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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Formvorrichtung zum Herstellen
wenigstens eines Abschnitts einer dental-implantologischen Heilkappe gemäß dem Anspruch
1. Sie betrifft ferner ein Set gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
10, ein Verfahren zum Ausformen einer dental-implantologischen Heilkappe
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 13, sowie eine Heilkappe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
14.
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Zur
zahnärztlichen
bzw. zahnchirurgischen Versorgung eines Patienten zählt regelmäßig das Einsetzen
eines oder mehrerer Zahn- bzw. Zahnwurzelimplantate. Hierzu legt
der Zahnchirurg nach Beseitigung eventuell noch vorhandener Reste
des natürlichen
Zahns den entsprechenden Kieferknochen durch die Gingiva hindurch
frei. Anschließend
schafft er eine Öffnung
im Knochen, welche ein Zahnimplantat aufnehmen kann, welches später als
dauerhafte Verankerung für
einen künstlichen
Zahnersatz dient. Daher weist das Implantat regelmäßig eine Öffnung mit
einem Gewinde zum Aufnehmen einer mit dem Zahnersatz verbundenen
Schraube auf. Nach Einbringen des Implantats in den Knochen wird
dessen Öffnung
mittels Einschrauben einer Deckeinrichtung in deren Gewinde vorübergehend
verschlossen.
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Nach
einer gewissen Zeit der Heilung und der beginnenden Osseointegration
wird die Gingiva im Bereich des Implantats eröffnet und die Deckeinrichtung
entfernt. Anstelle der Deckeinrichtung wird nun eine Heilkappe,
auch als „Einheilkappe”, „Gingivaformer” oder „healing
cap” bekannt,
mit dem Zahnimplantat lösbar
verbunden. Die Heilkappe bewirkt, dass die Gingiva nicht in einem
Bereich über
den oberen Rand des Zahnimplantats hinweg verwächst und dort ausheilt, da
dies in einem späteren
Stadium durch die entstandene Enge Schwierigkeiten beim Verbinden
des tatsächlichen
Zahnersatzes mit dem Zahnimplantat bedeuten würde. Durch Einsetzen der Heilkappe
und deren Verbleib über
eine gewisse Zeitdauer ist es vorteilhaft möglich, die Ausheilung der Gingiva
bei gleichzeitiger Ausformung eines gewünschten gingivalen Profils
sicherzustellen. Das erzielte gingivale Profil entspricht dabei
jener Gingivaform, welche funktionalen und ästhetischen Aspekten gerecht
wird. Es erlaubt zudem ein einfaches Verbinden des Implantats mit
dem Zahnersatz.
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Dem
Zahnchirurgen steht der breiten Variabilität von Zahnformen entsprechend
eine Vielzahl von Heilkappen zur Verfügung, welche sich in Form,
Höhe, Gewindeanschluss,
Implantatregion im Mund des Patienten, Material und dergleichen
unterscheiden.
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Die
Praxis hat jedoch gezeigt, dass eine Reihe von Zahnchirurgen aus
Kostengründen
und auch aus logistischen Gründen,
wie einer aufwendig unterteilten Lagereinrichtung und einem umständlichen Bestellwesen,
nur eine geringe Zahl der relativ hochpreisigen Heilkappentypen
und -formen in ihrer Praxis oder Klinik für ihre Patienten bereithalten.
Dies führt
dazu, dass nur wenige Patienten mit der jeweils tatsächlich optimal
passenden Heilkappe versorgt werden. Alle anderen Patienten werden
mit suboptimal passenden Heilkappen versorgt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, dem Zahnchirurgen eine Vorrichtung,
ein Set und eine Heilkappe vorzuschlagen und ein Verfahren anzugeben,
mittels welchen Nachteile des Standes der Technik vermindert oder
gar vermieden werden können.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird gelöst durch
eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Erfindungsgemäß wird eine
Formvorrichtung mit einer Mehrzahl unterschiedlich ausgestalteter, getrennt
voneinander auswählbarer
Formbereiche vorgeschlagen. Dabei erlauben die Formbereiche das
Ausformen wenigstens eines Abschnitts einer Heilkappe oder der gesamten
Heilkappe mittels bzw. unter Einbeziehung zumindest eines der Formbereiche.
