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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer auf einen Aufbaupfosten aufsetzbaren Sekundärkappe in einem Zahnimplantat in einer Herstellungsvorrichtung und die Herstellungsvorrichtung dazu.
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Bekannt sind Zahnimplantate mit einem in den Kiefer zu versenkenden Basisträger, auf dem ein Aufbaupfosten montiert ist, auf den eine Sekundärkappe aufsetzbar ist. Die Sekundärkappe ist Träger einer im sichtbaren Bereich liegenden Verblendung bzw. Prothese. Ein derartiges Zahnimplantat wird beispielsweise in der
DE 10 2011 000 960 A1 beschrieben.
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Der obere Teil des Aufbaupfostens ist konusförmig ausgebildet, auch die aufzusetzende Sekundärkappe ist konusförmig ausgeführt und weist den gleichen Konuswinkel wie der Aufbaupfosten auf. Die Konusform erlaubt ein erleichtertes Aufsetzen der Kappe auf den Aufbaupfosten und eine sichere Verbindung zwischen den Implantatteilen.
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Aufgrund von Fertigungstoleranzen, die bei der CNC-technischen Fertigung auftreten, weicht der Konuswinkel der Sekundärkappe geringfügig vom Konuswinkel des Aufbaupfostens ab, so dass kein flächiger Kontakt mehr zwischen Sekundärkappe und Aufbaupfosten besteht, sondern ein Linienkontakt. Um Abweichungen der Konuswinkel zu kompensieren, weisen gemäß der
DE 10 2011 000 960 A1 der Aufbaupfosten und/oder die Sekundärkappe eine oder mehrere Ausnehmungen auf, die ein radiales Zusammenpressen bzw. Weiten erlauben.
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Die
DE 10 2008 011 447 A1 offenbart ein Verfahren zur Herstellung einer dental-implantologischen Heilkappe mithilfe einer Herstellungsvorrichtung, die zwei Formteile umfasst, in die unterschiedliche Formausnehmungen zur Herstellung der Heilkappe eingebracht sind. Die Heilkappe wird im Gießverfahren hergestellt, indem das Material der Heilkappe in die Formausnehmungen in der Herstellungsvorrichtung eingegossen wird. Als Material wird für die Heilkappe ein Ein- oder Mehrkomponentenkunststoff oder -harz verwendet. Ein vergleichbares Verfahren ist auch aus der
DE 698 18 892 T2 bekannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, mit einfachen Maßnahmen eine Sekundärkappe in einem Zahnimplantat, die auf einen Aufbaupfosten aufgesetzt wird, mit hoher Präzision zu fertigen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 für das Verfahren und für die Herstellungsvorrichtung dazu nach Anspruch 11 gelöst. Die Unteransprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen an.
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Das Verfahren bezieht sich auf die Herstellung einer Sekundärkappe in einem Zahnimplantat, die auf einen Aufbaupfosten aufsetzbar ist, welcher entweder direkt oder über einen Basisträger im Kiefer eines Patienten eingesetzt werden kann. Die Sekundärkappe ist Träger einer Prothese oder einer Verblendung, die im sichtbaren Bereich liegt. Die Sekundärkappe ist abnehmbar auf den Aufbaupfosten aufsetzbar, so dass der Träger des Zahnimplantats selbsttätig die Sekundärkappe einschließlich Prothese oder Verblendung abnehmen kann.
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Vorteilhafterweise entspricht die Innenkontur der Sekundärkappe zumindest abschnittsweise der Außenkontur des Aufbaupfostens, auf den die Sekundärkappe aufgesetzt wird, um einen sicheren, festen Sitz mit flächiger Verbindung zu gewährleisten. Der Aufbaupfosten ist beispielsweise konusförmig ausgeführt, dementsprechend ist auch die Innenkontur der Sekundärkappe konusförmig ausgebildet, wobei die Konuswinkel von Aufbaupfosten und Sekundärkappe gleich groß sind.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird das Material der Sekundärkappe im verformbaren Ausgangszustand in eine Aufnahme in einer Herstellungsvorrichtung eingebracht und kann in dieser Aufnahme aushärten. Das Material der Sekundärkappe ist nichtmetallisch und kann im Ausgangszustand in die Aufnahme eingebracht werden, die vom Material der Sekundärkappe zweckmäßigerweise vollständig oder annähernd vollständig ausgefüllt wird.
