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Die Erfindung betrifft ein Magazin zur Aufbewahrung stabförmiger Werkstücke. Ein solches Magazin wird beispielsweise zur Bevorratung von zu bearbeitenden oder bereits bearbeiteten Werkstücken an einer Werkzeugmaschine benötigt. Das Magazin ist vorzugsweise derart eingerichtet, dass die Werkstücke einzeln von einem automatisierten Greifer aus dem Magazin entnommen bzw. in das Magazin eingesetzt werden können.
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Ein Magazin für stabförmige Werkstücke ist beispielsweise aus
DE 33 01 314 A1 bekannt. Dort ist eine kreisförmige Palette vorgesehen, die mit einer oder mehreren ringförmigen Nuten versehen ist. In diesen Nuten sind Aufnahmelöcher zum Aufbewahren von stabförmigen Werkstücken vorhanden, wobei die Werkstücke hierfür mit ihren Endabschnitten in das jeweils zugeordnete Aufnahmeloch eingesteckt werden.
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Zwischen den Aufnahmelöchern und den Endabschnitten der Werkstücke ist aus technischen Gründen stets ein Spiel vorhanden. Das Spiel muss ausreichend groß sein, um beispielsweise auch ein automatisiertes Entnehmen und Einsetzen der Werkstücke mit den Endabschnitten in bzw. aus den Aufnahmelöchern zu ermöglichen. Je größer das Spiel ist, desto einfacher ist die Handhabung. Das Spiel führt allerdings auch dazu, dass die Mittelachse der Aufnahmelöcher nicht zwingend mit der Längsachse der aufbewahrten Werkstücke fluchten. Je länger die Werkstücke sind, desto größer ist die Gefahr, dass die Werkstücke an dem dem Aufnahmeloch entgegengesetzten Ende in Kontakt miteinander gelangen, was zu unerwünschten Spuren bzw. Beschädigungen an der Oberfläche oder eine bearbeiteten Struktur des Werkstücks führen kann.
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Um einen Kontakt zu vermeiden, muss abhängig vom Spiel ein entsprechend großer Abstand zwischen den Aufnahmelöchern gewählt werden. Allerdings hat diese Lösung den Nachteil, dass das Magazin zur Aufbewahrung einer bestimmten Anzahl von Werkstücken viel Platz beansprucht, der häufig nicht zur Verfügung steht bzw. teuer ist.
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Es kann daher als Aufgabe der vorliegenden Erfindung angesehen werden, ein Magazin zu schaffen, das sich besonders für die vereinzelte Aufbewahrung von langen stabförmigen Werkstücken eignet.
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Diese Aufgabe wird durch ein Magazin mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Das Magazin weist wenigstens einen Aufnahmekörper auf. Der wenigstens eine Aufnahmekörper hat wenigstens ein Aufnahmeloch und vorzugsweise mehrere Aufnahmelöcher. Die mehreren Aufnahmelöcher können insbesondere in Reihen und/oder Spalten nebeneinander angeordnet sein. Jedes Aufnahmeloch hat eine Mündung an einer Oberseite des Aufnahmekörpers. Durch diese Mündung kann ein Endabschnitt eines aufzubewahrenden stabförmigen Werkstücks in das betreffende Aufnahmeloch eingesteckt werden.
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Am Aufnahmekörper ist wenigstens ein Anordnungsmittel vorhanden. Das wenigstens eine Anordnungsmittel dient dazu, den Aufnahmekörper in seiner Gebrauchslage, insbesondere im Bereich der Werkzeugmaschine oder einer Greifeinrichtung, anzuordnen. Beispielsweise kann ein Anordnungsmittel vorhanden sein, mit dem der Aufnahmekörper auf einer ebenen, vorzugsweise horizontalen Abstellfläche abgestellt werden kann. Zusätzlich oder alternativ kann an dem Aufnahmekörper ein Anordnungsmittel vorhanden sein, um den Aufnahmekörper auf einer Anbringungsfläche, beispielsweise einem Magazinträger anzuordnen.
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Das wenigstens eine Anordnungsmittel definiert eine Bezugsebene. Sind mehrere Anbringungsmittel vorhanden, können unterschiedliche Bezugsebenen durch das jeweilige Anordnungsmittel definiert werden. Sind mehrere Anordnungsmittel mit jeweils einer Bezugsebene vorhanden, sind die verschiedenen Bezugsebenen vorzugsweise parallel zueinander ausgerichtet. Die Bezugsebenen sind vorzugsweise parallel zu einer Abstellfläche und/oder einer Anbringungsfläche orientiert, für die das jeweilige Anordnungsmittel vorhanden ist.