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Mittels
der erfindungsgemäßen Formvorrichtung
lassen sich somit Heilkappen fertigen, welche sich in wenigstens
einem Abschnitt voneinander unterscheiden. Dabei kann dieser Abschnitt
sich in Form, Größe, Höhe, oder
dergleichen sowie einer Kombination hiervon von mittels anderer
Formbereiche der Formvorrichtung ausgestalteten Abschnitten unterscheiden.
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Ein
mit der erfindungsgemäßen Formvorrichtung
verbundener Vorteil besteht darin, dass sie die bedarfsadaptierte
Herstellung einer Heilkappe mit gewünschten Eigenschaften, Abmessungen
oder Dimensionen erlaubt. So ermöglicht
der Besitz der erfindungsgemäßen Vorrichtung
das Herstellen einer Heilkappe gemäß jeder in der Formvorrichtung
durch einen auswählbaren
Formbereich repräsentierten Heilkappengestalt.
Der Zahnchirurg ist somit nicht mehr auf eine aufwendige und vor
allem kostenintensive Lagerhaltung zum Bereithalten von Heilkappen einer
großen
Anzahl von Formen, Größen und
dergleichen gezwungen, möchte
er seinen Patienten mit einer möglichst
optimal sitzenden Heilkappe versorgen. Er kann vielmehr im Bedarfsfall
die entsprechende Heilkappe fertigen oder von z. B. seinen Mitarbeitern
fertigen lassen. Eine Abhängigkeit
von zuvor käuflich
erworbenen und deshalb vor Beginn des Behandlungstermins bereits
in seinen Räumlichkeiten
vorliegenden Heilkappen ist bei Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung
nicht mehr gegeben.
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Unter „Formvorrichtung,
welche eine Mehrzahl unterschiedlich ausgestalteter, getrennt voneinander
auswählbarer
Formbereiche aufweist”,
wird erfindungsgemäß eine Mehrzahl
von körperlich
miteinander oder nicht miteinander verbundenen Formbereichen verstanden.
Diese können
bspw. als ein Set gemeinsam miteinander vermarktet werden. Dies
ist erfindungsgemäß jedoch
keineswegs erforderlich.
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Unter „Ausformen” wenigstens
eines Abschnitts der Heilkappe ist erfindungsgemäß jedes formgebende Verfahren
zu verstehen. Hierzu zählt insbesondere
das Gießen,
Spritzen, Pressen, Modellieren, Fräsen oder dergleichen.
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Die
Formvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung bietet aufgrund der Mehrzahl unterschiedlich ausgestalteter
und getrennt voneinander auswahlbarer Formbereiche den Vorteil,
eine Heilkappe fertigen zu können,
welche den individuellen Bedürfnissen
eines speziellen Patienten entsprechen. Dabei muss aber – anders
als im Stand der Technik – nicht
eine Mehrzahl von unterschiedlich ausgestalteten Heilkappen vorgehalten
werden. Dies bedeutet, dass sowohl der Bestellaufwand, die erforderliche
Lagerhaltung sowie die durch die Lagerhaltung gebundenen Gelder
bzw. erforderlichen Ausgaben nicht erforderlich sind. Vielmehr ist
es mit der erfindungsgemäßen Form
möglich,
erst bei Auftreten eines entsprechenden Bedarfs eine geeignete und für den jeweiligen
Einzelfall optimal passende Heilkappe zu fertigen. Eine solche Fertigung
kann in den Praxis- oder Laborräumen
des Zahnchirurgen erfolgen.
