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Die Erfindung betrifft eine Drahtloskomponente einer Brandschutz-Feststellanlage, ein Betriebsverfahren für eine solche Drahtloskomponente sowie Brandschutz-Feststellanlage mit einer solchen Komponente.
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Bezug nehmend auf
5 wird zunächst allgemein eine Feststellanlage
100 beschrieben, wie sie aus der
DE 102014225297 B4 bekannt ist. In
5 beschreiben Pfeile zwischen Kästchen Funkstrecken, während Linien verdrahtete Verbindungen darstellen.
112 sind zwei drahtlose Brandsensoren, und
114 ist ein Handauslösetaster. Brandmelder können Brandbedingungen, etwa Rauch oder bestimmte Gase und womöglich auch Strahlung detektieren und ein entsprechendes Alarmsignal abgeben. Die Signalabgabe erfolgt über die gezeigte Funkstrecke. Über einen Handauslösetaster
114 kann ein qualitativ gleicher Alarm ausgelöst werden, der ebenso über eine Funkstrecke übertragen wird.
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Mit 126 ist eine Kommunikationsschnittstelle bezeichnet, die mit den peripheren Funkkomponenten drahtloser Brandmelder 112 und Handauslösetaster 114 (nachfolgend auch nur als „periphere Komponenten“ angesprochen) die Funkkommunikation ermöglicht. Die Kommunikationsschnittstelle 126 wird auch als „Zentralkomponente“ angesprochen. Die Kommunikation ist vorzugsweise bidirektional. Dann sind alle Komponenten 112, 114 und 126 sendend und empfangend.
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Zur Handhabung der mehreren Kanäle kann ein geeignetes Multiplex implementiert sein. Hardwareseitig kann es durch Schalter definiert werden. Funkseitig werden Zugriffskonflikte kaum auftreten, da die Signalisierungszeiten sehr kurz im Vergleich zu den Zykluszeiten sind (Faktor < 10-6). Wenn dennoch ein unwahrscheinlicher Zugriffskonflikt entsteht, sind geeignete Neuversenderoutinen implementiert, damit Nachrichten nicht verloren gehen. Die peripher sendenden Komponenten drahtloser Brandmelder und Handauslösetaster können Identifizierungsdaten mitsenden, so dass in der Kommunikationsschnittstelle 126 erkannt werden kann, von welcher Komponente die jeweilige Sendung kommt.
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128 ist ein Widerstandssimulationsmittel, mittels dessen in einer Komponente, insbesondere einer zentralen Komponente, Fehlersituationen simuliert werden können, die eine andere funkende Komponenten 112 und 114 (Drahtloskomponenten) betreffen. Unter „Komponente“ kann dabei ein eigenständig montierbarer oder aufsteckbarer Anlagenteil verstanden werden. Eine „Funkkomponente“ oder „Drahtloskomponente“ kann eine Komponente sein, die über eine Funkstrecke an eine andere Komponente Informationen sendet und/oder von dieser empfängt. Verdrahtete Komponenten erkennen ihre Verbindung anhand einer Widerstandsüberwachung. Widerstand sehr hoch oder unendlich oder Widerstand sehr klein oder praktisch 0 bedeuten Fehler im Sinne einer Leitungsunterbrechung oder eines Kurzschlusses, während Widerstände in einem mittleren Bereich eine ordnungsgemäße Verbindung kennzeichnen. Dies wird von der überwachenden Komponente überprüft. Damit eine überwachende Komponente für angekoppelte Funkkomponenten die gleichen Überwachungsroutinen laufen lassen kann wie für festverdrahtete Komponenten, ist an der überwachungsseitigen Funkschnittstelle 126 ein Widerstandssimulationsmittel 128 vorgesehen. Wenn der Signalaustausch über die Funkstrecke an der Funkschnittstelle 126 ergibt, dass ein Funk-Konnektivitätsproblem oder auch ein sonstiges Problem in der angekoppelten Funkkomponente vorliegt, kann das Widerstandssimulationsmittel 128 (gesteuert durch die Funkschnittstelle oder eigene Logik) dazu verwendet werden, dieses Problem so zu signalisieren, wie es ein Leitungsbruch oder Kurzschluss einer festverdrahteten Komponente tun würde. Die Kommunikationsschnittstelle 126 und das Widerstandssimulationsmittel 128 können zu einem Zusatzmodul 124 zusammengefasst sein. Das Zusatzmodul 124 ist an eine Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung 118 (nachfolgend auch kurz Steuerung 118 bezeichnet) angeschlossen. Der Anschluss kann durch ein unmittelbares Aufstecken des Moduls auf die Einrichtung 118 erfolgen oder mittels einer länglichen Leitung. Genauso gut ist es aber möglich, die Kommunikationsschnittstelle 126 und das Widerstandssimulationsmittel 128 integral mit der Steuerung 118 vorzusehen. 116 ist eine Energieversorgung für die fest verdrahteten Komponenten.
