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Die Erfindung betrifft ein Rundmagazin für eine Spulstelle einer Spulmaschine mit einem Saugluftkanal zum Fixieren von Fadenenden von im Rundmagazin bevorrateten Spinnkopsen sowie einem beweglich gelagerten Deckelelement zum Verschließen des Saugluftkanals, wobei der Saugluftkanal aus einem unteren Rohr sowie einem oberen Rohr besteht, die zumindest teilweise koaxial ausgebildet sind, und wobei das Deckelelement eine Ansaugöffnung aufweist und in dem den Saugluftkanal verschließenden Zustand die Fadenenden der Spinnkopse arretiert.
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Rundmagazine zur Versorgung der Spulstellen von Spulmaschinen mit frischen Spinnkopsen sind bekannt und in der Patentliteratur, beispielsweise der
DE 37 09 735 C2 , beschrieben.
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Wie bekannt, bestehen derartige Rundmagazine im Wesentlichen aus einem drehbar gelagerten Magazin mit Aufnahmetaschen für einzelne Spinnkopse, einer unteren Auflageplatte mit einer Spinnkops-Ausschleusöffnung sowie einem im Bereich der Mittellängsachse des Rundmagazins angeordneten Saugluftkanal zum Fixieren der Fadenenden der im Rundmagazin bevorrateten Spinnkopse.
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Der Saugluftkanal ist durch ein Deckelelement verschließbar, das um eine Schwenkachse, die parallel zum Saugluftkanal verläuft, begrenzt drehbar gelagert ist. In dem Deckelelement ist außerdem eine Ansaugöffnung vorhanden, die sich im geöffneten Zustand oberhalb des Saugluftkanals befindet. Im geschlossenen Zustand hingegen liegt das Deckelelement selbst auf dem Saugluftkanal auf.
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Das Deckelelement kann beispielsweise beim Befüllen des Rundmagazins mit frischen Spinnkopsen zum Einlegen der Fadenenden der Spinnkopse mit der Ansaugöffnung über den Saugluftkanal von Hand geschwenkt werden oder im Zuge der Überführung der Spinnkopse aus dem Rundmagazin in ihre Abspulstellung an der Spulstelle sowie zum anschließenden Entsorgen der abgelängten Fadenenden maschinell angesteuert werden.
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Wenngleich sich solche Rundmagazine bei Spulmaschinen in der Praxis vielfach bewährt haben und seit langer Zeit erfolgreich im Einsatz sind, sind auch derartige Rundmagazine noch verbesserungsfähig.
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Insbesondere im Bereich des Deckelelementes, das, wie vorstehend erläutert, einen im Bereich der Mittellängsachse des Rundmagazins angeordneten Saugluftkanal temporär verschließt und dabei die Fadenenden der im Rundmagazin bevorrateten Spinnkopse fixiert, wird durch Staub und Fasern verschmutzte Umgebungsluft eingesogen.
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Durch den vorherrschenden Unterdruck im Saugluftkanal und naturgemäß auftretende Spaltmaße im Textilmaschinengehäuse kann sich der Unterdruck im Textilmaschinengehäuse fortsetzen und so die verschmutzte Umgebungsluft einsaugen. Dies betrifft beispielsweise ein unterhalb des Rundmagazins gelegenes Antriebsgehäuse, in dem ein Getriebe verbaut ist. Das Einsaugen der mit Staub und Fasern verschmutzten Umgebungsluft führt dazu, dass sich die Verunreinigungen im Getriebe ansammeln und dies im Laufe der Zeit zu einer Blockierung des Getriebes führt.
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Ausgehend von Rundmagazinen der vorstehend beschriebenen Gattung liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die bekannten Rundmagazine dahingehend zu verbessern, dass, insbesondere im Bereich des Deckelelementes, das Einsaugen von verschmutzter Umgebungsluft respektive die Leckage reduziert wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Rundmagazin gelöst, das die im Kennzeichen des Anspruchs 1 beschriebenen Merkmale aufweist.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Zur Lösung der Aufgabe ist im Deckelelement im Bereich der Ansaugöffnung ein mit Axialluft gelagerter Einsatz angeordnet, der im Verschließungszustand des Deckelelementes auf dem Saugluftkanal aufliegt und/oder zwischen dem unteren Rohr und dem oberen Rohr ist eine Dichtung angeordnet.
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Durch einen derartigen in Saugluftrichtung beweglich gelagerten Einsatz kann die Menge an verschmutzter Umgebungsluft und damit einhergehend die Menge an eingesaugten Fasern und Staub, die durch den im Saugluftkanal anstehenden Unterdruck in die Textilmaschine eingesogen werden, erheblich reduziert werden.
