-
Die Erfindung betrifft ein Set aus einer ersten Türschwellenanordnung und aus einer zweiten Türschwellenanordnung für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Fahrzeugpaar mit einem ersten und mit einem zweiten Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 14 und ein Verfahren zur Verankerung einer Verankerungsvorrichtung für einen Sicherheitsgurt in einem Karosserieabschnitt einer Türschwellenanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 15.
-
Hintergrund:
-
In vielen Fahrzeugen werden Gurtstraffervorrichtungen zur Straffung eines Sicherheitsgurts angeordnet, über den ein Insasse auf einem Fahrzeugsitz gesichert ist. Bekannt ist, dass ein Verankerungspunkt des Sicherheitsgurts und die Gurtstraffervorrichtung an einer Türschwelle des Fahrzeugs angeordnet sind, wobei der Sicherheitsgurt mit der Gurtstraffervorrichtung in einer Wirkverbindung steht.
-
Beispielsweise beschreibt die Druckschrift
DE 60 2005 005 191 B2 , die wohl den nächstliegenden Stand der Technik bildet, eine Gurtstrafferanordnung für ein Sicherheitsgurtband, das an einem Gurtverankerungsende einer 3-Punkt-Sicherheitshaltevorrichtung angeordnet ist. Ein Gurtverankerungspunkt ist in einem Bereich positioniert, der gemäß dem Gesetzesfeld für Gurtverankerungen als R14-Zone bezeichnet wird. Die Gurtstrafferanordnung weist einen Gurtstrafferzylinder mit einem Kolben und ein längliches Verbindungselement auf. Das längliche Verbindungselement ist an einem Ende mit dem Kolben und an einem anderen Ende mit dem Sicherheitsgurtband verbunden.
-
Beschreibung:
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Set aus einer ersten und zweiten Türschwellenanordnung bereitzustellen, wobei die erste und zweite Türschwellenanordnung in Ihrer Anzahl an Bauteile reduziert und kostensparend ausgebildet ist.
-
Diese Aufgabe wird durch ein Set aus einer ersten Türschwellenanordnung und einer zweiten Türschwellenanordnung für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und aus einem Fahrzeugpaar mit einem ersten und zweiten Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst. Diese Aufgabe wird weiterhin durch ein Verfahren zur Verankerung einer Verankerungsvorrichtung für einen Sicherheitsgurt in einem Karosserieabschnitt einer Türschwellenanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
-
Es wird ein Set aus einer ersten Türschwellenanordnung und einer zweiten Türschwellenanordnung für ein Fahrzeug, insbesondere für einen Pkw oder Lkw, vorgeschlagen. Vorzugsweise sind beide Türschwellenanordnungen in dem Fahrzeug integrierbar. Es kann nach Bedarf entschieden werden, welche der beiden Türschwellenanordnungen in das Fahrzeug integriert wird.
-
Vorzugsweise weist das Fahrzeug eine A-Säule und eine B-Säule, wobei zwischen der A- und B-Säule eine Tür, z. B. eine Fahrertür oder Beifahrertür angeordnet ist. Bevorzugt umfasst das Fahrzeug einen Sitz, z. B. einen Fahrer- und/oder Beifahrersitz, auf dem ein Insasse des Fahrzeugs Platz nehmen kann. Vorzugsweise ist der Sitz benachbart zur Tür angeordnet. Optional umfasst das Fahrzeug eine Sicherheitsgurtanordnung mit einem Sicherheitsgurt, einem Gurtschlossmechanismus und einem Gurtaufroller. Vorzugsweise ist die Sicherheitsgurtanordnung dem Sitz zur Sicherung des Insassen auf dem Sitz zugeordnet. Insbesondere ist der Sicherheitsgurt dazu angeordnet und/oder ausgebildet, seitlich über Hüften des auf dem Sitz sitzenden Insassen zu dem Gurtschlossmechanismus zu verlaufen. Vorzugsweise ist der Sicherheitsgurt an drei Stellen mit tragenden Teilen des Fahrzeugs verbunden. Beispielsweise ist der Gurtschlossmechanismus auf einer der Tür gegenüberliegenden Seite des Sitzes in einer ersten Stelle angeordnet. Bevorzugt verläuft der Sicherheitsgurt vom Gurtschlossmechanismus diagonal über einen Oberkörper des Insassen zu dem Gurtaufroller, der in der B-Säule des Fahrzeugs als zweite Stelle integriert ist.
