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Die Erfindung bezieht sich auf ein Gebinde gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1, wobei das Gebinde jeweils aus einer Artikelgruppe mit wenigstens zwei Artikeln gebildet ist, wobei sich zwischen benachbarten Artikeln zumindest ein axial ausgerichteter Kontaktbereich erstreckt, welcher durch den Bereich größter Annäherung definiert ist, in welchem auch ein oder mehrere Kontakt- oder Berührflächen liegen. Die Artikel des Gebindes können aus einer von wenigstens einem Umreifungselement gebildeten Umreifung umschlungen sein, welche Umreifung schlaufenartig um die Artikelgruppe geschlungen ist und diese zu dem Gebinde zusammenhält. Die Umreifung kann mindestens einen Verschluss mit wenigstens einem Verschlusselement aufweisen.
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Artikel im Sinne der Erfindung sind insbesondere Behälter, d. h. beispielsweise Flaschen, Dosen, Tuben, Pouches, jeweils aus Metall, Glas und/oder Kunststoff, also zum Beispiel auch PET-Flaschen, aber auch andere Packmittel, insbesondere solche, die zum Abfüllen von flüssigen oder viskosen Produkten geeignet sind, aber auch bereits zu Gruppen (Mehrfachpack) zusammen gefasste Artikel. Derartige Artikel, z. B. PET-Flaschen weisen einen Kontaktbereich auf, welcher sphärisch gewölbt ausgeführt ist, so dass die Artikel bzw. Behälter quasi aneinander um eine Umfangsbahn, also an einem „Abrollring” abrollen können. Bei Glasflaschen ist dies bei mehrmaligem Gebrauch der Flasche zum Beispiel mittels des meistens in heller Hervorhebung erkennbaren Abnutzungsringes erkennbar. Derartige „Abrollringe” können bei PET-Flaschen nicht nur im Kopfbereich, sondern auch im Fußbereich angeordnet sein.
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Im Detail erfolgt die Herstellung der Gebinde z. B. in der Weise, dass die Behälter auf einer Transportebene eines Transporteurs aufstehend und mit ihrer Behälterachse in vertikaler Richtung oder im Wesentlichen vertikaler Richtung orientiert in einem Massentransport oder in einem breiten Behälterstrom zugeführt werden, in dem die Behälter hinsichtlich markanter Behälter und/oder Ausstattungsmerkmale eine willkürliche Orientierung aufweisen. Dieser breite Behälterstrom wird dann durch Gasseneinteilung in mehrere einspurige Behälterströme umgewandelt. In weiteren Verfahrensschritten erfolgt das Abteilen der die späteren Gebinde oder deren Behältergruppen bildenden Behälter aus den einspurigen Behälterströmen, das Zusammenführen der notwendigen Anzahl von Behältern jeweils zu einer verdichteten Behältergruppe, in der die Behälter mit mehreren Mantel- oder Umfangsflächen, also mit den Kontakt- oder Berührflächen gegeneinander anliegen, und dass Verbinden der Behälter jeder Behältergruppe zu dem kompakten und festen und stabilen Gebinde.
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Es ist bekannt, mehrere Artikel jeweils zu einer Artikelgruppe zusammen zu fassen oder zu formieren und aus den Artikelgruppen unter Verwendung von Schrumpffolien (z. B.
US 7 726 464 B2 ) feste und transportfähige Lager- und Transporteinheiten oder Gebinde herzustellen. Nachteilig ist hierbei unter anderem, dass die dabei verwendeten, Folien sowie insbesondere das, Aufschrumpfen der Folien durch Wärme- oder Energieeintrag nicht unerhebliche Kosten verursacht.
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Aus der
DE 23 31 193 A1 ist bekannt, mehrere mindestens einen zylindrischen Bereich aufweisende Artikel, wie beispielsweise Flaschen oder Dosen, ausschließlich durch Klebstoff, oder einer Mehrzahl von Klebepunkten, zu einem Gebinde auszuformen. Weiterhin ist aus der
EP 2 096 039 A1 bekannt, Klebepunkte zwischen Behältern vorzusehen, welche mittels einer Schrumpf- oder Stretchfolie umschlungen und zusammen gehalten werden.
