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Die Erfindung betrifft eine Alarmanlage für ein Fahrrad und hier besonders für Elektro-Bikes. Die Alarmanlage gibt bei Entwendung beziehungsweise unberechtigter Nutzung durch einen Körperschallerzeuger über den Fahrradrahmen Warntöne ab. Die Alarmanlage befindet sich vorteilhaft bei einer Einbauversion im Rahmen an einer schwer zugänglichen Stelle, bei einer Nachrüstversion im Sitzrohr. Dort ist sie mittels einer elektronisch sperrbaren Schraubverbindung gesichert.
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Alarmsysteme für Fahrzeuge, insbesondere für Fahrräder, sind in unterschiedlichen Ausführungen bekannt.
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So ist aus der
DE 20316825 U1 eine Diebstahlsicherungseinrichtung für Zweiräder bekannt, bei der in ein Bügelschloss ein Alarmsystem integriert ist. Der Alarm ist dabei ein Rauchsignal.
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Die
DE 202010005178 U1 offenbart eine Alarmvorrichtung gegen Diebstahl von Fahrrädern und Fahrradtaschen, wobei akustische Warnsignale durch einen Lautsprecher abgegeben werden können. Das Alarmsystem ist mit einer Fernsteuereinheit drahtlos verbunden. Das Auslösen des Warnsignals kann unter anderem über Vibrationssensoren oder Winkelsensoren ausgelöst werden.
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In der
DE 202006019354 U1 ist eine Diebstahlsicherung mit Fernbedienung und integrierter Alarmanlage offenbart. Die Alarmierung erfolgt an der Fernbedienung akustisch und/oder mit Lichtsignal.
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Die
DE 29512964 U1 offenbart eine in den Sattel integrierte Fahrradalarmanlage mit Lautsprecher und Sprachsignal. Die Auslösung des Warnsignals erfolgt durch einen die Neigung des Fahrrades registrierenden Quecksilberschalter.
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Aus der
DE 20019945 U1 ist eine weitere Alarmanlage für ein Fahrrad bekannt. Hier sind unterschiedliche akustische Signale auf einem Sprachchip gespeichert.
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Die
DE 8224634 U1 offenbart eine im Rahmenrohr angeordnete Alarmanlage mit Lautsprecher, Steuereinheit und Energieversorgungseinheit sowie eine Freischaltung mittels Schlüssel.
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Eine ähnliche Diebstahlsicherungseinrichtung offenbart die
DE 19528569 C1 . Die Diebstahlsicherungseinrichtung umfasst neben der akustischen und optischen Signalisierung und der Energieversorgung eine Sicherung der Alarmanlage mittels Seil im Sattelrohr.
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Die Defizite von Alarmanlagen für Fahrräder bestehen darin, dass außenliegende Lautsprecher erkennbar und durch den Unberechtigten leicht außer Betrieb zu setzen sind. Damit wird die Alarmanlage wirkungslos. Von in Rahmenrohren angeordneten Lautsprechern sind die Warnsignale nur gedämpft vernehmbar und erfordern zudem eine hohe elektrische Leistung. Ein weiterer Nachteil bekannter Alarmanlagen besteht darin, dass sie unzureichend gegen Demontage und damit Außerbetriebssetzung gesichert sind.
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Die Aufgabenstellung für die Erfindung besteht darin eine Alarmanlage bereitzustellen, die bei kleiner elektrischer Aufnahmeleistung eine hohe Schallleistung unter Nutzung des kompletten Fahrrads als Schwingkörper abgibt und durch unterschiedlichste Tonfolgen eine besondere Aufmerksamkeit unbeteiligter Dritter erzeugt. Zugleich soll die Alarmanlage demontagesicher und zerstörsicher im Rahmen angeordnet werden.
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Die Erfindungsaufgabe wird mit den Merkmalen des Hauptanspruchs und des nebengeordneten Anspruchs gelöst.
