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Die Erfindung bezieht sich auf organische Bodenverbesserungsmittel bei Verwendung von Huminsäuren und organischen Einsatzstoffen zu Erhöhung der Sorptionskapazität von Böden, zur verbesserten nachhaltigen Pflanzenernährung, zur Verbesserung von Wasserspeichervermögen und zur Verbesserung der kurativen Wirkung auf Pflanzen in Stresssituationen insbesondere bei der Wiederurmachung von devastierten Böden und Landschaften, wie z.B. bei Rekultivierung von Bergbaufolgelandschaften oder bei der Anwendung in Rohböden aus Sand (Wüsten) in ariden und semiariden Klimaten, aber auch bei der Anwendung in gestörten Böden aller anderen Klimate.
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Der Anteil organischer Stoffe im Boden, der auch als Humus bezeichnet wird, ist von großer Bedeutung für die Bodenfruchtbarkeit. Humusreiche Böden sind besser durchlüftet, werden weniger verschlämmt, sind leichter zu bearbeiten. Böden mit hohen Humusgehalten haben in der Regel eine bessere Wasser- und Nährstoffhaltefähigkeit, so dass auch die Gefahr der Nährstoffauswaschung geringer wird.
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Huminsäuren sind der wesentliche Bestandteil einer bedeutenden Fraktion des Humus, den Huminstoffen, die im Kreislauf der Natur aus sich biologisch umsetzenden Pflanzenmaterialien gebildet werden. Es sind Zwischenstufen der Umwandlung von Pflanzenmaterial unter geologischen Bedingungen in Erdöl und Steinkohle. Bis zu 50% ihrer Masse sind Huminsäuren in den jüngeren Inkohlungsformen Torf und Braunkohle enthalten.
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Die hier vorliegende Schrift beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines flüssigen Bodenhilfsstoffes auf der Basis von Huminsäuren, sowie Fulvosäuren und deren Salzen, welcher ohne Veränderungen am Boden eingesetzt werden kann.
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Stand der Technik
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Häufig werden frische organische Stoffe aus den laufenden Stoffkreisläufen zur Bodenverbesserung eingesetzt.
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Zur Verbesserung der Bodenqualität kann auf einfache Weise Wirtschaftsdünger, z.B. Stallmist eingesetzt werden. Stallmistgaben wirken bodenverbessernd und sie führen dem Boden Nährstoffe zu. Es hat sich gezeigt, dass Stallmist die Wasserhaltefähigkeit leichter Sandböden und den Lufthaushalt von Böden positiv beeinflusst. Die Wirkdauer von Stallmist ist jedoch relativ gering. Huminsäuren sind nahezu nicht vorhanden.
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Ebenso können Rückstände aus der Vergärung von Wirtschaftsdünger, Grünschnitt oder organischen Abfällen zur Bodenverbesserung eingesetzt werden.
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Bekannt ist ebenfalls der Einsatz von Kompost, ein Verrottungsprodukt aus pflanzlichen und tierischen Abfällen. Dementsprechend unterscheiden sich die Nährstoffgehalte der verschiedenen Kompostarten stark. Kompost verfügt über eine hohe Luftkapazität. Seine Wasserhaltefähigkeit ist gering. Der biologische Abbau durch bodenbürtige Bakterien erfolgt innerhalb von wenigen Wochen.