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Das wenigstens eine Aufnahmeloch weist eine Mittelachse auf, die sich mittig entlang des Aufnahmelochs erstreckt. Die Mittelachse des wenigstens einen Aufnahmelochs schneidet die wenigstens eine Bezugsebene unter einem Neigungswinkel, der verschieden ist von einem rechten Winkel. Der Neigungswinkel kann beispielsweise 75° bis 85° betragen.
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Die Bezugsebene ist in der Gebrauchslage des Magazins vorzugsweise horizontal ausgerichtet. Die Mittelachse des wenigstens einen Aufnahmelochs erstreckt sich deswegen unter einem spitzen Winkel relativ zu einer Vertikalachse.
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Dieser spitze Winkel zwischen der Mittelachse und der Vertikalachse kann im Bereich von 5 bis 10° liegen. Durch diese Maßnahme wird ein in ein Aufnahmeloch eingestecktes Werkstück in eine Vorzugsrichtung gekippt. Trotz eines Spiels zwischen dem Endabschnitt des Werkstücks und dem Aufnahmeloch kann auf diese Weise ein Kontakt zwischen mehreren Werkstücken, die in eng benachbarten Aufnahmelöchern angeordnet sind, vermieden werden. Denn alle Werkstücke neigen sich gegenüber einer Vertikalen bzw. einer Horizontalebene in eine definierte Richtung und vorzugsweise in dieselbe Richtung. Dadurch können zum einen eine Vielzahl von stabförmigen Werkstücken auf kleinem Raum angeordnet werden und dennoch wird ein versehentlicher Kontakt der Werkstücke miteinander vermieden.
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Wenn die durch das wenigstens eine Anordnungsmittel definierte Bezugsebene deutlich von einer Horizontalebene abweicht und beispielsweise mit der Horizontalebene Winkel von mehr als 5 bis 10° einschließt, so muss die Ausrichtung der Mittelachse gegenüber der Bezugsebene derart gewählt werden, dass sich im Ergebnis ein spitzer Neigungswinkel zwischen der Mittelachse des wenigstens einen Aufnahmelochs und einer Vertikalen ergibt. Idealerweise hat dieser spitze Neigungswinkel einen Betrag von 5 bis 10°. Dadurch wird zum einen das Kippen in einer definierte Richtung sichergestellt und zum anderen erreicht, dass die Anordnung bzw. Lagerung der Werkstücke in den beiden horizontalen Richtungen wenig Platz benötigt.
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Jedes Werkstück wird vorzugsweise lose in das zugeordnete Aufnahmeloch eingesteckt. Klemmmittel, die ein kraftschlüssiges Klemmen des Werkstücks am Aufnahmekörper bewirken sind vorzugsweise nicht vorhanden. Das vereinfacht die Handhabung der Werkstücke beim Einstecken und Entnehmen. Ein automatisierter Greifer muss keine Klemmmittel bedienen und kann sehr einfach ausgestaltet werden.
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Es ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Ausrichtung der Mitellachse des wenigstens einen Aufnahmelochs gegenüber der Bezugsebene des wenigstens einen Anordnungsmittels fest eingestellt und nicht durch Antriebsmittel veränderlich ist.
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Vorzugsweise ist die Mittelachse des wenigstens einen Aufnahmelochs rechtwinklig zu der Oberseite des Aufnahmekörpers ausgerichtet. Die Oberseite des Aufnahmekörpers erstreckt sich vorzugsweise in einer Ebene, die dementsprechend geneigt zu der Bezugsebene und in Gebrauchslage geneigt gegenüber der Vertikalen verläuft.
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Das wenigstens eine Aufnahmeloch kann an seinem der Mündung entgegengesetzten Ende einen Boden oder zumindest einen Anschlag aufweisen. Das wenigstens eine Aufnahmeloch ist vorzugsweise als Sackloch, insbesondere als Sackbohrung, ausgeführt.
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Bei einem Ausführungsbeispiel hat das Aufnahmeloch eine zylindrische Kontur, die kreiszylindrisch sein kann.
