DE202009007252U1 - Huminkomplexe zur Wurzelstimulation von Pflanzen - Google Patents

Huminkomplexe zur Wurzelstimulation von Pflanzen Download PDF

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Abstract

Huminkomplexe zur Wurzelstimulation, insbesondere zur Verbesserung der Standortbedingungen in Vegetationstragschichten, Vegetationssubstraten oder natürlichen Böden, Füllböden, für krautige Pflanzen und/oder Gehölze auf Extremstandorten, insbesondere in und nah an und neben Verkehrsflächen, beispielsweise Mittelstreifen oder sonstigen unversiegelten oder teilversiegelten Verkehrsnebenanlagen, dadurch gekennzeichnet, dass die Huminkomplexe auf Basis einer porösen oder teilporösen Trägersubstanz gebildet sind, wobei in die zugänglichen Innenporen der porösen Trägersubstanz Huminsäuren als Ionenabsorber und/oder eines Kationen- und Anionenaustauschers im Umfeld von Böden und deren eingelagertem bzw. durchsickerndes Wasser der Bodenlösung eingelagert sind.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf Huminkomplexe zur Wurzelstimulation, insbesondere zur dauerhaften Verbesserung der Standortbedingungen in Vegetationstragschichten, Vegetationssubstraten, Füllböden oder natürlichen Böden, für krautige Pflanzen und/oder Gehölze auf Extremstandorten, insbesondere in und nah an und neben Verkehrsflächen, beispielsweise Mittelstreifen oder sonstigen unversiegelten oder teilversiegelten Verkehrsnebenanlagen.
  • Insbesondere Gehölze übernehmen an Straßen und Verkehrsflächen die gestalterische Funktion, während Fahrbahn, Geh- und Radwege die bautechnische Aufgabe für ihre Nutzung übernehmen. Krautige Pflanzen und Gehölze, wie z. B. Wildblumenwiesen, Bäume und Sträucher, stellen besondere Ansprüche an ihre Umgebung, vor allem benötigen sie lockere Bodenverhältnisse und die Möglichkeit einer weiträumigen Erschließung des Untergrundes durch die Wurzeln, um für das Pflanzenwachstum ausreichend Wasser- und Nährstoffe aufnehmen zu können. Die bautechnischen Anforderungen an Baustoffe für Verkehrsflächen sind dahingegen völlig konträr zu den vegetationstechnischen Ansprüchen an den durchwurzelbaren Bodenraum für Pflanzen oder Gehölze. Hier stehen die hohen Verdichtungsanforderungen für das Erzielen einer hohen Einbaudichte, hoher Tragfähigkeit und geringsten nachträglichen Setzungen der Straßenbaustoffe, z. B. der Tragschicht ohne Bindemittel, im Mittelpunkt der Anforderungen. Daher sind im Allgemeinen die Standortbedingungen an Extremstandorten für Pflanzen, wie z. B. in oder an Verkehrsflächen, so ungünstig und begrenzt, dass ein gesundes Wurzelwachstum, wie es in natürlichen Böden üblich ist, durch die baulichen Veränderungen des Umfeldes nicht mehr möglich ist.
  • Beispielsweise können die Wurzeln von Gehölzen den Untergrund als notwendigen durchwurzelbaren Bodenraum nicht mehr erschließen und nutzen stattdessen ungewollt die Fugen von Randeinfassungen, um mit ihren Wurzelsystemen über die groben Porenräume der Oberbauschichten im Laufe der Zeit in das gesamte Straßenbauwerk einzudringen mit den entsprechenden baulichen Schäden. Der gesamtwirtschaftliche Schaden ist beträchtlich, Untersuchungen zufolge neigt beispielsweise jeder zweite Straßenbaum dazu ein oberflächenzonales Wurzelwerk auszubilden mit dem entsprechenden Risikopotential einer Bauwerksschädigung im Laufe seines Wachstums.