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Als organisches Bodenverbesserungsmittel werden weiterhin unterschiedliche Rindenprodukte wie Rindenmulch, Rindenhumus und Rindensubstrate vorgeschlagen und eingesetzt. Rindenmulch ist rohe, unfermentierte (nicht kompostierte) Rinde. Rindenhumus ist verkompostierte Rinde. Wachstumshemmende Substanzen sind hier während des Kompostierungsvorgangs zu kurzkettigen Humusstoffen umgebaut. Rindenhumus hat sowohl bodenverbessernde als auch düngende Wirkung. Rindensubstrate sind mit Ton, Tort oder anderen Zuschlagsstoffen aufbereitete fertige Kultursubstrate oder Pflanzenden mit 30 bis 60 %-Anteil an Rindenhumus. Aus
FR-PS 2 123 042 ,
Fr-PS 2 224 421 ,
DE-PS 2 651 171 und
DE 3 040 040 sind Verfahren zu Kompostierung und Humifizierung von zerkleinerter Rinde bekannt geworden, nach denen zusätzlich anorganische Nährstoffe oder Torf beim Kompostierprozess zugeben wird, um die Produkteigenschaften zu verbessern. Alle diese Produkte weisen jedoch eine geringere Wasserhaltefähigkeit auf, d.h. häufigeres Gießen ist erforderlich. Die Nährstoffsorbtion ist ebenfalls begrenzt. Die Wirkung als Dauerhumus ist begrenzt, der Abbau durch Bodenbakterien erfolgt ebenfalls wie bei Kompost innerhalb von wenigen Wochen.
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Zur Verbesserung von Böden werden ebenfalls Substrate aus Holzabfällen verwendet. Diese speziell aufbereiteten Holzabfallprodukte haben, ähnlich wie Rindenhumus, eine geringe Wasserhaltefähigkeit. Holzfaserstoffe die nicht auf gedüngt sind, haben gegenüber Rindenhumus zusätzlich geringere Nährstoffgehalte. Nicht aufbereitete Holzabfälle, wie Sägemehl oder Holzhäcksel, legen Stickstoff im Boden fest, d.h. beim Ausbringen solcher Stoffe muss zusätzlich ausrechend Stickstoff zugegeben werden. Bei Einsatz von Sägemehl muss dieses sehr intensiv mit dem Boden vermischt werden, da Sägemehlnester das Eindringen von Wasser in den Boden verhindern. Der Einsatz von reinen Holzprodukten zur Bodenverbesserung ist somit eher nachteilig. Deshalb werden Holzfaserstoffe oftmals auf gedüngt oder als Kultursubstrate zusätzlich in Mischung mit Torf oder Ton eingesetzt.
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In
DE 101 23 903 wird vorgeschlagen, Xylit, so ist die Bezeichnung für die noch vorhandenen Holzbestandteile in Braunkohle, in aufgeschlossener Form, beim Aufschlussprozess in Mühlen oder Extruder mit Nährstoffen, Substanzen zur Einstellung von pH-Werten oder Tonmaterialien zu vermischen und das Gemisch als Bodenverbesserungsstoff einzusetzen. Der vorgeschlagene Aufschlussprozess ist sehr aufwendig und begrenzt dabei die verfügbaren Humusbestandteile, die als Nahrungsgrundlage für Mikroorganismen und für das anzustrebende Pflanzenwachstum zur Verfügung stehen.
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Bekannt ist ebenso der alleinige Einsatz von Torfprodukten, der durch seine gute Wasserhaltefähigkeit bei gleichzeitig hohem Luftanteil gekennzeichnet ist. Demzufolge wird Torf als Rohstoff zur Gewinnung von Huminsäure Bodenverbesserungsmitteln in großen Mengen eingesetzt. Da er kaum Nährstoffe enthält und einen niedrigen pH-Wert hat, ist eine gezielte Aufdüngung und Aufkalkung für verschiedene Pflanzenarten nötig.
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Während die Torfbereitstellung mit der Zerstörung wertvoller Feuchtraumbiotope für seltene Tiere und Pflanzen verbunden ist, steht Braunkohle billig und in großen Mengen ohne nennenswerte Umweltbeeinträchtigungen als Huminstoffquelle zur Verfügung. Die Huminsäureselektion hieraus und ihr Einsatz als Bodenverbesserungsmittel anstelle von Torf kann dazu beitragen, dass die Lebensräume der Moorgebiete nicht unwiederbringbar verloren gehen.
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In
DE 101 20 433 wird ein Verfahren zur Herstellung von Dauerhumusstoffen aus Wechbraunkohlen beschrieben. Danach soll Weichbraunkohle mit Tonen oder Lehmen vermischt und einer Naßaufschlußmahlung oder andersartigen innigen Vermischung unterzogen werden. Dieser Stoff soll in Böden eingebracht werden. Da das erzeugte Produkt trotz des hohen Aufwands keine kurz- und mittelfristig verfügbaren Humusbestandteile enthält, sind die entstehenden Produkte wenig geeignet zur Bodenverbesserung beizutragen.
