DE102014220474A1 - Lehnenversteller für einen Sitz und Fahrzeugsitz - Google Patents

Lehnenversteller für einen Sitz und Fahrzeugsitz Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Lehnenversteller (4) für einen Sitz, welcher eine relativ zu einem Sitzteil (2) mittels eines Beschlags (5) verstellbare Lehne (1) umfasst und längsverschieblich angeordnet ist. Erfindungsgemäß betätigt bei einer Verlagerung der Lehne (1) von einer Sitzposition (P1) in eine Einsteigeposition (P2) eine Getriebeeinheit (9) ein Zugelement (7) derart, dass dieses einen Schienenversteller (10.1) entriegelt und bei umgekehrter Verlagerung der Lehne (1) verriegelt.
Weiterhin betrifft die Erfindung einen Fahrzeugsitz umfassend einen solchen Lehnenversteller (4).

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Lehnenversteller für einen Sitz, welcher eine relativ zu einem Sitzteil mittels eines Beschlags verstellbare Lehne umfasst und längsverschieblich angeordnet ist.
  • Weiterhin betrifft die Erfindung einen Fahrzeugsitz umfassend einen solchen Lehnenversteller.
  • Im Stand der Technik sind verschiedene Lehnenversteller mit Easy-Entry-Funktionen bekannt, welche einen erleichterten Einstieg in eine dahinterliegende, beispielsweise zweite Sitzreihe eines Fahrzeuges, ermöglichen. Die Easy-Entry-Funktion ist durch einen Betätigungs- oder Entriegelungshebel, welcher üblicherweise an einer Sitzlehne des Fahrzeugsitzes angeordnet ist, betätigbar, wodurch die Sitzlehne des Fahrzeugsitzes aus einem Einstiegsbereich schwenkt. Ist der Sitz auf Schienen angeordnet, kann der Fahrzeugsitz bei Betätigung des Betätigungs- oder Entriegelungshebels zusätzlich oder alternativ in Fahrtrichtung aus dem Einstiegsbereich heraus verschiebbar sein.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen verbesserten Lehnenversteller für einen Sitz sowie einen Fahrzeugsitz mit einem solchen Lehnenversteller anzugeben.
  • Hinsichtlich des Lehnenverstellers wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale und hinsichtlich des Fahrzeugsitzes durch die in Anspruch 9 angegebenen Merkmale gelöst.
  • Der Lehnenversteller ist für einen Sitz vorgesehen, welcher eine relativ zu einem Sitzteil mittels eines Beschlags verstellbare Lehne umfasst und längsverschieblich angeordnet ist. Erfindungsgemäß betätigt bei einer Verlagerung der Lehne von einer Sitzposition in eine Einsteigeposition eine Getriebeeinheit ein Zugelement derart, dass dieses einen Schienenversteller entriegelt und bei umgekehrter Verlagerung der Lehne verriegelt.
  • Dabei ist das Zugelement einerseits am Betätigungshebel angelenkt und andererseits am gegenüberliegenden beschlagsseitigen Ende an der Getriebeeinheit angelenkt.
  • Die Getriebeeinheit ist insbesondere eine zweigliedrige Koppeleinheit, welche eine Wippe und eine Koppel umfasst. Die Wippe ist drehbar auf einem sitzteilseitigen Beschlagteil gelagert. Die Koppel ist mit einem Ende drehbar an einem lehnenseitigen Beschlagteil angelenkt und am gegenüberliegenden Ende an der Wippe angelenkt. Das Zugelement verbindet die Wippe mit einem Schienenentriegelungsmechanismus.
  • Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass eine herkömmliche konturgesteuerte Betätigung des Zugelements vermieden ist und somit eine Kontaktsteuerung und daraus resultierende mechanische Beanspruchungen vermieden sind. Durch die Ausbildung der Getriebeeinheit mit Koppel und Wippfunktion ist die Zugbetätigung, insbesondere die Bowdenzugbetätigung, deutlich verbessert.
