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Die Erfindung betrifft eine Bügelmaschine nach Art einer Mangel umfassend ein Traggestell oder Traggehäuse, eine im Gestell gelagerte Muldenschale, eine horizontal in einem Muldenbereich drehbar gelagerte Walze zur Bildung eines schalenförmigen Glättungsraumes für Textilien zwischen Walze und der Mulde wobei zumindest die Walze oder die Muldenschale mit einer Heizeinrichtung versehen ist oder mit einer Heizeinrichtung zusammenwirkt, und einer Absaugvorrichtung zum Abführen von feuchter Luft aus dem Glättungsbereich.
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Aus dem Stand der Technik, beispielsweise der
DE 38 38 391 A1 , ist eine Bügelmaschine nach Art einer Mangel bekannt, wobei diese aus einer Walze bestehen, die in einem Muldenbereich drehbar gelagert ist. Zur Bereitstellung der notwendigen Wärme für den Bügelprozess, wird ein Heizmedium in Form von Heißluft oder Heizgas durch den Muldenbereich geleitet, so dass die Außenfläche, an der die Walze vorbeigeführt wird, für den Glättungsprozess beheizt wird. Die mit Feuchtigkeit angereicherte Luft wird hierbei durch den Walzenmantel in das Innere der Walze und weiter mittels einer Leitung aus dem Inneren der Walze nach Außen abgeführt. Hierbei muss die feuchte Abluft in den Aufstellraum geleitet werden, was zu einer ungünstigen feuchten und warmen Raumluft führen kann. Um dies zu vermeiden, wird die feuchte Abluft mit einem Abluftschlauch aus der Mangel ins Freie geleitet. Hierfür müssen bauliche Gegebenheiten angepasst werden, was häufig großen Aufwand erfordert und mitunter nicht immer möglich ist. Ferner wird ein erheblicher Teil von der Mangel zugeführter Wärmeenergie ins Freie abgeführt und dadurch Energie ungenutzt verbraucht.
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Die
DE 30 44 229 A1 beschreibt eine Mangel mit Kondensationseinrichtung, bei welcher die feuchte, warme Luft abgesaugt und dem Glättungsraum an der Wäscheeintragsseite wieder zugeführt wird, sodass sich ein Luftkreislauf bildet.
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Die
DE 10 2007 043 212 A1 offenbart eine Muldenmangel mit Beheizung durch Verbrennung. Hierbei werden die heißen Abgase abgekühlt, sodass sie kondensieren, wobei die dadurch entstehende Kondensationswärme zur Beheizung genutzt wird.
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Aus der
DE 10 2005 018 551 B3 ist eine Muldenmangel mit einem Ablagetisch bekannt, bei dem der Ablagetisch mit Wölbungen versehen ist, um eine Durchlüftung der abgelegten Wäschestücke bereitzustellen.
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Aus der
DD 202 904 A1 ist es bekannt, ein Transportband zum Transportieren der Wäsche vorn der Mulde zur Ablage mit einem Gebläse zu belüften.
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Die
DD 238 407 A1 offenbart eine Muldenmangel, die mit einer Absauganlage im Eingabebereich versehen ist, um Flusen und Staub im Arbeitsbereich zu entfernen. Hie Luft wird dabei im Gerät unterhalb der Mulde zum Ausgabebereich geführt und dort ausgeblasen.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Bügelmaschine sowie ein System mit verbesserter Energiebilanz und vereinfachten Aufstellbedingungen bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß wird unter anderem diese Aufgabe durch eine Bügelmaschine mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden abhängigen Ansprüchen.
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Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen darin, dass keine oder nahezu keine feuchte Abluft aus der Mangel in die Umgebungsluft des Aufstellraumes abgeführt wird und ferner keine Abluftleitung ins Freie benötigt wird. Somit werden insgesamt verbesserte Arbeitsbedingungen für den Benutzer der Bügelmaschine erreicht. Hierzu ist die Bügelmaschine mit einer Kondensationsvorrichtung versehen oder bestückt, die mit der Absaugvorrichtung in Wirkverbindung steht und dazu eingerichtet ist, die aus dem Glättungsraum abgeführte feuchte Luft mittels einer Kühlvorrichtung zu kühlen und dadurch eine Kondensation zu bewirken.
