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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sichern eines Schiebedaches eines Fahrzeuges in einer Schließposition.
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Im Stand der Technik ist es bekannt, ein Schiebedach an zwei Längsseiten an Führungsschienen eines Daches eines Fahrzeuges zu führen und in der Schließposition zu halten. Das Schiebedach dichtet den Fahrzeugraum gegenüber der Umgebung im Hinblick auf Umwelteinflüsse wie z.B. Feuchtigkeit oder Fahrgeräusche ab. Dazu sind entsprechende Dichtungen zwischen dem Schiebedach und dem Dach des Fahrzeuges vorgesehen. Bei hohen Geschwindigkeiten des Fahrzeuges kann es vorkommen, dass durch den Unterdruck auf der Außenseite des Daches sich Druckwellen bzw. Druckschwankungen bilden, die auf das Schiebedach einwirken und das Schiebedach zu Bewegungen in einer vertikalen Achse zum Dach anregen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine verbesserte Vorrichtung zum Sichern des Schiebedaches in der Schließposition bereitzustellen.
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Vorrichtung gemäß Patentanspruch 1 gelöst. In den abhängigen Ansprüchen sind weitere Ausführungsformen der Erfindung beschrieben.
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Ein Vorteil der beschriebenen Vorrichtung besteht darin, dass das Schiebedach sicher in der Schließposition gegenüber einem Abheben nach oben gehalten wird. Dies wird dadurch erreicht, dass an einer Frontseite des Schiebedaches und am zugeordneten Querrahmen der Karosserie Halteeinrichtungen vorgesehen sind, die das Schiebedach in der Schließposition des Schiebedaches gegen ein Abheben nach oben in einer vertikalen Richtung zur Karosserie aus der geschlossenen Position festhalten. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass das Schiebedach nicht durch Druckunterschiede auf dem Dach des Fahrzeuges insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten des Fahrzeuges zu Schwingungen bzw. zu einem Abheben nach oben aus der Schließposition bewegt wird. Dadurch wird die Entwicklung von Störgeräuschen unterbunden bzw. reduziert und eine Abdichtung der Öffnung durch das Schiebedach sicher gestellt.
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In einer Ausführungsform ist ein Verriegelungselement am Dach des Fahrzeuges vorgesehen, das mit einem Halteelement zusammenwirkt, das an einer Frontseite des Schiebedaches vorgesehen ist. Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, dass das Halteelement wenig Platz und wenig Gewicht aufweist und somit am Schiebedach ausgebildet bzw. befestigt werden kann. Das Verriegelungselement benötigt mehr Bauraum und zudem ein Betätigungsmittel, um das Verriegelungselement von einer Offenposition in eine Schließposition zu bewegen. Diese kann an der Karosserie des Fahrzeuges ausgebildet werden, da die Karosserie genügend Bauraum zur Verfügung stellt. Das Betätigungsmittel für das Verriegelungselement kann ebenfalls an der Karosserie befestigt werden, da ausreichend Bauraum zur Verfügung steht.
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In einer Ausführungsform ist das Betätigungsmittel in Form eines ansteuerbaren Elektromotors ausgebildet. Der Elektromotor ist über ein Wirkelement mit dem Verriegelungselement verbunden. Als Wirkelement kann beispielsweise ein Gestänge, ein Seil oder ein Antriebskabel vorgesehen sein. Der ansteuerbare Elektromotor weist den Vorteil auf, dass die Position des Verriegelungselementes individuell und präzise eingestellt werden kann. Die Position des Verriegelungselementes kann somit auch unabhängig von der Position des Schiebedaches eingestellt werden. Dazu wird der Elektromotor von einem Steuergerät entsprechend gesteuert.
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In einer weiteren Ausführungsform ist das Betätigungsmittel für das Verriegelungselement in Form eines mechanischen Wirkmittels ausgebildet. Das mechanische Wirkmittel ist kostengünstig und einfach auszuführen. Das Wirkmittel steht in Wirkverbindung mit dem Schiebedach und dem Verriegelungselement. Somit wird die Position des Verriegelungselementes automatisch in Abhängigkeit von der Position des Schiebedaches festgelegt. Folglich ist keine Steuerung durch ein Steuergerät erforderlich.
