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Die Erfindung betrifft eine Liegebox für Vieh mit einer Begrenzung der Liegefläche.
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Viehställe können auf unterschiedliche Arten gebaut werden. Eine Methode, die hier betrachtet wird, besteht darin, dass ein Hallenboden aus Beton bereitgestellt wird, der eine Vielzahl von Liegeflächen umfasst. Dabei kann der Hallenboden aus einem oder mehreren Stücken vor Ort an der Baustelle des Viehstalls gegossen werden oder es können vorgefertigte Teilelemente am Hallenbauort verlegt werden. Bevorzugt können diese Teilelemente die Liegeflächen für bspw. zwei Tiere umfassen. Diese Teilelemente werden auf einem geebneten Boden verlegt und insbesondere über Schrauben miteinander verbunden. Weitere damit verbundene Teilelemente können bspw. einen Laufgang bilden, auf dem das Vieh sich frei bewegen kann.
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An die Begrenzung der Liegeflächen werden unterschiedliche Anforderungen gestellt. Zunächst wird häufig gefordert, dass jede Liegefläche für sich abgetrennt ist. Dies wird insbesondere dadurch gelöst, dass im Betonteil entsprechende Vertiefungen enthalten sind. Weiter soll das Vieh durch die Begrenzung dazu verleitet werden, sich bevorzugt mittig auf die Liegefläche zu legen. Auch soll jedes Tier für sich einen Raum haben, in dem es von anderen Tieren nicht gestört wird. Allerdings sind Kühe Herdentiere, so dass auch ein Sichtkontakt wichtig ist. Weitere Anforderungen sind eine solide feste Bauweise und ein Ausschließen von Verletzungen, wenn das Vieh in Kontakt mit der Liegeflächenbegrenzung gelangt.
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Bekannte Ausführungsformen weisen einen U-förmigen Bügel auf, wobei das „U“ so liegt, dass die Basis in Richtung des Laufgangs zeigt und die Enden der Flanken in Liegeflächenlängsrichtung auf dem Niveau des Kopfes des Viehs oder davor liegend befestigt sind. Ein Abstand des Bügels zum Boden erleichtert das Entfernen von Einstreu oder Verunreinigungen aus den Liegeflächen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Liegeflächenbegrenzung für einen Viehstall bereitzustellen, die die gestellten Anforderungen besser erfüllt. Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Eine Liegebox für Vieh umfasst eine Liegeflächenbegrenzung. Dabei ist ein erster Endabschnitt der Liegeflächenbegrenzung im Bereich des Vorderkörpers oder des Kopfes eines bestimmungsgemäß in der Liegefläche befindlichen Viehs oder in Viehlängsrichtung davorliegend an der Liegebox befestigt. Ein zweiter Endabschnitt der Liegeflächenbegrenzung ist im Bereich des fußendseitigen Endes der Liegefläche an der Liegebox befestigt. Bei vormals bekannten Liegeflächen wurde i.d.R. die Liegeflächenbegrenzung vorwiegend im vorderen (also viehkopfseitigen) Bereich befestigt und ein Bügel war in Richtung des Laufgangs geführt. Dabei war laufgangsnah keine Befestigung der Liegeflächenbegrenzung zu dem Betonteil der Liegebox vorgesehen. Durch den beschriebenen Aufbau wird für eine stabilere Lagerung der Liegeflächenbegrenzung gesorgt. Da das Vieh ein beachtliches Gewicht hat, wird so die Gefahr eines Verbiegens der Komponenten reduziert. Auch wird am laufgangseitigen Beginn der Liegeflächenbegrenzung ein Abstand zu der Liegebox vermieden, in welchem das Vieh sich einklemmen könnte. Ferner wird das Vieh auch in die Mitte der Liegebox gelenkt.
