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Es wird eine Kraftfahrzeugleuchte angegeben. Darüber hinaus wird ein Betriebsverfahren für eine solche Kraftfahrzeugleuchte angegeben.
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Eine zu lösende Aufgabe besteht darin, eine Kraftfahrzeugleuchte anzugeben, die in ihrem Leuchterscheinungsbild verschieden konfigurierbar ist.
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Diese Aufgabe wird unter anderem durch eine Kraftfahrzeugleuchte und durch ein Verfahren mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform umfasst die Kraftfahrzeugleuchte eine oder mehrere organische Leuchtdioden, kurz OLEDs, oder eine oder mehrere Gruppen von organischen Leuchtdioden. Die organischen Leuchtdioden oder die Gruppen von organischen Leuchtdioden sind hierbei elektrisch unabhängig voneinander ansteuerbar und damit zur Lichtemission schaltbar. Es ist möglich, dass die organische Leuchtdioden die einzigen Lichtquellen der Kraftfahrzeugleuchte sind.
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Bei den organischen Leuchtdioden basiert eine Strahlung erzeugende Schicht jeweils auf einem oder mehreren organischen Materialien. Bei den organischen Leuchtdioden handelt es sich insbesondere um so genannte Flächenlichtquellen. Die mindestens eine organische Schicht zur Strahlungserzeugung befindet sich dabei zwischen zwei Elektroden. Bevorzugt ist eine der Elektroden strahlungsdurchlässig und die andere der Elektrode reflektierend für die im Betrieb erzeugte Strahlung ausgestaltet. Alternativ ist es möglich, dass beide Elektroden strahlungsdurchlässig gestaltet sind.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform emittieren die Leuchtdioden oder die Gruppen von Leuchtdioden Strahlung derselben spektralen Zusammensetzung. Beispielsweise emittieren alle Leuchtdioden dann rotes Licht oder oranges Licht. Für das menschliche Auge ist damit ein Farbeindruck der von allen Leuchtdioden emittierten Strahlung jeweils gleich. Bevorzugt nimmt also das menschliche Auge keine Farbunterschiede in der von den Leuchtdioden jeweils emittierten Strahlung wahr. Alternativ können die organischen Leuchtdioden auch verschiedenfarbig emittieren.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform sind die Leuchtdioden und/oder die Gruppen von Leuchtdioden nebeneinander angeordnet. Das heißt, in Draufsicht auf die Leuchtdioden gesehen überlappen die Leuchtdioden dann nicht. Strahlung, die in einer der Leuchtdioden erzeugt wird, tritt dann nicht durch eine der anderen Leuchtdioden hindurch.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform sind die Leuchtdioden und/oder die Gruppen von Leuchtdioden dazu eingerichtet, alternierend betrieben zu werden. Mit anderen Worten wird dann zu einem bestimmten Zeitpunkt lediglich eine Gruppe oder werden einzelne der Leuchtdioden betrieben und zu einem anderen Zeitpunkt werden andere der Leuchtdioden oder eine andere Gruppe von Leuchtdioden betrieben. Werden unterschiedliche Gruppen von Leuchtdioden betrieben, so können diese Gruppen zum Teil dieselben Leuchtdioden aufweisen.
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In mindestens einer Ausführungsform umfasst die Kraftfahrzeugleuchte mehrere organische Leuchtdioden und/oder mehrere Gruppen von organischen Leuchtdioden. Die Leuchtdioden oder die Gruppen sind separat elektrisch voneinander ansteuerbar und nebeneinander angeordnet. Es emittieren die Leuchtdioden oder die Gruppen Strahlung derselben spektralen Zusammensetzung. Ferner sind die Leuchtdioden und/oder die Gruppen dazu eingerichtet, zeitlich alternierend betrieben zu werden.
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Darüber hinaus wird ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Kraftfahrzeugleuchte angegeben. Merkmale des Verfahrens sind daher auch für die Kraftfahrzeugleuchte offenbart und umgekehrt. Mit dem Verfahren werden die Leuchtdioden und/oder die Gruppen von Leuchtdioden wenigstens zeitweise im Betrieb eines zugehörigen Kraftfahrzeugs alternierend betrieben. Das zugehörige Kraftfahrzeug ist dabei kein Bestandteil der Kraftfahrzeugleuchte, sondern umgekehrt.