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In einer weiteren Ausführungsform ist das Wirkmittel in Form eines Antriebskabels, eines Gestänges oder eines Seils ausgebildet. Beispielsweise kann das Wirkmittel über einen Hebel in Wirkverbindung mit dem Schiebedach bzw. einem Antriebsschlitten des Schiebedaches stehen. Das Antriebskabel z.B. ist kostengünstig und bietet eine sichere und zuverlässige Wirkverbindung zwischen dem Schiebedach und dem Verriegelungselement. Mithilfe des Hebels kann eine Bewegung des Schiebedaches bzw. des Antriebsschlittens in eine vergrößerte Bewegung des Verriegelungselementes umgesetzt werden. Somit kann insbesondere ein kurzer Verfahrweg des Schiebedaches vor Erreichen der Schließposition zum Bewegen des Verriegelungselementes in die Schließposition verwendet werden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist das Verriegelungselement in Form eines schwenkbaren Hebels ausgebildet. Der schwenkbare Hebel kann mit wenig Kraft bewegt werden und ermöglicht zudem ein sicheres Halten des Halteelementes in der Schließposition.
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Anstelle des schwenkbar gelagerten Hebels kann auch ein linear verschiebbarer Bolzen als Verriegelungselement verwendet werden.
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Das Halteelement weist eine Haltefläche auf, die in der Schließposition vom Verriegelungselement gegen ein Abheben aus der Schließposition gehalten wird. Die Haltefläche ist vorzugsweise parallel zur Ebene des Schiebedaches ausgerichtet.
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Abhängig von der gewählten Ausführungsform kann das Verriegelungselement quer zu einer Längsachse des Fahrzeuges oder entlang der Längsachse des Fahrzeuges beweglich gelagert werden. Beide Ausführungsformen haben abhängig von der gewählten Anwendung Vorteile in Bezug auf den Bauraum bzw. das Festhalten des Halteelementes.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen
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1 eine schematische Darstellung einer Fahrzeugkarosserie mit einem Schiebedach,
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2 einen Querschnitt durch eine Frontseite eines Schiebedaches entlang einer Längsachse des Fahrzeuges,
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3 eine perspektivische Darstellung eines Halteelementes der 2,
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4 eine schematische Ansicht von unten auf einen Ausschnitt der Fahrzeugkarosserie,
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5 eine vergrößerte Darstellung einer Wirkverbindung zwischen dem Schiebedach und einem Antriebskabel,
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6 eine perspektivische Darstellung des Verriegelungselementes der Ausführungsform der 4, und
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7 eine schematische Darstellung eines Bolzens als linear verschiebbares Verriegelungselement.
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1 zeigt in einer schematischen Darstellung eine Draufsicht von oben auf eine Karosserie 1 eines Fahrzeuges, das im Wesentlichen zwei Seitenteile 2, 3 aufweist, die im Bereich des Daches 50 durch zwei Querrahmen 4, 5 miteinander verbunden sind. Zudem ist ein dritter Querrahmen 6 im Frontbereich des Fahrzeuges vorgesehen, der auch die zwei Seitenteile 2, 3 miteinander verbindet. Zwischen dem dritten Querrahmen 6 und dem zweiten Querrahmen 5 ist ein Rahmen für eine Windschutzscheibe ausgebildet. Zwischen dem ersten und dem zweiten Querrahmen 4, 5 ist ein Dach 50 mit einem Rahmen für eine Öffnung 7 im Dach 50 ausgebildet, die von einem Schiebedach 8 in der geschlossenen Position, wie dargestellt, verschlossen ist. Das Schiebedach 8 ist über seitliche Führungsschienen 9, 10, die an der Öffnung 7 an gegenüberliegenden Seiten an den Seitenteilen 2, 3 ausgebildet sind, beweglich gelagert. Dazu sind entsprechende Führungsmittel bzw. Antriebsschlitten vorgesehen, die das Schiebedach 8 verschiebbar entlang einer Längsachse 11 der Fahrzeugkarosserie beweglich in den Führungsschienen 9, 10 lagern.
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In der geschlossenen Position, wie in 1 dargestellt ist, verschließt das Schiebedach 8 über entsprechende umlaufende Dichtungen die Öffnung 7. Die umlaufenden Dichtungen sind in der 1 nicht explizit dargestellt. Eine Frontseite 12 des Schiebedaches 8 ist dabei dem zweiten Querrahmen 5 zugeordnet.
