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Die Erfindung betrifft eine Einrichtstation zur Längenanpassung von Standbeinen von einer Vielzahl von zu in einer Längsrichtung in Querreihen und Längsspalten in einer Trägerplatte für mehrseitig zu beschichtende flächige Werkstücke vertikal beweglich gelagerten Einzeltragelementen mit unteren, gegen ein Hervorstehen aus der Trägerplatte nach unten seitlich abwinkelbaren Fußteilen, wozu eine Trägerplatte und die Einrichtstation in einer Längsrichtung relativ zueinander bewegt werden.
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Es ist eine Beschichtungspresse zur mehrseitigen Folienbeschichtung von Möbelbauplatten bekannt,
WO 97/35709 , die eine Trägerplatte mit rasterförmigen Durchtrittsöffnungen für Einzeltragelemente aufweist, wobei jedes durch Abknicken eines Fußteiles reversibel in der Länge veränderbar ist, sodass innerhalb einer Beschichtungspresse die verlängerten Tragelemente auf einer unteren Auflagerfläche der Beschichtungspresse stehend nach oben aus der Trägerplatte hervorstehen können, sodass auf ihnen gelagerte Werkstücke gegenüber der Oberfläche der Trägerplatte sowie gegenüber den nicht oder nur teilweise überdeckten verkürzten Einzeltragelementen angehoben sind, um eine Folienbeschichtung der Oberseite der Werkstücke und der seitlichen Stirnseiten sogar bis geringfügig um deren unteren Ecken bis auf die Rückseite der Werkstücke herum zu ermöglichen.
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Die bekannte Einrichtstation legt die abwinkelbaren Fußteile der Einzeltragelemente querreihenweise und bei einer Relativbewegung zwischen der Trägerplatte und der Einrichtstation mechanisch um, wodurch eine Vielzahl mechanischer Bauteile erforderlich sind und zum Teil synchron bewegt werden müssen, was mechanisch sehr aufwendig ist und schnell zu Betriebsstörungen führen kann. Des Weiteren führt die bekannte Mechanik der Einrichtstation zu einer großen Bauhöhe, sodass zum Teil unterhalb einer Trägerplatte mit Gruben gearbeitet werden muss, um den benötigten Bauraum zur Verfügung stellen zu können. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die mechanische Stellvorrichtung bei unterschiedlich langen Fußteilen keine zufriedenstellende Betriebssicherheit liefert, da sie nur aufwändig daran anpassbar ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtstation zur Verfügung zu stellen, die wirtschaftlich herstellbar und betreibbar ist, die betriebssicher arbeitet, kompakt ausgeführt ist und auch bei einer Variation der Länge der Fußteile oder der Standbeine funktionssicher arbeitet.
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes erfindungsgemäß im Zusammenhang mit den technischen Merkmalen des kennzeichnenden Teils des ersten Patentanspruches, insbesondere dadurch, dass die Einrichtstation eine Stellvorrichtung für die Fußteile besitzt, die für jedes Fußteil einer Querreihe von Einzeltragelementen eine darauf ausgerichtete Luftdüse aufweist, sowie eine dazugehörige Luftdruckversorgung und eine entsprechende Steuerung.
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Durch diese erfinderische Stellvorrichtung wird es ermöglicht, die Einrichtstation sehr viel kompakter zu gestalten und die Bauhöhe gegenüber der bekannten Vorrichtung wesentlich zu reduzieren, sodass bei allen denkbaren Ausführungsvarianten der Erfindung eine Grube unterhalb der Einrichtstation überflüssig wird. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der erfinderischen Stellvorrichtung besteht im Wegfall einer Vielzahl mechanisch zusammenarbeitender Bauteile, wodurch sich die gesamte Vorrichtung sehr viel wirtschaftlicher herstellen und betreiben lässt, ebenso wie keine mechanischen Störungen im Betrieb mehr auftreten können. Des Weiteren funktioniert diese Stellvorrichtung problemlos mit unterschiedlichen Einzeltragelementen mit unterschiedlich langen Fußteilen, wenn beispielsweise ein Standardhub von 12 mm auf einen Hub von 18 mm verändert werden soll, da an der Stellvorrichtung hierzu keine mechanischen Änderungen durchgeführt werden müssen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich mit und in Kombination aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Bevorzugterweise ist der Luftdüse benachbart ein Schaltventil zugeordnet, welches von der Steuerung ansteuerbar ist, wobei der Abstand zwischen Luftdüse und Schaltventil sehr gering ausgebildet ist, um einen möglichst harten und direkten Luftstrahl verwirklichen zu können.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind mehrere oder auch alle Schaltventile über separate Druckluftversorgungsleitungen oder auch unmittelbar an einem allen gemeinsamen Druckluftspeicherrohr angeschlossen, sodass zur Druckluftversorgung nur ein externer Kompressor benötigt wird, was der Wirtschaftlichkeit der erfinderischen Einrichtstation zugutekommt.
