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Die Erfindung betrifft einen Schwimmkörper zum Liegen und/oder Sitzen. Ganz allgemein beschäftigt sich die Erfindung mit einem Schwimmkörper, der wie ein Möbel verwendet wird, nämlich zum Liegen und/oder Sitzen. Bekannte Schwimmkörper dieser Art sind beispielsweise Luftmatzen jeglicher Form, Größe und Gestaltung. Andere bekannte Schwimmkörper, wie beispielsweise Schwimmgürtel, Schwimmflügel, Schwimmbretter oder Schwimmnudeln eignen sich zwar gut als Schwimmhilfe, werden jedoch nicht als eine Art Möbel zum Liegen und/oder Sitzen verwendet.
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Luftmatratzen sind aufblasbare Matratzen aus einem elastischen, luftdichten Stoff, meist PVC. Sie weisen einen oder mehrere Hohlräume bzw. Kammern auf, die miteinander in Verbindung stehen, so dass die gesamte Luftmatratze lediglich über ein, oder zumindest über wenige Ventile aufgeblasen und Luft abgelassen wird. Zum Aufblasen ist in der Regel ein Blasebalg oder eine Luftpumpe notwendig.
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Als besonders problemtisch erweist sich bei Luftmatratzen die äußerst hohe Empfindlichkeit ihrer Oberfläche und dadurch ihre kurze Nutzungsdauer. Regelmäßig muss sie nämlich repariert, insbesondere geflickt werden. Außerdem ist sie äußerst ungeeignet, um sie auch an Land auf den Boden zu legen und darauf zu liegen oder zu sitzen, da nämlich beispielsweise durch spitze Steinchen leicht Löcher entstehen können. Somit dient eine Luftmatratze nur als Liegemöglichkeit auf dem Wasser, an Land muss man einen Liegestuhl nutzen.
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Ein weiteres Problem bei Luftmatratzen ist der recht eingeschränkte Komfort. Ist die Luftmatratze nicht ausreichend aufgeblasen, so wird die Luft von den schweren Stellen des Körpers – meist dem Gesäß – verdrängt und hängt der Körper durch. Ist die Luftmatratze jedoch zu stark aufgeblasen, ist sie äußerst hart und unbequem. In beiden Fällen passt sich eine Luftmatratze jedenfalls nicht ausreichend der Körperform an.
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Auch eine Variation der Liege- und Sitzposition, beispielsweise ein Aufrechtsitzen, ist mit einer Luftmatratze nicht möglich.
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Des Weiteren sind Luftmatratzen aufgrund ihrer Oberflächenbeschaffenheit nicht feuchtigkeitsregulierend. In Kulen, in denen der Körper liegt oder sitzt, können sich Wasser und Schweiß ansammeln. Auch ist die Oberfläche meist äußerst rutschig, was den Liegekomfort abermals reduziert.
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Weiterhin problematisch bei Luftmatratzen ist der Umstand, dass sie stets entweder sehr mühsam mit dem Mund aufgeblasen oder eine Luftpumpe mitgeführt werden muss. Dies ist nicht nur bei erstmaligem Gebrauch oder nach dem Auslassen der Luft notwendig, sondern meist auch durch Luftverlust im Laufe der Verwendung.
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Luftmatratzen sind meist recht sperrig, weisen nämlich häufig die Größe einer kleineren Schlafmatratze auf, so dass sich eine Person mit dem gesamten Körper auf die Luftmatratze legen kann. Möchte man eine Luftmatratze verstauen oder transportieren, bspw. in einem Auto, ist es meist unumgänglich die Luft aus der Luftmatratze auszulassen, um nämlich die Luftmatratze zusammenzufalten. Für eine erneute Verwendung muss die Luftmatratze erneut mühsam aufgeblasen werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Schwimmkörper zum Liegen und/oder Sitzen derart auszugestalten, dass bei einem hohen Liege- und Sitzkomfort ebenso hohe Flexibilität sowie Robustheit gewährleistet werden.
