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Die Erfindung betrifft eine Sitzvorrichtung, insbesondere einen Fahrzeugsitz, beispielsweise für ein Kraftfahrzeug, mit einer umklappbaren Rücklehne, die eine Griffeinrichtung zum Umklappen der Rücklehne aufweist, welche mindestens einen ersten Hebelarm aufweist, der an einem Ende verschwenkbar an der Rücklehne gelagert ist und an einem anderen Ende einen ersten Handgriff aufweist.
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Viele Kraftfahrzeuge sind mit einer oder mehreren Sitzvorrichtungen versehen, die eine umklappbare Rücklehne aufweisen. Durch das Umklappen der Rücklehne von einer Gebrauchsstellung in eine Nichtgebrauchsstellung lässt sich beispielsweise der Laderaum beziehungsweise die Ladefläche des Kraftfahrzeugs erweitern. Das Verbringen der Rücklehne von der Gebrauchsposition in die Nichtgebrauchsposition stellt sich üblicherweise verhältnismäßig einfach dar. Nach Lösen einer Verriegelung kann die Rücklehne einfach manuell oder durch das Einschieben von Gepäckstücken auf die Ladefläche nach vorne gestoßen werden. Für das leichte Aufrichten der Rücklehne in die Gebrauchsposition ist es bekannt, die Rücklehne mit einer Griffeinrichtung zu versehen, die einen verschwenkbaren Hebelarm aufweist, der einendig an die Rücklehne verschwenkbar gelagert ist und anderendig einen Handgriff aufweist, an welchem ein Benutzer die Griffeinrichtung fassen und die Rücklehne durch Ziehen aufrichten kann.
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Die Offenlegungsschrift
DE 10 2007 050 140 A1 offenbart hierzu eine Griffeinrichtung mit einem an der Rücklehne angebrachten ersten Hebelarm, der von einer Abdeckklappe gebildet wird, die die Rücklehne bereichsweise überdeckt. Der Benutzer kann einen Handgriff des Hebelarms beziehungsweise der Abdeckklappe greifen, diese verschwenken und dann durch Ziehen die Rücklehne aufrichten. Nachteilig dabei ist es, dass der Griff sowie der Hebelarm schwer zu erreichen sind, da sich der Handgriff in der Nichtgebrauchsstellung in einem über die Rücklehne nach vorne hinausgehenden, ein Sitzteil der Sitzvorrichtung überdeckenden Bereich angeordnet ist.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Sitzvorrichtung mit einer umklappbaren Rücklehne zu schaffen, bei welcher insbesondere das Aufrichten der Rücklehne in die Gebrauchsposition durch eine vorteilhaft gestaltete Griffeinrichtung vereinfacht und ergonomisch verbessert wird.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch eine Sitzvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Sitzvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Griffeinrichtung mindestens einen zweiten Hebelarm aufweist, der einendig verschwenkbar an dem anderen Ende des ersten Hebelarms gelagert ist und anderendig einen zweiten Handgriff aufweist. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Griffeinrichtung einen Doppelklappgriff bildet, der zwei Handgriffe und zwei Hebelarme aufweist, wodurch die Griffeinrichtung aus einer kompakten Ausgangsstellung in eine weit ausgeschwenkte Gebrauchsstellung verlagerbar ist, um den Benutzungskomfort für den Benutzer zu erhöhen. Dadurch lässt sich die Griffeinrichtung derart an der Rücklehne anordnen, dass die Handgriffe stets in einem für den Benutzer leicht erreichbaren Bereich liegen. Darüber hinaus kann der Benutzer durch Wahl einer der beiden Handgriffe auch selbst entscheiden, welcher Handgriff für ihn den höheren Komfort bietet.