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Die Erfindung betrifft ein Reinigungsgerät mit einem durch einen Motor angetriebenen Gebläse zum Erzeugen von Unterdruck, einer Motorsteuerung, einem Saugkanal und einem Absaugmündungsteil.
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Derartige Reinigungsgeräte sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Beispielsweise sind derartige Reinigungsgeräte in Form von mobilen Bodenstaubsaugern ausgeführt, die der Reinigung insbesondere von Fußböden dienen und aus einer auf Laufrollen gelagerten Geräteeinheit bestehen, in welcher sich Motor, Gebläse, Filter und Staubauffangbeutel befinden. An dieser Geräteeinheit ist über einen Schlauch ein Saugrohr angeschlossen, dessen Ende mit einem einen Saugmund aufweisenden Saugkopf, beispielsweise in Form einer einfachen Bodendüse oder eines angetriebenen Bürstenkopfes versehen ist. Des Weiteren sind Handstaubsauger bekannt, die aus einem Gerätekörper bestehen, in dem wiederum Motor, Gebläse, Filter und Staubauffangbeutel angeordnet sind und an dem unten direkt das Saugrohr mit einem Saugkopf angebracht ist. Ferner sind auch solche Handstaubsauger bekannt, die ein längliches Gehäuse aufweisen, in dem Motor, Gebläse, Filter und Staubauffangbeutel angeordnet sind und das direkt oder nahezu direkt in einen breiten, schlitzförmigen Saugmund übergeht. Zudem sind auch relativ kleine Handstaubsauger, sogenannte Akkusauger bekannt. Bei diesen Handgeräten ist das den Motor, das Gebläse, einen Auffangfilter und einen Saugkanal mit Saugkopf enthaltende Gehäuse zugleich als Handhabe mit Startknopf (Schalter) ausgebildet bzw. mit einem einen entsprechenden Startknopf aufweisenden Handgriff versehen. Darüber hinaus sind Reinigungsgeräte der eingangs genannten Art auch als Feuchtreinigungsgeräte bekannt, insbesondere zur Feuchtreinigung von Fußböden oder zur Feuchtreinigung von vertikalen, geneigten oder horizontalen Glasflächen, insbesondere Fenster-Glasflächen. Solche Feuchtreinigungsgeräte weisen üblicherweise ein Aufsatzelement zum Auftrag einer Reinigungsflüssigkeit oder zum Auftrag von weiteren Reinigungs- oder Poliermitteln auf. Diese aufgebrachten Mittel, zum Beispiel die aufgebrachte Flüssigkeit, wird über ein in der vorgegebenen Gebrauchsrichtung (Bewegungsrichtung) des Gerätes dem Aufsatzelement nachfolgend angeordnetes Absaugmündungsteil (Saugmundteil) aufgesaugt. Das Absaugmündungsteil ist hierzu mit dem in dem Gehäuse integrierten Saugkanal strömungsmäßig verbunden.
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Die Saugleistung derartiger bekannter Reinigungsgeräte lässt sich durch Betätigen des Startknopfes oder durch Betätigen eines separaten Saugleistungsreglers, der üblicherweise als Dreh- oder Schieberegler ausgeführt ist, innerhalb eines vorgegebenen Leistungsbereichs einstellen.
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Der Saugleistungsregler bzw. der mehreren Funktionen zugeordnete Startknopf von herkömmlichen Reinigungsgeräten der eingangs genannten Art bietet nur einen beschränkten Bedienungskomfort, der von manchem Nutzer als unbefriedigend angesehen wird.
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Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Reinigungsgerät der eingangs genannten Art hinsichtlich seines Bedienungskomforts zu verbessern.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Reinigungsgerät mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Reinigungsgerätes sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Reinigungsgerät, das ein durch einen Motor angetriebenes Gebläse zum Erzeugen von Unterdruck, eine Motorsteuerung, einen Saugkanal und ein Absaugmündungsteil aufweist, ist dadurch gekennzeichnet, dass der Saugkanal oder das Absaugmündungsteil mit mindestens einem Sensor zur Erfassung einer auf das Absaugmündungsteil ausgeübten Kraft versehen ist, wobei der mindestens eine Sensor vorzugsweise über eine Messsignalleitung mit der Motorsteuerung verbunden ist, und wobei die Motorsteuerung die Motorleistung des Motors in Abhängigkeit eines von dem mindestens einen Sensor erzeugten Messsignals steuert, so dass die Motorleistung bei zunehmendem Anpressdruck des Absaugmündungsteils auf eine zu reinigende Fläche erhöht wird. Der mindestens eine Sensor kann dabei auch drahtlos mit der Motorsteuerung verbunden sein.
