der Behälter eines Gebindes erforderlich sind. Es ist dabei auch bekannt (
DE 10 2011 107 265 A1 ,
DE 10 2011 107 264 A1 ), derartige Gebinde jeweils mit einer beidendig an zwei Behältern durch Kleben befestigten Tragschlaufe aus einem streifenförmigen Flachmaterial oder aber mit einer Tragfolie zu versehen, die einen Traggriff bildet und an dem jeweiligen Gebinde durch Verkleben gehalten ist. Ein gewisser Nachteil dieser bekannten Gebinde besteht dabei darin, dass die Traggriffe mitunter schwer von den Behältern wieder entfernt, also gelöst, werden können.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demnach, ein Gebinde aus wenigstens zwei Behältern anzugeben, bei dem der Traggriff einfach von den Behältern wieder entfernt, also gelöst, werden kann. Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Gebinde entsprechend den Merkmalen des Patentanspruches 1 ausgebildet. Ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Gebindes ist Gegenstand des Patentanspruches 10. Die jeweiligen Unteransprüche betreffen dabei besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Der wesentliche Aspekt der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen, dass der wenigstens eine schlaufenartige Traggriff zumindest an einem freien Ende des bandförmigen Trägerelements eine Abziehlasche ausbildet, an die sich der jeweilige Verbindungsabschnitt anschließt. Durch das Vorsehen der Abziehlasche ist der direkt mit der Behälterauswand verklebte schlaufenartige Tragegriff besonders einfach und schnell wieder entfernbar.
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Weiterhin vorteilhaft ist an zumindest einem freien Ende zwischen dem entsprechenden Verbindungsabschnitt und der sich daran anschließenden Abziehlasche eine Faltkante ausgebildet. In einer vorteilhaften Ausführungsform ist an zumindest einem freien Ende die entsprechende Abziehlasche an der jeweiligen Faltkante von der Außenmantelfläche abstehend, und zwar in einem Winkel α zwischen 0 und 180 Grad, vorzugsweise zwischen 5 und 90 Grad ausgebildet. Vorteilhaft ist damit das Ergreifen der Abziehlasche wesentlich vereinbart.
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Ebenfalls vorteilhaft weist das bandförmige Trägerelement eine Unterseite auf, an der wenigstens im Bereich des Verbindungsabschnittes ein Klebemittelauftrag vorgesehen ist, mittels dem der entsprechende Verbindungsabschnitt direkt mit der Außenmantelfläche verbunden ist.
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Vorteilhaft ist die Abziehlasche durch Falten des jeweiligen freien Endes des bandförmigen Trägerelements in dessen Längsrichtung hergestellt. Der Klebemittelauftrag erstreckt sich in einer vorteilhaften Ausführungsvariante derart vollflächig über das freie Ende des bandförmiges Trägerelement, dass sich nach dem Falten des einen freien Endes in Längsrichtung des bandförmiges Trägerelement sowohl die Abziehlasche als auch der daran anschließende, weiterhin einen Klebemittelauftrag aufweisende Verbindungsabschnitt ausbildet.
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Weiterhin vorteilhaft kann der jeweilige Verbindungsabschnitt jeweils mit einem an der Außenmantelfläche eines entsprechenden Behälters angeordneten Klebemittelauftrag direkt mit der entsprechenden Außenmantelfläche verbunden sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsvariante ist die Abziehlasche einteilig oder einstückig mit dem Trägerelement ausgebildet.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante weist das bandförmige Trägerelement zumindest an einem freien Ende im Bereich der Abziehlasche einen Klebemittelauftrag auf, an dem ein zusätzliches Materialstück angeordnet ist.