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Die Erfindung betrifft eine Alarmanlage für Fahrräder, insbesondere für Elektro-Bikes. Die Alarmanlage ist vorteilhaft im Rahmen an besonders schwer zugängigen Positionen, z. B. versenkt im Sitzrohr des Fahrrades, angeordnet. Dabei umfasst die Alarmanlage einen Körperschallerzeuger, der auf den Rahmen des Fahrrades wirkt, eine Eingabeeinheit zur Aktivierung bzw. Deaktivierung der Alarmanlage, eine Energieversorgungseinheit und mindestens einen Sensor zur Registrierung der Benutzung.
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Der elektroakustische Körperschallerzeuger steht unmittelbar mit dem Rahmen und bei einer Nachrüstversion über das Gehäuse der Arretierungsvorrichtung mit dem Rahmen in Kontakt und bewirkt somit, dass der Rahmen als Resonanzkörper den Warnton abstrahlt. Die Körperschallerzeuger können als elektromagnetische oder als piezoelektrische Shaker oder beide kombiniert ausgeführt sein. Damit wird der gesamte Fahrradrahmen von einem, zwei oder mehreren elektroakustischen Wandlern zur Schwingungen angeregt. Entsprechend dem Resonanzverhalten des Rahmens und der mit ihm verbundenen Teile wird der Schall verstärkt und über die gesamte Oberfläche des als Schwingungskörper fungierenden Fahrradrahmens abgestrahlt.
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Weiterhin sind eine Energieversorgungseinheit zur Versorgung mit Elektroenergie und eine Eingabeeinheit zur autorisierten Nutzungsfreigabe sowie eine Sensorik zur Registrierung der Benutzung, insbesondere der unberechtigten Benutzung, in das Alarmsystem integriert. In den Fällen, in denen die autorisierte Nutzungsfreigabe nicht erfolgt, ist die Alarmanlage scharf und löst bei Detektion einer Benutzung durch den entsprechenden Sensor einen Alarm aus.
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Die Energieversorgungseinheit ist vorzugsweise ein in die Alarmanlage integrierter Akku des Fahrrads. Die Alarmanlage besitzt auf jeden Fall eine Hilfsenergieversorgungseinheit, die mit dem Hauptakku des Fahrrads verbunden ist und somit ständig aufgeladen wird. Gleichfalls schließt die Hilfsenergieversorgungseinheit eine Nachladung, beispielsweise über einen Dynamo oder einen Anschluss an ein externes Ladegerät, ein.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Alarmanlage für ein Fahrrad sind in den Unteransprüchen offenbart.
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Die erfindungsgemäße Alarmanlage kann gemäß Anspruch 2 auch als ein Nachrüstsatz für bereits benutzte Fahrräder verwendet werden. Hierzu ist die Alarmanlage in einer rohrförmigen Arretierungsvorrichtung untergebracht, die wiederrum im Rahmen des Fahrrads eingesetzt wird. Die Arretierungsvorrichtung ist gegen unbefugte Entnahme gesichert. Die Alarmanlage ist im Fahrradrahmen fest montiert. Fest montiert heißt hier, ohne Zerstörung unlösbar oder nur mit Spezialwerkzeug aus dem Fahrradrahmen lösbar. Möglichkeiten der werksseitigen Festinstallation sind beispielsweise eingelötete Hülsen oder Stopfen unter denen die Alarmanlage angeordnet ist. Weiterhin kann die Alarmanlage von der Tretlagerseite her vor dem Anbringen des Tretlagers verschraubt werden. Das Rahmenrohr kann dabei zugleich als umschließende Hülse für die Alarmanlage dienen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Alarmanlage nach Anspruch 3 kann die Eingabeeinheit zur autorisierten Nutzungsfreigabe als eine funktechnische Schnittstelle, wie beispielsweise Blutooth-Schnittstelle, ein RFID-Sensor, eine von Hand betätigbare Tastur, ein biometrischer Scanner, wie beispielsweise Fingerabdruckscanner oder als ein Codescanner ausgebildet sein.
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Um ein unbeabsichtigtes Auslösen der Alarmanlage zu verhindern, muss sich der berechtigte Nutzer durch einen Code ausweisen. Für die Autorisierung kann mittels einer funktechnischen Schnittstelle, wie beispielsweise eines Bluetooth, eine Verbindung mit einem externen Gerät, insbesondere einem Smartphone, hergestellt werden. Mittels des externen Gerätes kann durch Eingabe eines Passwortes die Alarmanlage für den berechtigten Nutzer außer Kraft gesetzt werden. Die Sperrung der Freigabe kann gleichfalls mit diesem Gerät über die funktechnische Schnittstelle erfolgen. Ebenso ist es möglich, die Alarmanlage so zu programmieren, dass regelmäßig oder nach einer bestimmten Dauer der Nichtbenutzung eine erneute Freigabe erforderlich wird.