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In die Aufnahme in der Herstellungsvorrichtung ragt ein Aufbaupfosten ein bzw. ein Formbauteil, das die Kontur des Aufbaupfostens aufweist. Das Material der Sekundärkappe, das in die Aufnahme eingefüllt ist, liegt unmittelbar an der Mantelfläche des Aufbaupfostens an, so dass die Sekundärkappe nach dem Aushärten eine Innenkontur aufweist, die der Außenkontur des Aufbaupfostens bzw. des dem Aufbaupfosten entsprechenden Formbauteils entspricht. Diese Genauigkeit ist mit der CNC-technischen Fertigung nicht erreichbar.
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Das nicht-metallische Material der Sekundärkappe muss im Ausgangszustand gießfähig oder in sonstiger Weise verformbar sein. Bei dem Material handelt es sich entweder um ein flüssiges, zähflüssiges oder weiches Ausgangsmaterial oder um ein pulverförmiges oder körniges Ausgangsmaterial; in allen Fällen kann das Material der Sekundärkappe in die Aufnahme in der Herstellungsvorrichtung eingegossen bzw. eingefüllt werden. Das Ausgangsmaterial ist in jedem Fall anpassungsfähig und passt sich an die Außenkontur des Aufbaupfostens bzw. des Formbauteils an. Auch im Falle eines zähflüssigen oder weichen Ausgangsmaterials kann dieses so in die Aufnahme eingebracht werden, dass die Aufnahme vollständig ausgefüllt wird; gleiches gilt bei flüssigem oder pulverförmigem bzw. körnigem Ausgangsmaterial.
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Die in dieser Weise hergestellte Sekundärkappe ist mit hoher Präzision an die Außenkontur des Aufbaupfostens bzw. Formbauteils angepasst, so dass kein oder nur geringfügige Nacharbeiten für eine flächige Anpassung von Aufbaupfosten und Sekundärkappe erforderlich sind.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführung besteht die Sekundärkappe aus einem Material, das nach dem Aushärten mit den einem Zahnarzt zur Verfügung stehenden Instrumenten nachbearbeitet werden kann. Die Sekundärkappe weist im ausgehärteten Zustand insbesondere eine helle Farbe auf, so dass bei abweichenden Konturen erhöhte Druck- oder Reibstellen an der Innenseite der Sekundärkappe entstehen, die sich farblich von den angrenzenden Bereichen abheben und vom Zahnarzt mit seinen Instrumenten nachbearbeitet werden können. Die Druck- oder Reibstellen können beispielsweise abgeschliffen oder poliert werden, anschließend wird die Sekundärkappe erneut auf den Aufbaupfosten aufgesetzt, wobei dieser Vorgang so oft wiederholt werden kann, bis keine erkennbaren Druck- oder Reibstellen an der Innenseite der Sekundärkappe mehr vorhanden sind. Diese Vorgehensweise erlaubt eine einfache Nachbearbeitung der Sekundärkappe vom Zahnarzt während der Behandlung des Patienten.
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Als Material für die Sekundärkappe kommt beispielsweise ein Keramikmaterial oder ein Keramik-Komposit mit einem Keramikanteil und einem Kunststoffanteil in Betracht, beispielsweise 75 % Keramikanteil und 25 % Kunststoffanteil. Das Keramikmaterial bzw. das Keramik-Komposit kann nach dem Einbringen im verformbaren Zustand in die Aufnahme in der Herstellungsvorrichtung unter Bestrahlung mit UV-Licht aushärten.