  • Die Nährstoffversorgung erfolgt hier in der Regel ebenfalls über das Fugensystem. Primärnährstoffe werden den Wurzeln in der Hauptsache durch die im Oberflächenwasser befindlichen Mineralstoffe zugeführt. Die feinen Pflanzenwurzeln müssen dazu nicht erst dem Wasser entgegen wachsen, sondern das Sickerwasser kommt auf direktem Wege zu den Feinwurzeln. Ähnlich verhält es sich mit dem Humus. Mit zunehmender Alterung der Beläge häuft sich dieser in den Fugen und in den Poren der De ckenbeläge an. Die Feinst- und Feinwurzeln erschließen diesen in dem sie in die Fugenräume und Poren der Beläge einwachsen.
  • Eine gesicherte Versorgung im Untergrund und insbesondere unter der Verkehrsfläche mit Humus und Nährstoffen ist neben der Luftversorgung die zweite wesentliche Voraussetzung, um Einwuchs in den Oberbau auszuschließen.
  • Folgt man der allgemein gültigen Lehrbuchmeinung, so darf sich die Anwendung von Humus nur auf die oberflächigen Bodenzonen von im Regelfall bis zu ca. 30–40 cm Dicke beschränken, damit es nicht zu schädlichen Stoffwechselvorgängen in der Tiefe oder im Untergrund kommt.
  • Bekannt ist, dass Applikationen von Huminsäuren in Böden eindeutig einen das Wurzelwachstum stimulierenden Effekt zeigen.
  • Aus der DE 38 20 594 C1 ist ein Streumittel zur Bodenverbesserung auf der Basis einer enggestuften, grobkörnigen Korngrößenverteilung und eine hohe offene Porosität aufweisenden Trägersubstanz bekannt, die mit Huminsäure und/oder deren Salzen, gefällter Kieselsäure und Wuchsstoffen, insbesondere Kinetin, beschichtet ist. Demgemäß ist auf einer porösen Trägersubstanz eine Beschichtung aus Huminsäure aufgebracht und konzentriert sich somit nur auf die Oberfläche der Trägersubstanz. Dabei ist aber ein Einsatz von Streumitteln zur Bodenverbesserung auf Grundlage von Strukturverbesserungen bei Böden durch die Anwendung von mit Huminsäure und/oder deren Salzen beschichteten, enggestuften, porösen Trägerstoffen der Korngröße ≥ 2–10 mm aufgrund bautechnischer Vorgaben, die insbesondere die Kornfestigkeit der Trägersubstanz und der Tragfähigkeit betreffen, nicht möglich.
  • Darüber hinaus sind zum Erreichen einer positiven Bodenverbesserung aufgrund der vorstehend aufgezeigten extremen Bedingungen sehr hohe Mengen des Streumittels erforderlich.
  • Darüber hinaus ist die Anwendbarkeit z. B. unter versiegelten und/oder teilversiegelten Verkehrsflächen nicht gegeben, da zum Verbessern der Bodenstruktur die Durchmischung von Streumittel und Boden Voraussetzung ist, was unter Verkehrsflächen aber im Nachhinein unmöglich ist.
