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Die Erfindung betrifft ein Wasch- oder Reinigungsmittel, enthaltend ein waschaktives, anionisches Tensid und eine PolyCelluloseverbindung, sowie deren Verwendung und ein Verfahren zum Waschen.
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Zur Gewährleistung einer zufriedenstellenden Reinigungsleistung enthalten konventionelle Wasch- und Reinigungsmittel üblicherweise einen Anteil an Tensiden. Mit Hilfe der Tenside wird der Schmutz von der zu reinigenden Oberfläche abgelöst und in der Waschflotte dispergiert. Während des Waschvorgangs kann sich der von den Textilien entfernte Schmutz aus dem Reinigungsmedium der Flotte heraus wieder an die in der Flotte befindlichen Textilien anlagern. Dieser Vorgang ist dem Fachmann unter Redeposition bekannt. Insbesondere nach mehreren Waschzyklen ist eine Vergrauung heller und insbesondere weißer Wäsche mit bloßem Auge feststellbar. Auch die Verfärbung und/oder Vergrauung farbiger Textilien kann beobachtet werden.
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Die Anmelderin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Wasch- oder Reinigungszusammensetzungen für Textilien bereitzustellen, die die Vergrauung von Textilien verhindern oder nahezu komplett eindämmen. Weiße Wäsche soll auch ohne Zusatz eines konventionellen optischen Aufhellers ein wahrnehmbares und über die zu reinigende Oberfläche homogen erscheinendes Weiß erhalten.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, ein Wasch- oder Reinigungsmittel mit einem verbesserten Schutz gegen Vergrauung von Textilien bereit zu stellen.
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In einer ersten Ausführungsform wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe durch ein Wasch- oder Reinigungsmittel enthaltend
- a. mindestens ein waschaktives, anionisches Tensid, und
- b. mindestens eine oligomere oder polymere Celluloseverbindung, die mit mindestens einer (C1 bis C3)-Alkylgruppe substituiert ist, und die mit einem oder mehreren Resten aus der Gruppe, die gebildet wird aus (C2 bis C3)-Hydroxyalkyl-, (C1 bis C3)-Alkoxy-(C2-C3)-alkyl, eine Gruppe R7-[-O-(C2 bis C3)-alkylen-]m-, wobei m 2 oder 3 sein kann, R7 für ein Wasserstoffatom oder eine (C1 bis C3)-Alkylgruppe stehen kann, substituiert ist, und
wobei die Celluloseverbindung bezogen auf vorhandene (C2 bis C3)-Hydroxyalkylgruppen pro Anhydroglucoseeinheit der Celluloseverbindung einen molaren Substitutionsgrad in einem Bereich von 0,20 bis 1,0, besonders bevorzugt im Bereich von 0,2 bis 0,6, besitzt,
gelöst.
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Unter einer Celluloseverbindung wird erfindungsgemäß eine chemische Verbindung verstanden, die eine oder mehrere Cellobioseeinheiten umfasst. Cellobiose besteht aus zwei Molekülen D-Glucose, die über eine β-1,4-Glycosid-Bindung verknüpft sind. Entsprechende Cellobioseeinheiten werden durch folgende Formel repräsentiert
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Unter oligomerer Celluloseverbindung wird erfindungsgemäß eine Celluloseverbindung verstanden, die eine Kette aus zwei bis zehn Molekülen D-Glucose als Wiederholungseinheit, die über eine β-1,4-Glycosid-Bindung verknüpft sind, umfasst.
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Unter polymerer Celluloseverbindung wird erfindungsgemäß eine Celluloseverbindung verstanden, die eine Kette aus elf oder mehr Molekülen D-Glucose als Wiederholungseinheit, die über eine β-1,4-Glycosid-Bindung verknüpft sind, umfasst.
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Besagte in dem erfindungsgemäßen Mittel enthaltene Celluloseverbindung ist bevorzugt eine polymere Celluloseverbidnung. Es ist erfindungsgemäß besonders bevorzugt, wenn die besagte Celluloseverbindung eine polymere Celluloseverbindung ist, die als einzige Wiederholungseinheiten von Glucose abgeleitete Anhydroglucoseeinheiten als Polymerrückgrat aufweist, deren Wasserstoffatome der Hydroxylgruppen zumindest teilweise durch Reste ausgewählt aus (C1 bis C3)-Alkyl-, und durch Reste ausgewählt aus (C2 bis C3)-Hydroxyalkyl-, (C1 bis C3)-Alkoxy-(C2-C3)-alkyl, eine Gruppe R7-[-O-(C2 bis C3)-alkylen-]m-, oder beliebigen Mischungen daraus, substituiert sind.