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Vorgeschlagen wurde auch bereits, transportfähige Gebinde dadurch herzustellen, dass die jeweils zu einer Artikelgruppe formierten Artikel durch eine die Artikelgruppe schlaufenartig umgreifende Umreifung (
DE 10 2009 025 824 A1 ,
DE 10 2009 044 271 A1 ,
DE 41 26 212 A1 ) verpackt, d. h. miteinander zu einem Gebinde verbunden werden, was eine besonders kostengünstige und einfache Möglichkeit zur Herstellung von Gebinden bzw. Transport- und Lagereinheiten darstellt. Die Umreifung kann auch mit den Behältern verklebt werden. Nachteilig bei der Umreifung ist allerdings, dass beim ersten Entnehmen eines Artikels aus einem solchen Gebinde die in dem Gebinde verbliebenen Artikel durch die Umreifung nicht mehr zusammengehalten werden. Dies gilt nicht nur dann, wenn die Umreifung getrennt oder zerschnitten wird, sondern auch dann, wenn es möglich ist, ohne Durchtrennen der Umreifung einen Artikel aus dem Gebinde zu entnehmen.
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Weiterhin besteht beim Transport derartiger Gebinde auf einem Bandfördermittel immer die Gefahr, dass sich zylindrische oder weitgehend zylindrische Artikel, wie Dosen, Flaschen oder Behälter durch Vibration, Stöße etc. eine nestende Position einnehmen, also in die Lücke der Nachbarreihe rutschen. Um dies zu verhindern muss bei bekannten Gebinden eine sehr große Spannung auf die Umreifung gebracht werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, Gebinde der Eingangs genannten Art anzugeben, bei dem in einfacher Weise stets vermieden ist, dass die Artikel bei dem Transport in eine nestende Position gelangen, wobei auch nach der Entnahme eines oder mehrerer Artikel aus einem Gebinde der Zusammenhalt der verbliebenen Artikel im Gebinde erhalten bleibt und/oder wieder hergestellt werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Gebinde entsprechend dem Patentanspruch 1 ausgebildet.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Kontakt- oder Berührfläche den sphärisch ausgeführten Kontaktbereich, also den „Abrollring”, in Umfangsrichtung gesehen in radialer Richtung negativ und/oder positiv unterbricht und, dass die Kontakt- oder Berührfläche mit einem Haft- oder Klebemittelauftrag versehen ist. Vorteilhaft ist, dass dann durch Zusammenführen und Aneinanderdrücken der anderen Artikel, dass heißt der zu dem „klebenden” Artikel direkt benachbarten Artikel oder Behälter über diesen Haft- oder Klebemittelauftrag die Artikel zu dem festen und stabilen Gebinde miteinander verbunden werden, obwohl die anderen Artikel des Gebindes diesen Klebemittelauftrag nicht unbedingt aufweisen müssen. Günstig ist, wenn jeder Artikel bzw. Behälter einen Klebemittelauftrag zu seinem direkt benachbarten Artikel bzw. Behälter aufweist. So, könnte ein Artikel entnommen werden, wobei der Zusammenhalt auch ohne Umreifung aufrechterhalten bliebe.
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Artikel im Sinne der Erfindung sind insbesondere Behälter, z. B. PET-Flaschen, d. h. u. a. Flaschen, Dosen Tuben, Pouches, jeweils aus Metall, Glas und/oder Kunststoff, aber auch andere Packmittel, insbesondere solche, die zum Abfüllen von flüssigen oder viskosen Produkten geeignet sind, aber auch bereits zu Gruppen. (Mehrfachpack) zusammen gefasste Artikel. Im Folgenden werden die Artikel auch als Behälter bezeichnet. Die Behälter des Gebindes sind in nicht-nestender Position angeordnet.
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„Haft- oder Klebemittel” in Sinne der Erfindung sind u. a. alle Materialien oder Massen, mit denen eine Klebeverbindung zwischen Behältern möglich ist, insbesondere Verbindungen, Materialien oder Massen, die im flüssigen oder zähflüssigen Zustand aufgebracht einen selbstklebenden Auftrag bilden und/oder unter Anwendung von Druck und/oder durch Energieeintrag und/oder nach einem Aushärten oder Vernetzen (auch durch Energieeintrag) eine Klebeverbindung bewirken. „Haft- oder Klebemittel” in Sinne der Erfindung sind u. a. auch Mehrschichtmaterialien, z. B. solche aus wenigstens einem Trägermaterial, welches mit einem Material beschichtet ist, mit dem eine Klebeverbindung zwischen Behältern möglich ist, also mindestens zweiseitig haftend- und/oder klebend aktiv sind. Ein „klebender” Behälter weist im Sinne der Erfindung Haft- oder Klebemittel auf, bzw. ist mit einem Haft- und Klebemittelauftrag versehen. Das Haft- oder Klebemittel ist bevorzugt derart gewählt, dass die Behälter händisch und zerstörungsfrei aus dem Gebinde lösbar bzw. voneinander trennbar sind.