  • In der DE 3820594 C1 wird auch ein Verfahren zur Herstellung eines Streumittels beschrieben. Eine körnige Trägersubstanz mit extrem offener hoher Porosität, vorzugsweise Perlite, wird durch Tränkung mit Huminsäure und/oder deren Salzen beschichtet. Die Tränkung erfolgt solange, bis ein gewünschter Beschichtungsgrad erreicht ist. Um das Streumittel rieselfähig zu halten, wird nach der Tränkung des Perlits mit Huminsäure – oder deren Salzen – im feuchten Zustand des Streumittels Kieselsäure zugegeben. Um eine langsamere Abgabe der Huminbestandteile zu gewährleisten, wird nach Trocknung durch Zugabe von Kieselsäure das Streumittel mit einem Bindemittel, vorzugsweise aus Kalium- und/oder Natriumwasserglas, versehen. Ferner kann das Streumittel auch einen Anteil an revitalisierenden Substanzen wie Dolomit, Phosphaten sowie Spurenelemente, wie Kupfer, Eisen, Mangan, Magnesium, Zink, Bor, Kobalt und/oder Molybdän, versehen werden. Vorzugsweise werden diese Elemente in Ähylendiamintetraessigsäure (EDTA) komplex gebunden dem Streumittel abschließend zugegeben. Es ist offensichtlich, dass ein derartiges, mehrstufiges Verfahren außerordentlich kompliziert ist, sowie erhebliche zusätzliche Kosten verursacht und daher die Anwendung nicht lohnenswert macht.
  • Es ist Aufgabe der Erfindung, Huminkomplexe der eingangs genannten Art zu schaffen, bei denen die Wirksamkeit ausschließlich auf der durch Applikation von Huminsäuren ausgelösten Wurzelstimulanz beruht, um den Ionenaustausch im Boden zu verbessern.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Huminkomplexe auf Basis einer porösen oder teilporösen Trägersubstanz gebildet sind, wobei in die zugänglichen Innenporen der porösen Trägersubstanz Huminsäuren als Ionenabsorber und/oder eines Kationen- und Anionenaustauschers im Umfeld von Böden und deren eingelagertem bzw. durchsickerndes Wasser der Bodenlösung eingelagert sind.
  • Damit werden nun die beiden wesentlichen vegetationstechnischen Parameter, nämlich die Luft- und Humusversorgung, miteinander verknüpft, indem in den Träger stoff, der aufgrund seiner Porosität die dauerhafte Ventilation der Umgebung ermöglicht, Huminsäuren eingelagert werden, die als Ionenadsorber fungieren. Dies ermöglicht die Anwendbarkeit von Humus insbesondere auch in tiefen Bodenzonen zur Förderung des Wurzelwachstums bei krautigen Pflanzen und Gehölzen auf Extremstandorten, z. B. unter Verkehrsflächen. Die Erfindung verringert oder vermeidet darüber hinaus Wurzeleinwuchs in Bauwerke und Bauteile.
  • Es wurde überraschend erkannt, dass insbesondere in tieferen Bodenschichten Humus völlig fehlt. Im Gegensatz zum Streumittel gemäß der DE 3820594 C1 , bei der die langsame Abgabe der Huminsäuren und/oder deren Salzen an den umgebenden Boden ein wesentlicher Teil der Lösung ist, wurde erfindungsgemäß die Notwendigkeit der dauerhaften Deponierung von Humus zur Wurzelstimulierung erkannt. Diese geschieht durch Ausfällung von Huminsäuren in der Trägersubstanz. Dadurch wird vorteilhaft erreicht, dass
    • – pflanzenverfügbare Huminkomplexe gebildet werden,
    • – die pflanzenverfügbaren Huminkomplexe die Fähigkeit zur Kationen- und Anionenadsorbtion haben und vor allem die Kationen-Austausch-Kapazität erheblich fördern,
    • – durch pflanzenverfügbare Huminkomplexe sich die Aufnahmerate von Nährelementen für Pflanzen erhöht,
    • – Huminsäuren als Chelatbildner für Spurenelemente wirken,
    • – durch die Aufnahme von pflanzenverfügbaren Huminkomplexen über die Wurzel Stoffwechselprozesse beeinflusst werden, die die Aufnahme von Nährelementen regulieren, und
    • – pflanzenverfügbare Huminkomplexe die Zellteilungsrate erhöhen und Phytohormonumsätze intensivieren.
