DE102014116063B4 - Verdeck mit zueinander verstellbaren Dachrahmenelementen - Google Patents
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Abstract
Verdeck für ein Cabriolet-Fahrzeug, umfassend ein Verdeckgestänge (12), das zwischen einer einen Fahrzeuginnenraum überspannenden Schließstellung und einer den Fahrzeuginnenraum nach oben freigebenden Ablagestellung verstellbar ist und das bezogen auf eine vertikale Verdecklängsmittelebene beidseits eine Lenkeranordnung (16) aufweist, die ein erstes, vorderes Dachrahmenelement (40) und ein zweites, in der Schließstellung heckseitig von dem vorderen Dachrahmenelement angeordnetes Dachrahmenelement (30) umfasst, wobei die beiden Dachrahmenelemente (30, 40) über zwei Steuerlenker (34, 36) einer Viergelenkanordnung (32), von denen einer über einen ersten Drehpunkt (46) und der andere über einen zweiten Drehpunkt (48) an das zweite Dachrahmenelement (30) angelenkt ist, miteinander verbunden sind und mittels einer Koppelstange (50), die an einen Hauptlenker (22) einer Hauptviergelenkmechanik (20) angelenkt ist, an die das zweite Dachrahmenelement (30) angebunden ist, zueinander verstellbar sind, wobei die Koppelstange (50) über einen ersten Koppellenker (56) in einem dritten Drehpunkt (58), der von dem ersten Drehpunkt (42) abweicht, mit einem der beiden Steuerlenker (34, 36) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelstange (50) über einen zweiten Koppellenker (62) in einem vierten Drehpunkt (64), der von dem zweiten Drehpunkt (44) abweicht, mit dem anderen der beiden Steuerlenker (34, 36) verbunden ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verdeck für ein Cabriolet-Fahrzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
- Ein derartiges Verdeck ist aus der Druckschrift
DE 102 10 616 B4 bekannt und umfasst ein Verdeckgestänge, das zum Verstellen eines Verdeckbezugs ein Verdeckgestänge umfasst, das zwischen einer einen Fahrzeuginnenraum überspannenden Schließstellung und einer den Fahrzeuginnenraum nach oben freigebenden Ablagestellung verstellbar ist. Bezogen auf eine vertikale Verdecklängsmittelebene weist das Verdeckgestänge beidseits eine Lenkeranordnung auf, die eine an einem fahrzeugfesten Hauptlager schwenkbar gelagerte Hauptviergelenkmechanik umfasst, die aus zwei Hauptlenkern gebildet ist, von denen einer eine so genannte Hauptsäule darstellt. An die beiden Hauptlenker ist über jeweils einen Drehpunkt ein Dachrahmenelement angelenkt. Über eine weitere Viergelenkanordnung, die zwei Steuerlenker aufweist, ist an dieses Dachrahmenelement ein weiteres Dachrahmenelement angebunden, das in der Schließstellung des Verdeckgestänges bugseitig angeordnet ist und an einen vorderen Windlauf des betreffenden Fahrzeugs grenzt. Zum Verstellen bzw. Veschwenken des bugseitigen bzw. vorderen Dachrahmenelements gegenüber dem an die Hauptviergelenkmechanik angebundenen Dachrahmenelement weist die Lenkeranordnung eine Koppelstange auf, die einerseits an einen der Hauptlenker angebunden ist, und andererseits über ein Langloch an einen der Steuerlenker und über einen Kulissenhebel an das hintere Dachrahmenelement angebunden ist. Die Anbindung von Lenkern über Langlöcher und Kulissenführungen geht zu Lasten der Steifigkeit des Systems. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verdeck der einleitend genannten Gattung zu schaffen, das gegenüber dem oben beschriebenen Stand der Technik eine höhere Steifigkeit aufweisen kann und das keine das System gegebenenfalls destabilisierende Freiheitsgrade hat.
- Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch das Verdeck mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
- Der Kern der Erfindung besteht mithin darin, die Koppelstange, die zum Verstellen des einen Dachrahmenelements gegenüber dem anderen Dachrahmenelement genutzt wird, an beide Steuerlenker jeweils über einen Steuerhebel anzubinden, und zwar jeweils über feste Drehpunkte. Damit ist, wenn man die beiden Steuerlenker als feste Einheit betrachtet, auf die beiden Steuerlenker eine zusätzliche Viergelenkanordnung aufgesetzt, deren eine Basis von den Steuerlenkern und deren andere Basis von der Koppelstange gebildet ist. Beide Steuerlenker sind angetrieben. Durch entsprechende Auslegung der Steuerlenker und der Koppellenker und entsprechende Anordnung der Gelenkpunkte kann bezüglich eines vorderen Windlaufs des betreffenden Fahrzeugs beim Schließen des Verdecks, das heißt beim Verbringen des Verdeckgestänges in die Schließstellung eine flache Einlaufkurve für das vordere Dachrahmenelement erreicht werden. Zudem können die Koppellenker und deren Anbindung an die Steuerlenker und an die Koppelstange mit geringem Bauraumbedarf in Verdeckquerrichtung realisiert werden.
- Der Begriff „Dachrahmenelement“ ist im vorliegenden Fall in seinem breitesten Sinne auszulegen. Beispielsweise ist das Dachrahmenelement ein einfacher Lenker, der sich parallel zur Verdecklängsmittelebene erstreckt und an dem Dichtelemente angeordnet sein können. Auch kann das Dachrahmenelement ein seitlicher Randbereich eines starren Verdeckelements sein, das sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckt und beispielsweise eine Dachspitze ist, die Bestandteil eines Faltverdecks ist und die in dessen Schließstellung mit ihrem vorderen Rand an einem vorderen Windlauf des betreffenden Fahrzeugs anliegt. Auch kann das Dachrahmenelement Bestandteil eines seitlichen Randbereichs eines starren Dachsegments sein, das einem aus starren Dachelementen aufgebauten Klappdach bzw. RHT (Retractable Hard Top) zugeordnet ist.
- Bei einer speziellen Ausführungsform des Verdecks nach der Erfindung sind die beidseits angeordneten Lenkeranordnungen so ausgelegt, dass der erste Steuerlenker an einem bugseitigen Ende des zweiten Dachrahmenelements und der zweite Steuerlenker mittig zwischen dem bugseitigen Ende und der Hauptviergelenkmechanik an das zweite Dachrahmenelement angelenkt ist. Entsprechend sind dann die Koppellenker vorzugsweise an dem bugseitigen Ende der Koppelstange und mittig zwischen diesem bugseitigen Ende und der Hauptviergelenkmechanik an der Koppelstange angelenkt.
- Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
- Ein Ausführungsbeispiel eines Verdecks nach der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
-
1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Faltverdecks; -
2 eine stark schematisierte, ausschnittsweise Seitenansicht eines Verdeckgestänges des Faltverdecks in dessen Schließstellung; -
3 eine2 entsprechende Ansicht des Verdeckgestänges, jedoch in einer Zwischenstellung; und -
4 ebenfalls eine2 entsprechende Ansicht des Verdeckgestänges, jedoch in einer Ablagestellung. - In
1 ist ein Faltverdeck10 eines ansonsten nicht näher dargestellten, als Cabriolet ausgebildeten Kraftfahrzeuges gezeigt. Das Faltverdeck10 ist wahlweise zwischen einer in1 dargestellten Schließstellung, in der ein Fahrzeuginnenraum des betreffenden Kraftfahrzeuges überspannt ist, und einer Ablagestellung verstellbar, die hinsichtlich eines für die vorliegende Erfindung relevanten Abschnitts in4 dargestellt ist und in der das Verdeck in einem heckseitig von dem Fahrzeuginnenraum angeordneten Verdeckablagekasten aufgenommen ist. - Zum Verstellen weist das Faltverdeck