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der erste Hebelarm aus einer zumindest im Wesentlichen parallel zur Rücklehne ausgerichteten Ausgangsstellung maximal bis in eine durch einen Anschlag definierte oder begrenzte Betätigungsstellung verschwenkbar ist. In seiner Ausgangsstellung befindet sich der erste Hebel somit parallel zur Rückenlehne angeordnet, um möglichst wenig Bauraum zu beanspruchen. Der Benutzer kann den Hebelarm aus dieser Ausgangsstellung in die Betätigungsstellung herausschwenken, wobei der maximale Verschwenkweg durch den Anschlag begrenzt wird. Liegt der erste Hebelarm in seiner Betätigungsstellung an dem Anschlag an, kann der Hebelarm durch den Anschlag außerdem eine weitere Kraftkomponente auf die Rückenlehne übertragen. Während üblicherweise der Benutzer an der bekannten Griffeinrichtung lediglich ziehen kann, um die Rücklehne aufzurichten, ist es ihm nunmehr durch den Anschlag möglich, eine Kraftkomponente in Verschwenkrichtung der Rückenlehne beziehungsweise des ersten Hebelarms auf die Rückenlehne auszuüben, wodurch das Verschwenken der Rücklehne in die aufgerichtete Gebrauchsstellung weiter vereinfacht beziehungsweise ergonomisch verbessert wird. Dadurch ist es insbesondere möglich, die Griffeinrichtung in einem Bereich der Rücklehne nahezu der Schwenkachse der Rücklehne anzuordnen. Während zuvor bei einer derartigen Anordnung einer bekannten Griffeinrichtung ein hoher Kraftaufwand notwendig gewesen wäre, um aufgrund des kleinen Hebels zu der Schwenkachse die Rücklehne in ihre aufrechte Position ziehen zu können, ist es durch den vorteilhaften Anschlag möglich, auch bei einem kleinen Abstand zur Schwenkachse der Rücklehne durch den zusätzlichen ersten Hebelarm die Rücklehne ohne hohen Kraftaufwand in die Gebrauchsposition zu verschwenken. Zweckmäßigerweise sind der erste Hebelarm und der Anschlag entsprechend zur Übertragung von Kräften in Schwenkrichtung ausgebildet.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass der maximale Verschwenkwinkel des ersten Hebelarms 80° bis 100°, besonders bevorzugt 90° beträgt. Dadurch wird erreicht, dass für den Benutzer stets eine optimale Hebelwirkung zur Betätigung der Rücklehne zur Verfügung steht. Der Anschlag ist dabei zweckmäßigerweise beabstandet zu der Schwenkachse des ersten Hebelarms an der Rücklehne angeordnet, um vorteilhafte Kraftverhältnisse bei der Betätigung zu erhalten.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der zweite Hebelarm aus seiner Ruheposition parallel zu dem ersten Hebelarm in eine zu dem ersten Hebelarm verschwenkte Gebrauchsposition verschwenkbar ist. In seiner Ruheposition ist somit der zweite Hebelarm parallel zu dem ersten Hebelarm angeordnet, sodass die beiden Hebelarme nebeneinander liegen. Damit ist die Griffeinrichtung in der Ruheposition des Hebelarms besonders kompakt. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die Griffeinrichtung und mittels des ersten Handgriffs betätigbar ist, während der zweite Hebelarm sich in seiner Ruheposition befindet. Dadurch ist die Griffeinrichtung auch wie ein Einfachklappgriff betätigbar.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die Griffeinrichtung Mittel zum Arretieren des ersten Hebelarms in der Ausgangsstellung und/oder des zweiten Hebelarms in der Ruheposition aufweist. Es ist also vorgesehen, dass die Hebelarme in der Ruheposition beziehungsweise in der Ausgangsstellung arretierbar sind. Dies hat den Vorteil, dass bei Nichtbenutzung der Griffeinrichtung die Hebelarme nicht selbsttätig ausschwenken. Hierdurch wird die Sicherheit der Griffeinrichtung erhöht.
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Vorzugsweise weisen die Mittel wenigstens ein dem ersten Hebelarm in die Ausgangsstellung und/oder den zweiten Hebelarm in die Ruheposition drängendes Federelement auf. Dies bietet den Vorteil, dass die Griffeinrichtung automatisch in ihre Ruhestellung verbracht wird. Die Arretierung des ersten Hebelarms und/oder des zweiten Hebelarms wird hierbei durch die Federkraftbeaufschlagung durch das Federelement erreicht. Zum Verschwenken der Griffeinrichtung muss der Benutzer den jeweiligen Hebelarm lediglich entgegen der Federkraft des gegebenenfalls jeweiligen Federelementes bewegen. Vorzugsweise ist jedem der Hebelarme jeweils ein Federelement zugeordnet.