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Mit einem RFID-Sensor kann ein RFID-Chip erkannt werden. Wenn der Nutzer den richtigen RFID-Chip mitführt, erfolgt die Freischaltung. Eine ähnliche Lösung ist für Skipässe bekannt. Somit eignet sich diese Lösung insbesondere auch für Fahrradverleihbetriebe. Entsprechend ist eine mögliche Änderung des Freigabecodes hier zweckmäßigerweise vorzusehen. Ebenso ist eine Ausführung der Eingabeeinheit als Tastatur möglich. Mittels einer bestimmten Abfolge der Tastenbetätigungen kann so eine Ausschaltung der Alarmanlage und somit die Nutzungsfreigabe erfolgen. Eine weitere Möglichkeit der Nutzungsfreigabe ist das Erfassen biometrischer Daten eines berechtigten Nutzers, wie beispielsweise eines Fingerabdrucks der berechtigten Personen durch einen Scanner. Die Daten der berechtigten Nutzer sind einsprechend in einem Datenspeicher hinterlegt. Durch eine funktechnische Kommunikation mit dem Datenspeicher der Alarmanlage können berechtigte Nutzer durch Aktualisierung der Berechtigungscodes hinzugefügt beziehungsweise entfernt werden.
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Ebenso kann ein Codescanner für die Freigabe zum Einsatz kommen. So kann beispielsweise ein optischer Code, wie ein Strichcode oder ein QR-Code, für die Freigabe genutzt werden. Optische Codes kommen insbesondere für den Einsatz in Fahrradverleihbetrieben infrage.
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Einer vorteilhaften Weiterbildung nach Anspruch 4 entsprechend ist der Körperschallerzeuger der Alarmanlage auf verschiedene Warntöne programmierbar.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 5 ist der Sensor zur Registrierung der Benutzung ein Berührungssensor, ein Bewegungssensor und/oder eine Global-Positions-System-Einheit. Durch eine unberechtigte, gegebenenfalls länger andauernde Berührung bestimmter Teile, wie Sattel oder Rahmen (beim Wegtragen) kann der Alarm ausgelöst werden, wenn vorher keine Freigabe erfolgt ist.
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Eine andere Möglichkeit ist ein Bewegungssensor, wie ein so genannter Bewegungsmelder. Der Bewegungsmelder am Fahrrad registriert eine bewegte Umgebung, wenn das Fahrrad ortsverändert wird. Ein anderer Bewegungssensor ist beispielsweise die Erfassung einer erzeugten Spannung durch den Nabendynamo.
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Eine weitere Erfassung einer unberechtigten Nutzung besteht darin, dass ein Global-Position-System in die Alarmanlage integriert oder mit dieser gekoppelt ist. So kann eine Ortsveränderung außerhalb eines bestimmten Koordinatenfeldes registriert und Alarm ausgelöst werden. Zugleich kann durch die funktechnische Übertragung der Positionsdaten das Fahrrad bei einer Entwendung geortet werden.
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Bei der Weiterentwicklung nach Anspruch 6 ist die Alarmanlage kurzschlussfest ausgeführt. Somit ist eine mutwillige Zerstörung der Alarmanlage durch einen Kurzschluss nicht möglich.
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Einer zweckmäßigen Weiterbildung der Alarmanlage nach Anspruch 7 umfasst die Alarmanlage ein Funkmodul. Das Funkmodul ermöglicht bei Alarmauslösung eine funktechnische Absendung einer Nachricht, beispielsweise per SMS an ein Mobiltelefon. Bei Integration eines Global-Position-Systems kann das Funkmodul auch die geografischen Koordinaten des Fahrzeugs übertragen und so das Auffinden des entwendeten Fahrrades erleichtern.
