DE102015006770B4 - Abflussvorrichtung für Abwasser - Google Patents
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Abstract
Abflussvorrichtung für Abwasser, mit einem vertikalen Entwässerungsrohr (3), einem damit verbundenen U-förmigen Geruchsverschluss (13) und einem daran anschließenden horizontalen Abflussrohr (14),dadurch gekennzeichnet,dass in dem Entwässerungsrohr (3) koaxial zu diesem ein Trennrohr (6) angeordnet ist, das eine geschlossene obere Wand (7) hat und dessen Innenraum in Verbindung mit dem Innenraum des Entwässerungsrohres (3) steht,dass in dem Trennrohr (6) koaxial zu diesem ein an beiden Enden (9,10) offenes Ablaufrohr (5) angeordnet ist, das unterhalb der oberen Wand (7) des Trennrohres (6) endet, unddass das Entwässerungsrohr (3) an einer ringförmigen Bodenwand (4) endet, die dicht an die Außenwand des Ablaufrohres (5) anschließt,und dass die ringförmige Bodenwand (4) unterhalb des Niveaus des unteren Randes des horizontalen Abflussrohres (14) angeordnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Abflussvorrichtung für Abwasser, mit einem im wesentlichen vertikalen Entwässerungsrohr, einem darin verbundenen Geruchsverschluss, der etwa U-förmig ausgebildet ist und einem daran anschließenden im wesentlich horizontal abgehenden Abflussrohr.
- Die Abflussvorrichtung ist praktisch überall einsetzbar, wo Abwasser abzuführen ist, beispielsweise in Haushalten, sie ist aber insbesondere im Bereich der Medizintechnik und in pharmazeutischen Bereichen geeignet, wo höchste Anforderungen an die Hygiene zu erfüllen sind.
- Bei den bisher üblichen Abflussvorrichtungen für Abwasser gelangen aus der kontaminierten Flüssigkeit in dem U-förmigen Geruchsverschluss erregerhaltige Emissionen über die darüber befindliche Luftsäule in die Raumluft. Dieser Effekt wird noch erheblich verstärkt, wenn über den Einlauftrichter Abwasser auf die kontaminierte Flüssigkeit in dem Geruchsverschluss fällt. Außerdem bildet sich mit der Zeit ein Biofilm an der Innenwand des vertikalen Entwässerungsrohres.
- Die
CN 201 924 446 U offenbart eine Abflussvorrichtung für Abwasser mit mehreren konzentrisch ineinander angeordneten Rohren. Dabei bleibt Abwasser in dem radial äußersten Ringkanal stehen, aus dem erregerhaltige Aerosole ungehindert durch eine obere Abdeckung aus der Abflussvorrichtung nach oben austreten können. Eine weitgehend ähnliche Abflussvorrichtung mit einem nach oben offenen äußeren Ringkanal ist in derCN 200 955 174 Y offenbart. - Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abflussvorrichtung für Abwasser anzugeben, bei der verhindert ist, dass erregerhaltige Aerosole aus dem Geruchsverschluss in die Raumluft gelangen können und bei der die Biofilmbildung im Entwässerungsrohr reduziert ist.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
- Die Erfindung sieht vor, dass in dem zylindrischen Entwässerungsrohr koaxial zu diesem ein zylindrisches Trennrohr kleineren Durchmessers angeordnet ist, das eine geschlossene obere Wand hat und dessen Innenraum mit dem Innenraum des Entwässerungsrohres so in Verbindung steht, dass Abwasser aus dem Entwässerungsrohr in das Trennrohr fließen kann. In dem Trennrohr ist koaxial zu diesem ein zylindrisches Ablaufrohr kleineren Durchmessers angeordnet, das an beiden Enden offen ist, wobei zwischen dem oberen Ende des Ablaufrohres und der oberen Wand des Trennrohres ein Abstand verbleibt, und dass das Entwässerungsrohr eine untere ringförmige Bodenwand hat, die dicht an die Außenwand des Ablaufrohres anschließt.
- Diese Ausbildung hat zur Folge, dass das in das vertikale Entwässerungsrohr vorzugsweise durch einen oberen Trichter einströmende Abwasser zunächst durch den äußeren Ringkanal zwischen dem Entwässerungsrohr und dem Trennrohr herabströmt, anschließend in dem inneren Ringkanal zwischen dem Trennrohr und dem Ablaufrohr aufsteigt und dann durch das Ablaufrohr in den Bereich des Geruchsverschlusses strömt. Wenn keine Flüssigkeit aus dem Trichter nachfließt, wird durch das Saugheberprinzip die restliche Flüssigkeit in den beiden Ringkanälen in den Geruchsverschluss geleitet, bis der Innenraum der drei konzentrischen Rohre geleert ist.