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Als generell bevorzugt geeignete (C1 bis C3)-Alkylgruppen sind Methyl, Ethyl, Propyl oder beliebige Mischungen daraus in der besagten Celluloseverbindung, enthalten.
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Vorzugsweise steht (C1 bis C3)-Alkyl- für eine Methylgruppe.
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Ein bevorzugt geeignetes (C2 bis C3)-Alkylenfragment ist ausgewählt aus Ethan-1,2-diyl, Propan-1,2-diyl oder Mischungen.
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Als bevorzugt geeignete (C2 bis C3)-Hydroxyalkylgruppen sind 2-Hydroxyethyl, 2-Hydroxypropyl, 3-Hydroxypropyl und beliebige Mischungen daraus in der besagten Celluloseverbindung enthalten.
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Vorzugsweise ist die Hydroxylgruppe im Hydroxypropylrest der (C2 bis C3)-Hydroxyalkylgruppen sekundär, besonders bevorzugt bedeutet Hydroxypropyl 2-Hydroxypropyl.
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Es ist erfindungsgemäß besonders bevorzugt, wenn die in dem erfindungsgemäßen Mittel enthaltene Celluloseverbindung als (C2 bis C3)-Hydroxyalkylgruppe mindestens eine 2-Hydroxyethylgruppe und mindestens eine 2-Hydroxypropylgruppe enthält. Eine erfindungsgemäß besonders bevorzugte Celluloseverbindung enthält als Substituent mindestens eine (C1 bis C3)-Alkylgruppe (insbesondere mindestens eine Methylgruppe) und mindestens eine Hydroxyethylgruppe (bevorzugt 2-Hydroxyethyl) und mindestens eine Hydroxyproylgruppe (bevorzugt 2-Hydroxypropyl).
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Vorzugsweise liegt in der oligomeren oder polymeren Celluloseverbindung das Verhältnis von Hydroxyethyl- und Hydroxypropyl- (insbesondere von 2-Hydroxyethyl- und 2-Hydroxypropyl) in einem Bereich von 1:1 bis 5:1.
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Überraschend wurde herausgefunden, dass ein solches Wasch- oder Reinigungsmittel eine wesentlich langsamer fortschreitende Vergrauung von Textilien beim mehrmaligen Waschen bewirkt oder sogar die Vergrauung vollständig inhibieren kann.
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Die erfindungsgemäß bevorzugt eingesetzte Celluloseverbindung enthält Einheiten der Formel (I)
wobei R
1, R
2, R
3, R
4, R
5 und R
6 unabhängig voneinander ausgewählt werden aus Wasserstoff-, (C
1 bis C
3)-Alkyl-, (C
2 bis C
3)-Hydroxyalkyl-, (C
1 bis C
3)-Alkoxy-(C
2-C
3)-alkyl, oder für eine Gruppe R
7-[-O-(C
2 bis C
3)-alkylen-]
m-, wobei m 2 oder 3 sein kann, R
7 für ein Wasserstoffatom oder eine (C
1 bis C
3)-Alkylgruppe stehen kann,
wobei wenigstens ein Rest aus R
1 bis R
6 für eine (C
1 bis C
3)-Alkylgruppe steht.
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Stünden alle Reste R1 bis R6 der Formel (I) für Wasserstoff handelt es sich um eine von Cellobiose abgeleitete Struktureinheit (vide supra). Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist die in der besagten bevorzugten Celluloseverbindung enthaltene von Cellobiose abgeleitete Einheit gemäß Formel (I) an den Resten R1 bis R6 wie oben definiert modifiziert.
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Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, wenn die besagte Celluloseverbindung als einzige Wiederholungseinheit von Glucose abgeleitete Anhydroglucoseeinheiten als Polymerrückgrat aufweist, deren Wasserstoffatome der Hydroxylgruppen zumindest teilweise durch Reste ausgewählt aus (C1 bis C3)-Alkyl-, (C2 bis C3)-Hydroxyalkyl-, (C1 bis C3)-Alkoxy-(C2-C3)-alkyl, eine Gruppe R7-[-O-(C2 bis C3)-alkylen-]m-, oder beliebigen Mischungen daraus substituiert sind, mit der Maßgabe, dass die für obige Formel (I) definierten Bedingungen (vide supra) (oder deren bevorzugte Ausführungsformen (vide infra)) erfüllt werden.
