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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung zumindest eines Teils eines Möbelstücks oder eines Einrichtungsgegenstands sowie ein Möbelstück oder einen Einrichtungsgegenstand oder jeweils ein Teil davon.
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Es ist bekannt, Möbelstücke und Einrichtungsgegenstände in Einzelteile zerlegt in so genannten „Flatpacks” zu verkaufen, sodass ein Käufer anschließend das Möbelstück bei sich zu Hause aufbauen kann. In die Seitenwände des Möbelstücks oder des Einrichtungsgegenstands müssen Verbindungselemente eingebracht werden, ehe die Seitenwände aneinander befestigt werden können. Diese Vorgehensweise ist relativ umständlich und langwierig. Außerdem sehen die so hergestellten Möbelstücke oder Einrichtungsgegenstände im Kantenbereich häufig nicht sonderlich ansprechend aus.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diesbezüglich Abhilfe zu schaffen.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Herstellung zumindest eines Teils eines Möbelstücks oder eines Einrichtungsgegenstands mit den Verfahrensschritten:
- a. Herstellen eines Trägerelements, das eine Deckschicht und eine daran angeordnete Trägerplatte aufweist, wobei die Trägerplatte zumindest in einem Kantenbereich ganz oder teilweise ausgenommen ist;
- b. Einbringen eines Kantenprofils im Bereich des Kantenbereichs und Verbinden des Kantenprofils mit den Trägerplattenabschnitten beidseits des Kantenbereichs.
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Dadurch, dass der Kantenbereich ausgenommen ist, können die beiden Trägerplattenabschnitte beidseits des Kantenbereichs zu Transportzwecken aufeinandergelegt werden, wobei die Deckschicht im Kantenbereich umgebogen wird. Zum Aufbau des Möbelstücks oder des Einrichtungsgegenstands können die Trägerplattenabschnitte in richtiger Orientierung zueinander ausgerichtet werden und ein Kantenprofil in den Kantenbereich eingesteckt werden, um dadurch die beiden Trägerplattenabschnitte miteinander zu verbinden. Die Deckschicht, die die beiden Trägerplattenabschnitte miteinander verbindet, deckt das Kantenprofil von außen ab, sodass der Kantenbereich optisch ansprechend ist. Das Einbringen des Kantenprofils gestaltet sich als sehr einfach. Insbesondere ist dies deutlich einfacher, als zunächst unterschiedliche Befestigungsmittel in die Trägerplattenabschnitte einzubringen Bei der Deckschicht kann es sich um einen Schichtstoff, beispielsweise High Pressure Laminate (HPL) oder Continuous Pressure Laminate (CPL), handeln. Außerdem ist als Deckschicht ein Kunststoff oder ein Furnier denkbar. Die Trägerplatte kann beispielsweise eine Sperrholzplatte oder eine mitteldichte Faserplatte sein. Die Trägerplatte kann auch aus mehreren Lagen oder Schichten aufgebaut sein. Grundsätzlich denkbar wäre auch eine massive Holzplatte als Trägerplatte.
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Das Kantenprofil kann aus Kunststoff oder Metall, insbesondere Aluminium, ausgebildet sein.
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Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders zur Herstellung eines Korpus eines Möbelstücks oder eines Einrichtungsgegenstands. Es können auch mehrere Teile eines Korpus hergestellt werden und der Korpus dann aus den Teilen zusammengesetzt werden.
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Das Trägerelement kann hergestellt werden, indem eine Deckschicht mit der Trägerplatte verbunden wird, insbesondere verklebt oder verleimt wird, und anschließend die Trägerplatte in dem Kantenbereich ganz oder teilweise entfernt, insbesondere ausgefräst, wird. Insbesondere kann eine Trägerplatte mit der Deckschicht kaschiert sein. Die Trägerplatte kann auch auf zwei Seiten jeweils eine Deckschicht aufweisen und auch die Stirnseiten können kaschiert sein, beispielsweise mit einem Umleimer. Die Trägerplatte kann in dem Kantenbereich vollständig mittels Fräsen entfernt werden, wobei die Deckschicht verbleibt, um die Trägerplattenabschnitte beidseits des Kantenbereichs aneinander zu halten. Es ist jedoch auch denkbar, die Trägerplatte nicht vollständig zu entfernen und etwas Trägerplattenmaterial stehen zu lassen. Insbesondere können etwa 0,5 mm Trägermaterial verbleiben. Somit ist trotzdem sichergestellt, dass das Trägerelement im Kantenbereich abgewinkelt werden kann, um eine Kante des herzustellenden Möbelstücks oder Einrichtungsgegenstands bzw. ein Teil davon auszubilden. Der Kantenbereich befindet sich also an der Stelle, an der ein herzustellender Gegenstand eine Kante aufweisen soll.