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Jede Luftdüse weist einen vertikalen Abstand H zur Unterseite seines ihm zugeordneten nach unten aus der Trägerplatte hervorstehenden nicht abgeknickten Fußteils auf und ist entgegengesetzt zur Knickrichtung auf dieses einzelne Fußteil eines Tragelementes einer Querreihe ausgerichtet, wobei alle Luftdüsen gleichzeitig auf die Fußteile aller Tragelemente einer Querreihe ausgerichtet und statisch in einem Winkel α zur Horizontalen so eingerichtet sind, dass sie schräg nach oben auf eine vertikale Fläche eines Fußteils zielen und auch während des gesamten Umknickprozesses in dieser Position verharren, wobei die Trägerplatte und die Einrichtstation relativ zueinander bewegt werden, insbesondere die Trägerplatte eine kontinuierliche Bewegung über die Einrichtstation ausführt, sodass die gesamte Trägerplatte ohne erneuten Stopp kontinuierlich in die Beschichtungspresse weiterbewegt werden kann, was die Prozessgeschwindigkeit deutlich steigert.
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Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erzeugt jedes Schaltventil einen einzelnen impulsartigen Luftstrahl je Abknickvorgang eines Fußteiles. Es ist jedoch auch denkbar, dass ein Luftstrahl in mehrere impulsartige Abschnitte aufgeteilt wird oder einen länger andauernden Luftstrahl erzeugt.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die gesamte Stellvorrichtung zusammen mit ihren Luftdüsen, Schaltventilen, Druckversorgungsleitungen und dem Druckluftspeicherrohr an einem um eine horizontale Querachse um einen Winkel α' verschwenkbar an einem Tastrahmen der Einrichtstation angelenkten Bügel angeordnet, sodass sich in Abhängigkeit der Einstellung des Winkels α' eine Anpassung des Düsenwinkels α ergibt, wobei sich der Winkel α' der Stellvorrichtung besonders einfach mittels einer Stellschraube zwischen dem Tastrahmen und der Stellvorrichtung oder auch mittels einer motorisch betriebenen Verstellvorrichtung festlegen und gegebenenfalls automatisch einstellen oder nachführen lässt.
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Dadurch, dass die Einrichtstation mit einer oder mehreren Tastrollen am Tastrahmen versehen ist, die in Längsrichtung neben oder zwischen den nach unten hervorstehenden Fußteilen auf der Unterseite der Trägerplatte abrollen, lässt sich auch bei einer komplett belegten und stark nach unten durchhängenden Trägerplatte stets ein korrekter Abstand H der Luftdüsen von der Unterseite der Trägerplatte bzw. den Fußteilen aufrechterhalten, ebenso wie sich der Abstand H etwa über eine Abstandsänderung der Tastrollen zum Tastrahmen statisch einstellen oder motorisch betätig verstellbar gestalten lässt.
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Bevorzugterweise ist die Einrichtstation mit einem Sensor zur Erkennung der Länge der Fußteile ausgestattet, wodurch der Abstand des Tastrahmens von der Unterseite der Trägerplatte über einen entsprechenden Antrieb im Betrieb unterbrechungsfrei motorisch nachregelbar ausgebildet ist.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Aufprallfläche des druckimpulsförmigen Luftstrahles an den Fußteilen der Einzeltragelemente konkav ausgebildet, wodurch die Wirksamkeit des Luftstoßes vergrößert wird oder aber die Intensität des Luftstrahls und damit die erforderliche Leistung des Kompressors ohne Funktionseinbußen reduziert werden kann.
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Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:
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1 eine geschnittene Teilansicht einer Einrichtstation.