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Insbesondere weist jeder Aufnahmekörper mehrere Aufnahmelöcher auf. Das Magazin kann auch mehrere Aufnahmekörper aufweisen. Vorzugsweise sind die Aufnahmelöcher eines Aufnahmekörpers und/oder die Aufnahmelöcher mehrerer Aufnahmekörper in Reihen und/oder Spalten angeordnet, beispielsweise matrixförmig. Es ist außerdem vorteilhaft, wenn alle Mittelachsen der Aufnahmelöcher eines Aufnahmekörpers und/oder der Aufnahmelöcher aller vorhandenen Aufnahmekörper parallel zueinander ausgerichtet sind.
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Sämtliche vorhandenen Aufnahmelöcher eines Aufnahmekörpers und/oder aller vorhandenen Aufnahmekörper haben vorzugsweise dieselbe Kontur. Dies ist dann zweckmäßig, wenn eine Mehrzahl gleichartiger Werkstücke gelagert werden soll.
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Bei einem Ausführungsbeispiel hat der Aufnahmekörper zumindest einen Aufnahmeabschnitt, in dem das wenigstens eine Aufnahmeloch angeordnet ist, der einstückig aus einem einheitlichen Material ohne Naht- und Fügestelle hergestellt ist. Die Aufnahmelöcher können dabei beispielsweise als Bohrungen in den Aufnahmekörper eingebracht sein.
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Alternativ hierzu kann ein Aufnahmekörper bzw. der Aufnahmeabschnitt auch aus mehreren einzelnen Teilen zusammengesetzt sein. Beispielsweise können mehrere plattenförmige Elemente, von denen wenigstens eines eine Durchgangsbohrung und/oder eine Sackbohrung aufweist, den Aufnahmeabschnitt bzw. den Aufnahmekörper mit dem wenigstens einen Aufnahmeloch bilden.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist am Aufnahmekörper ein erstes Anordnungsmittel oder eine erste Anordnungseinrichtung vorhanden, das bzw. die dazu eingerichtet ist, den Aufnahmekörper auf einem Magazinträger anzuordnen. Der Magazinträger kann beispielsweise durch ein plattenförmiges Teil mit einer Anbringungsfläche angeordnet sein und zur Aufnahme vorzugsweise mehrerer Aufnahmekörper des Magazins dienen. Der Magazinträger kann Bestandteil eines Magazins sein, das mehrere Aufnahmekörper aufweist und diese Aufnahmekörper gemeinsam tragen.
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Das erste Anordnungsmittel kann vorzugsweise eine Anlagefläche aufweisen. Die Anlagefläche ist vorzugsweise an der der Oberseite entgegengesetzten Unterscheite des Aufnahmekörpers angeordnet und kann Bestandteil des Aufnahmekörpers oder eines separaten Teils des ersten Anordnungsmittels sein. Bei einem solchen ersten Anordnungsmittel definiert die Anlagefläche die Bezugsebene.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das erste Anordnungsmittel ein Positioniermittel aufweisen. Das Positioniermittel ist dazu eingerichtet, gemeinsam mit einem entsprechenden Positioniergegenmittel des Magazinträgers die Relativposition zwischen dem Aufnahmekörper und dem Magazinträger insbesondere parallel zur Bezugsebene zu bestimmen. Als Positioniermittel kann beispielsweise ein Positioniervorsprung und/oder eine Positionierausnehmung dienen, wobei das Positioniergegenmittel entsprechend komplementär ausgebildet ist. Das Positioniermittel kann zumindest teilweise außerhalb der durch das erste Anordnungsmittel definierten Bezugsebene angeordnet sein, also beispielsweise mit Abstand zu dieser Bezugsebene oder diese Bezugsebene durchsetzen.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist der wenigstens eine Aufnahmekörper ein zweites Anordnungsmittel bzw. eine zweite Anordnungseinrichtung auf, das bzw. die dazu eingerichtet ist, den Aufnahmekörper auf eine Abstellfläche abzustellen. Das zweite Anordnungsmittel unterscheidet sich vom ersten Anordnungsmittel. Es ist möglich, lediglich eines der beiden Anordnungsmittel vorzusehen, wobei vorzugsweise beide Anordnungsmittel am Aufnahmekörper vorhanden sind.
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Das zweite Anordnungsmittel hat bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wenigstens drei Füße, deren freie Enden in einer gemeinsamen Abstellebene angeordnet sind. Diese Abstellebene definiert bei dieser Ausführung die Bezugsebene für das zweite Anordnungsmittel.