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Besonders bevorzugt weisen die Mittel wenigstens eine Rasteinrichtung auf. Durch die Rasteinrichtung wird ein form- oder kraftschlüssiges Arretieren des ersten und/oder des zweiten Hebelarms auf einfache Art und Weise erreicht. Bei der Rastvorrichtung kann es sich beispielsweise um elastisch verformbare oder verlagerbare Rastelemente an Hebelarm und Rücklehne handeln, die in der Ruheposition beziehungsweise in der Ausgangsstellung miteinander verrastend wirken. Hierdurch wird eine einfache und kostengünstige Möglichkeit zum Arretieren der Hebelarme gewährleistet. Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass der jeweiligen Rasteinrichtung ein Federelement zugeordnet ist, sodass die Rastvorrichtung beispielsweise von einer federbeaufschlagten Rastkugel gebildet wird, die im Verschwenkweg des ersten oder des zweiten Hebelarms liegt.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, dass die Griffeinrichtung bevorzugt zwei erste Hebelarme und zwei zweite Hebelarme aufweist, die jeweils parallel zueinander angeordnet und durch den ersten Handgriff und den zweiten Handgriff miteinander verbunden sind. Hierdurch wird die Belastbarkeit beziehungsweise Robustheit der Griffeinrichtung auf einfache Weise erhöht. Die beiden Handgriffe liegen dann jeweils zwischen den ersten und den zweiten Hebelarmen, sodass auch eine vorteilhafte Kraftübertragung von den Handgriffen auf die Hebelarme und damit auf die Rücklehne erfolgt. Insbesondere ist vorgesehen, dass der erste Handgriff die ersten Hebelarme miteinander verbindet, wobei die zweiten Hebelarme einendig zur verschwenkbaren Lagerung mit dem ersten Handgriff und anderendig durch den zweiten Handgriff miteinander verbunden sind. Auch ist es denkbar, die zweiten Hebelarme getrennt von dem ersten Handgriff mit den ersten Hebelarmen zu verbinden. So ist es beispielsweise denkbar, dass die ersten Hebelarme durch den ersten Handgriff miteinander verbunden sind, und die zweiten Hebelarme auf der dem Handgriff jeweils gegenüberliegenden Seite der ersten Hebelarme an dem ersten Hebelarmen verschwenkbar gehalten sind.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die zweiten Hebelarme und der zweite Handgriff in der Ruheposition der zweiten Hebelarme zwischen den ersten Hebelarmen liegen. Der Griffteil bestehend aus den zweiten Hebelarmen und dem zweiten Handgriff ist somit insgesamt schmaler ausgebildet als der Griffteil bestehend aus den ersten Hebelarmen und dem ersten Handgriff, sodass in der Ruheposition der eine Griffteil innerhalb des anderen Griffteils liegt. Dies hat den Vorteil, dass die Griffeinrichtung bei Nichtgebrauch besonders kompakt verstaubar beziehungsweise einklappbar ist. Dadurch wird beispielsweise erreicht, dass der Laderaum oder die Ebenheit einer Ladefläche des Kraftfahrzeugs durch die Griffeinrichtung nicht oder kaum beeinträchtigt wird.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Rücklehne eine Vertiefung aufweist, in welcher der oder die ersten Hebelarme in der Ausgangsstellung vollständig einliegen. Dadurch ist die Griffeinrichtung bei Nichtgebrauch vollständig in die Rücklehne versenkbar, wodurch insbesondere gewährleistet ist, dass bei Nichtgebrauch und umgeklappter Rücklehne die Rücklehne eine ebene Oberfläche aufweist, die zur Aufnahme von Ladegut nutzbar ist und nicht durch eine von der Oberfläche vorstehende Griffeinrichtung unterbrochen wird. Voraussetzung hierfür ist, dass der eine Griffteil – wie zuvor beschrieben – derart ausgebildet ist, dass er in der Ruheposition zwischen den beiden ersten Hebelarmen liegt.
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Im Folgenden soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Dazu zeigen im Folgenden:
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1A bis C einen Fahrzeugsitz in unterschiedlichen Gebrauchsstellungen,
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2 eine Griffeinrichtung des Fahrzeugsitzes in einer vereinfachten Draufsicht,
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3 den Fahrzeugsitz mit der Griffeinrichtung in einer vereinfachten Schnittdarstellung,
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4A bis E ein schrittweises Aufrichten einer Rücklehne des Fahrzeugsitzes und
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5A bis E ein schrittweises Absenken der Rücklehne, jeweils in einer vereinfachten perspektivischen Darstellung.
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1A bis C zeigen in einer vereinfachten Seitenansicht eine Sitzvorrichtung 1, die als Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug ausgebildet ist. Die Sitzvorrichtung 1 weist einen Sitz 2 sowie eine dem Sitz 2 zugeordnete Rücklehne 3 auf. 1A zeigt den Normalzustand der Sitzvorrichtung 1, in welchem die Rücklehne 3 aufgerichtet ist, so dass sich ein auf dem Sitz 2 befindlicher Benutzer an der Rücklehne 3 anlehnen kann.