-
Die erste Türschwellenanordnung weist einen ersten Karosserieabschnitt und eine erste Verankerungsvorrichtung auf. Die zweite Türschwellenanordnung umfasst einen zweiten Karosserieabschnitt und eine zweite Verankerungsvorrichtung. Vorzugsweise ist der erste Karosserieabschnitt als ein erster Türschwellenabschnitt und der zweite Karosserieabschnitt als ein zweiter Türschwellenabschnitt der Tür ausgebildet. Insbesondere verläuft der erste bzw. zweite Karosserieabschnitt in Längsrichtung des Fahrzeugs unterhalb der Tür. Im Speziellen erstreckt sich der erste bzw. zweite Karosserieabschnitt zumindest abschnittsweise zwischen der A- und B-Säule des Fahrzeugs.
-
Die erste Verankerungsvorrichtung ist zur Verankerung des Sicherheitsgurts in dem ersten Karosserieabschnitt ausgebildet. Die zweite Verankerungsvorrichtung ist zur Verankerung des Sicherheitsgurts in dem zweiten Karosserieabschnitt ausgebildet. Bevorzugt ist die Verankerungsvorrichtung hierzu mit dem Sicherheitsgurt gekoppelt. Insbesondere ist ein dem Gurtschlossmechanismus gegenüberliegendes und zur Tür gerichtetes Ende des Sicherheitsgurts über die erste Verankerungsvorrichtung bzw. über die zweite Verankerungsvorrichtung in dem entsprechenden Karosserieabschnitt verankert. Im Speziellen bildet ein im Karosserieabschnitt angeordneter erster bzw. zweiter Verankerungspunkt die dritte Stelle im Fahrzeug, an denen der Sicherheitsgurt an den tragenden Teilen befestigt ist.
-
Die erste Türschwellenanordnung umfasst eine Gurtstraffervorrichtung, die dazu ausgebildet ist, den Sicherheitsgurt, insbesondere bei und/oder nach einer starken Beschleunigung oder einem heftigen Abbremsen des Fahrzeugs, zu straffen. Die Gurtstraffervorrichtung steht hierzu mit der ersten Verankerungsvorrichtung in einer Wirkverbindung. Besonders bevorzugt ist die Gurtstraffervorrichtung als ein sogenannter Schwellergurtstraffer ausgebildet. Beispielsweise ist die Gurtstraffervorrichtung als eine pyrotechnische Zündeinheit ausgebildet. Insbesondere umfasst die Gurtstraffervorrichtung einen Zylinder und einen sich bei und/oder nach der Aktivierung relativ zum Zylinder bewegenden Kolben.
-
Die zweite Türschwellenanordnung ist gurtstrafferfrei ausgebildet. Insbesondere wird der Gurt, der über die zweite Verankerungsvorrichtung im zweiten Karosserieabschnitt verankert ist, nicht gestrafft.
-
Die erste Türschwellenanordnung umfasst eine erste Verkleidungsanordnung und die zweite Türschwellenanordnung eine zweite Verkleidungsanordnung. Die erste Verkleidungsanordnung verkleidet den ersten Karosserieabschnitt und die zweite Verkleidungsanordnung den zweiten Karosserieabschnitt. Vorzugsweise ist der erste oder zweite Karosserieabschnitt durch die entsprechende Verkleidungsanordnung zum Sitz hin verblendet.
-
Die erste und zweite Verkleidungsvorrichtung sind baugleich ausgebildet. Insbesondere können die erste und zweite Verkleidungsvorrichtung ohne Einschränkung gegeneinander vertauscht werden und zur Verkleidung des ersten oder zweiten Karosserieabschnitts eingesetzt werden.
-
Vorteilhaft ist, dass dadurch die Bauteileanzahl des Sets reduziert werden und Kosten eingespart werden können. Insbesondere kann die Herstellung und Fertigung des Sets auch im Hinblick auf eine reduzierte Anzahl an notwendigen Arbeitsschritten vereinfacht werden.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfassen die erste und zweite Verkleidungsvorrichtung jeweils mindestens ein baugleiches Verkleidungsbauteil aus Kunststoff. Alternativ oder optional ergänzend umfassen die erste und zweite Verkleidungsvorrichtung jeweils mindestens einen gleichen textilen Flächenzuschnitt. Beispielsweise ist der textile Flächenzuschnitt als ein Teppichzuschnitt ausgebildet.