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Dies
ermöglicht
es vorteilhafterweise, dem Patienten eine Heilkappe einzusetzen,
welche die Ausbildung einer für
den jeweiligen Patienten und die jeweilige Kieferregion bzw. Implantatregion
im Mund des Patienten geeigneten Gigivaform bewirkt. Die Formbereiche
können
dabei zum Ausformen von Abschnitten von Heilkappen unterschiedlicher
Höhe, und/oder
unterschiedlicher, in den Knochen einzubringender Implantatgrundkörper, und/oder
unterschiedlicher Zahnformen ausgestaltet sein. Auch dies trägt zu einer
Verringerung des Aufwandes und der Kosten für eine Lagerhaltung bei. Zudem
entstehen dem Patienten Vorteile dadurch, dass der Zahnchirurg aus
einer Mehrzahl von unterschiedlichen Heilkappengeometrien die für den jeweiligen
Patienten zum jeweiligen Stadium der Heilung optimale oder nahezu
optimale Heilkappe festlegen und ohne besonderen Aufwand für seinen
Patienten fertigen kann. Der Zahnchirurg ist damit – anders
als in der Vergangenheit – nicht
mehr verleitet oder gezwungen, suboptimal passende Heilkappen zu
verwenden, da er keine nennenswerten Lagerkosten und -aufwand zum
Vorhalten aller verfügbaren
Heilkappentypen und -arten aufbringen muss. Dies gilt insbesondere
für Zahnchirurgen
mit einer vergleichsweise niedrigen Anzahl an Implantatpatienten
pro Jahr, für welche
in der Vergangenheit eine umfassende Lagerhaltung noch weniger zumutbar
oder finanzierbar war als für
Kollegen, welche Heilkappen für
eine wesentlich größere Anzahl
an Patienten vorhalten mussten.
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Die
einfache Herstellweise der Heilkappen unter Verwendung der erfindungsgemäßen Formvorrichtung
und der damit verbundene Kostenvorteil erlauben es dem Zahnchirurgen
sogar, seinem Patienten nicht nur eine Heilkappe, sondern im Verlauf
des Heilungsprozesses eine Reihe von Heilkappen nacheinander einzusetzen,
von welchen sich jede in ihrer Geometrie von einer vorangehenden
und einer nachfolgenden Heilkappe unterscheidet. Auf diese Weise ist
eine allmähliche,
schonend verlaufende Ausgestaltung der angestrebten Gingivaöffnung durch
die Mehrzahl von Heilkappen vorteilhaft möglich. Hierzu ist der Zahnchirurg
erstmals aufgrund der Verwendung der kostensparenden Fertigung der
jeweiligen Heilkappe mittels der erfindungsgemäßen Formvorrichtung und der
hierdurch entfallenden Lagerhaltung in der Lage.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind jeweils Gegenstand
der Unteransprüche.
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So
wird in einer bevorzugten Ausführungsform
eine Formvorrichtung vorgeschlagen, welche sich zu ihrer Verwendung
in einem Sprechzimmer des Zahnchirurgen fertigen lässt. Dies
ermöglicht vorteilhaft
eine Ausformung des Abschnitts der Heilkappe in unmittelbarer Patientennähe, was
Zeit und Wege einsparen hilft. Dies ist insbesondere dann möglich, wenn
die Formvorrichtung für
ein Ausformverfahren geeignet ist, welches sich aufgrund von Dauer,
Auftreten von Dämpfen,
Geräuschen,
Temperaturen, Aushärtezeiten
oder dergleichen für
eine Verwendung in direkter Patientennähe eignet.
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In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
ist wenigstens ein Formbereich der Formvorrichtung als Gussform
zum Gießen
des Abschnitts der Heilkappe ausgestaltet.
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Diese
Ausführungsform
bietet dem Zahnchirurgen eine besonders einfache Herstellung des
Abschnitts der Heilkappe mittels eines Gießverfahrens. Das gegossene
Material kann hierbei ein Ein- oder Mehrkomponentenkunststoff oder
-harz sein. Es können
Polymer-Monomer-Verbindungen, Komposite, Silicone, Polyäthergummi,
Granulate, Verbindungen oder Kombinationen hiervon in Frage kommen.
Dabei lassen sich all jene dem Fachmann in diesem Zusammenhang bekannten
Vorteile vorteilhaft erzielen. Insbesondere handelt es sich bei
diesem Verfahren um ein solches, welches in direkter Patientennähe und für diesen
sowie für
seine Umgebung unschädlich
ausgeführt
werden kann.