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Ebenfalls ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zum Herstellen von Gebinden jeweils bestehend aus wenigstens zwei Behältern mit jeweils wenigstens einer Außenmantelfläche, wobei zwischen den entsprechenden Außenmantelflächen benachbarter Behälter zumindest eine Kontakt- oder Berührfläche ausgebildet wird, an der die jeweiligen Behälter über wenigstens einen Klebemittelauftrag lösbar verbunden werden, und wobei zur Bildung wenigstens eines schlaufenartigen Traggriffes ein bandförmiges Trägerelement vorgesehen wird, das im Bereich seiner freien Enden über jeweils einen Verbindungsabschnitt direkt mit der Außenmantelfläche eines Behälters verbunden wird. Besonders vorteilhaft wird das bandförmige Trägerelement zumindest an einem freien Ende derart mit der Außenmantelfläche eines Behälters verbunden, dass sich an diesem freien Ende des bandförmigen Trägerelements eine Abziehlasche ausbildet, an die sich der jeweilige Verbindungsabschnitt anschließt.
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„Behälter“ im Sinne der Erfindung sind insbesondere Flaschen, Dosen, Tuben, Pouches, jeweils aus Metall, Glas und/oder Kunststoff, aber auch Weichverpackungen, beispielweise solche hergestellt aus Karton und/oder Kunststofffolie und/oder Metallfolie. Vorzugsweise sind derartige Behälter rotationssymmetrisch ausgebildet.
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„Haft- oder Klebemittel“ im Sinne der Erfindung sind u. a. alle Materialien oder Massen, mit denen eine Klebeverbindung zwischen Behältern möglich ist, insbesondere Verbindungen, Materialien oder Massen, die im flüssigen oder zähflüssigen Zustand aufgebracht einen selbstklebenden Auftrag bilden und/oder unter Anwendung von Druck und/oder durch Energieeintrag und/oder nach einem Aushärten oder Vernetzen (auch durch Wärmeeintrag) eine Klebeverbindung bewirken. „Haft- oder Klebemittel“ im Sinne der Erfindung sind u. a. auch Mehrschichtmaterialien z. B. solche aus wenigstens einem Trägermaterial, welches mit einem Material beschichtet ist, mit dem eine Klebeverbindung zwischen Behältern möglich ist, also mindestens zweiseitig haftend und/oder klebend aktiv sind.
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Der Ausdruck „im Wesentlichen“ bzw. „etwa“ bzw. „ca.“ bedeutet im Sinne der Erfindung Abweichungen vom jeweils exakten Wert um +/–10%, bevorzugt um +/–5% und/oder Abweichungen in Form von für die Funktion unbedeutenden Änderungen.
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Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Figuren. Dabei sind alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Auch wird der Inhalt der Ansprüche zu einem Bestandteil der Beschreibung gemacht.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
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1a–c jeweils in schematischer Darstellung als Seitenansicht und in Schnittdarstellungen entlang zweier unterschiedlicher Schnittebenen ein Gebinde über partielle Klebeverbindungen oder Klebemittelaufträgen miteinander verbundene Behälter mit einem Traggriff
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2 eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Traggriffes
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3 in vereinfachter Funktionsdarstellung eine Anlage zum Formen der Gebinde und Anbringen der Traggriffe
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4 schematische Darstellung einer Seitenansicht einer alternativen Ausführungsform eines Gebindes
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5 schematische Darstellung einer Seitenansicht einer weiteren alternativen Ausführungsform eines Gebindes.
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Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden in den Figuren identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersichtlichkeit halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind.
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In den 1a bis c sind mit 1 allgemein Gebinde bezeichnet, die bei dieser Ausführungsform jeweils aus sechs durch jeweils nur schematisch angedeutete Klebemittelaufträge 2 und 3 unmittelbar lösbar miteinander verbundenen Behältern 4 in Form von Flaschen bestehen. Die Behälter 4 sind dabei in zwei Reihen zu je drei Behälter 4 angeordnet, und zwar derart, dass sich zwischen entsprechenden Außenmantelflächen 5 benachbarter Behälter 4 zumindest eine Kontakt- oder Berührfläche einstellt, an der die jeweiligen Behälter 4 über wenigstens einen Klebemittelauftrag 2 und 3 lösbar verbunden sind. 1a zeigt dabei eine schematische Seitenansicht des Gebindes 1. Die 1b eine schematische Schnittdarstellung einer Draufsicht entlang der Schnittebene A und 1c eine schematische Schnittdarstellung einer Draufsicht entlang der Schnittebene B eines Gebindes 1 gemäß der 1a.