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Durch die Erfindung wird erreicht, dass die Saug- bzw. Reinigungsleistung eines gattungsgemäßen Reinigungsgerätes ohne bewusstes Steuern, z. B. Umschalten, durch den Nutzer, d. h. quasi intuitiv oder weitgehend automatisch an aktuelle Gegebenheiten bzw. Reinigungssituationen angepasst wird. Die Saugleistung eines gattungsgemäßen, erfindungsgemäß ausgeführten Reinigungsgerätes wird vom Nutzer des Reinigungsgerätes intuitiv eingestellt, indem er beispielsweise dann, wenn er an einer Stelle, an welcher die zu entfernende Schmutzmenge relativ groß ist oder sich die Verschmutzung aufgrund stärkerer Anhaftung relativ schwer entfernen lässt, intuitiv eine höhere Anpresskraft auf das Absaugmündungsteil des Reinigungsgerätes ausübt.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Motorsteuerung die Motorleistung des Motors in Abhängigkeit des von dem mindestens einen Sensor erzeugten Messsignals derart steuert, dass der Motor dann, wenn der Anpressdruck des Absaugmündungsteils auf eine zu reinigende Fläche bzw. ein zu dem Anpressdruck proportionaler Messwert einen Schwellenwert unterschreitet, zunächst für eine begrenzte Zeit in einen Energiesparmodus mit reduzierter Drehzahl versetzt wird, wobei die Motorsteuerung den Motor nach Ablauf der begrenzten Zeit ausschaltet, wenn der Anpressdruck bzw. der dazu proportionale Messwert innerhalb der begrenzten Zeit unterhalb des Schwellenwerts bleibt. Hierdurch wird der Motor bei einem kurzzeitigen Abheben des Absaugmündungsteils von der zu reinigenden Fläche nicht sofort ausgeschaltet, um beim Wiederaufsetzen des Absaugmündungsteils auf die zu reinigende Fläche ein stromverbrauchsintensives Anfahren des Motors zu vermeiden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Sensor hergerichtet ist, ein Messsignal zu erzeugen, welches proportional einer elastischen Verformung des Saugkanals ist. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine Erfassung einer auf das Absaugmündungsteil ausgeübten Kraft, ohne dass hierzu unmittelbar am Saugmund gemessen werden muss. Hierdurch lässt sich erreichen, dass der zur Erfassung der auf das Absaugmündungsteil ausgeübten Kraft verwendete Sensor beabstandet von der zu reinigenden Fläche angeordnet werden kann und somit nicht in Wechselwirkung mit der zu reinigenden Fläche steht, insbesondere durch diese weder abrasiv noch unmittelbar mechanisch beansprucht wird. Der Sensor ist somit vor abrasiver und mechanischer Beanspruchung geschützt am Saugkanal angeordnet.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung schaltet die Motorsteuerung den Motor ab, wenn der mindestens eine Sensor ein Messsignal erzeugt, welches proportional einer Kontraktion des Saugkanals ist. Diese Ausgestaltung ermöglicht die Detektion einer Verstopfung des Saugmundes des Gerätes, die dann gegebenenfalls zum Abschalten des Gebläsemotors führt. Ist der Saugmund des erfindungsgemäßen Reinigungsgerätes verstopft, zieht sich der Saugkanal aufgrund des dann entstehenden erhöhten Unterdrucks zusammen. Diese Kontraktion wird mittels des mindestens einen Sensors detektiert, was dann dazu führt, dass die Motorsteuerung bei Empfang eines entsprechenden Messsignals des Sensors den Motor abschaltet, um diesen vor Überhitzung durch ausbleibenden oder zu geringen Volumenstrom zu schützen.