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Insbesondere ist die Liegeflächenbegrenzung rohrförmig, was einem stabilen Design entspricht, und welches keine freiliegenden Ecken oder Kanten aufweist, an denen sich für das Vieh eine Verletzungsgefahr ergeben könnte. Bevorzugt sind der erste und der zweite Endabschnitt Teile des gleichen einstückigen Rohrs. Bei einem einstückigen Konzept kann eine hohe Festigkeit erzielt werden. Da der Fertigungsaufwand aufgrund der hohen Toleranzanforderungen für die Lage der Befestigungspunkte hoch ist, stellt das einstückige Konzept eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung dar.
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Vorzugsweise ist zur Begrenzung der Liegeflächen zusätzlich ein Riemen in einem Abstand von mindestens 20 cm oberhalb der Liegefläche in Liegeflächenlängsrichtung gespannt. Es kommt hier auf die vertikale Höhe an, was bedeutet, dass ein Versatz des Riemens bspw. in Liegeflächenquerrichtung hier unbeachtet bleibt. Die Höhe wird bevorzugt von der Unterkante des Riemens aus bis zum Bereich der Liegebox gemessen, auf dem die Einstreu verteilt ist.
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Auch kann insbesondere der Riemen vom zweiten Endabschnitt ausgehend in Richtung des ersten Endabschnitts geführt sein und die Länge des Riemens kürzer sein, als der Abstand beider Endabschnitte. Bevorzugt kann der Riemen aufgrund eines Spanners unter Zugspannung stehen, wobei der Spanner als Träger für eine kopfseitige Liegebegrenzung der Liegelage des Viehs in der Liegebox dienen kann. Da der Riemen einen gewissen vertikalen Abstand zur Liegefläche aufweisen sollte und dies ebenfalls für die Stange der kopfseitigen Liegebegrenzung zutrifft, können auf diese Weise in einer einfachen Konstruktion beide Teile geführt werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist am fußendseitigen Ende der Liegeflächen ein bolzen-, stift- oder rohrartiger Vorsprung an der Liegebox angebracht oder angeformt. Dieser ist in dem zweiten Endabschnitt aufgenommen. So ist bevorzugt kein Lager- oder Führungs- oder Haltemittel vorgesehen, das vor den Außendurchmesser der Liegeflächenbegrenzung vortritt. Hierdurch werden unmittelbar Kanten oder Ecken oder dergleichen vermieden, an denen sich für das Vieh eine Verletzungsgefahr ergeben könnte.
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Auch kann der zweite Endabschnitt unmittelbar oberhalb des Betonmaterials der Liegebox enden oder unmittelbar oberhalb einer Trägerplatte enden, die als Träger für den bolzen-, stift- oder rohrartigen Vorsprung dient. Alternativ kann der zweite Endabschnitt unterhalb der Oberkante des Betonmaterials der Liegebox enden. Vorteilhaft ist, wenn der zweite Endabschnitt möglichst weit unten endet, da hierdurch die Bereiche, an denen für das Vieh eine Verletzungsgefahr bestehen kann, reduziert werden. Es wurde aber auch erkannt, dass eine Trägerplatte einer begrenzten Dicke von bspw. bis 10 oder bis 15 mm unschädlich sein kann, da das Vieh lediglich mit den Klauen in Kontakt zu der Trägerplatte treten kann. Ein Kontakt mit dem Fell oder der Haut ist sehr unwahrscheinlich. Und da die Klauen unempfindlich sind, sind die Absätze und Kanten bzw. Ecken, die sich durch die Trägerplatte, ggf. mit davon aufragenden Schraubenköpfen ergeben, unkritisch. In diesem Sinne endet bevorzugt der zweite Endabschnitt höchstens 15 mm oberhalb des Betonmaterials im Umfeld der Lagerstelle des zweiten Endabschnitts.
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Zusätzlich können lösbare Sicherungselemente vorgesehen sein, um ein Abheben des zweiten Endabschnitts von seinem Lagerpunkt zu verhindern. Da das Vieh unter einen im Wesentlichen horizontal ausgerichteten Abschnitt der Liegeflächenbegrenzung gelangen kann, können sich hierdurch abhebende Kräfte ergeben. Diese können mit einer einfachen (horizontalen) Verschraubung durch den zweiten Endabschnitt mit einer entsprechenden Trägerstruktur vermieden werden.