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In einer insgesamt zweckmäßigen Ausführung umfasst die Bügelmaschine eine Rohrverbindung zwischen der Absaugvorrichtung und der Kondensationsvorrichtung, wobei die Kondensationsvorrichtung in erfinderischer Weise ferner zumindest einer Abluftöffnung zum Abführen der getrockneten Luft umfasst.
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Die Kondensationsvorrichtung ist in einer zweckmäßigen Ausführung als separates, adaptives Bauteil ausgebildet, das bedarfsweise an eine bereits vorhandene Bügelmaschine angeschlossen werden kann. Die Rohrverbindungen sind dabei lösbar ausgebildet.
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In einer alternativen Ausführung ist die Kondensationsvorrichtung als integrales Bauteil der Bügelmaschine ausgebildet, sodass hierbei kein zusätzliches Bauteil außenseitig am Maschinengehäuse angebracht werden muss.
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In einer insgesamt vorteilhaften Ausführung umfasst die Kondensationsvorrichtung eine unterhalb Kühlvorrichtung angeordnete Auffangschale mit einer Ablaufeinrichtung, die zum Auffangen bzw. Sammeln und dem gezielten Ableiten von Kondensationsflüssigkeit aus der Kondensationsvorrichtung dient. Hierbei kann auch ein Auffangbehälter verwendet werden, der bedarfsweise geleert werden muss.
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In einer insgesamt zweckmäßigen Ausführung umfasst die Kühlvorrichtung der Kondensationsvorrichtung einen Wärmetauscher und eine Kaltwasserzufuhr zum Wärmetauscher und eine Warmwasserabfuhr vom Wärmetauscher. Somit ist es auf einfache Weise möglich, die Kühlvorrichtung mit von außen zugeführtem Kühlwasser zu kühlen bzw. zu betreiben. Das aufgewärmte, aus dem Wärmetauscher abzuführende Wasser kann dabei abgeleitet oder für andere Zwecke verwendet werden.
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Alternativ oder kombiniert mit der Wasserkühlung umfasst die Kühlvorrichtung in einer weiteren Ausführungsform zumindest einen Wärmetauscher und eine Kühlluftzufuhr zum Wärmetauscher und eine Warmluftabfuhr vom Wärmetauscher. Hierbei sind als Ventile steuerbare bzw. motorisch bewegbare Klappen in den Luftkanälen angeordnet, um bedarfsgerecht die Kühlung der heißen, feuchten Abluft bereitzustellen.
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In einer anderen, vorteilhaften Ausführung umfasst die Bügelmaschine eine Wärmepumpe mit einem Kältemittelkreislauf, der einen Verdichter, Verflüssiger, Drossel und einen Verdampfer umfasst, wobei der Verdampfer als Kühlvorrichtung in der Kondensationseinrichtung angeordnet ist und zum Kühlen der feucht-warmen Abluft aus der Mangel dient. Mit einer Wärmepumpe kann eine bessere Kühlleistung und damit eine schnellere Kondensation der feucht-warmen Abluft erreicht werden.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Wärmetauscher des Verflüssigers ist Teil der Heizeinrichtung der Mulde bzw. Walze, wobei der Verflüssiger an oder in der Mulde zum Aufheizen der Mulde angeordnet ist. Damit wird die als Abwärme anfallende Wärme zusätzlich zum Heizen der Mulde oder der Walze genutzt. Insbesondere bei Verwendung eines geeigneten Kältemittels, das auf der Warmen Seite im Kühlbetrieb eine Temperatur im Bereich von 100°C bis 150°C aufweist, kann eine deutliche Nutzung der entstehenden Abwärme erreicht werden. Die Heizleistung der konventionellen Heizung kann hierbei reduziert werden.
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In einer insgesamt zweckmäßigen Ausführung ist die Kondensationsvorrichtung an der Seite des Wäscheaustrags der Mulde bzw. in erfinderischer Weise in räumlicher Nähe unterhalb des Wäscheaustrags angeordnet. Damit ist es möglich, die getrocknete, kalte Abluft der gemangelten Wäsche zuzuleiten, wenn diese aus dem Austrag der Mulde herausgelangt. Der Arbeitsbereich am Muldenaustrag kann auf diese Weise gekühlt und das Raumklima insgesamt verbessert werden.
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Bei einer Bügelmaschine mit am Wäscheaustrag angebrachter Abnahmeplatte ist es vorteilhaft, die Kondensationsvorrichtung unterhalb der Abnahmeplatte anzubringen bzw. anzuordnen.