  • Ferner wurde durch umfangreiche Versuche festgestellt, dass sich nach Ausfällung mit einem Fällungsmittel, z. B. eine prozentual gering dosierten, vorzugsweise kationischen Bitumenemulsion und/oder andere geeignete Fällungsmittel mit Ausnahme von Ähylendiamintetraessigsäure (EDTA), pflanzenverfügbare Huminkomplexe bilden, die über eine hohe Fähigkeit zur Kationenadsorption verfügen und daher die Mehrzahl der in einer Bodenmatrix und Bodenlösung verfügbaren Spurenelemente binden. Zur Ausfällung kann auch ein basisches Fällungsmittel verwendet werden. Dadurch wird ein komplizierter Verfahrensablauf erheblich vereinfacht.
  • Dabei hat die Verwendung von Bitumenemulsion als Fällungsmittel und Bindemittel ergeben, dass sich nach solcher Art hergestellter Huminkomplexe sich positiv insbesondere auf die Standfestigkeit und die Scherfestigkeit in den Anwendungen auswirken.
  • Weitere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Huminkomplexe ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • Demgemäß kann die Trägersubstanz aus einem porösen grobklastischen industriellen Werkstoff, vorzugsweise Ziegel- oder Mauersteinen, aus rezykliertem Ziegel- oder Mauerwerk, oder einem natürlichem porösen Gestein/Gesteinskörnungen oder auch aus gemahlenen/zerkleinerten bitumenhaltigen Dachbahnen bestehen.
  • Des Weiteren weist die Korngrößenverteilung der Trägersubstanz vorzugsweise einen stetigen gemischtkörnigen Verlauf der Kornfraktion zwischen 0 und 16 mm auf, z. B. der Körnung 0/4 mm.
  • Darüber hinaus ist die Anwendung auch in Blockform oder im Mauersteinverbund möglich, vorzugsweise z. B. bei porösen Wandbausteinen, wie z. B. als ganzer, unzerkleinerter Ziegel.
  • Vorzugsweise dient als Trägerstoff zur Bildung von Huminkomplexen poröser Ziegelsand der Körnung 0–4 mm, aber auch andere poröse natürliche, rezyklierte oder industriell hergestellte Gesteinskörnungen der Körnung 0–4 mm sowie auch z. B. zerkleinerte oder gemahlene bitumenhaltige Dachbahnen oder rezyklierte Dachpappe in der Körnung 0–10 mm als Sand-Splitt-Gemisch. Die stoffliche Bindung erfolgt durch Adhäsionsspannung in den zugänglichen Innenporen des Trägerstoffes und/oder über die COOH-Sorbenten-Gruppen der Huminsäuren bzw. Huminkomplexe. Weiterhin sind andere organische poröse oder teilporöse Träger bzw. Trägergemische als Trägerstoff geeignet, beispielsweise Zellulose oder Holz.
  • Des Weiteren ist vorgesehen, dass das Salz der Huminsäure ein Natriumsalz oder ein Kaliumsalz ist.
  • Nach einer weiteren Ausgestaltung der Huminkomplexe ist die Huminsäure in der Trägersubstanz durch eine Bitumenemulsion ausgefällt. Weiterhin kann die Huminsäure in der Trägersubstanz durch andere Fällungsmittel mit Ausnahme von Äthylendiamintetraessigsäure (EDTA) ausgefällt sein.
  • Zweckmäßigerweise und bevorzugt erfolgt die Anwendung der Huminkomplexe in versiegelten und/oder teilversiegelten Gehölzstandorten, vorzugsweise in Verkehrsflächen und/oder Verkehrsnebenflächen. Darüber hinaus kann die Anwendung in tiefen Bodenzonen, z. B. > 1 m, und in Gräben und in Erdlöchern erfolgen. Die Anwendung erfolgt weiterhin bei der Sanierung von Gehölzen in Verkehrsflächen, vorzugsweise bei den vorgenannten Standorten im Wurzelbereich der Gehölze.