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Voranstehende Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Danach weist der erfindungsgemäße Schwimmkörper mehrere Schwimmelemente, insbesondere Schwimmnudeln, auf, wobei die Schwimmelemente durch Verbindungsmittel derart miteinander verbindbar sind, dass sie eine Liege- und/oder Sitzfläche bilden.
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In erfindungsgemäßer Weise ist erkannt worden, dass es von ganz besonderem Vorteil ist, wenn der Schwimmkörper nicht etwa aus nur einem einzigen Schwimmelement, nämlich aus nur einer Luftmatratze mit miteinander verbunden Kammern, besteht, sondern mehrere Schwimmelemente aufweist. Durch die Verwendung unabhängiger Schwimmelemente wird die Problematik reduziert, dass bereits durch eine einzige Beschädigung der gesamte Schwimmkörper unbrauchbar ist. Wird etwa ein Schwimmelement beschädigt, hat dies keine Auswirkungen auf die restlichen Schwimmelemente. Auch kann der Schwimmkörper bei höherer Robustheit eher an Land verwendet werden und ist es somit nicht mehr notwendig einen zusätzlichen Liegestuhl mitzuführen. Werden als Schwimmelemente sogenannte Schwimmnudeln verwendet, besteht nunmehr keine Gefahr des Luftverlusts durch Schäden an der Oberfläche. Mit Schwimmnudeln wäre die Robustheit weitestgehend maximiert und eine Verwendung auch an Land gewährleistet. Denkbar ist auch die Verwendung von anderen robusten Schwimmkörpern als Schwimmelemente, wie beispielsweise Schwimmbrettern.
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Die Verbindung einzelner Schwimmelemente, insbesondere einzelner Schwimmnudeln, gewährleistet weiterhin eine ideale Anpassung an die Körperform. Nunmehr ist die Form des Schwimmkörpers nämlich nicht mehr von der recht starren Form der Luftmatratze anhängig. Je nach dem, wie flexibel die einzelnen Schwimmkörper miteinander verbunden werden kann sich die Form des Schwimmköpers besser an die Köperform anpassen.
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Werden zwischen den einzelnen Schwimmelementen, insbesondere zwischen den Schwimmnudeln, Lücken realisiert, kann Wasser und Schweiß in idealer Weise abfließen und gelangt stets frisches Wasser an die Oberfläche.
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Mühsames Aufblasen mit dem Mund oder das stete Mitführen einer Luftpumpe kann durch die Verwendung einzelner Schwimmelemente reduziert bzw. gänzlich vermieden werden. Handelt es sich bei den Schwimmelementen um nicht-aufblasbare Schwimmelemente, wie beispielsweise Schwimmnudeln, entfällt ein Aufblasen.
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Um den erfindungsgemäße Schwimmkörper zu verstauen oder raumsparend zu transportieren, ist es nunmehr lediglich notwendig die einzelnen Schwimmkörper voneinander zu trennen und/oder zusammenzulegen. Dies erspart nicht nur Zeit für das Ablassen der Luft, sondern auch für das erneute Aufblasen bei erneuter Verwendung. Insbesondere Schwimmnudeln eigenen sich durch ihre schmale und längliche Form, aber auch durch ihr geringes Gewicht besonders gut um sie zusammenzulegen und platzsparend zu transportieren und zu verstauen.
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Das Baukastensystem bei der Verwendung mehrerer Schwimmelemente ermöglicht außerdem die Nutzung einzelner Schwimmelemente unabhängig voneinander.
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Folglich ist mit dem erfindungsgemäßen Schwimmkörper ein Schwimmkörper zum Liegen und/oder Sitzen realisiert, der bei einem hohen Liege- und Sitzkomfort ebenso hohe Flexibilität sowie Robustheit gewährleistet.
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In vorteilhafterweise sind die Schwimmelemente aus einem geschlossenporigem Schaummaterial hergestellt. Besonders eignet sich hierfür Polyethylenschaum. Auch andere Materialien mit Auftrieb im Wasser sind denkbar.