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So können bspw. Führungs- oder Lagerelemente der Lagerung des zweiten Endabschnitts an der Liegebox gegen ein Verbiegen der Liegeflächenbegrenzung derart in Liegeflächenquerrichtung angeordnet sein, dass sie typischerweise nicht in Berührung mit dem Vieh geraten können. wobei insbesondere hiervon Mittel zum Verhindern des Anhebens des zweiten Endabschnitts ausgenommen sind.
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Insbesondere ist der zweite Endabschnitt benachbart zu seiner fußendseitigen Lagerung in Liegeflächenquerrichtung absatzfrei und es sind keine Befestigungs- oder Anbauteile zur Befestigung des zweiten Endabschnitts vorgesehen, die aus dem Betonmaterial der Liegebox im Bereich der Befestigung des zweiten Endabschnitts ragen und die in Liegeflächenquerrichtung über den Außendurchmesser des zweiten Endabschnitts hinausragen. Gerade in Liegeflächenquerrichtung sollten keine Bestandteile hervorragen. Diese Bestandteile würden in Richtung der Liegefläche zeigen. Das Vieh könnte sich beim Vorbeigehen daran stoßen oder kratzen. Insbesondere ist es auch kritisch, wenn das Vieh beim Aufstehen oder Ablegen an vorstehende Bereiche stößt, da das Vieh aufgrund seines hohen Gewichts in diesen Bewegungen eine reduzierte Körperkontrolle hat und sich hierbei verletzen könnte. Da das Vieh üblicherweise stets recht genau an der gleichen Stelle auf der Liegefläche liegt, wird es stets an den gleichen Stellen wieder die Kratzer oder kleinen Verletzungen erleiden, die aufgrund der ständigen Reizung schlechter abheilen können und sich so mit der Zeit zu einem größeren Problem entwickeln können.
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Auch kann ein Trägerelement oder eine Trägerplatte, das oder die als Träger für den bolzen-, stift- oder rohrartigen Vorsprung der Lagerung des zweiten Endabschnitts dient, mit zumindest zwei benachbarten Liegeboxen verbunden sein. So können Verbindungsschrauben, die die einzelnen Platten der Liegeflächen verbinden, unterstützt oder ggf. ersetzt werden und es ergibt sich über die einzelnen verbundenen Liegeflächenplatten ein fester solider Boden des Viehstalls.
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Auch können Halteelemente für die kopfseitige Liegebegrenzung so befestigt sein, dass sie in Liegeflächenlängsrichtung verschiebbar ist. Die kopfseitige Liegebegrenzung begrenzt somit die maximale Lage, in der sich das Vieh nach vorne in der Liegefläche vorschieben kann. Hierdurch kann die Position des Kotens abhängig von der Tiergröße bestimmt werden.
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Zwei nebeneinander liegende Liegeflächen können Teil eines Betonteils sein. Ein benachbartes bevorzugt identisches Betonteil mit den nächsten Liegeflächen kann mit dem erstgenannten Betonteil über die Trägerplatten verbunden sein. Eine oder zwei Trägerplatten können als Träger für entsprechende Endabschnitte der Liegeflächenbegrenzung dienen. In diesem Fall ist je eine der Trägerplatten viehkopfseitig, bzw. viehfußseitig. Bei einer alternativen Ausführungsform kann die Betonplatte der Liegeflächen in der Nähe des Laufgangs eine Ausbuchtung in Liegeflächenquerrichtung aufweisen. Dabei sind Anker in die Liegeflächenplatte integriert oder mit ihr befestigt, über die die Liegeflächenbegrenzung befestigt werden kann.