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Die Klebemittelaufträge 2 und 3, die vorzugsweise von einem schnell abbindenden oder aushärtenden Kleber oder von einem Haftkleber gebildet sind, sind weiterhin jeweils auf der Außenmantelfläche 5, also der Umfangsfläche, der Behälter 4 derart aufgebracht, dass die Klebemittelaufträge 2 die Behälter 4 in den beiden Behälterreihen und die Klebemittelaufträge 3 jeweils einen Behälter 4 einer Behälterreihe mit einem Behälter 4 der benachbarten Behälterreihe verbinden. Zusätzlich sind die jeweiligen Behälter 4 untereinander mit ihren entsprechenden Behälterachsen BA parallel zueinander orientiert angeordnet.
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Ferner weist das Gebinde 1 zur Bildung wenigstens eines schlaufenartigen Traggriffes 6 ein vorzugsweise bandförmiges Trägerelement 8 auf, das im Bereich seiner freien Enden 9.1, 9.2 über jeweils einen Verbindungsabschnitt 11.1, 11.2 direkt mit der Außenmantelfläche 5 eines Behälters 4 verbunden ist.
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Erfindungsgemäß bildet der wenigstens eine schlaufenartige Traggriff 6 zumindest an einem freien Ende 9.1, 9.2 des bandförmigen Trägerelements 8 eine Abziehlasche 12.1, 12.2 aus, an die sich der jeweilige Verbindungsabschnitt 11.1, 11.2 anschließt. Die freien Enden 9.1, 9.2 umfassen also erfindungsgemäß den jeweiligen Verbindungsabschnitt 11.1, 11.2 sowie die sich daran entsprechend anschließende Abziehlasche 12.1, 12.2.
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Vorzugsweise kann an dem jeweiligen freien Ende 9.1, 9.2 zwischen dem entsprechenden Verbindungsabschnitt 11.1, 11.2 und der sich daran anschließenden Abziehlasche 12.1, 12.2 eine Faltkante 13.1, 13.2 vorgesehen sein, die im Wesentlichen parallel zu der freiendseitigen Stirnseite des jeweiligen freien Endes 9.1, 9.2 verläuft. Die Faltkante 13.1, 13.2 bildet vorzugsweise die Trennlinie zwischen der Abziehlasche 12.1, 12.2 und den daran anschließenden Verbindungsabschnitt 11.1, 11.2 aus. Insbesondere kann die Abziehlasche 12.1, 12.2 an der jeweiligen Faltkante 13.1, 13.2 von der Außenmantelfläche 5 in einem Winkel α zwischen 0 und 180 Grad, besonders bevorzugt einem Winkel α zwischen 5 und 90 Grad, abstehend umgelenkt werden.
