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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Sachgebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Kennzeichenschild-Erkennungssystem. Die Erfindung betrifft ferner das Vorausberechnen des Standorts eines Fahrzeugs.
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2. Verwandte Technik
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Der Fahrzeugverkehr ist heutzutage immens. Entlang einer bestimmten Straße oder Route kann ein Fahrzeug auf Dutzende oder Hunderte von anderen Fahrzeugen treffen, von denen jedes mit einzigartigen Kennzeichenschildinformationen versehen ist. Ein Polizeifahrzeug kann zum Beispiel auf einer Straße Streife fahren und auf Dutzende von Fahrzeugen mit jeweils einem anderen Kennzeichenschild treffen. Das Polizeifahrzeug kann nicht wissen, ob die Fahrzeuge, auf die es trifft, zum Beispiel gestohlen oder Gegenstand eines Suchbefehls sind. Ein Polizeibeamter kann eine Kennzeichenschild-Zeichenfolge manuell per Funk an die Zentrale übermitteln, wenn der Beamte in der Lage ist, sich die Zeichenfolge zu merken, während ein bestimmtes Fahrzeug in Sicht ist. Der Beamte ist aber möglicherweise nicht in der Lage, jedes der Dutzenden von Fahrzeugen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt durch eine belebte Straße oder Kreuzung fahren, manuell per Funk zu übermitteln. Ferner ist der Beamte dann, wenn der Beamte später eine Meldung darüber erhält, dass das Fahrzeug zum Bespiel gestohlen ist, möglicherweise nicht in der Lage, einen aktuellen Standort des gestohlenen Fahrzeugs zu identifizieren, obwohl er die Kennzeichenschild-Zeichenfolge des Fahrzeugs vermerkt hat. Somit besteht Bedarf an einem System, das Kennzeichenschilder erkennt und einen Standort von Fahrzeugen mit erkannten Kennzeichenschildern vorausberechnet.
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ZUSAMMENFASSENDER ÜBERBLICK ÜBER DIE ERFINDUNG
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Die nachstehende Beschreibung betrifft Systeme und Verfahren für eine Kennzeichenschilderkennung und eine Standortsvorausberechnung.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung kann ein Fahrzeug eine Bilderfassungsvorrichtung umfassen, die die Wirkung hat, ein Fahrzeugbild zu erfassen, das ein Kennzeichenschild eines anvisierten Fahrzeugs enthält. Das Fahrzeug kann ferner eine an Bord befindliche Vorrichtung aufweisen, die zum Beispiel in das Fahrzeug integriert ist. Die an Bord befindliche Vorrichtung kann die Wirkung haben, Daten des anvisierten Fahrzeugs zu erfassen, die eine Geschwindigkeit des anvisierten Fahrzeugs enthalten können. Die an Bord befindliche Vorrichtung kann das Fahrzeugbild und die Daten des anvisierten Fahrzeugs an ein externes Verarbeitungssystem übertragen und eine Warnmeldung von dem externen Verarbeitungssystem empfangen, wenn das Kennzeichenschild des anvisierten Fahrzeugs ein vorbestimmtes Warnkriterium erfüllt.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann ein Kennzeichenschild-Erkennungssystem eine Erkennungslogik umfassen, die die Wirkung hat, ein Bild des anvisierten Fahrzeugs zu empfangen, das ein Kennzeichenschild eines anvisierten Fahrzeugs enthält, eine Kennzeichenschild-Zeichenfolge aus dem Bild des anvisierten Fahrzeugs zu extrahieren und zu festzustellen, ob die extrahierte Kennzeichenschild-Zeichenfolge ein oder mehrere vorbestimmte Warnkriterien erfüllt. Wenn das extrahierte Kennzeichenschild das vorbestimmte Warnkriterium erfüllt, kann die Erkennungslogik eine Warnmeldung an ein Zielfahrzeug senden.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann ein Verfahren zur Kennzeichenschilderkennung bei einem ersten Fahrzeug umfassen: Erfassen eines Bilds eines anvisierten Fahrzeugs, das ein Kennzeichenschild eines anvisierten Fahrzeugs enthält; Erfassen von Daten des anvisierten Fahrzeugs, die eine Geschwindigkeit und eine Fahrtrichtung des anvisierten Fahrzeugs umfassen; Senden des Bilds des anvisierten Fahrzeugs und der Daten des anvisierten Fahrzeugs an ein externes Verarbeitungssystem; und Empfangen einer Warnmeldung von dem externen Verarbeitungssystem, wenn das Kennzeichenschild des anvisierten Fahrzeugs ein vorbestimmtes Warnkriterium erfüllt.