  • Durch eine gegenüber dem Stand der Technik geringe Baugröße des Lehnenverstellers ist ein Abstand zwischen einem Nutzer des Sitzes und dem Lehnenversteller signifikant vergrößert und in vorteilhafter Weise ein Sitzkomfort und/oder eine durch eine Kollision verursachte Verletzungsgefahr verringert.
  • In einer Weiterbildung des Lehnenverstellers betätigt bei einer Verlagerung der Lehne von der Einsteigeposition in eine Ladebodenposition die Getriebeeinheit das Zugelement derart, dass dieses den Schienenversteller verriegelt und bei umgekehrter Verlagerung der Lehne entriegelt.
  • Somit ist in der Ladebodenposition sichergestellt, dass eine Verschiebung des zusammengeklappten Sitzes verhindert ist. Bei Verlagerung der Lehne von der Ladebodenposition in die Einsteigeposition wird das Verschieben des Sitzes ermöglicht, wodurch einem Nutzer ein Vorteil entsteht und keine weiteren Betätigungselemente zu betätigen sind, um den Sitz in die Einsteigeposition zu klappen.
  • Eine andere Weiterbildung des Lehnenverstellers sieht vor, dass die Getriebeeinheit mehrteilig ausgebildet ist und zumindest eine Wippe und eine Koppel umfasst. Die Wippe und die Koppel sind in der Herstellung gegenüber dem Stand der Technik kostengünstig und weisen besonders geringe Abmessungen auf, wobei eine Platzersparnis und eine Kostenersparnis erzielt werden.
  • Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Lehnenverstellers ist die Getriebeeinheit zweiteilig ausgebildet und umfasst zumindest die eine Wippe und die eine Koppel. Mittels der zweiteiligen Ausbildung der Getriebeeinheit ist eine Bauteilreduzierung ermöglicht.
  • Eine Ausgestaltung des Lehnenverstellers sieht vor, dass die Wippe an einem am Sitzteil angeordneten Beschlagunterteil drehbar gelagert ist und die Koppel an einem Ende drehbar an einem lehnenseitigen Beschlagoberteil angelenkt und am gegenüberliegenden Ende drehbar an der Wippe angelenkt ist. Durch eine Drehbeweglichkeit der Getriebekomponenten wird eine durch eine Drehbewegung der Lehne erzeugte Kraft mittels der Koppel und der Wippe an den Schienenversteller übertragen. Dabei kehrt bei Überschreiten eines Umkehrpunktes der Getriebeeinheit in der Einsteigeposition die Wippe ihre Drehrichtung um und die Kraftübertragung wird verringert, was in vorteilhafter Weise eine Verriegelung des Schienenverstellers zur Folge hat.
  • In einer weiteren Ausgestaltung des Lehnenverstellers ist das Zugelement ein Bowdenzug. Somit kann ein Bauraum nahezu unabhängig von dem Zugelement im Bereich des Lehnenverstellers gestaltet werden, da das Zugelement eine hohe Flexibilität aufweist und funktionssicher um andere, in diesem Bereich angeordnete Komponenten herum angeordnet werden kann.
  • In einer anderen Ausgestaltung des Lehnenverstellers ist der Beschlag ein Dreh- oder Rastbeschlag ist, mittels derer gegenüber anderen Beschlagarten besonders geringe Einbaumaße und eine hohe Variabilität einer Anbindung an den Sitz realisierbar sind.
  • Gemäß einer Weiterbildung des Lehnenverstellers weist die Koppel im Verbindungsbereich zum Beschlagoberteil ein Langloch auf. Aufgrund des Langlochs am beschlagseitigen Ende der Koppel wird der Lehnenversteller und somit die Getriebeeinheit bei einer Sitzverstellung im Bereich der Sitzposition, also ohne diese zu verlassen, nicht betätigt. Darüber hinaus dient das Langloch bei der Montage des Lehnenverstellers als Toleranzausgleich. Im Beschlag ist ein Endanschlag integriert, der ein weiteres Abklappen der Lehne gegenüber der Ladenbodenposition verhindert. Das Langloch verhindert, dass die Getriebeeinheit eine Funktion des Endanschlags übernimmt.