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Rückleuchten und andere Lichtfunktionen sind in ihrer Ausgestaltung für viele Automobilhersteller ein gestalterisches Alleinstellungsmerkmal. Auch für viele Endverbraucher stellt ein Design etwa einer Rückleuchte ein wichtiges Element bei einer Kaufentscheidung dar. Daher ist insbesondere bei Automobilherstellern das Bestreben groß, sich anhand von Designmerkmalen etwa der Rückleuchte von anderen Herstellern abzusetzen. Dies gilt insbesondere, da etwa bei Rückleuchten Designvariationen in der Regel ohne größere Berücksichtigung aerodynamischer Aspekte gehandhabt werden können.
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Die hier beschriebene Kraftfahrzeugleuchte bietet eine Möglichkeit, insbesondere Rückleuchten von Kraftfahrzeugen wie Autos in ihrem Leuchterscheinungsbild vergleichsweise frei zu konfigurieren. Ebenso ist es möglich, etwa zwischen zwei Fahrten ein Leuchtbild der Kraftfahrzeugleuchte zu ändern. Ein Wechsel des Leuchtbildes während der Fahrt ist hierbei üblicherweise unerwünscht, da dies zur Irritation anderer Verkehrsteilnehmer führen könnte. Während einer Fahrt ist daher ein Wechsel des Leuchtbilds der Kraftfahrzeugleuchte bevorzugt unterdrückt, zumindest innerhalb derselben Funktionalität wie etwa Rücklicht oder Bremslicht.
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Mit dem hier beschriebenen Verfahren und der hier beschriebenen Kraftfahrzeugleuchte ist es insbesondere möglich, eine Anzahl von unabhängig ansteuerbaren organischen Leuchtdioden oder Segmenten von organischen Leuchtdioden permutiert anzuschalten. Dies gilt etwa für das Rücklicht, da für ein Rücklicht nicht alle Segmente gleichzeitig zur Erfüllung der Helligkeitsanforderungen notwendig sind, beispielsweise im Vergleich zu einem Bremslicht. Gleichzeitig kann auch die Bremslichtfunktion durch höhere Helligkeit unter Einbeziehung aller organischen Leuchtdioden abgedeckt sein.
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Eine Permutation des Leuchtbilds der Kraftfahrzeugleuchte wird beispielsweise durch einen Neustart des zugehörigen Kraftfahrzeugs getriggert und/oder gesteuert. Ebenso ist es möglich, dass nach einem längeren Bremsvorgang das Erscheinungsbild gewechselt wird. Eine Anzahl und eine Art der Permutationen können werksseitig vom Automobilhersteller vorgegeben sein oder auch von einem Fahrer des Kraftfahrzeugs etwa über einen Bordcomputer personalisiert angesteuert werden. Im letztgenannten Fall ist sicherzustellen, dass die jeweils geltenden technischen Anforderungen an die Kraftfahrzeugleuchte hinsichtlich Verkehrsregelkonformität eingehalten werden, beispielsweise durch eine entsprechende Programmierung einer Ansteuerung der Kraftfahrzeugleuchte.