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In
einer wiederum weiter bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind
die Formbereiche zum Ausformen von Abschnitten von Heilkappen für zueinander
unterschiedlich ausgestaltete Gingivaöffnungen ausgestaltet. Dabei richten
sich die Formen der Gingivaöffnungen
u. a. nach der Art des ursprünglich
an der Stelle des Implantats vorhandenen Zahns und dessen Form.
Dabei lassen sich folgende Zahnformen aufgrund ihrer Position im
Kiefer und entsprechend ihrer Anatomie unterscheiden, wobei bestehende
Unterschiede zwischen Zähnen
anhand der Unterscheidung, ob sie im Ober- und Unterkiefer angeordnet
sind, in diesem Fall berücksichtigt
oder vernachlässigt
werden können:
Im Kiefer gibt es vier Schneidezähne
(zwei grosse und zwei kleine(re)), zwei Eckzähne, vier Praemolaren und vier
Molaren (davon zwei Weisheitszähne). Entsprechend
der Anatomie können
verschiedene Grundformen der Heilkappen durch Ausgestalten der entsprechenden
Formbereiche angeboten werden. Diese Grundformen umfassen, ohne
hierauf beschränkt
zu sein, Formen, welche den Schneidezähnen und Eckzähnen entsprechend
kuspisch oder dreieckig sind, ferner solche, welche den Prämolaren entsprechend
rund oder oval sind, sowie solche, welche den Molaren entsprechend
rechteckig sind.
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Die
Formen können
ferner auch die Höhe
der Gingiva berücksichtigen.
Der Anwender der erfindungsgemäßen Formvorrichtung
kann bspw. über eine
Gussmaterialmenge die erforderliche Höhe der Heilkappe bestimmen
und diese somit den Gingivaverhältnissen
anpassen. Markierungen hierfür
können
sich dabei in und/oder an der Innenseite der Formbereiche befinden.
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In
einer wiederum weiter bevorzugten Ausführungsform weist die Formvorrichtung
Formbereiche auf, mittels welcher der Abschnitt mit wenigstens einer
Verbindungseinrichtung, insbesondere einem Gewinde oder einem Mehrkant
(z. B. Sechskant, Achtkant und dergleichen zum Verhindern einer
Rotation („Index”)), zum
Verbinden der ausgeformten Heilkappe insbesondere mit dem Implantatgrundkörper versehen
wird. Die Heilkappe kann in dieser Ausführungsform vorteilhaft einstückig mit
den hiermit verbundenen mechanischen Vorteilen hergestellt werden.
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In
einer wiederum weiter bevorzugten Ausführungsform weist die Formvorrichtung
wenigstens einen Abschnitt zum Einbringen eines präfabrizierten Kerns
der Heilkappe auf. Dieser Kern kann insbesondere zylindrisch sein.
Er kann parallelwandig ausgestaltet sein. Der Kern kann einen Zentralkanal
zum Einbringen einer Fixationsschraube für ein Verbinden des Kerns und/oder
auszuformenden Abschnitts in der Formvorrichtung und zum Einbringen
einer, insbesondere kürzeren,
Fixationseinrichtung wie einer Schraube zum späteren Verbinden des Abschnitts oder
der Heilkappe im Zahnimplantat aufweisen.
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Der
Kern kann an einem Ende, insbesondere an einem unteren Ende, eine
Verbindungseinrichtung wie einen Mehrkant (Sechskant, Achtkant oder
dergleichen) aufweisen.
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Der
Kern kann angussfähig
ausgestaltet sein, so dass sich ein Gussmaterial homogen mit dem
vorangefertigten bzw. präfabrizierten
Zylinder verbindet. Der Kern kann an seiner Oberfläche Retentionen
zur Verbesserung der Anhaftung des Gussmaterials hieran aufweisen.