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Bei einem Ausführungsbeispiel des Aufnahmekörpers, der sowohl über das erste, als auch über das zweite Anordnungsmittel verfügt, ist das zweite Anordnungsmittel derart ausgebildet, dass das erste Anordnungsmittel beim Abstellen des Aufnahmekörpers auf eine beliebige ebene Abstellfläche nicht in Kontakt mit dieser Abstellfläche gelangt. Mit anderen Worten ist das erste Anordnungsmittel sozusagen wirkungslos, wenn der Aufnahmekörper über das zweite Anordnungsmittel auf einer ebenen Abstellfläche abgestellt wird. Demgegenüber dient das erste Anordnungsmittel dazu, den Aufnahmekörper am Magazinträger anzuordnen.
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Beispielsweise kann bei einem Ausführungsbeispiel die Anlagefläche und/oder das Positioniermittel des ersten Anordnungsmittels vollständig oberhalb der Abstellebene angeordnet sein. Darunter ist eine Position der Anlagefläche bzw. des Positioniermittels zu verstehen, die zwischen der Abstellebene und einer die Position der Oberseite des Aufnahmekörpers beschreibenden Ebene legt.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen sowie der Beschreibung und der Zeichnung. Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der beigefügten Zeichnung im Einzelnen erläutert. Es zeigen:
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1 eine Ausführungsbeispiel eines Magazins mit mehreren Aufnahmekörpern und einem Magazinträger in perspektivischer Ansicht,
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2 einen der Aufnahmekörper aus 1 in einer Seitenansicht gemäß Pfeil II in 1,
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3 einen Querschnitt durch einen Aufnahmekörpers des Magazins aus 1,
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4 eine Teilansicht des Aufnahmekörpers aus 3,
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5 eine Reihe von zwei Aufnahmekörpern gemäß den 2 bis 4 in einer Seitenansicht auf eine Querfläche,
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6 die Reihe von zwei Aufnahmekörpern aus 5 in einem Schnittbild gemäß der Schnittlinie VI-VI in 5,
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7 die Reihe von zwei Aufnahmekörpern aus 5 in einem Schnittbild gemäß der Schnittlinie VII-VII in 5 und
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8 die Reihe von zwei Aufnahmekörpern aus 5 in einem Schnittbild gemäß der Schnittlinie VIII-VIII in 5.
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In 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines Magazins 10 veranschaulicht. Das Magazin 10 dient zur Aufbewahrung bzw. Bevorratung von stabförmigen, beispielsweise im Querschnitt zumindest abschnittsweise zylindrischen bzw. kreiszylindrischen Werkstücken 11.
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Das Magazin 10 wird in der Umgebung einer Werkzeugmaschine bzw. einer Greifeinrichtung oder einer anderen Transfereinheit angeordnet. In dem Magazin 10 können unbearbeitete und/oder bearbeitete Werkstücke 11 aufbewahrt werden.
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Zu dem Magazin 10 gehört wenigstens ein und beispielsgemäß mehrere Aufnahmekörper 12. Die Aufnahmekörper 12 sind identisch ausgeführt und genauer in den 2 bis 4 veranschaulicht. Sämtliche Aufnahmekörper 12 sind beispielsgemäß an einem gemeinsamen Magazinträger 13 angeordnet. Die Aufnahmekörper 12 können wie veranschaulicht eine oder mehrere Reihen bilden, wobei in jeder Reihe benachbarte Aufnahmekörper 12 unmittelbar aneinander anliegen.
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Jeder Aufnahmekörper 12 hat einen Aufnahmeabschnitt 14, in dem sich mehrere Aufnahmelöcher 15 befinden. Alle Aufnahmelöcher 15 haben beispielsgemäß dieselbe Kontur, die beim beschriebenen Ausführungsbeispiel kreiszylindrisch ausgeführt ist. In Abwandlung hierzu könnten auch andere zylindrische Konturen vorgesehen sein.
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Zumindest der Aufnahmeabschnitt 14 oder auch der gesamte Aufnahmekörper 12 besteht aus einem einheitlichen Material und ist ohne Naht- und Fügestelle einstückig hergestellt.
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Die Aufnahmelöcher 15 sind in Form von Sacklöchern in den Aufnahmeabschnitt 14 eingebracht. Jedes Aufnahmeloch 15 hat eine beispielsgemäß zylindrische Lochwand und erstreckt sich ausgehend von einer Mündung 16 an einer Oberseite 17 des Aufnahmekörpers 12 bis zu einem Boden 18. An der Mündung 16 an der Oberseite 17 ist das Aufnahmeloch 15 somit zugänglich. Die Länge der Aufnahmelöcher 15 zwischen der jeweiligen Mündung 16 und dem jeweiligen Boden 18 sind beispielsgemäß gleich groß.