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Zum Ausschluss eines Fehlalarms ist weiterhin nach Anspruch 8 vorgesehen, ein zusätzliches mechanisches Schlosssystem mit einem elektrischen Kontakt zu versehen. Wird dieser Kontakt unterbrochen, ohne dass vorher eine Freigabe erfolgt ist, wird dies in Verbindung mit den anderen Alarmierungsgrößen mittels Netzwerklogik den Warnton auslösen.
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Die Alarmanlage für ein Fahrrad ist nach Anspruch 9 mit einer Arretierungsvorrichtung versehen. Die wesentlichen Bestandteile der Alarmanlage sind dazu in einer gekapselten Rohrhülse angeordnet. Die Außenmaße der Rohrhülse korrespondieren mit den Innenmaßen eines Rahmenrohres, insbesondere des Sitzrohres. Im oberen Bereich der Rohrhülse sind Spreizschlitze angeordnet. Auf die Rohrhülse wird von oben ein konischer Spreizdeckel, der mit den Innenmaßen der Rohrhülse korrespondiert, aufgeschraubt. Dadurch wird die Rohrhülse im Bereich der Spreizschlitze aufgeweitet und damit an das Rahmenrohr, vorzugsweise das Sitzrohr, gepresst und somit fixiert. Zur Sicherung der Fixierung der Rohrhülse ist in den Spreizdeckel eine elektromechanisch aktivierbare Verriegelungseinrichtung angeordnet. Die Verriegelungseinrichtung verriegelt den Spreizdeckel beispielsweise durch elektromechanisches Verschieben eines Riegelstiftes in den Spreizschlitz. Damit kann der Spreizdeckel gegenüber der Rohrhülse nicht mehr verdreht werden. Somit bleibt die Rohrhülse gegenüber dem Rahmenrohr verspannt und kann nicht aus diesem gelöst werden. Damit ist die Rohrhülse mit der Alarmanlage gegen Entwendung und Außerbetriebssetzung gesichert. Alternativ kann der Riegelstift durch eine Feder in den Spreizschlitz gedrückt werden. Das Zurückziehen des Riegelstiftes erfolgt elektromechanisch, um eine legitimierte Demontage der Alarmanlage zu ermöglichen. Für die zulässige Demontage muss die Verriegelungseinrichtung freigegeben werden können. Dazu ist eine Erkennungseinheit zur Freigabe der Verriegelungseinheit vorgesehen. Das kann beispielsweise ein RFID-Lesergerät sein, das einen mit einem RFID-Chip versehenes Werkzeug erkennt, so dass der Verriegelungsstift zurückgezogen und so das Lösen des Spreizdeckels von der Rohrhülse ermöglicht wird. So kann die Rohrhülse mit der Alarmanlage aus dem Fahrradrahmen entnommen werden. Weiterhin gehört eine Energieversorgungseinheit zur Arretierungsvorrichtung. Die Energieversorgung kann auch extern bereitgestellt werden, da die Entfernung der Alarmanlage nur in seltenen Fällen in der Werkstatt erfolgen muss. Die Energieversorgung der Verriegelung im Spreizdeckel erfolgt vorzugsweise mit der in der Arretierungsvorrichtung angeordneten Hilfsenergieversorgungseinheit.
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Einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung entsprechend Anspruch 10 sind die Rohrhülse mit einem Innengewinde und der Spreizdeckel mit einem dazu korrespondierenden Außengewinde versehen. Mit einem Werkzeug kann so der Spreizdeckel in die Rohrhülse geschraubt werden. Somit kann die Rohrhülse im Rahmenrohr verspannt werden. Die Werkzeugaufnahme kann beispielsweise für einen Imbusschlüssel ausgebildet sein. Auch Werkzeugaufnahmen für Spezialwerkzeuge, die das Lösen zusätzlich erschweren würden, können vorgesehen werden.