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Weitere Systeme, Verfahren, Merkmale und Vorteile sind oder werden für einen Fachmann auf dem Sachgebiet anhand der folgenden Figuren und der detaillierten Beschreibung offensichtlich. Es ist vorgesehen, dass sämtliche dieser weiteren Systeme, Verfahren, Merkmale und Vorteile in dieser Beschreibung enthalten sind, in den Umfang der Erfindung fallen und durch die nachfolgenden Patentansprüche geschützt sind.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die nachstehend beschriebenen Ausführungsformen werden durch Lesen der folgenden Beschreibung in Zusammenhang mit den Zeichnungen besser verständlich, in denen
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1 eine grafische Darstellung eines Kennzeichenschilderkennungs- und Standortvorausberechnungs-Systems nach einer Ausführungsform der Erfindung ist;
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2 eine grafische Darstellung eines Kennzeichenschilderkennungs- und Standortvorausberechnungs-Systems nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist;
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3 eine grafische Darstellung eines Kennzeichenschilderkennungs- und Standortvorausberechnungs-Systems nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist;
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4 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens für eine Kennzeichenschilderkennung nach einer Ausführungsform der Erfindung ist; und
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5 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Analysieren eines Fahrzeugbilds und von Fahrzeugdaten nach einer Ausführungsform der Erfindung ist.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Kennzeichenschilderkennungs- und Standortsvorausberechnungs-Systems 100 nach einer Ausführungsform der Erfindung. Das Kennzeichenerkennungs- und Standortvorausberechnungs-System 100 umfasst ein Fahrzeug 105. Das in 1 gezeigte beispielhafte Fahrzeug ist ein Polizeiwagen. Das Fahrzeug 105 kann jedoch eine beliebige Anzahl von Ausgestaltungen aufweisen, einschließlich beispielsweise die eines Personenkraftwagens, Busses, Lastkraftwagens, Vans, Minivans, Geländefahrzeugs (Sports Utility Van – SUV), Baufahrzeugs, Motorrads, Caravans, Quads (All-Terrain Vehicle – ATV), Mopeds, Traktors, Hybridfahrzeugs, Elektrofahrzeugs, Ambulanzwagens, Feuerwehrwagens, Helikopters, Flugzeugs, Schiffs, Boots, Unterseeboots und eines anderes Fahrzeugs.
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Das Fahrzeug 105 kann eine Bilderfassungsvorrichtung 110, eine an Bord befindliche Vorrichtung 120 und eine Benutzerschnittstelle 130 aufweisen, von denen jede Kombination integriert, z. B. in dem Fahrzeug 105 eingebaut, sein kann. Die Bilderfassungsvorrichtung 110 kann jede Vorrichtung sein, die die Wirkung hat, ein digitales Bild aufzunehmen, wie z. B. eine Kamera jeder Ausgestaltung oder jedes Typs. Wie nachstehend genauer diskutiert wird, kann die Bilderfassungsvorrichtung 110 digitale Bilder erfassen, die das Kennzeichenschild eines anvisierten Fahrzeugs enthalten.
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Die an Bord befindliche Vorrichtung 120 kann kommunikativ mit der Bilderfassungsvorrichtung 110 und der Benutzerschnittstelle 130 gekoppelt sein. Bei einer Implementierung kann die an Bord befindliche Vorrichtung 120 eine Kommunikationsschnittstelle 122 aufweisen, die kommunikativ mit einer Fernmessvorrichtung 124 gekoppelt ist. Die an Bord befindliche Vorrichtung 120 kann über die Kommunikationsschnittstelle 122 mit jeder beliebigen Anzahl von Kommunikationsnetzwerken, einschließlich dem Kommunikationsnetzwerk 140, kommunizieren, das jede beliebige Anzahl von Ausgestaltungen aufweisen kann, wie z. B. die eines drahtlosen Netzwerks. Die an Bord befindliche Vorrichtung 120 kann entsprechend jeder beliebigen Anzahl von Kommunikationsprotokollen, -standards-, -netzwerken oder -topologien kommunizieren. Beispielsweise kann die an Bord befindliche Vorrichtung 120 über Mobilfunknetzwerke oder -standards (z. B. 2G, 3G, Universal Mobile Telecommunications Systems (UMTS), GSM (R) Association, Long Term Evolution (LTE) (TM) oder mehr), WiMAX-, Bluetooth-, WiFi- (einschließlich 802.11 a/b/g/n/ac oder andere), WiGig-, Global Positioning System-(GPS-)Netzwerke und andere zum Zeitpunkt der Einreichung dieser Anmeldung zur Verfügung stehende oder in der Zukunft zu entwickelnde kommunizieren. Die an Bord befindliche Vorrichtung 120 kann eine Verarbeitungsschaltung, Datenports, Sender, Empfänger, Transceiver oder jede Kombination daraus aufweisen, um über jedes der oben aufgeführten Protokolle, Standards, Netzwerke oder Topologien zu kommunizieren.
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Die an Bord befindliche Vorrichtung 120 kann entsprechend jeder beliebigen Anzahl von Benutzeranforderungen hinsichtlich Kommunikationsmöglichkeiten, Datenübertragungskonfigurationen, Datensammelkonfigurationen und anderer Konfigurationen konfiguriert sein. Die an Bord befindliche Vorrichtung 120 kann ferner jeden beliebigen Typ von Fahrzeugdaten sammeln, wie z. B. Leistungsstatistiken, Routeninformationen, Positionsdaten, Verkehrsdaten und andere. Dabei kann die an Bord befindliche Vorrichtung 120 Fahrzeugdaten bezüglich des Fahrzeugs 105, anderer Fahrzeuge, Gruppen von Fahrzeugen oder jeder Kombination daraus sammeln. Bei einem Beispiel kann die an Bord befindliche Vorrichtung 120 eine Fernmessfunktionalität oder -logik aufweisen, wie z. B. die Fernmessvorrichtung 124, um Fahrzeugdaten zu sammeln und/oder zu senden. Die Fernmessvorrichtung 124 kann zum Erfassen von Messungen oder Aufzeichnungen von Geschwindigkeit, Richtung, Beschleunigung, Rollen, Gieren und Nicken und Messungen oder Aufzeichnungen der Veränderungsrate bei Geschwindigkeit, Richtung, Beschleunigung, Rollen, Gieren und Nicken dienen. Ein Beispiel für die an Bord befindliche Vorrichtung 120 ist die an Bord befindliche Einheit Openmatics©, die von ZF Friedrichshafen AG geliefert wird.
