DE102014104089A1 - Verbundschacht - Google Patents

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Norbert Funke
Hans-Günter Funke
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Funke Kunststoffe GmbH
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Funke Kunststoffe GmbH
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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E03WATER SUPPLY; SEWERAGE
    • E03FSEWERS; CESSPOOLS
    • E03F5/00Sewerage structures
    • E03F5/02Manhole shafts or other inspection chambers; Snow-filling openings; accessories
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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
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Abstract

Bei einem als Verbundschacht bezeichneten, mehrteiligen Schacht einer Kanalisation, mit einem aus Beton bestehenden Bodenteil, wobei der Bodenteil ein Gerinne mit wenigstens einer Anschlussöffnung aufweist, die zum Anschluss an ein Kanalisationsrohr ausgestaltet ist, und mit einem rohrförmigen Schachtabschnitt aus Kunststoff, und mit einem Kragen, der oben an den Schachtabschnitt anschließt, schlägt die Erfindung vor, dass der Kragen aus Beton besteht.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Verbundschacht nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Ein gattungsgemäßer Verbundschacht ist aus der DE 202009001883 U1 bekannt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Verbundschacht dahingehend zu verbessern, dass dieser möglichst wirtschaftlich herstellbar ist.
  • Diese Aufgabe wird durch einen Verbundschacht mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
  • Vorschlagsgemäß ist vorgesehen, den Kragen aus Beton herzustellen. Im Vergleich zu einem aus Kunststoff bestehenden Kragen ergeben sich mehrere Vorteile: Einerseits bewirkt das höhere Gewicht des aus Beton bestehenden Kragens eine besonders stabile Auflage des Kragens, so dass dieser gegen Vandalismus oder auch gegen ungewollte Bewegungen, wie sie beispielsweise beim Überfahren des Kragens durch Fahrzeuge bewirkt werden könnten, gesichert ist. Zudem kann der Kragen mit einer vergleichsweise preisgünstigen Form hergestellt werden, verglichen mit einer Spritzgussform, wie sie für Kunststofferzeugnisse erforderlich wäre. Überraschend hat sich herausgestellt, dass das höhere Gewicht, welches der aus Beton bestehende Kragen aufweist, nicht zu einer unzuträglichen Druckbelastung des Schachtabschnitts führt, der ja aus Kunststoff besteht. Es hat sich nämlich eine Ausgestaltung des gesamten Schachtbauwerks als praxistauglich erwiesen, bei welcher der Kragen vom Schachtabschnitt hinsichtlich zu übertragender Druckkräfte entkoppelt ist, indem der Kragen auf dem Boden aufliegt, welcher den Verbundschacht umgibt. Die entsprechende Tragfähigkeit des Bodens kann dadurch sichergestellt werden, dass beispielsweise eine obere Tragschicht im Boden vorgesehen wird, die verdichtet wird und auf diese Weise zuverlässig sicherstellen kann, dass der Kragen im Laufe der Zeit nicht weiter absinkt, was zu einer Druckbelastung des Schachtabschnitts führen würde. Durch diese Druckbelastungs-Entkopplung kann problemlos der Schachtabschnitt aus Kunststoff verwendet werden, der hinsichtlich seiner chemischen Beständigkeit gegenüber einem Bauteil aus Beton eine deutlich bessere Beständigkeit aufweist.
  • Eine zuverlässige Abdichtung zwischen dem Kragen und dem Schachtabschnitt wird vorteilhaft dadurch erreicht, dass der Schachtabschnitt mit seinem oberen Ende von unten in den Kragen eintaucht. Der Kragen kann hierzu beispielsweise eine umlaufende, ringförmige Nut aufweisen. In dem Kragen, beispielsweise in der erwähnten Nut, ist ein elastisch verformbarer Dichtring angeordnet und diesem Dichtring liegt der Schachtabschnitt an, so dass die gewünschte Abdichtung zwischen Kragen und Schachtabschnitt gewährleistet ist. Der Schachtabschnitt und der Kragen sind gegeneinander höhenbeweglich, so dass beispielsweise geringfügige Setzbewegungen, also Absenkbewegungen des Kragens, die im Bereich von wenigen Millimetern liegen, problemlos erfolgen können, ohne zu einer Druckbeaufschlagung des Schachtabschnitts zu führen.