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Jedes Aufnahmeloch 15 hat eine Mittelachse M und erstreckt sich entlang der Mittelachse M (4). Die Mittelachse M ist rechtwinklig zu einer Ebene O ausgerichtet, in der die Mündungen 16 liegen bzw. entlang der sich die Oberseite 17 des Aufnahmekörpers erstreckt.
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Zum Aufbewahren im Magazin 10 werden die stabförmigen Werkstücke 11 mit einem Endabschnitt 11 in das jeweils zugeordnete Aufnahmeloch 15 eingesteckt. Um das Einstecken und auch das Entnehmen der Werkstücke 11 in bzw. aus dem Aufnahmeloch 15 zu ermöglichen, besteht zwischen dem Endabschnitt 11a und dem Aufnahmeloch 15 radial zur Mittelachse M betrachtet ein Spiel. Im Falle von kreiszylindrischen Querschnitten, wie bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel, ist somit der Außendurchmesser des Endabschnittes 11a kleiner als der Innendurchmesser des Aufnahmelochs 15. Aus diesem Grund können die stabförmigen Werkstücke 11 relativ zur Mittelachse M des Aufnahmelochs 15 kippen, so dass zwischen der Längsachse L eines Werkstücks 11 und der Mittelachse M des zugeordneten Aufnahmelochs 15 ein Kippwinkel α besteht, was in 4 schematisch veranschaulicht ist.
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Beim Magazin 10 bzw. dem wenigstens einen Aufnahmekörper 12 ist in Gebrauchslage die Mittelachse M gegenüber einer Vertikalen V um einen ersten Neigungswinkel β geneigt. Durch die Gewichtskraft des stabförmigen Werkstücks 11 wird dieses am Endabschnitt 11a in einer Kipprichtung K mit einer ersten Kraft F1 an einer Stelle an der Mündung 16 und entgegen der Kipprichtung K mit einer zweiten Kraft F2 im Inneren des Aufnahmelochs 15 benachbart zum Boden 18 gegen den Aufnahmekörper 12 gedrückt. Das Werkstück 11 wird sozusagen im Aufnahmeloch 15 verkantet. Durch die Schrägstellung der Mittelachse M des Aufnahmelochs 15 gegenüber der Vertikalen V in Gebrauchslage des Magazins 10 wird erreicht, dass das aufbewahrte Werkstück 11 in eine definierte Kipprichtung K, nämlich in der Vertikalebene von der Vertikalen V weg kippt, in der die Mittelachse M des Aufnahmelochs 15 angeordnet ist.
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Der Endabschnitt 11a eines in einen Aufnahmeloch 15 eingesteckten Werkstücks 11 ist entlang der Längsachse L des Werkstücks 11 betrachtet kürzer und insbesondere zumindest um den Faktor drei bis fünf kürzer als der übrige Abschnitt des Werkstücks 11, der sich an den Endabschnitt 11a anschließt.
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Beispielsgemäß sind alle Mittelachsen M der Aufnahmelöcher 15 in einem gemeinsamen Aufnahmekörpers 12 parallel zueinander ausgerichtet. Dadurch ist sichergestellt, dass alle Werkstücke 11 in dieselbe Kipprichtung K kippen und im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen, was insbesondere in 1 zu erkennen ist. Weiterhin ist beispielsgemäß vorgesehen, dass auch die Mittelachsen M aller Aufnahmelöcher 15 von mehreren und vorzugsweise sämtlichen Aufnahmekörpern 12 parallel ausgerichtet sind.
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Die Schrägstellung der Mittelachsen M gegenüber der Vertikalen V in Gebrauchslage des Magazins 10 wird beim Ausführungsbeispiel dadurch erreicht, dass in dieser Gebrauchslage die Ebene O der Oberseite 17 des Aufnahmekörpers 12 gegenüber einer Horizontalebene schräg gestellt ist. Dies wird durch ein erstes Anordnungsmittel 25 und/oder ein zweites Anordnungsmittel 26 erreicht, das am Aufnahmekörper 12 vorhanden ist. Das erste Anordnungsmittel 25 ist dazu eingerichtet, den Aufnahmekörper 12 auf einer Anbringungsfläche 27 des Magazinträgers 13 anzuordnen (2). Zu dem ersten Anordnungsmittel 25 gehört eine Anlagefläche 28 am Aufnahmekörper 12. Die Anlagefläche 28 erstreckt sich vorzugsweise in einer Ebene und liegt bei hergestellter Verbindung mit dem Magazinträger 13 auf der Anbringungsfläche 27 auf. Die Anlagefläche 28 ist beispielsgemäß an der der Oberseite 17 des Aufnahmekörpers 12 entgegengesetzten Unterseite 29 ausgebildet.