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Eine weitere Quelle für Huminsäuren sind Stoffe des kokosnussverarbeitenden Gewerbes, insbesondere die anderweitig schlecht nutzenden kurzen und staubförmigen Abfälle der Faserverarbeitung.
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Die klassische Methode zur Gewinnung von Huminsäuren ist die Extraktion von Torf oder Braunkohlen mit verdünnter wässriger Natron- oder Kalilauge. Die Humate lösen sich in der Extraktionslösung und werden durch Filtrieren, Dekantieren oder Zentrifugieren von den ungelösten Torf- oder Kohlebestandteilen getrennt. Nach Ansäuern des Extraktes mit überschüssiger Mineralsäure bilden sich wasserunlösliche Huminsäuren, die separiert werden können.
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Für den Einsatz als Bodenverbesserungsmittel werden vorwiegend Braunkohlen mit wässrigem Ammoniak extrahiert, wie es im
US Patent 3770411 ausgeführt wird. Das erhaltene Extrakt wird anschließend mit Phosphorsäure neutralisiert und mit Mikronährstoffen angereichert.
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In den
US Patenten 3111404 ,
3264084 und
3544295 werden aufwändige und teure Methoden zur Erzeugung von trockenen Ammoniumhumat-Dünger durch Behandlung von Braunkohlen mit Phosphorsäure und anschließend mit NH
3 als Extraktionsmittel beschrieben.
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Alle diese Verfahren haben einige Nachteile. So wird mit dem schwach basischen NH3 nur ein geringer Anteil der Huminsäuren extrahiert und der übergroße Huminsäureanteil geht mit dem Kohlerückstand nach dessen Abtrennung verloren. Darüber hinaus ist ein beträchtlicher technischer Aufwand erforderlich, die alkalische Humat/Kohle-Suspension zu trennen, da die feinen Kohlepartikel sich schwer absetzen bzw. leicht zur Verstopfung von Filtern führen.
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Die erhaltenen Extraktionslösungen sind stark verdünnt und müssen für eine weitere Verwendung als Bodenverbesserungsmittel in der Regel unter Energieaufwand aufkonzentriert werden.
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Im
US Patent 4319041 ist beschrieben, dass huminsäurehaltige Kohle mit Wasser vermischt und mit wässrigen Lösungen von Natronlauge, Kalilauge oder Ammoniak unter Rühren so extrahiert wird, dass der pH-Wert im Bereich von 6,5–8 verbleibt. Der Prozess ist nach 40 Stunden beendet. Es wird eine stark verdünnte Humatlösung erhalten, die ebenfalls aufwendig, vom Kohlerückstand getrennt und anschließend aufkonzentriert werden muss.
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Im
US Patent 3076291 wird Braunkohle mit verdünnten wässrigen NH
3-, KOH- oder NaOH-Lösungen extrahiert. Die vom Kohlerückstand getrennten, anschließend aufkonzentrierten und neutralisierten Humatlösungen werden als Mittel zur Verbesserung der Keimfähigkeit des Saatgutes eingesetzt.
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In der Offenlegungsschrift
DE 19859068 A1 ist beschrieben, dass Braunkohle in einem wässrig-ammoniakalischen Milieu mit einem pH-Wert größer 9 suspendiert und dabei teilweise gelöst und im wässrig-ammoniakalischen Milieu oxydiert wird. Das organische Düngemittel wird nach Eindicken oder Trocknen als Dispersion gewonnen. Die Ausgangsbraunkohle kann nach diesem Verfahren mit Zusätzen von Lignin-bzw. zellulosehaltigen Produkten aus der Industrie und Forstwirtschaft versetzt werden. Auch ein Zusatz von Makro- und Mikronährstoffen ist möglich.