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Um das Kantenprofil mit den Trägerplattenabschnitten verbinden zu können, ist es vorteilhaft, wenn Profilaufnahmen in die Trägerplattenabschnitte beidseits des Kantenbereichs eingebracht werden. Die Profilaufnahmen sind dabei vorzugsweise auf das Kantenprofil abgestimmt, insbesondere auf diejenigen Abschnitte des Kantenprofils, die zur Verbindung mit den Trägerplattenabschnitten dienen. Beispielsweise kann das Kantenprofil Verdickungen oder Widerhaken oder dergleichen aufweisen, die in die Profilaufnahmen eingebracht werden können.
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Besonders bevorzugt ist es jedoch, wenn als Profilaufnahmen Nuten in die Trägerplatte eingebracht werden. Somit kann das Kantenprofil Stege aufweisen, die in die Nuten eingebracht, insbesondere eingeschoben, werden können. Auf zusätzliche Befestigungsmittel kann dadurch verzichtet werden.
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Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn die Nuten in einem spitzen Winkel zur Oberfläche der Trägerplatte eingebracht, insbesondere eingefräst, werden. Durch diese Ausgestaltung wird zuverlässig vermieden, dass sich die Trägerplattenabschnitte von dem Kantenprofil lösen können. Es sind keine zusätzlichen Befestigungsmittel notwendig und die Trägerplattenabschnitte werden durch das Kantenprofil zuverlässig gehalten.
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Wenn vorgesehen ist, dass das Möbelstück, der Einrichtungsgegenstand oder das Teil eines Möbelstücks oder Einrichtungsgegenstands demontierbar ausgeführt sein soll, sollte das Kantenprofil nicht mit dem Trägerelement verklebt werden. Wenn jedoch eine besonders stabile Ausgestaltung erwünscht ist, kann das Kantenprofil mit dem Trägerelement verklebt werden.
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Die Verklebung wird erleichtert, wenn an dem Kantenprofil Ausnehmungen, insbesondere Rillen, vorgesehen sind, in die der Klebstoff eingebracht wird. Insbesondere kann ein Einkomponentenkleber in die Rillen eingebracht werden. Nach einer gewissen Zeit, insbesondere nach etwa 10 bis 15 Minuten, dehnt sich der Kleber aus und erzielt dadurch eine besonders gute Verbindung mit dem Trägerelement, insbesondere mit der Deckschicht des Trägerelements.
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In den Rahmen der Erfindung fällt außerdem ein Möbelstück, ein Einrichtungsgegenstand oder jeweils ein Teil davon mit zumindest einem Trägerelement, das eine Trägerplatte aufweist, die mit einer Deckschicht verbunden ist, wobei die Trägerplatte in einem Kantenbereich ganz oder teilweise ausgenommen ist und in dem Kantenbereich ein die Trägerplattenabschnitte beidseits des Kantenbereichs verbindendes Kantenprofil angeordnet ist. Durch das Kantenprofil erfolgt eine Aussteifung im Kantenbereich. Außerdem werden die Trägerplattenabschnitte im richtigen Winkel zueinander festgelegt. Das Kantenprofil ist von außen durch die Deckschicht abgedeckt, sodass das Kantenprofil selbst bei fertiggestelltem Möbelstück oder Einrichtungsgegenstand von außen nicht sichtbar ist. Das Trägerelement kann zunächst vollständig hergestellt werden. Insbesondere kann das Trägerelement auf zwei Seiten jeweils eine Deckschicht aufweisen. Auch die Stirnflächen des Trägerelements können kaschiert sein. Anschließend kann der Kantenbereich ausgenommen werden, in dem dann das Kantenprofil zu liegen kommt. Ein Trägerelement kann im Kantenbereich zunächst abgewinkelt werden, sodass das Trägerelement in einem Flatpack zusammen mit den Kantenprofilen verpackt und ausgeliefert werden kann. Das Möbelstück oder der Einrichtungsgegenstand können anschließend besonders einfach und schnell aufgebaut werden.