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Die Liegefläche ist bevorzugt zweigeteilt in einen hinteren Bereich, in dem sich der Hauptkörper des Viehs mit den Hinterläufen ablegen soll und einen vorderen Bereich. Im vorderen Bereich, in dem sich das Vieh mit den Vorderläufen ablegen soll, kann ein Kissen vorgesehen sein. Das Kissen kann eine stabile äußere Hülle aus einem textilen oder einem Gummimaterial aufweisen. Bevorzugt ist es porig oder luftdurchlässig, um ein Schwitzen des Viehs am Kissenkontakt zu reduzieren. Der hintere Bereich der Liegefläche ist mit Einstreu in der Höhe von einigen Zentimetern aufgefüllt, so dass der Übergang zu dem Kissen weitgehend absatzfrei ist.
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand von Figuren beispielhaft beschrieben. Es zeigen:
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1 eine Draufsicht auf einen Stallboden,
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2 eine Seitenansicht einer Liegebox,
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3 bis 5 unterschiedliche Varianten der Lagerung des fußendseitigen Endes der Liegeflächenbegrenzung,
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6 und 7 jeweils unterschiedliche Varianten des Übergangs von einer Liegeflächenplatte zur nächsten und
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8 das Detail eines Kissens für das Ablegen des Vorderkörpers in einer teilgeöffneten Stellung.
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In 1 ist ein Viehstall in der Draufsicht mit zwei Reihen von Liegeflächen 12, wobei die Reihen so ausgerichtet sind, dass das Vieh, insbesondere Kühe und/oder Milchvieh, Kopf-zu-Kopf gegenüber liegt. Der Bereich zwischen diesen Liegeflächenreihen ist mit Beton 4 gefüllt. Auf diesem Bereich sind in regelmäßigen Abständen Pfeiler 5 für das Tragen des Viehstalldachs angeordnet. In der Ausführungsform der 1 ist jeweils nach 4 Liegeboxen 10 ein entsprechender Pfeiler 5 vorgesehen.
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Eine dieser Liegeboxen 10 ist in 2 im Schnitt dargestellt. Die Liegebox 10 weist eine Liegefläche 12 auf, die als eine Wanne in den Beton der Liegebox 10 geformt ist. Die Wanne wird in Liegeboxquerrichtung zu einer benachbarten Liegebox 10 durch eine Schwelle mit einer Höhe von ca. 12 cm begrenzt. Die Wanne wird zum Laufgang, über den das Vieh zu den Liegeboxen laufen kann, durch eine Laufgangschwelle 16 einer Höhe von bevorzugt zwischen 18 bis 25 cm begrenzt. Nach vorne, also viehkopfseitig, kann eine kopfseitige Liegebegrenzung 56 vorgesehen sein, die beispielsweise als ein Rohr in Liegeflächenquerrichtung ausgebildet ist.
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Die einzelnen Liegeflächen 12 sind gegenseitig durch eine Liegeflächenbegrenzung 40 begrenzt. Die Liegeflächenbegrenzung 40 ist als ein gebogenes Stahlrohr eines Außendurchmessers von beispielsweise 50 mm ausgeführt und weitgehend u-förmig gebogen, so dass die Flankenenden senkrecht nach unten zeigen. Dabei ist ein erster Endabschnitt der Liegeflächenbegrenzung 40 viehkopfseitig angeordnet und dabei so weit vor der kopfseitigen Liegeflächenbegrenzung 56 angeordnet, so dass Vieh nicht in Kontakt mit ihr treten kann. In 2 ist gezeigt, dass die Liegeflächenbegrenzung 40 vom ersten Endabschnitt 41 ausgehend in einer ersten Biegung weiter in Viehvorderrichtung gebogen ist, bis sie in Kontakt zu dem Pfeiler 5 des Hallendachs kommt und dort mit ihm über eine Verschraubung 6 verbunden werden kann. Auf diese Weise wird ein zweiter Lagerpunkt für die Liegeflächenbegrenzung 40 geschaffen. Über eine nachfolgende Biegung wird die Liegeflächenbegrenzung 40 in Richtung zum Fußende der Liegebox 10 geführt. In 2 ist gezeigt, dass die Liegeflächenbegrenzung 40 nach einer weiteren Biegung fußendseitig praktisch bündig zu der Laufgangschwelle 16 ist. So besteht kein Absatz in Höhenrichtung zwischen diesen Komponenten in der Richtung zu dem Laufgang 19.