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Zu den ersten Anordnungsmitteln 25 kann optional ein Positioniermittel 30 gehören. Als Positioniermittel 30 sind beim Ausführungsbeispiel zwei oder mehr zapfenförmige Positioniervorsprünge 31 vorgesehen, die in entsprechende Positionierausnehmungen am Magazinträger 13 eingreifen, wenn die Anlagefläche 28 auf der Anbringungsfläche 27 aufliegt. Dadurch kann die Position des Aufnahmekörpers 12 parallel zur Anbringungsfläche 27 bzw. zur Anlagefläche 28 gegenüber dem Magazinträger 13 definiert werden.
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Die Anlagefläche 28 des ersten Anordnungsmittels 25 definiert eine erste Bezugsebene B1. Die Mittelachse M jedes Aufnahmelochs 15 schneidet die erste Bezugsebene B1 unter einem zweiten Neigungswinkel γ. In Gebrauchslage des Magazins 10 ist die erste Bezugsebene B1 vorzugsweise horizontal ausgerichtet. In diesem Fall addieren sich der erste Neigungswinkel β und der zweite Neigungswinkel γ zu 90° (4).
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Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel ist am Aufnahmekörper 12, wie oben geschildert, ein zweites Anordnungsmittel 26 vorhanden. Das zweite Anordnungsmittel 26 hat wenigstens drei und beispielsgemäß vier Füße 36. Die freien Enden 37 dieser Füße 36 befinden sich in einer gemeinsamen Abstellebene E. Diese Abstellebene E definiert eine zweite Bezugsebene B2 für die zweiten Anordnungsmittel 26.
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Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel hat jeder Aufnahmekörper 12 vier Füße 36, wobei jeweils zwei Füße 36 an einem gemeinsamen Fußteil 38 vorgesehen sind. Zwei Fußteile 38 sind an entgegengesetzten Seitenflächen 39 des Aufnahmekörpers 12 angebracht und beispielsgemäß angeschraubt. Die beiden Seitenflächen 39 bzw. die beiden Fußteile 38 sind in einer Richtung R mit Abstand zueinander angeordnet. In dieser Richtung R haben auch die beiden Füße 36 eines Fußteils einen Abstand voneinander (1 und 2). Diese ist dadurch erreicht, dass das Fußteil 38 ausgehend von der Anbringungsstelle an der Seitenfläche 39 einen sich zumindest auch in Richtung R erstreckenden Querteil 40 aufweist, der beispielsweise eine Abkröpfung oder dergleichen bilden kann. Der Querteil 40 setzt sich in einem von der Seitenfläche 39 bzw. dem Aufnahmekörper 12 beabstandeten Endteil 41 fort, an dem einer der beiden Füße 36 angeordnet ist. Der jeweils andere Fuß 36 des Fußteils 38 kann sich an einem Befestigungsteil 42 des Fußteils 38 befinden, mittels dem das Fußteil 38 am Aufnahmekörper 12 befestigt ist.
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Der Querteil 40 und die Abmessungen des Befestigungsteils 42 und des Endteils 41 sind so gewählt, dass die Aufnahmekörper 12 mit ihren die beiden Seitenflächen 39 verbindenden Querflächen 43 aneinander angelegt und sozusagen aufgereiht werden können, was in 1 veranschaulicht ist. Dabei übergreift der Endteil 41 des Fußteils 38 des einen Aufnahmekörpers 12 den Befestigungsteil 42 des benachbarten Aufnahmekörpers 12, wie es in 1 zu erkennen ist. Die Fußteile 38 behindern das Aufreihen der Aufnahmekörper 12 dadurch nicht, dennoch haben die Füße 36 sowohl in Richtung R als auch in derselben Ebene rechtwinklig zur Richtung R einen ausreichend großen Abstand, um den Aufnahmekörper 12 stabil auf eine Abstellfläche 35 abstellen zu können.