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Die an Bord befindliche Vorrichtung 120 kann über ein oder mehrere Kommunikationsnetzwerke, wie z. B. dem in 1 gezeigten Kommunikationsnetzwerk 140, mit einem Analyseserver 150 kommunizieren. Der Analyseserver 150 kann eine Kommunikationsschnittstelle 151 und eine Erkennungslogik 152 aufweisen, die bei einem Beispiel als Prozessor 155 und Speicher 156 zum Speichern von Erkennungsanweisungen 158 und Warnkriterien 159 implementiert sind.
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Bei Betrieb, und wie nachstehend genauer beschrieben wird, kann die Bilderfassungsvorrichtung 110 ein Fahrzeugbild eines anvisierten Fahrzeugs erfassen. Das erfasste Fahrzeugbild enthält ein Kennzeichenschild des anvisierten Fahrzeugs. Die Fernmessvorrichtung 124 kann Fahrzeugdaten bezüglich des anvisierten Fahrzeugs, einschließlich jeder der oben aufgeführten Messungen oder Aufzeichnungen, wie z. B. eine Geschwindigkeit oder Fahrtrichtung des anvisierten Fahrzeugs, erfassen. Die an Bord befindliche Vorrichtung 120 kann dann das erfasste Fahrzeugbild und die erfassten Fahrzeugdaten zu dem Analyseserver 150 senden.
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Bei Empfang des Fahrzeugbilds kann der Analyseserver 150 das Fahrzeugbild analysieren, um die Kennzeichenschild-Zeichenfolge zu extrahieren. Die Kennzeichenschild-Zeichenfolge kann zum Beispiel eine alphanumerische Zeichenfolge sein, die dem Kennzeichenschild des Fahrzeugs in dem Fahrzeugbild entspricht. Der Analyseserver 150 kann jedes bekannte Bildverarbeitungsverfahren zum Extrahieren der Kennzeichenschild-Zeichenfolge aus dem Fahrzeugbild anwenden, einschließlich Prozesse, die Scharfstellen, Kontrastmanipulation, Rauschunterdrückung, Ausrichtung, Filterung, Vergrößerung, Interpolation, Entzerrung, optische Zeichenerkennung (Optical Character Recognition – OCR) und andere umfassen. Der Analyseserver 150 kann unter bestimmten Umständen nicht in der Lage sein, die Kennzeichenschild-Zeichenfolge zu extrahieren, z. B. bei Feststellung, dass das erfasste Bild kein Kennzeichenschild enthält, oder bei Feststellung, dass die Qualität des erfassten Fahrzeugbilds unter einem Extraktionsschwellwert liegt. In diesem Fall kann der Analyseserver 150 eine Extraktionsfehlermeldung an das Fahrzeug 105 senden. Der Analyseserver 150 kann ferner eine Kennzeichenschild-Zeichenfolge teilweise aus dem erfassten Fahrzeugbild extrahieren.
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Bei einem Beispiel kann der Analyseserver 150 insbesondere eine Kennzeichenschild-Zeichenfolge aus einem Fahrzeugbild extrahieren und dabei weiteren Text, Bilder oder Symbole in dem erfassten Fahrzeugbild ignorieren oder verwerfen. Dabei kann der Analyseserver 150 eine Kennzeichenschild-Zeichenfolge entsprechend den Anforderungen bezüglich Kennzeichenschildern oder Charakteristiken eines bestimmten Standorts, Staats, Lands oder Gerichtsbezirks, z. B. eine besondere Länge oder ein besonderer Bereich der Zeichenfolge, eingeschränkt verwendbare Zeichen etc., identifizieren. Der Analyseserver 150 kann ferner weitere Informationen zur Fahrzeugidentifizierung aus dem Kennzeichenschild in dem erfassten Fahrzeugbild extrahieren, wie z. B. einen Staat oder einen Gerichtsbezirk, der das Kennzeichenschild ausgibt, Gültigkeitsdatum z. B. aus einem Gültigkeitsaufkleber oder andere Informationen. Bei einer Implementierung lässt der Analyseserver 150 weiteren Text oder weitere Symbole in dem Fahrzeugbild außer Acht, wie z. B. Aufkleber auf der Stoßstange, Abziehbilder oder zu Dekorationszwecken vorgesehene Muster oder Bilder.
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Der Analyseserver 150 kann eine weitere Analyse auf der Basis der extrahierten Kennzeichenschild-Zeichenfolge, der teilweise extrahierten Kennzeichenschild-Zeichenfolge, von weiteren Informationen zur Fahrzeugidentifizierung oder jeder Kombination daraus durchführen. Der Analyseserver 150 kann auf eine Datenbank zugreifen, die Fahrzeuginformationen, Informationen über den Vorhalter oder andere Informationen enthält. In der Datenbank können Einträge entsprechend den Fahrzeug-Kennzeichenschildern gespeichert sein. Zum Beispiel kann die Datenbank, auf die zugegriffen wird, gestohlene Fahrzeuge anhand von Kennzeichenschildern, Haftbefehlen für einen Vorhalter, dem ein Kennzeichenschild zugeordnet ist, vom Hersteller zurückgerufene Fahrzeugen anhand des Kennzeichenschilds oder mehr identifizieren. Der Analyseserver 150 kann eine lokale Datenbank führen und/oder auf eine externe Datenbank, in der Fahrzeuginformationen gespeichert sind, zugreifen.