-
In einer bevorzugten konstruktiven Umsetzung der Erfindung weist der erste Karosserieabschnitt eine erste Verankerungsschnittstelle für die erste Verankerungsvorrichtung und der zweite Karosserieabschnitt eine zweite Verankerungsschnittstelle für die zweite Verankerungsvorrichtung auf. Beispielsweise sind die erste und zweite Verankerungsschnittstelle jeweils als ein Loch in dem jeweiligen Karosserieabschnitt ausgebildet, durch das eine Schraube hindurchführbar ist.
-
Besonders bevorzugt ist, dass die erste und zweite Verankerungsschnittstelle in ihrer relativen Position zur Verkleidungsvorrichtung positionsgleich angeordnet sind. Insbesondere stimmen die erste und zweite Verankerungsschnittstelle hinsichtlich ihrer Positionierung und/oder Anordnung im jeweiligen Karosserieabschnitt und relativ zur entsprechenden Verkleidungsvorrichtung überein. Bevorzugt ist jede der Verankerungsschnittstellen durch die entsprechende Verkleidungsvorrichtung zum Sitz hin verkleidet.
-
Bevorzugt ist der ersten Verankerungsvorrichtung eine erste Gegenschnittstelle zugeordnet. Besonders bevorzugt ist die erste Gegenschnittstelle in der Gurtstraffervorrichtung integriert. Insbesondere ist die erste Verankerungsvorrichtung mit der Gurtstraffervorrichtung wirkverbunden und dadurch gemeinsam mit dieser in der ersten Verankerungsschnittstelle verankert.
-
Vorzugsweise weist die zweite Verankerungsvorrichtung eine zweite Gegenschnittstelle auf, mit der sie in der jeweiligen Verankerungsschnittstelle des entsprechenden Karosserieabschnitts verankert ist.
-
In einer bevorzugten konstruktiven Ausgestaltung sind die erste und zweite Gegenschnittstelle funktionsgleich und/oder baugleich ausgebildet. Vorzugsweise umfassen die erste und zweite Gegenschnittstelle jeweils eine Öse zur Hindurchführung der Schraube. Insbesondere sind die erste und zweite Verankerungsvorrichtung in der jeweiligen Verankerungsschnittstelle des entsprechenden Karosserieabschnitts durch eine Schraubverbindung verankert.
-
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die erste und zweite Verankerungsschnittstelle in einer so genannten R14-Zone des Fahrzeugs angeordnet sind. Die R14-Zone wird in dem Gesetzesfeld für Gurtverankerungen, insbesondere in der United Nations Regulation ECE 14-06, definiert. Gemäß diesem Gesetzesfeld ist es erforderlich, dass die Verankerung des Sicherheitsgurts im Karosserieabschnitt ausreichend fest ist, dass Lasten von mindestens 15 kN gehalten werden können.
-
Vorzugsweise sind der erste und zweite Karosserieabschnitt als ein in der im Gesetzesfeld definierten R14-Zone baugleicher erster und zweiter Türschwellenabschnitt ausgebildet. Insbesondere gleichen sich der erste und zweite Karosserieabschnitt in der R14-Zone in Form, Größe, Kontur und Gestalt. Eine bevorzugte Umsetzung der Erfindung sieht vor, dass die erste Verankerungsvorrichtung ein erstes flexibles Längenbauteil, einen ersten Kopplungskopf und die erste Gegenschnittstelle aufweist. Weiterhin ist es bevorzugt, dass die zweite Verankerungsvorrichtung ein zweites flexibles Längenbauteil, einen zweiten Kopplungskopf und eine zweite Gegenschnittstelle aufweist.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Kopplungskopf an einem Ende des flexiblen Längenbauteils angeordnet. Bevorzugt ist weiterhin, dass die die zweite Gegenschnittstelle an einem anderen Ende des Längenbauteils angeordnet ist, wenn es sich um das Längenbauteil der zweiten Verankerungsvorrichtung handelt.