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Das
Vorsehen der erfindungsgemäßen Formvorrichtung
mit einem Abschnitt zum Einbringen eines Kerns wie bspw. oben beschrieben
erlaubt es dem Anwender der Formvorrichtung bei der Herstellung
des Abschnitts oder der Heilkappe, den passenden präfabrizierten,
angussfähigen
Kern in den Formbereich einzubringen – bspw. durch Einschrauben – und ihn
mit dem Gussmaterial zu umspülen und
dieses zur Aushärtung
zu bringen.
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Ein
Vorteil bei der Verwendung einer erfindungsgemäßen Formvorrichtung dieser
Ausführungsform
besteht in der vereinfachten Herstellbarkeit der Formvorrichtung.
Die aufwendige Gestaltung der Gussform mit dem passenden Verbindungsabschnitt,
welcher z. B. als Gewinde oder Mehrkant ausgestaltet ist, kann vorteilhaft
entfallen, da dieser Abschnitt bereits im konfektionierten Kern
ausgestaltet ist und nicht mehr mittels der Formvorrichtung ausgestaltet
werden muss. Dadurch können
Herstellfehler wie Gießfehler
im produktionstechnisch schwierigen Bereich des Verbindungsabschnitts
wie dem Mehrkant bei Verwenden der erfindungsgemäßen Formvorrichtung vorteilhaft
vermieden werden. So wird bspw. ein Herstellen des Abschnitts der
Heilkappe durch Gießen
erleichtert, da der Abschnitt mit einer gleichmäßigeren Materialstärke hergestellt werden
kann, als dies bei gleichzeitigem Ausgestalten auch des Verbindungsabschnitts
regelmäßig der Fall
sein kann. Daher kann die Anwendung eines Kerns die Herstellung
des Abschnitts oder der Heilkappe vereinfachen. Die Herstellungsdauer
kann dabei weiter verkürzt
werden.
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Bei
diesem Kern, welcher mit einer Verbindungseinrichtung wie einem
Gewinde oder Mehrkant und ggf. einem Zentralkanal ausgestaltet ist,
kann es sich um ein Einwegprodukt handeln. Der Kern kann zusammen
mit der Formvorrichtung und ggf. weiteren Strukturen in einem Set
gehandelt werden. Der Kern kann jedoch auch einzeln handelbar sein.
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Die
Formvorrichtung kann, wie in einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
vorgesehen, ferner als Klappform ausgestaltet sein, mit wenigstens
zwei zueinander verschwenkbaren Elementen, insbesondere um einen
Drehpunkt verschwenkbaren oder klappbaren Elementen, zwischen welchen
die Abschnitte der Heilkappe ausgeformt werden können. Die Klappform kann dabei ähnlich einem Waffeleisen
oder einer Vorrichtung zum Gießen
von Zinnsoldaten oder unter Anwendung des Grundprinzips solcher
Vorrichtungen ausgeführt
sein.
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Die
Formvorrichtung kann ferner beispielsweise auch mit zwei Schlitten
ausgestaltet werden, welche aufeinander zu bewegbar sind und bei
Kontakt miteinander die vollständige
Form, bspw. eine Gussform, ergeben.
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Auch
das Vorsehen von wenigstens einer ersten, z. B. oberen, Öffnung zum
Eingiessen eines Formmaterials für
den Abschnitt der Heilkappe, und einer zweiten, z. B. unteren Öffnung zum
Abführen eines
Materialüberschusses
im Sinne eines Überlaufs
kann vorgesehen sein. Letztere kann der Bildung von Lufteinschlüssen in
der Heilkappe vorteilhaft entgegenwirken.
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Die
erfindungsgemäße Formvorrichtung kann
ferner eine oder mehrere Zusatzeinrichtungen aufweisen. Zu diesen
können
Druckvorrichtungen zählen,
welche ein Eingießen
oder -spritzen erleichtern oder auf andere Weise begünstigen.
Sie können vorteilhaft
eine erforderliche Materialdichte und somit bestimmte Eigenschaften
wie Festigkeit und dergleichen des verwendeten Materials sicherstellen.
Zu den Zusatzeinrichtungen kann auch eine Vakuumeinrichtung, z.