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Der Analyseserver 150 kann eine Warnmeldung senden, wenn die Kennzeichenschild-Zeichenfolge vorbestimmte Warnkriterien 159 erfüllt. Die Warnkriterien 159 können erfüllt sein, wenn eine oder mehrere Datenbanken, auf die zugegriffen wird, einen Eintrag enthalten, der mit der extrahierten Kennzeichenschild-Zeichenfolge in Zusammenhang steht, z. B. wenn die extrahierte Kennzeichenschild-Zeichenfolge mit dem Nummernschild eines gestohlenen Fahrzeugs übereinstimmt. Der Analyseserver 150 kann ferner einen oder mehrere mögliche aktuelle Standorte des anvisierten Fahrzeugs, von dem die extrahierte Kennzeichenschild-Zeichenfolge stammt, feststellen. Der Analyseserver 150 kann den möglichen aktuellen Standort des anvisierten Fahrzeugs unter Verwendung jeder beliebigen Anzahl von Daten feststellen, einschließlich beispielsweise empfangenen Fahrzeugdaten, die von der an Bord befindlichen Vorrichtung 120 erfasst werden, Standortdaten des anvisierten Fahrzeugs oder des Fahrzeugs 105, geografischen Daten über das den Standort umgebende Gebiet, Straßenanordnung des umgebenden Gebiets, der ab dem Empfang der Daten über den Standort des anvisierten Fahrzeugs vergangenen Zeit oder mehr.
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Der Analyseserver 150 kann die Warnmeldung an die an Bord befindliche Vorrichtung 120 senden, die den (die) festgestellten möglichen aktuellen Standort(e) des anvisierten Fahrzeugs enthalten kann. Die an Bord befindliche Vorrichtung 120 kann die Warnmeldung über die Benutzerschnittstelle 130 akustisch, optisch oder auf beide Arten den Insassen des Fahrzeugs 105 präsentieren.
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2 zeigt eine grafische Darstellung eines Kennzeichenschilderkennungs- und Standortvorausberechnungs-Systems 200 nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung. Das Kennzeichenschilderkennungs- und Standortvorausberechnungs-System 200 umfasst das Fahrzeug 105 mit der Bilderfassungsvorrichtung 110, der an Bord befindlichen Vorrichtung 120 und der Benutzerschnittstelle 130. Die Bilderfassungsvorrichtung 110 kann sich an jeder Position in dem Fahrzeug 105 befinden und in jeder Richtung ausgerichtet sein, z. B. nach vorn weisend, nach hinten weisend, zur Seite weisend oder anderweitig.
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Das Fahrzeug 105 kann z. B. über die Bilderfassungsvorrichtung 110 Fahrzeugbilder und/oder Fahrzeugdaten von stehenden Fahrzeugen, sich bewegenden Fahrzeugen oder beiden erfassen. Ferner kann das Fahrzeug 105 Fahrzeugbilder erfassen, während das Fahrzeug 105 selbst sich bewegt oder steht. Das in 2 gezeigte Beispiel zeigt das Fahrzeug 105, das sich bewegt und Fahrzeugbilder der stehenden Fahrzeuge erfasst, die als Personenkraftwagen 210, Personenkraftwagen 220, Lastkraftwagen 230 und Minivan 240 bezeichnet sind und jeweils auf einem Parkplatz parken. Der Personenkraftwagen 210 weist ein vorderes Kennzeichenschild 211 und ein hinteres Kennzeichenschild 212 auf. Auf im Wesentlichen gleiche Weise weisen der Personenkraftwagen 220, der Lastkraftwagen 230 und der Minivan 240 jeweils vordere Kennzeichenschilder 221, 231 und 241 sowie hintere Kennzeichenschilder 222, 232, und 242 auf.
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Die Bilderfassungsvorrichtung 110 kann automatisch oder manuell ausgerichtet werden, damit sie Fahrzeugbilder für ein oder mehrere anvisierte Fahrzeuge erfasst. Bei einer Implementierung kann die an Bord befindliche Vorrichtung 120 automatisch ein Erfassen eines Fahrzeugbilds initiieren, wenn das Kennzeichenschild eines anvisierten Fahrzeugs im Blickfeld der Bilderfassungsvorrichtung 110 liegt. Wenn zum Beispiel das hintere Kennzeichenschild 242 des Minivans 240 im Blickfeld der Bilderfassungsvorrichtung 110 liegt, kann die an Bord befindliche Vorrichtung 120 die Bilderfassungsvorrichtung 110 automatisch anweisen, ein Fahrzeugbild des Minivans 240, das das hintere Kennzeichenschild 242 enthält, zu erfassen. Alternativ kann ein Insasse des Fahrzeugs 105, z. B. ein Passagier, die Bilderfassungsvorrichtung 110 manuell ausrichten oder positionieren und/oder das Erfassen eines Fahrzeugbilds initiieren. Bei diesem Beispiel kann das Blickfeld der Bilderfassungsvorrichtung 110 dem Insassen vor dem Erfassen des Fahrzeugbilds präsentiert werden, z. B. als eine Vorschaufunktion, die über die Benutzerschnittstelle 130 angezeigt wird, wodurch es dem Insassen ermöglicht werden kann festzustellen, wann ein Kennzeichenschild eines Fahrzeugs, wie z. B. ein hinteres Kennzeichenschild 242, im Blickfeld für die Erfassung liegt.