  • Ein Fahrzeugsitz umfasst erfindungsgemäß zumindest einen solchen Lehnenversteller, wobei eine gegenüber dem Stand der Technik geringe Abmessung des Fahrzeugsitzes im Bereich des Lehnenverstellers realisierbar ist und der Abstand zwischen dem Nutzer des Fahrzeugsitzes und dem Lehnenversteller signifikant vergrößert und in vorteilhafter Weise ein Sitzkomfort und/oder eine durch eine Kollision verursachte Verletzungsgefahr verringert ist.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand von Zeichnungen erläutert. Dabei zeigen:
  • 1 schematisch in Seitenansicht einen erfindungsgemäßen Lehnenversteller und
  • 2A bis 2C schematisch in Seitenansicht den erfindungsgemäßen Lehnenversteller in verschiedenen Zustandspositionen.
  • Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
  • 1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel für eine Lehne 1, die relativ zu einem Sitzteil 2 in eine Design- oder Sitzposition P1 gestellt ist. Die Lehne 1 und das Sitzteil 2 sind Komponenten eines Sitzes 3, insbesondere eines Fahrzeugsitzes, welcher auf Schienen 10 angeordnet ist und mittels eines Schienenverstellers 10.1 ver- oder entriegelbar ist, so dass der Sitz 3 in Fahrtrichtung auf den Schienen 10 verschiebbar ist.
  • 1 und 2A zeigen die Lehne 1 in der Sitzposition P1, wohingegen die 2B die Lehne 1 in einer nach vorne geneigten Position P2, beispielsweise in einer Easy-Entry-Position, zeigt, in welcher die Lehne 1 um ca. +35° gegenüber der Sitzposition P1 in 1 geneigt ist. 2C zeigt die Lehne 1 in einer aus dem Sitzbereich hinaus weiter nach vorne geneigten Ladebodenposition P3, in welcher die Lehne 1 beispielweise um ca. 98° gegenüber der Sitzposition P1 in 1 geneigt ist.
  • Der Sitz 3 umfasst zur Lehnenverstellung einen Lehnenversteller 4, der zumindest einen Beschlag 5 aufweist, der in nicht näher dargestellter Art und Weise mit einem gegenüberliegenden Drehlager mittels einer Übertragungsstange 6 verbunden ist. Alternativ kann der Sitz 3 in nicht näher dargestellter Art und Weise zwei Beschläge 5 aufweisen, die über die Übertragungsstange 6 verbunden sind.
  • Die Anordnung des Sitzes 3 im Fahrzeug definiert dabei das nachfolgend verwendete Koordinatensystem umfassend eine Hochachse z, eine Längsachse x und eine Querachse y, wobei die Hochachse z parallel zur Fahrzeughochausrichtung, die Längsachse x parallel zur Fahrzeuglängsausrichtung und die Querachse y parallel zur Fahrzeugquerausrichtung ist.
  • Der Sitz 3 ist beispielsweise ein Vordersitz oder ein Fahrzeugsitz einer hinteren, beispielsweise einer zweiten Sitzreihe für ein Fahrzeug und ist auf Schienen 10 anordenbar, wodurch der Sitz 3 in Längsrichtung des Fahrzeuges verschiebbar ist.
  • Um einen Einstieg in einen Fondbereich oder eine hintere Sitzreihe des Fahrzeuges zu vereinfachen, weist der Sitz 3 eine mittels des/der Beschlags/Beschläge 5 realisierbare Easy-Entry-Funktion auf.