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Eine alternative Ausgestaltung ist gemäß Anspruch 11 ausgeführt. Dazu ist ein Gewindebolzen mit dem Spreizdeckel fest verbunden. In der Rohrhülse ist eine Aufnahme mit einem mit dem Gewinde des Gewindebolzens korrespondierenden Innengewinde angeordnet. Somit können Spreizdeckel und Rohrhülse miteinander verschraubt und der Spreizdeckel in die Rohrhülse hineingezogen werden. Entsprechend ist eine Werkzeugaufnahme vorgesehen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Arretierungsvorrichtung für die Alarmanlage nach Anspruch 12 besteht die Verriegelungseinrichtung aus einer elektromechanischen Einheit, die auf einen längsverschiebbaren Verriegelungsbolzen wirkt. Die Arretierungsfunktion ist gegeben, wenn der Verriegelungsbolzen in den Spreizschlitz gedrückt ist. Durch die gesicherte Verspannung der Rohrhülse im Rahmenrohr ist die Alarmanlage weder demontierbar noch ohne Zerstörung des Rahmenrohres außer Betrieb zu setzen.
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Einer Ausgestaltung der Arretierungsvorrichtung entsprechend Anspruch 13 ist der Spreizdeckel mit einem RFID-Sensor versehen, der auf die Verriegelungseinrichtung wirkt. Somit kann nur durch ein Werkzeug mit einem entsprechenden RFID-Chip die Verriegelungseinrichtung entsperrt werden. Somit ist nur für durch das Werkzeug autorisierte Nutzer die Demontage der Alarmanlage möglich.
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Entsprechend einer Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 14 sind die funktionellen Komponenten der Alarmanlage und der Arretierungsvorrichtung in einer Steuereinheit zusammengefasst. Die funktionelle Zusammenfassung betrifft insbesondere die Eingabeeinheit zur Deaktivierung der Alarmanlage und zur Freigabe der Demontage der Alarmanlage sowie die Energieversorgung. Dabei kann die Energieversorgung bei einem Elektrofahrrad auch mit dem Akku für den Antrieb gekoppelt sein. Ebenso ist eine Nachladung des Akkus über einen Nabendynamo realisierbar. Gleichfalls kann eine Buchse vorgesehen sein, um ein externes Ladegerät zur Akkuaufladung anzuschließen.
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Bei der Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 15 ist die Tretlagerwelle des Fahrrades mit einem Generator verbunden, wobei der Generator eine elektrisch leitende Verbindung mit der Energieversorgungseinheit und/oder Hilfsenergieversorgungseinheit, insbesondere einem Akku aufweist. Durch die Energieversorgung zur Akkunachladung im Bereich der Alarmanlage werden Manipulationen an der Energieversorgungseinheit erschwert. Damit kann die Zuverlässigkeit der Alarmanlage erhöht werden.
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Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Alarmanlage mit in die Rohrhülse geschraubtem Spreizdeckel,
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2 eine Alarmanlage mit einem mit dem Spreizdeckel verbundenen Bolzen,
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3 das Übertragungsverhalten des Schalls in Abhängigkeit des auf der Abszisse dargestellten Frequenzparameters,
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4 Körperschall-Schwingungsmuster des Rahmens bei einer Frequenz von 1369 Hz,
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5 Körperschall-Schwingungsmuster des Rahmens bei einer Frequenz von 5313 Hz und
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6 Körperschall-Schwingungsmuster des Rahmens bei einer Frequenz von 15731 Hz.
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In 1 ist eine Alarmanlage 1 mit einem in die Rohrhülse 9 geschraubten konischen Spreizdeckel 11 gezeigt. Die Rohrhülse 9 ist mit einem Innengewinde 15 und der Spreizdeckel 11 mit einem dazu korrespondierenden Außengewinde 16 versehen. Mit einem Werkzeug 24 kann so der Spreizdeckel 11 in die Rohrhülse 9 geschraubt werden. Dadurch wird die Rohrhülse 9 im Bereich der Spreizschlitze 10 aufgeweitet und damit an das Rahmenrohr, vorzugsweise das Sitzrohr 4, gepresst und somit fixiert. Durch eine Verriegelungseinrichtung 12, hier eine elektromechanisch in Längsrichtung vom konischen Spreizdeckel 11 aus in die Spreizschlitze 10 verschiebbaren Verriegelungsbolzen 22 kann der Spreizdeckel 11 gegenüber der Rohrhülse 9 fixiert werden.