B. in Form einer Vakuumpumpe zählen. Diese
kann vorteilhaft dazu beitragen, das Auftreten bspw. von Lufteinschlüssen in
dem in der erfindungsgemäßen Formvorrichtung
ausgeformten Heilkappen(abschnitt)material zu verhindern oder zumindest zu
vermindern.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass mittels der Formbereiche der erfindungsgemäßen Formvorrichtung
in jeder beliebigen Ausführungsform,
d. h. ungeachtet weiterer Merkmale bzw. von diesen losgelöst, anstelle
nur eines Abschnitts einer Heilkappe auch die gesamte Heilkappe
ausgestaltet werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird auch gelöst
durch das Set mit den Merkmalen des Anspruchs 10, durch das Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs 13 sowie durch die Heilkappe mit
den Merkmalen des Anspruchs 14. Da auch mittels des erfindungsgemäßen Sets,
des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der erfindungsgemäßen Heilkappe alle
oben beschriebenen Vorteile ungeschmälert erzielbar sind, wird an
dieser Stelle zur Vermeidung von Wiederholungen auf deren obenstehende
Diskussion ausdrücklich
verwiesen.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnung anhand eines
Ausführungsbeispiels
detaillierter erläutert.
In der Zeichnung gilt:
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1 zeigt
eine vereinfachte, perspektivische Ansicht eines geöffneten
Mundes eines Patienten mit einem Implantatgrundkörper und einer mittels einer
Heilkappe geeignet ausgestalteten Implantatöffnung der Gingiva;
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2 zeigt
schematisch vereinfacht einen Formbereich einer erfindungsgemäßen Formvorrichtung
einer ersten Ausführungsform
im Querschnitt; und
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3 zeigt
eine erfindungsgemäße Formvorrichtung
einer weiteren Ausführungsform
in perspektivischer Ansicht.
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1 zeigt
den geöffneten
Mund eines Patienten, dessen Unterkiefer einen Implantatgrundkörper 1 aufweist,
welcher gegenüber
der Gingiva 3 von einer anatomisch gewünscht ausgestalteten Gingivaöffnung 5 abgegrenzt
ist. 1 stellt einen Zustand nach Abschluss des Heilverfahrens
zu einem Zeitpunkt, zu welchem keine Heilkappe mehr benötigt wird,
dar.
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2 zeigt
einen Formbereich 7 einer erfindungsgemäßen Formvorrichtung einer ersten
Ausführungsform
mit einer im Formbereich 7 mittels eines Gussverfahrens
ausgeformten Heilkappe 9, jeweils im Schnitt dargestellt.
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Der
Formbereich 7 wird im Wesentlichen von zwei Elementen 11 und 13 ausgestaltet.
Wie 2 zu entnehmen ist, ist eine Zentralschraube 15 mit
einem Gewinde 17, welche in eine Führungshülse 19 für die Zentralschraube 15 konzentrisch
eingeführt ist,
mittels des Gewindes 17 in das Element 13 eingeschraubt.
Die im Wesentlichen innerhalb einer Aussparung des Elements 11 ausgeformte
Heilkappe 9, welche durch Umspritzen der Führungshülse nach einem
Aushärten
entstanden ist, weist somit nach Abschluss ihrer Herstellung eine
Durchgangsöffnung im
Bereich der später
entnehmbaren Führungshülse 19 für die Zentralschraube 15 auf.
Durch sie kann später
eine Schraube (nicht dargestellt) zur Befestigung der Heilkappe 9 im
Implantatgrundkörper
hindurchgeschoben werden.
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Wie
aus 2 zu erkennen ist, kann die Zentralschraube 15 und/oder
die Führungshülse 19 einen
Absatz 21 aufweisen, welcher ein Entfernen der ausgeformten
Heilkappe 9 aus dem Formbereich 7 erleichtert.
Wie in 2 weiter zu erkennen ist, weist der Formbereich 7 Höhenmarkierungen 23 auf, bei
deren Beachtung während
des Ausformvorganges die spätere
Höhe und
ggf. Form der Heilkappe 9 beeinflusst werden kann. Die
Höhenmarkierungen 23 können dabei
optischer Natur sein, sie können
jedoch auch auf jede andere geeignete Weise ausgestaltet sein.
