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Die Erfindung betrifft eine Transporthilfe für eine Etikettenrolle nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Eine Etikettenrolle besteht in der Regel aus einem Wickelkern und einem darauf aufgewickelten, aus einer aus einem Kunststoff bestehenden Trägerbahn, auf deren Oberfläche Etiketten im Haftverbund befestigt sind.
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Insbesondere bei Etikettenrollen, deren Außendurchmesser wesentlich größer ist als die Breite der Trägerbahn, besteht das Problem, dass bei unachtsamer Handhabung die aufeinander aufgewickelten Trägerbahnen nicht mehr zueinander fluchten, sondern sich der gesamte Wickelkern in unerwünschter Weise nach außen verformt, was als Teleskopieren bezeichnet wird.
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Das unerwünschte Problem des Teleskopierens der Etikettenrolle wird bei der
DE 102 24 516 A1 dadurch vermieden, dass zumindest Teilbereiche der etikettenfreien Rückseite der Trägerbahn einen gegenüber dem Ausgangsmaterial erhöhten Reibungskoeffizienten aufweisen.
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Auf diese Weise soll die Rückseite der Trägerbahn, auf der keine Etiketten im Haftverbund angeordnet sind, mit einer vergrößerten Reibung versehen werden, um eine bessere Haftung und Anlage der aufeinander gewickelten Wicklungen zu erreichen.
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Nachteil dieses Standes der Technik ist jedoch, dass ein erhöhter Aufwand bei der Herstellung der Trägerbahn entsteht, und dass das Teleskopieren trotz der aufgerauten Oberfläche nicht immer vermieden werden kann, insbesondere, wenn eine (große) Etikettenrolle unachtsam gehandhabt wird.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Etikettenrolle der eingangs genannten Art und eine hierzu gehörende Vorrichtung so weiterzubilden, dass ein Teleskopieren der Etikettenrolle während der Handhabung vermieden wird.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des Anspruches 1 gekennzeichnet.
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Im Mittelpunkt der Erfindung steht eine Transporthilfe für eine Etikettenrolle, die bevorzugt aus einem flachen, etwa scheibenförmigen Stützflansch besteht, der bevorzugt kreiszylindrisch ausgebildet ist. Der Außendurchmesser des Stützflansches sollte größer oder zumindest gleich sein wie der Außendurchmesser der Etikettenrolle, weil erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass der scheibenförmige Stützflansch mit seiner einen Flachseite klebend an die eine Flachseite der Etikettenrolle angelegt wird.
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Demnach soll auf der Flachseite des scheibenförmigen Stützflansches eine Klebefläche angeordnet sein, die zur klebenden Anlage an die Flachseite der Etikettenrolle gebracht wird.
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Damit wird eine neuartige Transporthilfe vorgeschlagen, weil die möglicherweise unhandliche und schwere, sowie empfindliche Etikettenrolle zunächst auf die Transporthilfe aufgelegt wird, und aufgrund der klebenden Oberfläche auf der Flachseite der Transporthilfe klebt diese nun mit ihrem scheibenförmigen Stützflansch an der Flachseite der Etikettenrolle an.
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Es wird bevorzugt, wenn der Stützflansch elastisch biegbar ist und ein relativ geringes Gewicht hat. Er besteht bevorzugt aus einem Kunststoffmaterial. Durch Ergreifen der Etikettenrolle mit dem daran klebend befestigten scheibenförmigen Stützflansch kann nun die Etikettenrolle in einfacher Weise gehandhabt werden. Sie kann liegend oder aufrecht stehend transportiert werden, oder sie kann sogar über Kopf transportiert werden, weil die klebende Oberfläche auf der Flachseite des Stützflansches die Wicklungen der Etikettenrolle zusammenhalten.
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Damit wird erstmals eine zuverlässige Transporthilfe geschaffen, die keine Veränderung am Trägerband der Etikettenrolle selbst erfordert.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die klebende Oberfläche auf der Flachseite des Stützflansches aus ein oder mehreren Doppelklebebändern gebildet ist. Dies ist eine besonders einfache Ausgestaltung, denn es reicht aus, ein oder mehrere Doppelklebebänder – bevorzugt strahlenförmig – ausgehend vom Mittenzentrum des Stützflansches in Richtung zum Außendurchmesser aufzukleben, sodass sich alle Doppelklebebänder etwa radial nach außen erstrecken.
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Ist die eine Seite des jeweiligen Doppelklebebandes auf der Oberfläche des Stützflansches angeklebt worden, muss einfach nur das Abdeckpapier auf der anderen Seite des Doppelklebebandes abgezogen werden, und die Transporthilfe kann so mit ihrer nun klebend gemachten Oberfläche auf die Flachseite der Etikettenrolle aufgelegt und somit festgeklebt werden.