-
Beispielsweise ist das flexible Längenbauteil als ein Stahlseil ausgebildet. Möglich ist im Rahmen der Erfindung, dass das flexible Längenbauteil von einer Hülle umgeben ist, z. B. von einen Schrumpfschlauch bedeckt ist. Die Hülle kann alternativ auch als ein Kunststoffgehäuse ausgebildet sein.
-
Im Falle der ersten Verankerungsvorrichtung ist das flexible Längenbauteil vorzugsweise an dem Kolben der Gurtstraffervorrichtung befestigt, insbesondere mit diesem verklemmt. Dadurch ist die erste Verankerungsvorrichtung mit der Gurtstraffervorrichtung wirkverbunden. Insbesondere kann das flexible Längenbauteil bei der Aktivierung der Gurtstraffervorrichtung vom Kolben in den Zylinder hineingezogen werden, wodurch der Sicherheitsgurt gestrafft wird.
-
Es ist bevorzugt, dass der Kopplungskopf mit dem Sicherheitsgurt gekoppelt oder koppelbar ist. Vorzugsweise weisen der erste und zweite Kopplungskopf jeweils eine Zunge auf. Insbesondere ist der Sicherheitsgurt form- und/oder kraftschlüssig mit der Zunge gekoppelt und/oder mit dieser koppelbar. Beispielsweise ist der Sicherheitsgurt mit dem Ende an der Zunge vernäht. Alternativ weist der Kopplungskopf ein die Zunge teilweise verdeckendes Verbindungsstück auf, wobei der Sicherheitsgurt hierfür an seinem Ende ein Gegenstück aufweist. Das Gegenstück kann in das Verbindungsstück eingesteckt werden, wobei die Zunge darin verrastet. Alternativ kann das Gegenstück mit dem Verbindungsstück verschraubt werden. Optional ist der Kopplungskopf für den auf dem Sitz sitzenden Insassen sichtbar und/oder greifbar und bevorzugt nicht von der Verkleidungsvorrichtung verkleidet.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen die erste und zweite Verkleidungsvorrichtung jeweils eine Aussparung für die Verankerungsvorrichtung, insbesondere für das flexible Längenbauteil auf. Vorzugsweise ragt das flexible Längenbauteil der ersten und zweiten Verankerungsvorrichtung durch die entsprechende Aussparung hindurch, sodass der ein Stück des flexiblen Längenbauteils und insbesondere der Kopplungskopf von der Verkleidungsvorrichtung unverkleidet ist.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Fahrzeugpaar mit einem ersten und mit einem zweiten Fahrzeug, wobei das Fahrzeugpaar das Set nach den Ansprüchen 1–13 und/oder nach der bisherigen Beschreibung umfasst. In dem ersten Fahrzeug ist die erste Türschwellenanordnung angeordnet und in dem zweiten Fahrzeug die zweite Türschwellenanordnung. Vorzugsweise sind das erste und zweite Fahrzeug nach der bisherigen Beschreibung ausgebildet.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verankerung einer ersten Verankerungsvorrichtung zur Verankerung eines Sicherheitsgurts in einem ersten Karosserieabschnitt einer ersten Türschwellenanordnung und zur Verankerung einer zweiten Verankerungsvorrichtung zur Verankerung des Sicherheitsgurts in einem zweiten Karosseriebauteil einer zweiten Türschwellenanordnung. Vorzugsweise ist die erste und zweite Türschwellenanordnung des Sets nach einem der Ansprüche 1–13 und/oder nach der bisherigen Beschreibung ausgebildet. Im Rahmen des Verfahrens wird die erste Verankerungsvorrichtung in der ersten Verankerungsschnittstelle verankert und die zweite Verankerungsvorrichtung in der zweiten Verankerungsschnittstelle.