  • Bei der Easy-Entry-Funktion handelt es sich um eine Einstiegshilfe, die einen vergrößerten und somit bequemeren Zugang zu dem Fondbereich, insbesondere eines zweitürigen Fahrzeuges oder in eine hintere Sitzreihe eines mehrtürigen Fahrzeuges, ermöglicht. Mittels der Easy-Entry-Funktion wird der Sitz 3 auf den Schienen 10 in Fahrtrichtung verschoben, um den Einstiegsbereich zu vergrößern, wobei gleichzeitig die Lehne 1 des Sitzes 3 nach vorne geklappt wird. Dabei ist ein Schwenkbereich der Lehne 1 bei ausgelöster Easy-Entry-Funktion begrenzt, z. B. bis zu 35° nach vorn in eine Easy-Entry-Position begrenzt.
  • Darüber hinaus kann die Lehne 1 in eine weitere Komfortposition, insbesondere in die Ladebodenposition P3, mittels einer erweiterten Komfortfunktion geschwenkt werden. In dieser Ladebodenposition P3 oder Tischposition ist die Lehne 1 im Wesentlichen parallel zum Sitzteil 2 anordenbar, wie in 2C gezeigt.
  • Die Lehne 1 ist um eine Schwenkachse S schwenkbar, die in Richtung der Querausdehnung des Fahrzeuges verläuft. Das Schwenken der Lehne 1 ist durch Betätigen eines nicht dargestellten Betätigungshebels auslösbar. Der Betätigungshebel ist beispielsweise nur an einer Seite des Sitzes 3 vorgesehen.
  • Der Beschlag 5 ist aus einem Beschlagoberteil 5.1 und einem Beschlagunterteil 5.2 gebildet. Das Beschlagoberteil 5.1 ist lehnenfest an der Lehne 1 befestigt und das Beschlagunterteil 5.2 ist unterbaufest, beispielsweise am Fahrzeugboden, befestigt. Der Beschlag 5 ist derart ausgebildet, dass bei einer Entriegelung eine Drehbewegung relativ zwischen dem Beschlagoberteil 5.1 und dem Beschlagunterteil 5.2 bei einer Neigungsverstellung der Lehne 1 relativ zum Sitzteil 2 erfolgt.
  • Die an jeder Seite der Lehne 1 angeordneten Beschläge 5 oder der einseitige Beschlag 5 mit dem gegenüberliegenden Drehlager sind bzw. ist über die Übertragungsstange 6 in Form einer gekröpften Übertragungsstange 6 oder eines Rohres miteinander gekoppelt, so dass eine Arretierung der Lehne 1 beidseitig aufhebbar ist, um dieselbe schwenken zu können. Dabei ist der jeweilige Beschlag 5 an dem jeweiligen Ende der Übertragungsstange 6 formschlüssig befestigt.
  • Zur Entriegelung des Schienenverstellers 10.1 ist ein Zugelement 7, insbesondere ein Bowdenzug, vorgesehen, welches zumindest ein Gegenlager 8 umfasst. Mittels dieser Entriegelung ist ein Verschieben des Sitzes 3 auf den Schienen 10 in Richtung der Längsachse x möglich.
  • Alternativ ist das Zugelement 7 in einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel eine Koppelstange.
  • Das Zugelement 7 ist am beschlagsseitigen Ende an der Getriebeeinheit 9 angelenkt.
  • Das Zugelement 7 ist mittels der Getriebeeinheit 9 mit dem Beschlag 5 verbunden. Dabei ist die Getriebeeinheit 9 als eine mehrteilige Koppeleinheit, insbesondere zweiteilige (wie dargestellt) oder dreiteilige (nicht dargestellt), ausgebildet und umfasst zumindest eine Wippe 9.1 und eine Koppel 9.2. Die Wippe 9.1 ist drehbar auf dem Beschlagunterteil 5.2 gelagert und weist rechts und links dieser Lagerung jeweils einen Hebelarm 9.1.1, 9.1.2 auf.