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Das Verfahren vermeidet die aufwendige Trennung von Humatlösung und Kohlerückstand, erfordert aber zusätzliche Energie zum Eindicken oder Trocknen des Produktes und erschließt aufgrund der geringen Basizität des NH3 gegenüber Alkalilaugen nur einen geringen Anteil der in der Kohle enthaltenen Huminsäuren. Um die lösliche, für die Pflanzen verfügbare Huminsäuremenge zu vergrößern, wird statt dessen ein zusätzlicher Oxydationsschritt eingebaut, der einen erhöhten technischen Aufwand bedeutet und die Menge an verfügbaren Huminsäuren nicht gering erhöht.
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Im
US-Patent 5876479 wird ein Bodenverbesserungsmittel auf Basis von Huminsäuren beschrieben, zu dessen Herstellung zunächst eine wässrige Lösung von Humaten nacheinander mit Natriumbicarbonat zur pH-Wert-Erniedrigung, einer Proteinquelle, wie Tiermehl oder Blut, Zitronensäure, Yucca-Extrakt, Kalk und Tang versetzt wird. Diese Suspension wird anschließend 10 Tage vergoren. Die nach wird. Diese Suspension wird anschließend 10 Tage vergoren. Die nach Abtrennung unlöslicher Bestandteile erhaltene Lösung wird als Bodenverbesserungsmittel eingesetzt.
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Weiter ist aus dem
US Patent 2317991 bekannt, dass eine fermentierte Mischung aus Proteinmaterialien und Humaten als Pflanzenwachstumsstimulator eingesetzt werden kann.
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Diese Verfahren haben die Nachteile, dass stark verdünnte Lösungen anfallen, die hohe Aufwendungen für den Transport zum Einsatzgebiet erfordern, Humate teuer eingekauft werden müssen und der Bodenverbesserer in einem zeitaufwendigen und geruchsbelästigenden Produktionsprozess hergestellt wird.
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Schließlich wird in
DE 101 23 283 ein Verfahren beschrieben, nach dem feinkörnige Braunkohlen in alkalischer Lösung aufgeschlossen werden und nach Zugabe von anorganischen Ergänzungs- und/oder Neutralisationsstoffen ohne weitere Aufbereitungsschritte eine stabile Humat-Huminsäure-Dauerhumus-Nährstoffsuspension erzeugt wird. Dieses Produkt hat sich in der Praxis bewährt, wobei jedoch die Wirkung in extrem nährstoffarmen Böden begrenzt ist.
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In
DE 20 2009 007 252 U1 wird der Aufbau huminsäurehaltigen organischen Verbindungen (Huminkomplexen) auf der Basis von Bitumenemulsionen für den kleinräumigen Einsatz beschrieben.
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Die Offenlegungsschrift
DE 43 25 692 A1 beschreibt den Aufbau einer hydrophoben Schicht im Boden zur Eindämmung der Evaporation, also der Wasserverdunstung aus dem Boden. Der Ansatz bei dem hier vorliegenden Patent ist die Eindämmung der Transpiration, also des Verbrauches über die Pflanze selbst.
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Einen ähnlichen Ansatz zur Eindämmung der Evaporation beschreibt das Verfahren in der Offenlegungsschrift
DE 33 18 171 A1 . Hier wird jedoch anstelle einer hydrophoben Schicht eine Folie im Boden eingearbeitet, die das Verdunsten von Wasser einschränken oder gar verhindern soll.
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Bereits 1971 beschreiben Mitscherlich et al in der Offenlegungsschrift 22 65 298 den Aufbau einer wasserspeichernden Schicht im Unterboden, die Wasser pflanzenverfügbar macht. Basis für eine solche Schicht sind dabei Gasbeton- und Blähton-Aggregate in einer bestimmten Größe. Ein solches Verfahren ist großflächig jedoch nur eingeschränkt einsetzbar.
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Das Patent
EP 13 58 299 B1 beschreibt ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung von Böden oder Trennschichten zur Eindämmung der Evaporation.
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Hermsen beschreibt in seiner Offenlegungsschrift aus 1994 die Kombination aus Energiegewinnung und Gewinnung von Wasser aus der Luftfeuchte für den Einsatz als Beregnungs-, bzw. Bewässerungswasser in Wüsten.