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Eine weitere Variante des erfindungsgemäßen Reinigungsgeräts ist dadurch gekennzeichnet, dass das Absaugmündungsteil mit mindestens einer Laufrolle versehen ist, wobei der mindestens eine Sensor so angeordnet ist, dass mittels ihm eine auf die Laufrolle ausgeübte Anpresskraft erfassbar ist. Der Sensor kann hierzu beispielsweise in oder an der Drehlagerung der Laufrolle angeordnet sein. Diese Variante bzw. Ausgestaltung der Erfindung ist insbesondere bei Staubsaugern anwendbar, die mit einer mindestens eine Laufrolle aufweisenden Teppichbürste oder Hartbodendüse ausgerüstet sind. Diese Variante basiert auf dem typischen Verhalten der Nutzer von Bodenstaubsaugern, bei dem die Nutzer an Stellen des zu reinigenden Bodens, an denen schwer entfernbare Verschmutzungen haften, häufig intuitiv eine stärkere Andruckkraft auf die Teppichbürste bzw. Hartbodendüse über das daran angeschlossene Saugrohr ausüben.
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Eine andere Variante des erfindungsgemäßen Reinigungsgeräts ist dadurch gekennzeichnet, dass das Absaugmündungsteil mit einer Abziehlippe versehen ist, die elastisch abwinkelbar, insbesondere abklappbar, an dem Absaugmündungsteil gehalten ist, wobei der mindestens eine Sensor hergerichtet ist, ein Messsignal zu erzeugen, welches proportional einer Winkelstellung der Abziehlippe relativ zu dem Absaugmündungsteil ist. Diese Variante bzw. Ausgestaltung der Erfindung ist besonders vorteilhaft bei Feuchtreinigungsgeräten anwendbar, bei denen in einem Arbeitsschritt die zu reinigende Fläche mit Reinigungsflüssigkeit, z. B. Wasser befeuchtet, der Schmutz von der Fläche entfernt und die Reinigungsflüssigkeit direkt abgesaugt wird. Durch die Erfassung der Winkelstellung der elastisch abwinkelbaren Abziehlippe relativ zu dem Absaugmündungsteil lässt sich insbesondere detektieren, ob die Abziehlippe stärker an die zu reinigende Fläche gedrückt wird. Dies machen Nutzer solcher Feuchtreinigungsgeräte, insbesondere von entsprechenden Fensterreinigern, typischerweise kurz bevor sie das Gerät von der zu reinigenden Fläche abheben, beispielsweise am unteren Rand einer Fensterscheibe. Interne Versuche seitens der Anmelderin haben ergeben, dass es hinsichtlich eines möglichst guten Reinigungsergebnisses vorteilhaft ist, wenn die Saugleistung erhöht wird, bevor der Nutzer das Feuchtreinigungsgerät, insbesondere Fensterreinigungsgerät, von der zu reinigenden Fläche bzw. Glasscheibe abhebt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Abziehlippe derart ausgebildet oder an dem Absaugmündungsteil derart gehalten ist, dass sie in einer Nicht-Gebrauchsstellung des Reinigungsgerätes eine Saugmundöffnung des Absaugmündungsteils verschließt. Hierdurch wird der Saugmund im ausgeschalteten Zustand des Gerätes vor Eindringen von Schmutzpartikeln oder Kleinteilen geschützt, die bei Wiederaufnahme des Betriebs zu Streifenbildung, Gerätestörungen oder ähnlichem führen könnten.
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Der mindestens eine Sensor zur Erfassung einer auf das Absaugmündungsteil des erfindungsgemäßen Reinigungsgeräts ausgeübten Kraft kann insbesondere als Schalter ausgebildet sein. Mit einem relativ einfachen Schalter lässt sich zum Beispiel die Stellung einer Abziehlippe relativ zu dem Absaugmündungsteil des Reinigungsgeräts zuverlässig erfassen.
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Alternativ kann der mindestens eine Sensor zur Erfassung einer auf das Absaugmündungsteil ausgeübten Kraft auch als elektrischer Widerstand, Dehnungsmessstreifen, piezoresistiver Sensor, piezoelektrischer Sensor, kapazitiver Sensor oder induktiver Sensor ausgebildet sein. Diese Sensoren sind in verschiedenen Ausführungen kostengünstig erhältlich. Insbesondere bieten diese Sensoren den Vorteil, dass sie relativ wenig Platz beanspruchen bzw. klein sind und sich somit relativ einfach in das Reinigungsgerät bzw. das Absaugmündungsteil integrieren lassen.