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2 zeigt in einem schematischen Querschnitt entlang der Längsachse 11 der Karosserie 1 den zweiten Querrahmen 5 und eine Frontseite 12 des Schiebedaches 8. Am zweiten Querrahmen 5 ist eine Außenhaut 14 befestigt, die beispielsweise in Form eines Karosseriebleches oder in Form eines Glaselementes ausgebildet ist und die gleiche Breite wir der zweite Querrahmen 5 aufweist. Zwischen der Außenhaut 14 und der Frontseite 12 ist eine Dichtlippe 13 ausgebildet. Zudem ist an der Innenseite des zweiten Querrahmens 5 eine Abdeckung 15 befestigt, die beispielsweise aus Kunststoff gebildet ist. Am zweiten Querrahmen 5 ist als erste Halteeinrichtung ein Verriegelungshebel 16 vorgesehen, der schwenkbar um eine Drehachse 17 gelagert ist. Die Drehachse 17 ist quer zur Längsachse 11 der Karosserie 1 angeordnet. Zudem kann die Drehachse 17 der 2 auch parallel zur Längsachse der Karosserie 1 angeordnet sein. In der 2 sind zwei Positionen des Verriegelungshebels 16 dargestellt. Mit durchgezogenen Linien ist die Schließposition und mit gestrichelten Linien die Offenposition des Verriegelungshebels 16 dargestellt. Abhängig von der gewählten Ausführungsform kann eine Spannfeder 18 vorgesehen sein, die den Verriegelungshebel 16 in die Offenposition vorspannt. Das Schiebedach 8 weist ein Innenteil 19 auf, das an einer Innenseite des Schiebedaches 8 beispielsweise über ein Kunststoffelement 20 mit dem Schiebedach 8 fest verbunden ist. Am Innenteil 19 ist eine zweite Halteeinrichtung 21 ausgebildet. Die zweite Halteeinrichtung 21 kann beispielsweise in Form eines einfachen Hakens oder einer Ausnehmung ausgebildet sein. In der Schließposition greift der Verriegelungshebel 16 in die zweite Halteeinrichtung 21 ein, sodass eine Bewegung der zweiten Halteeinrichtung 21 nach oben entlang einer vertikalen Achse 23 bezogen auf die Karosserie 1 verhindert wird. Der Verriegelungshebel 16 greift mit einem abgewinkelten ersten Ende 24 in die zweite Halteeinrichtung 21 ein. Ein zweites Ende 25 steht über ein Wirkelement 26 mit einem Hebelarm 27 eines Elektromotors 28 in Verbindung. Der Elektromotor 28 ist über Steuerleitungen von einem Steuergerät ansteuerbar, sodass der Elektromotor 28 die erste Halteeinrichtung 16 von einer Offenposition in eine Schließposition und zurück bewegen kann. Das Wirkelement 26 kann beispielsweise in Form eines Gestänges, eines Seiles oder eines Antriebskabels ausgebildet sein.
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Die erste Halteeinrichtung 16 kann abhängig von der gewählten Ausführungsform auch als Schiebeelement z.B. in Form eines Bolzen ausgebildet sein, der entlang einer Bewegungsachse in eine Schließposition, d.h. in die zweite Halteeinrichtung 21 bewegbar ist. Die Bewegungsachse kann parallel oder senkrecht zur Längsachse der Karosserie 11 angeordnet sein.
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Die zweite Halteeinrichtung 21 kann z.B. in Form eines Blechteils, eines Kunststoffteils in Form einer Lasche eines Hakens oder einer Ausnehmung ausgebildet sein.
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3 zeigt in einer perspektivischen Darstellung eine Ausführungsform der zweiten Halteeinrichtung 21, die in Form eines Blockes 29 mit einer Ausnehmung 30 ausgebildet ist. Die Ausnehmung 30 wird von einer Haltefläche 31 begrenzt, die einer zweiten Haltefläche 32 der ersten Halteeinrichtung 16 in der Schließposition zugeordnet ist.
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Abhängig von der gewählten Ausführungsform kann zwischen den Halteflächen 31, 32 ein geringer Abstand auch in der Schließposition der ersten und zweiten Halteeinrichtungen 16, 21 vorliegen, wobei der Abstand so gering bemessen ist, dass bei der möglichen Bewegung des Schiebedaches 8 entlang der vertikalen Achse 23 die umlaufenden Dichtungen noch dichtend an der Karosserie 1 anliegen.
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4 zeigt eine Ansicht von innen auf den zweiten Querrahmen 5 und einen Teilabschnitt des ersten Seitenteils 2. Ungefähr in der Mitte des zweiten Querrahmens 5 ist eine dritte Halteeinrichtung 33 vorgesehen. Die dritte Halteeinrichtung 33 steht über ein mechanisches Wirkmittel 34 mit dem Schiebedach 8 bzw. einem Antriebsschlitten 35 des Schiebedaches 8 in Verbindung. Das Wirkmittel 34 kann beispielsweise in Form eines Gestänges, eines Seilzuges oder in Form eines Antriebskabels ausgebildet sein.
