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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung einer Speichelprobe eines Tieres, insbesondere eines Schweins, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, eine Sammelvorrichtung mit einem Beutel und mindestens einem Behälter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10, ein Kit zur Gewinnung einer filtrierten Speichelprobe eines Tieres, insbesondere eines Schweins, gemäß Anspruch 13 sowie eine Verwendung einer Sammelvorrichtung mit integriertem Filter zur Gewinnung einer Speichelprobe eines Tieres, insbesondere eines Schweins.
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Der Speichel bzw. die Mundhöhlenflüssigkeit eines Tieres weist u. a. Wasser, Proteine, Elektrolyte, Schleim, Serum und Serumbestandteile, Blutzellen, Schleimhautzellen sowie Mikroorganismen und Antikörper auf.
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Zur veterinärmedizinischen Untersuchung von Tieren, insbesondere domestizierten Säugetieren, wie Schweinen, Kühen, Ziegen, Schafen o. dgl., ist es üblich, den Speichel bzw. die Mundhöhlenflüssigkeit des Tieres auf Krankheiten und/oder Krankheitserreger zu untersuchen. Krankheiten und/oder Krankheitserreger können insbesondere durch den Nachweis von Antikörpern und/oder Mikroorganismen, wie Bakterien, Viren und/oder Pilze, im Speichel des betroffenen Tieres nachgewiesen werden.
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Die Entnahme von Speichel bzw. Mundhöhlenflüssigkeit eines Tieres, insbesondere eines Schweins, bzw. die Gewinnung einer Analysenprobe bzw. Speichelprobe erfolgt beispielsweise, wie in der
US 2003/0082528 A1 und der
US2007/0062460 A1 beschrieben, mittels eines Aufnahmekörpers, wie eines Seils bzw. Stricks. Vorzugsweise wird der Speichel durch oralen Kontakt des Tieres mit dem Aufnahmekörper, insbesondere durch Kauen und/oder Beißen, von dem Aufnahmekörper aufgenommen bzw. aufgesogen. Anschließend wird der so entnommene Speichel bzw. das entnommene Probenmaterial – beispielsweise durch Auswringen des Aufnahmekörpers – vom Aufnahmekörper getrennt. Die auf diese Weise gewonnene Speichelprobe wird anschließend der veterinärmedizinischen Untersuchung zugeführt.
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Das genannte Verfahren zur Gewinnung einer Speichelprobe eines Tieres hat jedoch den Nachteil, dass die Quantität und/oder Qualität der so gewonnenen Speichelprobe für die folgende veterinärmedizinische Untersuchung häufig unzureichend ist. Zusätzlich zu den bereits im Speichel vorhandenen Verunreinigungen kann das entnommene Probenmaterial durch die Handhabung des Aufnahmekörpers am Probenahmeort weiter verunreinigt werden. Dies führt dazu, dass die darauffolgende veterinärmedizinische Untersuchung negativ beeinflusst wird und/oder eine aufwendige Aufbereitung der gewonnenen Speichelprobe im Labor erfolgen muss.
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Gewinnung einer Speichelprobe eines Tieres sowie eine verbesserte Sammelvorrichtung zum Trennen von Probenmaterial bzw. Speichel von einem Aufnahmekörper anzugeben, vorzugsweise wodurch eine einfache, sichere, kostengünstige, effizienten, hygienische und/oder schnelle Gewinnung einer Speichelprobe ermöglicht oder unterstützt wird, Verunreinigungen bzw. Partikel in der Speichelprobe reduziert werden und/oder die direkte bzw. unmittelbare veterinärmedizinische Untersuchung der gewonnen Speichelprobe – vorzugsweise ohne weitere Aufbereitung dieser – erfolgen kann.
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Die obige Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1, eine Sammelvorrichtung gemäß Anspruch 10, ein Kit gemäß Anspruch 13 oder eine Verwendung einer Sammelvorrichtung gemäß Anspruch 15 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei dem vorschlagsgemäßen Verfahren zur Gewinnung einer Speichelprobe eines Tieres, insbesondere eines Schweins, wird Speichel des Tieres von einem Aufnahmekörper, insbesondere einem Seil, – vorzugsweise durch oralen Kontakt mit dem Tier – aufgenommen oder aufgesogen. Vorzugsweise wird der Aufnahmekörper anschließend zumindest teilweise in eine zumindest teilweise flexible, elastische, biegsame und/oder zusammendrückbare Sammelvorrichtung gelegt bzw. von einer zumindest teilweise flexiblen, elastischen, biegsamen, verformbaren und/oder zusammendrückbaren Sammelvorrichtung aufgenommen und/oder der vom Aufnahmekörper aufgenommene Speichel bzw. Probenmaterial vom Aufnahmekörper innerhalb der Sammelvorrichtung – vorzugsweise durch Zusammendrücken bzw. Verformen der Sammelvorrichtung – getrennt.