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Als bevorzugt geeignete (C1 bis C3)-Alkylgruppen sind Methyl, Ethyl, Propyl oder beliebige Mischungen daraus in der besagten Celluloseverbindung, insbesondere in der Einheit gemäß obiger Formel (I), enthalten.
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Vorzugsweise steht (C1 bis C3)-Alkyl- gemäß Formel (I) für eine Methylgruppe.
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Ein bevorzugt geeignetes (C2 bis C3)-Alkylenfragment ist ausgewählt aus Ethan-1,2-diyl, Propan-1,2-diyl oder Mischungen.
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Als bevorzugt geeignete (C2 bis C3)-Hydroxyalkylgruppen der Formel (I) sind 2-Hydroxyethyl, 2-Hydroxypropyl, 3-Hydroxypropyl und beliebige Mischungen daraus in der besagten Celluloseverbindung, insbesondere in der Einheit gemäß obiger Formel (I), enthalten.
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Vorzugsweise ist die Hydroxylgruppe im Hydroxypropylrest gemäß Reste R1 bis R6 der Formel (I) sekundär, besonders bevorzugt bedeutet Hydroxypropyl gemäß Formel (I) 2-Hydroxypropyl.
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Es ist erfindungsgemäß besonders bevorzugt, wenn die in dem erfindungsgemäßen Mittel enthaltene Celluloseverbindung mindestens eine Einheit der Formel (I) enthält, in der mindestens ein Rest R1 bis R6 für eine 2-Hydroxyethylgruppe steht und mindestens eine Einheit der Formel (I) enthält, in der mindestens ein Rest R1 bis R6 für eine 2-Hydroxypropylgruppe steht.
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Eine bevorzugte Celluloseverbindung umfassend mindestens eine Struktureinheit der Formel (I) enthält als Substituent mindestens eine (C1 bis C3)-Alkylgruppe (insbesondere mindestens eine Methylgruppe) und mindestens eine Hydroxyethylgruppe (bevorzugt 2-Hydroxyethyl) und mindestens eine Hydroxyproylgruppe (bevorzugt 2-Hydroxypropyl).
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Vorzugsweise liegt in der oligomeren oder polymeren Celluloseverbindung, die Struktureinheiten der Formel (I) umfassen das Verhältnis von Hydroxyethyl- und Hydroxypropyl- (insbesondere von 2-Hydroxyethyl- und 2-Hydroxypropyl) in einem Bereich von 1:1 bis 5:1.
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Der Substitutionsgrad kann aus den Hodges-Werten unter Berücksichtigung des Gehaltes an Wasser und anorganischer Bestandteile unter der Voraussetzung berechnet werden, dass die Substituenten vollständig an die PolyCelluloseverbindung gebunden sind. Die Spaltung und Quantifizierung der Spaltprodukte erfolgt nach DIN EN 13268. Die Proben werden im Druckgefäß bei 150 °C mit Iodwasserstoffsäure gespalten. Die zu bestimmenden Substituenten werden in die Alkyliodide überführt und in Nonan extrahiert. Die Nonanphase wird gaschromatographisch analysiert.
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Der durchschnittliche Substitutionsgrad (DS) gibt die Zahl der Substituenten an, die eine Grundeinheit des Polymeren trägt. Der molare Substitutionsgrad (MS) gibt an, wieviel Mole eines Derivatisierungsreagenzes an eine Polymer-Grundeinheit angelagert wurden. Die Werte für DS und MS sind Durchschnittswerte. Als erfindungsgemäßes Derivatisierungsreagenz gelten insbesondere Propylenoxid (als 2-Hydroxypropyl) und Ethylenoxid (als 2-Hydroxyethyl).
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Vorzugsweise liegt in besagter Celluloseverbindung der molare Substitutionsgrad für 2-Hydroxyethyl- pro Anhydroglucoseeinheit der Celluloseverbindung in einem Bereich von 0,15 bis 0,45, besonders bevorzugt in einem Bereich von 0,15 bis 0,3.
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Vorzugsweise liegt in besagter Celluloseverbindung der molare Substitutionsgrad für 2-Hydroxypropyl- pro Anhydroglucoseeinheit der Celluloseverbindung in einem Bereich von 0,05 bis 0,5, besonders bevorzugt im Bereich von 0,05 bis 0,25.