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Der mindestens eine Sensor zur Erfassung einer auf das Absaugmündungsteil ausgeübten Kraft kann auch als lichtempfindlicher Sensor bzw. lichtempfindlicher Widerstand ausgeführt sein, wobei dieser Sensor so angeordnet ist, dass bei von der zu reinigenden Fläche abgehobenem Saugmund natürliches oder gegebenenfalls technisch erzeugtes Licht auf den Sensor (Widerstand) trifft, wohingegen dieser Lichteinfall bei Aufsetzen des Saugmunds auf eine zu reinigende Fläche und/oder bei Verformung des Saugkanals oder des Absaugmündungsteils durch Anpressen des Saugmunds auf die zu reinigende Fläche unterbrochen wird. Der lichtempfindliche Sensor gibt ein Messsignal, das proportional der von ihm erfassten Lichtmenge ist, an die Motorsteuerung ab, welche die Motorleistung in Abhängigkeit des Messsignals steuert bzw. anpasst.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer mehrere Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen schematisch:
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1 einen Hand- oder Akkustaubsauger im Normalzustand in einer Seitenansicht;
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2 den Hand- oder Akkustaubsauger aus 1, dessen Saugmund an eine zu reinigende Fläche angepresst ist;
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3a ein Reinigungsgerät mit einer Abziehlippe und einer motorangetriebenen Saugvorrichtung, insbesondere zum Reinigen von Fenster-Glasflächen, in einer von einer zu reinigenden Fläche entfernten Stellung, in einer Seitenansicht;
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3b das Reinigungsgerät aus 3a in Kontakt mit einer zu reinigenden Fläche, in einer Normalbetriebsstellung;
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3c das Reinigungsgerät aus 3a in Kontakt mit einer zu reinigenden Fläche, wobei die Abziehlippe im Vergleich zu einer Normalbetriebsstellung gemäß 3b stärker an die reinigende Fläche angepresst ist; und
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4 einen Bodenstaubsauger mit einem Saugschlauch, einem Saugrohr und einer Laufrollen aufweisenden Bodensaugdüse, zum Beispiel Teppichbürste.
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In den 1 und 2 ist ein Reinigungsgerät 1 skizziert, das als Hand- oder Akkustaubsauger ausgeführt ist. Es enthält ein durch einen Motor M angetriebenes Gebläse 2 zum Erzeugen von Unterdruck, einen Akkumulator 3 zur Stromversorgung des Motors M. eine Motorsteuerung 4 und einen Saugkanal 5. Der Saugkanal 5 ist mit einem Absaugmündungsteil 6 versehen und führt zu einem Auffangraum 7, in dem ein Staubfilter und ein Staubauffangbeutel (nicht gezeigt) oder vorzugsweise ein zugleich als Staubfilter dienender Staubauffangbeutel (nicht gezeigt) angeordnet ist. Zum Ein- oder Ausschalten des Sauggebläsemotors M durch den Nutzer dient ein Schalter 8 am Gehäuse 9 des Gerätes. Das Absaugmündungsteil 6 definiert einen an eine zu reinigende Fläche 10, z. B. eine Boden- oder Möbelfläche, ansetzbaren Saugmund 11.
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Das Absaugmündungsteil 6 ist mit mindestens einem Sensor 12 zur Erfassung einer auf das Absaugmündungsteil 6 ausgeübten Kraft versehen. Alternativ oder zusätzlich kann auch der Saugkanal 5 mit mindestens einem solchen Sensor 12 versehen sein. Der Sensor 12 misst die Kraft bzw. den Druck, mit welcher/welchem der Nutzer den Saugmund 11 gegen den zu reinigenden Untergrund 10 drückt. Der Sensor 12, der auch als Drucksensor bezeichnet werden kann, ist beispielsweise als elektrischen Widerstand, Dehnungsmessstreifen, piezoresistiver Sensor, piezoelektrischer Sensor, kapazitiver Sensor oder induktiver Sensor ausgebildet.