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2 zeigt dabei in schematischer Draufsicht eine Unterseite 8.2 des Trägerelements 8 des erfindungsgemäßen Traggriffes 6. Bevorzugt ist die Abziehlasche 12.1, 12.2 einteilig oder einstückig mit dem bandförmigen Trägerelement 8 ausgebildet. Beispielsweise kann der Traggriff 6 im Bereich seiner freien Enden 9.1, 9.2 direkt mit der Außenmantelfläche 5 eines Behälters 4 verbunden sein, indem wenigstens der jeweilige Verbindungsabschnitt 11.1, 11.2 einen Klebemittelauftrag 10 aufweist, mittels dem der entsprechende Verbindungsabschnitt 11.1, 11.2 direkt an der Außenmantelfläche 5 fixierbar ist und an den sich an wenigstens einem freien Ende 9.1, 9.2 die entsprechende Abziehlasche 12.1, 12.2 anschließt. Vorzugsweise kann der Klebemittelauftrag 10 dabei an der Unterseite 8.2 des Trägerelements 8 im Bereich der freien Enden 9.1, 9.2 jeweils partiell, also teilflächig, ausgebildet sein. Damit ist insbesondere nur auf dem entsprechenden Verbindungsabschnitt 11.1, 11.2 des Trägerelements 8 ein Klebemittelauftrag 10 angeordnet, wo hingegen die jeweiligen Abziehlaschen 12.1, 12.2 klebemittelfrei belassen werden. Die in 3 gezeigte Arbeitsstation 22 kann zur Ausbildung eines derartigen Traggriffes 6 eingerichtet sein.
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Alternativ ist es auch möglich, dass der jeweilige Klebemittelauftrag 10’ an den entsprechenden Außenmantelflächen 5 der Behälter 4 angeordnet ist. Hierzu kann der jeweilige Verbindungsabschnitt 11.1, 11.2 beispielsweise mit der Unterseite 8.2 des Trägerelements 8 mittels des jeweiligen an der Außenmantelfläche 5 des entsprechenden Behälters 4 angeordneten Klebemittelauftrags 10’ direkt mit der Außenmantelfläche 5 verbunden sein. Erfindungsgemäß schließt sich dabei zumindest an einem freien Ende 9.1, 9.2 an den jeweiligen Verbindungsabschnitt 11.1, 11.2 eine Abziehlasche 12.1, 12.2 an, die insbesondere klebemittelfrei belassen ist. Eine entsprechend ausgebildete Arbeitsstation 22 zur Herstellung eines derartigen Traggriffes 6 ist in 3 gezeigt.
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Es kann dabei vorgesehen sein, dass der Klebemittelauftrag 10 vollflächig über das gesamte freie Ende 9.1, 9.2 beispielsweise der Unterseite 8.2 angeordnet ist und sich nach dem Umknicken der freien Enden 9.1, 9.2 in Richtung der diesen jeweils gegenüberliegenden freien Enden 9.1, 9.2 um vorzugsweise 180 Grad sowohl die Abziehlaschen 12.1, 12.2 als auch daran anschließend der jeweilige, dann einen Klebemittelauftrag 10 aufweisende, Verbindungsabschnitt 11.1, 11.2 ausbildet, der direkt mit der Außenmantelfläche 5 des Behälters 4 verbunden werden kann. Hierfür kann es vorteilhaft sein, wenn das jeweilige freie Ende 9.1, 9.2 nach beispielweise 25% der Länge der Gesamtlänge des entsprechenden freien Endes 9.1, 9.2 von der jeweiligen freien Stirnseite aus in Richtung des jeweils gegenüberliegenden freien Endes 9.1, 9.2 umgeknickt wird. Damit können die eine Klebemittelauftrag 10 aufweisenden Verbindungsabschnitte 11.1, 11.2 in etwa doppelt so lang ausgebildet sein, wie die entsprechenden Abziehlaschen 12.1, 12.2.
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Alternativ kann es auch vorteilhaft sein, wenn das jeweilige freie Ende 9.1, 9.2 nach beispielweise 33% der Länge der Gesamtlänge des entsprechenden freien Endes 9.1, 9.2 von der jeweiligen freien Stirnseite aus umgeknickt wird. Damit bilden sich in etwa gleich lange Verbindungsabschnitte 11.1, 11.2 sowie Abziehlaschen 12 aus. Die in 3 gezeigte Arbeitsstation 22 kann auch zur Ausbildung eines derartigen Traggriffes 6 eingerichtet sein.