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Durch eine solche Kraftfahrzeugleuchte und durch ein solches Verfahren sind auch eine Lebensdauer der Beleuchtung erhöhbar. Zudem ist durch die Nutzung segmentierter Leuchtdioden oder mehrerer einzelner Leuchtdioden eine optisch scharfe Abgrenzung einzelner Leuchtbereiche voneinander möglich. Außerdem ist eine besonders dichte Anordnung der organischen Leuchtdioden erzielbar.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform handelt es sich bei der Kraftfahrzeugleuchte um ein kombiniertes Bremslicht und Rücklicht. In der Funktion als Bremslicht werden bevorzugt alle Leuchtdioden oder Gruppen von Leuchtdioden in der Kraftfahrzeugleuchte gemeinsam betrieben. Alternativ ist es möglich, dass lediglich ein Großteil der Leuchtdioden in der Bremslichtfunktion gemeinsam betrieben werden, beispielsweise mehr als 80 % oder mehr als 90 % der Leuchtdioden oder einer leuchtenden Fläche der Leuchtdioden.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform wird in der Rücklichtfunktion je nur eine Teilmenge der Leuchtdioden betrieben. Mit anderen Worten ist, wenn die Kraftfahrzeugleuchte als Rücklicht dient, nur ein Teil der Leuchtdioden und/oder nur eine oder mehrere Gruppen der Leuchtdioden eingeschaltet.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens werden im Betrieb des Kraftfahrzeugs, in dem die Kraftfahrzeugleuchte eingebaut ist, im Rahmen der Rücklichtfunktion unterschiedliche Teilmengen der Leuchtdioden betrieben. Mit anderen Worten sind dann in der Rücklichtfunktion nicht immer dieselben Leuchtdioden angeschaltet.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform ändert sich innerhalb eines Betriebszyklus der Kraftfahrzeugleuchte für die Rücklichtfunktion die Menge der angeschalteten Leuchtdioden nicht. Es werden dann innerhalb eines Betriebszyklus immer dieselben Leuchtdioden für die Rücklichtfunktion verwendet. Ein Betriebszyklus ist dabei beispielsweise eine Fahrt des zugehörigen Kraftfahrzeugs oder eine Spanne, in der das Kraftfahrzeug am Stück betrieben wird.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform weisen die einzelnen Leuchtdioden der Kraftfahrzeugleuchte jeweils eine Licht abstrahlende Fläche von mindestens 1 cm2 oder 2 cm2 oder 4 cm2 oder 8 cm2 auf. Alternativ oder zusätzlich liegt die Licht abstrahlende Fläche bei höchstens 100 cm2 oder 40 cm2 oder 20 cm2.
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Im Kontext der vorliegenden Anmeldung wird begrifflich nicht zwischen einer einzelnen Leuchtdiode und einem Segment einer Leuchtdiode unterschieden, sofern das Segment der Leuchtdiode elektrisch einzeln ansteuerbar ist. Insofern ist begrifflich eine Gruppe von Leuchtdioden mehreren separat ansteuerbaren Segmenten innerhalb einer einzigen Leuchtdiode gleichgestellt. Dabei weisen auch die Segmente bevorzugt die im vorangehenden Absatz angegebenen Größen für die Licht abstrahlenden Flächen auf.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform weisen die Leuchtdioden oder zumindest ein Teil der Leuchtdioden eine Lichtstärkedichte von mindestens 1500 cd/m2 oder 3000 cd/m2 oder 6000 cd/m2 auf. Alternativ oder zusätzlich liegt die Lichtstärkedichte bei höchstens 40000 cd/m2 oder 30000 cd/m2 oder 20000 cd/m2. Bevorzugt weisen alle Leuchtdichten im Rahmen der Herstellungstoleranzen dieselbe Lichtstärkedichte auf, etwa mit einer Toleranz von höchstens 10 % oder 5 %.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform weist die Kraftfahrzeugleuchte mindestens zwei Arten von Leuchtdioden auf. Die Arten von Leuchtdioden unterscheiden sich nur oder mindestens hinsichtlich Form und/oder Größe der Licht abstrahlenden Fläche der zugehörigen Leuchtdiode. Mit anderen Worten können unterschiedlich große und/oder unterschiedlich geformte Leuchtdioden in der Kraftfahrzeugleuchte miteinander kombiniert sein.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform sind die Leuchtdioden oder zumindest ein Teil der Leuchtdioden auf einem gemeinsamen Träger angebracht. Bei dem Träger kann es sich um einen Systemträger für die gesamte Kraftfahrzeugleuchte handeln. Alternativ ist der Träger ein Teil des Kraftfahrzeugs, an dem die Kraftfahrzeugleuchte angebracht ist.