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Das Kantenprofil kann die beidseits des Kantenbereichs angeordneten Trägerplattenabschnitte in einem vorgegebenen Winkel im Bereich zwischen 0° und 180° zueinander fixieren. Das Trägerelement kann auch mehrere Trägerplattenabschnitte und mehrere Kantenbereiche aufweisen, sodass aus einem Trägerelement der komplette Korpus eines Möbelstücks oder Einrichtungsgegenstands aufgebaut werden kann. Ein Trägerelement kann jedoch auch so ausgebildet sein, dass nur ein Teil, beispielsweise die Hälfte, eines Möbelkorpus durch das Trägerelement hergestellt werden kann und anschließend zwei Trägerelemente miteinander verbunden werden, um den vollständigen Korpus des Möbelstücks oder Einrichtungsgegenstands auszubilden. Dabei sind unterschiedliche Querschnitte des Möbelstücks oder Einrichtungsgegenstands denkbar. Beispielsweise ist es denkbar, dass das Möbelstück oder der Einrichtungsgegenstand einen rechteckigen Querschnitt aufweisen. Dies bedeutet, dass vier Kantenbereiche vorgesehen sind, in denen Kantenprofile angeordnet sind. Es ist jedoch auch denkbar, dass fünf oder mehr Kantenbereiche vorgesehen sind, sodass entsprechend ein Querschnitt mit mehr als vier Kanten entsteht.
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Die Trägerplattenabschnitte können beidseits des Kantenbereichs jeweils eine Profilaufnahme aufweisen zur Aufnahme eines Profilabschnitts. Die Profilaufnahmen sind dabei vorzugsweise an den Profilabschnitt angepasst.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn die Profilaufnahmen in einem spitzen Winkel zur Oberfläche der Trägerplatte eingebracht sind. Dabei können die Profilaufnahmen als Schlitze oder Nuten ausgebildet sein und sich über die gesamte Breite des Trägerelements erstrecken, sodass ein Kantenprofil einfach eingeschoben werden kann. Wenn die Profilaufnahmen in einem spitzen Winkel zur Oberfläche des Trägermaterials bzw. der Trägerplatte ausgerichtet sind, sind keine zusätzlichen Befestigungsmittel notwendig, um die Trägerplattenabschnitte an dem Kantenprofil zu halten.
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Die Profilabschnitte können als Stege ausgebildet sein, die in den Profilaufnahmen angeordnet sind. Stege lassen sich besonders einfach in schlitz- oder nutartige Profilaufnahmen einführen.
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Die Form der Kante des herzustellenden Möbelstücks oder Einrichtungsgegenstands kann durch das Kantenprofil bestimmt werden. Dabei kann das Kantenprofil eine abgerundete oder eckige der Deckschicht zugewandte Seite aufweisen. Bei einer abgerundeten Seite wird eine abgerundete Kante des Möbelstücks oder Einrichtungsgegenstands hergestellt. Wenn das Kantenprofil selbst eine eckige Kante aufweist, bildet auch die daran anliegende Deckschicht eine eckige Kante aus.
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Besondere Vorteile ergeben sich, wenn die der Deckschicht zugewandte Seite des Kantenprofils eine oder mehrere Ausnehmungen, insbesondere Rillen, aufweist, die vorzugsweise in Längsrichtung des Kantenprofils ausgerichtet sind. Wenn Ausnehmungen vorgesehen sind, wird die der Deckschicht zugewandte Berührungsfläche reduziert, sodass eine geringe Reibung entsteht und das Kantenprofil leichter eingeschoben werden kann. Weiterhin können die Ausnehmungen, insbesondere Rillen, mit einem Klebstoff, insbesondere einem Einkomponentenkleber, versehen werden. Der Klebstoff wird beim Einführen des Kantenprofils nicht wieder durch die Deckschicht abgestreift, wenn er in den Ausnehmungen angeordnet ist. Insbesondere behindert der in den Ausnehmungen angeordnete Klebstoff den Zusammenbau des Möbelstücks oder Einrichtungsgegenstands nicht. Nachdem das Kantenprofil eingebracht wurde, kann sich der Klebstoff jedoch ausdehnen, um somit eine zuverlässige Verbindung des Kantenprofils mit der Deckschicht oder des gegebenenfalls noch verbliebenen Rests der Trägerplatte im Kantenbereich herzustellen.