  • Die erwähnte Relativbeweglichkeit in Höhenrichtung zwischen Kragen und Schachtabschnitt kann beispielsweise dadurch ermöglicht sein, dass am Kragen eine Art Stutzen ausgestaltet ist, der konzentrisch zum Schachtabschnitt verläuft, so dass der Schachtabschnitt relativ zu dem Stutzen höhenbeweglich ist, wobei zwischen dem Stutzen und dem Schachtabschnitt beispielsweise der Dichtring angeordnet sein kann. Vorteilhaft jedoch kann in konstruktiv besonders einfacher und wirtschaftlich besonders vorteilhafter Ausgestaltung vorgesehen sein, dass der Dichtring dem oberen Ende des Schachtabschnitts, also der oberen Stirnseite des Schachtabschnitts, anliegt, so dass die Höhenbeweglichkeit durch die Verformung des verformbaren Dichtrings ermöglicht wird. Die Verformung des Dichtrings dient zur Aufnahme der Absenkbewegung des Kragens gegenüber dem Schachtabschnitt, ohne das hierdurch der Schachtabschnitt einer unzuträglich hohen Druckbelastung ausgesetzt würde.
  • Vorteilhaft kann der Schachtabschnitt als doppelwandiges Wellrohr ausgestaltet sein. Dabei ist ein Innenrohr vorgesehen, welches eine glatte Innenwand des Schachtabschnitts bildet und ein äußeres Wellrohr schafft die gewellte Außenwand, wobei die Wellen nicht in Längsrichtung des rohrförmigen Schachtabschnitts verlaufen, sondern quer zu seiner Längsachse. Derartige doppelwandige Wellrohre sind handelsüblich und weisen eine hohe Beständigkeit gegen radiale, nach innen gerichtete Druckkräfte auf, so dass beispielsweise der den Verbundschacht umgebende Boden bzw. im Boden befindliches Wasser nicht zu einer unzuträglich hohen Druckbelastung des Verbundschachtes führen. Das Gewicht des aus Beton bestehenden Bodenteils ist zudem eine hervorragende Sicherung des Verbundschachtes gegen Auftriebskräfte, wie sie beispielsweise durch Grundwasser erzeugt werden könnten, welches den Verbundschacht umgibt und bei zu geringem Eigengewicht des Verbundschachtes zu einem regelrechten Aufschwimmen des Verbundschachtes führen könnte.
  • Vorteilhaft kann der aus Beton bestehende Bodenteil eine verbesserte Beständigkeit gegen chemische Stoffe dadurch erhalten, dass er mit einer Auskleidung aus Kunststoff versehen ist. In besonders wirtschaftlicher Ausgestaltung des Verbundschachtes ist dabei vorgesehen, dass diese Auskleidung nicht als Formstück eigens hergestellt werden muss, sondern dass sie vielmehr als gießfähige, streichfähige oder spritzfähige Masse, also jedenfalls als eine fließfähige Masse ausgestaltet ist, die auf die innere Oberfläche des Bodenteils aufgetragen werden kann und dann erstarrt, beispielsweise bis zu einer halbharten oder harten Festigkeit.
  • Da der Bodenteil ohnehin das Gerinne des Verbundschachtes aufweist, ist die Herstellung des Bodenteils aus Beton insofern vorteilhaft, als beispielsweise bei vorhandenen Kanalisationsrohren, die in einem bestimmten Winkel aufeinander treffen, der Verbundschacht vergleichsweise problemlos und wirtschaftlich an die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten angepasst werden kann. Das Gerinne kann beispielsweise die Anschlussöffnungen an die zu verbindenden Kanalisationsrohre in dem jeweils gewünschten Winkel erhalten, indem eine entsprechende Gießform für das aus Beton zu schaffende Bodenteil hergestellt wird. Derartige Gießformen sind mit vergleichsweise geringem Aufwand herstellbar, verglichen mit dem Aufwand für eine Spritzgießform. Aus diesem Grund ist auch die Auskleidung des Bodenteils mittels einer fließfähigen Masse besonders wirtschaftlich, da nicht an unterschiedliche Gerinnegeometrien angepasste, jeweils eigenständige Kunststoffformteile hergestellt bzw. bevorratet werden müssen.