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Unter dem Begriff ”Probenmaterial” ist bei der vorliegenden Erfindung vorzugsweise der dem Tier bei der Probenahme entnommene Speichel zu verstehen. Besonders bevorzugt ist das Probenmaterial der mittels des Aufnahmekörpers dem Tier entnommene bzw. der vom Aufnahmekörper aufgesogene bzw. am Aufnahmekörper haftende Speichel. Das Probenmaterial weist vorzugsweise Speichel auf und/oder besteht überwiegend aus Speichel. Das Probenmaterial kann jedoch auch Verunreinigungen bzw. Partikel, wie Fasern des Aufnahmekörpers, Futterreste, Staub, Fäkalspuren o. dgl., aufweisen. Vorzugsweise ist das Probenmaterial das Ausgangsmaterial für eine Speichelprobe und/oder wird das Probenmaterial für die Gewinnung bzw. Herstellung einer Speichelprobe aufbereitet, insbesondere eluiert.
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Unter dem Begriff ”Aufnahmekörper” ist bei der vorliegenden Erfindung vorzugsweise eine konstruktive Einrichtung zu verstehen, die insbesondere dazu ausgebildet ist, durch vorzugsweise oralen Kontakt mit einem Tier, insbesondere durch Kauen und/oder Beißen des Aufnahmekörpers, dem Tier Speichel zu entnehmen bzw. Speichel des Tieres aufzusaugen bzw. aufzunehmen und/oder Probenmaterial oder eine Speichelprobe bereitzustellen. Besonders bevorzugt ist der Aufnahmekörper als Seil, Strick o. dgl. ausgebildet.
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Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass der vom Aufnahmekörper aufgenommene Speichel des Tieres bzw. das Probenmaterial in der Sammelvorrichtung zumindest teilweise filitriert wird, vorzugsweise wobei der filtrierte Speichel bzw. das filtrierte Probenmaterial eine Speichelprobe bildet und/oder als Speichelprobe der veterinärmedizinischen Untersuchung zugeführt werden kann. Dies ermöglicht eine besonders einfache, schnelle, hygienische und/oder kostengünstige Aufbereitung des Speichels bzw. Gewinnung einer filtrierten Speichelprobe.
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Vorzugsweise werden der Speichel und Partikel bzw. Verunreinigungen in der Sammelvorrichtung und/oder mittels der Sammelvorrichtung bzw. durch – insbesondere partielles – Verformen bzw. Zusammendrücken der Sammelvorrichtung voneinander getrennt, insbesondere derart, dass filtriertes Probenmaterial bzw. eine filtrierte Speichelprobe in der Sammelvorrichtung bereitgestellt wird.
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Unter dem Begriff ”Speichelprobe” ist bei der vorliegenden Erfindung vorzugsweise das aufbereitete, insbesondere eluierte und/oder filtrierte, Probenmaterial zu verstehen. Insbesondere ist die Speichelprobe unmittelbar bzw. direkt und/oder ohne weitere Aufbereitung analysierbar und/oder einer Analysevorrichtung zuführbar.
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Die vorschlagsgemäße Sammelvorrichtung weist vorzugsweise einen Beutel und mindestens einen abnehmbaren Behälter auf, vorzugsweise wobei der Beutel zumindest im Wesentlichen flexibel, elastisch, zusammendrückbar und/oder verformbar und der Behälter zumindest im Wesentlichen starr ausgebildet ist.
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Unter dem Begriff ”Sammelvorrichtung” ist bei der vorliegenden Erfindung vorzugsweise eine konstruktive Einrichtung zu verstehen, die insbesondere dazu ausgebildet ist, biologisches Material und/oder Fluide, wie Speichel, zumindest temporär aufzubewahren, von der Umgebung zu trennen und/oder zu sammeln. Besonders bevorzugt ist eine Sammelvorrichtung im Sinne der vorliegenden Erfindung ein Behältnis, ein Reservoir, ein Beutel, ein Trichter und/oder ein Gefäß. Ganz besonders bevorzugt ist in einer Sammelvorrichtung im Sinne der vorliegenden Erfindung mittels des Aufnahmekörpers entnommener Speichel des Tieres bzw. das Probenmaterial vom Aufnahmekörper trennbar, insbesondere herauslösbar bzw. eluierbar, auswringbar, auspressbar und/oder ausschleuderbar.