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform handelt es sich bei dem Träger um einen gekrümmten Träger. Das heißt, nicht alle der Leuchtdioden liegen dann in einer gemeinsamen Ebene. Wenigstens zwei der Leuchtdioden weisen in diesem Fall bevorzugt voneinander verschiedene Hauptabstrahlrichtungen auf. Dabei ist es möglich, dass es sich bei den Leuchtdioden jeweils um Lambert’sche Emitter handelt, die also eine Cosinus-Abstrahlcharakteristik aufweisen.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens wird mittels der Leuchtdioden zeitweise wenigstens ein Symbol und/oder Piktogramm dargestellt. Bei dem Symbol und/oder Piktogramm kann es sich um ein Verkehrswarnzeichen wie etwa ein Warndreieck, ein Ausrufezeichen, ein Stauwarnzeichen oder ein ähnliches Zeichen handeln. Mit anderen Worten kann dann die Kraftfahrzeugleuchte auch zur Information anderer Verkehrsteilnehmer etwa über eine Betriebslage des zugehörigen Kraftfahrzeugs oder über eine Verkehrslage dienen.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform werden die Leuchtdioden so angesteuert, dass mittlere Betriebsdauern der Leuchtdioden gleich oder im Wesentlichen gleich sind. Beispielsweise weichen die mittleren Betriebsdauern der einzelnen Leuchtdioden um höchstens 20 % oder 10 % oder 5 % voneinander ab. Weisen die Leuchtdioden nur eine geringe Anzahl von Betriebsstunden auf, beispielsweise weniger als 200 Betriebsstunden, so liegt die Abweichung in den mittleren Betriebsdauern alternativ oder zusätzlich bevorzugt bei höchstens 20 Stunden oder 10 Stunden. Hierdurch ist eine gleichmäßige Belastung der Leuchtdioden erzielbar und eine Lebensdauer der Kraftfahrzeugleuchte ist erhöhbar.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform sind die Leuchtdioden oder die Gruppen von Leuchtdioden dicht benachbart angeordnet. Dies bedeutet insbesondere, dass ein mittlerer Abstand zwischen benachbarten Licht abstrahlenden Flächen der Leuchtdioden in der Kraftfahrzeugleuchte höchstens 8 mm oder 5 mm oder 3 mm oder 1 mm beträgt. Mit anderen Worten ist dann für einen Betrachter der Kraftfahrzeugleuchte im bestimmungsgemäßen Gebrauch und bei bestimmungsgemäßen Distanzen zu der Kraftfahrzeugleuchte kein Abstand oder Spalt zwischen benachbarten Leuchtdioden ausmachbar.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform sind die Leuchtdioden oder mindestens ein Teil der Leuchtdioden der Kraftfahrzeugleuchte entlang zumindest einer geschlossenen Linie angeordnet. Geschlossene Linie kann bedeuten, dass sich entlang dieser Linie ein Abstand zwischen benachbarten Licht abstrahlenden Flächen der Leuchtdioden zu höchstens 5 mm oder 3 mm bemisst.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform schließt die geschlossene Linie, entlang der die Leuchtdioden angeordnet sind, eine von den Leuchtdioden freie Fläche ein. Die von den Leuchtdioden freie Fläche ist bevorzugt mindestens so groß oder mindestens doppelt oder viermal oder sechsmal so groß wie eine mittlere Licht abstrahlende Fläche der Leuchtdioden.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform weist die Kraftfahrzeugleuchte mindestens sechs oder acht oder zehn oder zwölf der Leuchtdioden oder der Segmente auf. Alternativ oder zusätzlich liegt die Anzahl der Leuchtdioden oder der Segmente in der Kraftfahrzeugleuchte bei höchstens 48 oder 24 oder 16. Handelt es sich bei der Kraftfahrzeugleuchte beispielsweise um ein Rücklicht, so wird als Kraftfahrzeugleuchte etwa nur das linksseitige oder das rechtsseitige Rücklicht aufgefasst. Das zugehörige Kraftfahrzeug weist dann also mehrere der Kraftfahrzeugleuchten auf.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform werden im Betrieb der Kraftfahrzeugleuchte, insbesondere in Funktion als Rücklicht, je mindestens zwei oder drei oder vier der Leuchtdioden gleichzeitig betrieben. Bevorzugt werden in der Rücklichtfunktion höchstens 50 % oder 40 % oder 35 % oder 25 % der Leuchtdioden der Kraftfahrzeugleuchte gleichzeitig betrieben.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform werden die Leuchtdioden mit Gleichstrom einer konstanten Stromstärke betrieben. Dabei wird eine Stromstärke bevorzugt nicht oder nur langsam moduliert. Beispielsweise liegt eine Modulationsrate der Stromstärke bei 0,15 Hz oder langsamer oder 0,3 Hz oder langsamer oder 0,5 Hz oder langsamer. Insbesondere werden dann die Leuchtdioden nicht mittels Impulsweitenmodulation angesteuert. Alternativ hierzu ist es ebenso möglich, dass die Leuchtdioden schnell moduliert werden, beispielsweise mittels Impulsweitenmodulation. Insbesondere jedoch sind die Leuchtdioden nicht zu einer schnellen Abstimmung, wie etwa für Displays erforderlich, eingerichtet.