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Um einen Laderaum des Kraftfahrzeugs variabel gestalten zu können, ist die Rücklehne 3 umklappbar beziehungsweise umlegbar ausgebildet. Dazu ist der Rücklehne 3 ein Gelenk 4 zugeordnet, das eine Schwenkachse 5 bildet, um welche die Rücklehne 3 verschwenkbar gelagert ist. Das Gelenk 4 ist dabei einem ersten Ende 6 der Rücklehne 3 zugeordnet, das im Normalzustand nahe zu dem Sitz 2 angeordnet ist. Das Gelenk 4 ist außerdem längsverschieblich gelagert, wie durch einen Pfeil 7 angedeutet. Dazu kann das Gelenk 5 beispielsweise in einer entsprechenden Führung 8 gehalten sein. Selbstverständlich kann der Umlegemechanismus jedoch auch durch eine andere Kinematik gebildet werden.
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Zum Umlegen der Rücklehne 3 wird das dem Ende 6 gegenüberliegende Ende 9 nach vorne in Richtung des Sitzes 2 um die Schwenkachse 5 verschwenkt, wie durch einen Pfeil 10 angedeutet. Gleichzeitig wird das Ende 6 von dem Sitz 2 entlang der Führung 8 von dem Sitz 2 wegbewegt, wie in 1B gezeigt. Die Rücklehne 3 wird derart weit nach vorne umgelegt und das Ende der Rücklehne 3 nach hinten beziehungsweise von dem Sitz 2 weg verschoben, bis das Ende 9 dem Sitz 2 direkt zugewandt ist und auf Höhe des Sitzes 2 liegt, sodass eine Oberseite 11 des Sitzes 2 und eine Rückseite 12 der Rücklehne 3 eine durchgehende oder zumindest im Wesentlichen durchgehende Auflagefläche bilden, die als Ladefläche genutzt werden kann. Um die Rücklehne 3 wieder aufzurichten, wird entsprechend andersherum vorgegangen.
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Um die beschriebenen Vorgänge durchzuführen ist der Rücklehne 3 eine Griffeinrichtung 13 zugeordnet, die im Folgenden näher beschrieben werden soll.
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2 zeigt hierzu eine vereinfachte Draufsicht auf die Griffeinrichtung 13. Die Griffeinrichtung 13 weist zwei erste Hebelarme 14 auf, die eine Länge l14 aufweisen. Die ersten Hebelarme 14 sind jeweils an einem ersten Ende durch ein Gelenk 16 an der Rücklehne 3 um eine Schwenkachse 17 verschwenkbar gehalten. Das Gelenk 16 wird in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel durch einen Gelenkbolzen 18 gebildet, der die Enden 15 der ersten Hebelarme 14 durchdringt und in entsprechenden Gelenkbolzenaufnahmen der Rücklehne 3 gehalten ist. Selbstverständlich können die Hebelarme 14 auch unabhängig voneinander verschwenkbar um die Achse 17 an der Rücklehne 3 gelagert angeordnet sein. Wichtig ist, dass die Hebelarme 14 um die gleiche Schwenkachse 17 verschwenkt werden.
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An ihrem anderen Ende 19 sind die ersten Hebelarme 14 durch einen ersten Handgriff 20 miteinander verbunden. Der Handgriff 20 ist vorliegend als Griffzylinder ausgebildet, der sich zwischen den beiden Hebelarmen 14 erstreckt. Der Handgriff 20 ist dabei um eine Schwenkachse 21 verdrehbar an den Hebelarmen 14 gelagert. Die schwenkbar gelagerten Hebelarme 14 bilden zusammen mit dem ersten Handgriff 20 ein erstes Griffteil 22 der Griffeinrichtung 13.
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Die Griffeinrichtung 13 weist weiterhin ein zweites Griffteil 23 auf, das von zwei zweiten Hebelarmen 24 und einem zweiten Handgriff 25 gebildet wird. die zweiten Hebelarme 24 weisen eine Länge l24 auf, die kleiner ist als die Länge l14 der ersten Hebelarme 14. Einendig sind die zweiten Hebelarme 24 verschwenkbar an dem jeweils ersten Hebelarm 14 gelagert. Vorliegend ist dabei vorgesehen, dass die zweiten Hebelarme 24 mit dem verschwenkbaren Handgriff 20 verbunden beziehungsweise daran befestigt sind, sodass die Hebelarme 24 mit dem Handgriff 20 um die Schwenkachse 21 verschwenkbar gelagert angeordnet sind. Anderendig sind die zweiten Hebelarme 24 durch den zweiten Handgriff 25 miteinander verbunden. Der zweite Handgriff 25 ist ebenfalls als Griffzylinder ausgebildet, der zwischen den beiden Hebelarmen 24 liegt. Gegebenenfalls kann auch der zweite Handgriff 25 an den Hebelarmen 24 verschwenkbar oder verdrehbar gelagert sein, um die Bedienung weiter zu vereinfachen.