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Statt der Anordnung von einem oder mehreren Doppelklebebändern ist es in einer anderen Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, doppelt klebende Kleberinge vorzusehen, die bevorzugt konzentrisch zur Mittenausnehmung des Stützflansches der Transporthilfe ausgerichtet und dort auf die Flachseite aufgeklebt werden.
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Ebenso ist es natürlich möglich, einzelne Klebepunkte, Klebestreifen, Klebesymbole und andere doppelt klebende Vorrichtungen auf der Oberfläche der Flachseite des Stützflansches in beliebiger Weise anzuordnen.
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In einer dritten Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass die gesamte Oberfläche oder nur Teile der Oberfläche des scheibenförmigen Stützflansches mit einem Sprühkleber beschichtet sind, der ebenfalls die gewünschte klebende Oberfläche erzeugt, mit der der scheibenförmige Stützflansch an die Flachseite der Etikettenrolle angelegt und mit dieser klebend verbunden wird.
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Nach der Handhabung der Etikettenrolle, zum Beispiel, nachdem die Etikettenrolle unter Verwendung der erfindungsgemäßen Transporthilfe auf einem Wickeldorn aufgeschoben wird, reicht es aus, die Transporthilfe von der Etikettenrolle abzuziehen, indem der Klebeverbund zwischen den beiden aneinander anhaftenden Flachseiten von Stützflansch und Etikettenrolle gelöst wird.
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Es wird bevorzugt, wenn die zentrische Ausnehmung im Stützflansch der Transporthilfe mindestens gleich oder sogar größer ist als die Ausnehmung im Flansch der Etikettenrolle, um zu gewährleisten, dass die Transporthilfe auf beliebig große Flanschdurchmesser einer Etikettenrolle aufgebracht werden kann, ohne dass die Transporthilfe beim Aufstecken des Flansches der Etikettenrolle auf eine Wickelwelle oder einen Wickeldorn stört.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Stützflansch der Transporthilfe mindestens abschnittsweise transparent oder transluzent ausgebildet ist. Dies bedeutet, dass man jederzeit durch die Oberfläche des Stützflansches hindurch – von der Seite des Stützflansches aus – den Zustand der Etikettenrolle kontrollieren kann.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, den Stützflansch undurchsichtig auszubilden oder nur Durchsichtfenster zu schaffen, durch welche hindurch die klebend damit verbundene Flachseite der Etikettenrolle beobachtet werden kann.
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Es wird bevorzugt, wenn die Transporthilfe mit ihrem Stützflansch aus einem Kunststoffmaterial oder einem Kartonmaterial oder aus einem Papier- oder Karton-Kunststoff-Verbundmaterial besteht, wobei die Transporthilfe bevorzugt elastisch biegbar ausgebildet ist.
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Durch die elastische Biegbarkeit des Stützflansches wird ein geringes Gewicht erreicht, sodass zum Beispiel bei einem Außendurchmesser von 300 mm eine Dicke von 2 bis 3 mm ausreicht, einen genügend stabilen Stützflansch als Transporthilfe zu schaffen.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
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Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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Es zeigen:
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1: die Darstellung einer Etikettenrolle nach dem Stand der Technik
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2: Schnitt durch eine Etikettenrolle mit einer damit verbundenen Transporthilfe gemäß einem Ausführungsbeispiel nach 7
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3: eine perspektivische Ansicht des Klebeverbunds zwischen der Etikettenrolle und der damit verbundenen Transporthilfe
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4: eine perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der Transporthilfe
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5: das Beispiel einer Handhabung einer Etikettenrolle mit einer damit verbundenen Transporthilfe
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6: eine ähnliche Darstellung mit Blick auf die Flachseite der Transporthilfe im Vergleich zu 4
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7: eine weitere Ausführungsform einer Transporthilfe mit konzentrisch angeordneten Kleberingen
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In 1 ist perspektivisch eine Etikettenrolle 1 nach dem Stand der Technik dargestellt, wobei jedoch das Durchmesserverhältnis zur Breite nicht maßstäblich dargestellt ist.
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In Wirklichkeit geschieht das nach der Erfindung zu vermeidende Teleskopieren bei Etikettenrollen 1 mit einem wesentlich größeren Durchmesser, der um ein Vielfaches die Breite der jeweils verwendeten Trägerbahn 3 überschreitet.
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Auf der Trägerbahn 3 sind eine Vielzahl von Etiketten 2 im Haftverbund angebracht.
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Die Etikettenrolle 1 weist einen mittigen Flansch 4 auf, der zum Aufstecken auf einem Wickeldorn oder dergleichen geeignet ist.
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Es wird somit ein Wickelkörper 5 geschaffen, der möglichst mit gleichmäßig zueinander fluchtenden Wicklungen auf einem Wickeldorn aufgebracht werden kann.