  • Die erwähnte Auskleidung kann vorteilhaft aus einem Polyurethanwerkstoff bestehen. Diese Werkstoffgruppe der Polyurethane kann in an sich dem Fachmann bekannter Weise an die jeweils gewünschten Einsatzzwecke angepasst werden.
  • Vorteilhaft kann der Kragen eine verschließbare Wartungsöffnung aufweisen, die den Zugang ins Innere des Verbundschachtes ermöglicht.
  • Wenn der Schachtabschnitt des Verbundschachtes einen bestimmten Nenndurchmesser überschreitet, kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Wartungsöffnung im Kragen kleiner ist als der Innendurchmesser des Schachtabschnitts. Auf diese Weise ist die Verwendung herkömmlicher Verschlussdeckel möglich, ohne jeweils eigens an den Durchmesser des Schachtabschnitts angepasste Verschlussdeckel verwenden zu müssen. Daher kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass in solchen Fällen die Wartungsöffnung außermittig im Kragen angeordnet ist und den entsprechend im Vergleich zum Schachtabschnitt kleineren Durchmesser aufweist.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der rein schematischen Darstellung nachfolgend näher erläutert.
  • In 1 ist mit 1 ein Verbundschacht bezeichnet, der ein Bodenteil 2 aus Beton aufweist, wobei in den Bodenteil ein Gerinne 3 angedeutet ist, welches zwei gegenüberliegende Anschlussöffnungen 4 zum Anschluss an zwei Kanalisationsrohre aufweist. Das Gerinne 3 und überhaupt die innere Oberfläche des Bodenteils 2 sind mit einer Auskleidung in Form einer aus der Zeichnung nicht ersichtlichen Polyurethanbeschichtung versehen.
  • In den Bodenteil 2 ist von oben ein Schachtabschnitt 5 aus Kunststoff eingesetzt, wobei dieser Schachtabschnitt als doppelwandiges Wellrohr ausgestaltet ist. Eine glatte Innenwand 6 wird durch ein glattwandiges Rohr gebildet, und die gewellte Außenwand 7 wird durch ein entsprechendes Wellrohr geschaffen, welches mit der Innenwand 6 verbunden, beispielsweise verklebt oder ultraschallverschweißt ist. Zwischen den einzelnen Wellen der Außenwand 7 ergeben sich umlaufende Nuten des Schachtabschnitts 5. In einer solchen Nut ist nahe dem unteren Ende des Schachtabschnitts 5 eine umlaufende Dichtung 8 angeordnet, so dass der Schachtabschnitt 5 gegenüber dem Bodenteil 2 abgedichtet ist.
  • Im oberen Bereich des Verbundschachtes 1 ist ein Kragen 9 vorgesehen, der ebenfalls aus Beton besteht. Der Kragen 9 weist eine ringförmige Nut 10 auf, in der ein Dichtring 11 liegt. An diesen Dichtring 11 stößt der Schachtabschnitt 5 mit seinem oberen stirnseitigen Ende, so dass der Schachtabschnitt 5 nicht nur gegenüber dem Bodenteil 2, sondern auch gegenüber dem Kragen 9 abgedichtet ist. Der Dichtring 11 besteht aus einem elastisch verformbaren Material, so dass eine gewisse Höhenbeweglichkeit zwischen dem Kragen 9 und dem Schachtabschnitt 5 gegeben ist, ohne dass eine Absenkung des Kragens 9 zu einer unzulässig hohen Druckbelastung des Schachtabschnitts 5 führt. Vielmehr wird eine derartige Absenkung des Kragens 9 um wenige Millimeter durch eine entsprechende Verformung des Dichtrings 11 aufgenommen.