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Im unteren Bereich der Liegeflächenbegrenzung 40 ist zwischen den Flanken seiner „U“-Form ein Riemen 50 gespannt. Der Riemen 50 hat eine Breite von mindestens 10 cm und bevorzugt bis zu 20 cm. Er beginnt in einer Höhe von beispielsweise 32 cm oberhalb der Liegefläche 12. Da die Liegefläche 12 üblicherweise knapp 10 cm dick mit Einstreu bedeckt ist, liegt das Tier entsprechend höher und hat ein angenehmes Gefühl, wenn es sich an den Riemen 50 anlehnt. Während der Riemen 50 liegeboxfußseitig um das Rohr der Liegeflächenbegrenzung 40 (bzw. des zweiten Endabschnitts 42) geführt ist, ist kopfendseitig eine Bügelvorrichtung vorgesehen. Sie umfasst eine Platte 44, die über zwei Schrauben am ersten Endabschnitt 41 befestigt ist. An der Platte sind zwei Zugstangen 52 befestigt, die über einen Verbindungssteg miteinander verbunden sind und der Riemen 50 ist um den Verbindungssteg geführt. Über nicht dargestellte Einstellmittel, wie insbesondere Muttern, die im Eingriff mit an den Zugstangen 52 vorgesehenen Gewinden stehen, kann eine Zugspannung 52 auf den Riemen ausgeübt werden, so dass eine alterungsbedingte Dehnung des Riemens 50 ausgeglichen werden kann.
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An einer der Zugstangen 52 ist die kopfseitige Liegebegrenzung 56 so befestigt, dass sie in Liegeflächenlängsrichtung verschiebbar ist. Die kopfseitige Liegebegrenzung 56 begrenzt die maximale Lage, in der sich das Vieh nach vorne in der Liegefläche 12 vorschieben kann. Hierdurch kann die Position des Kotens abhängig von der Tiergröße bestimmt werden.
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3 zeigt eine Ausführungsform der Befestigung des zweiten Endabschnitts 42 an dem Betonteil der Liegebox 10. Dabei ist ein Anker 55 in der Liegebox 10 eingegossen. Der Anker 55 umfasst eine Ankerwurzel und eine damit verbundene Ankermuffe, die ein Innengewinde aufweist. Die Ankermuffe endet weitgehend plan mit der Oberseite der Laufgangschwelle 16. Ein zylindrischer Abschnitt oder Vorsprung 60, ist mit dem Anker 55 verschraubt. Der Außendurchmesser des zylindrischen Abschnitts 60 ist an den Innendurchmesser des zweiten Endabschnitts so angepasst, dass er als Führung für die Liegeflächenbegrenzung 40 dienen kann. Um Kipp-Drehmomente aufnehmen zu können, entspricht die axiale Länge des Vorsprungs 60 mindestens dem Doppelten seines Durchmessers. Damit die Liegeflächenbegrenzung 40 nicht durch das Vieh angehoben werden kann, verbindet eine beispielsweise radial angeordnete Verschraubung 68 den zweiten Endabschnitt 42 mit dem Vorsprung 60. Der rohrförmige Außendurchmesser der Liegeflächenbegrenzung 40 ist an den Seiten, die in Richtung des Laufgangs 19 und zu den Liegeflächen 12 zeigen, absatzfrei. Falls Vieh bei seiner Bewegung in oder aus der Liegebox 12 hinaus an die Liegeflächenbegrenzung 40 stößt, so können keine Verletzungen auftreten. Die Verschraubung 68 ist an der dem Laufgang 19 entfernten Seite des zweiten Endabschnitts 42 angeordnet, da hier kein Kontakt mit dem Tierkörper zu erwarten ist.