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Gemäß einem ersten, auch unabhängig realisierbaren Aspekt weist die Sammelvorrichtung einen Filter auf und/oder ist in der Sammelvorrichtung ein Filter integriert. Besonders bevorzug ist der Behälter der Sammelvorrichtung über den Filter fluidisch mit dem Beutel verbunden. Eine derartige Konstruktionsweise ermöglicht eine besonders einfache, schnelle und/oder kostengünstige Filtration des Speichels bzw. des Probenmaterials bzw. Gewinnung einer filtrierten Speichelprobe. Insbesondere kann mittels der vorschlagsgemäßen Sammelvorrichtung zumindest im Wesentlichen zeitgleich und/oder selbsttägig mit dem Trennen des Speichels bzw. Probenmaterials vom Aufnahmekörper bzw. dem Herauslösen des Probenmaterials vom Aufnahmekörper der Speichel bzw. das Probenmaterial filtriert werden.
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Gemäß einem zweiten, auch unabhängig realisierbaren Aspekt weist der Beutel der Sammelvorrichtung einen ersten Abschnitt und einen zweiten Abschnitt auf, wobei der erste Abschnitt über einen Filter mit dem zweiten Abschnitt und der Behälter mit einem der Abschnitte fluidisch verbunden ist. Auf diese Weise können entsprechende Vorteile realisiert werden.
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Das vorschlagsgemäße Kit zur Gewinnung einer filtrierten Speichelprobe eines Tieres, insbesondere eines Schweins, weist vorzugsweise einen Aufnahmekörper, insbesondere ein Seil, zur Aufnahme des Speichels und eine vorschlagsgemäße Sammelvorrichtung auf. Optional ist in dem Kit eine Gebrauchsanleitung, eine Pipette und/oder ein Lösungsmittel zum Herauslösen des Speichels bzw. Probenmaterials aus dem Aufnahmekörper vorgesehen. Auf diese Weise können entsprechende Vorteile realisiert werden.
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Ein Kit im Sinne der vorliegenden Erfindung ist insbesondere ein Verbund und/oder ein System mit dem vorschlagsgemäßen Aufnahmekörper und einer Sammelvorrichtung. Vorzugsweise bilden der Aufnahmekörper und die Sammelvorrichtung jeweils eine Komponente des Kits. Die Komponenten des Kits werden bevorzugt in einem Verbund in Verkehr gebracht, insbesondere in einer gemeinsamen Verpackung o. dgl. Es ist jedoch auch möglich, dass die genannten Komponenten einen losen Verbund zum gemeinsamen Einsatz bilden. Vorzugweise ist eine gemeinsame bzw. verbindende Komponente vorgesehen, beispielsweise eine Gebrauchsanleitung, Handlungsempfehlung oder Verweise in den Beschriftungen einer oder mehrerer der Komponenten des Kits bzw. der gemeinsamen Verpackung.
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Eine vorschlagsgemäße Verwendung einer Sammelvorrichtung sieht vor, Speichel bzw. Probenmaterial mittels eines in der Sammelvorrichtung integrierten Filters zur Gewinnung einer filtrierten Speichelprobe zu filtrieren. Auf diese Weise können entsprechende Vorteile realisiert werden.
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Zusätzliche Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen anhand der Zeichnung. Es zeigt:
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1 eine schematische Ansicht einer Probenahme bei einem Tier mittels eines Aufnahmekörpers;
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2 eine schematische Ansicht einer vorschlagsgemäßen Sammelvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform; und
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3 eine schematische Ansicht einer vorschlagsgemäßen Sammelvorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform.
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In den teilweise nicht maßstabsgerechten, nur schematischen Figuren werden für die gleichen oder ähnlichen Teile dieselben Bezugszeichen verwendet, wobei entsprechende oder vergleichbare Eigenschaften und Vorteile erzielt werden, auch wenn eine wiederholte Beschreibung weggelassen ist.
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1 zeigt einen Aufnahmekörper 1 zur Aufnahme von Speichel 2 eines Tieres 3. 1 zeigt dabei exemplarisch die Verwendung bzw. Benutzung des Aufnahmekörpers 1 bei einem Schwein. Der Aufnahmekörper 1 kann jedoch auch zur Aufnahme von Speichel 2 eines anderen, insbesondere domestizierten, Tieres 3, wie einer Kuh, einer Ziege, eines Schafs o. dgl., verwendet werden.