-
Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
-
1 eine erste Türschwellenanordnung eines Sets zweier Türschwellenanordnungen mit einem ersten Karosserieabschnitt und mit einer ersten Verankerungsvorrichtung, die in einer ersten Verankerungsschnittstelle des ersten Karosserieabschnitts verankert ist;
-
2 einen Ausschnitt eines Fahrzeugs, in das die erste oder einer zweite Türschwellenanordnung integriert ist, wobei die Türschwellenanordnung eine Verkleidungsanordnung umfasst;
-
3a, 3b eine zweite Verankerungsvorrichtung in einer Draufsicht und in einer Explosionsdarstellung;
-
4a, 4b ein alternatives Ausführungsbeispiel der zweiten Verankerungsvorrichtung aus den 3a, 3b;
-
5 eine zweite Türschwellenanordnung des Sets mit einem zweiten Karosserieabschnitt und mit einer zweiten Verankerungsvorrichtung, die in einer zweiten Verankerungsschnittstelle des zweiten Karosserieabschnitts verankert ist.
-
Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt eine erste Türschwellenanordnung 1 und 5 eine zweite Türschwellenanordnung 2 eines Sets, das aus den beiden Türschwellenanordnungen 1, 2 besteht. Die Türschwellenanordnungen 1, 2 sind in ein Fahrzeug 3 (2), insbesondere in einen PKW oder LKW integrierbar. Hierbei sind sie nach Bedarf im Fahrzeug 3 integriert, je nachdem, ob das Fahrzeug mit einer Gurtstraffervorrichtung 23 ausgestattet sein soll oder nicht.
-
Ein Ausschnitt des Fahrzeugs 3 mit einer der beiden Türschwellenanordnungen 1, 2 ist in 2 gezeigt. Das Fahrzeug 3 weist einen Sitz 4, insbesondere einen Fahrersitz oder Beifahrersitz und eine B-Säule 5 auf, an die sich eine nicht gezeigte Tür des Fahrzeugs 3 anschließt.
-
Wie in den 1 und 5 gezeigt, umfasst jede der beiden Türschwellenanordnung 1, 2 einen baugleichen Karosserieabschnitt 6a, 6b. Die erste Türschwellenanordnung 1 umfasst gemäß 1 eine erste Verankerungsvorrichtung 8. Die zweite Türschwellenanordnung 2 umfasst eine zweite Verankerungsvorrichtung 9 (5). Jede der Verankerungsvorrichtungen 8, 9 ist dazu ausgebildet, ein Ende eines Sicherheitsgurts des Fahrzeugs 3, mit dem sich ein Insasse auf dem Sitz anschnallen kann, im Karosserieabschnitt 6a, 6b zu verankern.
-
Der Karosserieabschnitt 6a, 6b ist in beiden Türschwellenanordnungen 1, 2 als ein baugleicher Türschwellenabschnitt ausgebildet. Dieser verläuft von der B-Säule 5 aus in einer Längsrichtung des Fahrzeugs 3 unterhalb der Tür. In jedem der Karosserieabschnitte 6a, 6b ist eine als ein Loch ausgebildete Verankerungsschnittstelle 7a, 7b zur Hindurchführung einer Schraube 14 ausgebildet. Eine erste Verankerungsschnittstelle 7a ist zur Verankerung der ersten Verankerungsvorrichtung 8 gemäß 1 ausgebildet. Eine zweite Verankerungsschnittstelle 7b ist zur Verankerung der zweiten Verankerungsvorrichtung 9 gemäß 5 ausgebildet. Beide Verankerungsschnittstellen 7a, 7b sind in einer sogenannten R14-Zone angeordnet, die in international anerkannten Sicherheitsstandardspezifikationen empfohlen wird.
-
Gemäß 1 ist die erste Verankerungsvorrichtung 8 in der ersten Verankerungsschnittstelle 7a des ersten Karosserieabschnitts 6a verankert. Die erste Verankerungsvorrichtung 8 ist im verankerten Zustand im Karosserieabschnitt 6b in 5 gezeigt. Gemäß 5 ist die zweite Verankerungsvorrichtung 9 in der zweiten Verankerungsschnittstelle 7b des zweiten Karosserieabschnitts 6b verankert.
-
Mögliche Ausgestaltungen der ersten oder zweiten Verankerungsvorrichtung 8, 9 sind in 3a in einer Draufsicht und in 3b als Explosionsdarstellung gezeigt. Die 4a und 4b zeigen alternative Ausführungsformen der ersten oder zweiten Verankerungsvorrichtung 8, 9.