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Vorzugsweise liegt in besagter Celluloseverbindung der durchschnittliche Substitutionsgrad für Methyl- pro Anhydroglucoseeinheit der Celluloseverbindung in einem Bereich von 1 bis 2,5, besonders bevorzugt im Bereich von 1,2 bis 1,8.
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Die erfindungsgemäße Celluloseverbindung ist vorzugsweise eine Hydroxyethyl-hydroxypropyl-methyl-cellulose.
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Die Viskosität der Celluloseverbindung liegt vorzugsweise in einem Bereich von 200 bis 100.000 mPas, ganz besonders bevorzugt in einem Bereich von 4.000 bis 8.000 mPas. Die Viskosität kann bei einer Temperatur von 21°C und 1 atm mit einem Brookfield Viskosimeter gemäß ASTM D2983 gemessen werden.
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Die Dichte der Celluloseverbindung liegt vorzugsweise in einem Bereich von 100 bis 1.000 g/l, ganz besonders bevorzugt in einem Bereich von 250 bis 500 g/l.
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Ein waschaktives, anionisches Tensid ist dann waschaktiv, wenn es bezogen auf das Gewicht der Waschlösung in einer Menge von 0,1 Gew.-% in einer Waschflotte Schmutz von Oberflächen, insbesondere textilen Oberflächen, besser entfernt, als die tensidfreie Waschlösung.
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Vorzugsweise ist das waschaktive, anionische Tensid in einer Gesamtmenge in einem Bereich von 0,01 bis 50 Gew.%, insbesondere in einem Bereich von 0,1 bis 30 Gew.%, ganz besonders bevorzugt in einem Bereich von 1 bis 10 Gew.% enthalten.
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Vorzugsweise ist besagte oligomere oder polymere Celluloseverbindung in einer Gesamtmenge in einem Bereich von 0,01 bis 50 Gew.%, insbesondere in einem Bereich von 0,05 bis 5 Gew.%, ganz besonders bevorzugt in einem Bereich von 0,1 bis 1 Gew.% enthalten.
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Das Gewichtsverhältnis zwischen dem waschaktiven, anionischen Tensid oder der besagten Celluloseverbindung liegt vorzugsweise in einem Bereich von 5:1 bis 20:1, besonders bevorzugt in einem Bereich von 7:1 bis 13:1.
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Als anionisches Tensid können vorzugsweise Sulfonate und/oder Sulfate eingesetzt werden.
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Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C9-13 Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht. Geeignet sind auch C12-18-Aikansulfonate und die Ester von a-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), zum Beispiel die a-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren.
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Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäurehalbester der C11-18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C10-20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt. Aus waschtechnischem Interesse sind die C11-16-Alkylsulfate und C12-15-Alkylsulfate sowie C14-15-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate sind geeignete anionische Tenside.
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Auch Fettalkoholethersulfate, wie die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen oder verzweigten C7-21-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte C9-11-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C12-18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet.
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Weitere geeignete anionische Tenside sind Seifen. Geeignet sind gesättigte und ungesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, (hydrierten) Erucasäure und Sehensäure sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, zum Beispiel Kokos-, Palmkern-, Olivenöl- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
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Die anionischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium-, Kalium-, Magnesium- oder Ammoniumsalze vorliegen. Geeignete Ammoniumsalze als Gegenionen für die anionischen Tenside sind die protonierten Formen von Cholin, Triethylamin, Monoethanolamin, Triethanolamin oder Methylethylamin.
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Das anionische, waschaktive Tensid ist vorzugsweise ein lineares Alkylsulfonat, insbesondere in Alkylbenzolsulfonat. Dieses Alkylsulfonat ist vorzugsweise ein Natrium-, Monoethanolamin- oder Triethanolaminsalz.
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Zusätzlich zu den waschaktiven anionischen Tensiden enthält das erfindungsgemäße Mittel bevorzugt mindestens ein nichtionisches Tensid.
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Geeignete nichtionische Tenside umfassen alkoxylierte Fettalkohole, alkoxylierte Fettsäurealkylester, Fettsäureamide, alkoxylierte Fettsäureamide, Polyhydroxyfettsäureamide, Alkylphenolpolyglycolether, Aminoxide, Alkylpolyglucoside und Mischungen daraus.