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Eine negative Unterbrechung des Abrollrings in radialer Richtung gesehen bedeutet im Sinne der Erfindung, dass der ursprünglich sphärische, also gewölbte Abrollbereich abgeflacht ist, also eben ausgeführt ist. Insofern weist die Kontakt- oder Berührfläche einen geringeren Außendurchmesser auf als der restliche sphärisch ausgeführte Abrollring. Aufgrund der Abflachung des Abrollrings sind zudem quasi Maßnahmen getroffen, welche ein ungehindertes Abrollen erschweren, wenn nicht sogar nur abschnittsweise erlauben und sodann verhindern, wenn zwei Abflachungen benachbarter Behälter bzw. Artikel aneinander liegen. Eine positive Unterbrechung des Abrollrings in radialer Richtung gesehen bedeutet im Sinne der Erfindung dagegen, dass die Kontakt- oder Berührflächen einen größeren Durchmesser und Radius aufweisen als der restliche Abrollring. Insofern stehen die Kontakt- oder Berührflächen quasi aus dem Abrollring hervor, und überragen diesen. Auch bei dieser bevorzugten Maßnahme ist vorstellbar, dass ein ungehindertes Abrollen benachbarter Behälter aneinander erschwert ist. Es liegt auch im Sinne der Erfindung, wenn der Klebemittelauftrag auf den in Umfangsrichtung sphärisch durchgehend ausgeführten Kontaktbereich, also auf den Abrollring so aufgebracht wird, dass eine in radialer Richtung gesehen positive Unterbrechung gebildet ist.
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Ganz allgemein besteht der Vorteil bei einem erfindungsgemäßen Gebinde darin, dass dieses im Herstellung- und Förderprozess sehr stabil ist und keinerlei Tendenz zeigt, in eine nestende Anordnung zu verfallen und dies bei geringeren Anpresskräften, auch durch die Umreifung, im Vergleich zu bekannten Lösungen. Weiterhin besteht ein Vorteil darin, dass nach dem ersten Lösen der Gruppe von Artikeln, diese, auch durch die Umreifung oder im Zusammenwirken von Umreifung und durch den jeweils klebenden Zusammenhalt ohne Unreifung mit einem Tragegriff- oder Schlaufe, diese wieder zu einer stabilen Einheit zusammengefasst werden können, die der Endverbraucher problemlos und als Gruppe von Artikeln transportieren kann.
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Zweckmäßig ist, wenn der Artikel bzw. Behälter die bevorzugt mit dem Klebemittelauftrag versehen Kontakt- oder Berührfläche an seinem Kopfbereich und an seinem Fußbereich, oder an einem der Bereiche aufweist. In weiter bevorzugter Ausgestaltung sind die beiden kopfseitigen und fußseitigen Kontakt- und Berührflächen senkrecht übereinander fluchtend auf einer gemeinsamen Hochachse angeordnet.
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Sinnvoll im Sinne der Erfindung ist, wenn jeder Artikel bzw. Behälter des Gebindes an seinem Kopfbereich und an seinem Fußbereich jeweils mindestens zwei in Umfangsrichtung um 90° versetzt angeordnete Kontakt- und Berührflächen aufweist, wobei bevorzugt vorgesehen ist, dass kopfseitige und fußseitige Kontakt- und Berührflächen einer gemeinsamen Hochachse miteinander fluchten. So kann jeder Artikel bzw. Behälter genügend „Klebestellen” zum jeweils benachbarten Artikel bzw. Behälter aufweisen, um das Gebinde genügend zusammen zu halten. Auf eine Umreifung kann so unter Aufrechterhalten des Zusammenhaltes des Gebindes, auch wenn einer oder mehrere der Artikel aus dem Gebinde entfernt würde, verzichtet werden. Dabei kann sichergestellt werden, dass die Kontakt- und Berührflächen benachbarter Artikel bzw. Behälter auf einander zu orientiert sind, so dass diese dann auch genau aneinander liegen können. Eine solche Ausrichtung z. B. anhand von Ausrichtmerkmalen ist bekannt, wobei die Kontakt- und Berührflächen die Ausrichtmerkmale bilden können. Auf die Ausrichtung wird nicht weiter eingegangen.