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Die Alarmanlage 1 ist nahezu vollständig und damit autark funktionsfähig in der wasserdicht gekapselten Rohrhülse 9 angeordnet. Sie umfasst eine Energieversorgungseinheit 7, wie beispielsweise einen Akkumulator. Der Akkumulator ist vorzugsweise mit dem Antriebsakkumulator bei Elektro-Bikes und/oder dem Dynamo zur Nachladung verbunden. Ein Körperschallerzeuger 5 ist auf der Wandung der Rohrhülse 9 angeordnet und wirkt damit auf das Sitzrohr 4. Somit geht vom ganzen Rahmen 3 der warnende Schall aus. Eine Eingabeeinheit 6, wie beispielsweise eine Funkschnittstelle 6, dient der Kommunikation nach außen und ermöglicht für berechtigte Nutzer eine Sperrung der Alarmfunktion. Es können alternativ beziehungsweise zusätzlich auch am Rahmen angebrachte Eingabeeinheiten 6 wie Fingerabdruckscanner vorgesehen sein.
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Die Alarmauslösung erfolgt durch einen entsprechenden Sensor 8, der eine Benutzung und/oder Ortsveränderung registriert. Entsprechende Sensoren 8 können beispielsweise Berührungssensoren 8, Bewegungssensoren 8, Lagesensoren 8 oder auch eine Global-Positions-System-Einheit 8 sein. Die funktionellen Komponenten sind in einer Steuereinheit 23 mit Datenspeicher verbunden. Die Steuereinheit 23 ist vorzugsweise programmierbar ausgeführt, um die Funktionalität an die spezifischen Anforderungen anzupassen und/oder Daten wie beispielsweise Freigabecodes aktualisieren zu können.
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Die 2 zeigt eine modifizierte Arretierungsvorrichtung für die die Alarmanlage 1 umschließende Rohrhülse 9 im Sitzrohr 4. Hier ist in der Rohrhülse 9 eine Aufnahme 19 mit Innengewinde 20 angeordnet. Ein Gewindebolzen 18 ist mit dem Spreizdeckel 11 fest verbunden. Durch Verschrauben des Gewindebolzens 18 wird der Spreizdeckel 11 in die Rohrhülse 9 gedrückt, so dass diese im Bereich der Spreizschlitze 10 aufgeweitet und so gegen das Sitzrohr 4 gepresst wird. Damit wird die Rohrhülse 9 im Sitzrohr 4 verspannt und somit fixiert. Zur Sicherung der Verspannung ist eine Verriegelungseinrichtung 12 im Spreizdeckel 11 angeordnet. Diese besteht aus einer elektromechanischen Einheit 21, wie beispielsweise einem Elektromagneten mit einem verschiebbaren Verriegelungsbolzen 22. Der Verriegelungsbolzen 22 ragt in eine der in der Rohrhülse 9 eingebrachten Spreizschlitze 10 und verhindert so, dass der Spreizdeckel 11 aus der Rohrhülse 9 herausgedreht und somit die Verspannung der Rohrhülse 9 im Sitzrohr 4 gelöst werden kann.
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Vorzugweise wird der Verriegelungsbolzen 22 durch eine Feder 25 in den Spreizschlitz 10 gedrückt. Zur Lösung der Verriegelung wird ein Elektromagnet 21 aktiviert, der den Verriegelungsbolzen 22 gegen den Druck der Feder 25 verschiebt und damit das Herausschrauben des Spreizdeckels 11 aus der Rohrhülse 9 ermöglicht.
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Diese Aktivierung zur Entriegelung kann nur durch einen legitimierten Nutzer erfolgen. Eine Legitimation kann, wie hier ein Werkzeug 24 mit einem RFID-Chip 26 sein. Die elektromechanische Einheit 21 kann nur dadurch aktiviert werden, dass ein integriertes RFID-Lesegerät 27 bei erkennen des richtigen RFID-Chips 26 eine Freischaltung bewirkt. Somit kann die Alarmanlage nur für legitime Nutzer aus dem Sitzrohr 4 entnommen werden.