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Alternativ kann die Abziehlasche 12.1, 12.2 auch ausgebildet werden, indem der Klebemittelauftrag 10 vollflächig über das gesamte freie Ende 9.1, 9.2 beispielsweise der Unterseite 8.2 angeordnet ist und jeweils in dem die Abziehlasche 12.1, 12.2 ausbildenden Bereich des entsprechenden freien Endes 9.1, 9.2 ein zusätzliches Materialstück beispielsweise des bandförmigen Materials des Trägerelementes 8, aufgeklebt wird. Alternativ kann die Abziehlasche 12.1, 12.2 auch ausgebildet werden, indem das bandförmige Trägerelement 8 zumindest an einem freien Ende 9.1, 9.2 nur im Bereich der Abziehlasche 12.1, 12.2 einen Klebemittelauftrag 10 aufweist, auf den das zusätzliche Materialstück angeordnet ist. Besonders vorteilhaft weist das zusätzliche bandförmige Materialstück die mit dem Trägerelement 8 überstimmenden Breitenabmessungen auf und muss nur mehr in seiner Länge auf die gewünschten Längenabmessungen der entsprechenden Abziehlasche 12.1, 12.2 zugeschnitten werden. Die in 3 gezeigte Arbeitsstation 22 kann auch zur Ausbildung eines derartigen Traggriffes 6 eingerichtet sein.
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Die 3 zeigt in einer schematischen Funktionsdarstellung eine Anlage 20 zum Herstellen der Gebinde 1. An einem Behältereinlauf der Anlage 20 werden die Behälter 4 mit ihrer Behälterachse BA in vertikaler Richtung orientiert über einen Transporteuer 21 in einem mehrspurigen Behälterstrom zugeführt. Die Anzahl der Spuren dieses Behälterstroms kann beispielsweise der Anzahl der Behälterreihen des herzustellenden Gebindes 1 entsprechen, d. h. bei der dargestellten Ausführungsvariante weist der mehrspurige Behälterstrom auf dem Transporteur 21 zwei Reihen auf.
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In der, sich in Transportrichtung A anschließenden Arbeitsstation 22, die in 3 nur schematisch durch einen Block angedeutet ist, erfolgt das Aufbringen der Haft- und/oder Klebemittelaufträge 2 und 3 gemäß der in den 1a bis 1c gezeigten Positionen an den Außenmantelflächen 5 der Behälter 4 sowie das Zusammenführen und Aneinanderpressen der Behälter 4 zur Bildung eines Gebindes 1. In der Arbeitsstation 22 erfolgt zugleich auch das Anbringen des Traggriffes 6 an die Gebinde 1 durch Verkleben der bereits an dem Traggriff 6 vorhandenen Klebemittelaufträge 10 oder durch Aufbringen von Klebemittelaufträgen 10’ eines Haft- oder Klebemittels entweder an den Außenmantelflächen 5 der Behälter 4 und/oder den vorstehend beschriebenen Bereichen der Traggriff 6.
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Hierfür kann das bandförmige Material 23 des Trägerelementes 8 von einem Vorrat 24 (Vorratsspule) abgezogen und auf die den Traggriff 6 bildende Länge abgetrennt werden. Das bandförmige Material 23 ist beispielweise auch bereits mit den Klebeaufträgen 10 versehen oder aber diese Klebeaufträge 10’ werden unmittelbar vor dem Verbinden des betreffenden freien Endes 9.1, 9.2 mit der Außenmantelfläche 5 des entsprechenden Behälters 4 in den vorstehend näher beschriebenen Bereichen des Traggriffes 6 aufgebracht. Das Aufbringen der Klebemittelaufträge 10 in den weiter oben beschriebenen Bereichen des jeweiligen Trägerelements 8 erfolgt beispielsweise mittels Düsen und/oder ggf. durch Drehen der Behälter 4 um ihre Behälterachse BA. Für den Fall, dass die entsprechenden Abziehlaschen 12.1, 12.2 durch Umknicken gebildet werden, kann der Arbeitsstation 22 noch eine nicht näher dargestellte Falzeinrichtung zugeordnet sein, die die jeweiligen freien Enden 9.1, 9.2 entlang ihrer entsprechenden Faltkanten 13.1, 13.2 faltet. Über einen Transporteuer 25 werden die Gebinde 1 in der Transportrichtung A einer weiteren Verwendung zugeführt.