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Als nichtionisches Tensid werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 4 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, zum Beispiel aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 5 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise C12-14-Alkohole mit 4 EO oder 7 EO, C9-11 -Alkohole mit 7 EO, C13-15-Alkohole mit 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C12-18-Alkohole mit 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO. Auch nichtionische Tenside, die EO- und PO-Gruppen zusammen im Molekül enthalten, sind erfindungsgemäß einsetzbar. Geeignet sind ferner auch eine Mischung aus einem (stärker) verzweigten ethoxylierten Fettalkohol und einem unverzweigten ethoxylierten Fettalkohol, wie beispielsweise eine Mischung aus einem C16-18-Fettalkohol mit 7 EO und 2-Propylheptanol mit 7 EO.
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Insbesondere bevorzugt enthält das Wasch- oder Reinigungsmittel einen C12-18-Fettalkohol mit 7 EO oder einen C13-15-Oxoalkohol mit 7 EO oder 8 EO als nichtionisches Tensid.
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Das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel ist vorzugsweise flüssig.
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Das Wasch- oder Reinigungsmittel enthält vorzugsweise 0,1 bis 1,5 Gew.-% Enzym. Das Gewichtsverhältnis von Enzym zu erfindungsgemäßer Celluloseverbindung liegt vorzugsweise in einem Bereich von 0,5:1 bis 5:1, besonders bevorzugt in einem Bereich von 1:1 bis 2:1.
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Geeignete Enzyme, die in dem Wasch- oder Reinigungsmittel enthalten sein können, sind beispielsweise Cellulasen, Amylasen, Proteasen, Lipasen, Mannanasen, Pektatlyasen oder Xyloglucanasen. Eine besonders gute Anti-Vergrauungsleistung des Wasch- oder Reinigungsmittels wird erzielt, wenn das Wasch- oder Reinigungsmittel eine Cellulase enthält.
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Das Wasch- oder Reinigungsmittel enthält vorzugsweise 0,5 bis 3 Gew.% primären Monoalkohol, besonders bevorzugt Ethanol. Das Gewichtsverhältnis von Monoalkohol zu erfindungsgemäßer Celluloseverbindung liegt vorzugsweise in einem Bereich von 1:1 bis 7:1, besonders bevorzugt in einem Bereich von 2:1 bis 3:1.
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Das Wasch- oder Reinigungsmittel enthält vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-% Polyalkohol, besonders bevorzugt ein Diol oder ein Triol, ganz besonders bevorzugt Glycerin. Das Gewichtsverhältnis von Polyalkohol zu erfindungsgemäßer Celluloseverbindung liegt vorzugsweise in einem Bereich von 1:1 bis 10:1, besonders bevorzugt in einem Bereich von 4:1 bis 6:1.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung enthält das Wasch- oder Reinigungsmittel vorzugsweise zusätzlich einen oder mehrere Stoffe aus der Gruppe der Gerüststoffe, Bleichmittel, Bleichkatalysatoren, Bleichaktivatoren, Enzyme, Enzymstabilisatoren, Elektrolyte, pH-Stellmittel, Parfüme, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Hydrotope, Schauminhibitoren, Silikonöle, Einlaufverhinderer, Knitterschutzmittel, Farbübertragungsinhibitoren, antimikrobiellen Wirkstoffe, Germizide, Fungizide, Antioxidantien, Konservierungsmittel, Korrosionsinhibitoren, Antistatika, Bittermittel, Bügelhilfsmittel, Phobier- und lmprägniermittel, Hautpflegende Wirkstoffe, Quell- und Schiebefestmittel, weichmachenden Komponenten sowie UV-Absorber. In einer weiteren Ausführungsform wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe durch die Verwendung des erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittels zum Waschen von Textilien gelöst.
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In einem weiteren Erfindungsgegenstand wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe durch ein Verfahren zum Waschen von Textilien gelöst, dadurch gekennzeichnet, dass das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel zum Waschen eingesetzt wird.
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Dabei wird bevorzugt in einem Schritt eine wasserhaltige Waschflotte, enthaltend
- – eine Waschlösung, umfassend Wasser und ein Wasch- oder Reinigungsmittel des ersten Erfindungsgegenstandes und
- – Textilien
bereitgestellt.
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Die Waschflotte wird gemäß erfindungsgemäßem Verfahren bevorzugt auf eine Temperatur von 20 °C bis 90°C, insbesondere von 20°C bis 60°C, insbesondere von 25°C bis 50°C, temperiert.