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120 ist eine Feststellvorrichtung mit Auslösevorrichtung. Sie löst auf das Vorliegen vorbestimmter Bedingungen hin eine mechanische Maßnahme aus. Regelmäßig ist dies das Veranlassen eines Türschlusses oder eines Torschlusses. Die Maßnahme erfolgt planmäßig dann, wenn der drahtlose Brandmelder 112 oder der Handauslösetaster 114 ein entsprechendes Signal zunächst über die Funkstrecke an die Kommunikationsschnittstelle 126 übertragen hat, die es mindestens an die Steuerung 118 weiterleitet und die dann die nötigen Veranlassungen trifft.
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Um die Konnektivität zwischen den funkenden Komponenten 112 bzw. 114 und der Kommunikationsschnittstelle 126 zu überwachen, ist neben der Mitteilung von Alarmen eine regelmäßige bzw. periodische Kommunikation zwischen ihnen implementiert. Wenn sie nicht oder nicht wie vorgesehen stattfindet, werden geeignete Maßnahmen ausgelöst. Die regelmäßige Kommunikation über die Funkstrecken ist so gestaltet, dass sie von der peripheren Komponente drahtloser Brandmelder 112 oder Handauslösetaster 114 periodisch gestartet wird. Es wird dann eine Nachricht (nachfolgend „Verbindungstestnachricht“ genannt) von der peripheren Komponente an die Kommunikationsschnittstelle 126 gesendet, von der es rückwärts zur peripheren Komponente hin quittiert wird (was nachfolgend als „Quittungsnachricht“ bezeichnet wird). Die Periodendauer dieser Tests liegt unter 100 Sekunden, vorzugsweise unter 80 oder unter 70 Sekunden. Sie kann über 40 oder über 50 Sekunden liegen.
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Die Verbindungstestnachricht selbst dauert nur wenige Millisekunden, gleiches gilt für die Quittungsnachricht, die nach Empfang der Verbindungstestnachricht zurück zur peripheren Komponente gesendet wird. Wenn die Steuerung 118 nicht die erwartete Verbindungstestnachricht im vorgesehen Zeitfenster erhält, werden weitere Maßnahmen veranlasst, was auch die Anforderung menschlichen Eingreifens umfassen kann. Wenn wiederum die periphere Komponente 112, 114 nicht die erwartete Quittungsnachricht erhält, können auch hier weitere Maßnahmen getroffen werden, etwa Neuversuch der Verbindungstestnachricht, gegebenenfalls mit anderen Parametern (höhere Sendeleistung), lokale oder entfernte Fehlerbenachrichtigung und ähnliches.
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Bei den peripheren Komponenten Brandmelder 112 und Handauslösetaster 114 gibt es sogenannte „alarmspeichernde“ Komponenten und sogenannte „selbstrückstellende“ Komponenten.
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„Alarmspeichernd“ bedeutet, dass nach der erstmaligen Erfassung einer alarmnötigenden Situation (also etwa Rauchdetektion durch einen Brandmelder) dieser intern einen Zustand „Alarm“ setzt und bis auf weiteres beibehält. Der Zustand wird auch dann beibehalten, wenn die Alarmbedingung (im Beispiel Rauchdetektion) verschwunden ist. Auch Handauslösetaster können so ausgebildet sein.