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In einer insgesamt vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Abluftöffnung oder eine Mehrzahl von Abluftöffnungen auf der Oberseite der Kondensationsvorrichtung angeordnet sind und dass die Abnahmeplatte mit Löchern versehen ist, um von der Unterseite her Luft zur Kühlung der auf der Abnahmeplatte befindlichen Wäsche zuzuführen. Die kalte Abluft verlässt die Kühlvorrichtung bzw. den Wärmetauscher unterhalb des Abnahmetisches, so dass die kalte Abluft durch die Löcher in der Abnahmeplatte und durch das frisch gemangelte Textil strömt. Dabei wird das Textil abgekühlt, was die Form fixiert und das Personal vor Hitzeverletzungen schützt. Ferner wird eine leichte Rückbefeuchtung der Textilien oder Wäsche bewirkt, wodurch dem Effekt der elektrostatischen Aufladung entgegengewirkt wird.
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Die Erfindung betrifft auch ein System, umfassend eine Bügelmaschine, entsprechend einer Ausführung wie vorstehend genannt, welches ferner einen Wasserspeicher, der mit der Kaltwasserzufuhr und der Warmwasserabfuhr des Wärmetauschers verbunden ist und einen Wasserkreislauf bereitstellt zur Nutzung der Abwärme zum Erwärmen des Wassers in dem Wasserspeicher umfasst. Damit wird die Abwärme zusätzlich zum Aufheizen des in dem Wasserspeicher vorgehaltenem Wassers genutzt, das für andere Gewerke, beispielsweise zum Waschen von Wäsche in Waschmaschinen, verwendet werden kann. Der Gesamtenergieverbrauch einer Wäscherei mit zumindest einer Waschmaschine und zumindest einer Bügelmaschine, wie vorstehend genannt, wird in einem solchen System reduziert, gegenüber einem herkömmlichen Betrieb.
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Insgesamt beziehen sich alle Richtungs- und Positionsangaben auf die betriebsgemäße Aufstellposition der Bügelmaschine.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen
- 1: eine Bügelmaschine gemäß einer erfinderischen Ausführung in einer Gesamtansicht;
- 2: die Bügelmaschine in einer teiltransparenten schematischen Ansicht;
- 3: die Kondensationsvorrichtung in einer detaillierten schematischen Ansicht und
- 4: die Bügelmaschine in einer Seitenansicht.
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In 1 oder 2 ist in einer Gesamtansicht eine bevorzugte Ausführung der erfindungsgemäßen Bügelmaschine 1 in der Art einer Muldenmangel skizziert. Die Bügelmaschine 1 umfasst ein Gestell 2 oder Gehäuse, in dem eine Mulde 3 (2) und eine zur Mulde korrespondierende drehbare Walze 4 angebracht bzw. gelagert ist. Die Bügelmaschine umfasst ferner eine Heizeinrichtung 6, um die Mulde 3 bzw. die Glättungsfläche in der Mulde 3 bzw. den Glättungsraum 31 (4) zwischen Mulde 3 und Walze 4 zu beheizen. Die Walze 4 ist hierbei motorisch angetrieben. Die Bügelmaschine 1 umfasst auf einer Seite E den Wäscheeintrag, auf der gegenüberliegenden Seite A den Austrag A für die geglättete Wäsche 8. Im Bereich unterhalb des Austrags A ist die Kondensationsvorrichtung 9 angebracht, die mit der Abluft 12 aus der Mulde 3 bzw. Walze 4 in Verbindung steht. Die Bügelmaschine 1 ist am Austrag A ferner mit einer Abnahmeplatte 10 versehen, auf der die noch heiße und geglättete Wäsche 8 abkühlen kann bzw. zum Weiterbearbeiten zwischengelagert werden kann. Die Abnahmeplatte 10 ist mit Löchern 11 versehen, durch die Luft 92 von der Unterseite kommend hindurch zur Wäsche 8 gelangen kann. Die Kondensationsvorrichtung 9 umfasst auf der Oberseite Abluftöffnungen 91, um die getrocknete Luft 92 dort austreten zu lassen (2.). In 2 ist zu erkennen, dass die feuchte Luft 12 aus dem Inneren der Walze 4 mit Hilfe eines Absauggebläses 15 über einen Kanal 13 zur Kondensationsvorrichtung 9 geführt bzw. gefördert wird. Mittels einer Zuleitung 93 wird kaltes Medium, wie Kaltwasser, zur Kühlvorrichtung 95 geleitet, wobei das im Kühler 95 erwärmte Medium mittels der Ablassleitung 94 nach außen, beispielsweise einem Wärmetauscher in einem Warmwasserspeicher, abgeführt wird. Die Steuereinrichtung 80 ist in der Bügelmaschine 1 dazu eingerichtet, die Heizung 6, das Absauggebläse 15 und den Walzenantrieb (nicht dargestellt) zu steuern, wobei in einer vorteilhaften Ausführung die Steuereinrichtung 80 auch zum bedarfsgerechten Betrieb der Kondensationsvorrichtung 9 eingerichtet ist. Hierzu werden beispielsweise das Zulaufventil 931 und/oder das Ablaufventil 941 von der Steuereinrichtung 80 gesteuert.