- Im Ruhezustand ist der Bereich der kontaminierten Flüssigkeit durch die labyrinthartige Anordnung der Rohre abgeschottet, so dass praktisch keine erregerhaltige Aerolose aus dem Geruchsverschluss in die Raumluft aufsteigen können.
- Da alle Innenräume der drei Rohre beim Abfließen des Abwassers durchströmt werden, wird zudem die Ablagerung von Biofilm auf Innenflächen der Abflussvorrichtung erheblich reduziert.
- In weiteren Einzelheiten ist vorgesehen, dass das Trennrohr mittig in dem Entwässerungsrohr angeordnet ist, und dass sich das Ablaufrohr mittig in dem Trennrohr erstreckt. Alle Rohre haben zweckmäßigerweise eine Kreiszylinderform.
- Das Trennrohr erstreckt sich vorteilhafterweise bis zu der Bodenwand des Entwässerungsrohres und hat am unteren Ende des Trennrohres Löcher zum Durchtritt des Abwassers ins Innere des Trennrohres.
- Weiter ist vorgesehen, dass sich das Ablaufrohr mit seinem unteren Ende bis unter die Bodenwand des Entwässerungsrohres erstreckt. Außerdem ist vorgesehen, dass die Bodenwand des Entwässerungsrohres unterhalb der Ebene angeordnet ist, die den unteren Rand des horizontalen Abflussrohres enthält.
- Die Bodenwand des Entwässerungsrohres kann einstückig an der Außenwand des Ablaufrohres und am untern Rand des Entwässerungsrohres angeformt sein. Es liegt aber auch im Rahmen der Erfindung, dass die Anordnung aus Trennrohr, Ablaufrohr und ringförmiger Bodenwand als getrennter Einsatz der Abflussvorrichtung auf geeignete Weise in dem Entwässerungsrohr angeordnet und fixiert wird. Mit dieser Ausbildung kann eine herkömmliche Abflussvorrichtung zur hygienischen Trennung nachgerüstet werden, indem diese in ein bestehendes Entwässerungsrohr eingesetzt wird.
- Die Erfindung sieht demnach eine nahezu geschlossene Trennung zwischen dem Geruchsverschluss und der Raumluft mit Hilfe der Saugheberfunktion vor, die in einer Bauweise ausgeführt ist, die auch bei engen Platzverhältnissen eingebaut werden kann. Die Öffnung im Ablaufrohr ist die einzige Verbindung vom oberen Zulauf der Abflussvorrichtung zu dem Innenraum des Geruchsverschlusses. Während das Abwasser in dem Ablaufrohr fließt, ist die Öffnung vollständig durch das Wasservolumen ausgefüllt und damit abgedichtet, so dass keine Emissionen aus dem Geruchsverschluss in den oberen Trichterinnenraum und in die Raumluft gelangen können. Das Abwasser trifft zudem nicht mit hoher Geschwindigkeit auf die kontaminierte Flüssigkeit, wie dies beim Stand der Technik der Fall ist und zu einer hohen Emissionsbildung führt, sondern wird mit einer niedrigen Fließgeschwindigkeit in die kontaminierte Flüssigkeit geleitet.
- Weitere Einzelheit der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
-
1 einen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße Abflussvorrichtung; -
2 die Flüssigkeit in der Abflussvorrichtung im Ruhezustand; -
3 den Fließzustand der Abflussvorrichtung; -
4 die Entleerung der Abflussvorrichtung. -
1 zeigt, dass die Abflussvorrichtung einen Trichter 1 enthält, der durch eine Schraubverbindung 2 am oberen Rand eines Entwässerungsrohres 3 befestigt ist. Das Entwässerungsrohr 3 hat eine Kreiszylinderform und ist am unteren Ende durch eine ringförmige Bodenwand 4 geschlossen, die an der Außenwand eines Ablaufrohres 5 angesetzt ist. Das Ablaufrohr 5 ist mittig in dem Entwässerungsrohr, koaxial zu diesem, angeordnet und ist an beiden Enden offen. - Zwischen dem Ablaufrohr 5 und dem Entwässerungsrohr 3 ist außerdem konzentrisch zu diesen ein Trennrohr 6 angeordnet, das am oberen Ende durch eine obere Wand 7 geschlossen ist und sich bis zu der ringförmigen Bodenwand 4 erstreckt. Im Bereich der Bodenwand 4 hat das Trennrohr Löcher oder Aussparungen 8 in seiner kreiszylindrischen Wand.
- Das obere Ende 9 des offenen Ablaufrohres 5 endet in einem Abstand unter der oberen Wand 7 des Trennrohres 6. Das untere offene Ende 10 des Ablaufrohres 5 befindet sich in einem beträchtlichen Abstand unterhalb der ringförmigen Bodenwand 4.
