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Die Erfindung betrifft eine Feststellanlage mit zumindest einem Brandmelder und/oder zumindest einem Handauslösetaster, einer Energieversorgung und einer Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung.
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Eine Feststellanlage ist eine Einrichtung zum Offenhalten von Brandabschlüssen wie insbesondere Brandschutztüren, Rauchschutztüren, Rolltoren oder dergleichen. Sie sorgt dafür, dass Feuerschutzabschlüsse bzw. Rauchabschlüsse offen gehalten werden, bei einem Brand bzw. im Fall von Rauchentwicklung jedoch sicher schließen. Bei den Brandmeldern handelt es sich um Teile einer solchen Feststellanlage, die eine geeignete physikalische und/oder chemische Kenngröße zur Erkennung eines Brandes in dem zu überwachenden Bereich messen und an die Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung melden, die gegebenenfalls eine oder mehrere Feststelleinrichtungen auslöst. Handauslösetaster dienen der zusätzlichen Sicherheit, um auch dann, wenn eine automatische Auslösung nicht mehr möglich sein sollte, noch ein manuelles Auslösen zu ermöglichen.
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Bisher sind die Brandmelder und/oder Handauslösetaster einer Feststellanlage meistens durch eine fest verdrahtete Verbindung mit der Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung und untereinander verbunden. Dabei ist die Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung in der Regel so ausgelegt, dass sie Drahtbrüche und Kurzschlüsse in den verschiedenen Leitungen der Feststellanlage anhand der sich dadurch ergebenden Widerstandsänderungen erkennt, um gegebenenfalls wenigstens eine Feststelleinrichtung auszulösen.
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Durch die entsprechende Leitungsüberwachung werden Drahtbrüche und Kurzschlüsse zwar zuverlässig erfasst, solange die verschiedenen Geräte der Feststellanlage über fest verdrahtete Verbindungen miteinander verbunden sind. Soll eine jeweilige Feststellanlage jedoch durch drahtlose Geräte erweitert oder eine drahtlose Verbindung zwischen bestimmten Geräten vorgesehen werden, so müssen spezielle Geräte mit deaktivierter Überwachung eingesetzt werden, was mit einem relativ hohen Aufwand verbunden ist.
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Eine Feststellanlage mit zumindest einem Brandmelder ist in der
EP 2 468 992 A2 beschrieben. Die Feststellanalage beinhaltet dabei eine Energieversorgung in Form einer Batterie, einen Signalgeber und ein Funkmodul. Die Feststellanlage hat jedoch keine Mittel zur Erkennung von Drahtbrüchen und Kurzschlüssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Feststellanlage der eingangs genannten Art anzugeben, die mit minimalem Aufwand unter Aufrechterhaltung eines zuverlässigen Betriebs durch drahtlose Brandmelder und/oder drahtlose Handauslösetaster beliebig erweiterbar ist. Dabei soll insbesondere auch eine bereits existierende fest verdrahtete Feststellanlage entsprechend durch drahtlose Brandmelder und/oder drahtlose Handauslösetaster erweiterbar sein.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Feststellanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Feststellanlage ergeben sich aus den Unteransprüchen, der vorliegenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
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Die erfindungsgemäße Feststellanlage umfasst zumindest einen Brandmelder und/oder zumindest einen Handauslösetaster, eine Energieversorgung und eine Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung umfasst. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie überdies zumindest ein Zusatzmodul umfasst, das eine Kommunikationsschnittstelle für eine drahtlose Kommunikation mit wenigstens einem weiteren Brandmelder und/oder wenigstens einem weiteren Handauslösetaster sowie Mittel zur Simulation des Widerstandes eines Brandmelders bzw. eines Handauslösetasters aufweist.