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Insgesamt beziehen sich alle Richtungs- und Positionsangaben auf die betriebsgemäße Aufstellposition der Bügelmaschine (1).
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3 zeigt in einer skizierten Schnittdarstellung weitere Einzelheiten der Kondensationsvorrichtung 9. Die Kondensationsvorrichtung 9 ist mit einem Kanal 99 für die zu entfeuchtende Luft 12 versehen, in den der mit Kühlmedium durchströmbare Wärmetauscher 951 der Kühlvorrichtung 95 angeordnet ist. Der Wärmetauscher 951 ist dabei mit dem Zulauf 93 und dem Ablauf 94 verbunden und ist ferner mit Rippen oder Lamellen 97 versehen, um eine möglichst große wärmeleitende Oberfläche bereitzustellen. Der Zulauf 93 ist in der skizzierten Ausführung mit einem Zulaufventil 931 versehen, um eine bedarfsgerechte Kondensation der feuchten Abluft 12 bereitzustellen. Zusätzlich ist in dieser Ausführung auch ein gesteuertes Ablaufventil 941 am Auslass des Kältemediums vorgesehen. Der Kanal 99 mündet in einem Verteilraum 100, der auf der Oberseite Öffnungen 91 umfasst, um die entfeuchtete, kalte Luft 92 nach oben zur Abnahmeplatte 10 bzw. durch die Löcher 11 der Abnahmeplatte 10 und von dort aus zur Wäsche 8 zuzuleiten. Der Verteilraum 100 ist mit Leitblechen 101 versehen, um einen gezielten, jeweils vorbestimmten Volumenstrom in den verschiedenen Öffnungen 91 zu erreichen. Insgesamt wird eine gleichmäßige Verteilung des Luftaustritts aus allen Öffnungen 91 bereitgestellt. Im unteren Bereich des Kanals 99 ist unterhalb der Kühlvorrichtung 95 eine Auffangschale 20, um das anfallende Kondensat K aufzufangen und gezielt zum Ablauf 21 zu leiten.
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4 zeigt die Bügelmaschine in einer skizzierten, teilweise transparenten, Seitenansicht. Im Gestell 2 der Bügelmaschine 1 ist die Mulde 3 und die Heizeinrichtung 6 zum Beheizen der Mulde 3 angeordnet. Mit der Mulde 3 korrespondierend ist die Walze 4 drehbar gelagert, wobei zwischen Walze und Muldenfläche der Glättungsraum 31 definiert ist. Der Wäscheeintrag E ist zum Zuführen der Wäsche 8 in den Glättungsraum 31 vorgesehen. Die im Glättungsraum 31 aus der feuchten Wäsche ausgetriebene Feuchtigkeit wird durch das Walzeninnere mit dem Gebläse 15 (2) abgesaugt. Die feuchtwarme Abluft wird zur nachgeschalteten Kondensationsvorrichtung 9 und darin zur Kühlvorrichtung 95 geleitet, wo die Abluft kondensiert und trocken und kühl auf der Oberseite die Kondensationsvorrichtung wieder verlässt. Zu erkennen ist, dass die Abluft aus der Kondensationsvorrichtung 9 durch die Löcher der Abnahmeplatte 10 zur Wäsche 8 gelangt und diese dadurch kühlt. Die Abnahme bzw. die weitere Verarbeitung der Wäsche 8 kann hierbei schneller erfolgen, da die Verweildauer zum Abkühlen sehr kurz gehalten werden kann.