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Der Aufnahmekörper 1 ist vorzugsweise zumindest im Wesentlichen länglich, stabförmig oder kugelförmig ausgebildet. Besonders bevorzugt ist der Aufnahmekörper 1 zumindest teilweise als Tau, Seil, Strick o. dgl. ausgebildet, wie insbesondere 1 veranschaulicht. Hier sind jedoch auch andere Lösungen bzw. Körperformen möglich. Insbesondere kann der Aufnahmekörper 1 zumindest im Wesentlichen kugelförmig, ringförmig oder zylindrisch bzw. zumindest teilweise als Ball, Ring oder Zylinder ausgebildet sein.
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Vorzugsweise ist der Aufnahmekörper 1 kürzer als 3 m oder 2 m, besonders bevorzugt kürzer als 1,5 m oder 1,2 m, insbesondere kürzer als 100 cm oder 80 cm, und/oder länger als 20 cm oder 30 cm, besonders bevorzugt länger als 50 cm oder 60 cm.
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Unter dem Begriff ”Seil” ist bei der vorliegenden Erfindung vorzugsweise ein länglicher Gegenstand zu verstehen, der insbesondere dazu ausgebildet ist, Zugkräfte zu übertragen. Ein Seil ist nach diesem Verständnis insbesondere zumindest im Wesentlichen dehnsteif, flexibel und/oder elastisch. Vorzugsweise ist ein Seil ein Gestricke, Gewebe oder Gewirke, insbesondere von Fasern, oder weist ein solches besonders bevorzugt als Mantel auf.
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Vorzugsweise ist der Aufnahmekörper 1 zumindest im Wesentlichen flexibel, elastisch, reißfest und/oder beißfest ausgebildet. Insbesondere ist der Aufnahmekörper 1 dazu ausgebildet, zumindest teilweise und/oder temporär im Maul 4 des Tieres 3 aufgenommen, gekaut und/oder gebissen zu werden.
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Der Aufnahmekörper 1 ist vorzugsweise in einem Stall (nicht dargestellt) befestigbar, insbesondere aufhängbar. Bei der dargestellten Ausführungsform ist der Aufnahmekörper 1 an einem Träger 5 befestigt oder aufgehängt. Es ist jedoch auch möglich, den Aufnahmekörper 1 dem Tier 3 anderweitig zugänglich zu machen.
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Besonders bevorzugt ist aus dem Aufnahmekörper 1 eine Schlaufe bildbar bzw. formbar. Dies ermöglicht eine besonders einfache, schnelle und/oder sichere Montage des Aufnahmekörpers 1.
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Der Aufnahmekörper 1 ist vorzugsweise dazu ausgebildet, Speichel 2 aufzunehmen bzw. aufzusaugen, vorzugsweise durch oralen Kontakt mit dem Tier 3.
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Vorzugsweise weist der Aufnahmekörper 1 Naturfasern, wie Baumwolle, Leinen, Hanf, Kokus und/oder Sisal, und/oder Kunstfasern, wie Polyester, Polyamid, Polypropylen und/oder Polyethylen, auf und/oder ist der Aufnahmekörper 1 daraus hergestellt.
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Vorzugsweise ist der Aufnahmekörper 1 biologisch abbaubar und/oder verdaubar bzw. mittels Verdauungsenzymen zersetzbar. Auf diese Weise werden potentielle Gesundheitsschäden für das Tier 3 verhindert oder reduziert und/oder gewährleistet, dass der Aufnahmekörper 1 bzw. Bestandteile des Aufnahmekörpers 1 für das Tier 3 verträglich ist bzw. sind, sollte das Tier 3 den Aufnahmekörper 1 bzw. Bestandteile des Aufnahmekörpers 1 fressen.
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2 zeigt ein vorschlagsgemäßes Kit 6 mit dem vorschlagsgemäßen Aufnahmekörper 1 und einer vorschlagsgemäßen Sammelvorrichtung 7 gemäß einer ersten Ausführungsform.
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Optional weist das Kit 6 mindestens ein Paar Handschuhe, eine Gebrauchsanleitung, eine Pipette und/oder ein Extraktionsmittel bzw. Lösungsmittel auf.
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Die Sammelvorrichtung 7 ist vorzugsweise dazu ausgebildet, den Aufnahmekörper 1 zumindest teilweise aufzunehmen. Insbesondere ist der Aufnahmekörper 1 in die Sammelvorrichtung 7 legbar.
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Vorzugsweise weist die Sammelvorrichtung 7 einen insbesondere flexiblen, elastischen, biegsamen, verformbaren und/oder zusammendrückbaren Beutel 8 auf und/oder ist die Sammelvorrichtung 7 als insbesondere flexibler, elastischer, biegsamer, verformbarer und/oder zusammendrückbarer Beutel 8 ausgebildet.