  • Der rechte Hebelarm 9.1.1 weist eine Öse auf, in welche ein Ende des als Bowdenzug ausgebildeten Zugelements 7 eingehängt wird. Der linke Hebelarm 9.1.2 weist einen die Koppel 9.2 aufnehmenden Bolzen 9.1.3 auf, welcher eine Drehbewegung der Koppel 9.2 zulässt.
  • Die Getriebeeinheit 9 ist eine zweigliedrige Koppeleinheit, welche die Wippe 9.1 und eine Koppel 9.2 umfasst. Die Wippe 9.1 ist drehbar auf dem Beschlagunterteil 5.2 gelagert. Die Koppel 9.2 ist mit einem Ende drehbar an dem Beschlagoberteil 5.1 angelenkt und am gegenüberliegenden Ende an der Wippe 9.1 angelenkt. Das Zugelement 7 zur Entriegelung, insbesondere Schienenentriegelung, verbindet die Wippe 9.1 mit dem Schienenversteller 10.1.
  • In einer möglichen Ausführungsform ist die Wippe 9.1 zur Entklapperung des Lehnenverstellers 4 federbelastet.
  • 2A bis 2C zeigen den Klapp- oder Verstellmechanismus des Lehnenverstellers 4 mit der Lehne 1 in den verschiedenen Positionen P1 bis P3.
  • 2A zeigt den Sitz 3 in der Sitzposition P1. Bei Betätigung des Betätigungshebels wird der Beschlag 5 gemäß Pfeil F1 entriegelt, so dass die Lehne 1 von der Sitzposition P1 in die Einsteigeposition P2 schwenkbar ist. Dabei verlagert sich die Koppel 9.2 gemäß Pfeil F2 nach unten, wodurch die Wippe 9.1 gegen den Uhrzeigersinn gemäß Pfeil F3 gedreht wird. Der rechte Hebelarm der Wippe 9.1 übt eine Kraft auf das Zugelement 7 gemäß dem Pfeil F4 aus, wobei dieses den Schienenversteller 10.1 entriegelt und somit eine Verschiebung des Sitzes 3 auf den Schienen 10 in Fahrzeugrichtung möglich ist.
  • 2B zeigt den Sitz 3 in der Einsteigeposition P2. Die Getriebeeinheit 9 weist in der Einsteigeposition P2 einen Umkehrpunkt U auf, wobei die Koppel 9.2 im Wesentlichen senkrecht angeordnet ist und somit das Zugelement 7 maximal auslenkt. Wird die Lehne 1 in die Sitzposition P1 oder in die Ladebodenposition P3 geschwenkt, verlagert sich die Koppel 9.2 aus der senkrechten Lage heraus und die Auslenkung des Zugelements 7 verringert sich.
  • In dieser Stellung, der Position P2, der Easy-Entry-Stellung, erreicht die Getriebeeinheit 9 (auch Koppelmechanismus genannt) ihren Umkehrpunkt U (siehe 2B).
  • 2C zeigt den Sitz 3 in der Ladebodenposition P3. Die Lehne 1 ist im Wesentlichen parallel zum Sitzteil 2 angeklappt, wobei die Koppel 9.2 derart über den Umlenkpunkt U hinaus verlagert wurde, dass sich die Drehrichtung der Wippe 9.1 umgekehrt hat, wobei sich diese im Uhrzeigersinn gedreht hat und somit eine Auslenkung des Zugelements 7 verringert wurde. Das Zugelement 7 übt keine Kraft auf den Schienenversteller 10.1 aus, so dass dieser verriegelt ist und eine Verschiebung des Sitzes 3 verhindert ist.
  • Wird die Lehne 1 weiter in die Ladebodenposition P3 (auch Flat-Floor-Stellung genannt) abgeklappt (siehe 2C), wird die Drehrichtung der Wippe 9.1 umgekehrt und im Uhrzeigersinn durch die Federvorspannung im Schienenentriegelungsmechanismus über das Zugelement 7 (den Bowdenzug) in seine Ausgangsposition zurückgezogen. In dieser Position sind die Schienen 10 wieder verriegelt (siehe 2C).