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Der gespeicherte Alarmzustand eines Peripheriegerätes impliziert mindestens eine Anzeige am Peripheriegerät dahingehend, dass es jüngst eine Alarmbedingung erkannt hat. Sinn dieser Maßnahme ist es, es für Nutzer nachvollziehbar zu machen, welcher von möglicherweise vielen vorhandenen Sensoren ausgelöst hat oder welcher Schalter betätigt wurde, um geeignete weitere Maßnahmen treffen zu können, etwa Überprüfen der Umgebungssituation, Überprüfen des Sensors incl. seiner Stromversorgung und ähnliches. Erst nach solchen weiteren Maßnahmen wird der Alarmzustand durch Benutzereingriff zurückgesetzt, was durch Senden eines entsprechenden Befehls über die Funkschnittstelle an den Sensor geschehen kann. Der Alarmzustand kann weiter bedeuten, dass unabhängig von der tatsächlichen Alarmdetektion wiederholt über die Funkstrecke Alarmnachrichten an die Steuerung 118 gesendet werden, die wiederum die Feststelleinrichtung 120 betätigen würde, wäre sie zwischenzeitlich zurückgesetzt worden.
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Im Alarmzustand wird die herkömmliche Kommunikation aus Verbindungstestnachricht und Quittungsnachricht zwischen peripherem Gerät und Zentralmodul fortgesetzt. Regelmäßig werden alarmspeichernde Brandsensoren in Brandmeldeanlagen eingesetzt, um erkennen zu können, welcher Sensor angeschlagen hat oder welcher Taster betätigt wurde.
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Auch sog. „selbstrückstellende Sensoren“ können einen Alarmzustand kennen. Sie behalten diesen aber nur so lange bei, solange die Alarmursache ansteht, also vom Sensor erfasst wird. Wenn die Ursache und damit die zugehörige Sensordetektion dagegen verschwinden, wird auch der Alarmzustand von selbst zurückgesetzt. Diese Art von peripheren Komponenten wird regelmäßig in Feststellanlagen verwendet. Bei ihnen ist eine Alarmspeicherung nicht nötig, da die auslösende Komponente am betätigten Gerät (geschlossene Tür, Tor) erkannt werden kann.
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Abgesehen von alarmspeichernd und selbstrückstellend sind jedoch die peripheren Komponenten baugleich, und so ist es ein Nachteil, dass jenseits dieser Baugleichheit nur für die Unterscheidung nach alarmspeichernd und selbstrückstellend unterschiedliche Produkte gefertigt und logistisch unterschieden werden müssen. Es kann dann zu Logistikfehlern kommen, und die Stückzahlen und damit die Herstellungseffizienz der individualisierten Produkte sind jeweils unnötig gering.
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Aufgabe der Erfindung ist es, Komponenten einer Funkfeststellvorrichtung anzugeben, die die Verwendung alarmspeichernder Funkkomponenten auch als selbstrückstellende Funkkomponente erlauben.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
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Eine periphere Drahtloskomponente wie etwa ein drahtloser Brandmelder oder ein drahtloser Handauslösetaster ist einerseits alarmspeichernd ausgelegt, aber andererseits dazu ausgelegt, auf eine vorzugsweise drahtlos empfangene Alarmrücksetzbenachrichtigung hin den Alarmzustand zurückzusetzen.
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Eine weitere Drahtloskomponente, die mit dem Brandsensor oder Handauslösetaster über die Funkschnittstelle kommuniziert, ist dazu ausgelegt, wiederholt und vorzugsweise periodisch über die erste Funkschnittstelle eine Alarmrücksetzbenachrichtigung auszusenden. Die Alarmrücksetzbenachrichtigung ist für den Empfang in den peripheren Komponenten zugeschnitten und bewirkt dort die Rücksetzung des Alarmzustands.