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Die an Bord befindliche Vorrichtung 120 kann Fahrzeugdaten für anvisierte Fahrzeuge, einschließlich, der stehenden Fahrzeuge 210, 220, 230, und 240, erfassen. Die an Bord befindliche Vorrichtung 120 kann auf der Basis der erfassten Fahrzeugdaten des anvisierten Fahrzeugs feststellen, wann ein anvisiertes Fahrzeug steht, z. B. wenn die erfasste Geschwindigkeit eines anvisierten Fahrzeugs null ist. Die an Bord befindliche Vorrichtung 120 kann ein erfasstes Fahrzeugbild eines anvisierten Fahrzeugs von der Bilderfassungsvorrichtung 110 empfangen und das erfasste Fahrzeugbild und die erfassten Fahrzeugdaten des anvisierten Fahrzeugs zu dem Analyseserver 150 senden. Bei einer beispielhaften Implementierung kann die an Bord befindliche Vorrichtung 120 eine Mitteilung an den Analyseserver 150 senden, die das erfasste Fahrzeugbild, den Standort des anvisierten Fahrzeugs, die Geschwindigkeit des anvisierten Fahrzeugs, die Richtung des anvisierten Fahrzeugs und die Erfassungszeit des Fahrzeugbilds und/oder der Fahrzeugdaten enthält.
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Die an Bord befindliche Vorrichtung 120 kann eine Warnmeldung von dem Analyseserver 150 empfangen. Die Warnmeldung kann ein anvisiertes Fahrzeug identifizieren. Als eine Veranschaulichung kann die an Bord befindliche Vorrichtung 120 eine Warnmeldung empfangen, die den Personenkraftwagen 220 als ein gestohlenes Fahrzeug identifiziert. In der Warnmeldung kann ferner mitgeteilt werden, dass die Kennzeichenschild-Zeichenfolge, die aus einem Bild des hinteren Kennzeichenschilds 222 extrahiert worden ist, zu einem gestohlenen Fahrzeug gehört. Die Warnmeldung kann auch jede andere Identifikationsinformation bezüglich des anvisierten Fahrzeugs liefern, einschließlich eines möglichen Standorts des Personenkraftwagens 220. Bei einem stehenden anvisierten Fahrzeug kann der mögliche Standort, der in einer Warnmeldung enthalten ist, mit der Fahrzeugposition identisch sein, die zuvor von der an Bord befindlichen Vorrichtung 120 erfasst worden ist. Die Benutzerschnittstelle 130 kann dann die empfangene Warnmeldung z. B. einem Insassen des Fahrzeugs 105 entweder optisch, akustisch oder auf beide Arten präsentieren.
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3 ist eine grafische Darstellung eines Kennzeichenschilderkennungs- und Standortvorausberechnungs-Systems 300 nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung. In 3 steht das Fahrzeug 105 und erfasst Fahrzeugbilder und/der Fahrzeugdaten von sich bewegenden anvisierten Fahrzeugen, wie z. B. dem Personenkraftwagen 310, dem Minivan 320 oder dem Sattelschlepper 330. Das Fahrzeug 105 kann die Bilderfassungsvorrichtung 110 verwenden, um ein Fahrzeugbild zu erfassen, das ein Kennzeichenschild eines anvisierten Fahrzeugs enthält, welches das vordere Kennzeichenschild eines anvisierten Fahrzeugs sein kann, wie z. B. jeweilige vordere Kennzeichenschilder 311, 321 und 331 der anvisierten Fahrzeugen 310, 320 und 330 oder ein hinteres Kennzeichenschild, wie z. B. hintere Kennzeichenschilder 312, 322 und 332. Die an Bord befindliche Vorrichtung 120 kann ferner jede beliebige Anzahl von Fahrzeugdaten bezüglich eines sich bewegende anvisierten Fahrzeugs, z. B. des Minivans 320, erfassen.
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Ein veranschaulichendes Beispiel wird als Nächstes mit Bezug auf 3 dargestellt. Die an Bord befindliche Vorrichtung 120 stellt fest, dass das vordere Kennzeichenschild 321 des Minivans 320 im Blickfeld der Bilderfassungsvorrichtung 110 liegt. In Reaktion darauf weist die an Bord befindliche Vorrichtung 120 die Bilderfassungsvorrichtung 110 an, ein Fahrzeugbild des Minivans 320 zu erfassen, das das vordere Kennzeichenschild 321 enthält. Dabei kann die an Bord befindliche Vorrichtung 120 die Erfassung eines Fahrzeugbilds automatisch ohne Benutzereingriff initiieren. Zur gleichen Zeit oder ungefähr zur gleichen Zeit erfasst die an Bord befindliche Vorrichtung 120 auch Fahrzeugdaten bezüglich des Minivans 320, die die Geschwindigkeit des Minivans 320, den Standort des Minivans 320, die Fahrtrichtung des Minivans 320 oder andere Fahrzeugdaten enthalten können.
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Die an Bord befindliche Vorrichtung 120 sendet das erfasste Fahrzeugbild und die erfassten Fahrzeugdaten des Minivans 320 zu dem Analyseserver 150. Bei dieser Darstellung kommuniziert die an Bord befindliche Vorrichtung 120 über eine Mobilfunk-Kommunikationsverbindung, die eine Mobilfunk-Basisstation 340 und jede beliebige Anzahl von anderen Kommunikationsvorrichtungen, -netzwerken oder -strukturen umfasst, mit dem Analyseserver 150.
