DE102014217567A1

DE102014217567A1 - Verfahren und Server zum Kartieren eines Parkplatzes

Info

Publication number: DE102014217567A1
Application number: DE102014217567.4A
Authority: DE
Inventors: Manuel Maier
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 2014-09-03
Filing date: 2014-09-03
Publication date: 2016-03-03

Abstract

Die Erfindung stellt ein Verfahren zum Kartieren eines Parkplatzes mit den folgenden Merkmalen bereit: Ein Server (28) empfängt von einem Fahrzeug (24) über ein Rechnernetz (26) eine ortsbezogene Meldung (14) eines potenziellen Parkplatzes; der Server (28) plausibilisiert (16) den potenziellen Parkplatz; und der Server (28) kartiert (18) den plausibilisierten Parkplatz. Die Erfindung stellt ferner einen entsprechenden Server, ein entsprechendes Computerprogramm sowie ein entsprechendes Speichermedium bereit.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kartieren eines Parkplatzes. Die vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus einen entsprechenden Server, ein entsprechendes Computerprogramm sowie ein entsprechendes Speichermedium.
Stand der Technik
Parkplätze zählen zu den Anlagen des ruhenden Verkehrs und dienen bekanntermaßen als Abstellfläche für Fahrzeuge. Öffentliche Parkplätze sind ein wichtiger Bestandteil der Verkehrsinfrastruktur. Ihre Anlage fällt in den Aufgabenbereich der Verkehrsplanung, die Benutzung wird – sofern es sich nicht um Privatgrund handelt – in zahlreichen Staaten durch Straßenverkehrsordnungen geregelt. Die Suche nach öffentlichen Parkplätzen verursacht Kosten, Gesundheitsschäden, Umweltschäden und Zeitverlust.
Zur Abhilfe schlägt EP 2136346 A2 ein Parkleitsystem zur Navigation eines parkplatzsuchenden Fahrzeugs zu einem freien Parkplatz vor, bei dem Informationen über verfügbare, freie Parkplätze durch andere im Verkehr befindliche Fahrzeuge zunächst ausgeforscht werden, welche dann diese Informationen direkt dem parkplatzsuchenden Fahrzeug oder indirekt über eine Zentrale dem parkplatzsuchenden Fahrzeug übermitteln.
Offenbarung der Erfindung
Die Erfindung stellt ein Verfahren zum Kartieren eines Parkplatzes, einen entsprechenden Server, ein entsprechendes Computerprogramm sowie ein entsprechendes Speichermedium gemäß den unabhängigen Ansprüchen bereit.
Ein Vorzug dieser Lösung liegt in der vorteilhaften Kombination des Telematik-Systems eines Einzelfahrzeugs mit den über ein Rechnernetz verfügbaren Verarbeitungsmöglichkeiten eines zentralen Servers. Erst die vorgeschlagene Plausibilisierung eines vom Fahrzeug gemeldeten potenziellen Parkplatzes durch den besagten Server erlaubt dabei die Verifizierung der Meldung und somit letztlich die Validierung des Parkplatzes.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben. So kann das Fahrzeug den potenziellen Parkplatz vor dessen Meldung anhand einer Geschwindigkeit, einer Beschleunigung, einer Drehzahl, eines Lenkwinkels, einer Gaspedalstellung, der Schaltstellung eines Zündschlosses oder anderer geeigneter Zustandsgrößen des Fahrzeuges erkennen. Eine solche Herangehensweise ermöglicht den Verzicht auf Ultraschall- oder anderweitige Sensorik am Fahrzeug selbst wie auch in der Infrastruktur, etwa in Gestalt von Kameras oder Bodensensoren.
Vorzugsweise unterscheidet das Fahrzeug bei der Erkennung des potenziellen Parkplatzes dabei zwischen einer möglichen Quer- und Längsausrichtung des Parkplatzes in Bezug auf die Fahrbahn. Die Meldung des potenziellen Parkplatzes kann in diesem Fall zugleich dessen Orientierung umfassen und den Kartenbestand des Servers somit um diese wichtige Einzelheit bereichern.
Die Orientierung des Fahrzeuges im oben beschriebenen Sinne lässt sich beispielsweise anhand von dessen Beschleunigung, Drehzahl oder des Lenkwinkels bestimmen. Da sämtliche dieser Zustandsgrößen auch zur Erkennung des Parkplatzes selbst herangezogen werden können, erlaubt dieser Ansatz die besonders kostengünstige Realisierung eines entsprechenden Verfahrens.