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Mit der beschriebenen Bauweise ist es möglich, alarmspeichernde Peripheriekomponenten als pseudo-selbstrückstellende Peripheriekomponenten zu verwenden. Die Selbstrückstellung erfolgt in der Weise, dass die periphere Komponente wiederholt (periodisch) eine Alarmrücksetzbenachrichtigung erhält und daraufhin den Alarmzustand zurücksetzt.
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Die Alarmrücksetzbenachrichtigung kann im Rahmen des schon vorhandenen „Protokolls“ zwischen peripherem Gerät (drahtloser Brandmelder 112, Handauslösetaster 114) und Zentralgerät (Kommunikationsschnittstelle 126) versendet werden, also beispielsweise zeitnahe vor oder nach der Quittungsnachricht oder in sie eingebettet. Genauso denkbar ist es aber auch, die Alarmrücksetzbenachrichtigung unabhängig von den Quittungsnachrichten mit gleicher oder anderer Periodendauer zu versenden.
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Es können dann alarmspeichernde und selbstrückstellende Peripheriegeräte baugleich ausgeführt werden. Lediglich die zentrale Stelle (Kommunikationsschnittstelle 126) muss dahingehend individualisiert werden, dass sie erfindungsgemäß regelmäßig die Alarmrücksetzbenachrichtigung aussendet, wenn die zugeordneten Peripheriegeräte als selbstrückstellende Geräte verwendet werden sollen.
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Die Funkschnittstelle ist eine bidirektionale Schnittstelle, die kommunizierenden Geräte können über Funk sowohl senden als auch empfangen.
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Die Zentralkomponente kann allgemein zum wiederholten Aussenden von Alarmrücksetzbenachrichtigungen ausgelegt sein und kann ein Wahlschalter aufweisen, mittels dessen bestimmt wird, ob oder ob nicht dies bis auf Weiteres erfolgen soll.
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Nachfolgend werden Bezug nehmend auf die Zeichnungen einzelne Ausführungsformen der Erfindung beschrieben. Es zeigen
- 1 ein zwischen den Drahtloskomponenten oft implementiertes Kommunikationsprotokoll auf der Zeitachse,
- 2 die Handhabung des Alarmzustands bei alarmspeichernden und selbstrückstellenden Komponenten auf der Zeitachse,
- 3 Möglichkeiten des Aussendens von Alarmrücksetzbenachrichtigungen,
- 4 eine zum Aussenden von Alarmrücksetzbenachrichtigungen ausgebildete Zentralkomponente, und
- 5 eine bekannte Feststellanlage.
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1 zeigt das zwischen den über Funk kommunizierenden Komponenten implementierte Kommunikationsprotokoll, das entsprechend der Erfindung erweitert werden kann. 1a zeigt die Sendeaktivitäten der peripheren Komponente, 1 b zeigt die Sendeaktivitäten der Zentralkomponente. Die gezeigten Abläufe dienen nicht der Alarmsignalisierung, sondern allgemein der Selbstüberwachung, insbesondere Konnektivitätsüberwachung.
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1a zeigt, dass eine periphere Komponente, etwa einen drahtlosen Brandmelder 112 oder einen drahtlosen Handauslösetaster 114, periodisch eine erste Nachricht 11 aussendet. Die Periodendauer ist mit tp gekennzeichnet. Sie kann unter 100 Sekunden und über 50 Sekunden liegen. Bei den ersten Nachrichten 11 handelt es sich um die genannten Verbindungstestnachrichten.
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In Antwort auf den Empfang einer Verbindungstestnachricht 11 sendet, wie in 1b gezeigt, die Zentralkomponente jeweils eine Quittungsnachricht 12 aus. Die Zentralkomponente erwartet innerhalb gesetzter Zeitfenster den Eingang einer ersten Nachricht/Verbindungstestnachricht, und die Peripheriekomponente erwartet nach Aussenden einer solchen Nachricht den Eingang einer Quittungsnachricht 12. Wenn die Zentralkomponente die Verbindungstestnachricht 11 nicht innerhalb des vorgesehenen Zeitfensters erhält, kann sie auf Verbindungsstörung entscheiden und dies beispielsweise über das Widerstandssimulationsmittel 128 als herkömmliche Verbindungsstörung einer Zentraleinheit 118 zeigen.