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Nachfolgend werden eine hier beschriebene Kraftfahrzeugleuchte und ein hier beschriebenes Verfahren unter Bezugnahme auf die Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Gleiche Bezugszeichen geben dabei gleiche Elemente in den einzelnen Figuren an. Es sind dabei jedoch keine maßstäblichen Bezüge dargestellt, vielmehr können einzelne Elemente zum besseren Verständnis übertrieben groß dargestellt sein.
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Es zeigen:
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1 bis 8 schematische Darstellungen von Ausführungsbeispielen von hier beschriebenen Kraftfahrzeugleuchten und von hier beschriebenen Verfahren zur Ansteuerung von Kraftfahrzeugleuchten.
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In 1 ist in schematischen Draufsichten ein Ausführungsbeispiel einer Kraftfahrzeugleuchte 10 gezeigt. Die Kraftfahrzeugleuchte 10 weist acht organische Leuchtdioden 1 oder Segmente von organischen Leuchtdioden auf, wobei nachfolgend begrifflich nicht weiter explizit zwischen einzelnen organischen Leuchtdioden und Segmenten von organischen Leuchtdioden unterschieden wird. Im Betrieb der Leuchtdioden 1 sind diese schattiert oder schraffiert gezeichnet. Außerhalb des Betriebs der Leuchtdioden 1 sind diese ohne Schraffur oder unschattiert dargestellt.
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Die Kraftfahrzeugleuchte 10 dient bevorzugt als kombiniertes Rücklicht und Bremslicht für ein Kraftfahrzeug wie ein Auto. In 1A ist dargestellt, dass die Bremslichtfunktion wahrgenommen wird, wobei alle Leuchtdioden 1 betrieben werden.
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In den 1B bis 1G dient die Kraftfahrzeugleuchte 10 jeweils als Rücklicht. Hierbei sind jeweils nur ein Teil, beispielsweise vier, der insgesamt acht Leuchtdioden 1 in Betrieb. Zwischen unterschiedlichen Fahrten oder auf unterschiedliche Einstellungen eines Betreibers des Kraftfahrzeugs hin werden die entsprechenden Leuchtmuster aktiviert. Innerhalb einer Fahrt oder eines ununterbrochenen Betriebszustands in der Rücklichtfunktion wird das Leuchterscheinungsbild bevorzugt nicht geändert. Eine Permutation der Anschaltzustände der Leuchtdioden 1 und damit des Leuchterscheinungsbildes der Kraftfahrzeugleuchte werden damit bevorzugt nicht innerhalb einer Fahrt geändert. Allerdings ist es möglich, dass beispielsweise nach einem längeren Bremsvorgang, etwa an einer Ampel, das Erscheinungsbild in der Rücklichtfunktion geändert wird.