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Weitere Vorteile ergeben sich, wenn das Kantenprofil eine Lichtquelle aufweist. Insbesondere kann das Kantenprofil eine oder mehrere LEDs, vorzugsweise einen Streifen mit mehreren LEDs, aufweisen. Dadurch kann eine Beleuchtung des Innenraums eines Möbelstücks oder Einrichtungsgegenstands erfolgen. Dabei kann das Kantenprofil eine Aufnahme aufweisen, in der die Lichtquelle angeordnet werden kann.
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Um die Lichtquelle zu schützen, ist es vorteilhaft, wenn eine transparente Abdeckung für die Lichtquelle vorgesehen ist. Die Abdeckung kann dabei aus Glas oder Plexiglas bestehen. Das Kantenprofil kann entsprechende Nuten oder Aufnahmen aufweisen, in die eine Abdeckung eingeschoben werden kann.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann ein erster Deckel zur Abdeckung einer Stirnseite des Kantenprofils vorgesehen sein, wobei der erste Deckel ein Dämpfungselement zur Dämpfung der Schließbewegung einer Türe und/oder einen Schalter für die Lichtquelle aufweist. Der erste Deckel dient auch dazu, das Möbelstück oder den Einrichtungsgegenstand optisch aufzuwerten. Er kann dabei die Zusatzfunktion haben, dass eine Schließbewegung einer Türe gedämpft wird. Wenn demnach eine Türe gegen das Dämpfungselement stößt, wird die Bewegung der Türe abgedämpft. Alternativ oder zusätzlich kann im ersten Deckel ein Schalter vorgesehen sein. Der Schalter kann dabei so funktionieren, dass die Lichtquelle, die sich vorzugsweise im Bereich eines oder mehrerer Kantenprofile befindet, angeschaltet wird, wenn eine Türe geöffnet wird und dadurch der Schalter betätigt wird.
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Weiterhin kann ein zweiter Deckel zur Abdeckung einer Stirnseite des Kantenprofils vorgesehen sein, wobei der zweite Deckel als elektrisches Anschlussstück für die Lichtquelle oder einen zur Lichtquelle führenden elektrischen Leiter ausgebildet ist. Insbesondere kann ein elektrischer Leiter, der die Lichtquelle mit Strom versorgt, im Kantenprofil oder entlang des Kantenprofils geführt sein. Dieser Leiter kann über den zweiten Deckel an eine Stromversorgung angeschlossen werden. Dazu ist der zweite Deckel vorzugsweise aus Metall ausgebildet.
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Alternativ oder zusätzlich kann der zweite Deckel ein Befestigungsmittel aufweisen, das eine Wandmontage des Möbelstücks oder des Einrichtungsgegenstands oder eines Teils davon erlaubt. Beispielsweise kann der zweite Deckel eine Durchgangsöffnung aufweisen, die eine Schraube oder dergleichen aufnehmen kann. Auch in diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn der zweite Deckel aus Metall ausgebildet ist.
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Besondere Vorteile ergeben sich, wenn im Bereich des Befestigungsmittels eine Ausrichthilfe vorgesehen ist oder das Befestigungsmittel als solche ausgebildet ist. Insbesondere kann als Ausrichthilfe ein Exzenter vorgesehen sein, der es erlaubt, das Möbelstück oder den Einrichtungsgegenstand auszurichten.
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Entlang einer Seitenfläche des Trägerelements kann ein elektrischer Leiter verlaufen. Insbesondere kann dieser elektrische Leiter zu dem zweiten Deckel führen, der als elektrisches Anschlussstück für die Lichtquelle ausgebildet ist.