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3 zeigt die Rücklehne 3 mit der Griffeinrichtung 13 in einer Detailansicht. Die Griffeinrichtung 13 ist in einer Vertiefung 26 in der Rückseite 12 der Rücklehne 3 vollständig im Ruhezustand angeordnet. Dazu liegt die Schwenkachse 21 innerhalb der Vertiefung 26, wobei die Größe der wannenartigen Vertiefung 26 derart gewählt ist, dass die Hebelarme 14 vollständig in die Vertiefung 26 hinein verschwenkt werden können, wie in 3 durch die vereinfachten Schnittdarstellung der Rücklehne 3 gezeigt. Die Breite der Vertiefung 26 entspricht dabei im Wesentlichen der Breite der Griffeinrichtung 13 und die Höhe zumindest der Länge l14 der ersten Hebelarme 14.
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Dem Ende 15 des jeweiligen Hebelarms 14 zugewandt weist die Vertiefung jeweils einen Anschlag 27 auf, der im Bewegungsweg beziehungsweise Verschwenkweg des jeweiligen Hebelarms 14 liegt, sodass die Hebelarme 14 maximal bis zu dem Anschlag 27 aus der Vertiefung 26 heraus verschwenkt werden können. Bezüglich der Rücklehne 3 sind die Anschläge 27 fest angeordnet, sodass eine Kraftaufbringung auf die Anschläge 27 durch den jeweiligen Hebelarm 14 auf die Rücklehne 3 übertragen wird.
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Der Anschlag 27 ist dabei vorteilhafterweise derart ausgebildet, dass in der maximal ausgeschwenkten Stellung die Hebelarme 14, insbesondere um 90°, im Wesentlichen senkrecht zur Rücklehne 3 ausgerichtet sind, sodass eine größtmögliche Hebelwirkung zur Verfügung gestellt ist.
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Im Folgenden soll anhand von 4 und 5 die Funktionsweise der vorteilhaften Sitzvorrichtung näher erläutert werden. 4 zeigt dazu in mehreren Schritten das Aufrichten und 5 das Absenken der Rücklehne 3. Aus Übersichtlichkeitsgründen sind dabei das Sitzteil 2 sowie das längsverschiebliche Gelenk 4 nicht näher dargestellt.
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4A zeigt den Ausgangszustand, in welchem die Rücklehne 3 nach vorne in eine horizontal ausgerichtete Stellung geklappt ist, wie beispielsweise in 1C gezeigt. Um die Rücklehne 3 aufzustellen, greift der Benutzer den zweiten Handgriff 25 und zieht daran, wodurch das zweite Griffteil 23 und das erste Griffteil 22 beide aus der Vertiefung 26 herausgezogen werden, wie in 4B gezeigt. Der Benutzer kann das erste Griffteil 22 derart weit durch das Herausziehen des zweiten Handgriffs 25 aus der Vertiefung heraus verschwenken, bis die ersten Hebelarme 14 gegen den jeweiligen Anschlag 27 treffen. Zieht der Benutzer weiter an dem zweiten Griffteil 23, so wird dadurch ein Drehmoment auf der Rücklehne 3 ausgeübt, welches die Rücklehne 3 in Richtung ihrer Gebrauchsstellung aufklappt, wie in 4C gezeigt. Befindet sich die Rücklehne 3 in ihrer Gebrauchsposition oder zumindest nahe zu ihrer Gebrauchsposition, und fluchten die Griffteile 22 und 23 zueinander, wie in 4D gezeigt, so kann der Benutzer durch Aufbringen eines Drucks auf die Handgriffe 25 die Rücklehne 3 nach vorne in Richtung des Sitzteils 2 verschieben, wie in 4D gezeigt. Um diese Funktion zu vereinfachen kann es auch vorgesehen sein, dass den Griffteilen 22 und 23 Arretiermittel zugeordnet sind, die die Griffteile 22 und 23 in der dargestellten ausgeklappten und miteinander fluchtenden beziehungsweise in einer Ebene liegenden Stellung arretieren, um zu vermeiden, dass beim Aufbringen einer Druckkraft auf den Handgriff 25 die Griffteile 22, 23 wieder zusammenklappen. Im letzten Schritt, gemäß 4E, werden die Griffteile durch Verschwenken in Richtung der Rückenlehne 3 wieder in die Vertiefung 26 eingebracht und dort sicher verstaut. Dadurch, dass die Griffeinrichtung 13 in dieser Ruheposition vollständig innerhalb der Vertiefung 26 liegt, ist auch bei umgeklappter Rücklehne, wie in 4A gezeigt, gewährleistet, dass diese eine im Wesentlichen ebene Rückseite 12 zur Verfügung stellt, die als Ladefläche genutzt werden kann. Insbesondere wird durch die versenkte Anordnung der Griffeinrichtung 13 erreicht, dass über die Rückseite 12 der Rücklehne 3 Gegenstände beziehungsweise Ladegut geschoben werden können.