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Aufgrund dieser Ausbildung wird mit minimalem Aufwand unter Aufrechterhaltung eines zuverlässigen Betriebs eine beliebige Erweiterung einer bereits existierenden Feststellanlage durch drahtlose Brandmelder und/oder drahtlose Handauslösetaster ermöglicht. Indem das Zusatzmodul mit Mitteln zur Widerstandssimulation versehen ist, kann eine auf der Überwachung von Widerstandsänderungen basierende Leitungsüberwachung unverändert beibehalten werden. Der bisher erforderliche Einsatz spezieller Geräte mit deaktivierter Überwachung entfällt somit. Die Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung registriert auch bezüglich der drahtlosen Geräte weiterhin eine jeweilige Widerstandsänderung und kann entsprechend auch wie bisher aufgrund einer jeweils erfassten Widerstandsänderung gegebenenfalls eine oder mehrere Feststelleinrichtungen auslösen. Es ist nunmehr insbesondere auch eine Kombination von fest verdrahteten Brandmeldern und/oder fest verdrahteten Handauslösetastern mit drahtlosen Brandmeldern und/oder drahtlosen Handauslösetastern möglich. Bezüglich der fest verdrahteten Brandmelder bzw. der fest verdrahteten Handauslösetastern können wie bisher durch die Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung auch Drahtbrüche, Kurzschlüsse usw. registriert werden. Damit ist nach wie vor sowohl eine Überwachung der Versorgungsleitungen für die Betriebsspannung als auch der Signalleitung zur Signalisierung einer jeweiligen Gefahrensituation möglich. Eine durch einen drahtlosen Brandmelder erfasste Gefahrensituation wird durch eine entsprechende simulierte Widerstandsänderung signalisiert. Auch die Signalisierung der Betätigung eines jeweiligen drahtlosen Handauslösetasters erfolgt wieder über eine entsprechende Widerstandssimulation bzw. Simulation einer entsprechenden Widerstandsänderung.
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Bevorzugt ist das Zusatzmodul an zumindest einen Brandmelder und/oder an zumindest einen Handauslösetaster und/oder an die Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung anschließbar.
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Gemäß einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Feststellanlage ist das Zusatzmodul als Steckmodul ausgeführt, wobei insbesondere zumindest ein Brandmelder und/oder zumindest ein Handauslösetaster und/oder die Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung mit einem Steckplatz für den Anschluss des als Steckmodul ausgeführten Zusatzmoduls versehen sein kann.
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Bevorzugt ist zumindest ein als Sturzmelder vorgesehener Brandmelder mit einem Steckplatz für den Anschluss eines entsprechenden Zusatzmoduls versehen. Ein Sturzmelder ist üblicherweise unmittelbar an einer Wand über einer lichten Wandöffnung in geringem Abstand über der Sturzunterkante angebracht, so dass für den Anschluss bzw. zum Aufstecken eines jeweiligen Zusatzmoduls leichter zugänglich als ein Deckenmelder, der dazu in der Regel abmontiert werden muss.
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Die Kommunikationsschnittstelle des Zusatzmoduls kann einen Transceiver oder einen getrennten Sender und Empfänger umfassen.
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Bevorzugt umfasst die drahtlose Kommunikation zwischen einem jeweiligen drahtlosen weiteren Brandmelder bzw. einem jeweiligen drahtlosen weiteren Handauslösetaster und dem Zusatzmodul die drahtlose Übermittlung einer jeweiligen Auslöseinformation an das Zusatzmodul. Durch die Widerstandssimulationsmittel des Zusatzmoduls wird auf den Empfang einer jeweiligen Auslöseinformation hin dann bevorzugt eine entsprechende Widerstandsänderung simuliert. Auf eine jeweilige Signalisierung einer entsprechenden Widerstandsänderung hin kann die Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung dann ein Auslösesignal zur Auslösung einer oder mehrerer Feststelleinrichtungen erzeugen, um den bzw. die betreffenden Brandabschlüsse zu schließen. Dazu steht die Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung mit einer oder mehreren Feststelleinrichtungen in Verbindung, die über ein jeweiliges Auslösesignal auslösbar sind. Eine entsprechende Auslösung kann aufgrund einer durch wenigstens einen Brandmelder erfassten Gefahrensituation und/oder aufgrund der Betätigung wenigstens eines Brandauslösetasters erfolgen, und zwar unabhängig davon, ob es sich bei dem jeweils ansprechenden Brandmelder um einen fest verdrahteten oder einen drahtlosen Brandmelder handelt bzw. ob der jeweils betätigte Handauslösetaster fest verdrahtet ist oder als drahtloser Taster vorgesehen ist. Eine jeweilige Auslösung erfolgt in allen Fällen über die Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung auf der Basis einer von einem definierten Ruhezustand abweichenden Widerstandsänderung, die je nachdem im betreffenden Leitungssystem tatsächlich auftritt oder durch die Widerstandssimulationsmittel des Zusatzmoduls lediglich simuliert wird.