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In den Rahmen der Erfindung fällt außerdem ein Möbelstück oder ein Einrichtungsgegenstand, wobei das Möbelstück oder der Einrichtungsgegenstand zumindest zwei erfindungsgemäße Teile eines Möbelstücks oder eines Einrichtungsgegenstands aufweist, die durch ein Verbindungsprofil miteinander verbunden sind. Dadurch kann ein geschlossener Korpus eines Möbelstücks oder eines Einrichtungsgegenstands hergestellt werden. Es kann vorgesehen sein, dass ein solches Möbelstück oder ein solcher Einrichtungsgegenstand eine Rückwand aufweist, die in Nuten angeordnet ist, die in die Trägerplattenabschnitte eingebracht sind.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, sowie aus den Ansprüchen. Die dort gezeigten Merkmale sind nicht notwendig maßstäblich zu verstehen und derart dargestellt, dass die erfindungsgemäßen Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden können. Die verschiedenen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
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In der schematischen Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung in verschiedenen Stadien der Benutzung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 ein Trägerelement;
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2a ein Trägerelement mit einer Ausnehmung im Kantenbereich;
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2b eine vergrößerte Darstellung entsprechend der 2a;
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3 ein abgewinkeltes Trägerelement;
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4 ein Trägerelement, in das ein Kantenprofil eingebracht wird;
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5 ein Trägerelement mit eingebrachtem Kantenprofil, das eine Lichtquelle aufweist;
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6a eine teilweise Explosionsdarstellung zur Verdeutlichung des Anbringens von Deckeln auf die Stirnseiten des Kantenprofils;
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6b eine alternative Ansicht eines zweiten Deckels;
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7 eine perspektivische Ansicht eines Kantenprofils;
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8 das Kantenprofil der 7 mit eingebrachter Lichtquelle und Abdeckung;
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9 eine alternative Ausgestaltung eines Trägerelements;
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10 einen Möbelkorpus, hergestellt aus dem Trägerelement gemäß der 9;
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11 ein fertig hergestelltes Möbelstück.
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Die 1 zeigt in perspektivischer Darstellung ein Trägerelement 1, welches eine optionale Deckschicht 2 aufweist. Auch die Stirnseiten sind mit einer Schicht 3, 4 kaschiert.
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Die 2a zeigt das Trägerelement 1, aus dem ein Teil eines Möbelstücks hergestellt werden kann. In einem Kantenbereich 5 wurde zunächst ein Bereich der Deckschicht 2 entfernt. Außerdem wurde Material einer Trägerplatte 6 entfernt, und zwar bis zu einer unteren Deckschicht 7. Somit entstanden beidseits des Kantenbereichs 5 Trägerplattenabschnitte 8, 9.
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Der Bereich IIb ist in der 2b darstellt. Hier ist zu erkennen, dass in das Material der Trägerplatte 6, insbesondere in die Trägerplattenabschnitte 8, 9, Profilaufnahmen 10, 11 eingebracht wurden. Die Profilaufnahmen 10, 11 sind als sich über die gesamte Breite des Trägerelements 1 erstreckende Nuten ausgebildet, die in einem spitzen Winkel zur Oberfläche der Trägerplatte 6 bzw. der Trägerplattenabschnitte 8, 9 eingebracht wurden. Insbesondere sind sie von der Deckschicht 7 nach schräg oben weggerichtet.
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In der 3 ist gezeigt, dass die Trägerplattenabschnitte 8, 9 zueinander abgewinkelt wurden, wodurch die Deckschicht 7 im Kantenbereich 5 eine Kante ausbildet. Um die Trägerplattenabschnitte 8, 9 in dieser Stellung zueinander zu fixieren, wird ein Kantenprofil 15 in den Kantenbereich 5 eingeführt, wie dies in der 4 zu sehen ist. Dabei werden Profilabschnitte 16, 17 in die Profilaufnahmen 10, 11 eingeführt. Die Profilabschnitte 16, 17 sind als Stege ausgebildet.
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In der 5 ist zu sehen, dass das Kantenprofil 15 eine Lichtquelle 18 aufweist, die als Leiste ausgebildet ist und mehrere LEDs 19 aufweist. Somit kann eine Beleuchtung des Kantenbereichs und insbesondere des Innenraums eines fertiggestellten Möbelstücks erfolgen. In Nuten 20, 21 der Trägerplattenabschnitte 8, 9 können elektrische Leiter 22, 23, die als Strom führende Leisten ausgebildet sein können, eingebracht werden. Dadurch kann eine Stromversorgung der Lichtquelle 18 erfolgen.
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Ausweislich der 6a ist ein erster Deckel 25 zur Abdeckung einer Stirnseite des Kantenprofils 15 vorgesehen. Der Deckel 25 weist ein Dämpfungselement 26 zur Dämpfung der Schließbewegung einer Türe auf. Zusätzlich ist ein Schalter 27 vorgesehen, über den die Lichtquelle 18 an- und ausgeschaltet werden kann. Insbesondere wird die Lichtquelle 18 angeschaltet, wenn eine Türe geöffnet wird und dadurch der Schalter 27 betätigt wird.