-
Jede der beiden Verankerungsvorrichtungen 8, 9 weist ein flexibles Längenbauteil 10a, 10b auf, das als ein Stahlseil ausgebildet ist. Das flexible Längenbauteil 10a der ersten Verankerungsvorrichtung 8 ist von einer Kunststoffschale 19 (1) umgeben. Das flexible Längenbauteil 10b der zweiten Verankerungsvorrichtung 9 ist von einer Hülle 18 (3a, 3b, 4a, 4b, 5) umgeben, die als ein Schrumpfschlauch ausgebildet ist.
-
Die erste Türschwellenanordnung 1, die in 1 gezeigt ist, weist eine Gurtstraffervorrichtung 23 auf. Die Gurtstraffervorrichtung 23 ist als eine pyrotechnische Zündeinheit dazu ausgebildet, den Sicherheitsgurt bei einer starken Beschleunigung oder bei einem heftigen Abbremsen des Fahrzeugs 3 zu straffen. Hierfür weist die Gurtstraffervorrichtung 23 einen Zylinder 24 und einen im Zylinder 24 angeordneten nicht gezeigten Kolben auf. Der Kolben bewegt sich bei und/oder nach der Aktivierung der Gurtstraffervorrichtung 23 relativ zum Zylinder 24.
-
Über das flexible Längenbauteil 10a ist die erste Verankerungsvorrichtung 8 mit dem Kolben verbunden, z. B. mit diesem verklemmt. Dadurch kann das flexible Längenbauteil 10a bei der Bewegung des Kolbens im Zylinder 24 zumindest teilweise ruckartig in den Zylinder 24 eingezogen werden, was die Straffung des Sicherheitsgurts bewirkt.
-
Die Gurtstraffervorrichtung 23 umfasst eine erste Gegenschnittstelle 11 für die erste Verankerungsschnittstelle 7a. Die erste Gegenschnittstelle 11 ist der ersten Verankerungsvorrichtung 8 zugeordnet und als eine Öse 13 zur Hindurchführung der Schraube 14 ausgebildet. Durch die Schraubverbindung 15 (3a, 3b, 4a, 4b) und über die erste Gegenschnittstelle 11 ist die Gurtstraffervorrichtung 23 gemeinsam mit der ersten Verankerungsvorrichtung 8 in der ersten Verankerungsschnittstelle 7a des ersten Karosserieabschnitts 6a verankert.
-
Gemäß 5 weist die zweite Verankerungsvorrichtung 9 eine zweite Gegenschnittstelle 12 für die zweite Verankerungsschnittstelle 7b auf. Die zweite Gegenschnittstelle 12 umfasst ebenfalls eine Öse 13, durch die die Schraube 14 hindurchführbar ist. Insbesondere ist jede der beiden Verankerungsvorrichtungen 8, 9 durch eine Schraubverbindung 15 in dem entsprechenden Karosserieabschnitt 6a, 6b verankerbar. Wie in den 3b, 4b gezeigt umfasst die Schraubverbindung 15 die Schraube 14, eine Beilagscheibe 16 und einen Abstandshalter 17.
-
Die zweite Türschwellenanordnung 2 ist gurtstrafferfrei ausgebildet. Insbesondere weist die zweite Türschwellenanordnung 2 keine Gurtstraffervorrichtung 23 auf, sodass der an der zweiten Verankerungsvorrichtung 9 gekoppelte Sicherheitsgurt im Bereich der im Gesetzesfeld für Gurtverankerungen, insbesondere in der United Nations Regulation ECE 14-06, definierten R14-Zone nicht gestrafft werden kann.
-
Jede der beiden Verankerungsvorrichtungen 8, 9 umfasst einen Kopplungskopf 20a, 20b mit einer Zuge 21a, 21b, an der der Sicherheitsgurt form- und/oder kraftschlüssig befestigt werden kann. Beispielsweise weist der erste Kopplungskopf 20a der ersten Verankerungsvorrichtung 8 gemäß den 1, 4a, 4b ein die Zunge 21a teilweise verdeckendes Verbindungsstück 22 auf. An dem Ende des Sicherheitsgurts ist in diesem Fall ein Gegenstück angeordnet, das in das Verbindungsstück 22 eingesteckt wird, sodass die Zunge darin verrastet oder durch eine Schraubverbindung befestigt ist ist. Alternativ kann der Sicherheitsgurt an der Zunge 21a, 21b der ersten und/oder zweiten Kopplungskopfes 20a, 20b, wie sie in den 3a, 3b und 5 gezeigt ist, angenäht sein. In diesem Fall kann das Verbindungsstück 22 entfallen.