Hinsichtlich der Plausibilisierung des potenziellen Parkplatzes empfiehlt es sich seitens des Servers, die Meldung des potenziellen Parkplatzes zunächst vorläufig aufzuzeichnen und erst dann zu plausibilisieren, wenn weitere Fahrzeuge dem Server den potenziellen Parkplatz melden. Die Zuverlässigkeit des Verfahrens lässt sich durch eine solche Einbeziehung weiterer Fahrzeuge beträchtlich erhöhen.
Die Datenbasis des Servers kann zusätzlich aufgewertet werden, wenn das Fahrzeug dem Server im Rahmen der Meldung des potenziellen Parkplatzes ferner meldet, ob es den potenziellen Parkplatz augenblicklich belegt oder freigibt. Der Server wird so in die Lage versetzt, den kartierten Parkplatz abhängig von der Meldung als belegt oder frei zu kennzeichnen.
Den vollen Nutzen aus einer solchermaßen angereicherten Kartierung zieht ein erweitertes Verfahren, in welcher der Server den kartierten und gekennzeichneten Parkplatz einem mobilen Endgerät meldet, das den Parkplatz somit bedarfsweise einem Nutzer des Endgerätes anzeigen kann. Selbst eine gezielte Suche nach freien oder belegten Parkplätzen wird auf diese Weise ortsunabhängig ermöglicht.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
Die einzige Figur setzt die Schritte eines Verfahrens gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in Beziehung zu möglichen Akteuren des Verfahrens.
Ausführungsformen der Erfindung
Die Figur illustriert schematisch den Ablauf eines Verfahrens 10 zum Kartieren eines Parkplatzes, welches einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung entspricht. Als Hauptakteur mag dabei ein mit einem maschinenlesbaren Speichermedium ausgestatteter Server 28 gelten, der über ein – zeichnerisch durch eine Wolke versinnbildlichtes – Rechnernetz 26, etwas das Internet, mit einer Vielzahl von Fahrzeugen 24 im Austausch steht. Aus Gründen der Vereinfachung gibt die Abbildung dabei exemplarisch lediglich eines dieser Fahrzeuge 24 wieder.
Zum besagten Zweck sind die Fahrzeuge 24 mit geeigneten Telematik-Einheiten (connectivity and control units, CCUs) ausgerüstet, mittels derer Zustandsgrößen wie die Geschwindigkeit, Beschleunigung, Drehzahl, Gaspedalstellung, Schaltstellung des Zündschlosses oder der Lenkwinkel des jeweiligen Fahrzeuges 24 erfasst werden können. Anhand dieser Größen nehmen die Fahrzeuge 24 eine Erkennung 12 potenzieller Parkplätze vor und unterscheiden – unter besonderer Berücksichtigung von Beschleunigung, Drehzahl und Lenkwinkel des Fahrzeuges 24 – deren fahrtrichtungsbezogene Orientierung.
Die Fahrzeuge 24 erstatten dem Server 28 sodann über das Rechnernetz 26 Meldung 14 hinsichtlich der potenziellen Parkplätze sowie deren jeweilige Orientierung und signalisieren, ob sie den jeweils gemeldeten Parkplatz belegen oder freigeben. Ein auf dem Speichermedium des Servers 28 gespeichertes Computerprogramm zeichnet die jeweilige Meldung 14 vorläufig auf, plausibilisiert und kartiert den betreffenden Parkplatz jedoch erst, sobald weitere Fahrzeuge 24 durch ihre Meldungen 14 dessen Existenz bestätigen und einen denkbaren Privatbesitz unwahrscheinlich erscheinen lassen. Ein Ortsbezug der einzelnen Meldungen 14 wird dabei etwa durch eine mittels eines globalen Navigationssatellitensystems wie des verbreiteten GPS bestimmte Positionsangabe hergestellt, welche von den einzelnen Meldungen 14 umfasst ist.
Solchermaßen kartierte Parkplätze kennzeichnet der Server 28 in Abhängigkeit von den eingehenden Meldungen 14 ferner dahingehend, ob es sich um gegenwärtig belegte oder freie Parkplätze handelt. Diese Kennzeichnungen übermittelt der Server 28 gemeinsam mit den Positionsangaben der kartierten Parkplätze an mobile Endgeräte 30 – beispielsweise Smartphones – einzelner Nutzer, wo sie mittels geeigneter Suchabfragen bedarfsweise abgerufen werden können.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