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Die Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung ist zweckmäßigerweise über eine fest verdrahtete Verbindung mit dem Zusatzmodul verbunden.
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Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn das Zusatzmodul über die Energieversorgung der restlichen Feststellanlage mit Energie versorgt ist. Über die Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung kann insbesondere auch die Energieversorgung des Zusatzmoduls mit überwacht werden.
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Mit der wenigstens einen Feststelleinrichtung kann die Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung insbesondere wieder über eine fest verdrahtete Verbindung verbunden sein.
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Mit der erfindungsgemäßen Feststellanlage wird somit auch eine drahtlose Verbindung zwischen verschiedenen Geräten ermöglicht, ohne dass dazu spezielle Geräte mit deaktivierter Überwachung eingesetzt werden müssen. Aufgrund der erfindungsgemäßen Widerstandssimulation kann eine bestehende Feststellanlage auch ohne Austausch eines jeweiligen Brandmelders bzw. Sturzmelders um eine drahtlose Kommunikation erweitert werden, ohne dass dazu das für die bereits bestehende Anlage eingesetzte Sicherheitskonzept zur Leitungsüberwachung geändert werden muss. Die Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung kann vielmehr auf einen aktivierten drahtlosen Brandmelder bzw. einen betätigten drahtlosen Handauslösetaster auf die gleiche Art und Weise ansprechen wie auf einen aktivierten fest verdrahteten Brandmelder bzw. einen betätigten fest verdrahteten Handauslösetaster. Das Zusatzmodul kann beispielsweise als Steckmodul ausgeführt und auf einfache Weise z. B. auf wenigstens einen fest verdrahteten Brandmelder bzw. Sturzmelder und/oder wenigstens einen fest verdrahteten Handauslösetaster und/oder auf die Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung aufgesteckt werden. Die von einem jeweiligen drahtlosen Brandmelder bzw. drahtlosen Handauslösetaster erzeugte Auslöseinformation wird drahtlos zum Zusatzmodul kommuniziert, woraufhin mittels dessen Widerstandssimulationsmittel eine entsprechende Widerstandsänderung simuliert wird. Die Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung registriert die betreffende Widerstandsänderung und löst die wenigstens eine Feststelleinrichtung wie bisher üblich aus. Es kann somit beispielsweise auch eine bereits existierende, mit fest verdrahteten Brandmeldern und/oder fest verdrahteten Handauslösetastern versehene Feststelleinrichtung problemlos durch eine beliebige Anzahl von drahtlosen Brandmeldern und/oder drahtlosen Handauslösetastern erweitert werden. Die Anzahl der Brandmelder ist also auch nicht mehr auf drei Geräte beschränkt. Sie kann beliebig groß sein.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Feststellanlage und
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2 eine schematische Schnittdarstellung eines als Steckmodul ausgeführten Zusatzmoduls, das beispielsweise auf einen als Sturzmelder vorgesehenen Brandmelder aufsteckbar ist.
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1 zeigt in schematischer Darstellung eine beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Feststellanlage 10 mit zumindest einem Brandmelder 12, 12' (siehe auch 2), zumindest einem Handauslösetaster 14, einer Energieversorgung 16, einer Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung 18 sowie wenigstens einer Feststell- oder Halteeinrichtung 20, die über die Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung 18 auslösbar ist, um gegebenenfalls den bzw. die betreffenden Brandabschlüsse zu schließen.