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Zum Umklappen der Rücklehne 3 in die Nichtgebrauchsstellung gemäß 1C beziehungsweise 4A oder 5E wird andersherum vorgegangen. Zunächst greift der Benutzer die Griffeinrichtung 13. Da in der aufgeklappten Stellung der Rücklehne 3 diese in der Regel näher zu dem Benutzer angeordnet sein wird, reicht es aus, wenn der Benutzer den Handgriff 21 greift, um die Griffteile 22 und 23 gemeinsam aus der Vertiefung 26 herauszuklappen, ohne jedoch die Griffeinrichtung 13 aufzuklappen, wie in 5B gezeigt. Anschließend zieht der Benutzer an dem Griffteil 20, um die Rücklehne 3 an ihrem Ende 6 von dem Sitz weg beziehungsweise nach hinten zu ziehen, wie in 5C gezeigt. Anschließend wird die Griffeinrichtung 13 wieder in die Vertiefung 26 eingeklappt beziehungsweise versenkt, wie in 5D gezeigt, und anschließend durch eine weitere Druckaufbringung, insbesondere auf den Handgriff 20, die Rücklehne 3 nach vorne in die in 5E oder 1C gezeigte Position geklappt.
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Um zu vermeiden, dass die Griffeinrichtung 13 beziehungsweise die Hebelarme 14 oder 24 bei Nichtgebrauch und aufgestellter Rücklehne 3, gemäß 1A, von selbst aus der Vertiefung 26 heraus schwenken, ist der Griffeinrichtung 13 eine Rastvorrichtung 28 zugeordnet, die die Griffeinrichtung 13 in ihrer in die Vertiefung 26 versenkten Ruheposition arretiert. Vorliegend weist die Rastvorrichtung 28 dazu dem jeweiligen Hebelarm 14 zugeordnet ein Rastelement 29 auf, das beispielsweise auch in der Art einer Rastkugel federvorgespannt vorgesehen sein kann. Die Rastelemente 29 liegen im Bewegungsweg der Hebelarme 14, sodass diese nur durch Aufbringen einer entsprechend ausreichend hohen Kraft überwunden werden können. Entsprechend sind vorteilhafterweise zwischen den Hebelarmen 14 und 24 Rastelemente vorgesehen (hier nicht gezeigt), die das Lösen des zweiten Griffteils 23 aus seiner Ruheposition nur bei Überwinden einer entsprechend hohen, vorgebbaren Kraft erlauben. Die jeweiligen Rastelemente können auch als elastisch verformbare Rastnasen oder dergleichen ausgebildet sein.
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Alternativ oder zusätzlich können der Griffeinrichtung 13 ein oder mehrere Federelemente zugeordnet sein. 3 zeigt hierzu beispielhaft ein den Hebelarmen 14 zugeordnetes Federelement 30, das vorliegend als Spiralfeder ausgebildet ist und den jeweiligen Hebelarm 14 in seine in 3 dargestellte Ausgangsstellung drängt. Ein entsprechendes Federelement ist vorteilhafterweise auch dem jeweiligen oder nur einem der Hebelarme 24 zugeordnet, beziehungsweise zwischen dem jeweiligen Hebelarm 24 und 14 vorgespannt gehalten. Auch hierdurch wird ein unerwünschtes Lösen der Griffeinrichtung 13 aus der Ausgangsstellung beziehungsweise Ruheposition auf einfache Art und Weise vermieden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007050140 A1 [0003]