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Ein weiterer Erfindungsgegenstand ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittels zum Waschen von Textilien.
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Beispiel
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Für die Herstellung des Wasch- oder Reinigungsmittels wurde zunächst die polymere Celluloseverbindung mit der Säure vermahlen. Anschließend wurde die erhaltene Mischung in einen Rührkessel überführt und Wasser, nichtwässrige Lösungsmittel und die weiteren Tenside, falls jeweils vorhanden, zugegeben. Dann wurde, falls vorhanden, die Fettsäure zugegeben und es erfolgte die Verseifung des Fettsäureanteils bei 50 bis 60 °C. Anschließend wurden die weiteren Bestandteile, vorzugsweise portionsweise, hinzugefügt.
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Die Zusammensetzung ist wie folgt:
Bestandteil in Gew.% | Vergleichsbeispiel | Beispiel |
Wasser demineralisiert | auf 100 | auf 100 |
Citronensäure | 1,79 | 1,79 |
Borsäure | 1,0 | 1,0 |
Optischer Aufheller (Tinopal CBS-X) | 0,035 | 0,035 |
Glycerin | 2,5 | 2,5 |
LAS-Säure | 5,5 | 5,5 |
DTPMP-Na7H3 (Dequest 2066) | 0,25 | 0,25 |
Entschäumer (Dow Corning AC 8066) | 0,03 | 0,03 |
FAEO (Dehydol LT7) | 5,5 | 5,5 |
Natriumhydroxid | 2,60 | 2,64 |
FAEOS (Texapon N70) | 7,0 | 7,0 |
MHEPC (MHEPC 600 P Lot 1768 01.07.2) | - | 0,5 |
Kokosfettsäure (Edenor PK 12-18 GA) | 3,0 | 3,0 |
Ethanol | - | 1,25 |
Färbemittel (Basacid Blue V20) | 0,0062 | 0,002 |
Färbemittel (Sicovit Tartrazin 85 E 102) | - | 0,0006 |
Parfüm (11-11504) | - | 0,9458 |
Parfüm (Italy Supernova 177875D) | 0,741 | - |
Protease (HEP 225 L) | - | 0,4455 |
Cellulase (Biotouch DCI) | - | 0,08 |
Cellulase (Carezyme Premium) | - | 0,01 |
Cellulase (Ecostone N 400) | 0,08 | - |
Cellulase (Renozyme 4500 L) | 0,01 | - |
Amylase (Stainzyme 12 L) | 0,19 | 0,10 |
Mannanase (Mannaway 4.0) | 0,1 | 0,1 |
Schutzmittel (Acticide MBS 2550) | 0,1 | 0,1 |
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MHEPC ist eine erfindungsgemäße polymere Celluloseverbindung, die 2-Hydroxyethyl-, 2-Hydroxypropyl- und Methylreste umfasst.
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Die erhaltenen flüssigen Wasch- oder Reinigungsmittel waren auch nach 8 Wochen Lagerung unter verschiedensten klimatischen Bedingungen stabil und zeigten optische Homogenität.
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Zur Bestimmung der Anti-Vergrauungsleistung wurde eine Haushaltswaschmaschine (Miele W 1714) mit 3,5 kg Begleitwäsche, verschiedenen Testgeweben und fünf Schmutzlappen (SBL 2004 von wfk Testgewebe GmbH) beladen. Zusätzlich wurden bei jedem Waschgang jeweils 35 g des zu prüfenden Waschmittels (E1, V1, V2 oder V4) zudosiert und fünf Mal bei 40 °C im Baumwoll-Programm gewaschen. Nach hängender Trocknung und Mangeln der Stofflappen wurde deren Remission spektralphotometrisch (Spectraflash SF600) bestimmt. Die Bewertung der Vergrauung erfolgte über den Y-Wert.
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Der Weißgrad der Wäsche, die mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung gewaschen worden war, war um wenigstens 5% höher als der Weißgrad des Vergleichsversuchs.
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Die in der vorliegenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt. Sie kann im Rahmen der Ansprüche und unter Berücksichtigung der Kenntnisse des zuständigen Fachmanns variiert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Villandier et. al. (Villandier, Nicolas, and Avelino Corma. "One pot catalytic conversion of cellulose into biodegradable surfactants." Chemical Communications 46.24 (2010): 4408–4410) [0004]
- DIN EN 13268 [0030]
- ASTM D2983 [0036]