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Dabei ist zumindest ein Brandmelder 12' (vgl. auch 2), bei dem es sich z. B. um einen Sturzmelder handeln kann, beispielsweise mit einem Steckplatz 22 für den Anschluss eines hier als Steckmodul ausgeführten Zusatzmoduls 24 versehen, das eine Kommunikationsschnittstelle 26 für eine drahtlose Kommunikation mit wenigstens einem drahtlosen weiteren Brandmelder 12 und/oder wenigstens einem drahtlosen weiteren Handauslösetaster 14 sowie Mittel 28 zur Simulation des Widerstandes eines Brandmelders 12 bzw. eines Handauslösetasters 14 umfasst. Im vorliegenden Fall ist das Zusatzmodul 24 beispielsweise auf einen als Sturzmelder vorgesehenen fest verdrahteten Brandmelder 12' aufsteckbar, wie er in der 2 wiedergegeben ist.
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Die Kommunikationsschnittstelle 26 des Zusatzmoduls 24 kann einen Transceiver oder einen getrennten Sender und Empfänger umfassen.
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Die drahtlose Kommunikation zwischen einem jeweiligen weiteren Brandmelder 12 bzw. einem jeweiligen weiteren Handauslösetaster 14 und dem Zusatzmodul 24 umfasst die drahtlose Übermittlung einer jeweiligen Auslöseinformation an das Zusatzmodul 24.
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Durch die Widerstandssimulationsmittel 28 des Zusatzmoduls 24 ist auf den Empfang einer jeweiligen Auslöseinformation hin eine entsprechende Widerstandsänderung simulierbar. Auf eine jeweilige erfasste Widerstandsänderung hin erzeugt die Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung 18 ein Auslösesignal zur Auslösung der wenigstens einen Feststelleinrichtung 20, womit der bzw. die betreffenden Brandabschlüsse geschlossen werden. Damit kann in einem jeweiligen Brandfall die Ausbreitung des Feuers verhindert werden. Die jeweilige Auslöseinformation kann von einem drahtlosen Brandmelder 12 oder auch einem betätigten drahtlosen Handauslösetaster 14 stammen.
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Es ist insbesondere auch eine Kombination von fest verdrahteten Brandmeldern und/oder festverdrahteten Handauslösetastern mit drahtlosen Brandmeldern und/oder drahtlosen Handauslösetastern möglich.
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Im vorliegenden Fall steht die Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung 18 über eine fest verdrahtete Verbindung mit der wenigstens einen Feststelleinrichtung 20 in Verbindung, die gegebenenfalls über ein jeweiliges Auslösesignal auslösbar ist. Zudem ist die Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung 18 im vorliegenden Fall auch mit dem Zusatzmodul 24 über eine fest verdrahtete Verbindung verbunden.
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Das Zusatzmodul 24 kann über die Energieversorgung 16 der Feststellanlage mit Energie versorgt sein, über die auch der wenigstens eine fest verdrahtete Brandmelder 12' bzw. ein jeweiliger fest verdrahteter Handauslösetaster 14 versorgt wird.
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2 zeigt in schematischer Schnittdarstellung ein auf einen fest verdrahteten Brandmelder 12', hier beispielweise einen Sturzmelder, aufgestecktes als Steckmodul ausgeführtes Zusatzmodul 24. Dazu kann beispielsweise eine Leiterplatte 30 oder dergleichen des Brandmelders 12' mit einem entsprechende Kontakte aufweisenden Steckplatz 22 versehen sein. Der Steckplatz 22 kann somit insbesondere im Gehäuse 32 des betreffenden fest verdrahteten Brand- bzw. Sturzmelders 12' untergebracht sein.
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Der Brandmelder 12' ist mit einer Haube 34 versehen, die abgenommen werden kann, um Zugang zum Steckplatz 22 zu erhalten, auf den das Zusatzmodul 24 auch noch nachträglich aufsteckbar ist.
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In der 2 ist zudem eine Rauchkammer 36 des fest verdrahteten, mit dem Steckplatz 22 versehenen Brandmelders 12' zu erkennen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Feststellanlage
- 12
- drahtloser Brandmelder
- 12'
- fest verdrahteter Brandmelder, Sturzmelder
- 14
- Handauslösetaster
- 16
- Energieversorgung
- 18
- Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung
- 20
- Feststelleinrichtung
- 22
- Steckplatz
- 24
- Zusatzmodul
- 26
- Kommunikationsschnittstelle
- 28
- Widerstandssimulationsmittel
- 30
- Leiterplatte
- 32
- Gehäuse
- 34
- Haube
- 36
- Rauchkammer