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Eine Lichtstärke in der Rücklichtfunktion liegt beispielsweise bei ungefähr 10 cd, in der Bremslichtfunktion bei ungefähr 100 cd. Zu Beginn des Betriebs der Kraftfahrzeugleuchte, also bei der neuen Kraftfahrzeugleuchte, liegen die Werte für die Lichtstärke bevorzugt bei mindestens 130 % oder 150 % einer gesetzlichen Mindestanforderung, um einen Lichtstärkeabfall über die Lebensdauer der Kraftfahrzeugleuchte kompensieren zu können. Eine Leuchtfläche der Leuchtdioden insgesamt in der Rücklichtfunktion liegt beispielsweise bei mindestens 30 cm2 oder 40 cm2. Zum Beispiel weisen die einzelnen organischen Leuchtdioden 1 oder die einzelnen Segmente jeweils eine Fläche von zirka 10 cm2 auf, bei einer Lichtstärkedichte von beispielsweise zirka 12500 cd/m2.
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Gemäß 1 sind die Leuchtdioden 1 oder die Segmente entlang einer geschlossenen Linie dicht angeordnet, sodass ein Abstand zwischen benachbarten Leuchtdioden 1 wesentlich kleiner ist als ein mittlerer Durchmesser der einzelnen Leuchtdioden 1. Innerhalb der geschlossenen Linie ist ein Freiraum, der von den Leuchtdioden 1 nicht bedeckt ist. In Draufsicht gesehen sind die Leuchtdioden 1 als regelmäßige Sechsecke gestaltet.
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In 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Kraftfahrzeugleuchte 10 gezeigt. Gemäß 2A sind alle Leuchtdioden 1 in Betrieb und somit in der
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Bremslichtfunktion. Die 2B bis 2G stellen jeweils verschiedene Möglichkeiten der Rücklichtfunktion dar, analog zu den 1A bis 2G.
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Die Kraftfahrzeugleuchte 10 weist insgesamt zehn der Leuchtdioden 1 auf, die je eine Fläche von ungefähr 8 cm2 aufweisen bei einer Lichtstärkedichte von zirka 12500 cd/m2. Zur Rücklichtfunktion ist ein Anschalten von fünf der Leuchtdioden 1 ausreichend. Bei unterschiedlichen Fahrten mit dem zugehörigen Kraftfahrzeug werden dann beispielsweise die in den 2B bis 2G gezeigten Leuchtbilder aktiviert. Weitere Permutationen von Leuchtbildern, die nicht dargestellt sind, können ebenso eingestellt werden.
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Gemäß 2 sind die Leuchtdioden 1, in Draufsicht gesehen, zum Teil als Rechtecke gestaltet. Die Kraftfahrzeugleuchte 10 ist insgesamt länglich gestaltet. Randständige der Leuchtdioden 1 sind halbkreisförmig, in Draufsicht gesehen.
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In 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Kraftfahrzeugleuchte 10 gezeigt. Die Kraftfahrzeugleuchte 10 umfasst elf kreisförmige Leuchtdioden 1. Eine Fläche der Leuchtdioden liegt je bei ungefähr 10 cm2 bei einer Lichtstärkedichte von etwa 9100 cd/m2. Zur Rücklichtfunktion werden nur vier der Leuchtdioden 1 betrieben, siehe 3B bis 3G. Die einzelnen Leuchtdioden 1 bilden kein geschlossenes Feld.
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Beim Ausführungsbeispiel, wie in 4 illustriert, sind die insgesamt zwölf Leuchtdioden 1 zu drei Vierergruppen in der Kraftfahrzeugleuchte 10 zusammengefasst. Dabei sind sechs größere Leuchtdioden 1 mit einer Fläche von je zirka 12 cm2 und sechs kleinere Leuchtdioden 1 mit einer Fläche von je zirka 6 cm2 vorhanden. Die größeren Leuchtdioden 1 sind quadratisch geformt und die kleineren Leuchtdioden 1 sind als Dreiecke geformt, in Draufsicht gesehen. Innerhalb jeder der Vierergruppen sind die Leuchtdioden 1 dicht benachbart angeordnet. Anders als dargestellt ist es möglich, dass die drei Gruppen von Leuchtdioden 1 unterschiedlich geformt sind.
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Zur Bremslichtfunktion, siehe 4A, sind alle Leuchtdioden 1 eingeschaltet. Zur Rücklichtfunktion ist es ausreichend, wenn beispielsweise drei der großen Leuchtdioden 1 und eine der kleinen Leuchtdioden 1 betrieben werden oder eine der großen und fünf der kleinen Leuchtdioden 1. Ebenso können andere als die dargestellten Betriebszustände in der Rücklichtfunktion angewendet werden.