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Aufgabenstellung
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Eines der primären Ziele in der Wiederurbarmachung von Böden ist die Erhöhung der Wasser- und Nährstoffsorptionsfähigkeit von Substraten und Böden, die in Struktur und Zusammensetzung gestört sind. Zudem soll der Nährstoffhaushalt und die Aufnahmekapazität von Nährstoffen in die Pflanze günstig beeinflusst werden, damit der Wasserverbrauch durch die Pflanzen möglichst minimiert wird.
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Besondere Bedeutung kommt hier dem Nährstoff Kalium zu. Kalium wird bei Starkregenereignissen leicht ausgewaschen und hat im Stoffwechsel der Pflanze zur Steuerung des Wasserhaushaltes über den Zellinnendruck in den Stomata besondere Bedeutung.
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Zudem erfolgt der Transport von Kalium im Boden über Diffusion, was auf trockenen Böden nur eingeschränkt möglich ist.
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Wichtiges physiologisches Hilfsmittel für die Speicherung und den Transport von Kalium im Boden sind dabei die Huminsäuren und deren Salze.
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Den Huminsäuren kommt dabei im Boden-Pflanze-Wasserhaushalt eine besondere Bedeutung zu. Als so genannte Chelatbildner sind sie in der Lage Kalium-Ionen an den Enden ihrer Molekülketten reversibel zu binden und wieder abzugeben.
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Aufgaben der hier beschriebenen Erfindung ist es, ein einfaches Produkt zur Anwendung als wässrige Lösung zur Verbesserung des Boden-Pflanze-Wasserhaushaltes herzustellen. Der Einsatz der Belebung, Begründung und Bewachsförderung von unfruchtbaren und nährstoffarmen Böden wie Bergbaukippen, Deponien und Problemflächen, Wüsten- und Steppengebieten sowie Meeresküsten durch Bereitstellung eines universell in allen Klimazonen und Bodenarten anwendbaren organischen Bodenverbesserungsmittels, mit geringem technischen Aufwand, aufzuzeigen.
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Dabei muss letztendlich auch eine Herstellung mit einfachen Mitteln vor Ort möglich sein.
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Erfindungsgemäß werden feste organische Stoffe, wie pflanzliche, tierische und/oder Siedlungsabfälle und/oder deren Verrottungsprodukte und/oder Ernterückstände und/oder Rückstände aus Pflanzenverwertungsverfahren und/oder Rückstände aus Braunkohlenaufbereitung in einem Anteil von > 85%, mit einer Korngröße von < 200 mm und vorzugsweise > 2 mm mit bis zu < 15% einer flüssigen Humat-Huminsäure-Dauerhumus-Nährstoff-Suspension die aus 1 bis 10% Anteil an Huminsäure mit Molekulargewichten von 2000–50000 in Form von Kaliumhumat besteht, vermischt.
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In Versuchen wurden überraschend gefunden, dass bei Einsatz einer Kombination von organischen und anorganischen Stoffen mit einer flüssigen Humat-Huminsäure-Dauerhumus-Nährstoff-Suspension Effekte beim Pflanzenanbau erreicht werden, die diejenigen beim Einsatz der Einzelprodukte überproportional übertreffen. So wurde bei einer Zugabe von 1% bis 4% einer flüssigen Humat-Huminsäure-Dauerhumus-Nährstoff-Suspension zu Kompost bereits nach 3 Monaten ein um bis zu 50% höheres Gewicht der Wurzelmasse an den Anbaukulturen an Vergleichsfeldern mit Einbringung der Einzelkomponenten gemessen, obwohl an den Vergleichsfeldern mit Einsatz der Einzelkomponenten mit bis zu 50% mehr Wasser bewässert wurde.
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Zudem war der Nährstoffhaushalt in den Pflanzen gekennzeichnet durch eine bessere Kaliumversorgung.
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Die festen organischen Stoffe im organischen Bodenverbesserungsmittel können beispielsweise Komposte aus Abfällen, Rückständen aus der Biomassevergärung, -vergasung, Bioöl,- Bioäthanol- oder Biodieselproduktion sein.