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Überraschenderweise hat sich also herausgestellt, dass es ausreichend ist von den Kontakt- und Berührflächen oder -breichen benachbarter Artikel bzw. Behälter, nur eine sehr kleine Teilzahl dieser Kontakt- und Berührflächen oder -bereiche nämlich vier Kontakt- und Berührflächen an jedem Behälter vorzusehen und diese mit einem Haft- oder Klebemittel zu versehen, um diesen in mehrfacher Weise vorteilhaften Effekt zu erreichen. In bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass alle Kontakt- und Berührflächen der Behälter eines Gebindes oder des Behälters in ihrer Dimension und Ausgestaltung identisch sind. Selbstverständlich müssen nicht alle Behälter einen Klebemittelauftrag aufweisen. Es liegt im Sinne der Erfindung, wenn die mit Haft- oder Klebemittel zu versehenen Behälter so ausgewählt werden, dass alle Behälter des Gebindes miteinander verklebt sind.
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Zielführend ist, dass die Kontakt- und Berührflächen in ihrer geometrischen Ausführung unterschiedlich sein können. So können die Kontakt- und Berührflächen kreisrund ausgeführt sein oder vieleckig, z. B. viereckig wobei jeweils gegenüberliegende Seiten des Vierecks leicht verrundet sein können. Auf diese als Abflachung oder bevorzugt als Erhebung, also als negative oder bevorzugt positive Unterbrechung des Abrollrings ausgeführten Kontakt- und Berührflächen kann das Haft- und Klebemittel aufgetragen werden. Denkbar ist aber auch, wie bereits erwähnt, das Haft- und Klebemittel in einer solchen Schichtstärke aufzutragen, dass sich die positive Erhebung ergibt, so dass der Abrollring in Umfangsrichtung gesehen positiv unterbrochen ist.
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In weiter möglicher Ausgestaltung kann vorgesehen sein, den Klebemittelauftrag als dünnen Film, also als dünne Schicht aufzutragen, welche die gesamte Kontakt- und Berührfläche benetzt. Möglich ist aber auch, den Klebemittelauftrag besonders dick, also quasi pilskopfartig aufzubringen.
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Das jeweilige Gebinde kann zum Beispiel aus vier, sechs oder neun Artikeln oder Behältern gebildet werden, wobei die genannte Anzahl natürlich nicht beschränkend sondern lediglich beispielhaft zu verstehen ist, wobei jeder der Behälter oder eine ausgewählte Anzahl von mehr als einem Behältern mit einem Klebemittelauftrag versehen sein kann.
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Ist das Gebinde aus vier Behältern mit den Kontakt- und Berührflächen gebildet, und weist eine Umreifung auf, ist es sinnvoll, wenn lediglich einer der Behälter, also ein einziger Behälter, welcher den Klebemittelauftrag hat, ein Eckbehälter ist. Dieser hat direkten Anlagekontakt zu zwei benachbarten Behältern, welche so mit dem „klebenden” Behälterverklebt sind. Möglich ist natürlich auch zwei Behälter mit Klebemittel zu versehen.
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Ist das Gebinde aus sechs Behältern mit den Kontakt- und Berührflächen gebildet, und weist eine Umreifung auf, wobei die Behälter in zwei Reihen zu drei Behältern oder in drei Reihen zu zwei Behältern angeordnet sind, ist zielführend vorgesehen, einen einzigen Behälter aus einer mittigen Lage mit dem Klebemittel zu versehen. Dieser „klebende” Behälter hat direkten Kontakt zu dem anderen Behälter der mittigen sowie zu den benachbarten Eckbehältern. Bei einem Gebinde von sechs Behältern sind vorteilhaft lediglich 16,67% der Behälter oder ein einziger Behälter mit Haft und Klebemittel versehen. Möglich ist natürlich auch zwei oder drei Behälter mit Klebemittel zu versehen.
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Ist das Gebinde aus neun Behältern mit den Kontakt- und Berührflächen gebildet, und weist eine Umreifung auf, wobei die Behälter in drei Reihen zu drei Behältern angeordnet sind, ist es im Sinne der Erfindung zielführend, wenn lediglich der zentrale Behälter als „klebender” Behälter ausgeführt ist. Bei einem Gebinde von neun Behältern sind lediglich 11,11% oder ein einziger Behälter ist mit Klebemittel versehen. Möglich ist natürlich auch zwei, drei, oder vier oder mehr Behälter mit Klebemittel zu versehen.
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Ausreichend ist also, dass lediglich ein einziger der Behälter des mit der Umreifung versehenen Gebindes als „klebender” Behälter ausgeführt ist. Weist das Gebinde mehr als neun Flaschen auf, kann auch lediglich ein einziger Behälter, maximal 50% der Behälter, idealerweise maximal 25% der Behälter „klebend” ausgeführt sein.
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Wird aber auf eine Umreifung des Gebindes verzichtet, ist zielführend vorgesehen, dass jeder der Behälter an seinem direkt benachbarten Behälter „klebt”. Selbstverständlich kann dies auch vorgesehen sein, wenn die Umreifung verwendet wird.