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In 5A ist eine Draufsicht und in den 5B und 5C sind schematische Schnittdarstellungen eines weiteren Ausführungsbeispiels der Kraftfahrzeugleuchte 10 gezeigt. Die Leuchtdioden 1 sind dabei auf einem gemeinsamen Träger 2 angebracht. Hierbei kann es sich um einzelne Leuchtdioden 1 auf dem Träger 2 handeln oder um eine einzige Leuchtdiode, die die dargestellten acht Segmente aufweist.
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Gemäß 5B ist der Träger 2 planar und eben gestaltet. Bei dem Träger 2 handelt es sich beispielsweise um ein Glassubstrat.
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In 5C ist dargestellt, dass der Träger 2 gebogen ist und beispielsweise durch eine Metallplatte, eine Dünnglasplatte oder eine Kunststoffplatte gebildet ist. Eine Hauptabstrahlrichtung H der Kraftfahrzeugleuchte 10 weist beispielsweise von der Krümmung des Trägers 2 weg. Lichtstärken und Leuchtdichten der einzelnen Leuchtdioden 10 werden bevorzugt an die Krümmung angepasst, beispielsweise durch eine Anpassung der Flächen, der Hauptabstrahlrichtungen und/oder einer Bestromungsstärke der einzelnen Leuchtdioden 1.
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Beim Ausführungsbeispiel der Kraftfahrzeugleuchte 10, wie in 6A in Draufsicht gezeigt, sind die Leuchtdioden 1 in einem vergleichsweise großen Abstand zueinander angeordnet. Beispielsweise liegt dann der Abstand zwischen benachbarten Leuchtdioden 1 bei mindestens 5 % oder 10 % oder 20 % eines mittleren Durchmessers der Leuchtdioden 1.
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In den 6B bis 6D sind schematische Schnittdarstellungen gezeigt. Dabei können die einzelnen Leuchtdioden 1 jeweils auf einem separaten Träger 2 angebracht sein. In den 6B und 6C sind die einzelnen Träger 2 dabei eben und planar geformt. In 6D ist dargestellt, dass die randständigen Träger 2 jeweils gekrümmte Träger sind. In Schnittdarstellung gesehen überlappen sich dabei die Träger 2 der randständigen Leuchtdioden mit den Trägern der vom Rand aus gesehen übernächsten Träger 2. Wie auch gemäß 5 sind die Leuchtdichten der Leuchtdioden 1 bevorzugt an die Krümmung der Träger 2 sowie an die Krümmung der Anordnung der Träger 2 angepasst.
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Gemäß 7 weist die Kraftfahrzeugleuchte 10 eine größere Anzahl der Leuchtdioden 1 auf. Wie auch in allen anderen Ausführungsbeispielen ist es möglich, dass neben einer reinen Bremslichtfunktion und Rücklichtfunktion auch Signalfunktionen wahrgenommen werden können. Beispielsweise zur Warnung weiterer Verkehrsteilnehmer kann ein Symbol wie ein Warndreieck dargestellt werden.
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In 8 ist in einer schematischen perspektivischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel der Kraftfahrzeugleuchte 10 an einem Kraftfahrzeug gezeigt. Die Kraftfahrzeugleuchte 10 weist hierbei zum Beispiel zehn der Leuchtdioden 1 auf, die näherungsweise linear angeordnet sind.
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Abweichend von der Darstellung in den einzelnen Ausführungsbeispielen können auch mehr organische Leuchtdioden oder Segmente von organischen Leuchtdioden verwendet werden. Je mehr einzelne Leuchtdioden oder Segmente vorhanden sind, desto größere gestalterische Freiheit besteht und eine desto größere Variationsmöglichkeit der einzelnen Leuchtmuster ist realisierbar.