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Es kommen aber auch weitere Materialien für die Sekundärkappe in Betracht, beispielsweise ein Autopolymerisat, welches aus verschiedenen Komponenten angemischt wird und zunächst fließfähig oder als Paste formfähig ist, jedoch nach einer gewissen Zeit selbständig aushärtet.
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Als weiteres Material der Sekundärkappe kommt beispielsweise ein thermoplastischer Kunststoff in Betracht, der im erwärmten Zustand weich ist und in die Aufnahme in der Herstellungsvorrichtung eingefüllt werden kann und mit dem Abkühlen aushärtet.
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Die Herstellungsvorrichtung, mit der das Verfahren zur Herstellung der Sekundärkappe durchgeführt wird, umfasst einen Basishalter, der Träger des Formbauteils ist, sowie eine auf den Basishalter aufsetzbare und das Formbauteil umgreifende Formhülse. Die Aufnahme in der Herstellungsvorrichtung wird radial nach innen von der Mantelfläche des Formbauteils und radial nach außen von den Wandungen der Formhülse begrenzt. Vorteilhafterweise gehört zur Herstellungsvorrichtung auch eine auf die Formhülse aufsetzbare Formkappe, welche die Aufnahme nach oben hin begrenzt. Mit dem Aufsetzen der Formkappe wird das noch nicht ausgehärtete Material der Sekundärkappe in der Aufnahme an seiner Oberseite von der aufliegenden Formkappe geformt, so dass die Sekundärkappe auch eine insbesondere glattflächige Oberseite aufweist, die keiner oder nur einer geringfügigen Nachbearbeitung bedarf.
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Das Formbauteil, welches für die Innenkontur der Sekundärkappe verantwortlich ist, ist lösbar in die Herstellungsvorrichtung integriert. Gegebenenfalls handelt es sich bei dem Formbauteil um den Aufbaupfosten, der in den Kiefer des Patienten integriert wird. Es ist aber auch möglich, Formbauteile zu verwenden, die mit ihrem in die Aufnahme einragenden Abschnitt dem Aufbaupfosten entsprechen.
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Es kann zweckmäßig sein, die Formkappe zumindest teilweise, insbesondere im Bereich des scheibenförmigen Formkappenbodens und/oder der umlaufenden Wandung, aus einem durchsichtigen Material zu fertigen oder ein Sichtfenster in die Formkappe einzubringen. Nach dem Einbringen des Ausgangsmaterials der Sekundärkappe in die Aufnahme und dem Aufsetzen der Formkappe wird diese gegen das Sekundärkappenmaterial gedrückt, so dass die Oberseite der Sekundärkappe entsprechend der Innenseite des Formkappenbodens geglättet oder geformt wird. Das Sichtfenster oder das durchsichtige Material erlaubt hierbei eine Sichtkontrolle, so dass die Andrückkraft in der Weise dosiert werden kann, bis die Oberseite der Sekundärkappe in der Aufnahme flächig am Formkappenboden anliegt.
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Der in die Aufnahme einragende Abschnitt des Formbauteils ist, gemäß weiterer zweckmäßiger Ausführung, konusförmig ausgebildet. Dementsprechend weist auch die Sekundärkappe im Bereich ihrer Innenseite eine konusförmige Ausnehmung auf, deren Konuswinkel exakt an den Konuswinkel des Formbauteils angepasst ist. Im Prinzip kommen aber auch hiervon abweichende Mantelflächen in Betracht, beispielsweise teilkugelförmige Ausführungen des Formbauteils.
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Die Außenkontur der Sekundärkappe kann ebenfalls verschiedene Geometrien aufweisen. Gemäß einer vorteilhaften Ausführung besitzt die Sekundärkappe eine konusförmige Außenkontur oder, gemäß einer alternativen Ausführung, eine konvex nach außen gekrümmte Außenkontur, insbesondere eine teilkugelförmige Außenkontur. Bei der konusförmigen Außenkontur ist zweckmäßigerweise der Konuswinkel der Außenkontur gegenläufig zum Konuswinkel des Innenkonus in der Sekundärkappe gerichtet, so dass die Sekundärkappe im ausgehärteten Zustand nach oben aus der Aufnahme in der Herstellungsvorrichtung entnommen werden kann.