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Ist der Klebemittelauftrag streifenförmig an der Kontakt- und Berührflächefläche vorgesehen, ist es sinnvoll den Streifen sich in Hochrichtung erstreckend anzuordnen. Natürlich kann der Streifen auch sich in Umfangsrichtung erstreckend vorgesehen werden.
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Wie bereits erwähnt können die Behälter zueinander ausgerichtet werden. Somit ergibt sich für jedes Gebinde zudem auch noch ein harmonisches, optisch ansprechendes Erscheinungsbild, welches u. a. einen zusätzlichen Kaufanreiz vermittelt, insbesondere auch gegenüber Gebinden mit in willkürlicher Orientierung angeordneten Behältern.
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Möglich ist, eine besonders einfache Umreifung zu nutzen, welche eine nicht so große Spannung aufbringen muss, da ein Verfall in eine nestende Position der Behälter mittels des bevorzugt einen einzigen „klebenden” Behälters des betreffenden Gebindes zielführend vermieden ist.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, wenn die jeweilige Umreifung der Gebinde mehrfach geöffnet und geschlossen werden kann und darüber hinaus die Schlaufenlänge der von der Umreifung gebildeten Schlaufe beliebig oft veränderbar ist, sodass nach der Entnahme eines Artikels oder Behälters aus einem Gebinde durch Verkürzung der Schlaufenlänge bzw. durch erneutes Festziehen der Umreifung die im Gebinde verbliebenen Artikel bzw. Behälter dort weiterhin gehalten sind.
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Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ist Formulierung, dass „die Umreifung der Gebinde mehrfach geöffnet und geschlossen werden kann” so zu verstehen, dass bereits eine Verlängerung der Länge der von der Umreifung gebildeten Schlaufe zu deren Öffnung führt. Ein vollständigen Zertrennen der Umreifung, oder ein voneinander Lösen der Enden der Schlaufe ist zwar möglich, aber nicht zwingend erforderlich.
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Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Figuren. Dabei sind alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Auch wird der Inhalt der Ansprüche zu einem Bestandteil der Beschreibung gemacht.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Vorrichtung zum Herstellen eines Gebindes mit sechs Artikeln bzw. Behältern,
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2 ein Gebinde mit sechs Artikeln bzw. Behältern in einer perspektivischen Ansicht,
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3 ein Gebinde mit sechs Artikeln bzw. Behältern ohne Umreifung in perspektivischer Ansicht,
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4 bis 6a, b jeweils ein einzelner Artikel bzw. Behälter mit erfindungsgemäßen Kontakt- und Berührflächen, in unterschiedlicher Ausführung
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In den unterschiedlichen Figuren sind gleiche Teile stets mit denselben Bezugszeichen versehen, weswegen diese in der Regel auch nur einmal beschrieben werden. Im Folgenden werden Artikel als Behälter bezeichnet.
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7 zeigt eine bekannte Flasche nach dem Stand der Technik.
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Die 1 zeigt eine Vorrichtung 1 zum Herstellen der Gebinde 2. Die Vorrichtung 1 umfasst einen Transporteur 3, auf dem die Behälter 4 mit ihren Behälterachsen in vertikaler Richtung oder im Wesentlichen in vertikaler Richtung orientiert aufstehen und im Massentransport, d. h. in einer ungeordneten Menge und mit relativ großer Förderbreite in einer Transportrichtung A auf einem Abschnitt 3.1 des Transporteurs zugeführt werden.
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In einem an dem Abschnitt 3.1 anschließenden Abschnitt 3.2 des Transporteurs 3 erfolgt durch äußere und innere Führungsgeländer 5 zunächst eine Gasseneinteilung des Behälterstroms in der Weise, dass mehrere, d. h. bei der dargestellten Ausführungsform drei durch die inneren Führungsgeländer 5 getrennte Gassen 6 gebildet sind, in denen die Behälter 4 jeweils einen einspurigen Behälterstrom bilden.
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In einem in Transportrichtung A anschließenden Abschnitt 3.3 bzw. in einer dortigen, in der 1 schematisch durch den Block wiedergegebenen Arbeitsstation 7 erfolgt das Aufbringen der Haft- oder Klebemittelaufträge 8 sowie das Zusammenführen und Aneinanderpressen der Behälter 4 zur Bildung der Gebinde 2. In der Arbeitsstation 7 erfolgt zugleich auch das Aufbringen der Traggriffe 10 und der Umreifung 11. Eine Umreifung muss nicht unbedingt erfolgen, wie weiter unten noch beschrieben wird.