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Des Weiteren ist es denkbar, dass die Schwimmelemente entweder biegsam oder steif ausgeführt sind. Eine anhaltende Verformbarkeit ist ebenfalls möglich.
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Insbesondere für den Auftrieb, aber auch für die Robustheit der Schwimmelemente ist es vorteilhaft, wenn sie aus Vollmaterial ausgeführt sind. Eine Ausführung als Röhre mit einem Durchgang ist ebenfalls denkbar.
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Bei einer röhrenartigen Ausführung ist es vorteilhaft, dass die Enden der Schwimmelemente geschlossen sind, so dass kein Wasser in das Schwimmelement eindringen kann.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Verbindungsmittel an den Randbereichen und/oder in der Mitte der Schwimmelemente anordenbar sind. Eine Auffädelung der Schwimelemente ist hier denkbar, beispielsweise durch entsprechende Löcher bzw. Durchführungen in den Schwimmelementen.
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In vorteilhafter Weise handelt es sich bei den Verbindungsmitteln um ein Seil und/oder einen Draht und/oder ein Band und/oder einen Gurt. Weitere geeignete Verbindungsmittel wie beispielsweise Steckverbindungen sind ebenfalls denkbar.
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Um ein ungewolltes Verrutschen und/oder Lösen der Verbindungsmittel von den Schwimmelementen zu vermeiden ist es von ganz besonderem Vorteil Stopper und/oder Endstücke anzuordnen. Vorzugsweise können diese den Schwimmelemente selbst, beispielsweise an deren Enden, oder an die Verbindungsmittel angeordnet werden.
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Um den Komfort weiterhin zu erhöhen ist es besonders vorteilhaft wenn zumindest Bereichsweise auf und/oder um und/oder zwischen die Schwimmelemente einen textiler Stoff anzuordnen. Dabei kann es sich beispielsweise um ein Tuch aus Synthetikmaterial handeln.
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Um einen besonders hohen Liegekomfort zu gewährleisten, ist es von besonderem Vorteil mittig bis im oberen Bereich des Schwimmkörpers mindestens ein Schwimmelement als Armlehne auszugestalten. Dabei ist es denkbar, dass dieses Schwimmelement länger ist als die anderen Schwimmelemente und/oder dessen Enden nach vorne gebogen sind, damit man die Arme dort auflegen kann. Dabei ist es von besonderem Vorteil, wenn die Armlehne durch eine innere feste Seele, bspw. einen starren Metalldraht stabilisiert ist. Eine gewisse Verbiegbarkeit der Armlehne ist ebenfalls denkbar. Je nach Stabilität des Schwimmkörpers und der Armlehne kann diese in die Luft ragen oder auf dem Wasser aufliegen.
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Besonders vorteilhaft ist ein Kopfteil im oberen Bereich des Schwimmkörpers, welcher dicker ist als die anderen Schwimmelemente und/oder als aufblasbares Kissen ausgebildet ist.
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Des Weiteren ermöglicht ein Gestell die Realisierung der Form einer abgewinkelten Liege. Dabei wird der Schwimmkörper mindestens einseitig, vorzugsweise im oberen Bereich des Schwimmkörpers, in/auf ein Gestell eingehängt und/oder abgestützt. Dadurch kann beispielsweise der Oberkörper aufrecht gestellt werden. Dabei ist es denkbar, dass – je nach Ausgestaltung des Gestells – der Schwimmkörper sowohl auf dem Wasser als auch an Land als Liege dient.
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Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestallten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Anspruch 1 nachgeordneten Ansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigt die einzige Figur
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in einer schematischen Ansicht ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schwimmkörpers.
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Wesentlicher Bestandteil des Schwimmkörpers 1 zum Liegen und/oder Sitzen sind mehreren Schwimmelemente 2, die als so genannte Schwimmnudeln ausgebildet sind. Diese sind an ihrer langen Seite derart miteinander verbunden, dass sie eine Liege- und/oder Sitzfläche bilden.