EP 2136346 A2 [0003]

Claims

Verfahren (10) zum Kartieren eines Parkplatzes, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: – ein Server (28) empfängt von einem Fahrzeug (24) über ein Rechnernetz (26) eine ortsbezogene Meldung (14) eines potenziellen Parkplatzes, – der Server (28) plausibilisiert (16) den potenziellen Parkplatz und – der Server (28) kartiert (18) den plausibilisierten Parkplatz.
Verfahren (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeug (24) den potenziellen Parkplatz vor dessen Meldung (14) anhand zumindest einer der folgenden Zustandsgrößen des Fahrzeuges (24) erkennt (12): – einer Geschwindigkeit, – einer Beschleunigung, – einer Drehzahl, – eines Lenkwinkels, – einer Gaspedalstellung oder – einer Schaltstellung eines Zündschlosses.
Verfahren (10) nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: – das Fahrzeug (24) unterscheidet ferner eine fahrtrichtungsbezogene Orientierung des potenziellen Parkplatzes, wenn es diesen erkennt (12), und – die Meldung (14) des potenziellen Parkplatzes umfasst dessen Orientierung.
Verfahren (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeug (24) die Orientierung anhand zumindest einer der folgenden unter den Zustandsgrößen des Fahrzeuges (24) unterscheidet: – der Beschleunigung, – der Drehzahl oder – des Lenkwinkels.
Verfahren (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: – der Server (28) zeichnet die Meldung des potenziellen Parkplatzes vorläufig auf und – der Server (28) plausibilisiert (16) den potenziellen Parkplatz erst, wenn weitere Fahrzeuge (24) dem Server (28) den potenziellen Parkplatz melden.
Verfahren (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: – wenn das Fahrzeug (24) dem Server (28) den potenziellen Parkplatz meldet, meldet das Fahrzeug (24) dem Server (28) ferner, ob es den potenziellen Parkplatz belegt oder freigibt und – der Server (28) kennzeichnet (20) den kartierten Parkplatz abhängig von der Meldung als belegt oder frei.
Verfahren (10) nach einem Anspruch 6, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: – der Server (28) meldet (22) den kartierten und gekennzeichneten Parkplatz einem mobilen Endgerät (30) und – das mobile Endgerät (30) zeigt den Parkplatz bedarfsweise an.
Server (28), insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: – Mittel zum Empfangen einer ortsbezogenen Meldung (14) eines potenziellen Parkplatzes von einem Fahrzeug (24) über ein Rechnernetz (26), – Mittel zum Plausibilisieren (16) des potenziellen Parkplatzes und – Mittel zum Kartieren (18) des plausibilisierten Parkplatzes.
Computerprogramm, welches dazu eingerichtet ist, alle Schritte eines Verfahrens (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 durchzuführen.
Maschinenlesbares Speichermedium mit einem darauf gespeicherten Computerprogramm nach Anspruch 9.