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Die Funktionsweise und generelle Ausbildung der Arbeitsstation 7 wird nicht weiter beschrieben.
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Wie der 2 und der 3 zu entnehmen ist, ist das Gebinde 2 jeweils aus einer Behältergruppe mit beispielhaft sechs, in nicht-nestender Position angeordneten Behältern 4 gebildet, wobei sich zwischen benachbarten Behältern 4 zumindest ein axial ausgerichteter Kontaktbereich 12 erstreckt, welcher durch den Bereich größter Annäherung definiert ist, in welchem auch ein oder mehrere Kontakt- oder Berührflächen 13 (4 bis 6) liegen.
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Die Kontakt- und Berührflächen 13 sind als negative oder bevorzugt positive (Erhebung; 4 bis 6) Unterbrechung des kopf- und fußseitigen sphärischen Bereiches 14 bzw. 15, also des jeweiligen Abrollrings 14 bzw. 15 des Behälters 4 ausgeführt. An den Kontakt- und Berührflächen 13 ist der Haft- und Klebemittelauftrag 8 angeordnet, worauf noch näher eingegangen wird.
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Bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Umreifung 11 in einem Fußbereich der Behälter 4 angeordnet. Der Traggriff 10 ist an mittigen Behältern 4 jeweils an einem Außenumfang des Behälters 4 befestigt, z. B. angeklebt. Die Umreifung 11 weist eine Entlastungsschlaufe 9 auf, ein Bereich der Umreifung 11, in welchem diese doppelt gelegt und durch eine Schlaufensicherung 9.1 fixiert ist, welche als Klebestreifen ausgeführt ist. Alternativ kann die Entlastungsschlaufe auch durch Klebe- oder Schweißverfahren z. B. Ultraschallschweißen an der Umreifung 11 fixiert werden. Wird diese Entlastungsschlaufe 9 gelöst, bildet die Umreifung 11 einen einzigen Ring oder Reif und Behälter 4 können problemlos entnommen werden, ohne dass die Umreifung 11 zerstört werden muss. An der Position der Entlastungsschlaufe könnte alternativ ein mehrfach zu öffnendes und/oder verschließbares Verschlusselement angeordnet sein, beispielsweise vergleichbar einem Kabelbinderverschluss, insbesondere ein entriegelbarer, oder vergleichbar einem Klettverschluss.
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Wie der 2 weiter zu entnehmen ist, weist lediglich ein einziger Behälter 4 an seiner Kontakt- oder Berührfläche 13 einen Klebemittelauftrag 8 auf, welcher lediglich beispielhaft streifenförmig ausgeführt ist, und sich parallel zur Behälterhochachse BA erstreckt.
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Der Klebemittelauftrag 8 kann auch punktförmig oder in Umfangsrichtung gesehen vollflächig oder unterbrochen an der Kontakt- oder Berührfläche 13 aufgebracht sein.
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Zielführend ist, dass lediglich ein einziger Behälter 4 mit einem einzigen Klebemittelauftrag 8 versehen werden muss, um einen Verfall der Behälter 4 innerhalb des Gebindes 2 mit Umreifung 11 in eine nestende Position zu vermeiden.
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Selbstverständlich können alle Behälter 4 des Gebindes jeweils mehrere, bevorzugt jeweils vier Kontakt- und Berührflächen 13 aufweisen.
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Eine Umreifung ist bei dem Ausführungsbeispiel nach 3 nicht vorhanden. Um den Zusammenhalt des Gebindes 1 dennoch aufrechterhalten zu können, sind bevorzugt vier Kontakt- und Berührflächen 13 an dem jeweiligen Behälter 4 vorgesehen, von denen jeweils zwei auf einer gemeinsamen Hochachse HA bevorzugt fluchtend zueinander angeordnet sind. In bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, die so in Hochrichtung angeordneten Kontakt- und Berührflächen 13 vorzugsweise in einem Winkel von 90° (in Umfangsrichtung gesehen) zueinander versetzt anzuordnen (4 bis 6). So sind jeweils zwei Kontakt- und Berührflächen kopfseitig in Umfangsrichtung gesehen um 90° zueinander versetzt. Das gleiche gilt für die fußseitigen Kontakt- und Berührflächen 13. Diese Anordnung der Kontakt- und Berührflächen 13 reicht aus, um den jeweils benachbarten Behälter 4 zu kontaktieren. Ersichtlich ist, dass die Kontakt- und Berührflächen 13 nicht unbedingt mit einem Haft- und Klebemittelauftrag 8 versehen sein müssen. Durch die in radialer Richtung ausgeführte negative oder bevorzugt positive Unterbrechung des „Abrollrings” sind quasi Rotationsverhinderungsmassnahmen getroffen, welche ein Verschieben der Behälter 4 relativ zueinander nur in geringem Masse gestatten, nämlich bis zu dem Zeitpunkt an welchem benachbarte Behälter 4 mit ihren Kontakt- und Berührflächen 13 aneinander liegen, was eine weitere Rotation weitgehend verhindert.