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Das Aufbringen der Haft- und/oder Klebemittelaufträge 2, 3, 10 und 10’ kann auf unterschiedlichste Weise erfolgen, beispielweise in Form eines Fluides, welches das dann beispielsweise nach dem Aufbringen in geeigneter Weise so getrocknet und / oder ausgehärtet wird, dass sich die selbstklebenden und/oder unter Druck eine Klebeverbindung erzeugenden Haft- und/oder Klebemittelaufträge 2, 3, 10 und 10’ ergeben.
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Das fließende, beispielweise flüssige oder zähflüssige Haft- oder Klebefluid wird beispielsweise durch Sprühen oder Aufdrucken, beispielweise unter Verwendung von bewegten Transferpads auf die Außenmantelfläche 5 der Behälter 4 aufgebracht.
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Für die Haft- und/oder Klebemittelaufträge 2, 3, 10 und 10’ eignen sich auch Heiß- oder Schmelzkleber, die dann in geeigneter Weise, beispielweise durch Düsen im heißen und damit flüssigen oder zähflüssigen Zustand auf die Außenmantelfläche 5 der Behälter 4 bzw. an dem Traggriff 6 aufgebracht werden, wobei das Verbinden der Behälter 4 zu dem jeweiligen Gebinde 1 durch Zusammenführen und Aneinanderdrücken der Behälter 4 bzw. das Anbringen des Traggriffes 6 an dem Gebinde 1 bei noch ausreichenden flüssigem Schmelzkleber erfolgt oder aber die von dem Schmelzkleber gebildeten Haft- und/oder Klebemittelaufträge 2, 3, 10 und 10’ beim oder unmittelbar vor dem Verbinden der Behälter 4 bzw. Anbringen des Traggriffes 6 an dem Gebinde 1 durch Energieeintrag, bzw. Wärme, Infrarot-Strahlung, usw. in einen flüssigen oder zähflüssigen Zustand versetzt werden. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit der Verwendung von solchen Schmelzklebern, die nach dem Abkühlen selbstklebende Haft- und/oder Klebemittelaufträge 2, 3, 10 und 10’ bilden.
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Weiterhin besteht die Möglichkeit, die Haft- und/oder Klebemittelaufträge 2, 3, 10 und 10’ durch Haft- und/oder Klebekörper oder -folien, z.B. durch die Verwendung von Klebebändern oder Klebeetiketten, insbesondere unter Verwendung von zweiseitigen Klebebändern oder Klebeetiketten zu realisieren. Geeignet hierfür ist insbesondere auch das von der Firma tesa SE, 20253 Hamburg und der Marke „Powerstrip®“ angebotene Klebeband.
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Die für die Haft- und/oder Klebemittelaufträge
2,
3,
10 und
10’ und die Trägerelemente
8 verwendeten Klebebänder bestehen beispielweise aus einem temperaturbeständigen bandförmigen Trägermaterial, beispielsweise aus Kunststoff, z. B. auf Basis von Polyethylen, Polypropylen, Polyester, insbesondere Polyethylenterephthalat (PET, PVC, Polyamid oder Polyimit und/oder aus Papier und/oder aus einem Verbundmaterial der vorgenannten Stoffe. Dieses Trägermaterial ist dann beispielsweise beidseitig für die Haft- oder Klebemittelstellen
2,
3,
10 und
10’ einseitig für die Traggriffe
6 mit dem Haft- oder Klebemittel beschichtet ist, wobei diese Klebebänder oder Haftklebemassen bevorzugt mit geringer oder keiner Anisotropie hergestellt sind. Entsprechende Klebebänder oder Klebemassen und deren Herstellung sind in der
DE 10 2005 054 054 A1 beschrieben.