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Auf der gegenüberliegenden Seite des Kantenprofils 15 kann ein zweiter Deckel 30 angebracht werden. Der zweite Deckel 30 ist vorzugsweise aus Metall ausgebildet und stellt die elektrische Verbindung von den elektrischen Leitern 22, 23 zu einem im Kantenprofil 15 verlaufenden elektrischen Leiter her, an den die Lichtquelle 18 angeschlossen ist. Weiterhin weist der zweite Deckel 30 ein als Durchgangsöffnung ausgebildetes Befestigungsmittel 31 auf. Dadurch kann eine Wandbefestigung erfolgen.
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In der 6b ist der zweite Deckel 30 von der anderen Seite gezeigt. Hier ist zu erkennen, dass der zweite Deckel 30 auch noch Durchgangsöffnungen 32 aufweist, über die der zweite Deckel 30 mit dem Kantenprofil 15 verschraubt werden kann.
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Die 7 zeigt eine perspektivische Ansicht des Kantenprofils 15. Das Kantenprofil 15 weist Aufnahmen 40, 41 zur Aufnahme der Stirnseiten der Trägerplattenabschnitte 8, 9 auf. Die Aufnahmen 40, 41 werden durch die als Stege ausgebildeten Profilabschnitte 16, 17 begrenzt. Die der Deckschicht 7 zugewandte Seite 42 weist rillenartige Ausnehmungen 43 auf. Dadurch wird die Berührungsfläche der Seite 42 reduziert und das Einführen des Kantenprofils 15 erleichtert. In den Ausnehmungen 43 kann Klebstoff angeordnet werden, der sich nach dem Einbringen des Kantenprofils 15 ausdehnt und dadurch eine Verklebung mit der Deckschicht 7 oder einem nötigerweise verbliebenen Rest der Trägerplatte 6 im Kantenbereich 5 bewerkstelligt.
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Das Kantenprofil 15 weist weiterhin eine Aufnahme 44 auf, die einen elektrischen Leiter, insbesondere eine elektrisch leitende Leiste, aufnehmen kann. Über diese elektrisch leitende Leiste kann die elektrische Verbindung zu der Lichtquelle 18 hergestellt werden, die in Nuten 45 eingeschoben werden kann. Zum Schutz der Lichtquelle 18 kann eine transparente Abdeckung vorgesehen sein, die in Nuten 46 eingeschoben werden kann. Damit die Deckel 25, 30 mit dem Kantenprofil 15 verbunden werden können, sind Aufnahmen 47, 48 für Schrauben vorgesehen.
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Die 8 zeigt das Kantenprofil 15 mit teilweise eingeschobenem elektrischen Leiter 50, Lichtquelle 18 und Abdeckung 51.
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Die 9 zeigt eine alternative Ausgestaltung eines Trägerelements 100 zur Herstellung eines Möbelstücks, Einbauteils oder jeweils eines Teils davon. Das Trägerelement 100 weist insgesamt vier Kantenbereiche 101 bis 104 auf, in denen Trägermaterial ausgenommen wurde, sodass nur noch wenig Trägermaterial bzw. die Deckschicht 105 übrig geblieben ist, die die Trägerplattenabschnitte beidseits der Kantenbereiche 101 bis 104 zusammenhält.
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Die 10 zeigt einen Möbelkorpus 106, der aus dem Trägerelement 100 hergestellt wurde. Dabei wurde in die Kantenbereiche 101 bis 104 jeweils ein Kantenprofil eingeführt. Die freien Enden des Trägerelements 100 wurden durch ein Verbindungsprofil 107 verbunden, welches in entsprechende Profilaufnahmen des Trägerelements 100 eingeschoben wurde. Der Möbelkorpus 106 wurde durch erste und zweite Deckel, die im Zusammenhang mit den vorhergehenden Figuren beschrieben wurden, komplettiert. Hinzuweisen ist auf den Deckel 108, der lediglich ein Dämpfungselement aufweist. Weiterhin weist der Möbelkorpus 106 eine Rückwand 109 auf, die in Nuten des Trägerelements 100 gehalten ist.
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Die 11 zeigt ein fertig hergestelltes Möbelstück 110 mit dem Korpus 106 gemäß der 10 und einer Türe 111.