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Sinnvoller Weise tragen die Kontakt- und Berührflächen 13 dennoch einen Haft- und Klebemittelauftrag 8. So kann z. B. auf eine Umreifung verzichtet werden, wobei dennoch der Zusammenhalt des Gebindes 1 bei dem Transport aber auch nach Entnahme eines oder mehrerer Behälter 4 aufrechterhalten bleibt.
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Weiterhin ist in den 2 und 3 eine vorteilhafte Variante des Klebemittelauftrages 8 zu erkennen, welcher einen Haft- und Klebeabschnitt und einen Griff- und Manipulationsabschnitt aufweist. Der Haft- und Klebeabschnitt ist im wesentlichen zwischen den benachbarten Behältern angeordnet, wobei der Griff- und Manipulationsabschnitt in den Zwischenraum der Behälter oder über diese hinaus ragt, so dass er vom Endverbraucher händisch erfasst und durch Zug gelöst werden kann. Beispielhaft sei hier ein haft- und Klebemittelauftrag genannt, wie er als Powerstrip® bekannt ist. Denkbar ist auch ein Haft- und Klebemittel mit vergleichbaren Eigenschaften.
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Die Kontakt- und Berührflächen 13 eines jeden Behälters 4 sind in bevorzugter Ausgestaltung identisch ausgeführt.
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Bei dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Kontakt- und Berührflächen 13 mehreckig, zum Beispiel viereckig ausgeführt, wobei einander gegenüberliegende Seiten verrundet sein können, was in der Vergrößerung auf der rechten Seite der 4 deutlich erkennbar ist. Die Kontakt- und Berührflächen 13 sind als in radialer Richtung gesehen negative Unterbrechung des „Abrollrings”, also quasi als Abflachung ausgeführt. Die Kontakt- und Berührflächen 13 können mit dem Klebemittelauftrag 8 versehen sein, welcher vollflächig als Klebefilm aufgetragen sein kann.
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Bei dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel weisen die Kontakt- und Berührflächen 13 eine kreisförmige Ausgestaltung auf, und sind als positive Unterbrechung des „Abrollringes”, also quasi als kreisplattenartige Erhebung ausgeführt. Die Kontakt- und Berührflächen 13 sind auf zwei Höhenlangen der Behälterachse BA angeordnet und können den Klebemittelauftrag 8 als in der Schichtdicke eines Klebefilmes aufweisen. Wie 6a zeigt, kann die Schichtdicke des Klebemittelauftrags 8 aber auch einen solchen Betrag aufweisen, dass der Klebemittelauftrag 8 pilskopfartig ausgeführt ist, und den Abrollring zusätzlich zur Erhebung weiter überragt. Dieser wird im Verfahren zur Bildung der Gebinde idealerweise mittels externer Energie erweicht oder aufgeschmolzen. Dies kann bspw. durch einen Laserstrahl oder Infrarotwellen erfolgen. Besonderes vorteilhaft ist hierbei ein Verfahren, bei welchem ein oder mehrer motorisch angetriebene Laserstrahler der Bewegung des Behälters folgen und dabei auf den Klebemittelauftrag 8 fokussieren, und wobei diese mindestens teilweise die Klebemittelaufträge 8 auf- oder anschmilzen oder erweichen. Dieser Energieeintrag kann auch noch nach dem verdichten der Behälter 4 vorgenommen werden.
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Möglich ist auch, anstelle der besonderen Ausgestaltung der Kontakt- und Berührfläche 13 als Erhebung aus dem Abrollring heraus vorzusehen, lediglich den Klebemittelauftrag 8 vorzusehen, welcher dann wie in den 5 und 6 den Ab- rollring in radialer Richtung überragen würde, so dass die Kontakt- und Berührfläche 13 gebildet ist. Dieser kann, wie in 2 und 3 angedeutet, auch streifenförmig ausgeführt sein, wobei auch eine punktförmige Ausgestaltung möglich ist.
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Bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Gebinde jeweils zwei Behälter 4 in drei Reihen (oder drei Behälter 4 in zwei Reihen) auf. Wobei jeweils zwei äußere Behälter mit ihren Kontakt- oder Berührflächen 13 aneinander und an mittleren Behältern anliegen.