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Bei Ausführungsbeispielen, bei denen ein gemeinsames Substrat oder ein gemeinsamer Träger vorhanden ist, auf dem die Leuchtdioden oder die Segmente der Leuchtdioden aufgebracht sind, ist ein Abstand zwischen benachbarten Segmenten oder Leuchtdioden bevorzugt so gewählt, dass jedes Segment oder jede Leuchtdiode zumindest von einer Seite her mit einem vergleichsweise breiten Anodenkontakt oder Kathodenkontakt erreicht werden kann, siehe insbesondere die Ausführungsbeispiele gemäß der 1 bis 4, in denen jede der einzelnen Segmente oder Leuchtdioden von einem Rand der Kraftfahrzeugleuchte her zugänglich ist. Mit anderen Worten weisen diese Ausführungsbeispiele keine vollständig innen liegenden Segmente oder Leuchtdioden auf, die allseitig von anderen Leuchtdioden oder Segmenten umgeben sind. Bei komplexeren Designs, siehe etwa 7, sind bevorzugt nicht leuchtende Stege realisiert. Weitere elektrische Verteilungsstrukturen zu einer Homogenisierung einer Leuchtdichte können vorhanden sein, anders als gezeichnet. So ist es möglich, dass mehrere Segmente oder Leuchtdioden auf einen gemeinsamen Träger montiert und mehrere solcher Träger dann miteinander kombiniert sind.
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In dem Ausführungsbeispielen ist je nur eine Kombination einer Rücklichtfunktion mit einer Bremslichtfunktion mit gleichfarbig abstrahlenden Leuchtdioden gezeigt. Ebenso ist es aber auch möglich, die Kraftfahrzeugleuchte mit anderen Lichtfunktionen wie etwa einem Blinklicht und/oder einem Rückfahrlicht zu versehen oder das dargestellte Konzept des permutierten Anschaltens von einzelnen Leuchtdioden auch auf eine Blinkerfunktion zu übertragen. Ist eine Blinkerfunktion mit einer Rücklichtfunktion und/oder einer Bremslichtfunktion kombiniert, so sind entweder verschiedenfarbig abstrahlende Leuchtdioden vorhanden oder es können auch Leuchtdioden eingesetzt werden, deren Farbemission umschaltbar ist, insbesondere von rotem Licht nach orangenem Licht. Bei einem Rückfahrlicht sind bevorzugt auch weißes Licht abstrahlende Leuchtdioden vorhanden.
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Weiterhin ist es möglich, anders als in den Ausführungsbeispielen gezeigt, dass organische Leuchtdioden zum Teil durch anorganische, herkömmliche Leuchtdioden, kurz LEDs, ersetzt sind, insbesondere bei vergleichsweise kleinen Abständen zwischen benachbarten Leuchtdioden oder Segmenten.
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Insbesondere durch die Verwendung von organischen Leuchtdioden und somit durch die Verwendung von Flächenlichtquellen sind aufwändigere Optiken zu einer Leuchtdichtehomogenisierung oder Leuchtdichteverteilung entbehrbar. Dadurch sind besonders flache und leicht auf Karosserieteilen aufbringbare Kraftfahrzeugleuchten realisierbar. Ebenso geht damit eine Gewichtsersparnis einher. Eine Dicke der Kraftfahrzeugleuchte beträgt zum Beispiel höchstens 10 mm oder 5 mm oder 2 mm und/oder mindestens 0,5 mm oder 1 mm.
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Ebenso sind durch die hier beschriebene Kraftfahrzeugleuchte und durch das hier beschriebene Verfahren dynamische Lichtspiele realisierbar, etwa für so genannte Welcome-, Coming-home- oder Leaving-home-Szenarien. Durch solche Szenarien kann ein Nutzer eines Kraftfahrzeugs beim Verlassen oder Ankommen an das Fahrzeug individualisiert begrüßt werden und/oder es können bestimmte optische Eindrücke vermittelt werden. Etwa kann ein leichteres Auffinden des Kraftfahrzeugs, etwa im Dunklen, erzielt werden und/oder durch entsprechende Lichtsignale ist ein Wiedererkennen des Fahrzeugs verbessert.
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Die hier beschriebene Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den Patentansprüchen beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit in den Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen angegeben ist.