-
Gemäß 2 umfasst jede der beiden Türschwellenanordnungen 1, 2 des Sets eine Verkleidungsvorrichtung 25a, 25b. Jede der Verkleidungsvorrichtungen 25a, 25b umfasst ein Verkleidungsteil aus Kunststoff und/oder einen textiles Flächenzuschnitt, insbesondere einen Teppich. Die Verkleidungsvorrichtungen 25a, 25b sind in dem entsprechenden Fahrzeug 3 integriert und verkleiden den jeweiligen Karosserieabschnitt 6a, 6b (1, 5) und die jeweilige Verankerungsschnittstelle 7a, 7b zu dem Sitz 4 hin.
-
Die erste Verankerungsschnittstelle 7a und die zweite Verankerungsschnittstelle 7b der Türschwellenanordnungen 1, 2 stimmen in ihrer Position relativ zu der Verkleidungsanordnung 25a, 25b überein. Dadurch wird ermöglicht, dass die Verkleidungsvorrichtung 25a ersten Türschwellenanordnung 1 (1) baugleich zur Verkleidungsvorrichtung 25b der zweiten Türschwellenanordnung 2 (5) ausgebildet ist. Dies hat den Vorteil, dass eine Bauteilanzahl des Sets aus den Türschwellenanordnungen 1, 2 reduziert und damit Aufwand und Kosten bei der Fertigung und Montage eingespart werden können.
-
Die Verkleidungsvorrichtung 25a, 25b weist eine Aussparung 26 auf, durch die – je nach Integration der ersten oder zweiten Türschwellenanordnung 1, 2 im Fahrzeug – die entsprechende Verankerungsvorrichtung 8, 9 hindurchragt, sodass der Kopplungskopf 20a, 20b aus der Verkleidungsvorrichtung 25a, 25b hervorragt und der auf dem Sitz sitzende Insassen darauf Zugriff hat. Die erste Gegenschnittstelle 11 (1) bzw. die zweite Gegenschnittstelle 12 (5) ist von der Verkleidungsvorrichtung 25a, 25b zum Sitz 4 hin verdeckt.
-
Während vorstehend mindestens ein Ausführungsbeispiel detailliert offenbart wurde, ist es anzuerkennen, dass eine Vielzahl von erfindungsgemäßen Variationen existieren. Es ist ebenfalls anzuerkennen, dass das mindestens eine Ausführungsbeispiel nur beispielhaften Charakter hat und keine Begrenzung des Schutzumfangs, der Anwendungsgebiete oder der Konfiguration darstellt. Vielmehr soll die vorliegende Offenbarung einen angenehmen Fahrplan zur Umsetzung mindestens eines Ausführungsbeispiels sein. Somit sollte es anzuerkennen sein, dass verschiedene Variationen der Funktion oder der Anordnung der Elemente des mindestens einen Ausführungsbeispiels umgesetzt werden können, ohne den Umfang zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtmäßigen Äquivalente vorgegeben ist.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- erste Türschwellenanordnung
- 2
- zweite Türschwellenanordnung
- 3
- Fahrzeug
- 4
- Sitz
- 5
- B-Säule
- 6a, b
- Karosserieabschnitt
- 7a, b
- Verankerungsschnittstelle
- 8
- erste Verankerungsvorrichtung
- 9
- zweite Verankerungsvorrichtung
- 10a, b
- flexibles Längenbauteil
- 11
- erste Gegenschnittstelle
- 12
- zweite Gegenschnittstelle
- 13
- Öse
- 14
- Schraube
- 15
- Schraubverbindung
- 16
- Beilagscheibe
- 17
- Abstandshalter
- 18
- Hülle
- 19
- Kunststoffhülle
- 20a, b
- Kopplungskopf
- 21a, b
- Zunge
- 22
- Verbindungsstück
- 23
- Gurtstraffervorrichtung
- 24
- Zylinder
- 25a, b
- Verkleidungsvorrichtung
- 26
- Aussparung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 602005005191 B2 [0003]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- United Nations Regulation ECE 14-06 [0021]
- United Nations Regulation ECE 14-06 [0048]