10 ein Verdeckgestänge12 auf, das zum Aufspannen eines Verdeckbezugs14 dient, der aus einem faltbaren textilen Material gebildet ist. Das Verdeckgestänge12 weist bezogen auf eine vertikale Verdecklängsmittelebene beidseits jeweils eine Lenkeranordnung16 auf, die an einem im Bereich des Verdeckablagekastens des betreffenden Fahrzeugs angeordneten Hauptlager18 schwenkbar gelagert ist. - In der Zeichnung ist der Übersichtlichkeit halber lediglich die bezogen auf die Vorwärtsfahrtrichtung des betreffenden Fahrzeugs links angeordnete Lenkeranordnung
16 dargestellt. Die rechts angeordnete Lenkeranordnung ist spiegelsymmetrisch zu dieser ausgebildet und ergibt sich mithin aus der nachstehenden Beschreibung ebenfalls zwanglos. - Die beidseits angeordneten Lenkeranordnungen
16 weisen jeweils eine Hauptviergelenkmechanik20 auf, die zwei Hauptlenker22 und24 aufweist, von denen der in Schließstellung des Faltverdecks10 vorne angeordnete als Hauptsäule bezeichnet wird. - Die Hauptviergelenkmechanik
20 , die die beiden Hauptlenker22 und24 umfasst, ist über einen an dem Hauptlenker24 ausgebildeten Drehpunkt26 und einen an dem Hauptlenker22 ausgebildeten Drehpunkt28 mit einem einen Dachlenker darstellenden Dachrahmenelement30 verbunden, der so als Bestandteil der Hauptviergelenkmechanik angesehen werden kann. - Das Dachrahmenelement
30 , das in der Schließstellung des Faltverdecks10 ein mittleres Dachrahmenteil bildet, ist wiederum über eine Viergelenkanordnung32 , die zwei Steuerlenker34 und36 umfasst, mit einer ein starres Verdeckelement bildenden, sich in Verdeckquerrichtung erstreckenden Dachspitze38 verbunden. Hierzu weist die Dachspitze38 bezogen auf die vertikale Verdecklängsmittelebene beidseits jeweils einen seitlichen Randbereich auf, der ein vorderes Dachrahmenelement40 bildet, an das die Steuerlenker34 und36 jeweils über einen Drehpunkt42 bzw.44 angelenkt sind. Die Anlenkung der Steuerlenker34 und36 an das Dachrahmenelement30 erfolgt über Drehpunkte46 und48 . In der Schließstellung des Faltverdecks10 ist das vordere Dachrahmenelement40 bugseitig von dem mittleren Dachrahmenelement30 angeordnet, an welches sich heckseitig der ein hinteres Dachrahmenelement bildende Hauptlenker22 anschließt. - Um die Dachspitze
38 gegenüber dem Dachrahmenelement40 verstellen bzw. verschwenken zu können, weisen die Lenkeranordnungen16 jeweils eine Koppelstange50 auf, die mit ihrem heckseitigen Ende über einen Drehpunkt52 an den die Hauptsäule darstellenden Hauptlenker22 der Hauptviergelenkmechanik20 angelenkt ist. An ihrem bugseitigen Ende ist die Koppelstange50 über einen Drehpunkt54 mit einem Koppellenker56 verbunden, welcher wiederum über einen Drehpunkt58 an den Steuerlenker34 , das heißt an den vorderen der beiden Steuerlenker34 und36 angebunden ist. In einem zwischen den beiden Drehpunkten52 und54 angeordneten, mittleren Abschnitt ist an der Koppelstange50 ein weiterer Drehpunkt60 ausgebildet, über den ein zweiter Koppellenker62 angelenkt ist, der über einen weiteren Drehpunkt64 an den Steuerlenker36 für die Dachspitze38 angelenkt ist. Sämtliche Drehpunkte sind als feste Drehpunkte zwischen den betreffenden Lenkern ausgebildet. - Bei einem Verstellen des Faltverdecks