- Das Entwässerungsrohr 3 ist in ein Gehäuse 11 eingesetzt, das einen rohrförmigen Abschnitt 12 enthält, der in einen herkömmlichen Geruchsverschluss 13 ragt und Bestandteil desselben ist. Von dem oberen Ende des insgesamt etwa U-förmigen Geruchsverschlusses 13 führt ein Abflussrohr 14 horizontal weg, das ebenfalls auf herkömmliche Weise durch eine Klemmeinrichtung fixiert ist.
- Das abzuführende Abwasser strömt aus dem Trichter 1 in den äußeren Ringkanal 15 zwischen dem Entwässerungsrohr 3 und dem Trennrohr 6, durch die Öffnungen 8 in den inneren Ringkanal 16 zwischen Trennrohr und der Außenwand des Ablaufrohres 5 nach oben, in das offene Ende 9 des Ablaufrohres 5 und durch das Ablaufrohr 5 in den Geruchsverschluss 13, von wo das Abwasser in das Abflussrohr 14 gelangt und abfließt, wobei das Abflussrohr 14 im weiteren Verlauf eine entsprechende Neigung hat.
-
2 zeigt den Ruhezustand, in dem der Geruchsverschluss bis zur Höhe der Unterkante des Abflussrohres 14 mit Abwasser gefüllt ist. In diesem Zustand können praktisch keine erregerhaltige Aerosole aus dem Geruchsverschluss zum Trichter und von dort in die Raumluft gelangen. -
3 zeigt den Fließzustand. Wenn kein Abwasser mehr nachfließt, zeigt4 einen anschließenden Zustand, in dem gemäß dem Saugheber-Prinzip die in dem inneren Ringkanal 16 noch vorhandene Flüssigkeit in den Geruchsverschluss 13 gesaugt wird.
Claims (10)
- Abflussvorrichtung für Abwasser, mit einem vertikalen Entwässerungsrohr (3), einem damit verbundenen U-förmigen Geruchsverschluss (13) und einem daran anschließenden horizontalen Abflussrohr (14), dadurch gekennzeichnet, dass in dem Entwässerungsrohr (3) koaxial zu diesem ein Trennrohr (6) angeordnet ist, das eine geschlossene obere Wand (7) hat und dessen Innenraum in Verbindung mit dem Innenraum des Entwässerungsrohres (3) steht, dass in dem Trennrohr (6) koaxial zu diesem ein an beiden Enden (9,10) offenes Ablaufrohr (5) angeordnet ist, das unterhalb der oberen Wand (7) des Trennrohres (6) endet, und dass das Entwässerungsrohr (3) an einer ringförmigen Bodenwand (4) endet, die dicht an die Außenwand des Ablaufrohres (5) anschließt, und dass die ringförmige Bodenwand (4) unterhalb des Niveaus des unteren Randes des horizontalen Abflussrohres (14) angeordnet ist.
- Abflussvorrichtung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Trennrohr (6) mittig in dem Entwässerungsrohr (3) und das Ablaufrohr (5) mittig in dem Trennrohr (6) angeordnet sind. - Abflussvorrichtung nach den
Ansprüchen 1 und2 , dadurch gekennzeichnet, dass das Entwässerungsrohr (3), das Trennrohr (6) und das Ablaufrohr (5) eine kreiszylindrische Form haben. - Abflussvorrichtung nach den
Ansprüchen 1 bis3 , dadurch gekennzeichnet, dass sich das Trennrohr (6) bis zu der Bodenwand (4) des Entwässerungsrohres (3) erstreckt und Löcher (8) zum Durchtritt des Abwassers aufweist. - Abflussvorrichtung nach
Anspruch 4 , dadurch gekennzeichnet, dass die Löcher (8) am unteren Ende des Trennrohres (6) ausgebildet sind. - Abflussvorrichtung nach den
Ansprüchen 1 bis5 , dadurch gekennzeichnet, dass sich das Ablaufrohr (5) mit seinem unteren Ende (10) bis unter die Bodenwand (4) des Entwässerungsrohres (3) erstreckt. - Abflussvorrichtung nach den
Ansprüchen 1 bis6 , dadurch gekennzeichnet, dass das untere offene Ende (10) des Ablaufrohres (5) unterhalb der Ebene des unteren Randes des Abflussrohres (14) angeordnet ist. - Abflussvorrichtung nach den
Ansprüchen 1 bis7 , dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenwand (4) des Entwässerungsrohres (3) an der Außenwand des Ablaufrohres (5) angeformt ist. - Abflussvorrichtung nach den
Ansprüchen 1 bis8 , dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenwand (4) des Entwässerungsrohres (3) am unteren Rand des Entwässerungsrohres (3) angeformt ist. - Abflussvorrichtung nach den
Ansprüchen 1 bis9 , dadurch gekennzeichnet, dass am oberen Ende des Entwässerungsrohres (3) ein Trichter (1) befestigt ist.
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