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5 zeigt in einer schematischen perspektivischen Teildarstellung den Antriebsschlitten 35, der in der ersten Führungsschiene 9 beweglich gelagert ist und von einem nicht dargestellten Antriebsmotor entlang der Längsachse der ersten Führungsschiene 9 bewegbar ist. Der Antriebsschlitten 35 steht in Wirkverbindung mit dem nicht dargestellten Schiebedach. Der Antriebsschlitten 35 wird zum Schließen des Schiebedaches 8 in einer Bewegungsrichtung 37 in Richtung auf ein Ende 36 der ersten Führungsschiene 9 bewegt. Im Bereich des Endes 36 ist ein zweiter Hebel 38 vorgesehen, der schwenkbar um eine zweite Drehachse 39 am ersten Seitenteil 2 der Karosserie 1 beweglich gelagert ist. Ein erster Hebelarm 40 des zweiten Hebels 38 ragt in die Bewegungsbahn des Antriebsschlittens 35. Ein zweiter Hebelarm 41 des zweiten Hebels 38 ist an einem Ende des Wirkmittels 34 befestigt, das in der dargestellten Ausführung als Antriebskabel mit einer Ummantelung 43 und einem Seilzug 42 ausgebildet ist. Somit ist der zweite Hebelarm mit dem Seilzug 42 verbunden. Bewegt sich der Antriebschlitten 35 zum Ende 36 der ersten Führungsschiene 9, dann wird der Seilzug 42 von dem zweiten Hebelarm 41 aus der Ummantelung 43 herausgezogen. Entsprechend wird an dem anderen Ende des Antriebskabels der Seilzug 42 in die Ummantelung 43 gezogen und die dritte Halteeinrichtung 33 in die Schließposition bewegt.
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6 zeigt die dritte Halteeinrichtung 33, die in Wirkverbindung mit dem Wirkmittel 34 der 5 steht. Die dritte Halteeinrichtung 33 weist ein Verriegelungselement in Form eines schwenkbar gelagerten dritten Hebels 45 auf. Der dritte Hebel 45 ist um eine dritte Drehachse 46 schwenkbar gelagert. Die dritte Drehachse 46 ist entlang der Längsachse der Karosserie 1 ausgerichtet. Somit wird der dritte Hebel 45 quer zur Längsachse der Karosserie 1 von einer Offenposition in eine Schließposition bewegt, wenn das Schiebedach bzw. der Antriebsschlitten 35 in die Schließposition bewegt werden.
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Der dritte Hebel 45 weist einen abgewinkelten Haken 47 auf, der in das Halteelement des Schiebedaches 8 in der geschlossenen Position eingreift. Ein Befestigungsarm 48 des dritten Hebels 45 steht in Wirkverbindung mit dem Kabel 42 des Wirkmittels 34. Der Hebelarm 45 ist in einem Halteblock 49 gelagert, der am zweiten Querträger 5 befestigt ist. Abhängig von der gewählten Ausführungsform kann die dritte Drehachse 46 auch quer zur Längsachse der Karosserie 1 angeordnet sein.
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Zudem kann anstelle des dritten Hebels 45 auch ein Riegel oder Bolzen vorgesehen sein, der linear beweglich am zweiten Querrahmen 5 befestigt ist und von dem Wirkmittel 34 von einer Offenposition in eine Schließposition bewegbar ist.
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7 zeigt in einer schematischen Darstellung eines Ausschnittes einer Karosserie mit einem zweiten Querträger 5, an dem ein Bolzen 51 linear beweglich gelagert ist. Der Bolzen 51 ist in der Schließposition dargestellt, in der der Bolzen 51 in das zweite Halteeinrichtung 21 eingreift, die an einem Schiebedach 8 befestigt ist. Dadurch ist das Schiebedach 8 gegen eine Bewegung in der vertikalen Achse 23 nach oben weg von der Karosserie gesichert. Der Bolzen 51 steht mit einem Wirkelement 26 in Verbindung, über das die Position des Bolzens 51 veränderbar ist, d.h. der Bolzen 51 von der dargestellten Schließposition in eine Offenposition zurück gezogen werden kann, in der der Bolzen 51 die zweite Halteeinrichtung 21 freigibt. Die Halteeinrichtung 21 ist in der dargestellten Ausführungsform als einfacher Haken ausgebildet, kann aber auch andere Formen aufweisen, insbesondere als Ausnehmung ausgebildet sein.