  • Der Kragen 9 liegt auf dem Boden auf, welcher den Schachtabschnitt 5 umgibt, wobei dieser Boden eine solche Tragfähigkeit aufweist, dass der Kragen 9 zuverlässig gehalten und von dem Boden getragen wird, ohne sich abzusenken, ggf. mit Ausnahme der als geringfügige Toleranz anzusehenden, bereits erwähnten Absenkung um wenige Millimeter, die von dem Dichtring 11 aufgenommen wird.
  • Im Kragen 9 ist eine Wartungsöffnung 12 vorgesehen, die beispielsweise einen Innendurchmesser von 600 mm aufweisen kann, während der Schachtabschnitt 5 beispielsweise einen Innendurchmesser von 1000 mm aufweisen kann. Die Wartungsöffnung 12 ist außermittig im Kragen 9 angeordnet, so dass beispielsweise eine Steighilfe, wie z. B. eine Leiter o. dgl., an die Innenwand 6 des Schachtabschnitts 5 problemlos angestellt werden kann.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 202009001883 U1 [0002]

Claims (9)

  1. Als Verbundschacht (1) bezeichneter, mehrteiliger Schacht einer Kanalisation, mit einem aus Beton bestehenden Bodenteil (2), wobei der Bodenteil (2) ein Gerinne (3) mit wenigstens einer Anschlussöffnung (4) aufweist, die zum Anschluss an ein Kanalisationsrohr ausgestaltet ist, und mit einem rohrförmigen Schachtabschnitt (5) aus Kunststoff, und mit einem Kragen (9), der oben an den Schachtabschnitt (5) anschließt, dadurch gekennzeichnet, dass der Kragen (9) aus Beton besteht.
  2. Verbundschacht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schachtabschnitt (5) mit seinem oberen Ende von unten in den Kragen (9) eintaucht, wobei in dem Kragen (9) ein elastisch verformbarer Dichtring (11) angeordnet ist, dem der Schachtabschnitt (5) anliegt, wobei der Schachtabschnitt (5) und der Kragen (9) relativ zueinander höhenbeweglich sind.
  3. Verbundschacht nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtring (11) dem oberen Ende des Schachtabschnitts (5) stirnseitig anliegt.
  4. Verbundschacht nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schachtabschnitt (5) als doppelwandiges Wellrohr ausgestaltet ist, welches eine glatte Innenwand (6) und eine gewellte Außenwand (7) aufweist, wobei die Wellen der Außenwand (7) jeweils ringförmig quer zur Längsachse des Schachtabschnitts (5) verlaufen.
  5. Verbundschacht nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bodenteil (2) mit einer Auskleidung aus Kunststoff versehen ist, wobei die Auskleidung als erstarrte Schicht einer zunächst fließfähigen Masse ausgestaltet ist.
  6. Verbundschacht nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Auskleidung aus einem Polyurethanwerkstoff besteht.
  7. Verbundschacht nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kragen (9) eine verschließbare, den Zugang ins Innere des Verbundschachtes (1) ermöglichende Wartungsöffnung (12) aufweist.
  8. Verbundschacht nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass Wartungsöffnung (12) außermittig im Kragen (9) angeordnet ist und ihr Durchmesser kleiner ist als der Innendurchmesser des Schachtabschnitts (5).
  9. Schachtbauwerk, mit einem nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgestalteten Verbundschacht (1), der in einem den Schachtabschnitt (5) umgebenden Boden angeordnet ist, wobei der Kragen (9) auf dem Boden aufliegt und der Boden eine den Kragen (9) stützende Tragfähigkeit aufweist, derart, dass auf den Kragen (9) von oben einwirkende Drucklasten von dem Boden aufgenommen werden und der Schachtabschnitt (5) von diesen Drucklasten entlastet ist.
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