DE102014202488A1 - Verfahren zum Steuern des Fahrgastraumgebläses eines Fahrzeugs - Google Patents
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Abstract
Verfahren zum Steuern des Fahrgastraumgebläses eines Fahrzeugs, insbesondere eines mit einer CO2-Klimaanlage ausgestatteten Fahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrgastraumgebläse bei Vorliegen eines Signals, welches einen Fahrzeug-Crash anzeigt oder auf einen Fahrzeug-Crash hindeutet, für mindestens eine vorgegebene Zeitdauer von einer Sicherheitselektronik des Fahrzeugs ausgeschaltet wird.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern des Fahrgastraumgebläses eines Fahrzeugs, insbesondere eines mit einer CO2-Klimaanlage ausgestatteten Fahrzeugs, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
- Bei Fahrzeugklimaanlagen sollte auch im Falle eines Crashs des Fahrzeugs, bei dem Kältemittel aus dem Kältemittelkreislauf der Klimaanlage austritt, sichergestellt werden, dass im Fahrgastraum keine unzulässig hohen Kältemittelkonzentrationen auftreten.
- Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, mit dem verhindert wird, dass in kritischen Situationen unzulässig hohe Konzentrationen gesundheitsschädlicher oder das Wohlbefinden von Personen beeinträchtigender Gase im Fahrgastraum auftreten.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
- Ausgangspunkt der Erfindung ist die Überlegung, dass das Gebläse einer Fahrzeuglüftungs- bzw. -klimaanlage im sog. „Frischluftbetrieb” Luft in einem Bereich vorderhalb der „Stirnwand” ansaugt und in den Fahrgastraum bläst. Als „Stirnwand” wird die Komponente bezeichnet, welche den Fahrgastraum baulich vom Motorraum des Fahrzeugs trennt.
- Bei einem Crash des Fahrzeugs, insbesondere bei einem Frontal-Crash, wird der Motorraum des Fahrzeugs mehr oder weniger stark zusammengedrückt, was zu Undichtigkeiten des Kältemittelkreislaufs des Fahrzeugs führen kann, insbesondere, wenn Kältemittelleitungen bzw. Wärmetauscher des Kältemittelkreislaufs platzen bzw. reißen. Dies kann zu einem Austritt von Kältemittel in den Motorraum hinein führen.
- Der Kern der Erfindung besteht darin, unmittelbar nach dem Erkennen eines Crash-Zustands das Gebläse der Lüftungs- bzw. Klimaanlage (Fahrzeuggebläse) automatisch für mindestens eine vorgegebene Zeitdauer abzuschalten, um zu verhindern, dass in den Motorraum oder den Bereich des Motorraums aus dem Kältemittelkreislauf austretendes Kältemittel und/oder andere Schadgase in den Fahrgastraum geblasen werden.
- Insbesondere bei schweren Unfällen, bei denen der Fahrer und eventuelle weitere im Fahrgastraum befindliche Insassen bewusstlos sind oder im Fahrzeug eingeklemmt sind, ist es wichtig, zu vermeiden, dass diese nicht noch „unnötig” mit schadhaften Substanzen aus dem Motorraum des Fahrzeugs belastet werden.
- Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, unmittelbar nach Erkennen eines Crashs, d. h. bei Vorliegen eines Signals, welches einen Fahrzeug-Crash anzeigt oder auf einen Fahrzeug-Crash hindeutet, das Fahrgastraumgebläse für mindestens eine vorgegebene Zeitdauer auszuschalten. Im Ansaugbereich des Fahrgastraumgebläses bzw. im Motorraum des Fahrzeugs eventuell vorhandene Schadsubstanzen (wie z. B. aus der Klimaanlage ausgetretenes oder austretendes Kältemittel) können dann während der vorgegebenen Mindestzeitdauer zumindest teilweise oder vollständig in die Umgebung entweichen.
- Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass bei Vorliegen eines Signals, welches einen Fahrzeug-Crash anzeigt oder auf einen Fahrzeug-Crash hindeutet, eine Sicherheitselektronik des Fahrzeugs nicht nur das Gebläse abschaltet, sondern zusätzlich Absperrklappen oder Absperrventile der Fahrzeugklimaanlage schließt, um möglichst alle Luftkanal- bzw.
- Fluidverbindungen zwischen dem Fahrgastraum und dem Motorraum bzw. dem Ansaugbereich der Fahrzeuglüftungs- bzw. -klimaanlage im Motorraum abzusperren.
- Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass das Gebläse nach dem Detektieren eines Fahrzeug-Crashs für mindestens oder genau 30 Sekunden oder für mindestens oder genau eine Minute oder 1,5 Minuten oder 2 Minuten oder 2,5 Minuten oder 3 Minuten oder 3,5 Minuten oder 4 Minuten oder 4,5 Minuten oder 5 Minuten oder für eine noch längere Zeitdauer ausgeschaltet wird. Ferner kann vorgesehen sein, dass Absperrklappen oder Absperrventile der Fahrzeuglüftungs- bzw. -klimaanlage für mindestens dieselbe Zeitdauer geschlossen werden.
- Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Fahrgastraumgebläse nach einer oder nach der oben genannten Zeitdauer nach Auftreten des Signals von der Sicherheitselektronik des Fahrzeugs eingeschaltet wird, insbesondere auf maximale Gebläseleistung geschaltet wird. Hintergrund dieser Maßnahme ist die Überlegung, dass nach einem hinreichenden Absinken der Konzentration schädlicher Substanzen im Motorraum bzw. im Ansaugbereich der Lüftungs- bzw. Klimaanlage der Fahrgastraumberiech durch Einschalten des Gebläses maximal belüftet werden soll, um eventuelle im Fahrgastraum vorhandene Schadstoffmengen möglichst schnell in die Umgebung abzublasen.
- Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass das Gebläse nach 30 Sekunden, einer Minute, 1,5 Minuten, 2 Minuten, 2,5 Minuten, 3 Minuten, 3,5 Minuten, 4 Minuten, 4,5 Minuten oder 5 Minuten eingeschaltet bzw. sogar auf maximale Gebläseleistung geschaltet wird. Zugrunde liegt die Überlegung, dass nach einer derartigen Zeitspanne sich die im Motorraum bzw. im Ansaugbereich der Fahrzeuglüftungs- bzw. -klimaanlage vorhandene Konzentration schädlicher Gase (wie z. B. aus der Klimaanlage austretendes Kältemittel) durch Entweichen in die Umgebung auf eine unschädliche Konzentration verringert hat und im Interesse von im Fahrgastraum befindlicher bzw. eingeschlossener Insassen die Frischluftzufuhr durch Einschalten des Gebläses maximiert wird.
- Als Signal, welches für das Abschalten des Gebläses herangezogen wird, kann bspw. ein Airbagauslösesignal verwendet werden. Ein solches Airbagauslösesignal kann z. B. von einem Beschleunigungssensor erzeugt werden, der anspricht, wenn bei einem Aufprall eine vorgegebene Beschleunigung überschritten wird. Wird das Fahrzeug bei einem Crash derart stark deformiert, dass ein oder mehrere Airbags des Fahrzeugs auslösen, so kann vorgesehen sein, dass standardmäßig das Gebläse der Fahrzeuglüftungs- bzw. -klimaanlage abgeschaltet wird.
- Sofern nach dem Detektieren eines Crashs die Fensterheber und/oder der Öffnungsmechanismus eines eventuell im Fahrzeug vorhandenen Schiebedachs noch funktionsfähig sind, kann vorgesehen sein, dass, angesteuert durch die Sicherheitselektronik des Fahrzeugs, die Fenster und/oder ein Schiebedach des Fahrzeugs automatisch geöffnet werden, wodurch ganz unmittelbar eine maximale Frischluftzufuhr in den Fahrgastraum erreicht wird.
- Alternativ oder ergänzend zur Heranziehung eines Airbag-Auslösesignals kann auch ein Signal verwendet werden, welches auf ein Leck im Kältemittelkreislauf der Fahrzeugklimaanlage schließen lässt. Ein solches Signal könnte z. B. ein Drucksignal sein, welches den Kältemitteldruck an einer bestimmten Stelle des Kältemittelkreislaufs misst. Wenn der unterhalb eines vorgegebenen Druckniveaus absinkt, kann darauf geschlossen werden, dass der Kältemittelkreislauf ein Leck aufweist.
- Ferner kann vorgesehen sein, dass das Fahrgastraumgebläse von der Sicherheitselektronik nur dann ausgeschaltet wird, wenn das Fahrzeug nach Detektieren eines Fahrzeug-Crashs steht.
Claims (11)
- Verfahren zum Steuern des Fahrgastraumgebläses eines Fahrzeugs, insbesondere eines mit einer CO2-Klimaanlage ausgestatteten Fahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrgastraumgebläse bei Vorliegen eines Signals, welches einen Fahrzeug-Crash anzeigt oder auf einen Fahrzeug-Crash hindeutet, für mindestens eine vorgegebene Zeitdauer von einer Sicherheitselektronik des Fahrzeugs ausgeschaltet wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrgastraumgebläse für mindestens 30 Sekunden oder mindestens eine Minute, 1,5 Minuten, 2 Minuten, 2,5 Minuten, 3 Minuten, 3,5 Minuten, 4 Minuten, 4,5 Minuten oder 5 Minuten ausgeschaltet wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrgastraumgebläse nach einer vorgegebenen Zeitdauer nach Auftreten des einen Fahrzeug-Crash anzeigenden oder auf einen Fahrzeug-Crash hindeutenden Signals eingeschaltet wird, insbesondere auf maximale Gebläseleistung geschaltet wird.
- Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrgastraumgebläse nach 30 Sekunden oder einer Minute, 1,5 Minuten, 2 Minuten, 2,5 Minuten, 3 Minuten, 3,5 Minuten, 4 Minuten, 4,5 Minuten oder 5 Minuten eingeschaltet bzw. auf maximale Gebläseleistung geschaltet wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei Vorliegen eines Signals, welches einen Fahrzeug-Crash anzeigt oder auf einen Fahrzeug-Crash hindeutet, eine Absperrklappe oder ein Absperrventil der Klimaanlage von der Sicherheitselektronik für mindestens die vorgegebene Zeitdauer geschlossen und anschließend geöffnet wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Fahrgastraumgebläses Luft aus einem vorderhalb einer Stirnwand des Fahrgastraumbereichs befindlichen Bereich in einen Fahrgastraum des Fahrzeugs geblasen wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Signal ein airbagauslösendes Signal ist.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei Vorliegen des Signals Fenster des Fahrzeugs, sofern noch möglich, automatisch gesteuert geöffnet werden.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass bei Vorliegen des Signals ein Schiebedach des Fahrzeugs, sofern noch möglich, automatisch geöffnet wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Signal ein Signal ist, welches auf ein Leck in einem Kältemittelkreislauf der Klimaanlage des Fahrzeugs schließen lässt.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Gebläse nur dann ausgeschaltet und eine Absperrklappe oder ein Absperrventil nur dann von der Sicherheitselektronik gesteuert geschlossen wird, wenn das Fahrzeug steht.
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- 2014-02-12 DE DE102014202488.9A patent/DE102014202488B4/de active Active
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