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Die Anpresskraft bzw. der Anpressdruck, mit der/dem der Saugmund 11 gegen die zu reinigende Fläche 10 gedrückt wird, verursacht eine elastische Verformung des Absaugmündungsteils 6 und/oder des Saugkanals 5. In vorteilhafter Weise wird auf Basis dieser elastischen Verformung der auf das Absaugmündungsteil 6 ausgeübte Druck bzw. die dazu proportionale Kraft gemessen, so dass keine unmittelbare Wechselwirkung zwischen dem Sensor 12 und der zu reinigenden Fläche 10 erfasst werden muss. Die elastische Verformung des Saugkanals 5 kann beispielsweise mittels eines sich proportional zu der Verformung ändernden elektrischen Widerstands erfasst werden.
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Der mindestens eine Sensor 12 ist über eine Messsignalleitung 13 an der (nicht näher dargestellten) Motorsteuerung 4 angeschlossen. Die Motorsteuerung 4 steuert die Motorleistung in Abhängigkeit des von dem Sensor 12 erzeugten Messsignals, so dass die Motorleistung bei zunehmendem Anpressdruck des Absaugmündungsteils 6 auf eine bzw. die zu reinigende Fläche 10 erhöht wird.
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Die Motorsteuerung 4 ist beispielsweise so ausgeführt, dass sobald ein Überschreiten eines vorgegebenen bzw. vorgebbaren Schwellenwertes der Messgröße ausgehend von einem Start- oder Normalwert detektiert wird, eine Erhöhung der Motorleistung und damit eine Erhöhung der Saugleistung herbeigeführt wird.
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Des Weiteren kann das Reinigungsgerät 1 auch so ausgeführt sein, dass dessen Motorsteuerung 4 die Motorleistung absenkt, wenn der mindestens eine Sensor 12 bei Verformung des Saugkanals 5 bzw. des Absaugmündungsteils 6 an die Motorsteuerung 4 ein Messsignal abgibt, welches sich beim Abheben des Saugmundes 11 von der zu reinigenden Fläche 10 ergibt.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung des Reinigungsgerätes 1 kann dieses auch so ausgeführt sein, dass dessen Motorsteuerung 4 die Motorleistung in Abhängigkeit des von dem mindestens einen Sensor 12 erzeugten Messsignals derart steuert, dass dann, wenn der Anpressdruck des Absaugmündungsteils 6 auf eine zu reinigende Fläche 10 bzw. eine zu dem Anpressdruck proportionale Messgröße einen Schwellenwert unterschreitet, der Motor M zunächst für eine vorgegebene Dauer in einen Energiesparmodus mit reduzierter Drehzahl versetzt wird. Nach Ablauf der vorgegebenen Zeit schaltet die Motorsteuerung 4 den Motor M aus, wenn der Anpressdruck bzw. der dazu proportionale Messwert innerhalb der begrenzten Zeit unterhalb des Schwellenwerts bleibt. Dadurch, dass der Motor M des Sauggebläses 2 beim Abheben des Saugmunds 11 von der zu reinigenden Fläche 10 nicht sofort ausgeschaltet wird, wird beim Wiederaufsetzen des kurzeitig abgehobenen Saugmunds 11 ein stromverbrauchsintensives Anfahren des Motors M vermieden.
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In den 3a bis 3c ist ein Reinigungsgerät 1' skizziert, das als Feuchtreinigungsgerät, insbesondere als Fensterreinigungsgerät ausgeführt ist. Das Reinigungsgerät 1' enthält ein durch einen Motor M angetriebenes Gebläse 2 zum Erzeugen von Unterdruck, einen Akkumulator 3 zur Stromversorgung des Motors M, eine Motorsteuerung 4 und ein Absaugmündungsteil 6. An das Absaugmündungsteil 6 ist ein Saugkanal 5 angeschlossen, der zu einem Behälter (Tank) 7' für aufzusaugende Flüssigkeit (Schmutzwasser) führt.
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Das Absaugmündungsteil 6 definiert einen Saugmund 11 und ist mit einer Abziehlippe 11.1 versehen. Die Abziehlippe 11.1 ist elastisch abwinkelbar, beispielsweise gegen die Kraft einer Feder (nicht gezeigt) abklappbar, an dem Absaugmündungsteil 6 gehalten bzw. schwenkbar gelagert. Ferner kann parallel oder unterhalb der Abziehlippe 11.1 eine elastische Saugmundlippe 11.2 oder eine Flüssigkeits-Auftragsvorrichtung (nicht gezeigt) an dem Gerät 1' angebracht sein. Die Flüssigkeits-Auftragsvorrichtung umfasst einen Flüssigkeitstank für Reinigungsflüssigkeit und eine für die Reinigungsflüssigkeit durchlässige Aufsetzfläche, die vorzugsweise mit einem auswechselbaren Reinigungstuch, beispielsweise einem Mikrofasertuch, bespannt oder bedeckt ist.