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Aus den 3 und 4 ist zu erkennen, dass die beiden Bezugsebenen B1, B2 parallel zueinander ausgerichtet sind. Die erste Bezugsebene B1 hat in einer Richtung rechtwinklig zu den beiden Bezugsebenen B1, B2 betrachtet einen kleineren Abstand zu den Aufnahmelöchern 15 des Aufnahmekörpers 12 als die zweite Bezugsebene B2. Beim Abstellen des Aufnahmekörpers 12 auf einer Abstellfläche 35 ist das Anordnungsmittel 25 unwirksam. Sowohl die Anlagefläche 28, als auch die Positioniermittel 30 ragen ausgehend vom Aufnahmekörper 12 nicht durch die Abstellebene E und die dadurch definierte zweite Bezugsebene B2 hindurch. Das erste Anordnungsmittel 25 behindert dadurch das Abstellen des Aufnahmekörpers 12 außerhalb des Magazinträgers 13 auf einer ebenen Abstellfläche 35 nicht. In den 3 und 4 ist ein Abstand d zwischen den Positioniervorsprüngen 31 und der Abstellebene E bzw. der zweiten Bezugsebene B2 schematisch veranschaulicht.
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Zum Anordnen bzw. Anbringen des Aufnahmekörpers 12 am Magazinträger 13 dient die Anlagefläche 28, die auf der Anbringungsfläche 27 des Magazinträgers 13 aufliegt. Im Bereich der Fußteile 38 bzw. der Füße 36 sind Aussparungen 44 in den Magazinträger 30 eingebracht, die in den 1 und 2 zu erkennen sind. Die Füße 36 greifen in eine jeweils zugeordnete Aussparung 44 ein ohne die Position des Aufnahmekörpers 12 gegenüber dem Magazinträger 13 zu bestimmen. Vorzugsweise haben die Füße 36 bzw. hat das Fußteil 38 keinen Kontakt zum Magazinträger 13. Wenn die ersten Anordnungsmittel 25 die Position des Aufnahmekörpers 12 bestimmen, sind die zweiten Anordnungsmittel 26 ohne Wirkung.
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In einer ersten Querfläche 43a der beiden Querflächen 43 des Aufnahmekörpers 12 ist jeweils eine Befestigungsaussparung 45. Beispielsgemäß weist jeder Aufnahmekörper 12 auf an der jeweils anderen, zweiten Querfläche 43b einen Verbindungsvorsprung 49 auf.
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Zum Befestigen eines oder mehrerer Aufnahmekörper 12 am Magazinträger 13 des Magazins 10 wird wie folgt vorgegangen:
In die Befestigungsaussparung 45 kann ein Befestigungsteil 46 eingreifen, das am Matrizenträger 13 befestigt und beispielsgemäß verschraubt wird. Dabei klemmt das Befestigungsteil 46 den Aufnahmekörper 12 am Magazinträger 13 fest. Solche Befestigungsteile 46 können alternativ zu dem bevorzugten Ausführungsbeispiel bei der Befestigung eines einzelnen Aufnahmekörpers an einem Magazinträger 13 auch an beiden gegenüberliegenden Querflächen 43 angeordnet sind und in jeweils eine Befestigungsaussparung 45 eingreifen. Beispielsgemäß erfolgt die Befestigung mittels eines Befestigungsteils 46 nur an einer Seite.
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Auch wenn mehrere Aufnahmekörper 12 in einer Reihe angeordnet sind ist es beispielsgemäß ausreichend diese Reihe mit einem einzigen Befestigungsteil 46 am Magazinträger zu befestigen. Die erste Querfläche 43a und die zweite Querfläche 43b zweier unmittelbar benachbarter Aufnahmekörper 12 sind einander zugeordnet und können mit geringem Abstand oder aneinander anliegend angeordnet sein, wobei der Verbindungsvorsprung 49 der jeweiligen zweiten Querfläche 43b in die Befestigungsaussparung 45 an der benachbarten ersten Querfläche 43a eingreift. Dabei liegt der Verbindungsvorsprung 49 an einer vom Magazinträger 13 weg weisenden Fläche 50 der Befestigungsaussparung 45 an (8).
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Zum Anordnen mehrerer mit ihren jeweiligen Querflächen 43 aneinander anliegenden Aufnahmekörpern 12, die eine Reihe bilden, genügt beispielsgemäß ein Befestigungsteil 46. Dieses wird, wie oben beschrieben, an der zugänglichen ersten Querfläche 43a eines ersten Aufnahmekörpers 12 der Reihe von Aufnahmekörpern 12 dem Magazinträger 13 verschraubt. Über die Verbindungsvorsprünge 49 werden die anderen Aufnahmekörper 12 dieser Reihe gegen den Magazinträger 13 gedrückt.
