-
Die
Erfindung geht aus von einer Richtungssignalvorrichtung für ein Fahrzeug
nach der Gattung des Hauptanspruchs. Es sind schon Richtungssignalvorrichtungen
für Fahrzeuge
bekannt, bei denen ein Fahrer durch Betätigung eines Lenkschalthebels insbesondere
an den Fahrzeugecken angeordnete, orangefarbene Lampen zur Abgabe
eines Richtungssignals einschalten kann. Ein solcher Lenkschalthebel
kann einerseits durch ein Antippen, andererseits durch ein Einrasten
in eine Rastposition betätigt
werden. Der Lenkschalthebel bleibt in dieser aktiven Position eingerastet,
bis die Rastsperre durch ein Gegenlenken des Lenkrads gelöst wird.
Die Richtungsanzeige mittel Blinken in eine entsprechende Fahrtrichtung
nach links oder nach rechts wird für alle Fahrmanöver in die
Fahrtrichtung nach links bzw. nach rechts verwendet.
-
Vorteile der
Erfindung
-
Die
erfindungsgemäße Richtungssignalvorrichtung
mit den Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den
Vorteil, dass für
einen Betrieb der Richtungssignalvorrichtung mindestens zwei Betriebsarten
vorgesehen sind. Die verschiedenen Betriebsarten sind dabei jeweils
unterschiedlichen Fahrmanövern
zugeordnet, z.B. Abbiegen oder Wenden, die in die gleiche Fahrtrichtung,
z.B. nach links, ausgeführt
werden. Durch eine entsprechende Betätigung der Richtungssignalvorrichtung
kann damit ein Fahrer dem nachfolgenden Verkehr neben der reinen Richtung,
in die er sich abweichend von einem Straßenverlauf bewegt – also abweichend
vom Straßenverlauf
nach links oder nach rechts – einen
Hinweis darüber
geben, welches Fahrmanöver
er durchführen
will. Hierdurch wird ein nachfolgendes Fahrzeug besser über ein
zu erwartendes Fahrverhalten des Fahrzeugs informiert. Der nachfolgende
Fahrer kann sich somit auf das angezeigte Fahrverhalten einstellen.
-
Durch
die in den Unteransprüchen
aufgeführten
Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch
angegebenen Richtungssignalvorrichtung möglich. Besonders vorteilhaft
ist, eine beleuchtbare Fläche
hinsichtlich ihrer Größe und/oder
Form jeweils für
die verschiedenen Betriebsarten zu verändern. Durch eine entsprechende
Anpassung der Form kann bereits ein räumlicher Hinweis auf ein vorzunehmendes Fahrmanöver gegeben
werden.
-
Ferner
ist es vorteilhaft, eine Blinkfrequenz der Richtungssignalanzeige
zu verändern,
da eine höhere
Blinkfrequenz durch einen nachfolgenden Fahrer besser wahrgenommen
und mit einer möglichen
Gefahr assoziiert wird.
-
Es
ist ferner vorteilhaft, die Farbe und/oder Helligkeit zwischen zwei
Betriebsarten zu verändern, um
ebenfalls auf eine mögliche,
höhere
Gefährdung eines
nachfolgenden Fahrzeugs hinzuweisen.
-
Ferner
ist es vorteilhaft, eine erste Betriebsart einem Abbiegen und eine
zweite Betriebsart einem Wenden des Fahrzeugs zuzuordnen, da insbesondere
bei einem Wenden des Fahrzeugs ein nachfolgender Fahrer gegebenenfalls
einen größeren Abstand
halten wird und ferner auch damit rechnen wird, dass das zu wendende
Fahrzeug einen größere Abstand
zu gegebenenfalls auftretendem Gegenverkehr einhalten wird, als
dies bei einem normalen Abbiegevorgang zu erwarten wäre.
-
Es
ist ferner vorteilhaft, ein Bedienelement zur Ansteuerung einer
Richtungssignalvorrichtung vorzusehen, das mehrere Schaltstufen
aufweist, wobei eine Schaltstufe jeweils einer Betriebsart zugeordnet
ist. Hierdurch kann ein Benutzer durch ein einfaches Auswählen der
jeweiligen Schaltstufe unmittelbar die jeweilige Betriebsart der
Richtungssignalvorrichtung anwählen.