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Bisher lag bei geschlossenem Zustand des Deckelelementes das Deckelelement selbst oberhalb des Saugluftkanals auf. Konstruktionsbedingt und aufgrund notwendiger Toleranzen bei der Lagerung des Deckelelementes kann das Deckelelement den Saugluftkanal allerdings nicht zufriedenstellend abdichten. Erfindungsgemäß kommt bei geschlossenem Deckelelement der Einsatz oberhalb des Saugluftkanals zum Aufliegen und wird durch den dort vorherrschenden Unterdruck angesogen. Die in Saugluftrichtung mit Spiel versehene Lagerung des Einsatzes ermöglicht es, dass ein eventuell auftretender Spalt oder eine nicht winkelfreie Lage des Deckelelementes bezüglich des Saugluftkanals ausgeglichen werden kann und der Einsatz zuverlässig und sicher auf dem Saugluftkanal zum Aufliegen kommt.
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Bedingt durch eventuelle Fäden in der stromabwärts liegenden Fadenklemme ist eine vollständige Abdichtung des Saugluftkanals zwar nicht möglich, aber in Versuchen konnte festgestellt werden, dass ein derartig beweglich gelagerter Einsatz das Einsaugen verschmutzter Umgebungsluft erheblich reduziert.
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Besonders einfach kann eine derartige mit Axialluft angebrachte Lagerung des Einsatzes erzielt werden, indem das Deckelelement eine Öffnung mit einer radialen Nut aufweist, auf der der Einsatz aufliegt. Diese Ausgestaltung ist ausreichend, damit die erfindungsgemäßen Vorteile zum Tragen kommen und der Saugluftkanal im geschlossenen Zustand des Deckelelementes besser abgedichtet ist, als es aus dem Stand der Technik bekannt ist.
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Der Saugluftkanal unterhalb des Deckelelementes wird aus koaxial zueinander angeordneten Rohren gebildet und ist teleskopierbar. Durch den Spalt zwischen den Rohren konnte sich bisher der Unterdruck unerwünscht fortsetzen und verschmutzte Umgebungsluft einsaugen. Durch eine Dichtung zwischen den Rohren wird diese unerwünschte Leckage merklich verringert.
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Sowohl ein beweglich gelagerter Einsatz bzw. ein austauschbares Deckelelement mit erfindungsgemäßem Einsatz als auch eine Dichtung können kostengünstig und einfach umgesetzt werden, so dass sogar bestehende Textilmaschinen nachträglich damit ausgerüstet werden können.
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Im Rahmen der Erfindung ist es selbstverständlich möglich, eine der beiden Alternativen umzusetzen, besonders effektiv ist es allerdings, beide Dichtungsvarianten miteinander zu kombinieren, um die Leckage im Bereich des Deckelelementes effektiv zu reduzieren.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist gemäß Anspruch 2 der Einsatz mit der Ansaugöffnung einstückig ausgebildet.
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Wird die Ansaugöffnung in den beweglich gelagerten Einsatz integriert, wirkt sich dies nicht nur vorteilhaft auf die Herstellungskosten, sondern auch auf eine vereinfachte Fertigung aus.
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Alternativ sind, wie in Anspruch 3 beschrieben, der Einsatz und die Ansaugöffnung mehrstückig ausgebildet.
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Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, dass neben der Ansaugöffnung ein davon unabhängiger, beweglich gelagerter Einsatz in dem Deckelelement mit Axialluft in Saugluftrichtung angeordnet ist.
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Gemäß Anspruch 4 besteht die zwischen dem unteren und oberen Rohr des Saugluftkanals angeordnete Dichtung vorteilhafterweise aus einem Gummiring.
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Diese einfache und kostengünstige Ausbildung garantiert eine effektive Minimierung der Leckage in diesem Bereich.
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Wie in Anspruch 5 dargelegt, besteht die zwischen dem unteren und oberen Rohr des Saugluftkanals angeordnete Dichtung alternativ aus einem Filz.
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Filzdichtungen sind in sämtlichen Größen und Varianten kostengünstig verfügbar und verhindern, dass sich der Unterdruck in diesem Bereich unerwünscht im Textilmaschinengehäuse fortsetzt. Ebenso wie Gummidichtungen gewährleisten Filzdichtungen letztendlich eine zuverlässige und effektive Reduzierung der Menge an eingesaugter und verschmutzter Umgebungsluft.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind einem nachfolgend anhand der Zeichnungen erläuterten Ausführungsbeispiel entnehmbar.