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2 zeigt die Alarmhandhabung in selbstrückstellenden und in alarmspeichernden Geräten. 2 zeigt Zeitdiagramme, die Abszisse ist die Zeitachse. In 2a ist angenommen, dass zum Zeitpunkt t1 ein Brandsensor einen Alarmzustand detektiert. Zum Zeitpunkt t2 ist die Alarmzustandsdetektion beendet. 21 ist demnach die Dauer der Alarmdetektion. Sie kann kurz sein, etwa wenige zehntel Sekunden, oder länger andauern. 2b zeigt mit Kasten 22a den Alarmzustand, wie er in einem selbstrückstellenden Peripheriegerät geführt wird. Mit Beginn der Detektion des Alarmzustands zum Zeitpunkt t1 wird auch der Alarmzustand 22a gesetzt. Zum Ende der Alarmzustandsdetektion zum Zeitpunkt t2 wird auch der Alarmzustand zurückgesetzt.
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2c zeigt demgegenüber die Alarmzustandshandhabung in einem alarmspeichernden Peripheriegerät. Kasten 22b deutet hier die Dauer des Alarmzustands an. Wie vorher löst der Beginn der Alarmzustandsdetektion zum Zeitpunkt t1 das Setzen des Alarmzustands 22b aus. Zum Ende der Alarmzustandsdetektion zum Zeitpunkt t2 wird allerdings der Alarmzustand nicht zurückgesetzt, sondern beibehalten. In der folgenden Zeitdauer können Überprüfungen oder Korrekturen vorgenommen werden. Der Zeitraum kann länger andauern und kann durchaus Minuten oder auch Stunden dauern. Gemäß 2d wird zu einem bestimmten Zeitpunkt t3 eine Alarmrücksetzbenachrichtigung 23 ausgesendet, was durch einen Systemnutzer veranlasst werden kann. Diese bewirkt zum Zeitpunkt t4 das Beenden des Alarmzustands.
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3 zeigt, wie die wiederholt von der Zentraleinheit ausgesendeten Alarmrücksetzbenachrichtigungen 31 versendet werden können. In 1 wären sie in 1b zu sehen. Gemäß 3a wird eine Alarmrücksetzbenachrichtigung 31 unmittelbar folgend auf die zweite Nachricht (Quittungsnachricht) 12 versendet und hätte so die gleiche Periodendauer.
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Umgekehrt sind die Verhältnisse in 3b, wo die Alarmrücksetzbenachrichtigung 31 unmittelbar vor der Quittungsnachricht (zweiter Nachricht) 12 versendet wird.
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Gemäß 3c kann die Alarmrücksetzbenachrichtigung 31 auch Teil der Quittungsnachricht (zweite Nachricht) 12 werden. Sie ist dann ein Informationsteil in der sonst konventionell gestalteten Quittungsnachricht/zweite Nachricht 12.
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Gemäß 3d kann die Alarmrücksetzbenachrichtigung 31 auch unabhängig von der zweiten Nachricht 12 ausgesendet werden. Sie kann mit einer Periodendauer t2 ausgesendet werden, die gleich der Periodendauer tp der ersten und zweiten Nachricht ist oder die davon auch unterschiedlich sein kann.
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Wenn in der peripheren Komponente eine Alarmrücksetzbenachrichtigung 31 während einer noch anstehenden Alarmbedingung 21 (also in 21 und 22b in 2a/c) empfangen wird, ist die Systemauslegung so, dass der Alarmzustand 22b beibehalten wird, etwa indem die Rücksetzbenachrichtigung ignoriert wird oder indem unmittelbar nach dem Rücksetzen der Alarmzustand 22b wieder gesetzt wird.
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Wenn in der peripheren Komponente eine Alarmrücksetzbenachrichtigung 31 erstmals nach einer beendeten Alarmbedingung 21 (also nach 21 in 2a, aber innerhalb 22b in 2c) empfangen wird, ist die Systemauslegung so, dass der Alarmzustand 22b gelöscht bzw. zurückgesetzt wird.