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Die Skizze zeigt eine geschnittene Teilansicht einer Einrichtstation für längeneinstellbare Einzeltragelemente 3; 13, die in einer Vielzahl von beispielsweise 50 Einzeltragelementen 3; 13 je Querrichtung und 200 Einzeltragelementen 3; 13 je Längsrichtung in Querreihen und Längsspalten in rasterförmigen Durchtrittsöffnungen 16 in einer Trägerplatte 2 angeordnet sind, die relativ zu einer ortsfesten Einrichtstation kontinuierlich in Bewegungsrichtung 17 in Richtung auf eine Beschichtungspresse zu bewegt wird, wobei jeweils nur die Einzeltragelemente 3; 13 einer einzelnen Querreihe gleichzeitig bedarfsgerecht verkürzt werden oder verlängert bleiben.
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Die Werkstücke 10 sind in einer beliebigen Anordnung auf der Trägerplatte 2 aufgelegt, in der zunächst alle Einzeltragelemente 3; 13 in langem Zustand eingerichtet sind und von der Einrichtstation nur die Fußteile 14 derjenigen Einzeltragelemente 3; 13 umgeknickt werden, die nicht oder nicht vollständig von einem Werkstück 10 überdeckt werden, wodurch sichergestellt ist, dass bei einem Aufsetzen der Trägerplatte 2 auf den Tisch einer Presse unterhalb der dadurch angehobenen Werkstücke 10 ein umlaufender freier Rand unter der Unterseite der Werkstücke 10 aufrechterhalten bleibt, sodass eine Beschichtungsfolie von oben, seitlich und geringfügig bis auf die Rückseite herum durch Überdruck von oben und Unterdruck von unten auf die Werkstücke 10 aufgepresst werden kann.
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Die Einrichtstation ist hierzu mit einem Tastrahmen 9 ausgestattet, der mit einer oder mehreren Tastrollen 1 an der Unterseite der Trägerplatte 2 anliegt, die auf dieser abrollen und so einen konstanten Abstand H der Einrichtstation von der Trägerplattenunterseite gewährleisten. Die Tastrollen 1 rollen dabei zwischen den in Längsspalten angeordneten Einzeltragelementen 3; 13 hindurch und stützen sich dabei auf als Vierkantrohren ausgebildeten Zwischenwandungen 11 der Trägerplatte 2 ab. Durch eine Einstellung des Abstandes der Tastrolle 1 von dem Tastrahmen 9 lässt sich die Höhe H der Düse 5 der Stellvorrichtung der Einrichtstation zur Unterseite der nicht verkürzten Einzeltragelemente 3 festlegen.
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An dem Tastrahmen 9 ist über einen um einen Winkel α' verschwenkbaren Bügel 8 die eigentliche Stelleinrichtung angeordnet, wobei der Schwenkwinkel α' über eine Stellschraube 12 zwischen Tastrahmen 9 und der Stellvorrichtung variierbar einstellbar ist. Die Stellvorrichtung ihrerseits weist eine Düse 5 auf, die in einem Winkel α von 15° bis 60° zur Horizontalen auf eine der Knickrichtung entgegengesetzte vertikale Fläche der Fußteile 14 der nicht verkürzten Einzeltragelemente 3 ausgerichtet ist, wobei unmittelbar hinter der Düse 5 ein Schaltventil 6 vorgesehen ist, welches über flexible Druckluftversorgungsleitungen 15 und einem allen Düsen 5 gemeinsamen Druckluftspeicherrohr 7 mittels Druckluft versorgt wird.
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Die Fußteile 14 können mit ferromagnetischen Blechstreifen 19 ausgestattet sein, um durch ein einfaches Überfahren einer Magnetleiste ein Zurückschwenken der mittels einer Feder 18 an den Standbeinen der Einzeltragelemente 3; 13 arretierten Fußteile 14 in eine wieder verlängerte Position zu ermöglichen.
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Die Aufprallfläche des druckimpulsförmigen Luftstrahls 4 an den Fußteilen 14 kann, wie zeichnerisch nicht dargestellt, konkav ausgebildet sein, um die Funktion weiter zu verbessern, ebenso wie die Einrichtstation mit einem zeichnerisch nicht dargestellten Sensor versehen sein kann und einer ebenfalls nicht zeichnerisch dargestellten motorischen Höhenanpassung der Höhe H im Verhältnis zur Unterseite der Trägerplatte 2.