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Vorzugsweise ist die Sammelvorrichtung 7 bzw. der Beutel 8 derart flexibel, elastisch, verformbar und/oder zusammendrückbar ausgebildet, dass der Aufnahmekörper 1 in der Sammelvorrichtung 7 bzw. dem Beutel 8 und/oder mittels der Sammelvorrichtung 7 bzw. des Beutels 8, insbesondere durch Verformen der Sammelvorrichtung 7 bzw. des Beutels 8, – insbesondere manuell – auswringbar, auspressbar und/oder ausdrückbar ist. Insbesondere ist durch Zusammendrücken der Sammelvorrichtung 7 bzw. des Beutels 8 der Aufnahmekörper 1 auswringbar, auspressbar, abstreichbar und/oder ausdrückbar.
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Bei der dargestellten ersten Ausführungsform weist die Sammelvorrichtung 7 bzw. der Beutel 8 einen ersten Abschnitt 9 und einen zweiten Abschnitt 10 auf, vorzugsweise wobei der erste Abschnitt 9 über einen Filter 11 fluidisch mit dem zweiten Abschnitt 10 verbunden ist.
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Vorzugsweise bildet der Filter 11 eine Trenn- oder Zwischenwand in der Sammelvorrichtung 7 bzw. dem Beutel 8. Insbesondere unterteilt der Filter 11 die Sammelvorrichtung 7 bzw. den Beutel 8 in die zwei Abschnitte 9 und 10 bzw. trennt der Filter 11 den ersten Abschnitt 9 vom zweiten Abschnitt 10.
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Vorzugsweise ist der erste Abschnitt 9 bzw. das Volumen des ersten Abschnittes 9 kleiner als der zweite Abschnitt 10 bzw. das Volumen des zweiten Abschnittes 10.
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Vorzugsweise beträgt das Volumen des ersten Abschnittes 9 weniger als 50%, besonders bevorzugt weniger als 40 oder 30%, insbesondere weniger als 20 oder 10%, des gesamten Volumens der Sammelvorrichtung 7 bzw. des Beutels 8.
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Vorzugsweise beträgt das Volumen des ersten Abschnitts 9 und/oder des zweiten Abschnitts 10 mehr als 10 ml oder 30 ml, besonders bevorzugt mehr als 50 ml oder 100 ml, insbesondere mehr als 200 ml oder 500 ml, und/oder weniger als 5000 ml oder 4000 ml, besonders bevorzugt weniger als 3500 ml oder 3000 ml, insbesondere weniger als 2000 ml oder 1000 ml.
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Vorzugsweise ist die Sammelvorrichtung 7 bzw. der Beutel 8, insbesondere der zweite Abschnitt 10, derart groß bzw. dimensioniert, dass der Aufnahmekörper 1 – zumindest teilweise – in die Sammelvorrichtung 7 bzw. dem Beutel 8, insbesondere den zweiten Abschnitt 10, aufnehmbar ist.
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Der Filter 11 ist vorzugsweise membranartig, folienartig, netzartig oder gitterartig ausgebildet. Insbesondere ist der Filter 11 als Sieb, Papierfilter oder Vliesfilter ausgebildet.
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Besonders bevorzugt ist der Filter 11 aus Kunststoff oder Metall hergestellt.
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Insbesondere ist der Filter 11 zumindest im Wesentlichen flexibel, biegsam, elastisch, faltbar, zusammendrückbar und/oder verformbar. Ganz besonders bevorzugt ist der Filter 11 zusammen mit dem Beutel 8 verformbar.
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Bei der in 2 dargestellten ersten Ausführungsform der Sammelvorrichtung 7 erstreckt sich der Filter 11 zumindest im Wesentlichen über die gesamte Höhe der Sammelvorrichtung 7 bzw. des Beutels 8. Insbesondere ist der Filter 11 – in üblicher Gebrauchslage – zumindest im Wesentlichen vertikal ausgerichtet bzw. in der Sammelvorrichtung 7 angeordnet. Besonders bevorzugt unterteilt der Filter 11 die Sammelvorrichtung 7 – in üblicher Gebrauchslage – zumindest im Wesentlichen vertikal in die Abschnitte 9 und 10. Es sind jedoch auch andere Lösungen möglich, insbesondere bei denen sich der Filter 11 über die Breite der Sammelvorrichtung 7 bzw. des Beutels 8 erstreckt und/oder der Filter 11 – in üblicher Gebrauchslage – zumindest im Wesentlichen horizontal ausgerichtet bzw. in der Sammelvorrichtung 7 angeordnet ist. Insbesondere kann der Filter 11 die Sammelvorrichtung 7 – in üblicher Gebrauchslage – zumindest im Wesentlichen horizontal in die Abschnitte 9 und 10 unterteilen.