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Wenn in der peripheren Komponente eine Alarmrücksetzbenachrichtigung 31 außerhalb eines beendeten Alarmzustands 22b (also vor oder nach 22b in 2c) empfangen wird, ist die Systemauslegung so, dass sie ignoriert wird. Dies dürfte in den meisten Fällen der Regelfall sein.
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4 zeigt schematisch eine Auslegung einer Zentralkomponente einer Funkstrecken nutzenden Feststellanlage. Die Komponente ist mit Bezugszeichen 40 bezeichnet. Sie entspricht in 5 mindestens der Kommunikationsschnittstelle 126, gegebenenfalls in Kombination mit dem Widerstandssimulationsmittel 128 und der Steuerung 118. Die Komponente 40 weist einen Drahtanschluss 41 auf zur leitungsgebundenen Kommunikation in Verbindung mit den übrigen Systemkomponenten. Sie weist auch eine Drahtlosschnittstelle 43 auf zur Kommunikation mit peripheren Drahtloskomponenten, insbesondere drahtlosen Brandmelder 112 und/oder drahtlosem Handauslösetaster 114. Die Funkschnittstelle 43 weist eine Antenne 43a auf, einen Modulator 43b und einen Oszillator 43c. Mit dem Modulator 43b wird der Grundschwingung vom Oszillator 43c Information aufmoduliert, die von einer Steuerung 42 erzeugt wird.
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Die Steuerung 42 erzeugt dabei für den Versand an die periphere Drahtloskomponente 112, 114 insbesondere Daten, wie sie anhand der 3a bis 3d erläutert wurden. Diese Informationen, also insbesondere Quittungsnachtricht/zweite Nachricht 12 und Alarmrücksetzbenachrichtigung 31, werden im Modulator 43b der Grundschwingung aus Oszillator 43c aufmoduliert und über die Antenne 43a versendet, so dass sie von einer peripheren Komponente 44 empfangen werden kann. Die periphere Komponente 44 kann der drahtlose Brandmelder 112 oder der drahtlose Handauslösetaster 114 sein.
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Mit 42a ist eine womöglich vorhandene Wähleinrichtung bezeichnet, mittels derer gewählt werden kann, ob oder ob nicht bis auf weiteres wiederholt/periodisch die Alarmrücksetzbenachrichtigung 31 ausgesendet wird. Es kann dann letztendlich mittels dieses Schalters bestimmt werden, ob die peripheren Komponenten als alarmspeichernde Komponenten (Alarmrücksetzbenachrichtigung 31 aus) oder als quasi-selbstrückstellende Komponenten (Alarmrücksetzbenachrichtigung 31 an) arbeiten. Die Wähleinrichtung 42a kann ein mechanischer oder elektronisch betätigbarer Schalter sein, mittels dessen der eine oder der andere Zustand gewählt werden kann. Ein elektronischer Schalter kann mit einem beschreibbaren Register zusammenwirken, das die gewünschte Schaltinformation hält. Das Betätigen des Schalters erfolgt mindestens einmal beim Verbau der Komponente, wenn insoweit über die Systemauslegung zu entscheiden ist.
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Mit dem beschriebenen wiederholten Aussenden von Alarmrücksetzbenachrichtigungen 31 kann demnach ein alarmspeichernd ausgebildetes Gerät näherungsweise wie ein alarmrücksetzendes Gerät betrieben werden bzw. in einen solchen Betriebszustand versetzt werden. Die Alarmspeicherung findet zwar prinzipiell statt, ist aber systematisch begrenzt auf maximal die Dauer bis zum Eintreffen des nächstens Alarmrücksetzsignals 31. Soweit es periodisch ist, ist also die Maximaldauer der Alarmspeicherung die Periodendauer t2 des Rücksetzsignals 31. Nimmt man eine Periodendauer von beispielsweise 60 Sekunden an, ist die maximale Setzdauer eines Alarmzustands 60 s, und die mittlere Setzdauer des Alarmzustands wird bei statistischer Verteilung die Dauer t2/2 sein, im Beispiel 30 s.