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Der Analyseserver 150 empfängt und verarbeitet das erfasste Fahrzeugbild des Minivans 320. Wie oben diskutiert worden ist, extrahiert der Analyseserver 150 eine Kennzeichenschild-Zeichenfolge aus dem Fahrzeugbild, das das vordere Kennzeichenschild 321 zeigt. Der Analyseserver 150 stellt dann fest, ob die extrahierte Kennzeichenschild-Zeichenfolge vorbestimmte Warnkriterien erfüllt. Dabei kann der Analyseserver 150 auf eine lokale oder externe Datenbank zugreifen, um nach Einträgen zu suchen, die die extrahierte Kennzeichenschild-Zeichenfolge identifizieren. Die vorbestimmten Warnkriterien können ein anvisiertes Fahrzeug betreffen, z. B. den Minivan 320, oder Entitäten, denen das anvisierte Fahrzeug zugeordnet ist, z. B. ein eingetragener Halter des Minivans 320. Der Analyseserver 150 kann feststellen, ob die extrahierte Kennzeichenschild-Zeichenfolge oder ob der Minivan 320 zum Beispiel ein gestohlenes Fahrzeug ist, Gegenstand eines Suchbefehls ist, Gegenstand eines Notrufs ist, auf eine Person oder Firma zugelassen ist, die Gegenstand eines Suchbefehls oder einer polizeilichen Untersuchung ist oder mehr. Wenn die extrahierte Kennzeichenschild-Zeichenfolge die vorbestimmten Kriterien erfüllt, erstellt der Analyseserver 150 eine Warnmeldung zum Senden an die an Bord befindliche Vorrichtung 120 des Fahrzeugs 105.
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Zum Erzeugen einer Warnmeldung verarbeitet der Analyseserver 150 die empfangenen erfassten Fahrzeugdaten des Minivans 320. Bei einer Implementierung verarbeitet der Analyseserver 150 erfasste Fahrzeugdaten, wenn eine extrahierte Kennzeichenschild-Zeichenfolge des anvisierten Fahrzeugs ein oder mehrere mögliche Warnkriterien erfüllt. Der Analyseserver 150 kann einen oder mehrere mögliche aktuelle Standorte des Minivans 320 feststellen. Dabei kann der Analyseserver 150 die erfasste Geschwindigkeit, den erfassten Standort und/oder die erfasste Richtung des Minivans 320 verwenden, um den möglichen aktuellen Standort des Minivans 320 festzustellen. Der Analyseserver 150 kann auch die Zeitspanne identifizieren, die vergangen ist, seit die an Bord befindliche Vorrichtung 120 die Fahrzeugdaten des Minivans 320 erfasst hat. Der Analyseserver 150 kann die seit der Erfassung von Fahrzeugdaten abgelaufene Zeit verwenden, um einen möglichen Entfernungsbereich zu festzustellen, den der Minivan 320 seitdem zurückgelegt hat, oder um die möglichen aktuellen Standorte des Minivans 320 einzugrenzen. Zusätzlich oder alternativ kann der Analyseserver 150 auf zusätzliche Standortbestimmungsdaten zugreifen und diese verwenden, um einen möglichen aktuellen Standort des Minivans 320 festzustellen, einschließlich beispielsweise Daten über Verkehrstaus, geografische Daten, Daten über die Straßenanordnung, Daten über Lichtzeichensignalanlagen, Daten über die Straßenführung oder mehr. Bei einer Implementierung kann der Analyseserver 150 auf der Basis jeder Kombination der oben genannten Daten mögliche Routen feststellen, die der Minivan 320 genommen haben könnte, und einen oder mehrere mögliche aktuelle Standorte des Minivans 320 identifizieren. Der Analyseserver 150 kann den (die) möglichen aktuellen Standort(e) des anvisierten Fahrzeugs, z. B. des Minivans 320, als Teil einer Warnmeldung zu der an Bord befindlichen Vorrichtung 120 des Fahrzeugs 105 senden. Zusätzlich oder alternativ kann der Analyseserver 150 die Warnmeldung zu einem anderen Fahrzeug senden, zum Beispiel einem weiteren Polizeiwagen, der sich näher an dem möglichen aktuellen Standort des anvisierten Fahrzeugs befindet als das Fahrzeug 105.
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Bei Empfang der Warnmeldung kann das Fahrzeug 105 die Warnmeldung über die Benutzerschnittstelle 130 präsentieren. Die Benutzerschnittstelle 130 kann identifizierende Charakteristiken des Minivans 320 aus der Warnmeldung präsentieren, wie z. B. das Fabrikat, das Modell, die Farbe, die extrahierte Kennzeichenschild-Zeichenfolge, den Vorhalter, den Halter etc. Die Benutzerschnittstelle 130 kann Informationen bezüglich der erfüllten vorbestimmten Kriterien präsentieren, zum Beispiel anzeigen, dass der Minivan 320 gestohlen worden ist oder dass der Halter des Minivans 320 Gegenstand eines Haftbefehls ist. Die Benutzerschnittstelle 130 kann auch mögliche aktuelle Standorte des Minivans 320 präsentieren, z. B. mittels einer Karte und Anzeigern auf der Karte, die den möglichen aktuellen Standorten entsprechen. Auf diese Weise können das Fahrzeug 105 und der Analyseserver 150 das Kennzeichenschild des anvisierten Fahrzeugs erfassen und analysieren und einen möglichen aktuellen Standort des anvisierten Fahrzeugs vorausberechnen.