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Die Außenkontur der Sekundärkappe wird von der Innenkontur der Formhülse bestimmt, die die Sekundärkappe in der Herstellungsvorrichtung radial nach außen begrenzt. Dementsprechend weist bei einer konusförmigen Außenkontur der Sekundärkappe auch die Formhülse eine konusförmige Innenkontur auf.
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Im Falle einer konvex nach außen gekrümmten Außenkontur, beispielsweise einer teilkugelförmigen Außenkontur, ist die Herstellungsvorrichtung zweckmäßigerweise mit einer ersten Formhülse und einer zweiten Formhülse versehen, von denen die erste Formhülse auf den Basishalter und die zweite Formhülse auf die erste Formhülse aufgeschoben wird. Die erste, dem Basishalter benachbarte Formhülse weist eine konvex gekrümmte Innenkontur auf, ebenso die darauf aufgesetzte zweite Formhülse, wobei sich die Innenkonturen zu einer Gesamtkontur ergänzen. Die Aufteilung der Kontur auf zwei Formhülsen ermöglicht Hinterschnitte in der Außenkontur der Sekundärkappe, so dass diese beispielsweise eine Kugelform aufweisen kann, welche sich über einen Winkel größer als 90° erstreckt. Nach dem Aushärten der Sekundärkappe wird zunächst die obere Formhülse entnommen, anschließend kann die Sekundärkappe herausgenommen werden, danach ggf. die unten liegende, dem Basishalter zugewandte Formhülse.
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Gemäß noch einer weiteren, zweckmäßigen Ausführung nimmt der Basishalter mehrere nebeneinanderliegende Formbauteile und Formhülsen auf, die jeweils eine Aufnahme für eine Sekundärkappe begrenzen. Gegebenenfalls ist jeder Aufnahme auch eine Formkappe zugeordnet. Diese Ausführung mit mehreren Formbauteilen und Formhülsen erlaubt die Herstellung einer größeren Anzahl von Sekundärkappen während eines einzigen Arbeitsganges. Vorteilhafterweise sind mehrere Formhülsen in einem einzigen Bauteil angeordnet.
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Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
- 1 einen Schnitt längs durch eine Herstellungsvorrichtung zur Herstellung einer Sekundärkappe, mit einem Basishalter, in den ein Aufbaupfosten eingeschraubt ist, sowie mit einer Formhülse, die auf den Basishalter aufschraubbar ist, und mit einer Formkappe, die auf die freie Stirnseite der Formhülse aufschraubbar ist, wobei zwischen Aufbaupfosten, Formhülse und Formkappe eine Aufnahme für die Sekundärkappe gebildet ist,
- 2 eine Herstellungsvorrichtung in einer Ausführungsvariante ohne Verschraubung der verschiedenen Bauteile der Herstellungsvorrichtung,
- 3 in einer weiteren Ausführungsvariante eine Herstellungsvorrichtung mit verschraubbaren Bauteilen, wobei die äußere Mantelfläche der Sekundärkappe teilkugelförmig ausgebildet ist,
- 4 in einer weiteren Ausführungsvariante eine Herstellungsvorrichtung, bei der ein Formbauteil unmittelbar mit dem Basishalter verbunden ist,
- 5 eine Herstellungsvorrichtung in einer weiteren Ausführungsvariante, bei der ebenfalls das Formbauteil einteilig oder fest mit dem Basishalter ausgebildet ist, wobei die Sekundärkappe eine teilkugelförmige Außenkontur aufweist,
- 6 in einer Seitenansicht eine Herstellungsvorrichtung mit einer Mehrzahl nebeneinander angeordneter Formbauteile und Formhülsen zur gleichzeitigen Herstellung mehrerer Sekundärkappen,
- 7 eine Ausführungsvariante einer Herstellungsvorrichtung in Draufsicht, bei der ebenfalls mehrere Sekundärkappen in einem Arbeitsgang hergestellt werden können,
- 8 eine weitere Ausführungsvariante einer Herstellungsvorrichtung zur gleichzeitigen Herstellung mehrerer Sekundärkappen.