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Auch Rückstände aus der Tierhaltung und der Abwasserbehandlung eignen sich.
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Stroh und Heu oder Ernterückstände eignen sich ebenfalls.
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Ein spezieller organischer Stoff im organischen Bodenverbesserungsmittel kann, der holzartige Stoff Xylit, der ein Bestandteil von Braunkohle ist und bei der Aufbereitung von Braunkohle anfällt, sein.
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Xylit ist auf Grund seines über mehrere Millionen Jahre andauernden Entstehungsprozesses in seiner Molekülstruktur beständiger als andere übliche organische Stoffe und steht als Bestandteil einer organischen Bodenverbesserer für Zeiträume von > 2 bis 5 Jahre zur Verfügung. Eine halbjährige oder jährliche erneute Zugabe, wie bei Kompost ist nicht erforderlich, da Xylit fast nicht mehr biologisch Umgesetzt wird.
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Die genannten organischen Stoffe können im separaten Einsatz zu Wachstumshemmungen führen. In Verbindung mit einer flüssige Humat-Huminsäure-Dauerhumus-Nährstoff-Suspension entstehen jedoch die genannten Kombinationseffekte mit einer Startwirkung infolge der sofort pflanzenverfügbaren wasserlöslichen Huminsäure mit Molekulargewichten von 2000–50000 bei gleichzeitiger Vermeidung von Wachstumshemmungen einzelner organischer Stoffe.
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Eine besondere Ausführung des Verfahrens geht davon aus, dass dem Ausgangsmaterial organischer Stoff, eine alkalische Suspension insbesondere kaliumhydroxyd- und / oder ammoniakhaltige 0,05 bis 30 %ige wässrige Lösungen, vorzugsweise bei erforderlichen Aufbereitungsprozessen, wie Zerkleinerungsprozessen zugemischt werden.
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Zudem werden die organischen Bestandteile durch Überhitzung in der Herstellung aufgeschlossen.
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Neben den Xylit ist abgepresster flüssiger Gärrest mit 3 bis 4% organischer Trockensubstanz auf der Basis pflanzlicher Rückstände ohne Abfälle oder Wirtschaftsdünger wesentlicher Bestandteil.
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Die in diesem Ausgangsstoff vorhandenen Kaliumsalze in wässriger Lösung ergänzen sich vorteilhaft mit den Humin- und Fulvosäuren und bilden im weiteren Herstellungsprozess Kalium-Humate und Kalium-Fulvate, die in Bodenlösung reversibel in den Chelate so gebunden sind, dass sie der Pflanze zur Versorgung zur Verfügung stehen.
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Auf diese Weise wird bereits vor der Wirkung von erforderlichen Prozessen im Boden ein Teilaufschluss zur Herstellung der Pflanzenverfügbarkeit und Bodenverbesserung sowie eine zusätzliche Nährstoffeinbindung bewirkt. Dies gilt insbesondere für den organischen Stoff Xylit, anteilig zu den Huminsäuren noch bis zu 20% Fulvosäuren enthält, die durch einen spezifischen Teilaufschluss im Boden sofort ihre wuchsfördernden Wirkungen entfalten können. Der Anteil an alkalischen Komponenten zum organischen Stoff beträgt bei der Durchführung des Verfahrens 0,05 bis 10 %.
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Damit ist das Produkt insbesondere bei der Wiederurbarmachung von sauren Böden, beispielsweise in der Rekultivierung pyritsauer Bergbaufolgelandschaften geeignet.
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Zudem eignet sich das Produkt auch für den Einsatz in Wasserkörpern. Aufgrund der flüssigen Formulierung ist eine gleichmäßige Verteilung im Wasserköper selbst dreidimensional möglich.
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Zusätzliche Prozessschritte sind durch eine intensive Mischung der Komponenten im Rahmen von ohnehin erforderlichen Aufbereitungsprozessen dann nicht erforderlich.