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Um alle Aufnahmekörper 12 einer Reihe zu koppeln und gemeinsam handhaben zu können, weisen die Aufnahmekörper 12 beim bevorzugten Ausführungsbeispiel jeweils wenigstens eine den Aufnahmekörper 12 rechtwinklig zu seinen Querseiten 43 vollständig durchsetzende Durchgangsöffnung 47 auf. Die Durchgangsöffnungen 47 der Aufnahmekörper 12 fluchten bei der Aufreihung der Aufnahmekörper 12, so dass durch jeweils eine Flucht der Durchgangsöffnungen 47 jeweils eine Spanneinheit 51 hindurchgeschoben werden kann (5 und 6), mittels dem die Aufnahmekörper 12 gegeneinander gespannt werden können. Als Spanneinheit 51 dient beispielsgemäß eine Spannschraube 52 und eine Spannmutter 53.
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Im Schnittbild nach 7 ist außerdem zu erkennen, dass zwischen zwei unmittelbar benachbarte Aufnahmekörper 12 jeweils wenigstens eine und beim Ausführungsbeispiel zwei Passfedern 54 eingesetzt sind. Jede Passfeder 54 ist teilweise in einer Passfederaussparungen 55 an der zugeordneten ersten Querflächen 43a des einen Aufnahmekörpers 12 und teilweise in einer Passfederaussparungen 55 an der zugeordneten zweiten Querflächen 43b des anderen Aufnahmekörpers 12 aufgenommen. Dadurch können die zu koppelnden Aufnahmekörper 12 relativ zueinander ausgerichtet werden, um anschließend die Kopplung mit der Spanneinheit 51 durch die fluchtenden Durchgangsöffnungen 47 herzustellen.
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Die Aufnahmekörper 12 bilden dadurch einen gemeinsam handhabbaren Block, was die Montage erleichtert.
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Die Erfindung betrifft ein Magazin zur Aufbewahrung stabförmiger Werkstücke. Das Magazin 10 weist wenigstens einen Aufnahmekörper 12 mit wenigstens einem Aufnahmeloch 15 zum Einstecken eines Endabschnitts 11a jeweils eines stabförmigen Werkstücks 11 auf. Der Endabschnitt 11a eines in einen Aufnahmeloch 15 eingesteckten Werkstücks 11 ist entlang der Längsachse L des Werkstücks 11 betrachtet kürzer und insbesondere zumindest um den Faktor drei bis fünf kürzer als der übrige Abschnitt des Werkstücks 11, der sich an den Endabschnitt 11a anschließt. Der Aufnahmekörper 12 ist derart ausgeführt, dass die Mittelachsen M des wenigstens einen Aufnahmelochs 15 in Gebrauchslage des Magazins 10 einen ersten Neigungswinkel β mit der Vertikalen V einschließen. Dadurch wird erreicht, dass die Werkstücke 11 in eine definierte Kipprichtung K kippen und nicht aneinander anstoßen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Magazin
- 11
- Werkstück
- 11a
- Endabschnitt des Werkstücks
- 12
- Aufnahmekörper
- 13
- Magazinträger
- 14
- Aufnahmeabschnitt
- 15
- Aufnahmeloch
- 16
- Mündung
- 17
- Oberseite
- 18
- Boden
- 25
- erstes Anordnungsmittel
- 26
- zweites Anordnungsmittel
- 27
- Anbringungsfläche
- 28
- Anlagefläche
- 29
- Unterseite
- 30
- Positioniermittel
- 35
- Abstellfläche
- 36
- Fuß
- 37
- freies Ende des Fußes
- 38
- Fußteil
- 39
- Seitenfläche
- 40
- Querteil
- 41
- Endteil
- 42
- Befestigungsteil
- 43
- Querfläche
- 43a
- erste Querfläche
- 43b
- zweite Querfläche
- 44
- Aussparung
- 45
- Befestigungsaussparung
- 46
- Befestigungsteil
- 47
- Durchgangsöffnung
- 48
- Spannelement
- 49
- Verbindungsvorsprung
- 50
- Fläche
- 51
- Spanneinheit
- 52
- Spannschraube
- 53
- Spannmutter
- 54
- Passfeder
- 55
- Passfederaussparung
- α
- Kippwinkel
- β
- erster Neigungswinkel
- γ
- zweiter Neigungswinkel
- B1
- erste Bezugsebene
- B2
- zweite Bezugsebene
- d
- Abstand
- E
- Abstellebene
- F1
- erste Kraft
- F2
- zweite Kraft
- K
- Kipprichtung
- L
- Längsachse
- M
- Mittelachse
- O
- Ebene
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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