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In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen. Die 1 bis 6 zeigen jeweils einen Schnitt durch eine Herstellungsvorrichtung zur Herstellung einer bzw. mehrerer Sekundärkappen.
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In 1 ist eine Herstellungsvorrichtung 1 zur Herstellung einer Sekundärkappe 7 dargestellt, die Bestandteil eines Zahnimplantats für einen Patienten ist. Die Sekundärkappe 7 wird im Mund des Patienten auf einen Aufbaupfosten aufgesetzt, der direkt oder über ein Basisteil im Kiefer verankert ist. Die Sekundärkappe 7 ist ihrerseits Träger einer Prothese oder Verblendung.
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Die Herstellungsvorrichtung 1 umfasst einen Basishalter 2, in den ein Formbauteil 3 einschraubbar ist, dessen oberer, über den Basishalter 2 hinausragender Abschnitt Konusform aufweist und sich zur freien Stirnseite hin verjüngt. Des Weiteren gehört zur Herstellungsvorrichtung 1 eine Formhülse 4, die auf den Basishalter 2 aufschraubbar ist; für die Verschraubung weist der Basishalter 2 an seiner Mantelfläche eine Außengewinde auf und die Formhülse 4 an ihrer Innenseite ein Innengewinde. Des Weiteren umfasst die Herstellungsvorrichtung 1 eine Formkappe 5, die auf die Formhülse 4 aufschraubbar ist, welche zu diesem Zweck an ihrem Außenmantel ein Gewinde aufweist, zusätzlich ist die Formkappe 5 an ihrer Innenseite mit einem Innengewinde versehen. Die Formkappe 5 kann aus einem durchsichtigen Material bestehen, oder es ist in den Formkappenboden, ggf. in die Wandung der Formkappe 5 ein Sichtfenster eingebracht.
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Der konusförmige Abschnitt des Formbauteils 3, der Innenmantel der Formhülse 4 sowie die Innenseite des Bodens der Formkappe 5 begrenzen eine Aufnahme 6, in die das Ausgangsmaterial der Sekundärkappe 7 eingebracht wird. Der Innenmantel der Formhülse 4 ist ebenfalls konusförmig ausgebildet, wobei sich der Konus zur oberen Seite hin, auf die die Formkappe 5 aufgesetzt wird, erweitert. Dementsprechend ist auch die Sekundärkappe 7 an ihrer Innenseite mit einem Innenkonus versehen, welcher dem Konus des Formbauteils 3 entspricht. Auch an ihrer Außenseite ist die Sekundärkappe 7 mit einem Konus versehen, der dem Innenkonus der Formhülse 4 entspricht. Die Oberseite der Sekundärkappe 7 entspricht der Innenseite des Formkappenbodens, welcher bevorzugt glattflächig ausgebildet ist. Bei einer Ausführung aus durchsichtigem Material oder bei einem Sichtfenster in der Formkappe 5 kann diese so weit auf die Formhülse 4 aufgeschraubt werden, bis das Material der Sekundärkappe 7 am Formkappenboden anliegt.
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Bei der Herstellung der Sekundärkappe 7 wird zunächst das Ausgangsmaterial der Sekundärkappe in die Aufnahme 6 eingefüllt. Das Ausgangsmaterial kann flüssig, zähflüssig, weich, pulverförmig oder körnig ausgebildet sein, so dass ein Eingießen oder Einfüllen in die Aufnahme 6 möglich ist. Anschießend härtet das Material der Sekundärkappe 7 aus. Nach dem vollständigen Aushärten wird die Formkappe 7 abgenommen, woraufhin die Sekundärkappe 7 aus der Aufnahme 6 herausgenommen werden kann.