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Der Abziehlippe 11.1 ist mindestens ein Sensor 12' zugeordnet. Der Sensor 12' erzeugt ein Messsignal, welches proportional dem Anstellwinkel der Abziehlippe 11.1 relativ zu dem Absaugmündungsteil 6 ist. In dem in den 3a bis 3c skizzierten Ausführungsbeispiel ist der mindestens eine Sensor 12' als Schalter ausgebildet. Der Sensor (Schalter) 12' weist beispielsweise ein federbelastetes Stellelement 12.1 auf, das beispielsweise hebelförmig ausgebildet ist. Die Abziehlippe 11.1 ist an ihrem Schwenklager 14 mit einem Mitnehmer 11.3 versehen, der an dem Stellelement 12.1 des Schalters 12' angreift oder mit dem Stellelement 12.1 gekoppelt ist.
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Beim normalen Aufsetzen des Feuchtreinigungsgerätes 1' auf eine zu reinigende Fläche (z. B. Fenster-Glasfläche) 10 wird die Abziehlippe 11.1 durch die zu reinigende Fläche 10 und beim Ziehen des Gerätes 1' entlang der zu reinigenden Fläche 10 durch Reibung in eine Reinigungswinkelstellung gedrückt bzw. bewegt (siehe 3b). In dieser Winkelstellung der Abziehlippe 11.1 befindet sich das mit dem Mitnehmer 11.3 gekoppelte Stellelement 12.1 des Schalters 12' in einer Schaltstellung, in welcher der Schalter 12' an die Motorsteuerung 4 ein bestimmtes Schaltsignal als Messsignal bezüglich der Winkelstellung abgibt, das einem Normalbetriebszustand entspricht und bei dem die Motorsteuerung 4 eine entsprechende Normalbetriebs-Motorleistung einstellt.
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Wird die Abziehlippe 11.1 des Reinigungsgeräts 1' stärker als wie in 3b skizziert an die zu reinigende Fläche 10 gedrückt, ändert sich die Winkelstellung der Abziehlippe 11.1 relativ zu dem Absaugmündungsteil 6 bzw. Gehäuse 9 des Gerätes 1' und somit die Stellung des mit der Abziehlippe 11.1 verbundenen Mitnehmers 11.3 sowie die Stellung des damit gekoppelten Stellelements 12.1 des Schalters 12'. Typischerweise wird die Abziehlippe 11.1 eines Feuchtreinigungsgerätes der in den 3a bis 3c gezeigten Art durch den Benutzer des Gerätes 1' stärker an die zu reinigende Fläche 10 gedrückt, wenn das Gerät 1' am unteren Rand eines Fensters vom Benutzer um eine horizontale Achse geschwenkt wird, beispielsweise um das Gerät 1' über einen Fensterrahmen 15 hinwegzuführen (siehe 3c). In einer solchen stärker an die zu reinigende Fläche 10 angedrückten und dementsprechend stärker gegenüber dem Absaugmündungsteil 6 bzw. Gehäuse 9 des Gerätes 1' abgewinkelten Stellung der Abziehlippe 11.1 befindet sich das mit dem Mitnehmer 11.3 gekoppelte Stellelement 12.1 des Schalters 12' in einer anderen Schaltstellung als in 3b. In der Schaltstellung gemäß 3c gibt der Schalter 12' an die Motorsteuerung 4 ein Messsignal ab, welches bewirkt, dass die Motorsteuerung 4 die Motorleistung erhöht. Durch ein solches Schwenken des Feuchtreinigungsgerätes 1' an einer zu reinigenden Glasscheibe 10, das damit einhergehende stärkere Abwinkeln (Abklappen) der Abziehlippe 11.1 relativ zu dem Absaugmündungsteil 6 des Gerätes und die damit einhergehende Erhöhung der Motor- sowie Saugleistung kann am unteren Rand der Glasscheibe 10 gesammeltes Schmutzwasser besser abgesaugt werden.