-
Es
ist ferner vorteilhaft, unabhängig
von einer eingestellten Betriebsart bei einem Gegenlenken mittels
geeigneter Rückstellmittel
das Bedienelement in eine Ausgangslage zurückzuschalten. Eine manuelle
Zurückschaltung
kann hierdurch entfallen.
-
Zeichnung
-
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert.
-
1 zeigt schematisch eine
Aufsicht auf ein Fahrzeug mit einem schematisch dargestellten Bedienelement,
-
2a und 2b zeigen eine Anzeigefläche eines
Blinkers in zwei verschiedenen Betriebsarten.
-
Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
-
In
der 1 ist ein Fahrzeug 1 schematisch in
Aufsicht dargestellt, wobei sich an den Fahrzeugecken eine erste
Blinkervorrichtung 2 an der linken vorderen Ecke, eine
zweite Blinkervorrichtung 3 an der rechten vorderen Ecke,
eine dritte Blinkervorriehtung 4 an der rechten hinteren
Ecke und eine vierte Blinkervorrichtung 5 an der linken
hinteren Ecke befinden. Die Blinkervorrichtungen sind über ein
Bedienelement im Fahrzeug betätigbar,
das in einer bevorzugten Ausführungsform
als ein Lenkstockschalter 6 ausgeführt ist. Eine Betätigung des
Lenkstockschalters 6 wird von einer Auswerteeinheit 7 erfasst,
wobei in einer ersten Schaltung nach links die linken Blinker 2, 5 und
in einer zweiten Schaltung nach rechts die rechten Blinker 3, 4 betätigt werden.
In der 1 ist durch entsprechende
Kenntlichmachung der linken Blinker 2, 5 eine
Betätigung
dieser Blinker dargestellt. In einer weiteren, in der 1 nicht gezeigten Betriebsart
können
auch alle Blinker gleichzeitig ein Blinksignal ausgeben, um als
Warnsignal auf das Fahrzeug 1 hinzuweisen. Mit der Betätigung des Lenkstockschalters 6 soll
bevorzugt jedoch lediglich zwischen einem Blinken nach links und
einem Blinken nach rechts umgeschaltet werden. Erfindungsgemäß weist
der Lenkstockschalter 6 eine erste Schaltstellung 8 und
eine zweite Schaltstellung 9 nach links auf. Ferner weist
der Lenkstockhebel eine erste Schaltstellung 10 und eine
zweite Schaltstellung 11 nach rechts auf.
-
Der
Lenkstockschalter 6 wird in die erste Schaltstellung 8 nach
links bewegt, um die auf der linken Seite angeordneten Blinker 2, 5 zur
Abgabe eines Blinksignals für
ein Abbiegen nach links anzusteuern. Die zweite Schaltstellung 9 nach
links wird ausgelöst,
um ein Wenden, also ein Abbiegen um etwa 180° nach links mit den Blinkern 2, 5 anzuzeigen.
Die erste Schaltstellung 10 nach rechts wird eingelegt,
um ein Abbiegen nach rechts mittels der Blinker 3, 4 auf
der rechten Fahrzeugseite anzuzeigen. Die zweite Schaltstellung 11 des
Lenkstockschalters 6 wird gewählt, um ein Wenden nach rechts,
also ein Abbiegen um etwa 180° nach
rechts anzuzeigen. Ist ein Abbiegen nach links oder nach rechts
von weniger als 180° geplant,
also vorzugsweise etwa 90°, wird
lediglich die erste Schaltstellung 8, 10 eingelegt. In
der ersten Schaltstellung 8, 10 werden die Blinker 2, 5 bzw. 3, 4 in
einer ersten Betriebsart angesteuert. In der zweiten Schaltstellung 9, 11 werden
die Blinker in einer zweiten Betriebsart angesteuert. Zwischen den
einzelnen Schaltstellungen sind bevorzugt Rastsperren vorgesehen,
so dass einem Benutzer eine haptische Rückmeldung bei einem Einlegen
einer entsprechenden Schaltstufe gegeben wird, um ein unbeabsichtigtes
Einlegen einer Schaltstufe zu verhindern.
-
Ein
erstes Ausführungsbeispiel
für zwei
entsprechende unterschiedliche Betriebsarten einer Richtungssignalvorrichtung
ist in den 2a und 2b dargestellt. Exemplarisch
ist der linke hintere Blinker 5 für eine Darstellung ausgewählt. In
einer Anzeigefläche 15 einer
Rückleuchte
ist in einer ersten Betriebsart ein erstes Blinkerfeld l6 beleuchtet.