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Zielführend ist, wenn nur einer der mittleren Behälter 4 mit dem Klebmittelauftrag 8 versehen ist. Besonders bevorzugt ist, wenn der Klebemittelauftrag 8 als einzelner Klebepunkt oder Klebestreifen, wie in 2 dargstellt, an der kopfseitigen Kontakt- oder Berührfläche 13 aufgebracht ist.
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Das Gebinde 2 nach 2 bzw. dessen Behälter 4 kann aufgrund der erfindungsgemäßen Anordnung des einzigen Klebemittelauftrages 8 an einem einzigen Behälter 4 bei dem Transport in seiner nicht-nestenden Position verbleiben, und diese Stabilität auch aufrecht erhalten, wenn z. B. einer der Behälter 4 aus dem Gebinde 2 entnommen ist.
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Mit der Erfindung kann auch auf eine Umreifung verzichtet werden (3), weswegen jeder Behälter 4 des Gebindes 2 mit dem jeweils benachbarten Behälter 4 „verklebt” ist. Durch die vorteilhafte Anordnung der Kontakt- und Berührflächen, welche in Umfangrichtung gesehen bevorzugt um 90° zueinander versetzt angeordnet sind, ist auch sichergestellt, dass diese stets im „inneren” des Gebindes 2 angeordnet sind, wie auch den 2 und 3 entnommen werden kann, bei denen die Außenflächen des Gebindes 1, hier die nach außen weisenden Flächen der Behälter 4, kontakt- und berührflächenfrei bzw. klebemittelauftragsfrei sind.
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Zielführend ist, dass nur wenige, nämlich nur vier Kontakt- und Berührflächen vorgesehen sind, welche zudem entweder in Kopfbereich oder im Fußbereich lediglich in einem Umgangswinkel von 90° zueinander angeordnet sind. Natürlich würden auch nur zwei Kontakt- und Berührflächen
13 entweder im Kopfbereich, oder im Fußbereich oder auf einer gemeinsamen Hochachse (HA) ausreichen, um die vielfältigen Vorteile der Erfindung erreichen zu können. Bei der in
7 nach dem Stand der Technik gezeigten Flasche (
DE 403 04 978.4 ) sind im Kopf- und Fußbereich aus der welligen Oberflächenstruktur erkennbar ebene Vierecke angeordnet, welche in ihrer Dimension unterschiedlich ausgeführt und in Umfangsrichtung gleich verteilt angeordnet sind, und welche den Durchmesser erkennbar unverändert halten, wobei im Kopf- und Fußbereich wohl jeweils vier solcher Ausgestaltungen vorhanden sind. Diese können identisch geformt sein oder sich komplementär ergänzen.
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6b zeigt eine solche komplementäre Gestaltung. Bei einer komplementär ergänzenden Form ist besonders vorteilhaft, wenn sich auf die Behälter 4 sowohl geringfügig radial nach außen ragende Kontakt- und Berührflächen 13.1 im Verband analog geringfügig radial nach innen stehende Kontakt- und Berührflächen 13.2 der benachbarten Flasche gegenüberstehen oder die Kontakt- und Berührflächen 13.2. lediglich plan ausgeführt ist, also die konvexe Wölbung unterbricht (nicht gezeigt). Hierfür sind idealerweise die Behälter auf ihrem Umfang mindestens auf einer Höhe der Behälterachse BA mit diesen beiden Arten von Kontakt- und Berührflächen ausgeformt, abwechseln je 90° Winkelabstand. Bei dem Herstellungs- bzw. Verpackungsverfahren wenden die Behälter 4 dann so ausgerichtet, dass sich die jeweils komplementären Kontakt- und Berührflächen gegenüber sehen, bevor die Behälter zu dem Gebinde final verdichtet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung zur Herstellung von Gebinden
- 2
- Gebinde
- 3
- Transporteur (3.1 bis 3.3 Abschnitte davon)
- 4
- Behälter/Artikel
- 5
- Führungsgeländer
- 6
- Gassen
- 7
- Arbeitsstation
- 8
- Klebemittelauftrag
- 9
- Entlastungsschlaufe/9.1 Schlaufensicherung
- 10
- Traggriffe
- 11
- Umreifung
- 12
- Kontaktbereich
- 13
- Kontakt- oder Berührflächen
- 13.1, 13.1
- Kontakt- oder Berührflächen (komplementäre)
- 14
- Fußseitiger Abrollring
- 15
- Kopfseitiger Abrollring
- HA
- Hochachse
- BA
- Behälterachse