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Wird das Reinigungsgerät 1' hingegen von der zu reinigenden Fläche (z. B. Glasscheibe) 10 abgehoben bzw. entfernt, so nimmt die Abziehlippe 11.1, die vorzugsweise mit einer Feder versehen ist und gegen die Kraft der Feder in die Stellung gemäß 3b oder 3c abgeklappt wird, eine dritte Winkelstellung ein, wodurch der Schalter 12' in der Weise betätigt wird, dass der Motor M ganz abgeschaltet wird (siehe 3a). Zudem wird in dieser dritten Stellung der Abziehlippe 11.1 der Saugmund 11 des Absaugmündungsteils 6 durch die Abziehlippe 11.1 verschlossen, um den Saugmund 11 im abgeschalteten Zustand des Reinigungsgerätes 1' vor Eindringen von Schmutzpartikeln oder Kleinteilen zu schützen, die bei Wiederaufnahme des Reinigungsbetriebes zu Streifenbildung bzw. Gerätestörungen führen könnten.
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Anstelle eines Schalters 12' kann als Sensor zur Erfassung der Winkelstellung der Abziehlippe 11.1 relativ zu dem Absaugmündungsteil 6 bzw. Gehäuse 9 des Feuchtreinigungsgerätes 1' beispielsweise auch ein elektrisches Widerstandsbauelement verwendet werden, dessen Widerstandswerte mechanisch durch Drehen oder Verschieben eines Stellelements veränderbar sind. Das drehbare oder verschiebbare Stellelement ist hierzu beispielsweise mit dem Schwenklager 14 der Abziehlippe 11.1 unmittelbar oder über ein Getriebe, z. B. Zahnradgetriebe, gekoppelt.
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In 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt. In diesem Fall wird die Erfindung bei einem Reinigungsgerät 1'' in Form eines Bodenstaubsaugers angewandt. Der Bodenstaubsauger 1'' besteht wie an sich bekannt aus einer auf Laufrollen 16 gelagerten Geräteeinheit 17, in welcher sich ein Elektromotor M, eine Motorsteuerung 4, ein durch den Motor M angetriebenes saugendes Gebläse 2, ein Staubauffangbeutel 7'', ein Filter und optional eine Stromkabel-Aufwickelvorrichtung 18 befinden. An dieser Geräteeinheit 17 ist über einen Schlauch 19 ein Saugrohr 20 angeschlossen, dessen Ende mit einem einen Saugmund 11 aufweisenden Saugkopf 6 versehen ist. Der Saugkopf kann auch als Absaugmündungsteil bezeichnet werden. Das Absaugmündungsteil 6 kann beispielsweise als Hartbodendüse oder Teppichbürste, insbesondere als elektromotorgetriebene Bürste ausgeführt sein.
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Das Absaugmündungsteil 6 enthält einen Saugkanal 5 und ist mit zwei Laufrollen 21, beispielsweise in Form von Laufrädern versehen. Des Weiteren ist das Absaugmündungsteil 6 mit mindestens einem Sensor 12 versehen, mittels dem die über das Saugrohr 20 auf das Absaugmündungsteil 6 ausgeübte Kraft erfasst werden kann. Beispielsweise enthält das Absaugmündungsteil 6 hierzu zwei oder mehr Sensoren 12, die in oder an der Lagerung der Laufrollen 21 angeordnet sind. So lässt sich die über das Saugrohr 20 auf die Laufrollen 21 ausgeübte Anpresskraft erfassen. Die Sensoren 12 sind über Messsignalleitungen 13 mit der Motorsteuerung 4 verbunden. Die Motorsteuerung 4 ist derart ausgeführt, dass sie die Motorleistung in Abhängigkeit des von dem jeweiligen Sensor 12 abgegebenen Messsignals steuert. Auf diese Weise werden die Motorleistung und damit die Saugleistung des Staubsaugers 1'' bei zunehmendem Anpressdruck des Absaugmündungsteils 6 auf eine zu reinigende Fläche 10 erhöht.
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Die Ausführung der Erfindung ist nicht auf die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr sind zahlreiche Varianten denkbar, die auch bei von den Beispielen abweichender Gestaltung von der in den beiliegenden Ansprüchen angegebenen Erfindung Gebrauch machen.