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Wesentlich für das Verfahren ist es, dass das organische Bodenverbesserungsmittel zu < 15 % aus einer mit Wasser verdünnbaren Humat-Huminsäure-Dauerhumus-Nährstoff-Suspension mit einem pH-Wert von 5–10 und folgender weiterer Zusammensetzung besteht:
1–10 % | Humate |
1–10 % | Fulvate |
1–10 % | organische Trockensubstanz/Dauerhumus |
1–10 % | K2O in Lösung |
0,2–10 % | P2O5 |
0,2–15 % | gesamt-Stickstoff |
40–90 % | H2O |
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Im Vergleich zu bekannten Lösungen vereinigt das Verfahren in sich eine Reihe von Vorteilen.
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Es zeichnet sich dadurch aus, dass organische Stoffe mit überraschenden Effekten als Bodenverbesserungsmittel verwertet werden können.
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Die flüssige Formulierung macht eine großflächige Anwendung, sowie eine Anwendung über Bewässerungstechnik ohne großen Aufwand sofort möglich.
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Es wurden in Versuchen festgestellt, dass Pflanzen in, mit dem vorgeschlagenen organischen Bodenverbesserungsmittel behandelte Böden, ein überproportionales Spross- und Blattwachstum sowie ein vergrößertes Wurzelsystem, sowohl in der Länge als auch in der Verzweigung ausgewiesen.
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Die Kombination mit anderen Bodenhilfsstoffen zeigte zudem erhebliche Synergieeffekte.
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Weiterhin wurde festgestellt, dass bei Verwendung des vorgeschlagenen organischen Bodenverbesserungsmittels eine verringerte Wasser- und Nährstoffzugabe erforderlich ist, im Vergleich zu Standorten ohne Verwendung des vorgeschlagenen organischen Bodenverbesserungsmittels.
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Mit Zugabe über Bewässerungssysteme können bereits jetzt bis zu 50% des Beregnungswassers ohne Einschränkung des Pflanzenwachstums eingespart werden.
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Damit kann bereits jetzt die doppelte Fläche in Kultur genommen werden.
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Insbesondere sind diese Effekte auf Substraten und Böden zu beobachten, die arm an organischem Material sind, wie dies zum Beispiel bei Wüstensand, Dünen am Meer oder devastierte Böden der Braunkohleförderung auftritt.
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Bei der Begrünung von Wüsten ist es das vorrangige Ziel, aus Substraten Böden aufzubauen, die einen Intakten Boden-Luft-Boden-Wasser-Haushalt haben und die übern die eigene Speicherfähigkeit von Wasser und Nährstoffen verfügen, um diese der Pflanze für ein dem Standort angepasstes und bedarfsgerechtes Wachstum zu ermöglichen.
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Dies ist nur mit einer gezielten Zugabe von Hilfsstoffen, nicht mit Barrieren im Boden möglich.
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Mit gleichzeitiger Anwendung von Boden- und Wasserhilfsstoffen kann über gezielte Wasser- und Nährstoffgaben, aber auch durch die Applikation von organischer Substanz in Kombination mit dem hier beschriebenen Bodenhilfsstoff die bestmögliche Wirkung erzielt werden.
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Der hier beschriebene Bodenhilfsstoff eignet sich für den Einsatz in einfachsten Applikationstechniken, bis hin zu Wasserfässern oder sogar kleinflächig mit Gießkannen.
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Aufgrund der geringen Aufwandmengen zwischen 100 und 800 kg/ha ist eine großflächige Anwendung sofort möglich.
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Aufwendige Erdbewegung oder Bodenbearbeitungen sind vor Anwendung nicht erforderlich, so dass der Aufwand gering gehalten werden kann.
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Die hohe Konzentrierung lässt für den Beginn der Anwendungen die Logistikkosten niedrig.
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Die insgesamt niedrigen Kosten können den großflächigen Einsatz zur Eindämmung von Desertifikation rechtfertigen.
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Im Gegensatz zu anderen Patenten unterstützt das hier beschrieben Produkt den Aufbau von Böden in dessen natürlichen Funktionen ohne weitere erforderliche Maßnahmen am Boden selbst.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- FR 2123042 [0009]
- FR 2224421 [0009]
- DE 2651171 [0009]
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- DE 202009007252 U1 [0029]
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- EP 1358299 B1 [0033]