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4 zeigt eine alternative Ausführungsform, bei der eine Trägerplatte 65 an der Oberkante der Laufgangschwelle 16 angeordnet ist. Mit eingegossenen Ankern 55 ist die Trägerplatte 65 mit der Liegebox 10 verbunden. An der Trägerplatte 65 ist ein Rohrstück 61 angeschweißt, das wie bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform mit dem zweiten Endabschnitt 42 verbunden ist.
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Bei einer weiteren alternativen Ausführungsform gemäß 5 ist in das Betonteil der Liegebox 10 ein Lagertopf 69 eingebettet, dessen Innendurchmesser an den Außendurchmesser des zweiten Endabschnitts 42 angepasst ist. Vergleichbar mit den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen wird so eine Lagerung für die Liegeflächenbegrenzung geschaffen.
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6 zeigt eine Draufsicht auf zwei nebeneinander liegende Liegeflächen 12, die Teil eines Betonteils sind. Das benachbarte bevorzugt identische Betonteil der nächsten Liegeflächen kann mit dem erstgenannten Betonteil über die Trägerplatten 65 und 65‘ verbunden sein. Die Trägerplatte 65‘ ist vergleichbar zu der beschriebenen Trägerplatte 65 ausgestaltet. Die Trägerplatten 65 und 65‘ dienen als Träger für die entsprechenden Endabschnitte 41 und 42 der Liegeflächenbegrenzung 40. Bei einer alternativen Ausführungsform gemäß 7 umfasst die Betonplatte der Liegeflächen 12 in der Nähe des Laufgangs 19 eine Ausbuchtung in Liegeflächenquerrichtung. Es sind zwei Anker in die Liegeflächenplatte integriert, mit denen die Liegeflächenbegrenzung 40 befestigt werden kann. Sowohl in 6 und 7 ist die Liegeflächenbegrenzung 40 nicht gezeigt.
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Für die Stabilität der Liegeflächenbegrenzungen 40 sind, wie bereits beschrieben, die Lagerungen an den ersten und zweiten Endabschnitten wesentlich. Zudem können die einzelnen Liegeflächenbegrenzungen 40 über die Nackenbügel 30 verbunden sein. Die Nackenbügel 30 können für jede Liegefläche individuelle Teile sein oder sich über mehrere Liegeflächen erstreckende Rohrelemente sein. Dabei sind sie jeweils an den Liegeflächenbegrenzungen 40 verschraubt und können eine liegeflächenmittige Erhöhung aufweisen. Da der Stall eine Mehrzahl von Pfeilern 5 aufweist, können die dort benachbarten Liegeflächenbegrenzungen über Verschraubungen 6 mit ihnen verbunden sein und so für sämtliche Liegeflächenbegrenzungen eine Stabilitätserhöhung bewirken.
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In 2 ist, wie bereits beschrieben, die Liegefläche 12 gezeigt. Diese ist zweigeteilt in einen hinteren Bereich, in dem sich der Hauptkörper des Viehs mit den Hinterläufen ablegt. Im vorderen Bereich, in dem sich das Vieh mit den Vorderläufen ablegt, kann ein Kissen 20 vorgesehen sein. Der hintere Bereich der Liegefläche 12 ist mit Einstreu in der Höhe von einigen Zentimetern aufgefüllt, so dass der Übergang zu dem Kissen weitgehend absatzfrei ist. Die Verschmutzungen des Einstreus erfolgt durch Kot und Urin vor allem im hinteren Bereich. Wenn auch der vordere Bereich, wo das Kissen 20 ist, mit Einstreu gefüllt wäre, so wäre es nicht einfach, bei dem Austausch der Einstreu einen Trennbereich zu definieren und so würde in vielen Fällen auch die wenig verschmutzte (vordere) Einstreu mit ausgetauscht, was unnötige Kosten verursachen würde.
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Das Kissen umfasst bevorzugt eine textile und/oder poröse Hülle und eine Füllung aus groben Gummischrot oder Gummistreu. Deren Korngröße kann bevorzugt im Durchmesserbereich von 0,5 bis 3 cm liegen. Das Gummimaterial ist ausreichend weich, dass es für das Tier ein angenehmes Liegegefühl ist. Da die Hülle des Kissens aus einem textilen und/oder porösem Material ist, besteht eine ausreichende Atmungsaktivität, so dass für das Tier ein angenehmes Kontaktgefühl besteht.