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Als Material für die Sekundärkappe 7 wird beispielsweise ein Keramikmaterial oder ein Keramik-Komposit mit einem Keramikanteil von z.B. 75 % und einem Kunststoffanteil von 25 % verwendet. Das Material wird im verformbaren Zustand in die Aufnahme 6 eingefüllt und härtet unter Bestrahlung mit UV-Licht aus.
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Als Material kommt auch ein Autopolymerisat in Betracht, welches zunächst aus verschiedenen Ausgangsmaterialien angemischt wird und einen verformbaren Zustand einnimmt und nach dem Einbringen in die Aufnahme 6 selbstständig aushärtet. Des Weiteren kommen auch Materialien in Betracht wie z.B. thermoplastische Kunststoffe, die im erwärmten Zustand in die Aufnahme 6 eingebracht werden und mit dem Auskühlen aushärten.
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Das Material der Sekundärkappe kann ggf. im Ausgangszustand auch pulverförmig oder körnig sein und in die Aufnahme 6 eingeschüttet bzw. eingebracht werden.
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Nach Beendigung der Herstellung ist die Sekundärkappe 7 gebrauchsfertig und kann für das Zahnimplantat verwendet werden. Die Sekundärkappe wird auf einen Aufbaupfosten aufgesetzt, dessen oberer Abschnitt ebenso wie beim Formbauteil 3 konusförmig ausgebildet ist. Es kann vorteilhaft sein, den später im Kiefer des Patienten zu verankernden Aufbaupfosten als Formbauteil 3 in die Herstellungsvorrichtung 1 einzusetzen, was den Vorteil hat, dass Bauteiltoleranzen auf ein Minimum reduziert sind, da der zur Herstellung verwendete Aufbaupfosten oder zumindest ein dieser Art entsprechender Aufbaupfosten nachfolgend in den Kiefer des Patienten integriert wird und eine zugehörige Sekundärkappe aufgesetzt wird.
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Stellt sich während der Behandlung beim Einbringen des Zahnimplantates heraus, dass im Rahmen der Toleranz geringe Winkelabweichungen zwischen der Mantelfläche des Aufbaupfostens und dem Innenmantel der Sekundärkappe bestehen, so dass kein flächiger Kontakt, sondern ein Linienkontakt besteht, so äußert sich dies anhand optisch erkennbarer Druck- bzw. Reibstellen an dem Innenmantel der Sekundärkappe 7, was vom Zahnarzt mit seinen Instrumenten noch während der Behandlung korrigiert werden kann.
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Die Herstellungsvorrichtung 1 im Ausführungsbeispiel gemäß 2 entspricht weitgehend derjenigen nach 1, jedoch mit dem Unterschied, dass die verschiedenen Bauteile nicht miteinander verschraubt sind, sondern ohne Verschraubung zusammengehalten sind, beispielsweise durch Reibung. Die Aufnahme 6 und dementsprechend die in der Aufnahme 6 hergestellte Sekundärkappe 7 weisen die gleiche Innen- und Außenkontur wie beim Ausführungsbeispiel gemäß 1 auf.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß 3 ist die Aufnahme 6 in der Herstellungsvorrichtung 1 mit einer teilkugeligen Außenkontur ausgeführt, so dass entsprechend auch die herzustellende Sekundärkappe 7 eine teilkugelförmige Außenkontur aufweist. Die Herstellungsvorrichtung 1 umfasst zwei Formhülsen 4a und 4b, von denen die erste Formhülse 4a unmittelbar auf dem Basishalter 2 aufsitzt und die zweite Formhülse 4b unmittelbar auf der ersten Formhülse 4a. Auf die zweite Formhülse 4b ist die Formkappe 5 aufgesetzt. Die Aufnahme 6 wird radial nach innen wie bei den vorhergehenden Ausführungsbeispielen von dem axial überstehenden, konusförmigen Teil des Formbauteils 3 begrenzt und radial nach außen im unteren axialen Abschnitt von der ersten Formhülse 4a, im oberen axialen Abschnitt von der zweiten Formhülse 4b und an der oben liegenden Stirnfläche von der Formkappe 5. Insgesamt zwei Formhülsen 4a, 4b vorzusehen erlaubt es, eine teilkugelförmige Außenkontur der Sekundärkappe 7 auszubilden. Nach dem Aushärten der Sekundärkappe 7 wird zunächst die Formkappe 5 abgenommen, anschließend kann die obere Formhülse 4b entfernt werden. Daraufhin kann die Sekundärkappe 7 aus der Aufnahme 6 herausgenommen werden.