  • Wie in allen Figuren gezeigt, weist die Koppel 9.2 im Verbindungsbereich zum Beschlagoberteil 5.1 ein Langloch 9.3 auf, welches mehrere Funktionen erfüllt:
    Aufgrund des Langlochs 9.3 wird der Lehnenversteller 4 und somit der Koppelmechanismus im Komfortbereich, insbesondere in einer der Sitzpositionen P1, nicht betätigt. Darüber hinaus dient das Langloch 9.3 bei der Montage des Lehnenverstellers 4 als Toleranzausgleich. Im Beschlag 5 ist ein Endanschlag in nicht näher dargestellter Art und Weise integriert, der ein weiteres Abklappen der Lehne 1 gegenüber der Ladenbodenposition P3 verhindert. Das Langloch 9.3 verhindert, dass der Koppelmechanismus die Funktion des Endanschlags übernimmt.
  • Bezugszeichenliste
    • 1
    Lehne
    2
    Sitzteil
    3
    Sitz
    4
    Lehnenversteller
    5
    Beschlag
    5.1
    Beschlagoberteil
    5.2
    Beschlagunterteil
    6
    Übertragungsstange
    7
    Zugelement
    8
    Gegenlager
    9
    Getriebeeinheit
    9.1
    Wippe
    9.1.1
    Rechter Hebelarm
    9.1.2
    Linker Hebelarm
    9.1.3
    Bolzen
    9.2
    Koppel
    9.3
    Langloch
    10
    Schienen
    10.1
    Schienenversteller
    F1 bis F4
    Pfeil
    P1
    Sitzposition
    P2
    Einsteigeposition
    P3
    Ladebodenposition
    S
    Schwenkachse
    U
    Umkehrpunkt
    x
    Längsachse
    y
    Querachse
    z
    Hochachse

Claims (9)

  1. Lehnenversteller (4) für einen Sitz (3), welcher eine relativ zu einem Sitzteil (2) mittels eines Beschlags (5) verstellbare Lehne (1) umfasst und längsverschieblich angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Verlagerung der Lehne (1) von einer Sitzposition (P1) in eine Einsteigeposition (P2) eine Getriebeeinheit (9) ein Zugelement (7) derart betätigt, dass dieses einen Schienenversteller (10.1) entriegelt und bei umgekehrter Verlagerung der Lehne (1) verriegelt.
  2. Lehnenversteller (4) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Verlagerung der Lehne (1) von der Einsteigeposition (P2) in eine Ladebodenposition (P3) die Getriebeeinheit (9) das Zugelement (7) derart betätigt, dass dieses den Schienenversteller (10.1) verriegelt und bei umgekehrter Verlagerung der Lehne (1) entriegelt.
  3. Lehnenversteller (4) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Getriebeeinheit (9) mehrteilig ausgebildet ist.
  4. Lehnenversteller (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Getriebeeinheit (9) zweiteilig ausgebildet ist und zumindest eine Wippe (9.1) und eine Koppel (9.2) umfasst.
  5. Lehnenversteller (4) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Wippe (9.1) an einem am Sitzteil (2) angeordneten Beschlagunterteil (5.2) drehbar gelagert ist und die Koppel (9.2) an einem Ende drehbar an einem lehnenseitigen Beschlagoberteil (5.1) angelenkt und am gegenüberliegenden Ende drehbar an der Wippe (9.1) angelenkt ist.
  6. Lehnenversteller (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugelement (7) ein Bowdenzug ist.
  7. Lehnenversteller (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschlag (5) ein Dreh- oder Rastbeschlag ist.
  8. Lehnenversteller (4) nach den Ansprüchen 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppel (9.2) im Verbindungsbereich zum Beschlagoberteil (5.1) ein Langloch (9.3) aufweist.
  9. Sitz, umfassend zumindest einen Lehnenversteller (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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