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Bei einer Implementierung kann der Analyseserver 150 das empfangene Fahrzeugbild und die empfangenen Fahrzeugdaten eines anvisierten Fahrzeugs in Echtzeit verarbeiten, wodurch eine nahezu unverzügliche Antwort geliefert wird, nachdem das Fahrzeug 105 das erfasste Fahrzeugbild und die erfasste Fahrzeugdaten gesendet hat. Eine Echtzeitverarbeitung durch den Analyseserver 150 kann Verzögerungen enthalten, die durch die Verarbeitungskapazität, -latenz oder aktuelle Last des Analyseservers 150 hervorgerufen wird.
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Jeder Abschnitt oder jede Logik, der/die dem Analyseserver 150 zugeordnet ist, wie z. B. die Erkennungslogik 152, kann in dem Fahrzeug 105 implementiert sein, z. B. als Teil der an Bord befindlichen Vorrichtung 120. Diese Auslegung kann eine höhere Geschwindigkeit bei der Verarbeitung von erfassten Fahrzeugbildern und Fahrzeugdaten und ermöglichen und die Latenz beim Empfangen von Warnmeldungen verringern.
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4 ist ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 400 für eine Kennzeichenschilderkennung nach einer Ausführungsform der Erfindung. Das Verfahren 400 kann als Hardware, Software oder beides implementiert werden. Zum Beispiel kann das Fahrzeug 105 das Verfahren 400 z. B. durch jede Kombination von Bilderfassungsvorrichtung 110, an Bord befindlicher Vorrichtung 120 und Benutzerschnittstelle 130 implementieren.
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Das Verfahren 400 kann starten und zu Schritt 405 weitergehen, bei dem die Bilderfassungsvorrichtung 110 ein Fahrzeugbild, einschließlich des Kennzeichenschilds eines anvisierten Fahrzeugs, erfassen kann. Bei Schritt 410, der im Wesentlichen zur gleichen Zeit erfolgen kann wie Schritt 405, kann die an Bord befindliche Vorrichtung 120 Fahrzeugdaten des anvisierten Fahrzeugs erfassen, einschließlich beispielsweise den Standort, die Geschwindigkeit und die Richtung des anvisierten Fahrzeugs. Die an Bord befindliche Vorrichtung 120 kann auch eine Erfassungszeit nachverfolgen, die anzeigt, wann die Daten des anvisierten Fahrzeugs erfasst worden sind.
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Bei Schritt 415 kann die an Bord befindliche Vorrichtung 120 das Fahrzeugbild und die Fahrzeugdaten an ein externes Verarbeitungssystem, wie z. B. den Analyseserver 150, senden. Die an Bord befindliche Vorrichtung 120 kann jede Kommunikationseinrichtung verwenden, um das erfasste Fahrzeugbild und die erfassten Fahrzeugdaten zu übermitteln. Zum Beispiel kann die an Bord befindliche Vorrichtung 120 das Fahrzeugbild und die Fahrzeugdaten drahtlos über eine Mobilfunkverbindung oder mittels jedes der anderen oben diskutierten Verfahren übertragen.
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Bei Schritt 420 kann die an Bord befindliche Vorrichtung 120 eine Warnmeldung von dem externen Verarbeitungssystem empfangen. Die Warnmeldung kann die Form jeder der oben diskutierten Warnmeldungen aufweisen und kann bezüglich des anvisierten Fahrzeugs eine Kennzeichenschild-Zeichenfolge, ein bestimmtes Warnkriterium, das die Kennzeichenschild-Zeichenfolge erfüllt, einen möglichen aktuellen Standort oder andere Informationen enthalten. Bei Schritt 425 kann die Benutzerschnittstelle 130 die empfangene Warnmeldung präsentieren.
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5 ist ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 500 zum Analysieren eines Fahrzeugbilds und von Fahrzeugdaten nach einer Ausführungsform der Erfindung. Das Verfahren 500 kann als Hardware, Software oder beides implementiert werden. Der Analyseserver 150 kann jeden Abschnitt des Verfahrens 500 zum Beispiel in der Software als die Erkennungsanweisungen 158 implementieren.
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Das Verfahren 500 kann starten und zu Schritt 505 weitergehen, bei dem der Analyseserver 150 ein Bild des anvisierten Fahrzeugs und Daten eines anvisierten Fahrzeugs empfangen kann. Bei Schritt 510 extrahiert der Analyseserver 150 eine Kennzeichenschild-Zeichenfolge aus dem Bild des anvisierten Fahrzeugs entsprechend jeder beliebigen Anzahl von Bildverarbeitungstechniken.
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Bei Schritt 515 stellt der Analyseserver 150 fest, ob die extrahierte Kennzeichenschild-Zeichenfolge die Warnkriterien 159 erfüllt. Die Warnkriterien 159 können in jeder beliebigen Anzahl von Arten konfiguriert sein, z. B. im Hinblick auf die extrahierte Kennzeichenfolge, eine Person oder Entität, der die extrahierte Kennzeichenschild-Zeichenfolge zugeordnet ist, ein Fahrzeug, dem die extrahierte Kennzeichenschild-Zeichenfolge zugeordnet ist, oder mehr. Die Warnkriterien 159 können entsprechend einem der oben beschriebenen Beispiele konfiguriert sein und können erfüllt sein, wenn zum Beispiel die extrahierte Kennzeichenschild-Zeichenfolge einem gestohlenen Fahrzeug entspricht. Der Analyseserver 150 kann auf jede beliebige Anzahl von Informationsquellen zugreifen, um die extrahierte Kennzeichenfolge beim Feststellen, ob die extrahierte Kennzeichenfolge die Warnkriterien 159 erfüllt, zu analysieren z. B. Datenbanken für gestohlene Fahrzeuge, die von lokalen, staatlichen oder bundesstaatlichen Strafverfolgungsbehörden geführt werden.