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Die Sammelvorrichtung 7 ist vorzugsweise dazu ausgebildet, mittels des Filters 11 den von dem Aufnahmekörper 1 aufgenommenen Speichel 2 bzw. das Probenmaterial 12 zu filtrieren bzw. zu reinigen. Insbesondere sind mittels des Filters 11 Partikel bzw. Verunreinigungen 13 vom Speichel 2 bzw. dem Probenmaterial 12 abscheidbar.
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Vorzugsweise weist der Filter 11 eine Filterporosität von weniger als 1000 μm, besonders bevorzugt weniger als 800 μm oder 500 μm, insbesondere weniger als 300 μm oder 100 μm, auf. Vorzugsweise sind Partikel bzw. Verunreinigungen 13 mit einer Größe bzw. einem Durchmesser von mehr als 2000 μm oder 1500 μm, besonders bevorzugt mehr als 1000 μm oder 800 μm, ganz besonders bevorzugt mehr als 500 μm oder 200 μm, insbesondere mehr als 100 μm oder 50 μm, vom Speichel 2 bzw. Probenmaterial 12 mittels des Filters 11 abscheidbar.
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Besonders bevorzugt ist der erste Abschnitt 9 dazu ausgebildet, den filtrierten Speichel 2 bzw. das filtrierte Probenmaterial 12 zu sammeln. Insbesondere ist die Sammelvorrichtung 7, vorzugsweise der erste Abschnitt 9, dazu ausgebildet, eine Speichelprobe 14 bereitzustellen.
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Vorzugsweise ist das filtrierte Probenmaterial 12 bzw. die Speichelprobe 14 – beispielsweise mittels einer Spritze, Pipette o. dgl. – der Sammelvorrichtung 7, insbesondere dem ersten Abschnitt 9, entnehmbar.
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Bei der in 3 dargestellten zweiten Ausführungsform ist die Sammelvorrichtung 7 bzw. der Beutel 8 zumindest teilweise als Trichter ausgebildet bzw. zumindest teilweise trichterförmig.
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Vorzugsweise weist die Sammelvorrichtung 7 einen optionalen Behälter 15 auf, vorzugsweise wobei der Behälter 15 zumindest im Wesentlichen starr ausgebildet ist. Besonders bevorzugt ist der Behälter 15 als Glasbehälter, insbesondere Reagenzglas, ausgebildet.
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Der Behälter 15 ist vorzugsweise form-, kraft- und/oder stoffschlüssig, insbesondere durch Kleben, mit dem Beutel 8 verbunden, insbesondere bodenseitig bzw. einer der Öffnung des Beutels 8 gegenüberliegenden Seite des Beutels 8.
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Vorzugsweise ist der Behälter 15 vom Beutel 8 trennbar bzw. abnehmbar oder umgekehrt.
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Der Behälter 15 ist vorzugsweise über den Filter 11 fluidisch mit dem Beutel 8 verbunden. Bei der dargestellten zweiten Ausführungsform bildet der Behälter 15 vorzugsweise den ersten Abschnitt 9 und der Beutel 8 den zweiten Abschnitt 10. Es ist jedoch auch möglich, dass der Beutel 8 sowohl den ersten Abschnitt 9 als auch den zweiten Abschnitt 10 aufweist oder bildet, insbesondere wobei der Behälter 15 mit einem der Abschnitte 9 oder 10, insbesondere dem ersten Abschnitt 9, fluidisch verbunden ist.
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Vorzugsweise kann der oder ein zusätzlicher Filter 11 im Beutel 8 angeordnet sein bzw. den Beutel 8 in die Abschnitte 9 und 10 unterteilen, wie in 3 durch Strichlinien angedeutet. Besonders bevorzugt ist ein oder der Filter 11 – zusätzlich oder alternativ – insbesondere trichterförmig oder schalenartig in der Sammelvorrichtung 7 bzw. dem Beutel 8 eingelassen, eingehängt bzw. angeordnet.
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Vorzugsweise ist der Filter 11 in die Sammelvorrichtung 7, insbesondere den Beutel 8 und/oder den Behälter 15, integriert und/oder fest, insbesondere form-, kraft- und/oder stoffschlüssig, mit der Sammelvorrichtung 7, insbesondere dem Beutel 8 und/oder dem Behälter 15, verbunden. Besonders bevorzugt ist der Filter 11 durch die Sammelvorrichtung 7, insbesondere den Beutel 8 und/oder den Behälter 15, gebildet.