  • Die Anwendung von Huminkomplexen erfolgt als direktes Produkt oder als Mischungsbestandteil mit Böden oder Vegetationstragschichten, wie z. B. Baumsubstraten, Schotterrasen, Dachsubstraten, Kübelsubstraten, Drainagematerial und dergleichen des Garten- und Landschaftsbaus oder in Wasserhaushaltschichten mit einer Vegetation aus Gräsern, Kräutern oder Gehölzen des Deponiebaus in dünnen Schichtstärken von ca. 2–5 cm wie auch in Schichtstärken von bis zu ca. 2 m.
  • Die Einbringung von Huminkomplexen zur Wurzelstimulation und als Ionenaustauscher kann durch Luftlanzen erfolgen, die mittels injizierter Druckluft den Boden oder die Vegetationstragschicht auflockern und in der Lage sind, ein körniges Material in die aufgelockerte Zone einzubringen.
  • Die Anwendung von Huminkomplexen zur Wurzelstimulation und als Ionenaustauscher erfolgt weiterhin bei der Verpflanzung von vorzugsweise Großgehölzen um den Ballen herum beim Einsetzen der Pflanzen und Gehölze.
  • Die Einbringung bzw. Herstellung von pflanzenverfügbaren Huminkomplexen zur Wurzelstimulation und als Ionenaustauscher in tiefe Bodenzonen zur Verbesserung der Standortbedingungen von Gehölzen auf Extremstandorten, insbesondere in Verkehrsflächen, beispielsweise Mittelstreifen oder sonstigen teilversiegelten Verkehrsnebenanlagen, kann vorzugsweise derart erfolgen, dass
    • – ein mindestens 10 cm breiter, vorzugsweise 40 cm breiter, horizontal verlaufender Graben bis auf die Sohlentiefe der Pflanzgrube als Wurzeltrasse ausgehoben wird;
    • – der pflanzenverfügbare Huminkomplex im Sohlbereich des Grabens aufgebracht wird;
    • – der Graben wahlweise entweder bis an die Oberbauschichten mit Gesteinskörnungen der Korngrößenklasse von etwa 4–56 mm oder zu etwa einem 1/3 mit einem unterbaufähigem Baumsubstrat und anschließend der noch verbleibende darüberliegende Hohlraum mit dem zuvor aufgeführten Material der Körnung von ca. 4–56 mm verfüllt wird;
    • – zur Sicherstellung der Luftzufuhr und Luftventilation in Abständen von ≤ 5,0 m vertikal geführte Kunststoffrohre eingebaut werden; und
    • – der verfüllte Graben mit einem Filtervlies abgedeckt und darauf der Oberbau aufgebracht werden.
  • Bei der Einbringung bzw. Herstellung von pflanzenverfügbaren Huminkomplexen zur Wurzelstimulation und als Ionenaustauscher in tiefen Bodenzonen bei engräumigen Gehölzstandorten kann zudem vorgesehen sein, dass
    • – im Sohlebereich der Pflanzgrube Bohrlöcher mit einem Durchmesser von mindestens 10, vorzugsweise 40 cm, und einer Mindesttiefe von 100, vorzugsweise 150 cm, hergestellt werden;
    • – zur Sicherstellung der Luftzufuhr in die Bohrlöcher beispielsweise luftdurchlässige Dränschlitzrohre oder anderweitige Rohre eingesetzt werden; und
    • – die Dränschlitzrohre mit einem Verfüllstoff aus vorzugsweise offenporigen Gesteinskörnungen der Kornklasse 4–16 mm oder aus einem Huminkomplex-Gesteinkörnungsgemisch der Kornklasse 0/16 mm, vorzugsweise im Gemischanteil von 20:80 M.-% ummantelt werden.