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3 zeigt
einen Formbereich 7 einer erfindungsgemäßen Formvorrichtung in einer
weiteren Ausführungsform.
Dabei bezeichnen Bezugszeichen, welche in den 2 und 3 identisch
sind, gleiche oder zumindest ähnliche
Strukturen.
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In 3 weist
der Formbereich 7 wiederum Elemente 11 und 13 auf.
Diese sind derart ausgestaltet, dass ein Abschnitt der Heilkappe 9,
welcher im Element 13 ausgeformt wird, bestimmten Anforderungen
genügt,
welche aufgrund der Ausgestaltung von Implantatgrundkörpern mancher
Hersteller vorgegeben sind. Die mittels des Formbereichs 7 der 3 herstellbaren
Heilkappen 9 sind somit durch ein Austauschen des Elements 13 gegen
ein anderes Element mit einer unterschiedlichen Ausformvertiefung 25 vorteilhaft
an eine Vielzahl von Implantatgrundkörperformen bzw. -geometrien
einer Vielzahl von Herstellern auf dem Markt bei der Ausformung anpassbar.
Dies trägt
wiederum vorteilhaft zur Senkung der Lagerhaltung bei, da auf diese
Weise Heilkappen zum Gebrauch für
Implantatgrundkörper nicht
nur eines Herstellers sondern mehrerer Hersteller herstellbar sind.
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4 zeigt
eine erfindungsgemäße Formvorrichtung 27 mit
insgesamt vier mal vier mal vier verschiedenen Formbereichen 7 zum
Ausformen jeweils einer Heilkappe 9 bzw. eines Abschnitts
hiervon. Ein die erfindungsgemäße Formvorrichtung 27 verwendender
Zahnchirurg ist somit in der Lage, seinem Patienten bei Bedarf eine
zuvor in seinen Räumlichkeiten
hergestellte Heilkappe 9 gemäß einer der 64 unterschiedlichen
Heilkappenformen einzusetzen. Er muss hierzu allerdings keine 64
Heilkappen auf Lager haben.
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Die
Formbereiche 7 der Formvorrichtung 27 der 4 sind
unterteilt nach dem Durchmesser Ø (3,25; 4,0; 5,0 und 6,0
mm), ferner nach der Zahnform, unterteilt bspw. in Schneidezahn,
Eckzahn, Praemolar, Molar, siehe oben. Der Fachmann erkennt, dass innerhalb
desselben Durchmessers der Verbindung zwischen Heilkappe und Implantatgrundkörper (z.
B. 6,0 mm) verschiedene Größen von
Heilkappen ausgestaltbar sind, welche unterschiedlichen Gingivaformen
entsprechen. Damit kann für
den Patienten über
die Wochen hinweg mehrfach wieder eine neue Heilkappe hergestellt
werden, und das Verheilen der Gingiva stets mit einer optimierten
Heilkappe begleitet werden. Die hierzu verwendeten Heilkappen stellt
der Zahnchirurg mittels der erfindungsgemäßen Formvorrichtung kostengünstig selbst
her.
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Es
ist für
den Fachmann klar erkennbar, dass die mit den schematisch dargestellten
Formbereichen 7 der Formvorrichtung 27 herstellbaren
Heilkappenformen der 4 nicht auf die dort gezeigten Formen
beschränkt
sind. Ebenso ist es möglich,
eine von der Anzahl 64 abweichende Anzahl an Formbereichen
auf einer erfindungsgemäßen Formvorrichtung
vorzusehen. Insbesondere lässt
sich die Anzahl der Formbereiche bzw. der unterschiedlichen Geometrien
der ausformbaren Heilkappen dadurch deutlich erhöhen, dass – wie in 3 diskutiert – ähnlich einem
Revolversystem ein oberer Abschnitt der Formvorrichtung 27 mit
einem unteren Bereich hiervon kombinierbar vorgesehen ist.