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Wenn die extrahierte Kennzeichenschild-Zeichenfolge die Warnkriterien 159 nicht erfüllt, kann das Verfahren 500 zum Start zurückkehren und wieder zu Schritt 505 weitergehen. Wenn die extrahierte Kennzeichenschild-Zeichenfolge die Warnkriterien 159 erfüllt, stellt der Analyseserver 150 bei Schritt 520 einen möglichen aktuellen Standort des anvisieren Fahrzeugs fest. Der Analyseserver 150 kann Daten aus jeder beliebigen Anzahl von Quellen analysieren, um einen aktuellen Standort des anvisierten Fahrzeugs vorauszuberechnen, einschließlich der oben beschriebenen erfassten Fahrzeugdaten oder zusätzlichen Standortbestimmungsdaten.
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Bei Schritt 525 kann der Analyseserver 150 ein oder mehrere Zielfahrzeuge festlegen, an die eine Warnmeldung zu senden ist. Zum Beispiel kann der Analyseserver 150 festlegen, dass die Warnmeldung an das Fahrzeug zu senden ist, das das Fahrzeugbild und die Fahrzeugdaten gesendet hat. Zusätzlich oder alternativ kann der Analyseserver 150 ein Zielfahrzeug auf der Basis eines möglichen aktuellen Standorts des anvisierten Fahrzeugs festlegen. Der Analyseserver 150 kann aus einem Satz von möglichen Fahrzeugen, zum Beispiel zur Verfügung stehenden Polizeiwagen, ein Zielfahrzeug auswählen, das einem aktuellen möglichen Standort des anvisierten Fahrzeugs geografisch am nächsten ist. Der Analyseserver 150 kann beim Festlegen eines Zielfahrzeugs andere Faktoren vorsehen, wie z. B. eine geschätzte Fahrzeit zu dem anvisierten Fahrzeug, die Richtung des anvisierten Fahrzeugs, das Maß an Verkehrsstaus, Straßenführungen und -anordnungen und andere Daten.
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Der Analyseserver 150 kann ein Zielfahrzeug auf der Basis der erfüllten Warnkriterien festlegen. Ein bestimmtes Zielfahrzeug oder ein bestimmter Typ eines Zielfahrzeugs kann mit bestimmten Warnkriterien in Zusammenhang gebracht werden. Wenn zum Beispiel eine extrahierte Kennzeichenschild-Zeichenfolge einem gestohlenen Fahrzeug entspricht, kann der Analyseserver aus zur Verfügung stehenden im Einsatz befindlichen Polizeifahrzeugen auswählen, um ein Zielfahrzeug auszuwählen. Als ein weiteres Beispiel kann dann, wenn eine extrahierte Kennzeichenschild-Zeichenfolge einem Fahrzeug entspricht, das von einem Hersteller zurückgerufen wird, kann der Analyseserver 150 ein Servicefahrzeug als ein Zielfahrzeug festlegen. Bei Schritt 530 kann der Analyseserver 150 die Warnmeldung zu dem (den) festgelegten Zielfahrzeug(en) senden.
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Obwohl die Diskussion vorstehend mit Bezug auf den Analyseserver 150 erfolgt ist, kann das Fahrzeug 105 jeden Abschnitt des Verfahrens 500 auch z. B. mittels einer Kombination aus Bilderfassungsvorrichtung 110, an Bord befindlicher Vorrichtung 120 und Benutzerschnittstelle 130 implementieren. Der Analyseserver 150 und das Fahrzeug 105 können das Verfahren 500 in Kombination implementieren, um ein Bild eines anvisierten Fahrzeugs und Daten eines anvisierten Fahrzeugs zu verarbeiten.
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Verfahren und Prozesse können zum Beispiel unter Verwendung eines Prozessors und/oder von Anweisungen oder Programmen, die in einem Speicher gespeichert sind, implementiert werden. Spezifische Komponenten der offengelegten Ausführungsformen können weitere oder andere Komponenten umfassen. Ein Prozessor kann als Mikroprozessor, Mikrocontroller, anwendungsspezifische integrierte Schaltung (Application Specific Integrated Circuit – ASIC), diskrete Logik oder eine Kombination von anderen Typen von Schaltungen oder Logik implementiert sein. Auf im Wesentlichen gleiche Weise können Speicher DRAM, SRAM, Flash oder jeder geeignete Typ von Speicher sein. Parameter, Datenbanken und andere Datenstrukturen können separat gespeichert und verwaltet werden, können in einen einzelnen Speicher oder eine einzelne Datenbank integriert sein oder können auf zahlreiche andere Arten logisch und physisch organisiert sein. Programme oder Anweisungssätze können Teile eines einzelnen Programms, separater Programme oder über mehrere Speicher und Prozessoren verteilt sein.
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Obwohl verschiedene Ausführungsformen der Erfindung beschrieben worden sind, ist es für einen Durchschnittsfachmann auf dem Sachgebiet offensichtlich, dass viel mehr Ausführungsformen und Implementierungen innerhalb des Schutzumfangs der Erfindung möglich sind. Entsprechend ist die Erfindung nicht eingeschränkt, außer durch die beiliegenden Patentansprüche und deren Äquivalente.