10 aus der in1 dargestellten Schließstellung in die Ablagestellung wird die Hauptviergelenkmechanik20 heckwärts, das heißt bei der in der Zeichnung gewählten Ausrichtung im Uhrzeigersinn verschwenkt. Hierdurch wird von dem Hauptlenker22 über die Koppelstange50 und die Koppellenker56 und62 ein Verstellmoment in die Steuerlenker34 und36 eingeleitet, so dass diese zusammen mit der Dachspitze38 bzw. dem der Dachspitze38 zugeordneten Dachrahmenelement40 gegenüber dem Dachrahmenelement30 über die in3 dargestellte Zwischenstellung in die in4 dargestellte Ablagestellung verschwenkt werden. In der Ablagestellung sind die beiden Dachrahmenelemente30 und40 mit geringem Bauraumbedarf zumindest angenähert übereinander angeordnet. - Bezugszeichenliste
-
- 10
- Faltverdeck
- 12
- Verdeckgestänge
- 14
- Verdeckbezug
- 16
- Lenkeranordnung
- 18
- Hauptlager
- 20
- Hauptviergelenkmechanik
- 22
- Hauptlenker
- 24
- Hauptlenker
- 26
- Drehpunkt
- 28
- Drehpunkt
- 30
- Dachrahmenelement
- 32
- Viergelenkanordnung
- 34
- Steuerlenker
- 36
- Steuerlenker
- 38
- Dachspitze
- 40
- Dachrahmenelement
- 42
- Drehpunkt
- 44
- Drehpunkt
- 46
- Drehpunkt
- 48
- Drehpunkt
- 50
- Koppelstange
- 52
- Drehpunkt
- 54
- Drehpunkt
- 56
- Koppellenker
- 58
- Drehpunkt
- 60
- Drehpunkt
- 62
- Koppellenker
- 64
- Drehpunkt
Claims (4)
- Verdeck für ein Cabriolet-Fahrzeug, umfassend ein Verdeckgestänge (12), das zwischen einer einen Fahrzeuginnenraum überspannenden Schließstellung und einer den Fahrzeuginnenraum nach oben freigebenden Ablagestellung verstellbar ist und das bezogen auf eine vertikale Verdecklängsmittelebene beidseits eine Lenkeranordnung (16) aufweist, die ein erstes, vorderes Dachrahmenelement (40) und ein zweites, in der Schließstellung heckseitig von dem vorderen Dachrahmenelement angeordnetes Dachrahmenelement (30) umfasst, wobei die beiden Dachrahmenelemente (30, 40) über zwei Steuerlenker (34, 36) einer Viergelenkanordnung (32), von denen einer über einen ersten Drehpunkt (46) und der andere über einen zweiten Drehpunkt (48) an das zweite Dachrahmenelement (30) angelenkt ist, miteinander verbunden sind und mittels einer Koppelstange (50), die an einen Hauptlenker (22) einer Hauptviergelenkmechanik (20) angelenkt ist, an die das zweite Dachrahmenelement (30) angebunden ist, zueinander verstellbar sind, wobei die Koppelstange (50) über einen ersten Koppellenker (56) in einem dritten Drehpunkt (58), der von dem ersten Drehpunkt (42) abweicht, mit einem der beiden Steuerlenker (34, 36) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelstange (50) über einen zweiten Koppellenker (62) in einem vierten Drehpunkt (64), der von dem zweiten Drehpunkt (44) abweicht, mit dem anderen der beiden Steuerlenker (34, 36) verbunden ist.
- Verdeck nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass jeweils bezogen auf die Schließstellung des Verdeckgestänges (12) der eine Steuerlenker (34) an ein bugseitiges Ende des zweiten Dachrahmenelements (30) und der andere Steuerlenker (36) mittig zwischen dem bugseitigen Ende und der Hauptviergelenkmechanik (20) an das zweite Dachrahmenelement (30) angelenkt ist. - Verdeck nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass das erste Dachrahmenelement (40) einen seitlichen Randbereich einer Dachspitze (38) eines Faltverdecks (10) bildet. - Verdeck nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass das erste Dachrahmenelement einen seitlichen Randbereich eines starren Dachsegments eines Klappdaches bildet.
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