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Es zeigt:
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1 eine perspektivische Ansicht auf einige der Spulstellen einer Spulmaschine, wobei die Spulstellen jeweils mit einem Rundmagazin ausgestattet sind, dessen Saugluftkanal durch ein Deckelelement verschließbar ist;
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2 schematisch und im Schnitt das Deckelelement im geöffneten Zustand mit erfindungsgemäßen Einsatz;
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3 schematisch und im Schnitt das Deckelelement im geschlossenen Zustand mit erfindungsgemäßen Einsatz;
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4 eine alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen Einsatzes;
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5 schematisch einen Teil des Rundmagazins mit zugehörigem Saugluftkanal.
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1 zeigt in perspektivischer Ansicht einige der zahlreichen Spulstellen 2 einer Spulmaschine 1.
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Derartige Spulstellen 2 sind jeweils mit einem Rundmagazin 3 ausgestattet, das mit einigen frischen Spinnkopsen 4 gefüllt ist, die anschließend auf der Spulvorrichtung 11 zu einer Kreuzspule 7 umgewickelt werden.
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Wie angedeutet, liegen die Fadenenden 6 der im Rundmagazin 3 bevorrateten Spinnkopse 4 in einem im Bereich der Mittellängsachse des Rundmagazins 3 angeordneten Saugluftkanal 13 und sind durch ein Deckelelement 12, das eine Ansaugöffnung 14 beinhaltet und den Saugluftkanal 13 temporär verschließt, fixiert.
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Die im Rundmagazin 3 bevorrateten Spinnkopse 4 werden nacheinander über eine spulstelleneigene Kopsführungseinrichtung 5 in eine Abspulstellung II der jeweiligen Spulstelle 2 überführt, in der die Spinnkopse 4 zu einer großvolumigen Kreuzspule 7 umgespult werden, wobei der laufende Faden, wie üblich, auf Fadenfehler hin überwacht wird.
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Abgespulte Leerhülsen 8 werden jeweils in eine vor den Spulstellen 2 angeordnete, in Transportrichtung T umlaufende Leerhülsentransporteinrichtung 9 ausgetragen, an die sich im Ausführungsbeispiel eine weitere Transporteinrichtung, beispielsweise ein Steigförderer 10, anschließt, der die Leerhülsen 8 auf eine höhere Transportebene überführt.
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Da der Aufbau und die Funktion derartiger Spulstellen 2 allgemein bekannt sind, wird auf weitere Erläuterungen solcher Spulstellen 2 verzichtet.
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2 zeigt das Deckelelement 12 im geöffneten Zustand. Die Ansaugöffnung 14 liegt in dieser Position so über dem Saugluftkanal 13, dass die Fadenenden 6 der im Rundmagazin 3 bevorrateten Spinnkopse 4 in den Saugluftkanal 13 eingelegt werden können.
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Danach wird das Deckelelement 12 durch Federkraft in den geschlossenen Zustand geschwenkt. In diesem Falle liegt nicht mehr die Ansaugöffnung 14 über dem Saugluftkanal 13, sondern der mit Axialluft gelagerte Einsatz 15 im Deckelelement 12 liegt auf der Öffnung des Saugluftkanals 13 auf. Durch den anstehenden Unterdruck im Saugluftkanal 13 wird der Einsatz auf den Saugluftkanal 13 gesogen und durch die mit Axialluft angeordnete Passung des Einsatzes 15 wird der Saugluftkanal 13 zuverlässig und sicher abgedichtet.
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4 zeigt eine alternative Ausführungsform des mit Axialluft gelagerten Einsatzes 15. Der Einsatz 15 ist separat neben der Ansaugöffnung 14 im Deckelelement 12 angeordnet.
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In 5 ist ein Teil des Rundmagazins 3 dargestellt. Das Deckelelement 12 befindet sich ausgangsseitig auf einem teleskopierbar ausgebildeten Saugluftkanal 13, der aus einem unteren Rohr 16 und einem in dem unteren Rohr 16 geführten oberen Rohr 17 besteht. Eine solche Ausbildung ermöglicht es, das Deckelelement, entsprechend der Länge der zu verarbeitenden Spinnkopse, stets optimal zu positionieren. Der Saugluftkanal 13 führt durch das Antriebsgehäuse 18, das unterhalb des jeweiligen Rundmagazins 3 angeordnet ist. Durch eine Dichtung 19 zwischen dem unteren Rohr 16 und dem oberen Rohr 17 wird der Unterdruck, der aus dem Saugluftkanal 13 entweicht, deutlich reduziert. Dadurch wird auch der Unterdruck, der sich unerwünschterweise im Antriebsgehäuse 18 fortsetzt, reduziert und deutlich weniger mit Fasern und Staub verunreinigter Umgebungsluft in das Antriebsgehäuse 18 eingesogen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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