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Als Verbindungsmittel 3 dienen zwei Seile, die jeweils an den Enden der Schwimmnudeln 2 in dafür vorgesehene, in der Fig. nicht gezeigte Durchgänge der Schwimmnudeln 2 aufgefädelt sind. Durch die Verbindung mit einem flexiblen Seil 3 passt sich der Schwimmkörper 1 ideal an die Körperform an und lässt sich der Schwimmkörper 1 einfach zusammen rollen.
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Zwischen den einzelnen Schwimmnudeln 2 können in der Fig. nicht gezeigte Stopper vorgesehen sein, die die jeweilige Schwimmnudel 2 in ihrer Position halten und verhindern, dass sich die Schwimmnudeln 2 entlang des Seils 3 bewegen oder gar von dem Seil 3 herunter rutschen. An den jeweiligen Enden der beiden Seile 3 sind Stopper bzw. Endstücke 4 befestigt, die ein ungewolltes Lösen von Schwimmelementen 2 und Seil 3 verhindern.
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Bei den Schwimmnudeln 2 handelt es sich um herkömmliche aus Vollmaterial ausgeführte Schwimmnudeln 2, die meist als Spielzeug, Schwimmhilfe oder Fitnessgerät verwendet werden – auch bekannt als Flexibeam, Wassernudel oder Poolnudel. Sie sind aus einem flexiblen, geschlossporigem Schaummaterial, nämlich aus Polyethylenschaum, hergestellt und in ihrer Länge gerade so zugeschnitten, dass eine Person bequem auf ihnen Platz findet. Längere Schwimmnudeln 2, etwa für die Bildung eines Schwimmkörpers 1 für zwei oder mehrere Personen sind ebenfalls denkbar.
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Mittig bis im oberen Bereich des Schwimmkörpers 1 ist eine Armlehne 5 angeordnet. Bei der Armlehne 5 handelt es sich ebenfalls um eine Art Schwimmnudel 2. Allerdings ist die Armlehne 5 länger ist als die anderen Schwimmnudeln 2 und ist an ihren Enden nach vorne gebogen, so dass man beim Liegen oder Sitzen auf dem Schwimmkörper 1 die Arme auflegen kann. In ihrem Inneren weist die Armlehne 5 eine feste Seele, nämlich einen starren Metalldraht, auf, der die Armlehne 5 stabilisiert.
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Als abschließende Schwimmnudel 2 im oberen Bereich des Schwimmkörpers 1 ist eine etwas dickere Schwimmnudeln 2 angeordnet, die den Kopf etwas anheben soll. Direkt daneben ist ein Kopfteil, ausgeführt als aufblasbares Kissen 6, angeordnet, welches wesentlich dicker ist als alle anderen Schwimmelemente 2.
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Um ein Aufrechtsitzen oder -liegen zu gewährleisten und den Schwimmkörper 1 auch an Land als Liegestuhl zu verwenden, ist der Schwimmkörper 1 im oberen Bereich in ein Gestell 7 eingehängt. Auch denkbar ist ein Gestell 7, das ebenfalls den Beinbereich stützt und/oder das derart ausgestaltet ist, dass es ebenfalls auf dem Wasser anwendbar ist.
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Zur Vermeidung von Wiederholungen sei in Bezug auf Merkmale, die sich der Figur nicht entnehmen lassen, auf den allgemeinen Teil der Beschreibung verwiesen. Schließlich sei angemerkt, dass das voranstehend beschriebene Ausführungsbeispiel lediglich zur beispielhaften Erörterung der beanspruchten Lehre dient, diese jedoch nicht auf das Ausführungsbeispiel einschränkt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schwimmkörper
- 2
- Schwimmelemente/Schwimmnudel
- 3
- Verbindungsmittel/Seil
- 4
- Stopper/Endstück
- 5
- Armlehne
- 6
- Kopfteil/aufblasbares Kissen
- 7
- Gestell