Das erste Blinkerfeld 16 wird mit einer vorgegebenen Blinkfrequenz
betrieben, so dass ein alternierendes Lichtsignal von der Fläche des
ersten Blinkerfelds 16 in der ersten Betriebsart ausgegeben
wird. In der 2b ist eine
zweite Betriebsart dargestellt, bei der in der Anzeigefläche 15 der
Rückleuchte
ein zweites Blinkerfeld 17 aktiviert wird. Das zweite Blinkerfeld 17 umfasst
das erste Blinkerfeld 16 und ist größer als das erste Blinkerfeld 16 ausgeführt, da
es eine weitere, gestrichelt abgeteilte Fläche 17' aufweist, sodass das zweite Blinkerfeld 17 einen
Winkel ausbildet. Während
durch das erste Blinkerfeld 16 auf ein Abbiegen nach links
hingewiesen wird, so wird durch eine entsprechende alternierende
Beleuchtung des zweiten Blinkerfeldes 17 auf ein Wenden
hingewiesen.
-
Neben
einer entsprechenden Vergrößerung des
Blinkerfeldes von der ersten zu der zweiten Betriebsart kann sich
die Anzeige stattdessen oder auch ergänzend hierzu in der Ansteuerungsfreguenz
für ein
Blinken der jeweilige Anzeigefläche
unterscheiden. So wird bevorzugt in der zweiten Betriebsart eine
höhere
Ansteuerungsfreguenz gewählt.
Ergänzend
oder stattdessen kann auch eine Beleuchtung mit einer höheren Leuchtstärke oder
in einer veränderten
Farbe erfolgen, z.B. mit einem höheren
Rotanteil gegenüber
einem ansonsten üblicherweise
in Orange dargestellten Blinkerfeld. In einer weiteren Ausführungsform
können
auch anstelle einer vollständigen
gleichzeitigen, alternierenden Beleuchtung der gesamten Fläche des
zweiten Blinkerfeldes 17 Teilbereiche dessen Fläche wechselseitig
beleuchtet werden, z.B. indem zuerst die Fläche des ersten Blinkerfeldes 16 und
alternierend hierzu die zusätzliche Fläche 17' beleuchtet
wird.
-
Entsprechende
unterschiedliche Ausführungen
eines Blinkers sind nicht auf die beiden genannten Betriebsarten
beschränkt.
Es können
auch Signale für
andere Fahrmanöver
ausgegeben werden. So ist es z.B. möglich, unterschiedliche Signale
für einen
Spurwechsel und ein Abbiegen auszugeben. Es ist außerdem möglich, auch
drei unterschiedliche Signale für
einen Spurwechsel, ein Abbiegen bis 90° und ein Abbiegen für mehr als
90° auszugeben.
In einer weiteren Ausführungsform
kann bei einem Einschlagen einer Lenkung über 45° auch automatisch ein entsprechendes
Blinkersignal der zweiten Betriebsart ausgelöst werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind an dem Lenkstockschalter 6 Rastmittel vorgesehen, so
dass der Lenkstockschalter 6 in der von dem Benutzer eingeschlagenen
Position verharrt. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind entsprechende Rückstellmittel
vorgesehen, so dass bei einem Zurückdrehen des Lenkrads in die
Ausgangslage der Lenkstockschalter 6 ebenfalls in seine
Ausgangslage durch Lösen
der Verrastung zurückbewegt
und eine Ausgabe eines Blinkersignals deaktiviert wird.
-
Zur
Anzeige eines Betriebs der Richtungssignalvorrichtung ist insbesondere
in einem Kombinationsinstrument zur Anzeige einer Vielzahl von Fahrzeuggrößen eine
Anzeige 18 vorgesehen, die eine Symboldarstellung 19 zur
Anzeige eines Betriebs der Richtungssignalvorrichtung aufweist.
Für jede
Betriebsart der Richtungssignalvorrichtung ist bevorzugt eine andere
Symboldarstellung 19 vorgesehen, z.B. für ein Abbiegen gerade Pfeile
nach links und rechts, während
für einen
Wendevorgang U-Pfeile nach links bzw. nach rechts dargestellt werden.
In einer anderen Ausführungsform
kann auch jeweils die gleiche Symboldarstellung gewählt werden,
die sich jedoch in einer Blinkfrequenz und/oder in ihrer Einfärbung eines
angezeigten Symbols unterscheiden.