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Für die Haft- oder Klebemittelstellen
2,
3,
10 und
10’ eigenen sich auch solche Haft- oder Klebemittel, die durch Energieeinwirkung, beispielsweise durch Erwärmen und/oder durch Bestrahlen aushärtbar sind, beispielsweise durch Infrarot-Strahlung, UV-Strahlung, elektromagnetische Strahlung oder Mikrowellenenergie, durch radioaktive Strahlung, durch Elektronen- oder Röntgenstrahlung usw. Auch diese Haft- oder Klebemittel können wiederum Bestandteil von Klebebändern oder Haftklebemassen sein, die aus dem bahnförmigen Trägermaterial bestehen. Haftklebermassen oder Klebebänder der vorgenannten Art und deren Herstellung sind in der
DE 103 44 449 A1 beschrieben. Als Haft- oder Klebemittel werden insbesondere solche Stoffe verwendet, die eine gute Adhäsion zu dem Material der Behälter sowie eine hohe Kohäsion (innere Festigkeit in der jeweiligen Haft- oder Klebemittelschicht) aufweisen, wodurch gute Klebeeigenschaften und damit eine besonders feste Verbindung der Behälter zu dem stabilen Gebinde erreicht wird. Derartige Haft- und Klebemittel sind in der
DE 103 23 048 A beschrieben. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Haft- und Klebemittel etwas erhaben sind, so dass die Auflagefläche auf der üblicherweise leicht konvexen Behälterwand vergrößert wird.
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Die 4 und 5 zeigen jeweils als schematische Darstellung in Seitenansicht zwei unterschiedliche Ausführungsvarianten von Gebinden 1, bei denen die Behälter 4 an der äußeren Außenmantelfläche 5 jeweils ein Etikett 30 aufweisen und/oder mit einer, ein Etikett ersetzenden Bedruckung versehen sind, wobei die Bedruckung beispielweise mittels eines Direktdruckverfahrens aufgebracht wurde. Dabei ist der erfindungsgemäßes Traggriff 6 des Gebindes 1 der 4 mit seinen jeweiligen Verbindungsabschnitten 11.1, 11.2 oberhalb der entsprechenden Etiketten 30 der Behälter 5 fixiert, während der erfindungsgemäße Traggriff 6 der Ausführungsvariante der 5 unterhalb der entsprechenden Etiketten 30 der Behälter 5 fixiert ist.
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Die Erfindung wurde voranstehend an mehreren Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht sich, dass zahlreiche Modifikationen und Änderungen der Erfindung möglich sind, ohne dass hierdurch der Erfindungsgedanke verlassen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gebinde
- 2
- Klebemittelauftrag
- 3
- Klebemittelauftrag
- 4
- Behälter
- 5
- Außenmantelfläche
- 6
- Traggriff
- 8
- Trägerelement
- 8.1
- Oberseite
- 8.2
- Unterseite
- 9.1
- freies Ende
- 9.2
- freies Ende
- 10, 10’
- Klebemittelauftrag
- 11.1
- Verbindungsabschnitt
- 11.2
- Verbindungsabschnitt
- 12.1
- Abziehlasche
- 12.2
- Abziehlasche
- 13.1
- Faltkante
- 13.2
- Faltkante
- 20
- Anlage
- 21
- Transporteur
- 22
- Arbeitsstation
- 23
- Bandmaterial
- 24
- Transporteur
- BA
- Behälterachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 7726464 A1 [0002]
- DE 102009025824 A1 [0003]
- DE 102009044271 A1 [0003]
- DE 4126212 A1 [0003]
- DE 102011107265 A1 [0005]
- DE 102011107264 A1 [0005]
- DE 102005054054 A1 [0043]
- DE 10344449 A1 [0044]
- DE 10323048 A [0044]