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Bei der in 3 dargestellten zweiten Ausführungsform ist der Filter 11 in die Öffnung des Behälters 15 integriert bzw. bildet der Filter 11 die Öffnung des Behälters 15. Insbesondere ist der Behälter 15 zusammen mit dem Filter 11 vom Beutel 8 abnehmbar bzw. trennbar. Hier sind jedoch auch andere Lösungen möglich, insbesondere bei denen der Filter 11 durch den Beutel 8 gebildet ist.
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Vorzugsweise ist der Behälter 15 verschließbar ausgebildet. Auf diese Weise wird der Transport bzw. die Handhabung der in dem Behälter 15 gesammelten Speichelprobe 14 vereinfacht und/oder verhindert, dass die Speichelprobe 14 aus dem Behälter 15 ausläuft.
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Im Folgenden werden das vorschlagsgemäße Verfahren sowie die vorschlagsgemäße Verwendung zur Gewinnung einer insbesondere filtrierten Speichelprobe 14 des Tieres 3 näher erläutert.
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Das vorschlagsgemäße Verfahren bzw. die vorschlagsgemäße Verwendung wird vorzugsweise mittels des Aufnahmekörpers 1 bzw. des Kits 6 durchgeführt.
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Vorzugsweise wird der Aufnahmekörper 1 dem Tier 3 zugänglich gemacht, insbesondere derart, dass ein vorzugsweise oraler Kontakt des Tieres 3 mit dem Aufnahmekörper 1 möglich ist.
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Vorzugsweise wird der Aufnahmekörper 1 in einem Stall (nicht dargestellt) form-, kraft- und/oder stoffschlüssig befestigt, insbesondere an dem Träger 5. Ganz besonders bevorzugt wird der Aufnahmekörper 1 in einem Stall hängend angeordnet bzw. angebracht, wie in insbesondere 1 veranschaulicht.
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Vorzugsweise wird der Speichel 2 des Tieres 3 durch insbesondere oralen Kontakt des Tieres 3 mit dem Aufnahmekörper 1, insbesondere durch Kauen und/oder Beißen des Aufnahmekörpers 1, von dem Aufnahmekörper 1 aufgenommen bzw. aufgesogen.
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Vorzugsweise durchdringt bzw. durchströmt der aufgenommene bzw. aufgesogene Speichel 2 bzw. das dem Tier 3 entnommene Probenmaterial 12 den Aufnahmekörper 1 partiell oder vollständig.
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Das Probenmaterial 12 weist vorzugsweise den Speichel 2 sowie Verunreinigungen bzw. Partikel 13 auf. Insbesondere werden von dem Aufnahmekörper 1 sowohl Speichel 2 als auch Partikel bzw. Verunreinigungen 13 aufgenommen bzw. aufgesogen.
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Zusätzlich kann der Aufnahmekörper 1 – beispielsweise durch Handhabung im Stall – weiter verunreinigt werden bzw. weitere Partikel bzw. Verunreinigungen 13 aufnehmen.
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Vorzugsweise wird der Aufnahmekörper 1 nach der Probenahme von dem Träger 5 gelöst.
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Vorzugsweise wird anschließend der Aufnahmekörper 1 zumindest teilweise in die Sammelvorrichtung 7 bzw. den Beutel 8, insbesondere den zweiten Abschnitt 10 des Beutels 8, gelegt und/oder von der Sammelvorrichtung 7 bzw. dem Beutel 8, insbesondere dem zweiten Abschnitt 10 des Beutels 8, aufgenommen.
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Optional wird der Sammelvorrichtung 7 bzw. dem Beutel 8 Extraktionsmittel bzw. Lösungsmittel zur Elution bzw. zum Herauslösen des vom Aufnahmekörper 1 aufgenommenen Speichels 2 bzw. Probenmaterials 12 zugeführt.
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Vorzugsweise wird der Aufnahmekörper 1 anschließend in der Sammelvorrichtung 7 bzw. dem Beutel 8 – insbesondere manuell – derart ausgewrungen, ausgepresst, ausgeschleudert und/oder abgestrichen, dass sich der aufgenommene Speichel 2 bzw. das Probenmaterial 12 zumindest teilweise vom Aufnahmekörper 1 löst und/oder in der Sammelvorrichtung 7, insbesondere in dem Beutel 8 und/oder dem Behälter 15, sammelt. Zusätzlich oder alternativ wird der aufgenommene Speichel 2 bzw. das Probenmaterial 12 aus dem Aufnahmekörper 1 eluiert bzw. herausgelöst, vorzugsweise mittels eines Lösungsmittels.