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Als Betriebsverfahren einer Feststellanlage ausgedrückt versendet eine zentrale Drahtloskomponente wiederholt und vorzugsweise periodisch Alarmrücksetzbenachrichtigungen 31 an gekoppelte alarmspeichernde periphere Drahtloskomponenten. Dies kann zusammen mit anderen Nachrichten an die peripheren Drahtloskomponenten geschehen. Abhängig vom internen Zustand der peripheren Komponente werden dort die Alarmrücksetzbenachrichtigungen verwertet. Ggf. führen sie zum Zurücksetzen eines Alarmzustands.
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Es können dann selbstrückstellende und alarmspeichernde Funkperipheriekomponenten in gleicher Weise hergestellt werden. Ihre Betriebsweise wird durch die von der Zentraleinheit gesandten Signale bestimmt. Wenn wiederholt/periodisch ausgesendete Alarmrücksetzbenachrichtigungen 31 erzeugt werden, erfolgt der Betrieb des Peripheriegerätes nach Art eines selbstrückstellenden Geräts. Dies kann häufig in Feststellanlagen zum Einsatz kommen. Bei Drahtloskomponenten ist es wünschenswert, Energie verbrauchende Prozesse möglichst einzuschränken, um begrenzte Energiequellen (Batterie) nicht unnötig zu belasten. Ein gesetzter und nicht zurückgesetzter Alarmzustand führt aber zu erhöhtem Energieverbrauch, sei es durch zu betreibende Anzeigen oder wegen anderer implementierter Maßnahmen. Es ist deshalb grundsätzlich wünschenswert, den Einsatz von alarmspeichernden Peripheriegeräten nicht unnötig vorzusehen und mögliche Alarmzustände möglichst kurz zu halten, was durch das beschriebene Vorgehen erreicht werden kann.
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Wenn die Alarmrücksetzbenachrichtigung 31 nicht wiederholt/periodisch ausgesendet wird, erfolgt der Betrieb des Peripheriegeräts nach Art eines alarmspeichernden Geräts, bei dem der Alarmzustand erst nach Empfang eines eigens ausgesendeten Impulses oder sonstiger Maßnahmen zurückgesetzt wird. Dies ist eine Anwendung, die für Brandmeldeanlagen gewählt werden kann.
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Merkmale in dieser Beschreibung sollen auch dann als miteinander kombinierbar angesehen werden, wenn ihre Kombination nicht ausdrücklich beschrieben ist, soweit sie technisch möglich ist. Merkmale, die in einem gewissen Kontext, Patentanspruch, einer Figur oder einer Ausführungsform beschrieben sind, sollen auch als daraus heraus lösbar und mit anderen Kontexten, Patentansprüchen, Figuren oder Ausführungsformen kombinierbar verstanden werden, soweit dies technisch möglich ist. Darlegungen von Verfahrensschritten sollen auch als Darlegung von diese Verfahrensschritte implementierenden Komponenten verstanden werden, und umgekehrt.
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Bezugszeichenliste
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- 11
- erste Nachricht
- 12
- zweite Nachricht
- 21
- Alarmbedingung
- 22a
- selbstrückstellender Alarmzustand
- 22b
- gespeicherter Alarmzustand
- 23
- Rücksetzsignal
- 31
- Alarmrücksetzbenachrichtigung
- 40
- zentrale Drahtloskomponente
- 41
- Anschluss
- 42
- Steuerung
- 42a
- Wähleinrichtung
- 43
- erste Funkschnittstelle
- 43a
- Antenne
- 43b
- Modulator
- 43c
- Oszillator
- 44
- periphere Drahtloskomponente, Handauslösetaster, Brandmelder
- 100
- Brandschutz-Feststellanlage
- 112
- drahtloser Brandmelder
- 114
- drahtloser Handauslösetaster
- 116
- Energieversorgung
- 118
- Steuer- und/oder Auswerteeinrichtung
- 120
- Feststelleinrichtung
- 124
- Zusatzmodul
- 126
- Kommunikationsschnittstelle
- 128
- Widerstandssimulationsmittel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014225297 B4 [0002]