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Die verschiedenen Bauteile sind analog zum ersten Ausführungsbeispiel gemäß 1 miteinander verschraubt.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß 4 ist das Formbauteil 3 nicht lösbar in der Herstellungsvorrichtung 1 aufgenommen, sondern fest am Basishalter 2 gehalten, ggf. einteilig mit dem Basishalter 2 ausgeführt. Die Außenkontur von Aufnahme 6 und Sekundärkappe 7 ist konusförmig ausgebildet und entspricht dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 oder 2.
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Auch in 5 ist das Formbauteil 3 fest am Basishalter 2 gehalten bzw. einteilig mit dem Basishalter 2 ausgebildet. Die Aufnahme 6 und die Sekundärkappe 7 besitzen eine teilkugelförmige Außenkontur, dementsprechend ist wie beim Ausführungsbeispiel gemäß 3 die Herstellungsvorrichtung 1 mit einer ersten und einer zweiten Formhülse 4a, 4b ausgerüstet.
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In den 6, 7 und 8 sind verschiedene Ausführungsvarianten von Herstellungsvorrichtungen 1 gezeigt, mit denen eine Mehrzahl von Sekundärkappen 7 gleichzeitig hergestellt werden können. Gemäß 6 sind in den Basishalter 2 mehrere nebeneinanderliegende Formbauteile 3 eingebracht, die ggf. als Aufbaupfosten ausgeführt sein können. Jedes Formbauteil 3 entspricht in seinem Aufbau demjenigen wie beispielsweise im ersten Ausführungsbeispiel gemäß 1 oder im zweiten Ausführungsbeispiel gemäß 2 dargestellt. Die verschiedenen Formbauteile 3 sind von Formhülsen 4 voneinander separiert. Vorteilhafterweise sind die Formhülsen 4 in einem einzigen Bauteil angeordnet, das mit einem Griffteil 8 versehen ist. Das Bauteil mit der Vielzahl von Formhülsen 4 ist auf die verschiedenen Formbauteile 3 aufsetzbar. Das Griffteil 8 ragt durch eine Ausnehmung in der Formkappe 5 hindurch. Nach dem Aushärten der Sekundärhülsen kann zunächst die Formkappe 5 und danach über das Griffteil 8 das Bauteil mit den verschiedenen Formhülsen 4 entfernt werden.
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Nach oben werden die Aufnahmen 6, welche zur Herstellung der Sekundärkappen 7 dienen, von einer einzigen, die gesamte Herstellungsvorrichtung 1 überspannenden Formkappe 5 abgedeckt.
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Die 7 und 8 zeigen in Draufsicht Herstellungsvorrichtungen 1 in verschiedenen Ausführungsvarianten. Gemäß 7 ist die Herstellungsvorrichtung 1 mit einem rechteckförmigen Grundquerschnitt ausgebildet, im Basishalter 2 der Herstellungsvorrichtung 1 sind verschiedene Aufnahmen 6 neben- und übereinanderliegend eingebracht.
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Gemäß 8 besitzt die Herstellungsvorrichtung 1 einen kreisrunden Grundquerschnitt. Die Aufnahmen 6 können in Umfangsrichtung entlang eines Kreises angeordnet sein. In der Mitte ist eine zusätzliche Öffnung in die Formkappe 5 eingebracht, durch die das Griffteil 8 des Bauteils mit den Formhülsen hindurchragt.