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Wichtig ist eine gute Befestigung des Kissens 20. Es kann nämlich vorkommen, dass das Vieh mit den Vorderläufen scharrt, wodurch große Kräfte auf das Kissen wirken. Einzelne Befestigungspunkte, wie bspw. Verschraubungen an den Ecken des Kissens sind hierfür kaum geeignet, da dort auf das Material übermäßig große punktuelle Lasten ausgeübt würden. Statt dessen kommt das in 8 gezeigte Konzept zum Einsatz. An einer Längsseite ist das Kissen 20 durchgehend bspw. mit einer Textilbahn mit einem Kissenträger 22 aus einem plattenförmigen steifen wasserfesten Material, wie z.B. einer Grobspan- oder OSB-Platte (Engl.:OSB-Platte: Oriented Strand Board) verbunden. Das Kissen 20 und der Kissenträger 22 können über ein Halteband verbunden, wie z.B. vertackert oder verschraubt sein. Dieser Kissenträger 22 hat eine hohe Festigkeit, so dass er über punktuelle Verschraubungen 23 mit dem Betonmaterial der Liegebox 10 verbunden werden kann. Punktuelle Belastungen sind aufgrund der Plattenfestigkeit unkritisch. Über deren Verbindung mit dem Kissen 20 entlang einer durchgehenden Verbindung über eine Längsseite können Kräfte gut aufgenommen werden.
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Anstelle von Verschraubungen 23 kann die Liegefläche unterhalb des Kissens 20 lokale z.B. punktförmige Erhöhungen und/oder vorstehende Bolzen aufweisen, die aus Beton geformt sind. An den entsprechenden Punkten hat dann die Platte des Kissenträgers 22 Öffnungen aufweisen, über die ein Verschieben des Kissenträgers 22 und des Kissens 20 verhindert wird. Auch kann alternativ und/oder zusätzlich die Liegefläche an ihren nach innen gerichteten Rändern des gegossenen Betonmaterials im Bereich des Kissens lokale Vorsprünge und/oder Einkerbungen aufweisen. Über eine entsprechend geformte Gegenform an dem Kissenträger wird ein Verschieben des Kissenträgers 22 verhindert. Wie es in 8 gezeigt ist, ist es möglich, das Kissen 20 gegen den Kissenträger 22 zu schwenken. Um zu verhindern, dass dies von dem Vieh unbeabsichtigt geschieht, kann in dem Zwischenraum dieser Teile bspw. ein doppelseitiges Klebeband angeordnet sein. Auch kann das Kissen an dem schwenkbaren Ende Anschlusslaschen aufweisen, mit denen es an der Liegefläche verschraubt werden kann. Da die auf das Kissen 20 wirkenden Hauptkräfte in Richtung des Fußendes der Liegefläche wirken, kann diese Befestigung über Anschlusslaschen gegen das Aufklappen ausreichen.
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Bezugszeichenliste
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- 4
- Beton
- 5
- Pfeiler
- 6
- Verschraubung
- 10
- Liegebox
- 12
- Liegefläche
- 14
- Liegeflächenbetonteil
- 16
- Laufgangschwelle
- 19
- Laufgang
- 20
- Kissen
- 22
- Kissenträger
- 23
- Verschraubung
- 30
- Nackenbügel
- 40
- Liegeflächenbegrenzung
- 41
- erster Endabschnitt
- 42
- zweiter Endabschnitt
- 44
- Platte
- 50
- Riemen
- 52
- Spanner
- 55
- (Beton-)Anker
- 56
- kopfseitige Liegebegrenzung
- 60
- zylindrischer Abschnitt, Vorsprung
- 61
- Rohrstück
- 65, 65‘
- Trägerplatte
- 68
- Verschraubung, Mittel zur Verhinderung des Anhebens
- 69
- Lagertopf