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Ist jedoch das Durchmesserverhältnis der Etikettenrolle 1 wesentlich größer als die Breite der Trägerbahn, kommt es zu dem unerwünschten Teleskopieren. Dies bedeutet, dass sich Teile der Wicklungen in Pfeilrichtung 6 nach außen verformen und so einen nach außen verformten Wickelkörper 5' ergeben, der das unerwünschte Teleskopieren kennzeichnet.
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Dies soll nach der Erfindung vermieden werden.
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Hier setzt die Erfindung ein, die gemäß den 2 bis 7 eine Transporthilfe 10 vorschlägt, die im Wesentlichen aus einem flachen, scheibenförmigen Stützflansch 11 besteht, der bevorzugt elastisch biegbar ausgebildet ist.
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Im Ausführungsbeispiel nach 2 und 7 ist auf der einen Flachseite des Stützflansches 11 ein Klebering 17 aufgebracht.
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Anstatt der Anbringung eines einzigen Kleberings 17 können auch mehrere zueinander konzentrische Kleberinge 17 vorgesehen werden.
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Der Klebering 17 besteht aus einer ersten Klebeschicht 13, die einen Haftverbund an der Flachseite der Etikettenrolle 1 erbringt, weil die Klebeschicht 13 auf einer Tragschicht 14 angeordnet ist, deren Unterseite wiederum durch eine Klebeschicht 15 gebildet ist, die klebend auf der Flachseite des Stützflansches 11 aufliegt.
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Es wird bevorzugt, wenn die Ausnehmung 16 im Stützflansch 11 größer ist als die Ausnehmung im Flansch 4 der Etikettenrolle 1, um eine universelle Anwendbarkeit der Transporthilfe 10 unabhängig von unterschiedlichen Durchmessern und Formen von Wickeldornen zu gewährleisten.
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Anstatt der Anordnung von einem oder mehreren konzentrisch zueinander angeordneten Kleberingen 17 nach 2 und 7 ist nach 3 vorgesehen, dass jeweils Klebebahnen 12 in der Art von Doppelklebebändern, wie anhand der 2 beschrieben, auf der Flachseite des Stützflansches 11 radial nach außen gerichtet angebracht sind.
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Auf diese Weise wird eine große Stützfläche erreicht, wie in 3 erkennbar – und gleichzeitig ist durch die Verteilung der radial nach außen gerichteten Klebebahnen 12 eine gleichmäßige Beklebung der Oberfläche gegeben.
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Die 4 zeigt die Transporthilfe 10 bei abgenommener Etikettenrolle 1. Es ist erkennbar, dass die Ausnehmung 16 nicht unbedingt rund sein muss, sondern sie muss nur größer sein als der Flansch 4 der Etikettenrolle 1, um eine universelle Anwendbarkeit zu gewährleisten, weil stets vorausgesetzt wird, dass die Transporthilfe 10 fluchtend mit der Ausnehmung 16 im Stützflansch 11 auf den Flansch 4 aufgeklebt wird.
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Die 5 zeigt die Transportstellung der Anordnung nach der Erfindung. Dort ist erkennbar, dass sich durchaus die Etikettenrolle 1 unter der Stützwirkung der Transporthilfe 10 durchbiegen kann, weil die Transporthilfe 10 biegbar ausgebildet ist. Es kommt aber nicht mehr zum unerwünschten Teleskopieren, wie es in 1 dargestellt ist.
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Eine in 5 dargestellte Etikettenrolle 1 könnte sogar über Kopf gedreht werden, ohne dass ein Teleskopieren der einzelnen Wicklungen zu befürchten ist, weil die Wicklungen zuverlässig über den gesamten Außenumfang durch die in radialer Richtung sich erstreckenden Klebebahnen 12 auf dem Stützflansch festgelegt sind.
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Die Greifhand 7 in 5 zeigt demnach, dass es ausreicht, die Etikettenrolle 1 mit der daran angeordneten Transporthilfe 10 nur mit einer Hand zu transportieren.
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Die 6 zeigt nochmals die radiale Anordnung der Klebebahnen 12 mit einem Doppelklebeband, und die 7 zeigt, dass ein Klebering 17 oder auch mehrere konzentrisch zueinander angeordnete Kleberinge 17 vorhanden sein können.
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Es ist zeichnerisch nicht dargestellt, dass Teile oder die gesamte Oberfläche des Stützflansches 11 mit einem Haftsprühkleber beschichtet sein kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Etikettenrolle
- 2
- Etikett
- 3
- Trägerbahn
- 4
- Flansch
- 5
- Wickelkörper 5'
- 6
- Pfeilrichtung
- 7
- Greifhand
- 8
-
- 9
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- 10
- Transporthilfe
- 11
- Stützflansch
- 12
- Klebebahn
- 13
- Klebeschicht
- 14
- Tragschicht
- 15
- Klebeschicht
- 16
- Ausnehmung
- 17
- Klebering
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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