  • Weiterhin können die pflanzenverfügbaren Huminkomplexe zuvor mit einem natürlichen Boden und/oder mit dem Verfüllstoff und/oder einem Baumsubstrat oder einem anderen Vegetationstragschichtsubstrat und/oder einem Sub strat für eine Wasserhaushaltsschicht zur Deponieabdeckung durchmischt werden.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 3820594 C1 [0008, 0011, 0015]

Claims (15)

  1. Huminkomplexe zur Wurzelstimulation, insbesondere zur Verbesserung der Standortbedingungen in Vegetationstragschichten, Vegetationssubstraten oder natürlichen Böden, Füllböden, für krautige Pflanzen und/oder Gehölze auf Extremstandorten, insbesondere in und nah an und neben Verkehrsflächen, beispielsweise Mittelstreifen oder sonstigen unversiegelten oder teilversiegelten Verkehrsnebenanlagen, dadurch gekennzeichnet, dass die Huminkomplexe auf Basis einer porösen oder teilporösen Trägersubstanz gebildet sind, wobei in die zugänglichen Innenporen der porösen Trägersubstanz Huminsäuren als Ionenabsorber und/oder eines Kationen- und Anionenaustauschers im Umfeld von Böden und deren eingelagertem bzw. durchsickerndes Wasser der Bodenlösung eingelagert sind.
  2. Huminkomplexe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägersubstanz vorzugsweise aus rezykliertem oder zerkleinertem Ziegel oder Wandbausteinen oder auch aus gemahlenen/zerkleinerten bitumenhaltigen Dachbahnen bestehen.
  3. Huminkomplexe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägersubstanz aus einem porösen grobklastischen industriellen Werkstoff, vorzugsweise Ziegel- oder Mauersteinen, besteht.
  4. Huminkomplexe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägersubstanz aus nichtrezykliertem Ziegel und/oder Mauersteinen besteht.
  5. Huminkomplexe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägersubstanz aus natürlichen porösen feinen oder groben Gesteinen oder Gesteinskörnungen besteht.
  6. Huminkomplexe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Korngrößenverteilung der Trägersubstanz vorzugsweise einen stetigen gemischtkörnigen oder enggestuften Verlauf der Kornfraktion zwischen 0 und 16 mm aufweist.
  7. Huminkomplexe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Salz der Huminsäure ein Natriumsalz ist.
  8. Huminkomplexe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Salz der Huminsäure ein Kaliumsalz ist.
  9. Huminkomplexe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Huminsäure in der Trägersubstanz durch eine Bitumenemulsion ausgefällt ist.
  10. Huminkomplexe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Huminsäure in der Trägersubstanz durch andere, z. B. basische, Fällungsmittel ausgefällt ist.
  11. Huminkomplexe nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass deren Anwendung in durchwurzelbaren Schichten von natürlichen Böden und/oder Füllboden erfolgt.
  12. Huminkomplexe nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass deren Anwendung in versiegelten und/oder teilversiegelten Gehölzstandorten, vorzugsweise in Verkehrsflächen und/oder Verkehrsnebenflächen erfolgt.
  13. Huminkomplexe nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Anwendung in dünnen Schichtstärken von etwa 2–5 cm wie auch in Schichtstärken von bis zu etwa 2 m erfolgt.
  14. Huminkomplexe nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Anwendung in Erdlöchern, Gräben und tiefen Bodenzonen > 1 m erfolgt.
  15. Huminkomplexe nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Anwendung bei der Sanierung von Gehölzen, vorzugsweise bei den in den Ansprüchen 10 bis 12 genannten Standorten im Wurzelbereich der Gehölze erfolgt.
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WO2019052738A1 (de) 2017-09-13 2019-03-21 Schaltegger Projektplanungen Verfahren zur produktion von huminstoffen aus biomasse wie holz, rinde, getreidestroh, blättern, krautigen pflanzen sowie baumpilzen, klärschlamm und anderen organischen abfällen

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DE3820594C1 (en) 1987-06-25 1989-05-03 Deutsche Perlite Gmbh, 4600 Dortmund, De Strewing product (product for broadcasting) which acts as a soil conditioner, and process for its preparation

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