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Die Arretierungsvorrichtung stellt hauptsächlich eine Nachrüstversion der Alarmanlage 1 dar. Bei der Herstellung eines Fahrrads 2 mit einer akustischen Alarmanlage 1 kann die Rohrhülse 9 der Alarmanlage 1 entfallen. Die akustische Alarmanlage 1 wird vorzugsweise in einem schwer zugänglichen Bereich des Rahmens 3 des Fahrrads 2 angeordnet. Hier wird das komplette Fahrrad 2 als Schwingkörper genutzt. Die Alarmanlage 1 umfasst hier folgende Elemente, einen Körperschallerzeuger 5, der auf den Rahmen 3 des Fahrrades 2 wirkt, weiterhin eine Eingabeeinheit 6 zur Aktivierung oder Deaktivierung der Alarmanlage 1, eine Energieversorgungseinheit 7 oder Hilfsenergieversorgungseinheit 14 und mindestens einen Sensor 8 zur Registrierung einer unerlaubten Benutzung.
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Jede Konstruktion eines Fahrradrahmens hat ein typisches akustisches Profil, das in bekannter Weise durch Übertragungsfunktionen beschrieben werden kann. Ein Beispiel dafür ist in 3 gegeben. Die 3 zeigt das Übertragungsverhalten in Abhängigkeit des auf der Abszisse dargestellten Frequenzparameters. In den 4 bis 6 sind die Körperschall-Schwingungsmuster des Rahmens für die gekennzeichneten drei typischen Frequenzen 1369 Hz (4), 5313 Hz (5) und 15731 Hz (6) dargestellt. Bei 4 schwingen bei der mittleren Frequenzlage von 1369 Hz das Unterrohr und der Kettenkasten in einer harmonischen Bewegung. Bei 5 schwingen bei der hohen Frequenzlage von 5313 Hz das Unterrohr und vorn das Steuerrohr in einer fein ausbalancierten Bewegung. Hier können sehr intensive Alarmtöne abgestrahlt werden. Bei 6 mit einer Frequenz von 15731 Hz ist zu erkennen, das bei dieser extrem hohen Tonlage besonders im Bereich des Unterrohres eine sehr dynamische Strukturschwingung mit mehreren Schwingungsbäuchen und Schwingungsknoten entsteht. Diese Schwingungsmose weist eine ausgesprochene Richtungscharakteristik in Fahrtrichtung aus.
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Indem ein Ensemble von Aktoren auf bestimmte Zielfrequenzen abstimmt werden, ist es möglich das Schwingungsverhalten des Bikes gezielt zu designen. Dabei werden sensible Frequenzbereiche hervorgehoben und andere weniger schwingungsfreundliche Abschnitte gemieden. Auf diese Weise ist es möglich, dem Bike ein typisches klangliches Profil zu geben, Damit wird es beispielsweise möglich, eindeutige und prägnante Alarmsignale ganz gezielt abzustrahlen. Das Bike erhält somit eine einzigartige und unverwechselbare „Stimme“.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Alarmanlage
- 2
- Fahrrad
- 3
- Rahmen, Rahmenrohr
- 4
- Sitzrohr
- 5
- Körperschallerzeuger
- 6
- Eingabeeinheit, Funkschnittstelle, Blutooth-Schnittstelle, RFID-Sensor, Tastatur, Fingerabdruckscanner, Codescanner
- 7
- Energieversorgungseinheit
- 8
- Sensor, Berührungssensor, Bewegungssensor, Global-Positions-System-Einheit
- 9
- Rohrhülse
- 10
- Spreizschlitz
- 11
- Spreizdeckel
- 12
- Verriegelungseinrichtung
- 13
- Erkennungseinheit
- 14
- Hilfsenergieversorgungseinheit
- 15
- Innengewinde
- 16
- Außengewinde
- 17
- Werkzeugaufnahme
- 18
- Gewindebolzen
- 19
- Aufnahme
- 20
- Innengewinde
- 21
- elektromechanische Einheit, Elektromagnet
- 22
- Verriegelungsbolzen
- 23
- Steuereinheit
- 24
- Werkzeug
- 25
- Feder
- 26
- RFID-Cip
- 27
- RFID-Lesegerät
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20316825 U1 [0003]
- DE 202010005178 U1 [0004]
- DE 202006019354 U1 [0005]
- DE 29512964 U1 [0006]
- DE 20019945 U1 [0007]
- DE 8224634 U1 [0008]
- DE 19528569 C1 [0009]