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Vorzugsweise wird die Sammelvorrichtung 7 bzw. der Beutel 8 zumindest teilweise verformt bzw. zusammengedrückt, insbesondere um den Speichel 2 bzw. das Probenmaterial 12 zumindest teilweise vom Aufnahmekörper 1 zu lösen bzw. den Aufnahmekörper 1 in der Sammelvorrichtung 7 bzw. dem Beutel 8 auszuwringen, auszupressen und/oder abzustreichen.
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Optional ist die Sammelvorrichtung 7 bzw. der Beutel 8 verschließbar bzw. wird die Sammelvorrichtung 7 bzw. der Beutel 8 verschlossen, insbesondere so dass ein Herausfließen des Speichels 2 bzw. der Speichelprobe 14 verhindert werden kann.
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Vorzugsweise wird – zumindest im Wesentlichen zeitgleich mit dem Trennen bzw. Herauslösen des aufgenommenen Speichels 2 bzw. Probenmaterials 12 vom bzw. aus dem Aufnahmekörper 1 – der Speichel 2 bzw. das Probenmaterial 12 in der Sammelvorrichtung 7 zumindest teilweise filtriert, insbesondere mittels des Filters 11.
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Vorzugsweise strömt der Speichel 2 bzw. das vom Aufnahmekörper 1 getrennte bzw. herausgelöste Probenmaterial 12 in der Sammelvorrichtung 7 vom zweiten Abschnitt 10 in den ersten Abschnitt 9 bzw. durch den Filter 11 bzw. vom Beutel 8 in den Behälter 15. Insbesondere wird das Probenmaterial 12 bzw. der Speichel 2 – zumindest im Wesentlichen selbsttätig – in der Sammelvorrichtung 7 bzw. durch die Sammelvorrichtung 7 filtriert.
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Vorzugsweise werden – zumindest größere oder gröbere – Partikel und/oder Verunreinigungen 13 des Speichels 2 an der Oberfläche des Filters 11 und/oder im Filter 11 filtriert bzw. abgeschieden, insbesondere derart, dass in den ersten Abschnitt 9 bzw. in den Behälter 15 filtrierter bzw. gereinigter Speichel 2 strömt und/oder dem ersten Abschnitt 9 bzw. dem Behälter 15 die gereinigte Speichelprobe 14 entnommen werden kann.
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Vorzugsweise wird der Behälter 15 von der Sammelvorrichtung 7 bzw. dem Beutel 8 getrennt, insbesondere abgezogen oder abgedreht. Zur besseren Handhabung bzw. zum Transport kann der Behälter 15 verschlossen werden.
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Vorzugsweise wird die so gewonnene Speichelprobe 14 bzw. der Behälter 15 mit der Speichelprobe 14 anschließend einer unmittelbaren bzw. direkten veterinärmedizinischen Untersuchung, insbesondere vor Ort bzw. in der Nähe der Probenahme und/oder fernab eines Labors, zugeführt, vorzugsweise wobei eine weitere Aufbereitung bzw. Filtrierung der Speichelprobe 14 entfallen kann.
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Es ist jedoch auch möglich, die Speichelprobe 14 unmittelbar der Sammelvorrichtung 7, insbesondere dem Behälter 15 und/oder dem ersten Abschnitt 9, zu entnehmen, vorzugsweise mittels einer Spritze, Pipette o. dgl.
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Vorzugsweise wird das filtrierte Probenmaterial 12 bzw. die Speichelprobe 14 – insbesondere direkt bzw. unmittelbar – untersucht, vorzugsweise auf Krankheiten und/oder Krankheitserreger, insbesondere auf Mikroorganismen und/oder Antikörper.
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Vorzugsweise weist das filtrierte Probenmaterial 12 bzw. die Speichelprobe 14 ein Volumen von mehr als 1 ml oder 2 ml, besonders bevorzugt mehr als 5 ml oder 8 ml, insbesondere mehr als 10 ml oder 15 ml, auf.
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Einzelne Aspekte und Merkmale der vorschlagsgemäßen Erfindung bzw. Ausführungsformen können unabhängig voneinander, aber auch in beliebiger Kombination bzw. Reihenfolge realisiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Aufnahmekörper
- 2
- Speichel
- 3
- Tier
- 4
- Maul
- 5
- Träger
- 6
- Kit
- 7
- Sammelvorrichtung
- 8
- Beutel
- 9
- erster Abschnitt
- 10
- zweiter Abschnitt
- 11
- Filter
- 12
- Probenmaterial
- 13
- Partikel
- 14
- Speichelprobe
- 15
- Behälter
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2003/0082528 A1 [0004]
- US 2007/0062460 A1 [0004]